https://www.spd-geschichtswerkstatt.de/api.php?action=feedcontributions&user=Kaffeeringe&feedformat=atomSPD Geschichtswerkstatt - Benutzerbeiträge [de]2024-03-29T07:50:15ZBenutzerbeiträgeMediaWiki 1.40.0https://www.spd-geschichtswerkstatt.de/index.php?title=Ortsverein_Wedel&diff=54231Ortsverein Wedel2024-03-28T20:46:17Z<p>Kaffeeringe: /* Wahlen */</p>
<hr />
<div>Der '''Ortsverein Wedel''' ist eine Gliederung im [[Kreisverband Pinneberg]]. Er wurde [[1903]] gegründet.<ref>[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1754726119_19280316/page/7 Hamburger Echo 16.3.1928]</ref><br />
<br />
==Vorsitz==<br />
*[[4. November]] [[2020]] - heute ([[2021]]) - [[Claudia Wittburg]] und [[Lothar Barop|Kurt Lothar Barop]] (Kasse [[Christian Freitag]], Schriftführung [[Norman Rothe]], Pressesprecherin [[Alexandra Peters]], Beisitzer*innen [[Lothar Kassemek]], [[Stefanie Klindworth]], kraft Amtes [[Sophia Jacobs-Emeis]] (Fraktionsvorsitzende im Rat)<ref>''[https://www.spd-wedel.de/2020/11/04/wedeler-spd-ergaenzt-seinen-vorstand/ Wedeler SPD ergänzt Vorstand]'', 4.11.2020</ref><br />
*?-[[4. November]] [[2020]] - Dr. [[Friedhelm Michalke]]<ref>''[https://www.spd-wedel.de/2020/11/04/wedeler-spd-ergaenzt-seinen-vorstand/ Wedeler SPD ergänzt Vorstand]'', 4.11.2020</ref> (Stellvertretung [[Heidi Keck]], weitere [[Ursula Grabbert]], [[Claudia Wittburg]])<br />
*?-? - [[Meltem Adal]] und [[Lothar Barop|Kurt Lothar Barop]]<br />
*?<br />
*[[1968]]-[[1972]] - [[Helmut Plüschau]] (der sich bis heute für die SPD einsetzt: [https://www.spd-wedel.de/warum-spd/helmut-plueschau/ Warum SPD?])<br />
<br />
==Wahlen==<br />
Bei der [[Kommunalwahl 1924]] erhielt die SPD 34%.<br />
<br />
Bei der [[Kommunalwahl 1929]] erhielt die SPD mit 46% acht von 18 Sitzen: <ref>[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1754726119_19291121/page/6 Hamburger Echo 21.11.1929]</ref> [[Heinrich Schacht]], [[Pauline Bröker]], [[Bernhard Mahlow]], [[Adolf Schaller]], [[Alfred Pauder]], [[Bendix Koopmann]], [[August Kudlik]], [[Carl Brauer (Senior)|Carl Brauer sen]].<br />
<br />
In der [[Kommunalwahl 2018]] wurde die SPD nach der CDU mit 23,2% zweitstärkste Kraft. Sie gewann fünf der 16 Wahlkreise direkt und erhielt zudem vier Listenplätze. Seitdem wird sie im Stadtparlament vertreten durch [[Meltem Adal]] (Wahlkreis 7), [[Lothar Barop]] (Wahlkreis 16), [[Rüdiger Fölske]] (Wahlkreis 14), [[Sophia Jacobs-Emeis]] (Liste), [[Heidi Keck]] (Liste), [[Dennis Lobeck]] (Wahlkreis 5), [[Wolfgang Rüdiger]] (Wahlkreis 15), [[Gaby Ulm]] (Liste) und [[Claudia Wittburg]] (Liste).<br />
<br />
==Geschichte==<br />
===Gedenkstein für Helma Steinbach===<br />
[[Datei:Schleswig-Holstein Wedel Milichstr. Siedlung „Helma-Steinbach“ Plakette.JPG|mini|260 px|Helma-Steinbach-Gedenkplakette]]Als im Juni [[1930]] die Arbeitersiedlung des Kraftwerks Schulau eingeweiht wurde, enthüllte der [[Ortsverein Altona|Altonaer]] Oberbürgermeister [[Max Brauer]], der auch Vorsitzender des Aufsichtsrates des Kraftwerks Unterelbe war, eine Bronzeplakette für [[Helma Steinbach]]. Die Altonaer Gewerkschafterin, Verfechterin des [[Allgemeiner Konsumverein Kiel|Genossenschaftswesens]] und SPD-Politikerin (1847–1918) hatte um die Wende zum 20. Jahrhundert die Arbeiterinnen der Schulauer Zuckerfabrik, "die unter schlechtesten Arbeitsbedingungen und geringsten Löhnen ein menschenunwürdiges Arbeitsleben führten", organisiert und mit ihnen die Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen und Löhne erkämpft.<ref>{{Wikipedia|NAME=Helma Steinbach}}, abgerufen 23.1.2021</ref> [[Louise Schroeder]] charakterisierte sie in ihrer Rede als Vorkämpferin für die Sozialpolitik Deutschlands und darüber hinaus als vehemente Verfechterin der Staatsbürgerrechte von Frauen. Ihr Lebenspartner war [[Adolph von Elm]].<br><br />
Die Gedenkplakette am ersten Gebäude der Milichstraße wurde vom Bildhauer Professor August Henneberger geschaffen und zeigt die Gesichtszüge dieser bedeutenden Frau. Der Bildhauer erneuerte um [[1951]] das Bronzerelief – ein Hinweis darauf, dass das Original die NS-Herrschaft und den 2. Weltkrieg nicht unbeschadet überstanden hatte.<ref>Stadt Wedel: ''[https://www.wedel.de/kultur-bildung/wedel-historisch/denkmaeler#c14757 Erinnerungsplakette für Helma Steinbach]'', abgerufen 23.1.2021</ref><br />
<br />
===Der Friedrich-Ebert-Gedenkstein===<br />
[[Datei:Friedrich Ebert Gedenkstein Wedel.jpeg|260px|thumb|right|Der Friedrich-Ebert-Gedenkstein auf dem Wedeler Rathausplatz]]<br />
[[Datei:Transport Ebert-Stein Wedel.jpg|260px|thumb|left|Der Transport des Steins Anfang der 1930er Jahre durch Mitglieder der SPD und der Eisernen Front]]<br />
Der bei Bauarbeiten für die Theodor-Johannsen-Siedlung Anfang der [[1930]]er Jahre gefundene große Findling wurde von Wedeler SPD-Mitgliedern und Angehörigen der [[Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold#Eiserne Front|Eisernen Front]] mit eigener Kraft auf das Gelände des Arbeiter-Turn-und-Sportvereins (ATSV) in der Bergstraße gezogen. Aus ihm wurde ein Gedenkstein für den [[1925]] verstorbenen Reichspräsidenten [[Friedrich Ebert]] gestaltet. Der Bildhauer Hans Lissow meißelte Eberts Profil und die Inschrift: "Unserem großen Toten 1871 - 1925" in den Stein. <br />
<br />
Der Gedenkstein musste von Anfang an vor den erstarkenden Nazis geschützt werden. Nach der Machtübernahme der Nazis [[1933]] wurde er laut Wedeler Polizeibericht von Mitgliedern der SA demoliert. Auch die im Sockel eingemauerten Dokumente wurden gestohlen. Sie sind bis heute nicht wieder aufgetaucht. Die Namen der Täter waren durch Augen- und Ohrenzeugen bekannt. Die von einem Wedeler Bürger erstattete Anzeige verlief jedoch im Sande, der NS-Bürgermeister ließ nicht ernsthaft ermitteln. Kein Täter wurde zur Rechenschaft gezogen. <br />
<br />
Ein Wedeler Tiefbauunternehmen transportierte den Stein in die Bergstraße und vergrub ihn. Bereits im Oktober [[1946]] bemühten sich Wedeler SPD-Mitglieder darum, den Gedenkstein auszugraben und ihn wieder aufzustellen. Egon Lissow, der Sohn des Bildhauers Hans Lissow, gestaltete das Ebert-Porträt neu, der Stein erhielt auch eine veränderte Inschrift: "Friedrich Ebert, erster Reichspräsident 1919 - 1925". Am [[14. Dezember]] [[1947]] wurde der Gedenkstein auf dem Rathausplatz wieder aufgestellt.<ref>[http://www.archivportal-d.de/item/XRATXWNQWSO5GN3PQ33YL3J6TTOAMHCA Urkunde der SPD Wedel zur Übergabe des Friedrich-Ebert-Gedenkstein], Stadtarchiv Wedel, B 1, 162.6</ref> <br />
<br />
Die Täter von [[1933]] kamen auch nach [[1945]] ungeschoren davon.<ref>Bitterling, Thies: ''Der Friedrich-Ebert-Stein - von der SA demoliert, vergraben und 1947 wieder aufgestellt - eine Spurensuche''. Stadt Wedel, Denkmäler</ref><br />
<br />
In Schleswig-Holstein stehen in [[Ortsverein Bad Bramstedt|Bad Bramstedt]], [[Ortsverein Eutin|Eutin]], [[Ortsverein Itzehoe|Itzehoe]] und [[Ortsverein Nortorf|Nortorf]] ebenfalls Gedenksteine für [[Friedrich Ebert]].<br />
<br />
===Die ''Produktion''===<br />
Auch in Wedel gab es Läden des [[Konsumverein|Konsum]], allerdings lag die Stadt im Einzugsbereich der Hamburger ''Konsumgenossenschaft 'Produktion'''. Die Ausbreitung nach Wedel wurde nicht begrüßt: <br />
<blockquote>"So hagelte es [[1905]] Proteste der Schulauer und Wedeler Kaufleute, als der Konsumverein "Produktion" einen Grunderwerb in Wedel, Rosengarten, tätigte, um dort einen Konsumladen zu eröffnen. Man fürchtete Verkaufseinbußen und die möglicherweise durch den Konsumverein angedachte Neubebauung. Doch diese Proteste konnten die Entwicklung der Konsum-Läden in Wedel nicht aufhalten. Das erste Ladengeschäft der Produktion in Wedel wurde im Rosengarten 3 eröffnet und das Grundstück [[1910]] durch die Produktion erworben. Dem folgte eine Ladeneröffnung am Rollberg 3 und [[1928]] die Einweihung eines Geschäftes am Kronskamp [56]. <br><br />
Alle Läden der Produktionsgenossenschaft wurden nach [[1933]] eingestellt und die Grundstücke enteignet."<ref>Stadt Wedel (Hg.): ''[https://www.wedel.de/fileadmin/user_upload/media/pdf/Kultur_und-Bildung/Stadtarchiv/Beitraege_Stadtgeschichte_u.a/ZigarettenuntermBett.pdf Zigarren unterm Bett - Frauen und ihre Stubenläden in Schulau]'' (Wedel 2001), S. 5</ref></blockquote><br />
Leider erläutern die Autorinnen weder, worin das Besondere der [[Allgemeiner Konsumverein Kiel|Konsumgenossenschaft]]en lag, weshalb also die Händler sich durch die neue Konkurrenz bedroht fühlten, noch den Hintergrund der lapidaren Feststellung, die Läden seien "eingestellt und die Grundstücke enteignet" worden. Das ursprüngliche Geschäft am Rosengarten scheint es um [[1930]] schon nicht mehr gegeben zu haben.<ref>Stadt Wedel (Hg.): ''[https://www.wedel.de/fileadmin/user_upload/media/pdf/Kultur_und-Bildung/Stadtarchiv/Beitraege_Stadtgeschichte_u.a/ZigarettenuntermBett.pdf Zigarren unterm Bett - Frauen und ihre Stubenläden in Schulau]'' (Wedel 2001), S. 20</ref><br />
<br />
===Arbeitersport in Wedel===<br />
Auch die Wedeler Arbeiterbewegung gründete einen [[Arbeitersport|eigenen Sportverein]], den Arbeiter-Turn- und Sportverein Eintracht Wedel (ATSV). Wann, ist noch nicht ermittelt, es muss jedoch vor dem 1. Weltkrieg gewesen sein, denn er setzte 14 als Soldaten gestorbenen Turnkameraden einen [[Arbeitersport#Schleswig-Holstein|Gedenkstein]]. Nach dem 2. Weltkrieg, wohl in den 1950er Jahren, schloss er sich mit dem Turn- und Sportverein Wedel zusammen. [[1963]] feierte der gemeinsame Verein sein einhundertjähriges Bestehen.<ref>''[https://www.wedel.de/kultur-bildung/wedel-historisch/denkmaeler Denkmäler in Wedel]'' - Denkmale der Sportvereine'', abgerufen 23.1.2021''</ref><br />
<br />
===Fahne===<br />
Die [[:Kategorie:Fahne|Fahne]] des Ortsvereins aus den 1920er Jahren wird [[1975]] in einem Artikel in "[[Wir]]" erwähnt.<ref>Vollert, Jens: ''Wedel: Wahlkampf non stop.'' in: WIR, Nr. 10/1975, Seite 10</ref><br />
<br />
==Bundesrepublik==<br />
Seit [[1963]] arbeitete und lebte der Schriftsteller [[Hansjörg Martin]] in Wedel, und war als Ratsherr für die SPD im Stadtrat in der Kommunalpolitik tätig. Nach der [[Kommunalwahl 1974]]<nowiki/>griff der [[Landesvorstand]] gegen Abweichler durch: "In [[Kreisverband Pinneberg|Pinneberg]] wurde gegen 14 Sozialdemokraten ein Verfahren eingeleitet. Diesen SPD-Mitgliedern wird vorgeworfen, eine Liste der [[Übersicht der Parteien der Arbeiterbewegung|DKP]] zur Kommunalwahl mit unterschrieben zu haben. Zu den Unterzeichnern gehört auch der ehemalige Wedeler Ratsherr und Kriminalautor [[Hansjörg Martin]]."<ref>Burchardt, Rainer: ''[https://www.zeit.de/1974/17/angeln-nach-einem-kandidaten/komplettansicht Angeln nach einem Kandidaten]'', DIE ZEIT Nr. 17/1974</ref> <br />
<br />
Wie viele Ortsvereine versuchte Wedel den Pandemie-Einschränkungen etwas entgegenzusetzen. Nicht nur gelang es ihnen noch am letzten Tag vor den verschärften Einschränkungen, einen neuen Vorstand zu wählen; am [[19. September]] [[2020]] gingen sie auch "Pilze sammeln in Gemeinschaft" - mit AHA-Formel.<ref>''[https://www.spd-wedel.de/2020/09/11/pilze-sammeln-in-gemeinschaft-mit-der-spd-wedel-am-19-9-im-kloevensteen/ Pilze sammeln in Gemeinschaft mit der SPD Wedel am 19.9. im Klövensteen]'', 11.9.2020</ref><br />
<br />
==Archive==<br />
<br />
*Stadtarchiv Wedel: [https://www.wedel.de/kultur-bildung/stadtarchiv/quellensammlung-des-stadtarchives Gremienprotokolle der Stadt Wedel 1867-1948]<br />
**[http://www.archivportal-d.de/item/G7FRETGRPK24LUCU3INW74T3UIKI763O Meldepflicht für Mitglieder von SPD und KPD], B 1, 2/20<br />
<br />
==Literatur==<br />
<br />
*Heinsohn, Kirsten/Rannegger, Anke: ''[https://www.wedel.de/fileadmin/user_upload/media/pdf/Kultur_und-Bildung/Stadtarchiv/Bestaende_des_Stadtarchivs/FraueninPolitik.pdf 1875 – 2000 - 125 Jahre Stadtrechte Wedel: Frauen in der Öffentlichkeit]'', Wedel (2000)<br />
<br />
==Links==<br />
*Homepage: https://www.spd-wedel.de/<br />
<br />
==Einzelnachweise==<br />
<references /><br />
<br />
<br />
{{Navigationsleiste Ortsvereine in Pinneberg}}<br />
[[Kategorie:Ortsverein|Wedel]]<br />
[[Kategorie:Ortsverein Wedel]]<br />
[[Kategorie:Kreisverband Pinneberg|Wedel]]</div>Kaffeeringehttps://www.spd-geschichtswerkstatt.de/index.php?title=Ortsverein_Wedel&diff=54230Ortsverein Wedel2024-03-28T20:42:11Z<p>Kaffeeringe: /* Links */</p>
<hr />
<div>Der '''Ortsverein Wedel''' ist eine Gliederung im [[Kreisverband Pinneberg]]. Er wurde [[1903]] gegründet.<ref>[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1754726119_19280316/page/7 Hamburger Echo 16.3.1928]</ref><br />
<br />
==Vorsitz==<br />
*[[4. November]] [[2020]] - heute ([[2021]]) - [[Claudia Wittburg]] und [[Lothar Barop|Kurt Lothar Barop]] (Kasse [[Christian Freitag]], Schriftführung [[Norman Rothe]], Pressesprecherin [[Alexandra Peters]], Beisitzer*innen [[Lothar Kassemek]], [[Stefanie Klindworth]], kraft Amtes [[Sophia Jacobs-Emeis]] (Fraktionsvorsitzende im Rat)<ref>''[https://www.spd-wedel.de/2020/11/04/wedeler-spd-ergaenzt-seinen-vorstand/ Wedeler SPD ergänzt Vorstand]'', 4.11.2020</ref><br />
*?-[[4. November]] [[2020]] - Dr. [[Friedhelm Michalke]]<ref>''[https://www.spd-wedel.de/2020/11/04/wedeler-spd-ergaenzt-seinen-vorstand/ Wedeler SPD ergänzt Vorstand]'', 4.11.2020</ref> (Stellvertretung [[Heidi Keck]], weitere [[Ursula Grabbert]], [[Claudia Wittburg]])<br />
*?-? - [[Meltem Adal]] und [[Lothar Barop|Kurt Lothar Barop]]<br />
*?<br />
*[[1968]]-[[1972]] - [[Helmut Plüschau]] (der sich bis heute für die SPD einsetzt: [https://www.spd-wedel.de/warum-spd/helmut-plueschau/ Warum SPD?])<br />
<br />
==Wahlen==<br />
In der [[Kommunalwahl 2018]] wurde die SPD nach der CDU mit 23,2% zweitstärkste Kraft. Sie gewann fünf der 16 Wahlkreise direkt und erhielt zudem vier Listenplätze. Seitdem wird sie im Stadtparlament vertreten durch [[Meltem Adal]] (Wahlkreis 7), [[Lothar Barop]] (Wahlkreis 16), [[Rüdiger Fölske]] (Wahlkreis 14), [[Sophia Jacobs-Emeis]] (Liste), [[Heidi Keck]] (Liste), [[Dennis Lobeck]] (Wahlkreis 5), [[Wolfgang Rüdiger]] (Wahlkreis 15), [[Gaby Ulm]] (Liste) und [[Claudia Wittburg]] (Liste).<br />
<br />
Bei der [[Kommunalwahl 1924]] erhielt die SPD 34%.<br />
Bei der [[Kommunalwahl 1929]] erhielt die SPD mit 46% acht von 18 Sitzen: <ref>[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1754726119_19291121/page/6 Hamburger Echo 21.11.1929]</ref> Heinrich Schacht, Frau Bröker, Bernhard Mahlow, Adolf Schaller, Alfred Pauder, Bendix Koopmann, August Kudlik, Carl Brauer sen.<br />
<br />
==Geschichte==<br />
===Gedenkstein für Helma Steinbach===<br />
[[Datei:Schleswig-Holstein Wedel Milichstr. Siedlung „Helma-Steinbach“ Plakette.JPG|mini|260 px|Helma-Steinbach-Gedenkplakette]]Als im Juni [[1930]] die Arbeitersiedlung des Kraftwerks Schulau eingeweiht wurde, enthüllte der [[Ortsverein Altona|Altonaer]] Oberbürgermeister [[Max Brauer]], der auch Vorsitzender des Aufsichtsrates des Kraftwerks Unterelbe war, eine Bronzeplakette für [[Helma Steinbach]]. Die Altonaer Gewerkschafterin, Verfechterin des [[Allgemeiner Konsumverein Kiel|Genossenschaftswesens]] und SPD-Politikerin (1847–1918) hatte um die Wende zum 20. Jahrhundert die Arbeiterinnen der Schulauer Zuckerfabrik, "die unter schlechtesten Arbeitsbedingungen und geringsten Löhnen ein menschenunwürdiges Arbeitsleben führten", organisiert und mit ihnen die Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen und Löhne erkämpft.<ref>{{Wikipedia|NAME=Helma Steinbach}}, abgerufen 23.1.2021</ref> [[Louise Schroeder]] charakterisierte sie in ihrer Rede als Vorkämpferin für die Sozialpolitik Deutschlands und darüber hinaus als vehemente Verfechterin der Staatsbürgerrechte von Frauen. Ihr Lebenspartner war [[Adolph von Elm]].<br><br />
Die Gedenkplakette am ersten Gebäude der Milichstraße wurde vom Bildhauer Professor August Henneberger geschaffen und zeigt die Gesichtszüge dieser bedeutenden Frau. Der Bildhauer erneuerte um [[1951]] das Bronzerelief – ein Hinweis darauf, dass das Original die NS-Herrschaft und den 2. Weltkrieg nicht unbeschadet überstanden hatte.<ref>Stadt Wedel: ''[https://www.wedel.de/kultur-bildung/wedel-historisch/denkmaeler#c14757 Erinnerungsplakette für Helma Steinbach]'', abgerufen 23.1.2021</ref><br />
<br />
===Der Friedrich-Ebert-Gedenkstein===<br />
[[Datei:Friedrich Ebert Gedenkstein Wedel.jpeg|260px|thumb|right|Der Friedrich-Ebert-Gedenkstein auf dem Wedeler Rathausplatz]]<br />
[[Datei:Transport Ebert-Stein Wedel.jpg|260px|thumb|left|Der Transport des Steins Anfang der 1930er Jahre durch Mitglieder der SPD und der Eisernen Front]]<br />
Der bei Bauarbeiten für die Theodor-Johannsen-Siedlung Anfang der [[1930]]er Jahre gefundene große Findling wurde von Wedeler SPD-Mitgliedern und Angehörigen der [[Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold#Eiserne Front|Eisernen Front]] mit eigener Kraft auf das Gelände des Arbeiter-Turn-und-Sportvereins (ATSV) in der Bergstraße gezogen. Aus ihm wurde ein Gedenkstein für den [[1925]] verstorbenen Reichspräsidenten [[Friedrich Ebert]] gestaltet. Der Bildhauer Hans Lissow meißelte Eberts Profil und die Inschrift: "Unserem großen Toten 1871 - 1925" in den Stein. <br />
<br />
Der Gedenkstein musste von Anfang an vor den erstarkenden Nazis geschützt werden. Nach der Machtübernahme der Nazis [[1933]] wurde er laut Wedeler Polizeibericht von Mitgliedern der SA demoliert. Auch die im Sockel eingemauerten Dokumente wurden gestohlen. Sie sind bis heute nicht wieder aufgetaucht. Die Namen der Täter waren durch Augen- und Ohrenzeugen bekannt. Die von einem Wedeler Bürger erstattete Anzeige verlief jedoch im Sande, der NS-Bürgermeister ließ nicht ernsthaft ermitteln. Kein Täter wurde zur Rechenschaft gezogen. <br />
<br />
Ein Wedeler Tiefbauunternehmen transportierte den Stein in die Bergstraße und vergrub ihn. Bereits im Oktober [[1946]] bemühten sich Wedeler SPD-Mitglieder darum, den Gedenkstein auszugraben und ihn wieder aufzustellen. Egon Lissow, der Sohn des Bildhauers Hans Lissow, gestaltete das Ebert-Porträt neu, der Stein erhielt auch eine veränderte Inschrift: "Friedrich Ebert, erster Reichspräsident 1919 - 1925". Am [[14. Dezember]] [[1947]] wurde der Gedenkstein auf dem Rathausplatz wieder aufgestellt.<ref>[http://www.archivportal-d.de/item/XRATXWNQWSO5GN3PQ33YL3J6TTOAMHCA Urkunde der SPD Wedel zur Übergabe des Friedrich-Ebert-Gedenkstein], Stadtarchiv Wedel, B 1, 162.6</ref> <br />
<br />
Die Täter von [[1933]] kamen auch nach [[1945]] ungeschoren davon.<ref>Bitterling, Thies: ''Der Friedrich-Ebert-Stein - von der SA demoliert, vergraben und 1947 wieder aufgestellt - eine Spurensuche''. Stadt Wedel, Denkmäler</ref><br />
<br />
In Schleswig-Holstein stehen in [[Ortsverein Bad Bramstedt|Bad Bramstedt]], [[Ortsverein Eutin|Eutin]], [[Ortsverein Itzehoe|Itzehoe]] und [[Ortsverein Nortorf|Nortorf]] ebenfalls Gedenksteine für [[Friedrich Ebert]].<br />
<br />
===Die ''Produktion''===<br />
Auch in Wedel gab es Läden des [[Konsumverein|Konsum]], allerdings lag die Stadt im Einzugsbereich der Hamburger ''Konsumgenossenschaft 'Produktion'''. Die Ausbreitung nach Wedel wurde nicht begrüßt: <br />
<blockquote>"So hagelte es [[1905]] Proteste der Schulauer und Wedeler Kaufleute, als der Konsumverein "Produktion" einen Grunderwerb in Wedel, Rosengarten, tätigte, um dort einen Konsumladen zu eröffnen. Man fürchtete Verkaufseinbußen und die möglicherweise durch den Konsumverein angedachte Neubebauung. Doch diese Proteste konnten die Entwicklung der Konsum-Läden in Wedel nicht aufhalten. Das erste Ladengeschäft der Produktion in Wedel wurde im Rosengarten 3 eröffnet und das Grundstück [[1910]] durch die Produktion erworben. Dem folgte eine Ladeneröffnung am Rollberg 3 und [[1928]] die Einweihung eines Geschäftes am Kronskamp [56]. <br><br />
Alle Läden der Produktionsgenossenschaft wurden nach [[1933]] eingestellt und die Grundstücke enteignet."<ref>Stadt Wedel (Hg.): ''[https://www.wedel.de/fileadmin/user_upload/media/pdf/Kultur_und-Bildung/Stadtarchiv/Beitraege_Stadtgeschichte_u.a/ZigarettenuntermBett.pdf Zigarren unterm Bett - Frauen und ihre Stubenläden in Schulau]'' (Wedel 2001), S. 5</ref></blockquote><br />
Leider erläutern die Autorinnen weder, worin das Besondere der [[Allgemeiner Konsumverein Kiel|Konsumgenossenschaft]]en lag, weshalb also die Händler sich durch die neue Konkurrenz bedroht fühlten, noch den Hintergrund der lapidaren Feststellung, die Läden seien "eingestellt und die Grundstücke enteignet" worden. Das ursprüngliche Geschäft am Rosengarten scheint es um [[1930]] schon nicht mehr gegeben zu haben.<ref>Stadt Wedel (Hg.): ''[https://www.wedel.de/fileadmin/user_upload/media/pdf/Kultur_und-Bildung/Stadtarchiv/Beitraege_Stadtgeschichte_u.a/ZigarettenuntermBett.pdf Zigarren unterm Bett - Frauen und ihre Stubenläden in Schulau]'' (Wedel 2001), S. 20</ref><br />
<br />
===Arbeitersport in Wedel===<br />
Auch die Wedeler Arbeiterbewegung gründete einen [[Arbeitersport|eigenen Sportverein]], den Arbeiter-Turn- und Sportverein Eintracht Wedel (ATSV). Wann, ist noch nicht ermittelt, es muss jedoch vor dem 1. Weltkrieg gewesen sein, denn er setzte 14 als Soldaten gestorbenen Turnkameraden einen [[Arbeitersport#Schleswig-Holstein|Gedenkstein]]. Nach dem 2. Weltkrieg, wohl in den 1950er Jahren, schloss er sich mit dem Turn- und Sportverein Wedel zusammen. [[1963]] feierte der gemeinsame Verein sein einhundertjähriges Bestehen.<ref>''[https://www.wedel.de/kultur-bildung/wedel-historisch/denkmaeler Denkmäler in Wedel]'' - Denkmale der Sportvereine'', abgerufen 23.1.2021''</ref><br />
<br />
===Fahne===<br />
Die [[:Kategorie:Fahne|Fahne]] des Ortsvereins aus den 1920er Jahren wird [[1975]] in einem Artikel in "[[Wir]]" erwähnt.<ref>Vollert, Jens: ''Wedel: Wahlkampf non stop.'' in: WIR, Nr. 10/1975, Seite 10</ref><br />
<br />
==Bundesrepublik==<br />
Seit [[1963]] arbeitete und lebte der Schriftsteller [[Hansjörg Martin]] in Wedel, und war als Ratsherr für die SPD im Stadtrat in der Kommunalpolitik tätig. Nach der [[Kommunalwahl 1974]]<nowiki/>griff der [[Landesvorstand]] gegen Abweichler durch: "In [[Kreisverband Pinneberg|Pinneberg]] wurde gegen 14 Sozialdemokraten ein Verfahren eingeleitet. Diesen SPD-Mitgliedern wird vorgeworfen, eine Liste der [[Übersicht der Parteien der Arbeiterbewegung|DKP]] zur Kommunalwahl mit unterschrieben zu haben. Zu den Unterzeichnern gehört auch der ehemalige Wedeler Ratsherr und Kriminalautor [[Hansjörg Martin]]."<ref>Burchardt, Rainer: ''[https://www.zeit.de/1974/17/angeln-nach-einem-kandidaten/komplettansicht Angeln nach einem Kandidaten]'', DIE ZEIT Nr. 17/1974</ref> <br />
<br />
Wie viele Ortsvereine versuchte Wedel den Pandemie-Einschränkungen etwas entgegenzusetzen. Nicht nur gelang es ihnen noch am letzten Tag vor den verschärften Einschränkungen, einen neuen Vorstand zu wählen; am [[19. September]] [[2020]] gingen sie auch "Pilze sammeln in Gemeinschaft" - mit AHA-Formel.<ref>''[https://www.spd-wedel.de/2020/09/11/pilze-sammeln-in-gemeinschaft-mit-der-spd-wedel-am-19-9-im-kloevensteen/ Pilze sammeln in Gemeinschaft mit der SPD Wedel am 19.9. im Klövensteen]'', 11.9.2020</ref><br />
<br />
==Archive==<br />
<br />
*Stadtarchiv Wedel: [https://www.wedel.de/kultur-bildung/stadtarchiv/quellensammlung-des-stadtarchives Gremienprotokolle der Stadt Wedel 1867-1948]<br />
**[http://www.archivportal-d.de/item/G7FRETGRPK24LUCU3INW74T3UIKI763O Meldepflicht für Mitglieder von SPD und KPD], B 1, 2/20<br />
<br />
==Literatur==<br />
<br />
*Heinsohn, Kirsten/Rannegger, Anke: ''[https://www.wedel.de/fileadmin/user_upload/media/pdf/Kultur_und-Bildung/Stadtarchiv/Bestaende_des_Stadtarchivs/FraueninPolitik.pdf 1875 – 2000 - 125 Jahre Stadtrechte Wedel: Frauen in der Öffentlichkeit]'', Wedel (2000)<br />
<br />
==Links==<br />
*Homepage: https://www.spd-wedel.de/<br />
<br />
==Einzelnachweise==<br />
<references /><br />
<br />
<br />
{{Navigationsleiste Ortsvereine in Pinneberg}}<br />
[[Kategorie:Ortsverein|Wedel]]<br />
[[Kategorie:Ortsverein Wedel]]<br />
[[Kategorie:Kreisverband Pinneberg|Wedel]]</div>Kaffeeringehttps://www.spd-geschichtswerkstatt.de/index.php?title=Ortsverein_Wedel&diff=54229Ortsverein Wedel2024-03-28T20:41:54Z<p>Kaffeeringe: /* Archive */ Das Stadtarchiv in Wedel scheint ganz fit zu sein. Viele Dinge sind digital verfügbar</p>
<hr />
<div>Der '''Ortsverein Wedel''' ist eine Gliederung im [[Kreisverband Pinneberg]]. Er wurde [[1903]] gegründet.<ref>[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1754726119_19280316/page/7 Hamburger Echo 16.3.1928]</ref><br />
<br />
==Vorsitz==<br />
*[[4. November]] [[2020]] - heute ([[2021]]) - [[Claudia Wittburg]] und [[Lothar Barop|Kurt Lothar Barop]] (Kasse [[Christian Freitag]], Schriftführung [[Norman Rothe]], Pressesprecherin [[Alexandra Peters]], Beisitzer*innen [[Lothar Kassemek]], [[Stefanie Klindworth]], kraft Amtes [[Sophia Jacobs-Emeis]] (Fraktionsvorsitzende im Rat)<ref>''[https://www.spd-wedel.de/2020/11/04/wedeler-spd-ergaenzt-seinen-vorstand/ Wedeler SPD ergänzt Vorstand]'', 4.11.2020</ref><br />
*?-[[4. November]] [[2020]] - Dr. [[Friedhelm Michalke]]<ref>''[https://www.spd-wedel.de/2020/11/04/wedeler-spd-ergaenzt-seinen-vorstand/ Wedeler SPD ergänzt Vorstand]'', 4.11.2020</ref> (Stellvertretung [[Heidi Keck]], weitere [[Ursula Grabbert]], [[Claudia Wittburg]])<br />
*?-? - [[Meltem Adal]] und [[Lothar Barop|Kurt Lothar Barop]]<br />
*?<br />
*[[1968]]-[[1972]] - [[Helmut Plüschau]] (der sich bis heute für die SPD einsetzt: [https://www.spd-wedel.de/warum-spd/helmut-plueschau/ Warum SPD?])<br />
<br />
==Wahlen==<br />
In der [[Kommunalwahl 2018]] wurde die SPD nach der CDU mit 23,2% zweitstärkste Kraft. Sie gewann fünf der 16 Wahlkreise direkt und erhielt zudem vier Listenplätze. Seitdem wird sie im Stadtparlament vertreten durch [[Meltem Adal]] (Wahlkreis 7), [[Lothar Barop]] (Wahlkreis 16), [[Rüdiger Fölske]] (Wahlkreis 14), [[Sophia Jacobs-Emeis]] (Liste), [[Heidi Keck]] (Liste), [[Dennis Lobeck]] (Wahlkreis 5), [[Wolfgang Rüdiger]] (Wahlkreis 15), [[Gaby Ulm]] (Liste) und [[Claudia Wittburg]] (Liste).<br />
<br />
Bei der [[Kommunalwahl 1924]] erhielt die SPD 34%.<br />
Bei der [[Kommunalwahl 1929]] erhielt die SPD mit 46% acht von 18 Sitzen: <ref>[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1754726119_19291121/page/6 Hamburger Echo 21.11.1929]</ref> Heinrich Schacht, Frau Bröker, Bernhard Mahlow, Adolf Schaller, Alfred Pauder, Bendix Koopmann, August Kudlik, Carl Brauer sen.<br />
<br />
==Geschichte==<br />
===Gedenkstein für Helma Steinbach===<br />
[[Datei:Schleswig-Holstein Wedel Milichstr. Siedlung „Helma-Steinbach“ Plakette.JPG|mini|260 px|Helma-Steinbach-Gedenkplakette]]Als im Juni [[1930]] die Arbeitersiedlung des Kraftwerks Schulau eingeweiht wurde, enthüllte der [[Ortsverein Altona|Altonaer]] Oberbürgermeister [[Max Brauer]], der auch Vorsitzender des Aufsichtsrates des Kraftwerks Unterelbe war, eine Bronzeplakette für [[Helma Steinbach]]. Die Altonaer Gewerkschafterin, Verfechterin des [[Allgemeiner Konsumverein Kiel|Genossenschaftswesens]] und SPD-Politikerin (1847–1918) hatte um die Wende zum 20. Jahrhundert die Arbeiterinnen der Schulauer Zuckerfabrik, "die unter schlechtesten Arbeitsbedingungen und geringsten Löhnen ein menschenunwürdiges Arbeitsleben führten", organisiert und mit ihnen die Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen und Löhne erkämpft.<ref>{{Wikipedia|NAME=Helma Steinbach}}, abgerufen 23.1.2021</ref> [[Louise Schroeder]] charakterisierte sie in ihrer Rede als Vorkämpferin für die Sozialpolitik Deutschlands und darüber hinaus als vehemente Verfechterin der Staatsbürgerrechte von Frauen. Ihr Lebenspartner war [[Adolph von Elm]].<br><br />
Die Gedenkplakette am ersten Gebäude der Milichstraße wurde vom Bildhauer Professor August Henneberger geschaffen und zeigt die Gesichtszüge dieser bedeutenden Frau. Der Bildhauer erneuerte um [[1951]] das Bronzerelief – ein Hinweis darauf, dass das Original die NS-Herrschaft und den 2. Weltkrieg nicht unbeschadet überstanden hatte.<ref>Stadt Wedel: ''[https://www.wedel.de/kultur-bildung/wedel-historisch/denkmaeler#c14757 Erinnerungsplakette für Helma Steinbach]'', abgerufen 23.1.2021</ref><br />
<br />
===Der Friedrich-Ebert-Gedenkstein===<br />
[[Datei:Friedrich Ebert Gedenkstein Wedel.jpeg|260px|thumb|right|Der Friedrich-Ebert-Gedenkstein auf dem Wedeler Rathausplatz]]<br />
[[Datei:Transport Ebert-Stein Wedel.jpg|260px|thumb|left|Der Transport des Steins Anfang der 1930er Jahre durch Mitglieder der SPD und der Eisernen Front]]<br />
Der bei Bauarbeiten für die Theodor-Johannsen-Siedlung Anfang der [[1930]]er Jahre gefundene große Findling wurde von Wedeler SPD-Mitgliedern und Angehörigen der [[Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold#Eiserne Front|Eisernen Front]] mit eigener Kraft auf das Gelände des Arbeiter-Turn-und-Sportvereins (ATSV) in der Bergstraße gezogen. Aus ihm wurde ein Gedenkstein für den [[1925]] verstorbenen Reichspräsidenten [[Friedrich Ebert]] gestaltet. Der Bildhauer Hans Lissow meißelte Eberts Profil und die Inschrift: "Unserem großen Toten 1871 - 1925" in den Stein. <br />
<br />
Der Gedenkstein musste von Anfang an vor den erstarkenden Nazis geschützt werden. Nach der Machtübernahme der Nazis [[1933]] wurde er laut Wedeler Polizeibericht von Mitgliedern der SA demoliert. Auch die im Sockel eingemauerten Dokumente wurden gestohlen. Sie sind bis heute nicht wieder aufgetaucht. Die Namen der Täter waren durch Augen- und Ohrenzeugen bekannt. Die von einem Wedeler Bürger erstattete Anzeige verlief jedoch im Sande, der NS-Bürgermeister ließ nicht ernsthaft ermitteln. Kein Täter wurde zur Rechenschaft gezogen. <br />
<br />
Ein Wedeler Tiefbauunternehmen transportierte den Stein in die Bergstraße und vergrub ihn. Bereits im Oktober [[1946]] bemühten sich Wedeler SPD-Mitglieder darum, den Gedenkstein auszugraben und ihn wieder aufzustellen. Egon Lissow, der Sohn des Bildhauers Hans Lissow, gestaltete das Ebert-Porträt neu, der Stein erhielt auch eine veränderte Inschrift: "Friedrich Ebert, erster Reichspräsident 1919 - 1925". Am [[14. Dezember]] [[1947]] wurde der Gedenkstein auf dem Rathausplatz wieder aufgestellt.<ref>[http://www.archivportal-d.de/item/XRATXWNQWSO5GN3PQ33YL3J6TTOAMHCA Urkunde der SPD Wedel zur Übergabe des Friedrich-Ebert-Gedenkstein], Stadtarchiv Wedel, B 1, 162.6</ref> <br />
<br />
Die Täter von [[1933]] kamen auch nach [[1945]] ungeschoren davon.<ref>Bitterling, Thies: ''Der Friedrich-Ebert-Stein - von der SA demoliert, vergraben und 1947 wieder aufgestellt - eine Spurensuche''. Stadt Wedel, Denkmäler</ref><br />
<br />
In Schleswig-Holstein stehen in [[Ortsverein Bad Bramstedt|Bad Bramstedt]], [[Ortsverein Eutin|Eutin]], [[Ortsverein Itzehoe|Itzehoe]] und [[Ortsverein Nortorf|Nortorf]] ebenfalls Gedenksteine für [[Friedrich Ebert]].<br />
<br />
===Die ''Produktion''===<br />
Auch in Wedel gab es Läden des [[Konsumverein|Konsum]], allerdings lag die Stadt im Einzugsbereich der Hamburger ''Konsumgenossenschaft 'Produktion'''. Die Ausbreitung nach Wedel wurde nicht begrüßt: <br />
<blockquote>"So hagelte es [[1905]] Proteste der Schulauer und Wedeler Kaufleute, als der Konsumverein "Produktion" einen Grunderwerb in Wedel, Rosengarten, tätigte, um dort einen Konsumladen zu eröffnen. Man fürchtete Verkaufseinbußen und die möglicherweise durch den Konsumverein angedachte Neubebauung. Doch diese Proteste konnten die Entwicklung der Konsum-Läden in Wedel nicht aufhalten. Das erste Ladengeschäft der Produktion in Wedel wurde im Rosengarten 3 eröffnet und das Grundstück [[1910]] durch die Produktion erworben. Dem folgte eine Ladeneröffnung am Rollberg 3 und [[1928]] die Einweihung eines Geschäftes am Kronskamp [56]. <br><br />
Alle Läden der Produktionsgenossenschaft wurden nach [[1933]] eingestellt und die Grundstücke enteignet."<ref>Stadt Wedel (Hg.): ''[https://www.wedel.de/fileadmin/user_upload/media/pdf/Kultur_und-Bildung/Stadtarchiv/Beitraege_Stadtgeschichte_u.a/ZigarettenuntermBett.pdf Zigarren unterm Bett - Frauen und ihre Stubenläden in Schulau]'' (Wedel 2001), S. 5</ref></blockquote><br />
Leider erläutern die Autorinnen weder, worin das Besondere der [[Allgemeiner Konsumverein Kiel|Konsumgenossenschaft]]en lag, weshalb also die Händler sich durch die neue Konkurrenz bedroht fühlten, noch den Hintergrund der lapidaren Feststellung, die Läden seien "eingestellt und die Grundstücke enteignet" worden. Das ursprüngliche Geschäft am Rosengarten scheint es um [[1930]] schon nicht mehr gegeben zu haben.<ref>Stadt Wedel (Hg.): ''[https://www.wedel.de/fileadmin/user_upload/media/pdf/Kultur_und-Bildung/Stadtarchiv/Beitraege_Stadtgeschichte_u.a/ZigarettenuntermBett.pdf Zigarren unterm Bett - Frauen und ihre Stubenläden in Schulau]'' (Wedel 2001), S. 20</ref><br />
<br />
===Arbeitersport in Wedel===<br />
Auch die Wedeler Arbeiterbewegung gründete einen [[Arbeitersport|eigenen Sportverein]], den Arbeiter-Turn- und Sportverein Eintracht Wedel (ATSV). Wann, ist noch nicht ermittelt, es muss jedoch vor dem 1. Weltkrieg gewesen sein, denn er setzte 14 als Soldaten gestorbenen Turnkameraden einen [[Arbeitersport#Schleswig-Holstein|Gedenkstein]]. Nach dem 2. Weltkrieg, wohl in den 1950er Jahren, schloss er sich mit dem Turn- und Sportverein Wedel zusammen. [[1963]] feierte der gemeinsame Verein sein einhundertjähriges Bestehen.<ref>''[https://www.wedel.de/kultur-bildung/wedel-historisch/denkmaeler Denkmäler in Wedel]'' - Denkmale der Sportvereine'', abgerufen 23.1.2021''</ref><br />
<br />
===Fahne===<br />
Die [[:Kategorie:Fahne|Fahne]] des Ortsvereins aus den 1920er Jahren wird [[1975]] in einem Artikel in "[[Wir]]" erwähnt.<ref>Vollert, Jens: ''Wedel: Wahlkampf non stop.'' in: WIR, Nr. 10/1975, Seite 10</ref><br />
<br />
==Bundesrepublik==<br />
Seit [[1963]] arbeitete und lebte der Schriftsteller [[Hansjörg Martin]] in Wedel, und war als Ratsherr für die SPD im Stadtrat in der Kommunalpolitik tätig. Nach der [[Kommunalwahl 1974]]<nowiki/>griff der [[Landesvorstand]] gegen Abweichler durch: "In [[Kreisverband Pinneberg|Pinneberg]] wurde gegen 14 Sozialdemokraten ein Verfahren eingeleitet. Diesen SPD-Mitgliedern wird vorgeworfen, eine Liste der [[Übersicht der Parteien der Arbeiterbewegung|DKP]] zur Kommunalwahl mit unterschrieben zu haben. Zu den Unterzeichnern gehört auch der ehemalige Wedeler Ratsherr und Kriminalautor [[Hansjörg Martin]]."<ref>Burchardt, Rainer: ''[https://www.zeit.de/1974/17/angeln-nach-einem-kandidaten/komplettansicht Angeln nach einem Kandidaten]'', DIE ZEIT Nr. 17/1974</ref> <br />
<br />
Wie viele Ortsvereine versuchte Wedel den Pandemie-Einschränkungen etwas entgegenzusetzen. Nicht nur gelang es ihnen noch am letzten Tag vor den verschärften Einschränkungen, einen neuen Vorstand zu wählen; am [[19. September]] [[2020]] gingen sie auch "Pilze sammeln in Gemeinschaft" - mit AHA-Formel.<ref>''[https://www.spd-wedel.de/2020/09/11/pilze-sammeln-in-gemeinschaft-mit-der-spd-wedel-am-19-9-im-kloevensteen/ Pilze sammeln in Gemeinschaft mit der SPD Wedel am 19.9. im Klövensteen]'', 11.9.2020</ref><br />
<br />
==Archive==<br />
<br />
*Stadtarchiv Wedel: [https://www.wedel.de/kultur-bildung/stadtarchiv/quellensammlung-des-stadtarchives Gremienprotokolle der Stadt Wedel 1867-1948]<br />
**[http://www.archivportal-d.de/item/G7FRETGRPK24LUCU3INW74T3UIKI763O Meldepflicht für Mitglieder von SPD und KPD], B 1, 2/20<br />
<br />
== Literatur ==<br />
<br />
* Heinsohn, Kirsten/Rannegger, Anke: ''[https://www.wedel.de/fileadmin/user_upload/media/pdf/Kultur_und-Bildung/Stadtarchiv/Bestaende_des_Stadtarchivs/FraueninPolitik.pdf 1875 – 2000 - 125 Jahre Stadtrechte Wedel: Frauen in der Öffentlichkeit]'', Wedel (2000)<br />
<br />
==Links==<br />
*Homepage: https://www.spd-wedel.de/<br />
*[http://www.wedel.de/fileadmin/user_upload/media/pdf/Kultur_und-Bildung/Stadtarchiv/politische_Plakate/Plakatebis1945.fb.pdf Politische Plakate bis 1945]<br />
<br />
==Einzelnachweise==<br />
<references /><br />
<br />
<br />
{{Navigationsleiste Ortsvereine in Pinneberg}}<br />
[[Kategorie:Ortsverein|Wedel]]<br />
[[Kategorie:Ortsverein Wedel]]<br />
[[Kategorie:Kreisverband Pinneberg|Wedel]]</div>Kaffeeringehttps://www.spd-geschichtswerkstatt.de/index.php?title=1910&diff=5422819102024-03-28T20:35:47Z<p>Kaffeeringe: /* August */</p>
<hr />
<div>{{Navigationsleiste Jahre}}<br />
[[Datei:Goldenes Buch zum 70. Geburtstag August Bebel 1910 Seite 051.jpg|alternativtext=Glückwunschschreiben zum 70. Geburtstag von August Bebel: Vorstand des Sozialdemokratischen Vereins für den Wahlkreis Lübeck|mini|Glückwunschschreiben zum 70. Geburtstag von August Bebel: Vorstand des Sozialdemokratischen Vereins für den Wahlkreis Lübeck]]<br />
Staatsoberhaupt ist Kaiser Wilhelm II., Reichskanzler Theobald von Bethmann-Hollweg.<br />
<br />
Vorsitzende der SPD sind [[Paul Singer]] und [[August Bebel]]. [[Friedrich Bartels]] ist Vorsitzender der SPD in Schleswig-Holstein.<br />
<br />
==Januar==<br />
<br />
*[[20. Januar]] - [[Lauritz Lauritzen]] kommt in Plön zur Welt<br />
<br />
==Februar==<br />
<br />
*[[15. Feburar]] - In [[Sozialdemokratischer Verein Groß-Kiel|Kiel]] unterstützen 10.000 Arbeiter den Kampf gegen das Dreiklassenwahlrecht mit einem halbtägigen Streik. Die ''Deutsche Fortschrittspartei'' hatte im Preußischen Landtag eine Reform des Dreiklassenwahlrechts eingebracht, das die SPD breit unterstützte. Nachmittags verließen die Arbeiter ihre Arbeitsstätten und zogen zur "''[[Historische Orte der Kieler Sozialdemokratie|Waldwiese]]''". Nach einer Ansprache von [[Wilhelm Brecour]] ging ein gewaltiger Demonstrationszug zum [[Historische Orte der Kieler Sozialdemokratie|''Wilhelmplatz'']], wo er sich mit dem Arbeiterzug der Kaiserlichen Werft vereinte. [[Franz Osterroth]] berichtet: Die Polizei stürzte sich mit flacher Klinge, mit Faustschlägen und Gummischläuchen auf die friedlichen Demonstrantinnen und Demonstranten. Militär stand bereit.<ref name=":1" /> Der [[Lübecker Volksbote]] dagegen berichtet, dass die Polizei friedlich blieb.<ref>Lübecker Volksbote, [http://library.fes.de/luebeck/pdf/1910/1910-038.pdf Ausgabe 38 vom 15.02.1910]</ref> In [[Kreisverband Flensburg|Flensburg]] demonstrieren 4000, in [[Kreisverband Neumünster|Neumünster]] 2000 Menschen.<ref name=":1">{{Osterroth-100-Jahre}}, Seite 43</ref> In Neumünster dagegen wurde die Polizei gewalttätig und verletzte Arbeiter teils schwer.<ref>Lübecker Volksbote, [http://library.fes.de/luebeck/pdf/1910/1910-039.pdf Ausgabe 39 vom 16.02.1910]</ref><br />
<br />
==März==<br />
<br />
*[[15. März]] - Politischer Halbtagsstreik von rd. 10000 Arbeitern in Kiel für ein [[Wahlrecht bis 1918|demokratisches Wahlrecht in Preußen]]: 80 % der Arbeiter der Kruppschen Werft und 75 Prozent der Arbeiter der Howaldt-Werft treten in den Streik, finden sich zu Versammlungen im [[Gewerkschaftshaus Kiel|Gewerkschaftshaus]] und im [[Historische Orte der Kieler Sozialdemokratie|Englischen Garten]] zusammen und demonstrieren anschließend gemeinsam mit den Arbeitern der Kaiserlichen Werft, die sich nach Ende ihrer Schicht einreihen.<ref name=":0" /> Bei der Räumung des Wilhelmplatzes geht die Polizei mit Knüppeln und Säbeln gegen die Demonstranten vor. Im Nachgang kommt es zu einem Gerichtsverfahren gegen den Tischler Mielke, der in dieser Situation einen Schutzmann mit einem Stock geschlagen haben soll. In dem Prozess trat auch [[Daniel Rindfleisch]] auf. Der Tischler wurde zu vier Monaten Gefängnis verurteilt.<ref>''[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1754726119_19100526/page/6 Die Polizeiattacke von 15. März vor Gericht]'', Hamburger Echo, Donnerstag, den 26. Mai 1910, Seite 6</ref><br />
<br />
==April==<br />
<br />
*[[7. April]] - [[Rosa Luxemburg]] spricht bei einer Mitgliederversammlung des [[Sozialdemokratischer Verein Groß-Kiel|Sozialdemokratischen Vereins Groß-Kiel]] über den [[Wahlrecht bis 1918|Wahlrechtskampf]].<ref name=":0">[https://rosaluxemburgwerke.de/buecher/band-7-2/seite/596 Rosa Luxemburg Werke] [RLW], Berlin 1970ff., Karl Dietz Verlag Berlin, Bd. 7.2, S. 596</ref><br />
<br />
==Mai==<br />
<br />
==Juni==<br />
<br />
==Juli==<br />
<br />
==August==<br />
<br />
*[[19. August]] - [[Wilhelmine Kähler]] begeistert eine Versammlung in [[Ortsverein Wedel|Wedel]]. 28 Personen sollen daraufhin in die SPD eingetreten sein.<ref>Bitterling, Thies: ''[https://www.wedel.de/kultur-bildung/wedel-historisch/stadtgeschichtliche-publikationen Wilhelmine Kähler - Eine mitreißende Frau]'', abgerufen [https://web.archive.org/web/20240328203321/https://www.wedel.de/kultur-bildung/wedel-historisch/stadtgeschichtliche-publikationen 28.3.2024] </ref><br />
*[[26. August|26.]]-[[27. August]] - 2. Internationale Sozialistische Frauenkonferenz in Kopenhagen; dort wird die Einführung des "Internationalen Frauentages" beschlossen, zunächst ohne festes Datum. [[Helene Grünig]] nimmt möglicherweise als Delegierte teil.<br />
*[[28. August]]-[[3. September]] - Internationaler Sozialistenkongreß in Kopenhagen. Im Zentrum steht die [[Allgemeiner Konsumverein Kiel|Genossenschaftsfrage]].<br />
<br />
==September==<br />
<br />
*[[11. September]] - Frauenkonferenz in Neumünster. Die Versammlung unterstützt den Beschluss der 2. Internationale Sozialistische Frauenkonferenz in Kopenhagen zur Einführung des "Internationalen Frauentages". An der Frauenkonferenz nehmen unter anderem [[Louise Zietz]] für den Parteivorstand, [[Linchen Baumann]] für den Bezirksvorstand, der Bezirksvorsitzende [[Friedrich Bartels]] und [[Käthe Leu]] aus [[Ortsverein Bad Schwartau|Schwartau]] teil.<ref>Die Gleichheit, [https://fes.imageware.de/fes/web/index.html?open=GL21002&page=9 Ausgabe vom 24.10.1910]</ref><br />
*[[18. September|18.]]-[[24. September]] - Der SPD-Parteitag in Magdeburg stellt sich hinter den Kopenhagener Beschluss zum [[Allgemeiner Konsumverein Kiel|Genossenschaftswesen]]. Außerdem forderte er im Hinblick auf die [[Reichstagswahl 1912]] von den Mitgliedern vollen Einsatz für volle Gleichberechtigung.<br />
*[[27. September]] - Arbeiter deponieren einen [[Sozialdemokratischer_Verein_Gro%C3%9F-Kiel#Subversives_im_Rathausturm|subversiven politischen Aufruf]] im Turm des neu erbauten Kieler Rathauses.<br />
<br />
==Oktober==<br />
<br />
*[[2. Oktober|2.]]-[[3. Oktober]] - [[Bezirksparteitag 1910, Ottensen|Bezirksparteitag]] in [[Ortsverein Altona|Altona-Ottensen]] bei Hamburg.<br />
*[[3. Oktober]] - Der [[Kreisverband Lübeck|Sozialdemokratische Verein in Lübeck]] hielt eine gut besuchte Mitgliederversammlung im [[Gewerkschaftshaus Lübeck|Gewerkschaftshaus]] ab. [[Theodor Schwartz]] berichtet vom Internationalen Sozialistenkongress in Kopenhagen. "Fragen von außerordentlicher Wichtigkeit haben dem Kopenhagener Kongreß nicht vorgelegen."<ref>Lübecker Volksbote, [http://library.fes.de/luebeck/pdf/1910/1910-232.pdf Ausgabe vom 4. Oktober 1910]</ref><br />
<br />
==November==<br />
*[[4. November]] - Die [[Ortsverein Laboe|SPD Laboe]] gründet sich. Gründungsvorsitzender ist [[Heinrich Heldt]].<br />
<br />
==Dezember==<br />
<br />
==Nicht datiert==<br />
<br />
*[[Louise Schroeder]] wird in den Vorstand der [[Ortsverein Altona|SPD Altona-Ottensen]] gewählt.<br />
*[[Wilhelm Brecour]] wird zum [[Sozialdemokratischer Verein Groß-Kiel - Stadtverordnete|Kieler Stadtverordneten]] gewählt.<br />
*[[Heinrich Kürbis]] wird Bevollmächtigter des Metallarbeiterverbandes.<br />
*[[Edmund Söhnker]] gründet den [[Kieler Chor-Verein]] und bleibt bis [[1933]] Vorsitzender.<br />
*Die erste [[Gesamtschule]] in Deutschland wird gegründet, die Odenwaldschule.<br />
<br />
==Einzelnachweise==<br />
<references /></div>Kaffeeringehttps://www.spd-geschichtswerkstatt.de/index.php?title=Ortsverein_Wedel&diff=54227Ortsverein Wedel2024-03-28T20:26:44Z<p>Kaffeeringe: /* Links */</p>
<hr />
<div>Der '''Ortsverein Wedel''' ist eine Gliederung im [[Kreisverband Pinneberg]]. Er wurde [[1903]] gegründet.<ref>[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1754726119_19280316/page/7 Hamburger Echo 16.3.1928]</ref><br />
<br />
==Vorsitz==<br />
*[[4. November]] [[2020]] - heute ([[2021]]) - [[Claudia Wittburg]] und [[Lothar Barop|Kurt Lothar Barop]] (Kasse [[Christian Freitag]], Schriftführung [[Norman Rothe]], Pressesprecherin [[Alexandra Peters]], Beisitzer*innen [[Lothar Kassemek]], [[Stefanie Klindworth]], kraft Amtes [[Sophia Jacobs-Emeis]] (Fraktionsvorsitzende im Rat)<ref>''[https://www.spd-wedel.de/2020/11/04/wedeler-spd-ergaenzt-seinen-vorstand/ Wedeler SPD ergänzt Vorstand]'', 4.11.2020</ref><br />
*?-[[4. November]] [[2020]] - Dr. [[Friedhelm Michalke]]<ref>''[https://www.spd-wedel.de/2020/11/04/wedeler-spd-ergaenzt-seinen-vorstand/ Wedeler SPD ergänzt Vorstand]'', 4.11.2020</ref> (Stellvertretung [[Heidi Keck]], weitere [[Ursula Grabbert]], [[Claudia Wittburg]])<br />
*?-? - [[Meltem Adal]] und [[Lothar Barop|Kurt Lothar Barop]]<br />
*?<br />
*[[1968]]-[[1972]] - [[Helmut Plüschau]] (der sich bis heute für die SPD einsetzt: [https://www.spd-wedel.de/warum-spd/helmut-plueschau/ Warum SPD?])<br />
<br />
==Wahlen==<br />
In der [[Kommunalwahl 2018]] wurde die SPD nach der CDU mit 23,2% zweitstärkste Kraft. Sie gewann fünf der 16 Wahlkreise direkt und erhielt zudem vier Listenplätze. Seitdem wird sie im Stadtparlament vertreten durch [[Meltem Adal]] (Wahlkreis 7), [[Lothar Barop]] (Wahlkreis 16), [[Rüdiger Fölske]] (Wahlkreis 14), [[Sophia Jacobs-Emeis]] (Liste), [[Heidi Keck]] (Liste), [[Dennis Lobeck]] (Wahlkreis 5), [[Wolfgang Rüdiger]] (Wahlkreis 15), [[Gaby Ulm]] (Liste) und [[Claudia Wittburg]] (Liste).<br />
<br />
Bei der [[Kommunalwahl 1924]] erhielt die SPD 34%.<br />
Bei der [[Kommunalwahl 1929]] erhielt die SPD mit 46% acht von 18 Sitzen: <ref>[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1754726119_19291121/page/6 Hamburger Echo 21.11.1929]</ref> Heinrich Schacht, Frau Bröker, Bernhard Mahlow, Adolf Schaller, Alfred Pauder, Bendix Koopmann, August Kudlik, Carl Brauer sen.<br />
<br />
==Geschichte==<br />
===Gedenkstein für Helma Steinbach===<br />
[[Datei:Schleswig-Holstein Wedel Milichstr. Siedlung „Helma-Steinbach“ Plakette.JPG|mini|260 px|Helma-Steinbach-Gedenkplakette]]Als im Juni [[1930]] die Arbeitersiedlung des Kraftwerks Schulau eingeweiht wurde, enthüllte der [[Ortsverein Altona|Altonaer]] Oberbürgermeister [[Max Brauer]], der auch Vorsitzender des Aufsichtsrates des Kraftwerks Unterelbe war, eine Bronzeplakette für [[Helma Steinbach]]. Die Altonaer Gewerkschafterin, Verfechterin des [[Allgemeiner Konsumverein Kiel|Genossenschaftswesens]] und SPD-Politikerin (1847–1918) hatte um die Wende zum 20. Jahrhundert die Arbeiterinnen der Schulauer Zuckerfabrik, "die unter schlechtesten Arbeitsbedingungen und geringsten Löhnen ein menschenunwürdiges Arbeitsleben führten", organisiert und mit ihnen die Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen und Löhne erkämpft.<ref>{{Wikipedia|NAME=Helma Steinbach}}, abgerufen 23.1.2021</ref> [[Louise Schroeder]] charakterisierte sie in ihrer Rede als Vorkämpferin für die Sozialpolitik Deutschlands und darüber hinaus als vehemente Verfechterin der Staatsbürgerrechte von Frauen. Ihr Lebenspartner war [[Adolph von Elm]].<br><br />
Die Gedenkplakette am ersten Gebäude der Milichstraße wurde vom Bildhauer Professor August Henneberger geschaffen und zeigt die Gesichtszüge dieser bedeutenden Frau. Der Bildhauer erneuerte um [[1951]] das Bronzerelief – ein Hinweis darauf, dass das Original die NS-Herrschaft und den 2. Weltkrieg nicht unbeschadet überstanden hatte.<ref>Stadt Wedel: ''[https://www.wedel.de/kultur-bildung/wedel-historisch/denkmaeler#c14757 Erinnerungsplakette für Helma Steinbach]'', abgerufen 23.1.2021</ref><br />
<br />
===Der Friedrich-Ebert-Gedenkstein===<br />
[[Datei:Friedrich Ebert Gedenkstein Wedel.jpeg|260px|thumb|right|Der Friedrich-Ebert-Gedenkstein auf dem Wedeler Rathausplatz]]<br />
[[Datei:Transport Ebert-Stein Wedel.jpg|260px|thumb|left|Der Transport des Steins Anfang der 1930er Jahre durch Mitglieder der SPD und der Eisernen Front]]<br />
Der bei Bauarbeiten für die Theodor-Johannsen-Siedlung Anfang der [[1930]]er Jahre gefundene große Findling wurde von Wedeler SPD-Mitgliedern und Angehörigen der [[Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold#Eiserne Front|Eisernen Front]] mit eigener Kraft auf das Gelände des Arbeiter-Turn-und-Sportvereins (ATSV) in der Bergstraße gezogen. Aus ihm wurde ein Gedenkstein für den [[1925]] verstorbenen Reichspräsidenten [[Friedrich Ebert]] gestaltet. Der Bildhauer Hans Lissow meißelte Eberts Profil und die Inschrift: "Unserem großen Toten 1871 - 1925" in den Stein. <br />
<br />
Der Gedenkstein musste von Anfang an vor den erstarkenden Nazis geschützt werden. Nach der Machtübernahme der Nazis [[1933]] wurde er laut Wedeler Polizeibericht von Mitgliedern der SA demoliert. Auch die im Sockel eingemauerten Dokumente wurden gestohlen. Sie sind bis heute nicht wieder aufgetaucht. Die Namen der Täter waren durch Augen- und Ohrenzeugen bekannt. Die von einem Wedeler Bürger erstattete Anzeige verlief jedoch im Sande, der NS-Bürgermeister ließ nicht ernsthaft ermitteln. Kein Täter wurde zur Rechenschaft gezogen. <br />
<br />
Ein Wedeler Tiefbauunternehmen transportierte den Stein in die Bergstraße und vergrub ihn. Bereits im Oktober [[1946]] bemühten sich Wedeler SPD-Mitglieder darum, den Gedenkstein auszugraben und ihn wieder aufzustellen. Egon Lissow, der Sohn des Bildhauers Hans Lissow, gestaltete das Ebert-Porträt neu, der Stein erhielt auch eine veränderte Inschrift: "Friedrich Ebert, erster Reichspräsident 1919 - 1925". Am [[14. Dezember]] [[1947]] wurde der Gedenkstein auf dem Rathausplatz wieder aufgestellt.<ref>[http://www.archivportal-d.de/item/XRATXWNQWSO5GN3PQ33YL3J6TTOAMHCA Urkunde der SPD Wedel zur Übergabe des Friedrich-Ebert-Gedenkstein], Stadtarchiv Wedel, B 1, 162.6</ref> <br />
<br />
Die Täter von [[1933]] kamen auch nach [[1945]] ungeschoren davon.<ref>Bitterling, Thies: ''Der Friedrich-Ebert-Stein - von der SA demoliert, vergraben und 1947 wieder aufgestellt - eine Spurensuche''. Stadt Wedel, Denkmäler</ref><br />
<br />
In Schleswig-Holstein stehen in [[Ortsverein Bad Bramstedt|Bad Bramstedt]], [[Ortsverein Eutin|Eutin]], [[Ortsverein Itzehoe|Itzehoe]] und [[Ortsverein Nortorf|Nortorf]] ebenfalls Gedenksteine für [[Friedrich Ebert]].<br />
<br />
===Die ''Produktion''===<br />
Auch in Wedel gab es Läden des [[Konsumverein|Konsum]], allerdings lag die Stadt im Einzugsbereich der Hamburger ''Konsumgenossenschaft 'Produktion'''. Die Ausbreitung nach Wedel wurde nicht begrüßt: <br />
<blockquote>"So hagelte es [[1905]] Proteste der Schulauer und Wedeler Kaufleute, als der Konsumverein "Produktion" einen Grunderwerb in Wedel, Rosengarten, tätigte, um dort einen Konsumladen zu eröffnen. Man fürchtete Verkaufseinbußen und die möglicherweise durch den Konsumverein angedachte Neubebauung. Doch diese Proteste konnten die Entwicklung der Konsum-Läden in Wedel nicht aufhalten. Das erste Ladengeschäft der Produktion in Wedel wurde im Rosengarten 3 eröffnet und das Grundstück [[1910]] durch die Produktion erworben. Dem folgte eine Ladeneröffnung am Rollberg 3 und [[1928]] die Einweihung eines Geschäftes am Kronskamp [56]. <br><br />
Alle Läden der Produktionsgenossenschaft wurden nach [[1933]] eingestellt und die Grundstücke enteignet."<ref>Stadt Wedel (Hg.): ''[https://www.wedel.de/fileadmin/user_upload/media/pdf/Kultur_und-Bildung/Stadtarchiv/Beitraege_Stadtgeschichte_u.a/ZigarettenuntermBett.pdf Zigarren unterm Bett - Frauen und ihre Stubenläden in Schulau]'' (Wedel 2001), S. 5</ref></blockquote><br />
Leider erläutern die Autorinnen weder, worin das Besondere der [[Allgemeiner Konsumverein Kiel|Konsumgenossenschaft]]en lag, weshalb also die Händler sich durch die neue Konkurrenz bedroht fühlten, noch den Hintergrund der lapidaren Feststellung, die Läden seien "eingestellt und die Grundstücke enteignet" worden. Das ursprüngliche Geschäft am Rosengarten scheint es um [[1930]] schon nicht mehr gegeben zu haben.<ref>Stadt Wedel (Hg.): ''[https://www.wedel.de/fileadmin/user_upload/media/pdf/Kultur_und-Bildung/Stadtarchiv/Beitraege_Stadtgeschichte_u.a/ZigarettenuntermBett.pdf Zigarren unterm Bett - Frauen und ihre Stubenläden in Schulau]'' (Wedel 2001), S. 20</ref><br />
<br />
===Arbeitersport in Wedel===<br />
Auch die Wedeler Arbeiterbewegung gründete einen [[Arbeitersport|eigenen Sportverein]], den Arbeiter-Turn- und Sportverein Eintracht Wedel (ATSV). Wann, ist noch nicht ermittelt, es muss jedoch vor dem 1. Weltkrieg gewesen sein, denn er setzte 14 als Soldaten gestorbenen Turnkameraden einen [[Arbeitersport#Schleswig-Holstein|Gedenkstein]]. Nach dem 2. Weltkrieg, wohl in den 1950er Jahren, schloss er sich mit dem Turn- und Sportverein Wedel zusammen. [[1963]] feierte der gemeinsame Verein sein einhundertjähriges Bestehen.<ref>''[https://www.wedel.de/kultur-bildung/wedel-historisch/denkmaeler Denkmäler in Wedel]'' - Denkmale der Sportvereine'', abgerufen 23.1.2021''</ref><br />
<br />
===Fahne===<br />
Die [[:Kategorie:Fahne|Fahne]] des Ortsvereins aus den 1920er Jahren wird [[1975]] in einem Artikel in "[[Wir]]" erwähnt.<ref>Vollert, Jens: ''Wedel: Wahlkampf non stop.'' in: WIR, Nr. 10/1975, Seite 10</ref><br />
<br />
==Bundesrepublik==<br />
Seit [[1963]] arbeitete und lebte der Schriftsteller [[Hansjörg Martin]] in Wedel, und war als Ratsherr für die SPD im Stadtrat in der Kommunalpolitik tätig. Nach der [[Kommunalwahl 1974]]<nowiki/>griff der [[Landesvorstand]] gegen Abweichler durch: "In [[Kreisverband Pinneberg|Pinneberg]] wurde gegen 14 Sozialdemokraten ein Verfahren eingeleitet. Diesen SPD-Mitgliedern wird vorgeworfen, eine Liste der [[Übersicht der Parteien der Arbeiterbewegung|DKP]] zur Kommunalwahl mit unterschrieben zu haben. Zu den Unterzeichnern gehört auch der ehemalige Wedeler Ratsherr und Kriminalautor [[Hansjörg Martin]]."<ref>Burchardt, Rainer: ''[https://www.zeit.de/1974/17/angeln-nach-einem-kandidaten/komplettansicht Angeln nach einem Kandidaten]'', DIE ZEIT Nr. 17/1974</ref> <br />
<br />
Wie viele Ortsvereine versuchte Wedel den Pandemie-Einschränkungen etwas entgegenzusetzen. Nicht nur gelang es ihnen noch am letzten Tag vor den verschärften Einschränkungen, einen neuen Vorstand zu wählen; am [[19. September]] [[2020]] gingen sie auch "Pilze sammeln in Gemeinschaft" - mit AHA-Formel.<ref>''[https://www.spd-wedel.de/2020/09/11/pilze-sammeln-in-gemeinschaft-mit-der-spd-wedel-am-19-9-im-kloevensteen/ Pilze sammeln in Gemeinschaft mit der SPD Wedel am 19.9. im Klövensteen]'', 11.9.2020</ref><br />
<br />
== Archive ==<br />
<br />
* Stadtarchiv Wedel: [https://www.wedel.de/kultur-bildung/stadtarchiv/quellensammlung-des-stadtarchives Gremienprotokolle der Stadt Wedel 1867-1948]<br />
** [http://www.archivportal-d.de/item/G7FRETGRPK24LUCU3INW74T3UIKI763O Meldepflicht für Mitglieder von SPD und KPD], B 1, 2/20<br />
<br />
==Links==<br />
*Homepage: https://www.spd-wedel.de/<br />
*[http://www.wedel.de/fileadmin/user_upload/media/pdf/Kultur_und-Bildung/Stadtarchiv/politische_Plakate/Plakatebis1945.fb.pdf Politische Plakate bis 1945]<br />
<br />
==Einzelnachweise==<br />
<references /><br />
<br />
<br />
{{Navigationsleiste Ortsvereine in Pinneberg}}<br />
[[Kategorie:Ortsverein|Wedel]]<br />
[[Kategorie:Ortsverein Wedel]]<br />
[[Kategorie:Kreisverband Pinneberg|Wedel]]</div>Kaffeeringehttps://www.spd-geschichtswerkstatt.de/index.php?title=Sophia_Schiebe&diff=54226Sophia Schiebe2024-03-28T11:23:31Z<p>Kaffeeringe: Landtagsabgeordnete hinzugefügt</p>
<hr />
<div>{{Person<br />
| Vorname = Sophia<br />
| Nachname = Schiebe<br />
| geboren = 19891012<br />
| Geburtsort = Hagenow<br />
| gestorben = <br />
| Geschlecht = Frau<br />
| Foto = Sophia Schiebe 2021.jpg<br />
| MdL = 1<br />
| MdLWahlperioden = 20<br />
| stellvLandesvorsitz = 1<br />
| Homepage = https://www.sophia-schiebe.de/<br />
}}<br />
'''Sophia Schiebe''', * [[12. Oktober]] [[1989]] in Hagenow; Pädagogin, Landtagsabgeordnete. Mitglied der SPD seit [[2010]].<br />
<br />
==Leben & Beruf==<br />
[[1989]] wurde Sophia Schiebe in Hagenow (Mecklenburg-Vorpommern) geboren und machte [[2008]] mein Abitur in Wittenburg. Im Anschluss studierte sie an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und arbeitete von 2012-2017 als studentische Hilfskraft bei der Wissenschaftlichen Weiterbildung der Universität zu Kiel.<br />
<br />
[[2016]] wurde sie Projektkoordinatorin bei “LiGA-Lernen im Ganztag” bei der Kinder- und Jugendstiftung. Bis zu ihrem Einzug in den Landtag arbeitete Sophia Schiebe als Leiterin des Offenen Ganztages an der Grundschule Falkenfeld in Lübeck.<br />
<br />
Sophia Schiebe ist Mitglied der Arbeiterwohlfahrt, der Gewerkschaft der Erziehung und Wissenschaft (GEW), in der [[Sozialistische Jugend Deutschlands - Die Falken|Sozialistischen Jugend Deutschland – die Falken]], im Verein für Demokratie und Hochschule, beim Projekt moderner Sozialismus Norddeutschland-ProMS e.V., in der Lübecker Flüchtlingshilfe e.V., im Klub111 und beim Kinderschutzbund.<br />
<br />
==Partei & Politik==<br />
<br />
===Jusos===<br />
Mit 21 Jahren trat Sophia Schiebe [[2010]] in die SPD ein. Sie engagierte sich bei den [[Jusos]] und war [[2013]] bis [[2015]] im Bundesvorstand der [[Juso-Hochschulgruppen]] und von [[2014]] bis [[2016]] Vorsitzende des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Parallel dazu hat sie von [[2014]] bis [[2017]] als Landes-Sprecherin der ASten fungiert und war von [[2016]] bis [[2017]] [[Jusos - Landesvorstände|stellvertretende Vorsitzende]] der [[Jusos|Jusos Schleswig-Holstein]]. Von [[2017]] bis [[2019]] war sie [[Jusos - Landesvorstände|Vorsitzende]] der [[Jusos|Jusos Schleswig-Holstein]].<br />
<br />
===SPD===<br />
Seit [[2019]] ist sie [[Landesvorstand|stellvertretende Landesvorsitzende der SPD Schleswig-Holstein]]. Seit [[2020]] Kreisvorsitzende der [[Kreisverband Lübeck|SPD Lübeck]] zusammen mit [[Jörg Puhle]].<br />
<br />
==Landespolitik==<br />
In der [[Landtagswahl 2022]] wurde Sophia Schiebe über die Landesliste in den Landtag gewählt. Die [[Landeswahlkonferenz 2022, Neumünster|Landeswahlkonferenz]] hatte sie auf den 4. Listenplatz gewählt. Sie ist seither stellvertretende [[20. Wahlperiode 2022-2027|Fraktionsvorsitzende]] der SPD-Landtagsfraktion und Sprecherin für Kinder und Jugend, Kita, Familie, Hochschule und Kultur.<br />
<br />
==Links==<br />
<br />
*Website: [https://www.sophia-schiebe.de sophia-schiebe.de]<br />
*{{Wikipedia}}</div>Kaffeeringehttps://www.spd-geschichtswerkstatt.de/index.php?title=Bezirksverband_Schleswig-Holstein&diff=54225Bezirksverband Schleswig-Holstein2024-03-28T10:50:42Z<p>Kaffeeringe: /* Weimarer Republik */ Kapp-Putsch ergänzt</p>
<hr />
<div>[[Datei:PrSleeswijk-Holstein.png|mini|Schleswig-Holstein als Teil von Preußen]]Der '''Bezirksverband Schleswig-Holstein''' war die Vorgängerorganisation des [[Landesverband|Landesverbandes]]. Er umfasste von [[1905]] bis zum Verbot der SPD durch die Nazis [[1933]] das Gebiet des Landesverbandes ohne die [[Kreisverband Lübeck|Freie und Hansestadt Lübeck]] aber mit den Städten [[Ortsverein Altona|Altona]] und [[Ortsverein Wandsbek|Wandsbek]] im Randgebiet von Hamburg sowie dem Gebiet, das nach der Volksabstimmung von [[1920]] dauerhaft [[Minderheitenpolitik|dänisch]] wurde. Auch das [[Fürstentum Lübeck]] zählte dazu, obwohl der Landesteil verwaltungsmäßig nicht zur preußischen Provinz Schleswig-Holstein, sondern zum Großherzogtum Oldenburg gehörte.<br />
<br />
Nach der Neugründung [[1945]] trug der Verband - jetzt in den heutigen Grenzen Schleswig-Holsteins - zunächst weiter die Bezeichnung "[[Bezirk|Bezirksverband]]".<br />
===Gründung der Bezirksorganisation===<br />
[[Datei:Deutsches_Reichsgesetzblatt_1899_048_699.jpg|mini|Lex Hohenlohe im Reichsgesetzblatt, 1899]]<br />
Bis [[1899]] galt im Deutschen Reich ein ''Verbindungsverbot'' für Vereine. Sie durften sich nicht überörtlich zusammenschließen. Die "Lex Hohenlohe", das Gesetz, dass dieses Verbot beendete ging auf den Reichskanzler Chlodwig zu Hohenlohe-Schillingsfürst zurück und hieß eigentlich ''Gesetz betreffend das Vereinswesen''. Es trat am [[11. Dezember]] [[1899]] (RGBl. S. 699) in Kraft und enthielt nur einen einzigen Artikel:<blockquote>"Inländische Vereine jeder Art dürfen miteinander in Verbindung treten. Entgegenstehende landesgesetzliche Bestimmungen sind aufgehoben."</blockquote>Bis dahin musste die Sozialdemokratie sich anders behelfen: Seit Ende [[1878]] galt das [[Sozialistengesetz]] die Vereine der Sozialdemokratie wurden verboten. Die Genossen trafen sich dennoch Ostern [[1879]] in der Umgebung von Neumünster und wählte eine fünfköpfige Agitationskommission. [[Franz Schneider]] als Vorsitzender, Schriftwart [[Heinrich Lienau]], [[Friedrich Butenschön]] als Schatzmeister. Die beiden anderen Namen nennt aber [[Heinrich Lienau]] in seinen Erinnerungen nicht.<ref name=":23">''[https://zeitungen.sub.uni-hamburg.de/recherche-zeitungen/detail-zeitungen?tx_dlf%5Bdouble%5D=0&tx_dlf%5Bhighlight_word%5D=Heinrich%3BLienau&tx_dlf%5Bid%5D=104884&tx_dlf%5Bpage%5D=3&tx_dlf%5Bpagegrid%5D=0&tx_dlf_navigation%5Bcontroller%5D=Navigation&cHash=ee81ea1db88176d8cc717807dbbd7f21 Unter dem Schandgesetz in Schleswig-Holstein]'', Hamburger Echo, Sonntag, den 21. Oktober 1928</ref> Diese Agitationskommission war bis zur Aufhebung des Sozialistengesetzes [[1890]] tätig.<br />
<br />
Als das Verbindungsverbot [[1899]] aufgehoben wurde, dauerte es einige Jahre, bis die SPD ihre Organisation änderte, einen richtigen [[Bezirk]] gründete, einen Bezirksvorstand wählte und einen ersten [[ParteisekretärIn|Parteisekretär]] einstellte.<br />
<br />
Bereits [[1904]] begann [[Eduard Adler]] aus Kiel die Diskussion über die Reorganisation des bisherigen "Agitationsbezirks". [[1905]] verabschiedete der Parteitag in Jena ein Organisationsstatut, das weitestgehend den Vorschlägen von [[Eduard Adler]] entsprach: <br />
<br />
Die Grundlage der Organisation war nun der Verein des Wahlkreises. Für den Fall, dass der Wahlkreis sich über mehrere Orte erstreckte, konnten [[Ortsverein]]e gebildet werden. Diese "Sozialdemokratischen Vereine" schlossen sich zu Bezirksverbänden und Landesorganisationen zusammen, deren selbstständige Führung der Geschäfte allerdings nicht in Widerspruch zum Statut der Gesamtpartei stehen durfte. Mindestens 20 % ihrer Einnahmen waren an die Parteileitung abzuführen. Kein Wahlkreis durfte durch mehr als drei Delegierte auf dem reichsweiten Parteitag vertreten werden. Diese Struktur setzte Schleswig-Holstein zügig um, wie auf dem [[Provinzialparteitag 1905, Elmshorn|Provinzialparteitag 1905]] berichtet wurde. Der gemeinsame Agitationsbezirk mit Hamburg wurde jedoch in der Übergangsphase zunächst noch beibehalten.<br />
<br />
Es gab folglich im Bezirk insgesamt vierzehn Wahlkreisvereine: 10 aus Schleswig-Holstein, einen aus dem [[Fürstentum Lübeck]] und drei aus Hamburg. Die schleswig-holsteinischen Wahlkreise waren im Jahr 1904 in 57 Ortsvereine untergliedert, das Fürstentum Lübeck in fünf.<ref>Lübecker Volksbote, 3. September 1904, S. 5</ref><br />
<br />
Die Hamburger waren skeptisch, was diese Reorganisation anging; die Stadt mit ihren besonderen Landes- und Kommunalgesetzen passe nicht in das Organisationsgebilde der Provinz. Nach längeren Diskussionen beschlossen sie daher [[1905]] in einer Urabstimmung mit 1610 gegen 640 Stimmen, aus der Provinzorganisation auszutreten.<ref>[http://fes.imageware.de/fes/web/index.html?open=VW22291&page=5 ''Vorwärts'' Nummer 290, Jahrgang 22, 12.12.1905]</ref> Am [[1. Juli]] [[1905]] gründet sich der Bezirksverband für Schleswig-Holstein, das Herzogtum Lauenburg und das [[Fürstentum Lübeck]]. Die SPD in der Freien Hansestadt Hamburg gründete ihre eigene [[Organisationsaufbau der SPD|Landesorganisation]].<br />
<br />
[[1906]] übernahm [[Friedrich Bartels]] den Vorsitz des Agitationsbezirks Schleswig-Holstein.<ref>{{Martens-45-59}}, S. 24</ref> Er wurde als [[ParteisekretärIn|Parteisekretär]] besoldet und war eine Art früher Landesgeschäftsführer. Ab [[1912]]/[[1913|13]] nannte sich die[[Agitationskommission]][[Landesvorstand|Bezirksvorstand]]. Am [[1. November]] [[1913]] wurde [[Heinrich Kürbis]] zum [[Landesvorsitzende/r|Bezirksvorsitzenden]] gewählt und angestellt.<ref>Paetau, Rainer: ''Konfrontation oder Kooperation. Arbeiterbewegung und bürgerliche Gesellschaft im ländlichen Schleswig-Holstein und in der Industriestadt Kiel zwischen 1900 und 1925'' (Neumünster 1988), S. 508</ref><br />
<br />
===Der Erste Weltkrieg===<br />
Die Zeit des Wilhelminismus war gesellschaftlich auch durch die Rüstungs- und Flottenpolitik von Kaiser Wilhelm II. geprägt. Die Sozialdemokratie setzte sich dagegen für eine [[Friedenspolitik]] ein.<ref>[[Wilhelm Brecour|Brecour, Wilhelm]]: ''Die [[Kreisverband Kiel|Sozialdemokratische Partei in Kiel]]. Ihre geschichtliche Entwicklung'' (Kiel o. J. [1932]) (Neudruck in ''Zur Geschichte der Kieler Arbeiterbewegung'', Kiel 1983), Seite I-71</ref> <br />
<br />
So rief der SPD-Parteivorstand am [[4. Juli]] [[1911]] angesichts der Zweiten Marokkokrise alle Gliederungen zum Protest gegen den Imperialismus, "gegen das Treiben der Chauvinisten" und zu Friedensdemonstrationen auf.<ref>Osterroth, Franz / Schuster, Dieter: ''[http://library.fes.de/fulltext/bibliothek/chronik/band1/e235e785.html Chronik der deutschen Sozialdemokratie]'', Band 1: ''Bis zum Ende des Ersten Weltkrieges'' (2., neu bearb. und erw. Aufl. 1975. Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001)</ref><br />
<br />
In den Tagen nach der Mobilmachung zum Ersten Weltkrieg [[1914]] berief die [[Landesverband|SPD Schleswig-Holstein]] einen [[Bezirksparteitag 1914, Eckernförde|Bezirksparteitag]] ein. Die Entschließungen des Tages zeigten den Weitblick der Delegierten: <br />
<blockquote>"Die Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein hat gemeinsam mit der deutschen Gesamtpartei und den anderen Parteien in Europa ihr Bestes getan, um den drohenden Weltkrieg zu verhindern und eine friedliche politische Entwicklung der Völker zu Wohlfahrt und Freiheit zu sichern. Wir stellen fest, daß unsere Partei keine Schuld an dem Verderben trifft, das da über die Welt ziehen will; die Verhältnisse dieser kapitalistischen Zeit und deren Konsequenzen waren stärker als die Arbeit unserer Millionen und der Friedenswille mancher Regierenden."<ref>{{Osterroth-100-Jahre}}, S. 54</ref></blockquote><br />
<br />
Doch als zwei Tage später die Reichstagsfraktion den von der Regierung beantragten Kriegskrediten zustimmte, stand der Bezirk zunächst an ihrer Seite. Erst nach und nach brach hier, wie überall im Reich, der im Gegenzug vereinbarte "Burgfrieden" (der von den Herrschenden nie eingehalten worden war). Ab [[1916]] wuchs die innerparteiliche Kritik. Im März [[1917]] kam es dann zur Abspaltung der [[USPD|Unabhängigen SPD (USPD)]]. Ihre Hochburgen in Schleswig-Holstein wurden [[Sozialdemokratischer Verein Groß-Kiel|Kiel]], [[Ortsverein Bordesholm|Bordesholm]], [[Ortsverein Altona|Altona]], [[Kreisverband Flensburg|Flensburg]], [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]] und [[Ortsverein Eckernförde|Eckernförde]].<ref>{{Osterroth-100-Jahre}}, S. 56</ref><br />
<br />
===Novemberrevolution===<br />
Mit der Verschlechterung der Versorgungslage und dem immer sinnloser werdenden Sterben an der Front wuchs der Widerstand in der Bevölkerung. Ab Januar [[1918]] kam es vermehrt zu Streiks, im November [[1918]] dann zum [[Kieler Arbeiter- und Matrosenaufstand]]. Mit Unterstützung von Gewerkschaften, SPD und [[USPD]] breitete er sich binnen Tagen über das Reich aus, wurde zur Novemberrevolution, die dem Kaiserreich ein Ende setzte.<br />
<br />
{{Hauptartikel<br />
|Seite=Kieler Arbeiter- und Matrosenaufstand<br />
}}<br />
<br />
==Weimarer Republik==<br />
[[Datei:Sekretärs-Kurs in Probstzella 1927.png|thumb|left|300px|III. Sekretärs-Kurs in Probstzella/Thür., möglicherweise mit Willy Verdieck (4. rechts von der Frau Mitte vorn) und Karl Meitmann (links vorn auf der 1. Treppenstufe, mit Fliege)]]Im November [[1918]] wurde [[Heinrich Kürbis]] Beigeordneter beim Oberpräsidenten und im März [[1919]] selbst Oberpräsident. Daher übernahm am [[29. Januar]] [[1919]] [[Carl F. Alps]] aus [[Ortsverein Itzehoe|Itzehoe]] provisorisch den Bezirksvorsitz. Im Juli [[1919]] wurde dann [[Rudolf Hackelberg]] zum Bezirkssekretär gewählt. Er muss spätestens [[1920]]/[[1921|21]] die Geschäfte an [[Willy Verdieck]] übergeben haben, der vom [[Bezirksparteitag 1921, Altona|Bezirksparteitag 1921]] in seinem Amt bestätigt wurde.<ref>Jacobsen, Jens-Christian; ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay17.pdf 'Der Stolz der Gesamtpartei?' Die SPD Schleswig-Holstein 1918-1933]''. In: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), Seite 211</ref> Er füllte das Amt bis zum erneuten Verbot der Partei [[1933]] aus. Allerdings stellte der Bezirksverband [[1926]] [[Karl Meitmann|'Jack' Meitmann]] als hauptamtlichen Parteisekretär ein.<ref>HM [Holger Martens]: [http://lebensgeschichten.avs-hh.de/index.php?id=86 Karl Meitmann in der Datenbank AvS]</ref><br />
<blockquote>"Die schleswig-holsteinische SPD zeichnete sich [während der Weimarer Republik] nicht nur durch vergleichsweise gute Wahlergebnisse aus, sondern auch durch eine hohe personelle Kontinuität [...] der Bezirksorganisationsspitze."<ref>{{Martens-45-59}}, S. 25</ref></blockquote><br />
<br />
Reichspräsident [[Friedrich Ebert]] sagte in einer Ansprache vor Sozialdemokraten am [[4. September]] [[1922]] in Kiel:<br />
<blockquote>"Es war nicht nur meine Auffassung, sondern auch die der gesamten Parteileitung, insbesondere unserer Alten, [[August Bebel|Bebel]], [[Paul Singer|Singer]], daß die Parteibewegung in Schleswig-Holstein eine der besten deutschen Bezirke ist, nicht nur ihrem Umfang und ihrer straffen, in sich gefestigten Organisation nach, sondern auch nach der ganzen geistigen Einstellung der Parteibewegung in Schleswig-Holstein. Es ist hier theoretisch und praktisch immer eine sehr intensive Schulung der Parteigenossen erfolgt und damit sehr früh den staatspolitischen Notwendigkeiten bei der hiesigen Parteigenossenschaft der Weg bereitet worden ... So war es möglich, daß in all den Stürmen ... die Parteiorganisation immer in sich geschlossen und gefestigt blieb und daß sie eine Reihe von Leuten hervorgebracht hat, die auch unseren Pflichten und Aufgaben im staatlichen Leben gerecht zu werden verstanden."<ref>Zitiert nach: {{Osterroth-100-Jahre}}, S. 3</ref></blockquote><br />
<br />
Der Erfolg der Weimarer Republik hing aus Sicht der SPD auch davon ab, wie gut es gelänge, die Verwaltung zu demokratisieren. Da Sozialdemokraten der Weg in die Verwaltung bislang auf vielfache Art schwer gemacht worden war, gab es wenig Erfahrung und Vorbilder. Abhilfe sollte in Schleswig-Holstein unter anderem die [[Arbeitervolkshochschule Harrisleefeld|Arbeitervolkshochschule]] schaffen<ref>Jacobsen, Jens-Christian (1988) ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay17.pdf 'Der Stolz der Gesamtpartei?' Die SPD Schleswig-Holstein 1918-1933]''. In: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 211</ref>, die aber erst [[1928]] eröffnet werden konnte und im Februar [[1933]] von den Nazis geschlossen wurde.<br />
<br />
Die Reste der seit [[1920]] zerfallenden [[USPD]] kehrten auf dem Parteitag von [[1922]] bis auf einige wenige Köpfe in die SPD zurück. Der größere Teil hatte sich schon [[1920]] der mittlerweile gegründete KPD angeschlossen.<br />
<br />
Im März [[1920]] versuchen reaktionäre Kräfte im [[Kapp-Putsch]] die junge Demokratie wieder abzuräumen. Das Hauptgeschehen spielte sich in Berlin ab, aber auch in Schleswig-Holstein gab es erbitterte Kämpfe zwischen Freikorps und Arbeiterwehren. Hier dauerte der Putsch sogar einige Tage länger als in Berlin. <br />
<br />
<br />
Das Jahr [[1923]] nannte [[Franz Osterroth]] in seiner Geschichte der SPD Schleswig-Holsteins "Das schwere Jahr".<ref>{{Osterroth-100-Jahre}}, S. 78</ref> Im Januar begannen französische Truppen das Ruhrgebiet zu besetzen. Schon am [[5. Januar]] rief der Bezirksverband in [[Sozialdemokratischer Verein Groß-Kiel|Kiel]] zu einer Kundgebung für den [[Friedenspolitik|Völkerfrieden]] auf. Neben [[Eduard Adler]] sprachen [[Marie Juchacz]] für den Parteivorstand, [[Alexander Knoll]] für den Vorstand des [[Allgemeiner Deutscher Gewerkschaftsbund|ADGB]] und der Abgeordnete des damaligen dänischen Oberhauses [[Carl Valdemar Bramsnæs]] für die dänische Bruderpartei. Dieser "schilderte [...] die verkehrte Politik der Machthaber der Entente und stellte dem gegenüber die internationale Solidarität der Völker."<ref>''[http://library.fes.de/luebeck/pdf/1923/1923-006.pdf Kiel. Kundgebung für den Völkerfrieden]'', ''[[Lübecker Volksbote]]'', 8.1.1923, S. 5</ref> Auch in [[Kreisverband Lübeck|Lübeck]] wurde eine Protestkundgebung organisiert.<br />
<br />
Am [[22. Juni]] veröffentlichte der Bezirksvorstand den Aufruf: "Organisiert die Abwehr!" Dort hieß es: <blockquote>"Die Republik ist in Gefahr. Nationalistische Führer schrecken vor offenen Mordandrohungen nicht zurück. [https://de.wikipedia.org/wiki/Fememord Roßbach-Femen] sind in Wirksamkeit. Alles wartet auf den großen Schlag, der kommen soll, um die Militärdiktatur an die Stelle der Weimarer Verfassung zu setzen. Das darf nicht sein. Einig und entschlossen wird die Arbeiterschaft jeden Streich der Leute abzuwehren wissen, die Meuchelmord und Sprengstoffattentate zu politischen Prinzipien erhoben haben. Die [[Vertrauensperson|Vertrauensleute]] der SPD in Schleswig-Holstein haben sich im [[Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold|Verein Republik]] [einem Vorläufer des [[Reichsbanner]]s] zusammengeschlossen. Ziel der Vereinigung, der nur [[Vertrauensperson|Vertrauenspersonen]] der SPD angehören dürfen, ist der Schutz der demokratischen Reichsverfassung gegen jeden hochverräterischen Angriff, von wo er auch kommen mag. [[Vertrauensperson|Vertrauensleute]], tut eure Pflicht!"<ref name=":0">{{Osterroth-100-Jahre}}, S. 79</ref></blockquote><br />
<br />
In [[Sozialdemokratischer Verein Groß-Kiel|Kiel]] drängten die Kommunisten auf einen Generalstreik. Am [[16. Oktober]] schlugen sie im [[Gewerkschaftshaus Kiel|Gewerkschaftshaus]] den Gewerkschaftssekretär Ehlers zusammen und schleiften ihn nach draußen, angeblich um ihn an einer Laterne aufzuhängen. Passanten retteten den Mann.<ref name=":1">{{Osterroth-100-Jahre}}, Seite 80</ref> Am [[23. Oktober]] begann der kurzlebige [https://de.wikipedia.org/wiki/Hamburger_Aufstand Hamburger Aufstand] der KPD. Kommunisten riefen auch in [https://de.wikipedia.org/wiki/Sowjetrepublik_Stormarn Stormarn die Sowjetrepublik] aus. Am [[24. Oktober]] stifteten sie in Kiel zu schweren Unruhen an, überfielen Polizeibeamte, plünderten Geschäfte und Warenhäuser. Ein 20-jähriger Mann wurde erschossen, viele Menschen, darunter mehrere Polizisten, verletzt. Protestierende zogen vor das Rathaus, doch der Spuk endete am selben Tag.<ref name=":1" /> <br />
<br />
Die [[Reichsarbeitsgemeinschaft der Kinderfreunde]] gründete sich in Berlin als unselbstständige Gliederung der SPD. 1. Vorsitzender war [[Kurt Löwenstein]]; auch [[Andreas Gayk]] war wohl von Anfang an oder doch sehr früh beteiligt.<br />
<br />
Auf die Nachricht vom Hitler-Putsch in München am [[8. November]] hielten sich Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten im Norden bereit, die Republik zu verteidigen, weil sie befürchteten, dass die Nazis auch hier losschlagen würden.<ref name=":1" /> Dazu kam es jedoch nicht, der Putsch brach am nächsten Tag zusammen. Die Einführung der Rentenmark am [[16. November]] beruhigte die Hyper-Inflation und entspannte die Lage allmählich; zuletzt war ein Dollar 4,2 Billionen Mark wert gewesen.<ref name=":1" /> <br />
<br />
Am [[25. November]] unterzeichneten die Parteivorsitzenden der deutschen und dänischen Sozialdemokraten, [[Otto Wels]] und [[Thorvald Stauning]], ein "Grenzabkommen", in dem beide den Grenzverlauf auf Grund der Abstimmung von [[1920]] anerkannten, durch die [[Kreisverband Flensburg|Flensburg]] bei Deutschland blieb. Beteiligt an der Vorbereitung des Abkommens war maßgeblich [[Hans Flatterich]].<br />
<br />
Am [[27. November]] beschäftigte sich eine Unterbezirkskonferenz mit der Lage der SPD. Die Inflation und die Arbeitslosigkeit hatten auch der Organisation schwer zugesetzt. [[Richard Hansen]] bestritt, dass die Partei auf dem Lande zusammengebrochen sei, räumte jedoch ein, es habe sich eine gewisse Müdigkeit in den Ortsvereinen breit gemacht. Der Glaube an den Sieg der gemeinsamen Sache sei verloren gegangen.<ref name=":1" /><br />
<br />
Da vermutlich das [[Gewerkschaftshaus Kiel|Gewerkschaftshaus]] für die wachsende Organisation nicht mehr genügend Raum bot, musste der Bezirksverband ausweichen. [[Karl Rickers]], damals in der [[SAJ|Sozialistischen Arbeiterjugend]], erinnert sich an Besuche bei seinem Jugendsekretär:<br />
<blockquote>"[<nowiki/>[[Wilhelm Kuklinski|Wilhelm Kuklinskis]]] Büro lag in der Flämischen Straße in der Kieler Altstadt, als eines der etwa fünf oder sechs Büroräume des SPD-Bezirks; der [[Sozialdemokratischer Verein Groß-Kiel|Ortsverein Kiel der SPD]] residierte hingegen im angestammten [[Gewerkschaftshaus Kiel|Gewerkschaftshaus]]. Der Bezirksverband aber hatte Räume in einem der alten, dunklen Häuser aus der Barock- oder Nachbarockzeit gemietet, die es damals noch gab. Es ging durch ein altes Treppenhaus in engem Viereck nach oben. Wir wußten, daß hier alle Parteisekretäre ihre Büros hatten, z.B. [[Theodor Werner]], der die Gemeindepolitik und gleichzeitig die Parteikasse betreute - vielleicht auch war letzteres in den Händen von [[Paul Andratschke|Andratzke]] (sic!).<ref>Rickers, Karl: ''Erlebte Weimarer Republik. Erinnerungen eines Kielers aus den Jahren zwischen 1918 und 1933.'' In: Paetau, Rainer / Rüdel, Holger (Hrsg.): ''Arbeiter und Arbeiterbewegung in Schleswig-Holstein im 19. und 20. Jahrhundert'' (Neumünster 1987) ISBN 3-529-02913-0, S. 351</ref></blockquote>[[Datei:Fahne Reichsbanner Kiel-Hassee.jpg|280px|thumb|right|Fahne des Reichsbanners Kiel-Hassee]]Als Reaktion auf die zahlreichen politischen Morde, Putsch- und Aufstandsversuche in den Anfangsjahren der Weimarer Republik wurde [[1924]] das [[Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold]] gegründet. Überall formierten sich Ortsgruppen, vorwiegend aus Sozialdemokraten, die auch notfalls mit Gegenwehr gegen ihre gewaltbereiten Feinde die Demokratie schützen wollten.<br />
<br />
Eine Herausforderung auch für Schleswig-Holstein war die nach dem Tod von [[Friedrich Ebert]] am [[22. Februar]] [[1925]] erforderliche Neuwahl des Reichspräsidenten. Am [[29. März]] lag im 1. Wahlgang der Reichspräsidentenwahl der auch vom Bezirksverband unterstützte SPD-Kandidat, Preußens Ministerpräsident [[Otto Braun]], an zweiter Stelle hinter dem Kandidaten der Deutschen Volkspartei (DVP) und vor den Kandidaten des Zentrums und der [[KPD]].<br />
Im 2. Wahlgang am [[26. April]] unterstützte die SPD, die sich aus Erfahrung keine Hoffnung auf ein besseres Ergebnis machte, mit dem "Volksblock" die Kandidatur von Wilhelm Marx (Zentrum). Er unterlag knapp dem vom "Reichsblock" neu aufgestellten Kandidaten, dem fast 80-jährigen Ex-Feldmarschall Paul von Hindenburg, dem als einer der Urheber der "Dolchstoß-Legende" die Unterstützung weiter konservativer und rechtsradikaler Kreise sicher war. Hätten sich die Kommunisten, die reichsweit fast 2 Millionen Stimmen erhielten, am "Volksblock" beteiligt, hätten sie vermutlich Wilhelm Marx durchsetzen können, dem insgesamt nur eine halbe Million Stimmen fehlte. (Im Reichswahlkreis Schleswig-Holstein erhielt Marx 283.252 Stimmen, Hindenburg 477.491 und Ernst Thälmann (KPD) 38.181.)<ref>''[https://fes.imageware.de/fes/repository?method=getPagePdf&medianumber=VW42198&pageId=1&sessionId=adda31a067d0e75f06f222ed0189ee26dc9104af2 Hindenburg von Thälmanns Gnaden!]'', ''Vorwärts - Morgenausgabe'', 27.4.1925, S. 2</ref> Der ''[[Vorwärts]]'' machte daher für den Sieg Hindenburgs die [[KPD]] verantwortlich, die ihren Kandidaten nicht zurückgezogen hatte. Er titelte am Morgen nach der Wahl: "Hindenburg von Thälmanns Gnaden!"<ref>''[https://fes.imageware.de/fes/web/index.html?open=VW42198&page=0 Hindenburg von Thälmanns Gnaden!]'', ''Vorwärts - Morgenausgabe'', 27.4.1925, Titelseite</ref> <br />
<br />
Vom [[31. Mai]] bis [[5. Juni]] [[1931]] fand in Leipzig der Parteitag statt. Für Schleswig-Holstein nahmen als Delegierte teil [[Karl Andritzke]], [[Louis Biester]], [[August Blume]], [[Friedrich Böttcher]], [[Karl Bugdahn]], [[Paul Dölz]], [[Emma Drewanz]], [[Friedrich Hansen]], [[Richard Hansen]], [[Heinrich Hauschildt]], [[Toni Jensen]], [[Walther Lamp'l]], [[Karl Langebeck]], [[Max Schmidt]], [[Wilhelm Schweizer]], [[Willy Verdieck]] und [[Grete Wöhrmann]].<ref>{{Martens-45-59}}, S. 239</ref> Niemand ahnte, dass dies der letzte reichsweite Parteitag war; der nächste sollte die Reichskonferenz von Wennigsen am [[5. Oktober|5.]]/[[6. Oktober]] [[1945]] im drastisch verkleinerten und faktisch schon geteilten Deutschland sein.<br />
<br />
Gegen Ende der Weimarer Republik kam es immer häufiger zu gewalttätigen Auseinandersetzungen mit den Nazis, aber auch mit Kommunisten. Es gab Tote. So wurden [[1932]] in [[Ortsverein Harrislee|Harrislee]] der Sozialdemokrat [[Julius Zehr]] von einem SA-Mann erschossen, in [[Ortsverein Eckernförde|Eckernförde]] die Landarbeiter [[Hinrich Junge]] und [[Johann Buhs]] bei einem Überfall auf das [[Gewerkschaftshaus Eckernförde|Gewerkschaftshaus]] ermordet. In [[Kreisverband Lübeck|Lübeck]] geriet [[Julius Leber]] im Februar [[1933]] in eine Auseinandersetzung, in der in Notwehr einer seiner Begleiter einen SA-Mann erstach. In den braunen Hochburgen wie [[Ortsverein Eutin|Eutin]] und [[Ortsverein Kaltenkirchen|Kaltenkirchen]] litten die Genossen unter Dauerterror. Sie waren in einen Abwehrkampf verwickelt, sahen die Erfolge der Nazis, deren Vorgehen und ahnten, was sie erwartete, wenn die Nazis an die Macht kommen sollten.<br />
<br />
==Nationalsozialismus==<br />
{{Hauptartikel<br />
|Seite=Widerstand in der NS-Zeit<br />
}}<br />
[[Datei:Stolperstein Wilhelm Spiegel.jpg|thumb|280px|left|Stolperstein für Wilhelm Spiegel, eins der ersten sozialdemokratischen Opfer der Nazis in Kiel]]<br />
Am [[22. Juni]] [[1933]] wurde die SPD von den Nationalsozialisten verboten. Vielerorts wurden [[:Kategorie:Fahne|Parteifahnen]] und Unterlagen vergraben oder - wie beim [[Ortsverein Schleswig]] - eingemauert, damit man sie später wieder hervorholen und dort weitermachen konnte, wo die Arbeit unterbrochen worden war.<br />
<br />
Eine Reihe von Mitgliedern aus Schleswig-Holstein floh ins Ausland - am bekanntesten dürfte [[Willy Brandt]] (damals schon zur [[Sozialistische Arbeiterpartei (1931)|SAP]] gewechselt) sein, weitere waren [[Lisa Hansen|Lisa]] und [[Richard Hansen]], [[Franz Osterroth]], [[Willy Busch]] und [[Hans E. Hansen]]. Andere, wie [[Andreas Gayk|Frieda und Andreas Gayk]] oder [[Anne Brodersen|Anne]] und [[Niels Brodersen]], zogen nach Berlin, um in der Anonymität der Großstadt unterzutauchen und im Rahmen ihrer Möglichkeiten Widerstand zu leisten. Auch in der Provinz organisierten Sozialdemokraten in dieser Zeit Widerstand, ebenso wie Kommunisten und viele Konservative und religiöse Menschen. Die schleswig-holsteinischen Genossen hielten engen Kontakt zu den nach Skandinavien Emigrierten. <br />
<br />
Viele wurden [[Liste der sozialdemokratischen Opfer 1933-1945|von den Nazis umgebracht]]. Zahlreiche bekannte Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten wurden nach dem missglückten Attentat auf Adolf Hitler [[1944]] im Rahmen der "[[Aktion Gewitter]]" verhaftet und in Konzentrationslager gesteckt. Das berühmteste Beispiel eines schleswig-holsteinischen Sozialdemokraten im Widerstand ist wohl der Wahl-Lübecker [[Julius Leber]]. Bei seiner Aburteilung vor dem Volksgerichtshofs sagte er:<br />
<blockquote>"Für eine so gute und gerechte Sache ist der Einsatz des eigenen Lebens der angemessene Preis. Wir haben getan, was in unserer Macht stand."</blockquote><br />
<br />
Andere blieben und versuchten, unter der Gewaltherrschaft zu überleben. Wer zum Kriegsdienst eingezogen wurde und ihn überlebte, kam danach oft in Gefangenschaft. Erst nach ihrer Freilassung konnten etwa [[Walter Damm]] oder [[Hans Schröder]] die SPD in Schleswig-Holstein wieder mit aufbauen.<br />
<br />
*Siehe auch: [[Liste der sozialdemokratischen Todesopfer 1933-1945]]<br />
<br />
==Siehe auch==<br />
*[[Provinzialparteitage bis 1918]]<br />
*[[Bezirksparteitage 1918-1933]]<br />
<br />
==Literatur==<br />
{{Hauptartikel<br />
|Seite=Literatur zur Geschichte der Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein<br />
}}<br />
Nur wenig Literatur beschäftigt sich mit der Geschichte des Landesverbands insgesamt:<br />
<br />
*[[Uwe Danker|Danker, Uwe]]: [http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_09/Demokratische_Geschichte_Band_09_Essay11.pdf ''Die Geburt der Doppelstrategie in der "Roten Hochburg". Arbeiterbewegung in Schleswig-Holstein 1863-1918''], in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 21-62<br />
*[[Holger Martens|Martens, Holger]]: ''Die Geschichte der [[Landesverband|Sozialdemokratischen Partei Deutschlands in Schleswig-Holstein]] 1945 - 1959'' (2 Bde., Malente 1998), ISBN 3993862248 (liefert trotz des Titels viele Informationen über die Zeit der Weimarer Republik)<br />
*[[Franz Osterroth|Osterroth, Franz]]: ''100 Jahre Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein. Ein geschichtlicher Überblick'' (Kiel o. J. [1963])<br />
*Paetau, Rainer: ''Konfrontation oder Kooperation. Arbeiterbewegung und bürgerliche Gesellschaft im ländlichen Schleswig-Holstein und in der Industriestadt Kiel zwischen 1900 und 1925'' (Neumünster 1988)<br />
*Rüdel, Holger: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay05.pdf Ein schwieriger Start. Zur Frühgeschichte der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung in Schleswig-Holstein]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 77-85<br />
*[[Rolf Schulte|Schulte, Rolf]] / [[Jürgen Weber|Weber, Jürgen]]: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay23.pdf Die Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD) in Schleswig-Holstein]'', in: ''Demokratische Geschichte'', 3(1988), S. 307-317<br />
*Strommenger, Anna: ''[https://library.fes.de/pdf-files/adsd/19674.pdf "Heimat Arbeiterbewegung"? Zwischen sozialdemokratischer Selbstbeschreibung im Kaiserreich und nostalgischer Rückprojektion in der Weimarer Republik]'', in: Kohäsionskräfte in der deutschen Sozialdemokratie vor 1914, Bonn (2022), Seite 53-66<br />
*Trautmann, Günter: ''[http://library.fes.de/jportal/receive/jportal_jparticle_00010249 Liberalismus, Arbeiterbewegung und Staat in Hamburg und Schleswig-Holstein 1862 - 1869]'' In: ''Archiv für Sozialgeschichte'', Band 15 (1975), Seite 51-110<br />
<br />
==Archive==<br />
*Unterlagen des Bezirksvorstands wurden zu Beginn der NS-Diktatur beschlagnahmt und befinden sich heute im Bestand des Landesarchivs Abt. 384.1<ref>Schreiben 395/2016 des Leitenden Archivdirektors Prof. Dr. Dr. Rainer Hering an den SPD-Landesverband, Ralf Stegner, vom 10.2.2016</ref><br />
<br />
==Links==<br />
<br />
*[http://www.spd-schleswig-holstein.de/ SPD Schleswig-Holstein]<br />
<br />
==Einzelnachweise==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Landesverband]]</div>Kaffeeringehttps://www.spd-geschichtswerkstatt.de/index.php?title=Vorgeschichte_der_Arbeiterbewegung&diff=54224Vorgeschichte der Arbeiterbewegung2024-03-28T10:08:27Z<p>Kaffeeringe: /* Politische Ausgangslage */ Gesindeordnung im Duetschen Hostorischen Museum. Dort gibt es offenbar ein Digitalisat, das aber derzeit nicht online verfügbar ist.</p>
<hr />
<div>[[Datei:Painting of a Tabacco factory.jpg|mini|Zigarrenmacher (Gemälde von Johannes Marx aus dem Jahre 1889)]]<br />
Zur '''Vorgeschichte der Arbeiterbewegung''' gehört, dass bereits nach der gescheiterten Märzrevolution [[1848]]/[[1849|49]] Handwerker und Arbeiter begannen, sich zu organisieren. [[Stephan Born]] gründete die ''[[Allgemeine Deutsche Arbeiterverbrüderung]]''. Allerdings hatte die Industrialisierung Schleswig-Holstein noch nicht wirklich erreicht; es gab noch keine größere Arbeiterschaft. Sie bildete sich erst nach und nach heraus - Voraussetzung für die Ausbreitung der sozialdemokratischen Idee.<br />
<br />
==Politische Ausgangslage==<br />
Anfang des 19. Jahrhunderts gab es noch kein einheitliches Schleswig-Holstein, wie wir es heute kennen: <br />
<br />
*Das Herzogtum Holstein war deutschsprachig. Es gehörte bis 1806 zum Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation. 1815 wurde es ein Gliedstaat des Deutschen Bundes, und es gehörte zum Dänischen Gesamtstaat, weil sein Herzog in Personalunion jeweils der dänische König war.<br />
*Das Herzogtum Schleswig war vor [[1864]] zusammen mit dem Herzogtum Holstein Teil des multi-ethnischen Dänischen Gesamtstaates. Anders als Holstein gehörte Schleswig als dänisches Reichs- und Königslehen nicht zum Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation oder zum Deutschen Bund.<br />
*[[Kreisverband Lübeck|Lübeck]] war als Hansestadt eigenständig.<br />
*Die Region zwischen Lübeck und [[Ortsverein Eutin|Eutin]] gehörte als [[Fürstentum Lübeck]] zum Großherzogtum Oldenburg, damit auch zum Heiligen Römischen Reich Deutscher Nation und wurde später Gliedstaat des Deutschen Bundes.<br />
*Im Süden schloss sich das Herzogtum Sachsen-Lauenburg an, das über den dänischen König in Personalunion mit dem Königreich Dänemark verbunden war und dem Deutschen Bund angehörte.<br />
<br />
Seit dem Vertrag von Ripen von 1460 galt, dass Schleswig und Holstein ''"Up ewig ungedeelt"'' bleiben sollten - also immer denselben Herrscher haben sollten. Diesen Anspruch vertraten offenbar auch weite Teile der Bevölkerung. <br />
<br />
Der Dänische König war also Herzog von Schleswig, Holstein und Lauenburg. Der Herzog von Oldenburg regierte im Fürstentum Lübeck, und in der Stadt Lübeck regierte die Bürgerschaft. Im Herzogtum Schleswig gab es deutsche, dänische und friesische Bevölkerungsteile.<br />
<br />
Das gesamte Land war noch komplett agrarisch geprägt und äußerst kleinteilig organisiert, in Ämtern, Kirchspielen und Gütern. Für die jeweils vor Ort Herrschenden gab es wenig Motivation, die Verwaltung zu modernisieren, weil jede Änderung sehr wahrscheinlich eine stärkere Einbindung ins dänische Königreich bedeutet hätte. Und so herrschten gerade die Gutsbesitzer im Osten ziemlich absolut. Sie waren für die Menschen auf ihren Gütern Chef der Verwaltung, Richter, Arbeitgeber und Vermieter - auch nach Abschaffung der Leibeigenschaft im Jahr 1804.<ref>Vgl. {{Regling-Anfänge-des-Sozialismus|Seite=?}}</ref><br />
<br />
Viele Arbeitsverhältnisse richteten sich nach der "Gesindeordnung"<ref>''Gesinde-Ordnung für die dänischen Herzogtümer Schleswig und Holstein (in dänischer und deutscher Sprache)'', Deutsches Historisches Museum, Do 2003/1076</ref>, die in Schleswig-Holstein von [[1840]] bis [[1918]] gültig war. Sie regelte die Rechte und Pflichten des Dienstpersonals und der "Herrschaft". Das Personal war verpflichtet, seine Arbeitskraft uneingeschränkt zu vermieten, gehörte zum Haushalt der "Herrschaft" und stand somit in einem persönlichen Abhängigkeitsverhältnis.<ref>[http://www.vimu.info/general_04.jsp?id=mod_16_3 vimu.info ''Dienstmädchen'']</ref> Über Arbeitszeiten, private Beziehungen und vieles andere entschied die "Herrschaft". Für Frauen bedeutete diese Abhängigkeit, dass uneheliche Mutterschaft damals gerade für Dienstmädchen gewissermaßen zum Berufsrisiko gehörte, weil nicht selten die "Herrschaften" - oder ihre Söhne - die jungen Frauen vergewaltigten.<blockquote>"Wurde eine Frau schwanger, gab es zwar die Möglichkeit der Abtreibung. Es wird für die Dienstmädchen, die aus ihren sozialen Zusammenhängen gerissen waren, jedoch schwierig gewesen sein, eine Frau zu finden, die ihnen dabei half. Sobald die Schwangerschaft entdeckt wurde, verlor sie in der Regel ihre Stellung und damit auch Unterkunft und Verpflegung."<ref>Geschichtswerkstatt Göttingen: [http://geschichtswerkstatt-goettingen.de/stadtrundgaenge/frauengeschichte-19-jahrhundert/dienstmaedchen/mehr-ueber-dienstmaedchen.html ''Mehr über Dienstmädchen'']</ref></blockquote>Die Bezahlung erfolgte größtenteils in Naturalien - Unterkunft und Verpflegung, auch Deputaten, aber wenig Bargeld. Arbeit in Fabriken war dagegen attraktiv - dort gab es immerhin feste Arbeitszeiten und eine Trennung zwischen Arbeit und Privatleben.<br />
[[Datei:Sondermarke SPD 100 Jahre Kommunistisches Manifest.jpeg|thumb|280px|left|Sondermarke der SPD von 1948]]<br />
Mit der Entlassung aus der Leibeigenschaft war es den Menschen möglich, ohne Erlaubnis ihres Herrn zu heiraten und Familien zu gründen. Das führte zu einem Bevölkerungswachstum. Da die Arbeitsplätze in Landwirtschaft und Handwerk jedoch nicht mehr wurden, gab es mehr arme Menschen. Ihre Versorgung von Ort zu Ort war unterschiedlich organisiert - in Städten funktionierte sie oft besser als auf dem Dorf. So zogen vermehrt Menschen ohne Arbeit in die Städte, andere wanderten aus - in andere Teile des Deutschen Zollvereins mit menschenfreundlicheren Regelungen oder gleich nach Amerika.<ref>{{Regling-Anfänge-des-Sozialismus|Seite=34}}</ref><br />
<br />
Arme Menschen allein waren noch keine Grundlage für die Ausbreitung der sozialdemokratischen Idee - ihnen fehlte noch das Klassenbewusstsein.<ref>{{Regling-Anfänge-des-Sozialismus|Seite=35}}</ref> In Frankreich war [[1834]] der "[https://de.wikipedia.org/wiki/Bund_der_Ge%C3%A4chteten Bund der Geächteten]" von deutschen Emigranten gegründet worden. Aus ihm ging der "[https://de.wikipedia.org/wiki/Bund_der_Gerechten Bund der Gerechten]" hervor, aus dem unter dem Einfluss von [[Karl Marx]] und [[Friedrich Engels]] der "[https://de.wikipedia.org/wiki/Bund_der_Kommunisten Bund der Kommunisten]" wurde. Die Mitglieder entwickelten und diskutierten [https://de.wikipedia.org/wiki/Fr%C3%BChsozialismus frühsozialistische Ideen]. An Schleswig-Holstein ging dies alles noch - von einzelnen Personen abgesehen - weitestgehend vorbei.<br />
<br />
Doch spätestens mit dem Erscheinen des Buches ''Der Socialismus und Communismus des heutigen Frankreichs'' des Kieler Juraprofessors Lorenz Stein [[1842]] war das "Gespenst des Kommunismus" in Schleswig-Holstein angekommen. Immer wieder wurde in Zeitungen und von der Politik davor gewarnt, die Belange der armen Menschen zu vernachlässigen.<ref>{{Regling-Anfänge-des-Sozialismus|Seite=49}}</ref><br />
<br />
[[1848]] erschien das ''Das Kommunistische Manifest'' von [[Karl Marx]] und [[Friedrich Engels]]. Es endet mit dem bekannten Aufruf: "Proletarier aller Länder, vereinigt euch!". Zu dieser Zeit waren Sozialismus und Kommunismus noch begrifflich sehr eng zusammen. [[1871]] schrieb ''Der Volksstaat'': "Der Kommunismus ist der durchgeführte Sozialismus."<ref>[https://fes.imageware.de/fes/web/index.html?open=VS03073&page=2 Ausgabe 73] ''Der Volksstaat'', 9.9.1871</ref><br />
<br />
==Erste Fabriken, Straßen und Bahnstrecken==<br />
[[Datei:Neumünster um 1850.png|mini|Neumünster mit ersten Fabrik-Schornsteinen (um 1850)]]<br />
Langsam entwickelten sich an verschiedenen Orten erste Ansätze einer Arbeiterschaft, die sich selbst auch als eigenständige Gruppe, als Schicht empfand: In [[Kreisverband Neumünster|Neumünster]] als Hochburg der Tuchproduktion, in den Orten [[Ortsverein Altona|Altona]], [[Ortsverein Ottensen|Ottensen]] und [[Ortsverein Wandsbek|Wandsbek]], die damals noch nicht zu Hamburg gehörten, oder in [[Ortsverein Elmshorn|Elmshorn]]. In [[Ortsverein Lunden-Lehe-Krempel|Lunden]] und [[Ortsverein Wesselburen|Wesselburen]] als Zentrum für viele Landarbeiter an der Westküste gab es schon in den 1830er Jahren immer wieder Tumulte und Aufstände der Landarbeiter.<ref>{{Regling-Anfänge-des-Sozialismus|Seite=45}}</ref> Bei [[Ortsverein Rendsburg|Rendsburg]] gab es die Carlshütte, in [[Kreisverband Flensburg|Flensburg]] und [[Ortsverein Hadersleben|Hadersleben]] Eisengießereien und in [[Ortsverein Krusau|Krusau]] eine Kupfermühle.<ref>{{Regling-Anfänge-des-Sozialismus|Seite=18}}</ref> Ende [[1846]] fiel der Zunftzwang für Maschinenfabriken, was die Industrialisierung erleichterte.<ref>{{Regling-Anfänge-des-Sozialismus|Seite=19}}</ref><br />
<br />
[[1832]] wurde die Altona-Kieler Chaussee eingeweiht, die erste Kunststraße in Schleswig-Holstein. Sie verkürzte die Reisezeit zwischen den beiden Städten von 16 auf neun Stunden. [[1844]] kam die Eisenbahnstrecke Kiel-Altona. Die Eisenbahn schaffte die Strecke in zwei Stunden. [[1870]] gab es bereits eine komplette Nord-Süd-Verbindung mit einer Reihe Abzweiger nach Osten und Westen.<ref name=":0">Jessen-Klingenberg, Manfred, aus: Lorenzen-Schmidt, Klaus-Joachim /Pelc, Ortwin (Herausgeber): [https://geschichte-s-h.de/sh-von-a-bis-z/e/eisenbahn/ ''Schleswig-Holstein Lexikon''] (2. erweiterte und verbesserte Auflage, Wachholtz-Verlag, Neumünster 2006) <nowiki>ISBN 9-783529-02441-2</nowiki></ref> <br />
<blockquote>"Mehr als ein Dutzend Menschen kann ein Pferdefuhrwerk nicht transportieren. Ein Zug bewegt Hunderte und das schon von Anbeginn preiswerter und mit mehrfacher Geschwindigkeit. Die Eisenbahn steigerte die Transportkapazität seit Mitte des 19. Jahrhunderts in bis dahin unvorstellbare Dimensionen. Die Kosten pro Tonnenkilometer sanken auf ein Zehntel der Kosten vom Transport mit Pferdefuhrwerken. Damit wurden industriell hergestelltes Baumaterial wie Zement (Portlandcement), Dachpappe, die Kohle wie auch Kunstdünger konkurrenzfähig zu den bis dahin in der Region gewonnenen Produkten. Butter aus Unaften in Angeln konnte anderseits nun als Frischware in ganz Deutschland versandt werden. Auch der Export von Zuchtvieh von Süderbrarup in Angeln nach Rumänien war auf einmal machbar. Der Anschluss an die Bahn wurde zum Tor für wirtschaftliches Wachstum."<ref name=":0" /></blockquote><br />
Die Situation der Arbeiter war allerdings in der Regel schlecht. Sie verdienten wenig, weil es zuviele Menschen gab, die Arbeit suchten, und die Arbeitgeber diese Situation nutzten. [[1844]] fand in [[Kreisverband Kiel|Kiel]] der erste Streik von Arbeitern an der Bahnstrecke statt, bei dem moderne Forderungen nach Lohn erhoben wurden.<ref>{{Regling-Anfänge-des-Sozialismus|Seite=47f}}</ref><br />
<br />
==Schleswig-Holsteinische Erhebung==<br />
[[Datei:Bilderrevolution0185.jpg|mini|Ausrufung der Provisorischen Regierung von Schleswig-Holstein, 24. März 1848 (Gemälde, August Deusser, 1917)]]<br />
Mitte der 1840er Jahre kam es zum Streit über die Zukunft des Herzogtums Schleswig. Es sollte ganz im dänische Königreich aufgehen. Der deutsche Bevölkerungsteil lehnte dies ab, denn es hätte die Einheit von Schleswig und Holstein ("op ewig ungedeelt") zerstört.<br />
<br />
Die Feburarrevolution von [[1848]] löste in großen Teilen Mitteleuropas ähnliche Revolutionen aus. So kam es auch in Dänemark zur Märzrevolution, zur Umwandlung der absoluten Monarchie in eine konstitutionelle und zur Verabschiedung der dänischen Verfassung, die (mit Modifikationen) heute noch in Kraft ist. Als sich das Gerücht der Revolution in Dänemark in Kiel verbreitet, bildete deutsch Gesinnte am [[24. März]] [[1848]] eine provisorische Regierung. Es folgten drei Jahre Krieg zwischen den Schleswig-Holsteinern und der Dänischen Krone.<br />
<br />
Die drei Jahre der Schleswig-Holsteinischen Erhebung aber waren auch ein erster Schritt in Richtung Demokratie. Die provisorische Regierung führte eine nach allgemeinem und direktem Wahlrecht gewählte Landesversammlung ein und führte eine Reihe von Reformen durch: Presse-, Meinungs-, Versammlungs- und Vereinigungsfreiheit, Bürgerbewaffnung und allgemeine Wehrpflicht; sozial ungerechte Steuern und Privilegien wurden abgeschafft. Die von der Provisorischen Regierung erarbeitete Verfassung war Vorbild für das Parlament in der Paulskirche, für die Weimarer Republik und auch für das Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland. <br />
<br />
Die provisorische Regierung hatte sich bereits in den ersten Wochen mit der Lage der Arbeiterschaft befasst und beispielsweise die "Insten-Kommission" eingerichtet, die die Situation der abhängigen Landarbeiter ("Insten" waren die Landarbeiter, die mit ihren Familien auf den Gutshöfen lebten) untersuchen sollte. Immer wieder kam es in der Arbeiterschaft zu Tumulten, denn die Not war groß. Beispielsweise randalierten in Husum am [[10. August]] [[1848]] 700 Arbeiter, die am Ausbau des Hafens arbeiteten, weil auf dem Markt die Butter teurer geworden war. Sie schlugen Scheiben ein und requirierten Branntwein und Lebensmittel. In Husum sprach man vom "Butterkrieg".<ref>{{Regling-Anfänge-des-Sozialismus|Seite=65}}</ref> Bei den Streiks und Tumulten im ganzen Land ging es um Löhne, Arbeitszeiten und Verpflegung.<ref>{{Regling-Anfänge-des-Sozialismus|Seite=66}}</ref><br />
<br />
Gleichzeitig hatte die provisorische Regierung mit dem Krieg genug zu tun und konnte sich im Wesentlichen nicht um die Nöte der armen Menschen kümmern - nur die gröbsten Missstände sollten abgestellt werden. Dazu sollten lokale Kommissionen gebildet werden. Selbst dagegen wehrten sich die Gutsbesitzer. Einige befürchteten selbst hier schon den ausbrechenden Kommunismus. Trotzdem wurden die Kommissionen vielerorts aufgebaut.<ref>vgl. {{Regling-Anfänge-des-Sozialismus|Seite=55ff}}</ref><br />
<br />
Vor dem Hintergrund der Märzrevolution im Deutschen Bund fand zwischen dem [[23. August]] und [[3. September]] [[1848]] in Berlin der [[Allgemeine Arbeiter-Kongress]] statt. An ihm nahmen auch Arbeiter aus Hamburg teil, die die Ideen von dort nach Norden mitbrachten. Außerdem trug die [[Allgemeine Deutsche Arbeiterverbrüderung]] von [[Stephan Born]] die Ideen der Revolution auch nach ihrem Ende weiter. <br />
<br />
Anfang [[1850]] gründete sich ein Zentralkomitee der schleswig-holsteinischen [[Arbeiterverein|Arbeitervereine]]<ref>An anderer Stelle heißt diese Organisation ''Schleswig-Holsteinischen Arbeitergesamtverein'' - siehe {{Regling-Anfänge-des-Sozialismus|Seite 85 ff.}}</ref>, dem ausschließlich prominente Demokraten wie Theodor Olshausen, die Kieler Rechtsanwälte Fritz Hedde und Hans-Reimer Claussen oder der Gutsbesitzer Richard von Neergaard angehörten. Doch es war der Tischlergeselle [[G. A. Hirschhoff]], der sich als überzeugender Agitator erwies. Er warb äußerst erfolgreich für den Verein, und so veranstaltete das Komitee am [[4. Mai]] [[1850]] eine erste Generalversammlung in [[Kreisverband Neumünster|Neumünster]]. 35 Demokraten- und [[[Arbeiterverein|Arbeitervereine]] entsandten Vertreter - mit dabei u.a. der Tischler [[Johann Heinrich Gümpel]] und der Agitator [[Karl von Bruhn]] aus [[Ortsverein Altona|Altona]]. Auf der Tagung wurde das "Gesetz des schleswig-holsteinischen Arbeiter-Gesamt-Vereins beraten und diskutiert, dass man sich dem Leipziger Zentralkomitee der [[Allgemeine Deutsche Arbeiterverbrüderung|Arbeiterverbrüderung]] anschließen solle".<ref>Pelger, Hans: ''[http://library.fes.de/jportal/servlets/MCRFileNodeServlet/jportal_derivate_00020047/afs-1968-161.pdf Zur demokratischen und sozialen Bewegung in Norddeutschland im Anschluß an die Revolution von 1848]'', in: ''Archiv für Sozialgeschichte'', Band 8 (1968), Seite 170</ref><br />
<br />
Die Schleswig-Holsteinische Erhebung endete [[1851]], als Preußen auf Druck Russlands und Englands seine Unterstützung für die provisorische Regierung beendete. Dänemark siegte, und Schleswig kam unter dänische Kontrolle, während Holstein von Preußen und Österreich besetzt wurde. Im [[Deutsch-Dänischer Krieg|Deutsch-Dänischen Krieg]] im Jahr [[1864]] eroberten Preußen und Österreich auch Schleswig. [[1866]] wurde Schleswig-Holstein (ohne die [[Kreisverband Lübeck|Hansestadt Lübeck]] und das [[Fürstentum Lübeck]]) preußische Provinz. <br />
<br />
Viele der bürgerlichen Revolutionäre verließen Schleswig-Holstein. Die Obrigkeit ging in der Provinz vor allem gegen die Köpfe der Arbeiterbewegung vor, namentlich [[G. A. Hirschhoff]], [[Johann Heinrich Gümpel]] und [[Karl von Bruhn]].<ref>Pelger, Hans: ''[http://library.fes.de/jportal/servlets/MCRFileNodeServlet/jportal_derivate_00020047/afs-1968-161.pdf Zur demokratischen und sozialen Bewegung in Norddeutschland im Anschluß an die Revolution von 1848]'', in: ''Archiv für Sozialgeschichte'', Band 8 (1968), Seite 204</ref> [[Johann Heinrich Gümpel]] setzte sich nach England ab.<ref>Pelger, Hans: ''[http://library.fes.de/jportal/servlets/MCRFileNodeServlet/jportal_derivate_00020047/afs-1968-161.pdf Zur demokratischen und sozialen Bewegung in Norddeutschland im Anschluß an die Revolution von 1848]'', in: ''Archiv für Sozialgeschichte'', Band 8 (1968), Seite 206</ref> Theodor Olshausen und Fritz Hedde emigrierten in die USA.<ref>Pelger, Hans: ''[http://library.fes.de/jportal/servlets/MCRFileNodeServlet/jportal_derivate_00020047/afs-1968-161.pdf Zur demokratischen und sozialen Bewegung in Norddeutschland im Anschluß an die Revolution von 1848]'', in: ''Archiv für Sozialgeschichte'', Band 8 (1968), Seite 207</ref> [[Karl von Bruhn]] wurde auf Grund seiner Tätigkeit festgenommen, sechs Wochen in Haft gehalten und [[1851]] freigesprochen.<ref>Marx, Karl / Engels, Friedrich: ''Briefwechsel, Januar 1849 bis Dezember 1850'' (Berlin 1981), S. 1371</ref><br />
<br />
Von [[Kreisverband Kiel|Kiel]] aus wirkte der Rentier [[Carl Georg Allhusen]] ab [[1849]] im Sinne der frühsozialistischen Ideen von [[Étienne Cabet]] und [[Robert Owen]], die er persönlich getroffen hatte. Er übersetzte ihre Werke und schrieb eigene, die er im Selbstverlag zwischen [[1850]] und [[1853]] vertrieb. Er hielt Vorträge im Kieler Gewerbeverein und im [[Arbeiterbildungsverein|Hamburger Arbeiterbildungsverein]]. In den [[Arbeiterverein|Arbeitervereinen]] besorgte er sich die Anschriften des Netzwerks von Vereinen, die der [[Allgemeine Deutsche Arbeiterverbrüderung|Arbeiterverbrüderung]] angehörten oder dieser nahestanden. Er interessierte sich für eine kommunistische Modellsiedlung in den USA und bat den Dänischen König, eine solche testweise auch in Dänemark einzurichten. Seine Aktivitäten sorgten dafür, dass die Polizei ihn beobachtete. Im Juli [[1854]] wurde er aus Kiel ausgewiesen. Erst [[1859]] durfte er zurückkehren, sich aber ausschließlich in [[Ortsverein Gaarden|Gaarden]] aufhalten. Er erblindete und starb in [[Ortsverein Gaarden|Gaarden]] am [[11. Januar]] [[1866]]. <br />
<br />
Die Idee der Selbstbestimmung blieb auch nach der Niederschlagung der Schleswig-Holsteinischen Erhebung in der Welt. Gesellschaftliche Veränderung war möglich! Doch mit dem Scheitern der Revolution und dem Zusammenbruch des bürgerlich-politischen Radikalismus konzentrierte sich die Arbeiterschaft zunächst auf unpolitische soziale Arbeit in [[Arbeiterverein|Arbeitervereinen]], aus denen sich die Arbeiterbewegung entwickelte. Sie gründete [[1863]] mit dem [[Allgemeiner Deutscher Arbeiterverein|Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein]] (ADAV) ihre eigene Partei, aus der später die SPD wurde. [[Karl von Bruhn]] etwa blieb in Schleswig-Holstein und wurde ab [[1863]] treibende Kraft bei der Ausbreitung des [[Allgemeiner Deutscher Arbeiterverein|Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins]] - er gründete erste Ortsvereine in der Umgebung von Altona, die nach ihm "[[Bezirksverband Schleswig-Holstein|Bruhnsche Gemeinden]]" genannt wurden. <br />
<br />
==Literatur==<br />
*Dowe, Dieter: ''[https://library.fes.de/pdf-files/historiker/04803.pdf Von der Arbeiterpartei zur Volkspartei - Programmentwicklung der deutschen Sozialdemokratie seit dem 19. Jahrhundert ; Vortrag im Historischen Zentrum in Wuppertal, 5. Juni 2007]'', Bonn (2007)<br />
*Ibs, Jürgen: ''[https://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_05/Demokratische_Geschichte_Band_05_Essay03.pdf Vom zünftigen Gesellen zum handwerklichen “Lohnarbeiter” - Hintergründe der Entstehung der frühen Itzehoer Arbeiterbewegung]'', in: ''[[Demokratische Geschichte]]'' Band 5 (1990)<br />
*Laufenberg, Heinrich: ''Geschichte der Arbeiterbewegung in Hamburg, Altona und Umgebung'' (Hamburg 1911, Neudruck 1977)<br />
*Pelger, Hans: ''[http://library.fes.de/jportal/servlets/MCRFileNodeServlet/jportal_derivate_00020047/afs-1968-161.pdf Zur demokratischen und sozialen Bewegung in Norddeutschland im Anschluß an die Revolution von 1848]'', in: ''Archiv für Sozialgeschichte'', Band 8 (1968), Seiten 161-245<br />
*{{Regling-Anfänge-des-Sozialismus}}<br />
*Rüdel, Holger: ''[https://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay05.pdf Ein schwieriger Start - Zur Frühgeschichte der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung in Schleswig-Holstein]'', in: ''Demokratische Geschichte'' Band 3 (1988)<br />
<br />
==Einzelnachweise==<br />
<references /></div>Kaffeeringehttps://www.spd-geschichtswerkstatt.de/index.php?title=Wiedergr%C3%BCndung_der_SPD_Schleswig-Holstein&diff=54223Wiedergründung der SPD Schleswig-Holstein2024-03-28T08:47:15Z<p>Kaffeeringe: /* Literatur */</p>
<hr />
<div>[[Datei:Andreas Gayk.jpg|mini|Andreas Gayk. Einer der führenden Köpfe des Wiederaufbaus.]]<br />
Die '''Wiedergründung der SPD Schleswig-Holstein''' fand am [[10. März]] [[1946]] auf dem ersten offiziellen [[Bezirksparteitag 1946, Neumünster|Bezirksparteitag]] nach Ende der NS-Herrschaft statt. Symbolträchtig wurde sie am [[1. Mai]] [[1946]] von der britischen Militärregierung genehmigt.<ref>Martens, Holger: ''SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959'' (Malente 1998) S. 80</ref><br />
<br />
==Ende der NS-Herrschaft==<br />
Die Sozialdemokratie war seit [[1933]] verboten gewesen. Viele Genossinnen und Genossen waren der Idee aber auch während der Nazidiktatur treu geblieben, hatten Parteiinsignien versteckt und nach ihren Möglichkeiten [[:Kategorie:Widerstand|Widerstand]] geleistet, etwa [[Andreas Carlsen]], [[Emma Drewanz]], [[Andreas Gayk|Frieda und Andreas Gayk]] oder [[Gertrud Völcker]]. Führende Sozialdemokraten wurden [[Liste der sozialdemokratischen Todesopfer 1933-1945|von den Nazis ermordet]] - [[Julius Leber]], [[Richard Vosgerau]], [[Willy Verdieck]] oder [[Wilhelm Spiegel]]. Andere waren immer wieder verhaftet und misshandelt worden, hatten mehrere Jahre im KZ verbracht; zu ihnen gehörten der spätere Ministerpräsident [[Hermann Lüdemann]] und [[Hans Schröder]]. Und einigen wie [[Willy Brandt]], [[Franz Osterroth]], [[Fritz Baade]], [[Rudolf Katz]] oder [[Lisa Hansen|Lisa]] und [[Richard Hansen]] war nur die Flucht ins Ausland geblieben, von wo sie den Widerstand in Deutschland unterstützt hatten. Viele waren gefallen oder in Gefangenschaft geraten, aus der sie, wie etwa [[Paul Lohmann]], durch die Kriegserfahrung schwer beschädigt zurückkehrten. <br />
[[Datei:Bundesarchiv Bild 146-2004-0128, Meldorf, Ankunft von Flüchtlingen.jpg|links|mini|Flüchtlinge in Meldorf, 1945]]<br />
Das Land lag teilweise in Trümmern - gerade Kiel war zum großen Teil zerstört. Die vielen Not leidenden Flüchtlinge, die Schleswig-Holsteins Einwohnerzahl nahezu verdoppelten, verstärkten die Probleme: zu wenig Wohnungen, zu wenig Lebensmittel, zu wenig Schulen - zu wenig von allem. <br />
<br />
Trotzdem oder gerade deswegen arbeiteten die Genossinnen und Genossen an der Wiederbelebung der Arbeiterbewegung: Neben der Partei mussten die Gewerkschaften wieder aktiviert werden, die [[Arbeitersport]]vereine, die [[Jusos|Jugend-]] und die [[ASF|Frauenorganisation]], die [[Arbeiterwohlfahrt]], der [[Allgemeiner Konsumverein Kiel|Konsum]], die [[Naturfreunde]], der [[Arbeiter-Samariter-Bund]].<br />
<br />
Bereits seit Januar [[1945]] trafen sich frühere SPD-Mitglieder in [[Kreisverband Kiel|Kiel]] in so genannten "[[Stubenzirkel|Stubenzirkeln]]", um die Wiedergründung der Partei vorzubereiten. Nachdem die Einnahme Kiels durch britische Truppen am [[5. Mai]] den Krieg in Schleswig-Holstein beendet hatte, gründeten Sozialdemokraten in vielen Orten gemeinsam mit Gewerkschaftern und Kommunisten Gewerkschaftsausschüsse - "[[Antifa]]s". Zur Kieler Antifa gehörten auch die früheren SPD-Funktionäre [[Bruno Diekmann]], [[Theodor Werner]] und [[Karl Ratz]] - die führenden Köpfe aus der Zeit vor [[1933]] waren entweder tot oder lebten nicht in Kiel. Die Stadt wurde Zentrum für den Wiederaufbau des [[Landesverband]]es<ref>Martens, Holger: ''SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959'' (Malente 1998), S. 33</ref>, vor allem nach der Rückkehr von [[Andreas Gayk]].<br />
<br />
==Von unten wächst die Organisation==<br />
Zunächst war durch die britische Militärregierung politische Betätigung strikt verboten. Oft wurde aber der Aufbau [[Ortsverein|lokaler Parteistrukturen]] geduldet, auch wenn öffentliche Auftritte weiterhin nicht möglich waren. Am [[6. August]] [[1945]] verkündete die Militärregierung eine Lockerung dieser Politik. Zunächst wurden nur lokale Parteigliederungen genehmigt.<br />
[[Datei:K.Schumacher.jpg|mini|Kurt Schumacher]]<br />
Ab dem [[15. September]] [[1945]] erlaubte die britische Militärregierung mit der Verordnung Nr. 12 zur "Bildung von politischen Parteien" auch die Gründung von [[Kreisverband|Kreisverbänden]] bzw. [[Unterbezirk]]en. Sofort begannen Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten im ganzen Land mit der Gründung oder Neugründung von Gliederungen. Binnen vier Monaten waren alle 21 Kreisverbände gegründet. Der [[Landesvorstand|Bezirksvorstand]] berichtete Ende September an [[Kurt Schumacher]], dass er mit 80 [[Ortsverein]]en in Kontakt stehe.<ref>Martens, Holger: ''SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959'' (Malente 1998), Bd. 1, S. 56</ref><br />
<br />
Erst am [[11. Dezember]] berief die Militärregierung eine Konferenz, auf der [https://de.wikipedia.org/wiki/Noel_Annan,_Baron_Annan Oberstleutnant Annan] als Vertreter der Kontrollkommission für Deutschland im [[Gewerkschaftshaus Kiel|Kieler Gewerkschaftshaus]] 200 geladenen Persönlichkeiten - Parteiführern, Landräten, Bürgermeistern - die Absichten der Militärregierung für die Aktivierung des politischen Lebens der Deutschen erläuterte. Erst jetzt durfte die SPD auch auf [[Landesverband|Bezirks- und Zonenebene]] offiziell agieren.<ref>Martens, Holger: ''SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959'' (Malente 1998), Bd. 1, S. 78f</ref><br />
<br />
Die Genossinnen und Genossen im Land nahmen Kontakt nach Kiel auf, in der Erwartung, dass in Kürze auch der Bezirksverband neu gegründet würde. Der spätere SPD-Fraktionsvorsitzende im Landtag, [[Wilhelm Käber]], lebte zu dieser Zeit im [[Kreisverband Steinburg|Kreis Steinburg]]. Er schrieb in seinen Erinnerungen: <br />
<br />
:"Schon Ende [[1945]] habe ich Fäden nach Kiel gesponnen. dort hatten sich im Sommer die Genossen um [[Wilhelm Kuklinski]] und [[Karl Ratz]] gesammelt und einen provisorischen Bezirksvorstand gebildet, der die Vorbereitungen für den Wiederaufbau der schleswig-holsteinischen Parteiorganisation leistete. Diese Gruppe hatte auch Kontakt nach Hannover aufgenommen, wo [[Kurt Schumacher]] in einer kleinen Wohnung in der Jakobstraße den Wiederaufbau der SPD in den Westzonen vorantrieb. Für meine erste Fahrt nach Kiel brauchte ich die Erlaubnis der britischen Behörden, mich von meinem Wohnort zu entfernen und über Nacht wegzubleiben. Der erste der Kieler Gruppe, den ich kennenlernte, war [[Bruno Diekmann]]. Wir verstanden uns sofort. Wir trafen uns im Haus der [[Schleswig-Holsteinische Volkszeitung|Volkszeitung]][...]. [[Bruno Diekmann]]s Hauptaugenmerk galt zu dieser Zeit dem Wiederaufbau der [[:Kategorie:Gewerkschaft|Gewerkschaften]]. Ich blieb dann in ständiger Verbindung mit ihm ebenso wie mit dem gesamten Bezirksvorstand."<ref>[[Frank Lubowitz|Lubowitz, Frank]]: ''Wilhelm Käber - Regierung und Opposition'' (Kiel 1986), ISBN 3-89029-906-7, S. ?</ref><br />
<br />
Im Frühjahr [[1946]] entstanden die [[Frauen- und Gleichstellungspolitik|Frauengruppen]], die [[Falken]], die [[Arbeiterwohlfahrt]] und die [[Jusos|Arbeitsgemeinschaft der Jungsozialisten]] neu. Auch die ''[[Schleswig-Holsteinische Volkszeitung]]'' und der ''[[Lübecker Freie Presse|Lübecker Volksbote]]'', die der SPD nahe standen, konnten ab April [[1946]] wieder erscheinen.<ref>Schilf, Ulrich / Schulte, Rolf / Weber, Jürgen / Wilke, Uta: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay42.pdf Der Wiederaufbau der SPD nach dem Krieg]'', ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 537-558</ref><br />
<br />
==Einheitspartei oder SPD==<br />
{{Hauptartikel<br />
|Seite=Einheitspartei mit den Kommunisten?<br />
}}<br />
<br />
Die Spaltung der Arbeiterbewegung in KPD und SPD während der Weimarer Republik empfanden viele auf beiden Seiten als schädlich. So kam nach Ende der NS-Diktatur schnell die Idee auf, zum Neubeginn eine Einheitsfront zu bilden oder sogar - wie in der sowjetischen Zone geplant - eine Einheitspartei zu gründen. Der [[Zentralausschuss der SPD]] in Berlin forderte dazu auf. In Schleswig-Holstein gab es Befürworter dieser Idee. So gründete sich am [[2. September]] [[1945]] die "[[Kreisverband Neumünster|Arbeiterpartei Neumünster]]" und in der Woche darauf eine weitere in Lübeck.<ref>Martens, Holger: ''SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959'' (Malente 1998) S. 76 f.</ref> Letztlich setzte sich in Schleswig-Holstein jedoch die Linie von [[Kurt Schumacher]] und [[Andreas Gayk]] durch, die aufgrund ihrer Erfahrungen vor [[1933]] jegliches Zusammengehen mit den Kommunisten ablehnten.<ref>Martens, Holger: ''SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959'' (Malente 1998) S. 60</ref><br />
<br />
Für den [[5. Oktober|5.]], [[6. Oktober|6.]] und [[7. Oktober]] [[1945]] hatte [[Kurt Schumacher]] die erste Reichskonferenz der SPD nach dem Ende der Nazi-Diktatur angekündigt. Die Militärregierung versagte ihr aber die Genehmigung, so dass nur eine "private Besprechung" stattfinden konnte. Für Schleswig-Holstein nahmen [[Wilhelm Kuklinski]], [[Karl Ratz]], [[Richard Schenck]] sowie per Gastmandat [[Willi Engel]] und der Flensburger [[Max Beyreis]] teil. [[Kreisverband Lübeck|Lübeck]] war noch kein offizieller Teil des Bezirks Schleswig-Holstein und stellte deswegen mit [[Karl Albrecht]], [[August Haut]] und [[Hans Oldorf]] eigene Delegierte. Das wichtigste Ergebnis war für [[Kurt Schumacher]], dass die Konferenz sich gegen eine [[Einheitspartei mit den Kommunisten?|Einheitspartei mit den Kommunisten]] und gegen den Führungsanspruch des [[Zentralausschuss der SPD|Zentralausschusses der SPD]] in Berlin aussprach.<ref>Martens, Holger: ''SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959'' (Malente 1998), Bd. 1, S. 75</ref><br />
<br />
==Die Gründung des Bezirksverbandes==<br />
Die SPD konnte beim Aufbau der Partei an die Erfahrungen aus der Weimarer Zeit anschließen und hatte dadurch einen Vorteil gegenüber CDU und FDP, die sich erst finden mussten, berichtet [[Wilhelm Käber]].<ref>[[Frank Lubowitz|Lubowitz, Frank]]: ''Wilhelm Käber - Regierung und Opposition'' (Kiel 1986), ISBN: 3-89029-906-7, S. ?</ref> Es existierten bereits 315 [[Ortsverein]]e - 100 mehr als vor [[1933]]! - mit über 35.000 Mitgliedern, 350 Veranstaltungen hatten stattgefunden, bevor der Bezirksverband auf dem ersten offiziellen [[Bezirksparteitag 1946, Neumünster|Bezirksparteitag]] neu gegründet werden konnte.<ref>Schilf, Ulrich / Schulte, Rolf / Weber, Jürgen / Wilke, Uta: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay42.pdf Der Wiederaufbau der SPD nach dem Krieg]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 537-558</ref><br />
<br />
Das Entstehen des ersten [[Landesvorstand|Bezirksvorstandes]] lässt sich nicht mehr eindeutig klären. Nach der Erinnerung von [[Theodor Werner]]<ref>Vgl. Martens, Holger: ''SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959'' (Malente 1998) S. 57 f.</ref> fand nach einer Anfrage der Besatzungsbehörden am [[17. August]] [[1945]] kurzfristig eine Sitzung von sieben führenden Kieler SPD-Mitgliedern statt, die ihm die Leitung des vorläufigen Bezirksvorstandes übertrugen und [[Wilhelm Kuklinski]] als Stellvertreter sowie [[Karl Ratz]] als 2. Stellvertreter und Kassierer benannten. Weitere Mitglieder sind nicht namentlich bekannt. <br />
<br />
Schon am [[19. August]] tagte der vorläufige [[Landesvorstand|Bezirksvorstand]] erneut und wurde vermutlich um [[Erich Arp]] ([[Ortsverein Elmshorn|Elmshorn]]) und [[Richard Schenck]] (Hamburg) erweitert. Diese beiden waren als einflussreiche Mitstreiter von außerhalb Kiels wichtig, da der vorläufige [[Bezirk]]svorstand bisher nur über begrenzte Akzeptanz bei den sich bildenden [[Ortsverein]]en im Lande verfügte.<ref>Martens, Holger: ''SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959'' (Malente 1998) S. 58</ref> <br />
<br />
Spätestens am [[26. August]] berief der vorläufige Bezirksvorstand [[Wilhelm Kuklinski]] zum gleichberechtigten Vorsitzenden, da [[Theodor Werner]] "sich nicht durch besondere Führungsstärke auszeichnete"<ref>Martens, Holger: ''SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959'' (Malente 1998) S. 61</ref>. Im wesentlichen in dieser Konstellation, erweitert u.a. durch [[Paul Dölz]] ([[Ortsverein Tönning|Tönning]]) und [[Andreas Gayk]] als Beisitzer und [[Carl Storbeck]] als Kassierer (beide [[Kreisverband Kiel|Kiel]]) an Stelle von Ratz, widmete sich der vorläufige Bezirksvorstand dem organisatorischen Neuaufbau der SPD im Lande. Unter anderem plante er, den Aufbau der Weimarer Republik, d.h. einen in sechs [[Unterbezirk]]e gegliederten [[Landesverband|Bezirksverband]], wieder anzuwenden.<ref>Schilf u.a.: ''Wiederaufbau'', S. 547</ref><br />
<br />
Trotz Verbots durch die Besatzungsbehörden fand bereits im Oktober [[1945]] ein [[Bezirksparteitag 1945, Kiel|Bezirksparteitag]] statt, der einen Vorstand wählte und politische sowie organisatorische Beschlüsse fasste. Diese Arbeit wurde von der Militärregierung höchstens geduldet:<br />
:"Am [[11. Dezember|11.12.]][[1945]] unterrichtete [https://de.wikipedia.org/wiki/Noel_Annan,_Baron_Annan Oberstleutnant Annan] von der Kontrollkommission für Deutschland im 'Empire Building', wie das [[Gewerkschaftshaus Kiel|Kieler Gewerkschaftshaus]] jetzt hieß, 200 eingeladene Persönlichkeiten Schleswig-Holsteins - Parteiführer, Landräte, Bürgermeister usw. - über die Absichten der Militärregierung für die Aktivierung des politischen Lebens der Deutschen, die von unten her zu erfolgen habe. Deshalb hätte man bisher nur Parteigliederungen bis zum Kreisverein zugelassen. [..] Für die SPD erklärt [[Erich Arp]] darauf, daß sie mit den Besatzungsbehörden sachlich zusammenarbeiten werde. Die Partei besäße heute Vertretungen bis ins letzte Dorf. Sie sei über alle Zonen hinweg einheitlich ausgerichtet als die Partei, die die deutsche Einheit repräsentiere. [..] Die SPD fordere die Rückgabe der ihr [[1933]] geraubten Partei- und Gewerkschaftshäuser."<ref>Osterroth, Franz: ''100 Jahre Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein. Ein geschichtlicher Überblick'' (Kiel o. J. [1963])</ref><br />
<br />
[[Datei:Raus aus dem Elend.jpg|thumb|right|180px|Wahlplakat "Raus aus dem Elend"]]Auf dem ersten offiziellen [[Bezirksparteitag 1946, Neumünster|Bezirksparteitag]] im März [[1946]] konnte es dann richtig losgehen. Der SPD-Fraktionsvorsitzende des [[Ernannter Landtag vom 26.02.-11.11.1946|ernannten Landtages]] [[Wilhelm Kuklinski]] wurde zum Bezirksvorsitzenden gewählt. Der Bezirk bekam die äußeren Grenzen des heutigen Landesverbandes: Nachdem klar war, dass der alte Reichstagswahlkreis Lübeck-Mecklenburg nicht wieder eingerichtet werden konnte, wurde [[Kreisverband Lübeck|Lübeck]] Teil von Schleswig-Holstein und damit des SPD-[[Bezirk]]s Schleswig-Holstein. Nachdem alle 21 Kreisvereine genehmigt und gegründet waren, stellte im April die SPD den Antrag zur Genehmigung des Bezirksverbands. Die Genehmigung wurde am [[1. Mai]] [[1946]] erteilt. Der Aufbau der Partei von unten nach oben war damit in Schleswig-Holstein abgeschlossen.<ref>Martens, Holger: ''SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959'' (Malente 1998), S. 80</ref> <br />
<br />
Mit Material wie dem Flugblatt ''[[:Datei:Die_scheu%C3%9Fliche_Politik_-_August_1946.pdf|Die scheußliche Politik]]'' versuchte die Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein, die Bevölkerung vom Sinn der Demokratie und dem Wert der Mitarbeit in der SPD zu überzeugen.<br />
<br />
Die größten Aufgaben aber lagen noch vor ihr: Das Land stand vor "schier unlösbaren Problemen, die uns der völlige Zusammenbruch der nationalsozialistischen Diktatur hinterlassen hat", wie es in einem Aufruf der SPD im Landtag hieß.<ref>Osterroth, Franz: ''100 Jahre Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein. Ein geschichtlicher Überblick'' (Kiel o. J. [1963])</ref> Das Motto der SPD zur ersten freien [[Landtagswahl 1947]] lautete: "Raus aus dem Elend!"<br />
<br />
==Literatur==<br />
<br />
*Glet, Axel: ''[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN770142370_1980/page/231 Die Wiedergründung der SPD in Schleswig-Holstein 1945/46]'', in: ''Zeitschrift für schleswig-holsteinische Geschichte'' 105 (1980)<br />
*{{Martens-45-59}}<br />
*{{Osterroth-100-Jahre}}<br />
*Schilf, Ulrich / Schulte, Rolf / Weber, Jürgen / Wilke, Uta: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay42.pdf Der Wiederaufbau der SPD nach dem Krieg]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 537-558<br />
*Siegfried, Detlef: ''Zwischen Einheitspartei und "Bruderkampf" - SPD und KPD in Schleswig-Holstein 1945/46'', Neuer Malik-Verlag, Kiel (1992), ISBN 978-3-89029-925-9<br />
<br />
==Archive==<br />
<br />
*[[Franz Osterroth]] hat in den ersten Jahren nach dem Krieg beim [[Landesverband]] systematisch ein Archiv gepflegt, das im Februar [[1969]] an das Archiv der Sozialen Demokratie in Bonn übergeben wurde.<ref>Glet, Axel: ''[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN770142370_1980/page/231 Die Wiedergründung der SPD in Schleswig-Holstein 1945/46]'', in: ''Zeitschrift für schleswig-holsteinische Geschichte'' 105 (1980)</ref><br />
<br />
==Einzelnachweise==<br />
<references /></div>Kaffeeringehttps://www.spd-geschichtswerkstatt.de/index.php?title=Wiedergr%C3%BCndung_der_SPD_Schleswig-Holstein&diff=54222Wiedergründung der SPD Schleswig-Holstein2024-03-27T21:52:52Z<p>Kaffeeringe: /* Literatur */</p>
<hr />
<div>[[Datei:Andreas Gayk.jpg|mini|Andreas Gayk. Einer der führenden Köpfe des Wiederaufbaus.]]<br />
Die '''Wiedergründung der SPD Schleswig-Holstein''' fand am [[10. März]] [[1946]] auf dem ersten offiziellen [[Bezirksparteitag 1946, Neumünster|Bezirksparteitag]] nach Ende der NS-Herrschaft statt. Symbolträchtig wurde sie am [[1. Mai]] [[1946]] von der britischen Militärregierung genehmigt.<ref>Martens, Holger: ''SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959'' (Malente 1998) S. 80</ref><br />
<br />
==Ende der NS-Herrschaft==<br />
Die Sozialdemokratie war seit [[1933]] verboten gewesen. Viele Genossinnen und Genossen waren der Idee aber auch während der Nazidiktatur treu geblieben, hatten Parteiinsignien versteckt und nach ihren Möglichkeiten [[:Kategorie:Widerstand|Widerstand]] geleistet, etwa [[Andreas Carlsen]], [[Emma Drewanz]], [[Andreas Gayk|Frieda und Andreas Gayk]] oder [[Gertrud Völcker]]. Führende Sozialdemokraten wurden [[Liste der sozialdemokratischen Todesopfer 1933-1945|von den Nazis ermordet]] - [[Julius Leber]], [[Richard Vosgerau]], [[Willy Verdieck]] oder [[Wilhelm Spiegel]]. Andere waren immer wieder verhaftet und misshandelt worden, hatten mehrere Jahre im KZ verbracht; zu ihnen gehörten der spätere Ministerpräsident [[Hermann Lüdemann]] und [[Hans Schröder]]. Und einigen wie [[Willy Brandt]], [[Franz Osterroth]], [[Fritz Baade]], [[Rudolf Katz]] oder [[Lisa Hansen|Lisa]] und [[Richard Hansen]] war nur die Flucht ins Ausland geblieben, von wo sie den Widerstand in Deutschland unterstützt hatten. Viele waren gefallen oder in Gefangenschaft geraten, aus der sie, wie etwa [[Paul Lohmann]], durch die Kriegserfahrung schwer beschädigt zurückkehrten. <br />
[[Datei:Bundesarchiv Bild 146-2004-0128, Meldorf, Ankunft von Flüchtlingen.jpg|links|mini|Flüchtlinge in Meldorf, 1945]]<br />
Das Land lag teilweise in Trümmern - gerade Kiel war zum großen Teil zerstört. Die vielen Not leidenden Flüchtlinge, die Schleswig-Holsteins Einwohnerzahl nahezu verdoppelten, verstärkten die Probleme: zu wenig Wohnungen, zu wenig Lebensmittel, zu wenig Schulen - zu wenig von allem. <br />
<br />
Trotzdem oder gerade deswegen arbeiteten die Genossinnen und Genossen an der Wiederbelebung der Arbeiterbewegung: Neben der Partei mussten die Gewerkschaften wieder aktiviert werden, die [[Arbeitersport]]vereine, die [[Jusos|Jugend-]] und die [[ASF|Frauenorganisation]], die [[Arbeiterwohlfahrt]], der [[Allgemeiner Konsumverein Kiel|Konsum]], die [[Naturfreunde]], der [[Arbeiter-Samariter-Bund]].<br />
<br />
Bereits seit Januar [[1945]] trafen sich frühere SPD-Mitglieder in [[Kreisverband Kiel|Kiel]] in so genannten "[[Stubenzirkel|Stubenzirkeln]]", um die Wiedergründung der Partei vorzubereiten. Nachdem die Einnahme Kiels durch britische Truppen am [[5. Mai]] den Krieg in Schleswig-Holstein beendet hatte, gründeten Sozialdemokraten in vielen Orten gemeinsam mit Gewerkschaftern und Kommunisten Gewerkschaftsausschüsse - "[[Antifa]]s". Zur Kieler Antifa gehörten auch die früheren SPD-Funktionäre [[Bruno Diekmann]], [[Theodor Werner]] und [[Karl Ratz]] - die führenden Köpfe aus der Zeit vor [[1933]] waren entweder tot oder lebten nicht in Kiel. Die Stadt wurde Zentrum für den Wiederaufbau des [[Landesverband]]es<ref>Martens, Holger: ''SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959'' (Malente 1998), S. 33</ref>, vor allem nach der Rückkehr von [[Andreas Gayk]].<br />
<br />
==Von unten wächst die Organisation==<br />
Zunächst war durch die britische Militärregierung politische Betätigung strikt verboten. Oft wurde aber der Aufbau [[Ortsverein|lokaler Parteistrukturen]] geduldet, auch wenn öffentliche Auftritte weiterhin nicht möglich waren. Am [[6. August]] [[1945]] verkündete die Militärregierung eine Lockerung dieser Politik. Zunächst wurden nur lokale Parteigliederungen genehmigt.<br />
[[Datei:K.Schumacher.jpg|mini|Kurt Schumacher]]<br />
Ab dem [[15. September]] [[1945]] erlaubte die britische Militärregierung mit der Verordnung Nr. 12 zur "Bildung von politischen Parteien" auch die Gründung von [[Kreisverband|Kreisverbänden]] bzw. [[Unterbezirk]]en. Sofort begannen Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten im ganzen Land mit der Gründung oder Neugründung von Gliederungen. Binnen vier Monaten waren alle 21 Kreisverbände gegründet. Der [[Landesvorstand|Bezirksvorstand]] berichtete Ende September an [[Kurt Schumacher]], dass er mit 80 [[Ortsverein]]en in Kontakt stehe.<ref>Martens, Holger: ''SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959'' (Malente 1998), Bd. 1, S. 56</ref><br />
<br />
Erst am [[11. Dezember]] berief die Militärregierung eine Konferenz, auf der [https://de.wikipedia.org/wiki/Noel_Annan,_Baron_Annan Oberstleutnant Annan] als Vertreter der Kontrollkommission für Deutschland im [[Gewerkschaftshaus Kiel|Kieler Gewerkschaftshaus]] 200 geladenen Persönlichkeiten - Parteiführern, Landräten, Bürgermeistern - die Absichten der Militärregierung für die Aktivierung des politischen Lebens der Deutschen erläuterte. Erst jetzt durfte die SPD auch auf [[Landesverband|Bezirks- und Zonenebene]] offiziell agieren.<ref>Martens, Holger: ''SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959'' (Malente 1998), Bd. 1, S. 78f</ref><br />
<br />
Die Genossinnen und Genossen im Land nahmen Kontakt nach Kiel auf, in der Erwartung, dass in Kürze auch der Bezirksverband neu gegründet würde. Der spätere SPD-Fraktionsvorsitzende im Landtag, [[Wilhelm Käber]], lebte zu dieser Zeit im [[Kreisverband Steinburg|Kreis Steinburg]]. Er schrieb in seinen Erinnerungen: <br />
<br />
:"Schon Ende [[1945]] habe ich Fäden nach Kiel gesponnen. dort hatten sich im Sommer die Genossen um [[Wilhelm Kuklinski]] und [[Karl Ratz]] gesammelt und einen provisorischen Bezirksvorstand gebildet, der die Vorbereitungen für den Wiederaufbau der schleswig-holsteinischen Parteiorganisation leistete. Diese Gruppe hatte auch Kontakt nach Hannover aufgenommen, wo [[Kurt Schumacher]] in einer kleinen Wohnung in der Jakobstraße den Wiederaufbau der SPD in den Westzonen vorantrieb. Für meine erste Fahrt nach Kiel brauchte ich die Erlaubnis der britischen Behörden, mich von meinem Wohnort zu entfernen und über Nacht wegzubleiben. Der erste der Kieler Gruppe, den ich kennenlernte, war [[Bruno Diekmann]]. Wir verstanden uns sofort. Wir trafen uns im Haus der [[Schleswig-Holsteinische Volkszeitung|Volkszeitung]][...]. [[Bruno Diekmann]]s Hauptaugenmerk galt zu dieser Zeit dem Wiederaufbau der [[:Kategorie:Gewerkschaft|Gewerkschaften]]. Ich blieb dann in ständiger Verbindung mit ihm ebenso wie mit dem gesamten Bezirksvorstand."<ref>[[Frank Lubowitz|Lubowitz, Frank]]: ''Wilhelm Käber - Regierung und Opposition'' (Kiel 1986), ISBN 3-89029-906-7, S. ?</ref><br />
<br />
Im Frühjahr [[1946]] entstanden die [[Frauen- und Gleichstellungspolitik|Frauengruppen]], die [[Falken]], die [[Arbeiterwohlfahrt]] und die [[Jusos|Arbeitsgemeinschaft der Jungsozialisten]] neu. Auch die ''[[Schleswig-Holsteinische Volkszeitung]]'' und der ''[[Lübecker Freie Presse|Lübecker Volksbote]]'', die der SPD nahe standen, konnten ab April [[1946]] wieder erscheinen.<ref>Schilf, Ulrich / Schulte, Rolf / Weber, Jürgen / Wilke, Uta: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay42.pdf Der Wiederaufbau der SPD nach dem Krieg]'', ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 537-558</ref><br />
<br />
==Einheitspartei oder SPD==<br />
{{Hauptartikel<br />
|Seite=Einheitspartei mit den Kommunisten?<br />
}}<br />
<br />
Die Spaltung der Arbeiterbewegung in KPD und SPD während der Weimarer Republik empfanden viele auf beiden Seiten als schädlich. So kam nach Ende der NS-Diktatur schnell die Idee auf, zum Neubeginn eine Einheitsfront zu bilden oder sogar - wie in der sowjetischen Zone geplant - eine Einheitspartei zu gründen. Der [[Zentralausschuss der SPD]] in Berlin forderte dazu auf. In Schleswig-Holstein gab es Befürworter dieser Idee. So gründete sich am [[2. September]] [[1945]] die "[[Kreisverband Neumünster|Arbeiterpartei Neumünster]]" und in der Woche darauf eine weitere in Lübeck.<ref>Martens, Holger: ''SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959'' (Malente 1998) S. 76 f.</ref> Letztlich setzte sich in Schleswig-Holstein jedoch die Linie von [[Kurt Schumacher]] und [[Andreas Gayk]] durch, die aufgrund ihrer Erfahrungen vor [[1933]] jegliches Zusammengehen mit den Kommunisten ablehnten.<ref>Martens, Holger: ''SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959'' (Malente 1998) S. 60</ref><br />
<br />
Für den [[5. Oktober|5.]], [[6. Oktober|6.]] und [[7. Oktober]] [[1945]] hatte [[Kurt Schumacher]] die erste Reichskonferenz der SPD nach dem Ende der Nazi-Diktatur angekündigt. Die Militärregierung versagte ihr aber die Genehmigung, so dass nur eine "private Besprechung" stattfinden konnte. Für Schleswig-Holstein nahmen [[Wilhelm Kuklinski]], [[Karl Ratz]], [[Richard Schenck]] sowie per Gastmandat [[Willi Engel]] und der Flensburger [[Max Beyreis]] teil. [[Kreisverband Lübeck|Lübeck]] war noch kein offizieller Teil des Bezirks Schleswig-Holstein und stellte deswegen mit [[Karl Albrecht]], [[August Haut]] und [[Hans Oldorf]] eigene Delegierte. Das wichtigste Ergebnis war für [[Kurt Schumacher]], dass die Konferenz sich gegen eine [[Einheitspartei mit den Kommunisten?|Einheitspartei mit den Kommunisten]] und gegen den Führungsanspruch des [[Zentralausschuss der SPD|Zentralausschusses der SPD]] in Berlin aussprach.<ref>Martens, Holger: ''SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959'' (Malente 1998), Bd. 1, S. 75</ref><br />
<br />
==Die Gründung des Bezirksverbandes==<br />
Die SPD konnte beim Aufbau der Partei an die Erfahrungen aus der Weimarer Zeit anschließen und hatte dadurch einen Vorteil gegenüber CDU und FDP, die sich erst finden mussten, berichtet [[Wilhelm Käber]].<ref>[[Frank Lubowitz|Lubowitz, Frank]]: ''Wilhelm Käber - Regierung und Opposition'' (Kiel 1986), ISBN: 3-89029-906-7, S. ?</ref> Es existierten bereits 315 [[Ortsverein]]e - 100 mehr als vor [[1933]]! - mit über 35.000 Mitgliedern, 350 Veranstaltungen hatten stattgefunden, bevor der Bezirksverband auf dem ersten offiziellen [[Bezirksparteitag 1946, Neumünster|Bezirksparteitag]] neu gegründet werden konnte.<ref>Schilf, Ulrich / Schulte, Rolf / Weber, Jürgen / Wilke, Uta: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay42.pdf Der Wiederaufbau der SPD nach dem Krieg]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 537-558</ref><br />
<br />
Das Entstehen des ersten [[Landesvorstand|Bezirksvorstandes]] lässt sich nicht mehr eindeutig klären. Nach der Erinnerung von [[Theodor Werner]]<ref>Vgl. Martens, Holger: ''SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959'' (Malente 1998) S. 57 f.</ref> fand nach einer Anfrage der Besatzungsbehörden am [[17. August]] [[1945]] kurzfristig eine Sitzung von sieben führenden Kieler SPD-Mitgliedern statt, die ihm die Leitung des vorläufigen Bezirksvorstandes übertrugen und [[Wilhelm Kuklinski]] als Stellvertreter sowie [[Karl Ratz]] als 2. Stellvertreter und Kassierer benannten. Weitere Mitglieder sind nicht namentlich bekannt. <br />
<br />
Schon am [[19. August]] tagte der vorläufige [[Landesvorstand|Bezirksvorstand]] erneut und wurde vermutlich um [[Erich Arp]] ([[Ortsverein Elmshorn|Elmshorn]]) und [[Richard Schenck]] (Hamburg) erweitert. Diese beiden waren als einflussreiche Mitstreiter von außerhalb Kiels wichtig, da der vorläufige [[Bezirk]]svorstand bisher nur über begrenzte Akzeptanz bei den sich bildenden [[Ortsverein]]en im Lande verfügte.<ref>Martens, Holger: ''SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959'' (Malente 1998) S. 58</ref> <br />
<br />
Spätestens am [[26. August]] berief der vorläufige Bezirksvorstand [[Wilhelm Kuklinski]] zum gleichberechtigten Vorsitzenden, da [[Theodor Werner]] "sich nicht durch besondere Führungsstärke auszeichnete"<ref>Martens, Holger: ''SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959'' (Malente 1998) S. 61</ref>. Im wesentlichen in dieser Konstellation, erweitert u.a. durch [[Paul Dölz]] ([[Ortsverein Tönning|Tönning]]) und [[Andreas Gayk]] als Beisitzer und [[Carl Storbeck]] als Kassierer (beide [[Kreisverband Kiel|Kiel]]) an Stelle von Ratz, widmete sich der vorläufige Bezirksvorstand dem organisatorischen Neuaufbau der SPD im Lande. Unter anderem plante er, den Aufbau der Weimarer Republik, d.h. einen in sechs [[Unterbezirk]]e gegliederten [[Landesverband|Bezirksverband]], wieder anzuwenden.<ref>Schilf u.a.: ''Wiederaufbau'', S. 547</ref><br />
<br />
Trotz Verbots durch die Besatzungsbehörden fand bereits im Oktober [[1945]] ein [[Bezirksparteitag 1945, Kiel|Bezirksparteitag]] statt, der einen Vorstand wählte und politische sowie organisatorische Beschlüsse fasste. Diese Arbeit wurde von der Militärregierung höchstens geduldet:<br />
:"Am [[11. Dezember|11.12.]][[1945]] unterrichtete [https://de.wikipedia.org/wiki/Noel_Annan,_Baron_Annan Oberstleutnant Annan] von der Kontrollkommission für Deutschland im 'Empire Building', wie das [[Gewerkschaftshaus Kiel|Kieler Gewerkschaftshaus]] jetzt hieß, 200 eingeladene Persönlichkeiten Schleswig-Holsteins - Parteiführer, Landräte, Bürgermeister usw. - über die Absichten der Militärregierung für die Aktivierung des politischen Lebens der Deutschen, die von unten her zu erfolgen habe. Deshalb hätte man bisher nur Parteigliederungen bis zum Kreisverein zugelassen. [..] Für die SPD erklärt [[Erich Arp]] darauf, daß sie mit den Besatzungsbehörden sachlich zusammenarbeiten werde. Die Partei besäße heute Vertretungen bis ins letzte Dorf. Sie sei über alle Zonen hinweg einheitlich ausgerichtet als die Partei, die die deutsche Einheit repräsentiere. [..] Die SPD fordere die Rückgabe der ihr [[1933]] geraubten Partei- und Gewerkschaftshäuser."<ref>Osterroth, Franz: ''100 Jahre Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein. Ein geschichtlicher Überblick'' (Kiel o. J. [1963])</ref><br />
<br />
[[Datei:Raus aus dem Elend.jpg|thumb|right|180px|Wahlplakat "Raus aus dem Elend"]]Auf dem ersten offiziellen [[Bezirksparteitag 1946, Neumünster|Bezirksparteitag]] im März [[1946]] konnte es dann richtig losgehen. Der SPD-Fraktionsvorsitzende des [[Ernannter Landtag vom 26.02.-11.11.1946|ernannten Landtages]] [[Wilhelm Kuklinski]] wurde zum Bezirksvorsitzenden gewählt. Der Bezirk bekam die äußeren Grenzen des heutigen Landesverbandes: Nachdem klar war, dass der alte Reichstagswahlkreis Lübeck-Mecklenburg nicht wieder eingerichtet werden konnte, wurde [[Kreisverband Lübeck|Lübeck]] Teil von Schleswig-Holstein und damit des SPD-[[Bezirk]]s Schleswig-Holstein. Nachdem alle 21 Kreisvereine genehmigt und gegründet waren, stellte im April die SPD den Antrag zur Genehmigung des Bezirksverbands. Die Genehmigung wurde am [[1. Mai]] [[1946]] erteilt. Der Aufbau der Partei von unten nach oben war damit in Schleswig-Holstein abgeschlossen.<ref>Martens, Holger: ''SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959'' (Malente 1998), S. 80</ref> <br />
<br />
Mit Material wie dem Flugblatt ''[[:Datei:Die_scheu%C3%9Fliche_Politik_-_August_1946.pdf|Die scheußliche Politik]]'' versuchte die Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein, die Bevölkerung vom Sinn der Demokratie und dem Wert der Mitarbeit in der SPD zu überzeugen.<br />
<br />
Die größten Aufgaben aber lagen noch vor ihr: Das Land stand vor "schier unlösbaren Problemen, die uns der völlige Zusammenbruch der nationalsozialistischen Diktatur hinterlassen hat", wie es in einem Aufruf der SPD im Landtag hieß.<ref>Osterroth, Franz: ''100 Jahre Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein. Ein geschichtlicher Überblick'' (Kiel o. J. [1963])</ref> Das Motto der SPD zur ersten freien [[Landtagswahl 1947]] lautete: "Raus aus dem Elend!"<br />
<br />
==Literatur==<br />
<br />
*Glet, Axel: ''[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN770142370_1980/page/231 Die Wiedergründung der SPD in Schleswig-Holstein 1945/46]'', in: ''Zeitschrift für schleswig-holsteinische Geschichte'' 105 (1980)<br />
*{{Martens-45-59}}<br />
*{{Osterroth-100-Jahre}}<br />
*Schilf, Ulrich / Schulte, Rolf / Weber, Jürgen / Wilke, Uta: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay42.pdf Der Wiederaufbau der SPD nach dem Krieg]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 537-558<br />
<br />
== Archive ==<br />
<br />
* [[Franz Osterroth]] hat in den ersten Jahren nach dem Krieg beim [[Landesverband]] systematisch ein Archiv gepflegt, das im Februar [[1969]] an das Archiv der Sozialen Demokratie in Bonn übergeben wurde.<ref>Glet, Axel: ''[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN770142370_1980/page/231 Die Wiedergründung der SPD in Schleswig-Holstein 1945/46]'', in: ''Zeitschrift für schleswig-holsteinische Geschichte'' 105 (1980)</ref><br />
<br />
==Einzelnachweise==<br />
<references /></div>Kaffeeringehttps://www.spd-geschichtswerkstatt.de/index.php?title=Vorlage:Martens-45-59&diff=54221Vorlage:Martens-45-592024-03-27T21:45:37Z<p>Kaffeeringe: </p>
<hr />
<div>[[Holger Martens|Martens, Holger]]: ''Die Geschichte der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands in Schleswig-Holstein 1945 - 1959'' (Malente 1998), ISBN 3-933862-24-8<noinclude>[[Kategorie:Quelle]]</noinclude></div>Kaffeeringehttps://www.spd-geschichtswerkstatt.de/index.php?title=Wiedergr%C3%BCndung_der_SPD_Schleswig-Holstein&diff=54220Wiedergründung der SPD Schleswig-Holstein2024-03-27T21:44:47Z<p>Kaffeeringe: /* Literatur */</p>
<hr />
<div>[[Datei:Andreas Gayk.jpg|mini|Andreas Gayk. Einer der führenden Köpfe des Wiederaufbaus.]]<br />
Die '''Wiedergründung der SPD Schleswig-Holstein''' fand am [[10. März]] [[1946]] auf dem ersten offiziellen [[Bezirksparteitag 1946, Neumünster|Bezirksparteitag]] nach Ende der NS-Herrschaft statt. Symbolträchtig wurde sie am [[1. Mai]] [[1946]] von der britischen Militärregierung genehmigt.<ref>Martens, Holger: ''SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959'' (Malente 1998) S. 80</ref><br />
<br />
==Ende der NS-Herrschaft==<br />
Die Sozialdemokratie war seit [[1933]] verboten gewesen. Viele Genossinnen und Genossen waren der Idee aber auch während der Nazidiktatur treu geblieben, hatten Parteiinsignien versteckt und nach ihren Möglichkeiten [[:Kategorie:Widerstand|Widerstand]] geleistet, etwa [[Andreas Carlsen]], [[Emma Drewanz]], [[Andreas Gayk|Frieda und Andreas Gayk]] oder [[Gertrud Völcker]]. Führende Sozialdemokraten wurden [[Liste der sozialdemokratischen Todesopfer 1933-1945|von den Nazis ermordet]] - [[Julius Leber]], [[Richard Vosgerau]], [[Willy Verdieck]] oder [[Wilhelm Spiegel]]. Andere waren immer wieder verhaftet und misshandelt worden, hatten mehrere Jahre im KZ verbracht; zu ihnen gehörten der spätere Ministerpräsident [[Hermann Lüdemann]] und [[Hans Schröder]]. Und einigen wie [[Willy Brandt]], [[Franz Osterroth]], [[Fritz Baade]], [[Rudolf Katz]] oder [[Lisa Hansen|Lisa]] und [[Richard Hansen]] war nur die Flucht ins Ausland geblieben, von wo sie den Widerstand in Deutschland unterstützt hatten. Viele waren gefallen oder in Gefangenschaft geraten, aus der sie, wie etwa [[Paul Lohmann]], durch die Kriegserfahrung schwer beschädigt zurückkehrten. <br />
[[Datei:Bundesarchiv Bild 146-2004-0128, Meldorf, Ankunft von Flüchtlingen.jpg|links|mini|Flüchtlinge in Meldorf, 1945]]<br />
Das Land lag teilweise in Trümmern - gerade Kiel war zum großen Teil zerstört. Die vielen Not leidenden Flüchtlinge, die Schleswig-Holsteins Einwohnerzahl nahezu verdoppelten, verstärkten die Probleme: zu wenig Wohnungen, zu wenig Lebensmittel, zu wenig Schulen - zu wenig von allem. <br />
<br />
Trotzdem oder gerade deswegen arbeiteten die Genossinnen und Genossen an der Wiederbelebung der Arbeiterbewegung: Neben der Partei mussten die Gewerkschaften wieder aktiviert werden, die [[Arbeitersport]]vereine, die [[Jusos|Jugend-]] und die [[ASF|Frauenorganisation]], die [[Arbeiterwohlfahrt]], der [[Allgemeiner Konsumverein Kiel|Konsum]], die [[Naturfreunde]], der [[Arbeiter-Samariter-Bund]].<br />
<br />
Bereits seit Januar [[1945]] trafen sich frühere SPD-Mitglieder in [[Kreisverband Kiel|Kiel]] in so genannten "[[Stubenzirkel|Stubenzirkeln]]", um die Wiedergründung der Partei vorzubereiten. Nachdem die Einnahme Kiels durch britische Truppen am [[5. Mai]] den Krieg in Schleswig-Holstein beendet hatte, gründeten Sozialdemokraten in vielen Orten gemeinsam mit Gewerkschaftern und Kommunisten Gewerkschaftsausschüsse - "[[Antifa]]s". Zur Kieler Antifa gehörten auch die früheren SPD-Funktionäre [[Bruno Diekmann]], [[Theodor Werner]] und [[Karl Ratz]] - die führenden Köpfe aus der Zeit vor [[1933]] waren entweder tot oder lebten nicht in Kiel. Die Stadt wurde Zentrum für den Wiederaufbau des [[Landesverband]]es<ref>Martens, Holger: ''SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959'' (Malente 1998), S. 33</ref>, vor allem nach der Rückkehr von [[Andreas Gayk]].<br />
<br />
==Von unten wächst die Organisation==<br />
Zunächst war durch die britische Militärregierung politische Betätigung strikt verboten. Oft wurde aber der Aufbau [[Ortsverein|lokaler Parteistrukturen]] geduldet, auch wenn öffentliche Auftritte weiterhin nicht möglich waren. Am [[6. August]] [[1945]] verkündete die Militärregierung eine Lockerung dieser Politik. Zunächst wurden nur lokale Parteigliederungen genehmigt.<br />
[[Datei:K.Schumacher.jpg|mini|Kurt Schumacher]]<br />
Ab dem [[15. September]] [[1945]] erlaubte die britische Militärregierung mit der Verordnung Nr. 12 zur "Bildung von politischen Parteien" auch die Gründung von [[Kreisverband|Kreisverbänden]] bzw. [[Unterbezirk]]en. Sofort begannen Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten im ganzen Land mit der Gründung oder Neugründung von Gliederungen. Binnen vier Monaten waren alle 21 Kreisverbände gegründet. Der [[Landesvorstand|Bezirksvorstand]] berichtete Ende September an [[Kurt Schumacher]], dass er mit 80 [[Ortsverein]]en in Kontakt stehe.<ref>Martens, Holger: ''SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959'' (Malente 1998), Bd. 1, S. 56</ref><br />
<br />
Erst am [[11. Dezember]] berief die Militärregierung eine Konferenz, auf der [https://de.wikipedia.org/wiki/Noel_Annan,_Baron_Annan Oberstleutnant Annan] als Vertreter der Kontrollkommission für Deutschland im [[Gewerkschaftshaus Kiel|Kieler Gewerkschaftshaus]] 200 geladenen Persönlichkeiten - Parteiführern, Landräten, Bürgermeistern - die Absichten der Militärregierung für die Aktivierung des politischen Lebens der Deutschen erläuterte. Erst jetzt durfte die SPD auch auf [[Landesverband|Bezirks- und Zonenebene]] offiziell agieren.<ref>Martens, Holger: ''SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959'' (Malente 1998), Bd. 1, S. 78f</ref><br />
<br />
Die Genossinnen und Genossen im Land nahmen Kontakt nach Kiel auf, in der Erwartung, dass in Kürze auch der Bezirksverband neu gegründet würde. Der spätere SPD-Fraktionsvorsitzende im Landtag, [[Wilhelm Käber]], lebte zu dieser Zeit im [[Kreisverband Steinburg|Kreis Steinburg]]. Er schrieb in seinen Erinnerungen: <br />
<br />
:"Schon Ende [[1945]] habe ich Fäden nach Kiel gesponnen. dort hatten sich im Sommer die Genossen um [[Wilhelm Kuklinski]] und [[Karl Ratz]] gesammelt und einen provisorischen Bezirksvorstand gebildet, der die Vorbereitungen für den Wiederaufbau der schleswig-holsteinischen Parteiorganisation leistete. Diese Gruppe hatte auch Kontakt nach Hannover aufgenommen, wo [[Kurt Schumacher]] in einer kleinen Wohnung in der Jakobstraße den Wiederaufbau der SPD in den Westzonen vorantrieb. Für meine erste Fahrt nach Kiel brauchte ich die Erlaubnis der britischen Behörden, mich von meinem Wohnort zu entfernen und über Nacht wegzubleiben. Der erste der Kieler Gruppe, den ich kennenlernte, war [[Bruno Diekmann]]. Wir verstanden uns sofort. Wir trafen uns im Haus der [[Schleswig-Holsteinische Volkszeitung|Volkszeitung]][...]. [[Bruno Diekmann]]s Hauptaugenmerk galt zu dieser Zeit dem Wiederaufbau der [[:Kategorie:Gewerkschaft|Gewerkschaften]]. Ich blieb dann in ständiger Verbindung mit ihm ebenso wie mit dem gesamten Bezirksvorstand."<ref>[[Frank Lubowitz|Lubowitz, Frank]]: ''Wilhelm Käber - Regierung und Opposition'' (Kiel 1986), ISBN 3-89029-906-7, S. ?</ref><br />
<br />
Im Frühjahr [[1946]] entstanden die [[Frauen- und Gleichstellungspolitik|Frauengruppen]], die [[Falken]], die [[Arbeiterwohlfahrt]] und die [[Jusos|Arbeitsgemeinschaft der Jungsozialisten]] neu. Auch die ''[[Schleswig-Holsteinische Volkszeitung]]'' und der ''[[Lübecker Freie Presse|Lübecker Volksbote]]'', die der SPD nahe standen, konnten ab April [[1946]] wieder erscheinen.<ref>Schilf, Ulrich / Schulte, Rolf / Weber, Jürgen / Wilke, Uta: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay42.pdf Der Wiederaufbau der SPD nach dem Krieg]'', ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 537-558</ref><br />
<br />
==Einheitspartei oder SPD==<br />
{{Hauptartikel<br />
|Seite=Einheitspartei mit den Kommunisten?<br />
}}<br />
<br />
Die Spaltung der Arbeiterbewegung in KPD und SPD während der Weimarer Republik empfanden viele auf beiden Seiten als schädlich. So kam nach Ende der NS-Diktatur schnell die Idee auf, zum Neubeginn eine Einheitsfront zu bilden oder sogar - wie in der sowjetischen Zone geplant - eine Einheitspartei zu gründen. Der [[Zentralausschuss der SPD]] in Berlin forderte dazu auf. In Schleswig-Holstein gab es Befürworter dieser Idee. So gründete sich am [[2. September]] [[1945]] die "[[Kreisverband Neumünster|Arbeiterpartei Neumünster]]" und in der Woche darauf eine weitere in Lübeck.<ref>Martens, Holger: ''SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959'' (Malente 1998) S. 76 f.</ref> Letztlich setzte sich in Schleswig-Holstein jedoch die Linie von [[Kurt Schumacher]] und [[Andreas Gayk]] durch, die aufgrund ihrer Erfahrungen vor [[1933]] jegliches Zusammengehen mit den Kommunisten ablehnten.<ref>Martens, Holger: ''SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959'' (Malente 1998) S. 60</ref><br />
<br />
Für den [[5. Oktober|5.]], [[6. Oktober|6.]] und [[7. Oktober]] [[1945]] hatte [[Kurt Schumacher]] die erste Reichskonferenz der SPD nach dem Ende der Nazi-Diktatur angekündigt. Die Militärregierung versagte ihr aber die Genehmigung, so dass nur eine "private Besprechung" stattfinden konnte. Für Schleswig-Holstein nahmen [[Wilhelm Kuklinski]], [[Karl Ratz]], [[Richard Schenck]] sowie per Gastmandat [[Willi Engel]] und der Flensburger [[Max Beyreis]] teil. [[Kreisverband Lübeck|Lübeck]] war noch kein offizieller Teil des Bezirks Schleswig-Holstein und stellte deswegen mit [[Karl Albrecht]], [[August Haut]] und [[Hans Oldorf]] eigene Delegierte. Das wichtigste Ergebnis war für [[Kurt Schumacher]], dass die Konferenz sich gegen eine [[Einheitspartei mit den Kommunisten?|Einheitspartei mit den Kommunisten]] und gegen den Führungsanspruch des [[Zentralausschuss der SPD|Zentralausschusses der SPD]] in Berlin aussprach.<ref>Martens, Holger: ''SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959'' (Malente 1998), Bd. 1, S. 75</ref><br />
<br />
==Die Gründung des Bezirksverbandes==<br />
Die SPD konnte beim Aufbau der Partei an die Erfahrungen aus der Weimarer Zeit anschließen und hatte dadurch einen Vorteil gegenüber CDU und FDP, die sich erst finden mussten, berichtet [[Wilhelm Käber]].<ref>[[Frank Lubowitz|Lubowitz, Frank]]: ''Wilhelm Käber - Regierung und Opposition'' (Kiel 1986), ISBN: 3-89029-906-7, S. ?</ref> Es existierten bereits 315 [[Ortsverein]]e - 100 mehr als vor [[1933]]! - mit über 35.000 Mitgliedern, 350 Veranstaltungen hatten stattgefunden, bevor der Bezirksverband auf dem ersten offiziellen [[Bezirksparteitag 1946, Neumünster|Bezirksparteitag]] neu gegründet werden konnte.<ref>Schilf, Ulrich / Schulte, Rolf / Weber, Jürgen / Wilke, Uta: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay42.pdf Der Wiederaufbau der SPD nach dem Krieg]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 537-558</ref><br />
<br />
Das Entstehen des ersten [[Landesvorstand|Bezirksvorstandes]] lässt sich nicht mehr eindeutig klären. Nach der Erinnerung von [[Theodor Werner]]<ref>Vgl. Martens, Holger: ''SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959'' (Malente 1998) S. 57 f.</ref> fand nach einer Anfrage der Besatzungsbehörden am [[17. August]] [[1945]] kurzfristig eine Sitzung von sieben führenden Kieler SPD-Mitgliedern statt, die ihm die Leitung des vorläufigen Bezirksvorstandes übertrugen und [[Wilhelm Kuklinski]] als Stellvertreter sowie [[Karl Ratz]] als 2. Stellvertreter und Kassierer benannten. Weitere Mitglieder sind nicht namentlich bekannt. <br />
<br />
Schon am [[19. August]] tagte der vorläufige [[Landesvorstand|Bezirksvorstand]] erneut und wurde vermutlich um [[Erich Arp]] ([[Ortsverein Elmshorn|Elmshorn]]) und [[Richard Schenck]] (Hamburg) erweitert. Diese beiden waren als einflussreiche Mitstreiter von außerhalb Kiels wichtig, da der vorläufige [[Bezirk]]svorstand bisher nur über begrenzte Akzeptanz bei den sich bildenden [[Ortsverein]]en im Lande verfügte.<ref>Martens, Holger: ''SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959'' (Malente 1998) S. 58</ref> <br />
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Spätestens am [[26. August]] berief der vorläufige Bezirksvorstand [[Wilhelm Kuklinski]] zum gleichberechtigten Vorsitzenden, da [[Theodor Werner]] "sich nicht durch besondere Führungsstärke auszeichnete"<ref>Martens, Holger: ''SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959'' (Malente 1998) S. 61</ref>. Im wesentlichen in dieser Konstellation, erweitert u.a. durch [[Paul Dölz]] ([[Ortsverein Tönning|Tönning]]) und [[Andreas Gayk]] als Beisitzer und [[Carl Storbeck]] als Kassierer (beide [[Kreisverband Kiel|Kiel]]) an Stelle von Ratz, widmete sich der vorläufige Bezirksvorstand dem organisatorischen Neuaufbau der SPD im Lande. Unter anderem plante er, den Aufbau der Weimarer Republik, d.h. einen in sechs [[Unterbezirk]]e gegliederten [[Landesverband|Bezirksverband]], wieder anzuwenden.<ref>Schilf u.a.: ''Wiederaufbau'', S. 547</ref><br />
<br />
Trotz Verbots durch die Besatzungsbehörden fand bereits im Oktober [[1945]] ein [[Bezirksparteitag 1945, Kiel|Bezirksparteitag]] statt, der einen Vorstand wählte und politische sowie organisatorische Beschlüsse fasste. Diese Arbeit wurde von der Militärregierung höchstens geduldet:<br />
:"Am [[11. Dezember|11.12.]][[1945]] unterrichtete [https://de.wikipedia.org/wiki/Noel_Annan,_Baron_Annan Oberstleutnant Annan] von der Kontrollkommission für Deutschland im 'Empire Building', wie das [[Gewerkschaftshaus Kiel|Kieler Gewerkschaftshaus]] jetzt hieß, 200 eingeladene Persönlichkeiten Schleswig-Holsteins - Parteiführer, Landräte, Bürgermeister usw. - über die Absichten der Militärregierung für die Aktivierung des politischen Lebens der Deutschen, die von unten her zu erfolgen habe. Deshalb hätte man bisher nur Parteigliederungen bis zum Kreisverein zugelassen. [..] Für die SPD erklärt [[Erich Arp]] darauf, daß sie mit den Besatzungsbehörden sachlich zusammenarbeiten werde. Die Partei besäße heute Vertretungen bis ins letzte Dorf. Sie sei über alle Zonen hinweg einheitlich ausgerichtet als die Partei, die die deutsche Einheit repräsentiere. [..] Die SPD fordere die Rückgabe der ihr [[1933]] geraubten Partei- und Gewerkschaftshäuser."<ref>Osterroth, Franz: ''100 Jahre Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein. Ein geschichtlicher Überblick'' (Kiel o. J. [1963])</ref><br />
<br />
[[Datei:Raus aus dem Elend.jpg|thumb|right|180px|Wahlplakat "Raus aus dem Elend"]]Auf dem ersten offiziellen [[Bezirksparteitag 1946, Neumünster|Bezirksparteitag]] im März [[1946]] konnte es dann richtig losgehen. Der SPD-Fraktionsvorsitzende des [[Ernannter Landtag vom 26.02.-11.11.1946|ernannten Landtages]] [[Wilhelm Kuklinski]] wurde zum Bezirksvorsitzenden gewählt. Der Bezirk bekam die äußeren Grenzen des heutigen Landesverbandes: Nachdem klar war, dass der alte Reichstagswahlkreis Lübeck-Mecklenburg nicht wieder eingerichtet werden konnte, wurde [[Kreisverband Lübeck|Lübeck]] Teil von Schleswig-Holstein und damit des SPD-[[Bezirk]]s Schleswig-Holstein. Nachdem alle 21 Kreisvereine genehmigt und gegründet waren, stellte im April die SPD den Antrag zur Genehmigung des Bezirksverbands. Die Genehmigung wurde am [[1. Mai]] [[1946]] erteilt. Der Aufbau der Partei von unten nach oben war damit in Schleswig-Holstein abgeschlossen.<ref>Martens, Holger: ''SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959'' (Malente 1998), S. 80</ref> <br />
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Mit Material wie dem Flugblatt ''[[:Datei:Die_scheu%C3%9Fliche_Politik_-_August_1946.pdf|Die scheußliche Politik]]'' versuchte die Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein, die Bevölkerung vom Sinn der Demokratie und dem Wert der Mitarbeit in der SPD zu überzeugen.<br />
<br />
Die größten Aufgaben aber lagen noch vor ihr: Das Land stand vor "schier unlösbaren Problemen, die uns der völlige Zusammenbruch der nationalsozialistischen Diktatur hinterlassen hat", wie es in einem Aufruf der SPD im Landtag hieß.<ref>Osterroth, Franz: ''100 Jahre Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein. Ein geschichtlicher Überblick'' (Kiel o. J. [1963])</ref> Das Motto der SPD zur ersten freien [[Landtagswahl 1947]] lautete: "Raus aus dem Elend!"<br />
<br />
==Literatur==<br />
<br />
* Glet, Axel: ''[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN770142370_1980/page/231 Die Wiedergründung der SPD in Schleswig-Holstein 1945/46]'', in: ''Zeitschrift für schleswig-holsteinische Geschichte'' 105 (1980)<br />
* {{Martens-45-59}}<br />
* {{Osterroth-100-Jahre}}<br />
* Schilf, Ulrich / Schulte, Rolf / Weber, Jürgen / Wilke, Uta: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay42.pdf Der Wiederaufbau der SPD nach dem Krieg]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 537-558<br />
<br />
==Einzelnachweise==<br />
<references /></div>Kaffeeringehttps://www.spd-geschichtswerkstatt.de/index.php?title=Wiedergr%C3%BCndung_der_SPD_Schleswig-Holstein&diff=54219Wiedergründung der SPD Schleswig-Holstein2024-03-27T21:43:37Z<p>Kaffeeringe: /* Literatur */</p>
<hr />
<div>[[Datei:Andreas Gayk.jpg|mini|Andreas Gayk. Einer der führenden Köpfe des Wiederaufbaus.]]<br />
Die '''Wiedergründung der SPD Schleswig-Holstein''' fand am [[10. März]] [[1946]] auf dem ersten offiziellen [[Bezirksparteitag 1946, Neumünster|Bezirksparteitag]] nach Ende der NS-Herrschaft statt. Symbolträchtig wurde sie am [[1. Mai]] [[1946]] von der britischen Militärregierung genehmigt.<ref>Martens, Holger: ''SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959'' (Malente 1998) S. 80</ref><br />
<br />
==Ende der NS-Herrschaft==<br />
Die Sozialdemokratie war seit [[1933]] verboten gewesen. Viele Genossinnen und Genossen waren der Idee aber auch während der Nazidiktatur treu geblieben, hatten Parteiinsignien versteckt und nach ihren Möglichkeiten [[:Kategorie:Widerstand|Widerstand]] geleistet, etwa [[Andreas Carlsen]], [[Emma Drewanz]], [[Andreas Gayk|Frieda und Andreas Gayk]] oder [[Gertrud Völcker]]. Führende Sozialdemokraten wurden [[Liste der sozialdemokratischen Todesopfer 1933-1945|von den Nazis ermordet]] - [[Julius Leber]], [[Richard Vosgerau]], [[Willy Verdieck]] oder [[Wilhelm Spiegel]]. Andere waren immer wieder verhaftet und misshandelt worden, hatten mehrere Jahre im KZ verbracht; zu ihnen gehörten der spätere Ministerpräsident [[Hermann Lüdemann]] und [[Hans Schröder]]. Und einigen wie [[Willy Brandt]], [[Franz Osterroth]], [[Fritz Baade]], [[Rudolf Katz]] oder [[Lisa Hansen|Lisa]] und [[Richard Hansen]] war nur die Flucht ins Ausland geblieben, von wo sie den Widerstand in Deutschland unterstützt hatten. Viele waren gefallen oder in Gefangenschaft geraten, aus der sie, wie etwa [[Paul Lohmann]], durch die Kriegserfahrung schwer beschädigt zurückkehrten. <br />
[[Datei:Bundesarchiv Bild 146-2004-0128, Meldorf, Ankunft von Flüchtlingen.jpg|links|mini|Flüchtlinge in Meldorf, 1945]]<br />
Das Land lag teilweise in Trümmern - gerade Kiel war zum großen Teil zerstört. Die vielen Not leidenden Flüchtlinge, die Schleswig-Holsteins Einwohnerzahl nahezu verdoppelten, verstärkten die Probleme: zu wenig Wohnungen, zu wenig Lebensmittel, zu wenig Schulen - zu wenig von allem. <br />
<br />
Trotzdem oder gerade deswegen arbeiteten die Genossinnen und Genossen an der Wiederbelebung der Arbeiterbewegung: Neben der Partei mussten die Gewerkschaften wieder aktiviert werden, die [[Arbeitersport]]vereine, die [[Jusos|Jugend-]] und die [[ASF|Frauenorganisation]], die [[Arbeiterwohlfahrt]], der [[Allgemeiner Konsumverein Kiel|Konsum]], die [[Naturfreunde]], der [[Arbeiter-Samariter-Bund]].<br />
<br />
Bereits seit Januar [[1945]] trafen sich frühere SPD-Mitglieder in [[Kreisverband Kiel|Kiel]] in so genannten "[[Stubenzirkel|Stubenzirkeln]]", um die Wiedergründung der Partei vorzubereiten. Nachdem die Einnahme Kiels durch britische Truppen am [[5. Mai]] den Krieg in Schleswig-Holstein beendet hatte, gründeten Sozialdemokraten in vielen Orten gemeinsam mit Gewerkschaftern und Kommunisten Gewerkschaftsausschüsse - "[[Antifa]]s". Zur Kieler Antifa gehörten auch die früheren SPD-Funktionäre [[Bruno Diekmann]], [[Theodor Werner]] und [[Karl Ratz]] - die führenden Köpfe aus der Zeit vor [[1933]] waren entweder tot oder lebten nicht in Kiel. Die Stadt wurde Zentrum für den Wiederaufbau des [[Landesverband]]es<ref>Martens, Holger: ''SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959'' (Malente 1998), S. 33</ref>, vor allem nach der Rückkehr von [[Andreas Gayk]].<br />
<br />
==Von unten wächst die Organisation==<br />
Zunächst war durch die britische Militärregierung politische Betätigung strikt verboten. Oft wurde aber der Aufbau [[Ortsverein|lokaler Parteistrukturen]] geduldet, auch wenn öffentliche Auftritte weiterhin nicht möglich waren. Am [[6. August]] [[1945]] verkündete die Militärregierung eine Lockerung dieser Politik. Zunächst wurden nur lokale Parteigliederungen genehmigt.<br />
[[Datei:K.Schumacher.jpg|mini|Kurt Schumacher]]<br />
Ab dem [[15. September]] [[1945]] erlaubte die britische Militärregierung mit der Verordnung Nr. 12 zur "Bildung von politischen Parteien" auch die Gründung von [[Kreisverband|Kreisverbänden]] bzw. [[Unterbezirk]]en. Sofort begannen Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten im ganzen Land mit der Gründung oder Neugründung von Gliederungen. Binnen vier Monaten waren alle 21 Kreisverbände gegründet. Der [[Landesvorstand|Bezirksvorstand]] berichtete Ende September an [[Kurt Schumacher]], dass er mit 80 [[Ortsverein]]en in Kontakt stehe.<ref>Martens, Holger: ''SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959'' (Malente 1998), Bd. 1, S. 56</ref><br />
<br />
Erst am [[11. Dezember]] berief die Militärregierung eine Konferenz, auf der [https://de.wikipedia.org/wiki/Noel_Annan,_Baron_Annan Oberstleutnant Annan] als Vertreter der Kontrollkommission für Deutschland im [[Gewerkschaftshaus Kiel|Kieler Gewerkschaftshaus]] 200 geladenen Persönlichkeiten - Parteiführern, Landräten, Bürgermeistern - die Absichten der Militärregierung für die Aktivierung des politischen Lebens der Deutschen erläuterte. Erst jetzt durfte die SPD auch auf [[Landesverband|Bezirks- und Zonenebene]] offiziell agieren.<ref>Martens, Holger: ''SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959'' (Malente 1998), Bd. 1, S. 78f</ref><br />
<br />
Die Genossinnen und Genossen im Land nahmen Kontakt nach Kiel auf, in der Erwartung, dass in Kürze auch der Bezirksverband neu gegründet würde. Der spätere SPD-Fraktionsvorsitzende im Landtag, [[Wilhelm Käber]], lebte zu dieser Zeit im [[Kreisverband Steinburg|Kreis Steinburg]]. Er schrieb in seinen Erinnerungen: <br />
<br />
:"Schon Ende [[1945]] habe ich Fäden nach Kiel gesponnen. dort hatten sich im Sommer die Genossen um [[Wilhelm Kuklinski]] und [[Karl Ratz]] gesammelt und einen provisorischen Bezirksvorstand gebildet, der die Vorbereitungen für den Wiederaufbau der schleswig-holsteinischen Parteiorganisation leistete. Diese Gruppe hatte auch Kontakt nach Hannover aufgenommen, wo [[Kurt Schumacher]] in einer kleinen Wohnung in der Jakobstraße den Wiederaufbau der SPD in den Westzonen vorantrieb. Für meine erste Fahrt nach Kiel brauchte ich die Erlaubnis der britischen Behörden, mich von meinem Wohnort zu entfernen und über Nacht wegzubleiben. Der erste der Kieler Gruppe, den ich kennenlernte, war [[Bruno Diekmann]]. Wir verstanden uns sofort. Wir trafen uns im Haus der [[Schleswig-Holsteinische Volkszeitung|Volkszeitung]][...]. [[Bruno Diekmann]]s Hauptaugenmerk galt zu dieser Zeit dem Wiederaufbau der [[:Kategorie:Gewerkschaft|Gewerkschaften]]. Ich blieb dann in ständiger Verbindung mit ihm ebenso wie mit dem gesamten Bezirksvorstand."<ref>[[Frank Lubowitz|Lubowitz, Frank]]: ''Wilhelm Käber - Regierung und Opposition'' (Kiel 1986), ISBN 3-89029-906-7, S. ?</ref><br />
<br />
Im Frühjahr [[1946]] entstanden die [[Frauen- und Gleichstellungspolitik|Frauengruppen]], die [[Falken]], die [[Arbeiterwohlfahrt]] und die [[Jusos|Arbeitsgemeinschaft der Jungsozialisten]] neu. Auch die ''[[Schleswig-Holsteinische Volkszeitung]]'' und der ''[[Lübecker Freie Presse|Lübecker Volksbote]]'', die der SPD nahe standen, konnten ab April [[1946]] wieder erscheinen.<ref>Schilf, Ulrich / Schulte, Rolf / Weber, Jürgen / Wilke, Uta: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay42.pdf Der Wiederaufbau der SPD nach dem Krieg]'', ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 537-558</ref><br />
<br />
==Einheitspartei oder SPD==<br />
{{Hauptartikel<br />
|Seite=Einheitspartei mit den Kommunisten?<br />
}}<br />
<br />
Die Spaltung der Arbeiterbewegung in KPD und SPD während der Weimarer Republik empfanden viele auf beiden Seiten als schädlich. So kam nach Ende der NS-Diktatur schnell die Idee auf, zum Neubeginn eine Einheitsfront zu bilden oder sogar - wie in der sowjetischen Zone geplant - eine Einheitspartei zu gründen. Der [[Zentralausschuss der SPD]] in Berlin forderte dazu auf. In Schleswig-Holstein gab es Befürworter dieser Idee. So gründete sich am [[2. September]] [[1945]] die "[[Kreisverband Neumünster|Arbeiterpartei Neumünster]]" und in der Woche darauf eine weitere in Lübeck.<ref>Martens, Holger: ''SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959'' (Malente 1998) S. 76 f.</ref> Letztlich setzte sich in Schleswig-Holstein jedoch die Linie von [[Kurt Schumacher]] und [[Andreas Gayk]] durch, die aufgrund ihrer Erfahrungen vor [[1933]] jegliches Zusammengehen mit den Kommunisten ablehnten.<ref>Martens, Holger: ''SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959'' (Malente 1998) S. 60</ref><br />
<br />
Für den [[5. Oktober|5.]], [[6. Oktober|6.]] und [[7. Oktober]] [[1945]] hatte [[Kurt Schumacher]] die erste Reichskonferenz der SPD nach dem Ende der Nazi-Diktatur angekündigt. Die Militärregierung versagte ihr aber die Genehmigung, so dass nur eine "private Besprechung" stattfinden konnte. Für Schleswig-Holstein nahmen [[Wilhelm Kuklinski]], [[Karl Ratz]], [[Richard Schenck]] sowie per Gastmandat [[Willi Engel]] und der Flensburger [[Max Beyreis]] teil. [[Kreisverband Lübeck|Lübeck]] war noch kein offizieller Teil des Bezirks Schleswig-Holstein und stellte deswegen mit [[Karl Albrecht]], [[August Haut]] und [[Hans Oldorf]] eigene Delegierte. Das wichtigste Ergebnis war für [[Kurt Schumacher]], dass die Konferenz sich gegen eine [[Einheitspartei mit den Kommunisten?|Einheitspartei mit den Kommunisten]] und gegen den Führungsanspruch des [[Zentralausschuss der SPD|Zentralausschusses der SPD]] in Berlin aussprach.<ref>Martens, Holger: ''SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959'' (Malente 1998), Bd. 1, S. 75</ref><br />
<br />
==Die Gründung des Bezirksverbandes==<br />
Die SPD konnte beim Aufbau der Partei an die Erfahrungen aus der Weimarer Zeit anschließen und hatte dadurch einen Vorteil gegenüber CDU und FDP, die sich erst finden mussten, berichtet [[Wilhelm Käber]].<ref>[[Frank Lubowitz|Lubowitz, Frank]]: ''Wilhelm Käber - Regierung und Opposition'' (Kiel 1986), ISBN: 3-89029-906-7, S. ?</ref> Es existierten bereits 315 [[Ortsverein]]e - 100 mehr als vor [[1933]]! - mit über 35.000 Mitgliedern, 350 Veranstaltungen hatten stattgefunden, bevor der Bezirksverband auf dem ersten offiziellen [[Bezirksparteitag 1946, Neumünster|Bezirksparteitag]] neu gegründet werden konnte.<ref>Schilf, Ulrich / Schulte, Rolf / Weber, Jürgen / Wilke, Uta: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay42.pdf Der Wiederaufbau der SPD nach dem Krieg]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 537-558</ref><br />
<br />
Das Entstehen des ersten [[Landesvorstand|Bezirksvorstandes]] lässt sich nicht mehr eindeutig klären. Nach der Erinnerung von [[Theodor Werner]]<ref>Vgl. Martens, Holger: ''SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959'' (Malente 1998) S. 57 f.</ref> fand nach einer Anfrage der Besatzungsbehörden am [[17. August]] [[1945]] kurzfristig eine Sitzung von sieben führenden Kieler SPD-Mitgliedern statt, die ihm die Leitung des vorläufigen Bezirksvorstandes übertrugen und [[Wilhelm Kuklinski]] als Stellvertreter sowie [[Karl Ratz]] als 2. Stellvertreter und Kassierer benannten. Weitere Mitglieder sind nicht namentlich bekannt. <br />
<br />
Schon am [[19. August]] tagte der vorläufige [[Landesvorstand|Bezirksvorstand]] erneut und wurde vermutlich um [[Erich Arp]] ([[Ortsverein Elmshorn|Elmshorn]]) und [[Richard Schenck]] (Hamburg) erweitert. Diese beiden waren als einflussreiche Mitstreiter von außerhalb Kiels wichtig, da der vorläufige [[Bezirk]]svorstand bisher nur über begrenzte Akzeptanz bei den sich bildenden [[Ortsverein]]en im Lande verfügte.<ref>Martens, Holger: ''SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959'' (Malente 1998) S. 58</ref> <br />
<br />
Spätestens am [[26. August]] berief der vorläufige Bezirksvorstand [[Wilhelm Kuklinski]] zum gleichberechtigten Vorsitzenden, da [[Theodor Werner]] "sich nicht durch besondere Führungsstärke auszeichnete"<ref>Martens, Holger: ''SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959'' (Malente 1998) S. 61</ref>. Im wesentlichen in dieser Konstellation, erweitert u.a. durch [[Paul Dölz]] ([[Ortsverein Tönning|Tönning]]) und [[Andreas Gayk]] als Beisitzer und [[Carl Storbeck]] als Kassierer (beide [[Kreisverband Kiel|Kiel]]) an Stelle von Ratz, widmete sich der vorläufige Bezirksvorstand dem organisatorischen Neuaufbau der SPD im Lande. Unter anderem plante er, den Aufbau der Weimarer Republik, d.h. einen in sechs [[Unterbezirk]]e gegliederten [[Landesverband|Bezirksverband]], wieder anzuwenden.<ref>Schilf u.a.: ''Wiederaufbau'', S. 547</ref><br />
<br />
Trotz Verbots durch die Besatzungsbehörden fand bereits im Oktober [[1945]] ein [[Bezirksparteitag 1945, Kiel|Bezirksparteitag]] statt, der einen Vorstand wählte und politische sowie organisatorische Beschlüsse fasste. Diese Arbeit wurde von der Militärregierung höchstens geduldet:<br />
:"Am [[11. Dezember|11.12.]][[1945]] unterrichtete [https://de.wikipedia.org/wiki/Noel_Annan,_Baron_Annan Oberstleutnant Annan] von der Kontrollkommission für Deutschland im 'Empire Building', wie das [[Gewerkschaftshaus Kiel|Kieler Gewerkschaftshaus]] jetzt hieß, 200 eingeladene Persönlichkeiten Schleswig-Holsteins - Parteiführer, Landräte, Bürgermeister usw. - über die Absichten der Militärregierung für die Aktivierung des politischen Lebens der Deutschen, die von unten her zu erfolgen habe. Deshalb hätte man bisher nur Parteigliederungen bis zum Kreisverein zugelassen. [..] Für die SPD erklärt [[Erich Arp]] darauf, daß sie mit den Besatzungsbehörden sachlich zusammenarbeiten werde. Die Partei besäße heute Vertretungen bis ins letzte Dorf. Sie sei über alle Zonen hinweg einheitlich ausgerichtet als die Partei, die die deutsche Einheit repräsentiere. [..] Die SPD fordere die Rückgabe der ihr [[1933]] geraubten Partei- und Gewerkschaftshäuser."<ref>Osterroth, Franz: ''100 Jahre Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein. Ein geschichtlicher Überblick'' (Kiel o. J. [1963])</ref><br />
<br />
[[Datei:Raus aus dem Elend.jpg|thumb|right|180px|Wahlplakat "Raus aus dem Elend"]]Auf dem ersten offiziellen [[Bezirksparteitag 1946, Neumünster|Bezirksparteitag]] im März [[1946]] konnte es dann richtig losgehen. Der SPD-Fraktionsvorsitzende des [[Ernannter Landtag vom 26.02.-11.11.1946|ernannten Landtages]] [[Wilhelm Kuklinski]] wurde zum Bezirksvorsitzenden gewählt. Der Bezirk bekam die äußeren Grenzen des heutigen Landesverbandes: Nachdem klar war, dass der alte Reichstagswahlkreis Lübeck-Mecklenburg nicht wieder eingerichtet werden konnte, wurde [[Kreisverband Lübeck|Lübeck]] Teil von Schleswig-Holstein und damit des SPD-[[Bezirk]]s Schleswig-Holstein. Nachdem alle 21 Kreisvereine genehmigt und gegründet waren, stellte im April die SPD den Antrag zur Genehmigung des Bezirksverbands. Die Genehmigung wurde am [[1. Mai]] [[1946]] erteilt. Der Aufbau der Partei von unten nach oben war damit in Schleswig-Holstein abgeschlossen.<ref>Martens, Holger: ''SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959'' (Malente 1998), S. 80</ref> <br />
<br />
Mit Material wie dem Flugblatt ''[[:Datei:Die_scheu%C3%9Fliche_Politik_-_August_1946.pdf|Die scheußliche Politik]]'' versuchte die Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein, die Bevölkerung vom Sinn der Demokratie und dem Wert der Mitarbeit in der SPD zu überzeugen.<br />
<br />
Die größten Aufgaben aber lagen noch vor ihr: Das Land stand vor "schier unlösbaren Problemen, die uns der völlige Zusammenbruch der nationalsozialistischen Diktatur hinterlassen hat", wie es in einem Aufruf der SPD im Landtag hieß.<ref>Osterroth, Franz: ''100 Jahre Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein. Ein geschichtlicher Überblick'' (Kiel o. J. [1963])</ref> Das Motto der SPD zur ersten freien [[Landtagswahl 1947]] lautete: "Raus aus dem Elend!"<br />
<br />
==Literatur==<br />
<br />
*Glet, Axel: ''[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN770142370_1980/page/231 Die Wiedergründung der SPD in Schleswig-Holstein 1945/46]'', in: ''Zeitschrift für schleswig-holsteinische Geschichte'' 105 (1980)<br />
*{{Martens-45-59}}<br />
*{{Osterroth-100-Jahre}}<br />
<br />
==Einzelnachweise==<br />
<references /></div>Kaffeeringehttps://www.spd-geschichtswerkstatt.de/index.php?title=Wiedergr%C3%BCndung_der_SPD_Schleswig-Holstein&diff=54218Wiedergründung der SPD Schleswig-Holstein2024-03-27T21:42:15Z<p>Kaffeeringe: /* Einzelnachweise */</p>
<hr />
<div>[[Datei:Andreas Gayk.jpg|mini|Andreas Gayk. Einer der führenden Köpfe des Wiederaufbaus.]]<br />
Die '''Wiedergründung der SPD Schleswig-Holstein''' fand am [[10. März]] [[1946]] auf dem ersten offiziellen [[Bezirksparteitag 1946, Neumünster|Bezirksparteitag]] nach Ende der NS-Herrschaft statt. Symbolträchtig wurde sie am [[1. Mai]] [[1946]] von der britischen Militärregierung genehmigt.<ref>Martens, Holger: ''SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959'' (Malente 1998) S. 80</ref><br />
<br />
==Ende der NS-Herrschaft==<br />
Die Sozialdemokratie war seit [[1933]] verboten gewesen. Viele Genossinnen und Genossen waren der Idee aber auch während der Nazidiktatur treu geblieben, hatten Parteiinsignien versteckt und nach ihren Möglichkeiten [[:Kategorie:Widerstand|Widerstand]] geleistet, etwa [[Andreas Carlsen]], [[Emma Drewanz]], [[Andreas Gayk|Frieda und Andreas Gayk]] oder [[Gertrud Völcker]]. Führende Sozialdemokraten wurden [[Liste der sozialdemokratischen Todesopfer 1933-1945|von den Nazis ermordet]] - [[Julius Leber]], [[Richard Vosgerau]], [[Willy Verdieck]] oder [[Wilhelm Spiegel]]. Andere waren immer wieder verhaftet und misshandelt worden, hatten mehrere Jahre im KZ verbracht; zu ihnen gehörten der spätere Ministerpräsident [[Hermann Lüdemann]] und [[Hans Schröder]]. Und einigen wie [[Willy Brandt]], [[Franz Osterroth]], [[Fritz Baade]], [[Rudolf Katz]] oder [[Lisa Hansen|Lisa]] und [[Richard Hansen]] war nur die Flucht ins Ausland geblieben, von wo sie den Widerstand in Deutschland unterstützt hatten. Viele waren gefallen oder in Gefangenschaft geraten, aus der sie, wie etwa [[Paul Lohmann]], durch die Kriegserfahrung schwer beschädigt zurückkehrten. <br />
[[Datei:Bundesarchiv Bild 146-2004-0128, Meldorf, Ankunft von Flüchtlingen.jpg|links|mini|Flüchtlinge in Meldorf, 1945]]<br />
Das Land lag teilweise in Trümmern - gerade Kiel war zum großen Teil zerstört. Die vielen Not leidenden Flüchtlinge, die Schleswig-Holsteins Einwohnerzahl nahezu verdoppelten, verstärkten die Probleme: zu wenig Wohnungen, zu wenig Lebensmittel, zu wenig Schulen - zu wenig von allem. <br />
<br />
Trotzdem oder gerade deswegen arbeiteten die Genossinnen und Genossen an der Wiederbelebung der Arbeiterbewegung: Neben der Partei mussten die Gewerkschaften wieder aktiviert werden, die [[Arbeitersport]]vereine, die [[Jusos|Jugend-]] und die [[ASF|Frauenorganisation]], die [[Arbeiterwohlfahrt]], der [[Allgemeiner Konsumverein Kiel|Konsum]], die [[Naturfreunde]], der [[Arbeiter-Samariter-Bund]].<br />
<br />
Bereits seit Januar [[1945]] trafen sich frühere SPD-Mitglieder in [[Kreisverband Kiel|Kiel]] in so genannten "[[Stubenzirkel|Stubenzirkeln]]", um die Wiedergründung der Partei vorzubereiten. Nachdem die Einnahme Kiels durch britische Truppen am [[5. Mai]] den Krieg in Schleswig-Holstein beendet hatte, gründeten Sozialdemokraten in vielen Orten gemeinsam mit Gewerkschaftern und Kommunisten Gewerkschaftsausschüsse - "[[Antifa]]s". Zur Kieler Antifa gehörten auch die früheren SPD-Funktionäre [[Bruno Diekmann]], [[Theodor Werner]] und [[Karl Ratz]] - die führenden Köpfe aus der Zeit vor [[1933]] waren entweder tot oder lebten nicht in Kiel. Die Stadt wurde Zentrum für den Wiederaufbau des [[Landesverband]]es<ref>Martens, Holger: ''SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959'' (Malente 1998), S. 33</ref>, vor allem nach der Rückkehr von [[Andreas Gayk]].<br />
<br />
==Von unten wächst die Organisation==<br />
Zunächst war durch die britische Militärregierung politische Betätigung strikt verboten. Oft wurde aber der Aufbau [[Ortsverein|lokaler Parteistrukturen]] geduldet, auch wenn öffentliche Auftritte weiterhin nicht möglich waren. Am [[6. August]] [[1945]] verkündete die Militärregierung eine Lockerung dieser Politik. Zunächst wurden nur lokale Parteigliederungen genehmigt.<br />
[[Datei:K.Schumacher.jpg|mini|Kurt Schumacher]]<br />
Ab dem [[15. September]] [[1945]] erlaubte die britische Militärregierung mit der Verordnung Nr. 12 zur "Bildung von politischen Parteien" auch die Gründung von [[Kreisverband|Kreisverbänden]] bzw. [[Unterbezirk]]en. Sofort begannen Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten im ganzen Land mit der Gründung oder Neugründung von Gliederungen. Binnen vier Monaten waren alle 21 Kreisverbände gegründet. Der [[Landesvorstand|Bezirksvorstand]] berichtete Ende September an [[Kurt Schumacher]], dass er mit 80 [[Ortsverein]]en in Kontakt stehe.<ref>Martens, Holger: ''SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959'' (Malente 1998), Bd. 1, S. 56</ref><br />
<br />
Erst am [[11. Dezember]] berief die Militärregierung eine Konferenz, auf der [https://de.wikipedia.org/wiki/Noel_Annan,_Baron_Annan Oberstleutnant Annan] als Vertreter der Kontrollkommission für Deutschland im [[Gewerkschaftshaus Kiel|Kieler Gewerkschaftshaus]] 200 geladenen Persönlichkeiten - Parteiführern, Landräten, Bürgermeistern - die Absichten der Militärregierung für die Aktivierung des politischen Lebens der Deutschen erläuterte. Erst jetzt durfte die SPD auch auf [[Landesverband|Bezirks- und Zonenebene]] offiziell agieren.<ref>Martens, Holger: ''SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959'' (Malente 1998), Bd. 1, S. 78f</ref><br />
<br />
Die Genossinnen und Genossen im Land nahmen Kontakt nach Kiel auf, in der Erwartung, dass in Kürze auch der Bezirksverband neu gegründet würde. Der spätere SPD-Fraktionsvorsitzende im Landtag, [[Wilhelm Käber]], lebte zu dieser Zeit im [[Kreisverband Steinburg|Kreis Steinburg]]. Er schrieb in seinen Erinnerungen: <br />
<br />
:"Schon Ende [[1945]] habe ich Fäden nach Kiel gesponnen. dort hatten sich im Sommer die Genossen um [[Wilhelm Kuklinski]] und [[Karl Ratz]] gesammelt und einen provisorischen Bezirksvorstand gebildet, der die Vorbereitungen für den Wiederaufbau der schleswig-holsteinischen Parteiorganisation leistete. Diese Gruppe hatte auch Kontakt nach Hannover aufgenommen, wo [[Kurt Schumacher]] in einer kleinen Wohnung in der Jakobstraße den Wiederaufbau der SPD in den Westzonen vorantrieb. Für meine erste Fahrt nach Kiel brauchte ich die Erlaubnis der britischen Behörden, mich von meinem Wohnort zu entfernen und über Nacht wegzubleiben. Der erste der Kieler Gruppe, den ich kennenlernte, war [[Bruno Diekmann]]. Wir verstanden uns sofort. Wir trafen uns im Haus der [[Schleswig-Holsteinische Volkszeitung|Volkszeitung]][...]. [[Bruno Diekmann]]s Hauptaugenmerk galt zu dieser Zeit dem Wiederaufbau der [[:Kategorie:Gewerkschaft|Gewerkschaften]]. Ich blieb dann in ständiger Verbindung mit ihm ebenso wie mit dem gesamten Bezirksvorstand."<ref>[[Frank Lubowitz|Lubowitz, Frank]]: ''Wilhelm Käber - Regierung und Opposition'' (Kiel 1986), ISBN 3-89029-906-7, S. ?</ref><br />
<br />
Im Frühjahr [[1946]] entstanden die [[Frauen- und Gleichstellungspolitik|Frauengruppen]], die [[Falken]], die [[Arbeiterwohlfahrt]] und die [[Jusos|Arbeitsgemeinschaft der Jungsozialisten]] neu. Auch die ''[[Schleswig-Holsteinische Volkszeitung]]'' und der ''[[Lübecker Freie Presse|Lübecker Volksbote]]'', die der SPD nahe standen, konnten ab April [[1946]] wieder erscheinen.<ref>Schilf, Ulrich / Schulte, Rolf / Weber, Jürgen / Wilke, Uta: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay42.pdf Der Wiederaufbau der SPD nach dem Krieg]'', ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 537-558</ref><br />
<br />
==Einheitspartei oder SPD==<br />
{{Hauptartikel<br />
|Seite=Einheitspartei mit den Kommunisten?<br />
}}<br />
<br />
Die Spaltung der Arbeiterbewegung in KPD und SPD während der Weimarer Republik empfanden viele auf beiden Seiten als schädlich. So kam nach Ende der NS-Diktatur schnell die Idee auf, zum Neubeginn eine Einheitsfront zu bilden oder sogar - wie in der sowjetischen Zone geplant - eine Einheitspartei zu gründen. Der [[Zentralausschuss der SPD]] in Berlin forderte dazu auf. In Schleswig-Holstein gab es Befürworter dieser Idee. So gründete sich am [[2. September]] [[1945]] die "[[Kreisverband Neumünster|Arbeiterpartei Neumünster]]" und in der Woche darauf eine weitere in Lübeck.<ref>Martens, Holger: ''SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959'' (Malente 1998) S. 76 f.</ref> Letztlich setzte sich in Schleswig-Holstein jedoch die Linie von [[Kurt Schumacher]] und [[Andreas Gayk]] durch, die aufgrund ihrer Erfahrungen vor [[1933]] jegliches Zusammengehen mit den Kommunisten ablehnten.<ref>Martens, Holger: ''SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959'' (Malente 1998) S. 60</ref><br />
<br />
Für den [[5. Oktober|5.]], [[6. Oktober|6.]] und [[7. Oktober]] [[1945]] hatte [[Kurt Schumacher]] die erste Reichskonferenz der SPD nach dem Ende der Nazi-Diktatur angekündigt. Die Militärregierung versagte ihr aber die Genehmigung, so dass nur eine "private Besprechung" stattfinden konnte. Für Schleswig-Holstein nahmen [[Wilhelm Kuklinski]], [[Karl Ratz]], [[Richard Schenck]] sowie per Gastmandat [[Willi Engel]] und der Flensburger [[Max Beyreis]] teil. [[Kreisverband Lübeck|Lübeck]] war noch kein offizieller Teil des Bezirks Schleswig-Holstein und stellte deswegen mit [[Karl Albrecht]], [[August Haut]] und [[Hans Oldorf]] eigene Delegierte. Das wichtigste Ergebnis war für [[Kurt Schumacher]], dass die Konferenz sich gegen eine [[Einheitspartei mit den Kommunisten?|Einheitspartei mit den Kommunisten]] und gegen den Führungsanspruch des [[Zentralausschuss der SPD|Zentralausschusses der SPD]] in Berlin aussprach.<ref>Martens, Holger: ''SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959'' (Malente 1998), Bd. 1, S. 75</ref><br />
<br />
==Die Gründung des Bezirksverbandes==<br />
Die SPD konnte beim Aufbau der Partei an die Erfahrungen aus der Weimarer Zeit anschließen und hatte dadurch einen Vorteil gegenüber CDU und FDP, die sich erst finden mussten, berichtet [[Wilhelm Käber]].<ref>[[Frank Lubowitz|Lubowitz, Frank]]: ''Wilhelm Käber - Regierung und Opposition'' (Kiel 1986), ISBN: 3-89029-906-7, S. ?</ref> Es existierten bereits 315 [[Ortsverein]]e - 100 mehr als vor [[1933]]! - mit über 35.000 Mitgliedern, 350 Veranstaltungen hatten stattgefunden, bevor der Bezirksverband auf dem ersten offiziellen [[Bezirksparteitag 1946, Neumünster|Bezirksparteitag]] neu gegründet werden konnte.<ref>Schilf, Ulrich / Schulte, Rolf / Weber, Jürgen / Wilke, Uta: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay42.pdf Der Wiederaufbau der SPD nach dem Krieg]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 537-558</ref><br />
<br />
Das Entstehen des ersten [[Landesvorstand|Bezirksvorstandes]] lässt sich nicht mehr eindeutig klären. Nach der Erinnerung von [[Theodor Werner]]<ref>Vgl. Martens, Holger: ''SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959'' (Malente 1998) S. 57 f.</ref> fand nach einer Anfrage der Besatzungsbehörden am [[17. August]] [[1945]] kurzfristig eine Sitzung von sieben führenden Kieler SPD-Mitgliedern statt, die ihm die Leitung des vorläufigen Bezirksvorstandes übertrugen und [[Wilhelm Kuklinski]] als Stellvertreter sowie [[Karl Ratz]] als 2. Stellvertreter und Kassierer benannten. Weitere Mitglieder sind nicht namentlich bekannt. <br />
<br />
Schon am [[19. August]] tagte der vorläufige [[Landesvorstand|Bezirksvorstand]] erneut und wurde vermutlich um [[Erich Arp]] ([[Ortsverein Elmshorn|Elmshorn]]) und [[Richard Schenck]] (Hamburg) erweitert. Diese beiden waren als einflussreiche Mitstreiter von außerhalb Kiels wichtig, da der vorläufige [[Bezirk]]svorstand bisher nur über begrenzte Akzeptanz bei den sich bildenden [[Ortsverein]]en im Lande verfügte.<ref>Martens, Holger: ''SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959'' (Malente 1998) S. 58</ref> <br />
<br />
Spätestens am [[26. August]] berief der vorläufige Bezirksvorstand [[Wilhelm Kuklinski]] zum gleichberechtigten Vorsitzenden, da [[Theodor Werner]] "sich nicht durch besondere Führungsstärke auszeichnete"<ref>Martens, Holger: ''SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959'' (Malente 1998) S. 61</ref>. Im wesentlichen in dieser Konstellation, erweitert u.a. durch [[Paul Dölz]] ([[Ortsverein Tönning|Tönning]]) und [[Andreas Gayk]] als Beisitzer und [[Carl Storbeck]] als Kassierer (beide [[Kreisverband Kiel|Kiel]]) an Stelle von Ratz, widmete sich der vorläufige Bezirksvorstand dem organisatorischen Neuaufbau der SPD im Lande. Unter anderem plante er, den Aufbau der Weimarer Republik, d.h. einen in sechs [[Unterbezirk]]e gegliederten [[Landesverband|Bezirksverband]], wieder anzuwenden.<ref>Schilf u.a.: ''Wiederaufbau'', S. 547</ref><br />
<br />
Trotz Verbots durch die Besatzungsbehörden fand bereits im Oktober [[1945]] ein [[Bezirksparteitag 1945, Kiel|Bezirksparteitag]] statt, der einen Vorstand wählte und politische sowie organisatorische Beschlüsse fasste. Diese Arbeit wurde von der Militärregierung höchstens geduldet:<br />
:"Am [[11. Dezember|11.12.]][[1945]] unterrichtete [https://de.wikipedia.org/wiki/Noel_Annan,_Baron_Annan Oberstleutnant Annan] von der Kontrollkommission für Deutschland im 'Empire Building', wie das [[Gewerkschaftshaus Kiel|Kieler Gewerkschaftshaus]] jetzt hieß, 200 eingeladene Persönlichkeiten Schleswig-Holsteins - Parteiführer, Landräte, Bürgermeister usw. - über die Absichten der Militärregierung für die Aktivierung des politischen Lebens der Deutschen, die von unten her zu erfolgen habe. Deshalb hätte man bisher nur Parteigliederungen bis zum Kreisverein zugelassen. [..] Für die SPD erklärt [[Erich Arp]] darauf, daß sie mit den Besatzungsbehörden sachlich zusammenarbeiten werde. Die Partei besäße heute Vertretungen bis ins letzte Dorf. Sie sei über alle Zonen hinweg einheitlich ausgerichtet als die Partei, die die deutsche Einheit repräsentiere. [..] Die SPD fordere die Rückgabe der ihr [[1933]] geraubten Partei- und Gewerkschaftshäuser."<ref>Osterroth, Franz: ''100 Jahre Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein. Ein geschichtlicher Überblick'' (Kiel o. J. [1963])</ref><br />
<br />
[[Datei:Raus aus dem Elend.jpg|thumb|right|180px|Wahlplakat "Raus aus dem Elend"]]Auf dem ersten offiziellen [[Bezirksparteitag 1946, Neumünster|Bezirksparteitag]] im März [[1946]] konnte es dann richtig losgehen. Der SPD-Fraktionsvorsitzende des [[Ernannter Landtag vom 26.02.-11.11.1946|ernannten Landtages]] [[Wilhelm Kuklinski]] wurde zum Bezirksvorsitzenden gewählt. Der Bezirk bekam die äußeren Grenzen des heutigen Landesverbandes: Nachdem klar war, dass der alte Reichstagswahlkreis Lübeck-Mecklenburg nicht wieder eingerichtet werden konnte, wurde [[Kreisverband Lübeck|Lübeck]] Teil von Schleswig-Holstein und damit des SPD-[[Bezirk]]s Schleswig-Holstein. Nachdem alle 21 Kreisvereine genehmigt und gegründet waren, stellte im April die SPD den Antrag zur Genehmigung des Bezirksverbands. Die Genehmigung wurde am [[1. Mai]] [[1946]] erteilt. Der Aufbau der Partei von unten nach oben war damit in Schleswig-Holstein abgeschlossen.<ref>Martens, Holger: ''SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959'' (Malente 1998), S. 80</ref> <br />
<br />
Mit Material wie dem Flugblatt ''[[:Datei:Die_scheu%C3%9Fliche_Politik_-_August_1946.pdf|Die scheußliche Politik]]'' versuchte die Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein, die Bevölkerung vom Sinn der Demokratie und dem Wert der Mitarbeit in der SPD zu überzeugen.<br />
<br />
Die größten Aufgaben aber lagen noch vor ihr: Das Land stand vor "schier unlösbaren Problemen, die uns der völlige Zusammenbruch der nationalsozialistischen Diktatur hinterlassen hat", wie es in einem Aufruf der SPD im Landtag hieß.<ref>Osterroth, Franz: ''100 Jahre Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein. Ein geschichtlicher Überblick'' (Kiel o. J. [1963])</ref> Das Motto der SPD zur ersten freien [[Landtagswahl 1947]] lautete: "Raus aus dem Elend!"<br />
<br />
== Literatur ==<br />
<br />
* Glet, Axel: ''[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN770142370_1980/page/231 Die Wiedergründung der SPD in Schleswig-Holstein 1945/46]'', in: ''Zeitschrift für schleswig-holsteinische Geschichte'' 105 (1980)<br />
* {{Osterroth-100-Jahre}}<br />
<br />
==Einzelnachweise==<br />
<references /></div>Kaffeeringehttps://www.spd-geschichtswerkstatt.de/index.php?title=Literatur_zur_Geschichte_der_Sozialdemokratie_in_Schleswig-Holstein&diff=54217Literatur zur Geschichte der Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein2024-03-27T21:41:29Z<p>Kaffeeringe: /* G */</p>
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<div>Dies ist die Hauptseite Literatur. Sie ist alphabetisch geordnet. Es sind auch Titel aufgenommen, in denen ''unter anderem'' Informationen zur Geschichte der Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein enthalten sind oder sein können. Wenn sie nichts hergeben, bitte löschen oder noch besser auf der Diskussionsseite darauf hinweisen. <br />
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==Regional==<br />
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*[[Literatur zur Geschichte der Sozialdemokratie in Kiel]]<br />
*[[Literatur zur Geschichte der Sozialdemokratie in Lübeck]]<br />
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==A==<br />
*ADS-Grenzfriedenshefte (Zeitschrift ADS-Grenzfriedensbund e.V.), [https://www.dein-ads.de/deutsch-daenische-grenzlandarbeit/archiv-der-ads-grenzfriedenshefte Archiv 2006-2021] (Flensburg)<br />
*Andersen, Dorrit: ''Die Gründung und die ersten Jahre der Flensburger Arbeiterbewegung 1868 bis 1878'', in: ''Flensburg. 700 Jahre Stadt. Eine Festschrift'' (Hrsg. Stadt Flensburg, Bd. 1, Flensburg 1984), S. 321-338<br />
*Andersen, Victor: ''Schlimme Erinnerungen eines jungen Sozialdemokraten aus der Zeit vor 50 Jahren'', in: Jahrbuch für den Kreis Pinneberg 1984, S. 51ff.<br />
*Andresen, Christopher: [http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_18/Demokratische_Geschichte_Band_18_Essay_2.pdf ''Arbeiter- und Soldatenräte in Flensburg 1918/19''], in: ''Demokratische Geschichte'' 18(2007), S. 9-44<br />
*Anon.: ''Jubiläumsband: Die Lübecker Genossenschaftsbäckerei c.G.m.b.H. in den ersten 25 Jahren ihre Bestehens 1889-1914'' (Lübeck 1914)<br />
*Arbeitskreis Asche-Prozeß (Hrsg.): ''Kiel. Antifaschistische Stadtrundfahrt. Begleitheft'' (Kiel 1983)<br />
*Arbeitskreis Asche-Prozeß (Hrsg.): ''Kiel im Nationalsozialismus. Materialien und Dokumente'' (Kiel 1994)<br />
*Arbeitskreis "Demokratische Geschichte": ''Wir sind das Bauvolk. Kiel 1945 bis 1950'' (Kiel 1985)<br />
*Auge, Oliver: ''Problemfall [[Kieler Arbeiter- und Matrosenaufstand|Matrosenaufstand]]. Kiels Schwierigkeiten im Umgang mit einem Schlüsseldatum seiner und der deutschen Geschichte'', in: ''Demokratische Geschichte'' 25(2014), S. 307-328<br />
<br />
==B==<br />
<br />
*Bästlein, Klaus: ''Als Recht zu Unrecht wurde ... Zur Tätigkeit des Groß-Schleswig-Holsteinischen Sondergerichts 1937-1945'' (Kiel 1994)<br />
*[[Egon Bahr|Bahr, Egon]]: [http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay46.pdf ''Frieden und Entspannung - Tradition im besten Sinn. Opposition und Verantwortung''], in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 589-596<br />
*[[Robert Bartels|Bartels, Robert]]: ''Beitrag zur Russeer Geschichte - Die [[Ortsverein Russee|SPD Russee]]'' (Kiel 2000)<br />
*Bauer, Friedrich: ''Sozialdemokratie und Selbstbestimmungsrecht der Völker. Ein Beitrag zur Frage der deutsch-dänischen Verständigung'', (Flensburg 1921)<br />
*Behling, Holger (Red.): ''[[Niels Brodersen]] und [[Richard Grune]] - zwei vergessene Künstler aus Kiel'' (Katalog zur Ausstellung im Kieler Stadtmuseum Warleberger Hof, Kiel 1987)<br />
*Behnke, Hans-Jürgen: ''Stadtplanung und Baugeschehen. Die Ära [[Willy Hahn]], Stadtbaurat von [[1921]] bis [[1930]]'', in: ''Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte'' 73 (1987), S. 249-266<br />
*Beier, Gerhard: ''[[Eduard Adler]]''. In: ''[[Jusos Kiel|Jungsozialisten Kiel]] Information'' 3/1965<br />
*Beier, Gerhard: ''[[Carl Legien]], die Gewerkschaften und die [[Kieler Arbeiter- und Matrosenaufstand|Kieler Revolution]]'', in: ''Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte'' 67 (1980), S. 189-210<br />
*Beirat für Geschichte der Arbeiterbewegung und Demokratie in Schleswig-Holstein (Hrsg.): ''[[Jochen Steffen]]. Eine Dokumentation. Zur Gedenkveranstaltung am 30. September 1990'' (Kiel 1990)<br />
*Bickelmann, Hartmut: ''[[Konsumverein Lübeck|Konsumverein und Konsumgenossenschaft Lübeck]]. Vom Lebensmittelversorger der Arbeiterbewegung zur regionalen Einzelhandelskette'', in: ''Zeitschrift für Lübeckische Geschichte'', Band 98 (2018)<br />
*Biere, Bärbel / Scheurer, Walter: ''Anfänge der [[Ortsverein Geesthacht|Geesthachter Arbeiterbewegung]]'' (Lauenburg 1987)<br />
*Bigga, Regine / Bruhn, Paul / [[Uwe Danker|Danker, Uwe]]: [http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay28.pdf ''Der VZ-Verlag in Photographien''], in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 359-379<br />
*Bigga, Regine / [[Uwe Danker|Danker, Uwe]]: [http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay33.pdf ''Die Schleswig-Holsteinische Volkszeitung 1892 bis 1968. Facetten aus ihrer Geschichte''], in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 427-436<br />
*Bigga, Regine / Colmorgen, Eckhard / [[Uwe Danker|Danker, Uwe]] / Dittrich, Irene: [http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_06/Demokratische_Geschichte_Band_06_Essay11.pdf ''Friedhof als Quelle historischen Arbeitens. Der Eichhof in Kiel/Kronshagen''], in: ''Demokratische Geschichte'' 6(1991), S. 259-318<br />
*Billerbeck, Rudolf: ''Die Abgeordneten der ersten Landtage und der Nationalsozialismus'' (Düsseldorf 1971)<br />
*Blandow, Wolfgang: ''80 Jahre und kein bißchen leise. [[Ortsverein Wentorf bei Hamburg|Sozialdemokratischer Ortsverein Wentorf]] 1904 – 1984'' (Brunstorf o.J. [1984])<br />
*Blandow, Wolfgang: [http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_02/Demokratische_Geschichte_Band_02_Essay09.pdf ''Gewalt in der '']''[[Ortsverein Geesthacht|Geesthachter]] Kommunalpolitik. Ein Beitrag zur Auseinandersetzung von SPD und KPD in der Weimarer Republik'', in: ''Demokratische Geschichte'' 2(1987), S. 213-228<br />
*Blandow, Wolfgang: [http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay19.pdf ''"Die unerhörten Treibereien des Rubach." Ein Beitrag zum Verhalten des Arbeiterrates in '']''[[Ortsverein Wentorf bei Hamburg|Wentorf]]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 259-267<br />
*Blandow, Wolfgang: [http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay21.pdf ''"Wat schall de Michel dor noch hängen." Ein Kaiserbild, ein Schulstreik und ein unbeliebter Lehrer''], in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 277-284<br />
*Blank, Bettina: ''Die westdeutschen Länder und die Entstehung der Bundesrepublik'' (München 1995). Darin: ''Die Britische Besatzungszone. 1. Schleswig-Holstein'', S. 147-170<br />
*Boehart, William: ''[[August Ziehl]]. [[Ortsverein Geesthacht|Geesthacht]] - 60 Jahre Arbeiterbewegung 1890-1950'' (Geesthacht 1958)<br />
*[[Gert Börnsen|Börnsen, Gert]]: [http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_15/Demokratische_Geschichte_Band_15_Essay_10.pdf ''Willy Brandt – Visionär und Realist''], in: ''Demokratische Geschichte'' 15(2003), S. 291-300<br />
*[[Gert Börnsen|Börnsen, Gert]]: [http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_20/Demokratische_Geschichte_Band_20_Essay_12.pdf ''Erinnerungen an Jochen Steffen''], in: ''Demokratische Geschichte'' 20(2009), S. 309-326<br />
*[[Burchard Bösche|Bösche, Burchard]]: ''Adolph von Elm. "Der ungekrönte König von Hamburg". Gewerkschafter - Genossenschafter - Sozialdemokrat'' (Hamburg 2015)<br />
*[[Burchard Bösche|Bösche, Burchard]] / Korf, Jan-Frederik: ''[https://web.archive.org/web/20131202230127/http://www.zdk-hamburg.de/download/Chronik_ZdK.pdf Chronik der deutschen Konsumgenossenschaften]'' (Hamburg 2003)<br />
*Boettcher, Holger: ''Nationalsozialismus in Lübeck 1933-1945'' (Museum für Kunst und Kulturgeschichte der Hansestadt Lübeck in Zusammenarbeit mit der SPD-Lübeck und dem DGB-Lübeck, 1985)<br />
*Boettcher, Holger: [http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay11.pdf ''Rechtsauskunft für Minderbemittelte. Die Auseinandersetzung zwischen Bürgertum und Arbeiterbewegung am Beispiel des Lübecker Arbeitersekretariats''], in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 135-160<br />
*Bohlmann, Heinz: [http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_04/Demokratische_Geschichte_Band_04_Essay12.pdf ''Lauenburg/Elbe unter der Herrschaft des Nationalsozialismus 1933-1945''], in: ''Demokratische Geschichte'' 4(1989), S. 331-353<br />
*Bohn, Robert: [http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_17/Demokratische_Geschichte_Band_17_Essay_6.pdf ''"Schleswig-Holstein stellt fest, daß es in Deutschland nie einen Nationalsozialismus gegeben hat." Zum mustergültigen Scheitern der Entnazifizierung im ehemaligen Mustergau''], in: ''Demokratische Geschichte'' 17(2006), S. 173-186<br />
*Bounin, Ingrid: ''Heraus zum Kampf! Dokumente zur Geschichte der Arbeiterbewegung in Lübeck 1866-1949'' (Verwaltungsstelle Lübeck der IG Metall, Lübeck 1987)<br />
*[[Gerhard Braas|Braas, Gerhard]]: ''Vor vierzig Jahren: Wiedergründung der [[Ortsverein Kaltenkirchen|"S.P.D. Ortsgruppe" Kaltenkirchen]]'', in: ''Mitteilungen des Beirats für Geschichte der Arbeiterbewegung und Demokratie in Schleswig-Holstein'', Nr. 3 (1986)<br />
*Bracker, Jochen: ''Zur Lage der Kieler Seeschiffswerften in den Krisenjahren 1925 und 1926'', in: ''Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte'' 67 (1979-1980), S. 57-95<br />
*Brandt, Hans-Heinz: ''60 Jahre [[Ortsverein Neustadt-Land|SPD-Ortsverein Neustadt-Land]]. Ein Rückblick auf die Arbeit der Sozialdemokraten in den Gütern und Dörfern im Südteil des ehemaligen Landkreises Oldenburg/Holstein'' (Neustadt 1980)<br />
*Brandt, Hans-Heinz: ''Zu Werden und Wirken der Sozialdemokraten von ihren Anfängen bis zur Auflösung des Landkreises Oldenburg i. Holstein im Jahre 1970 unter besonderer Berücksichtigung der Entwicklung in der Stadt Neustadt i. Holstein'' (Neustadt 1983)<br />
*Brandt, Hans-Heinz: ''Aus der Geschichte des [[Ortsverein Grömitz|SPD-Ortsvereins Grömitz]]'', in: ''Jahrbuch für Heimatgeschichte Oldenburg/Ostholstein'', 27. Jg. (1983), S. 142-146<br />
*Brandt, Hans-Heinz: ''Vorläufer der heutigen Gewerkschaft ÖTV im Raume Neustadt'', in: ''Jahrbuch Oldenburg'' 28 (1984), S. 227-232<br />
*Brandt, Hans-Heinz: [http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_01/Demokratische_Geschichte_Band_01_Essay05.pdf ''Vaterlandslose Gesellen in Neustadt. Aus der Arbeit eines sozialdemokratischen Ortsvereins in einer holsteinischen Kleinstadt von der Jahrhundertwende bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges, aufgezeichnet am Beispiel der Stadt Neustadt in Holstein''], in: ''Demokratische Geschichte'' 1(1986), S. 55-81<br />
*Brandt, Hans-Heinz: [http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_02/Demokratische_Geschichte_Band_02_Essay06.pdf ''Der Freiheit eine Gasse – Erste demokratische Anfänge 1918 bis 1921 im Landkreis Oldenburg in Holstein''], in: ''Demokratische Geschichte'' 2(1987), S. 117-161<br />
*Brandt, Hans-Heinz: [http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay09.pdf ''Neustadt und die Affäre Liebknecht''], in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 123-129<br />
*Brandt, Hans-Heinz: [http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay37.pdf ''Die Umschichtung der Machtverhältnisse 1933 im Kreistag des Landkreises Oldenburg in Holstein''], in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 495-509<br />
*Brandt, Hans-Heinz / Danker, Uwe: [http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay45.pdf ''Plakate aus dem Landtagswahlkampf 1947''], in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 577-587<br />
*Braun, Bernd: ''Ich wollte nach oben!: Die Erinnerungen von [[Hermann Molkenbuhr]] 1851-1880''. ''Beihefte zum Archiv für Sozialgeschichte'', Band 24, (Bonn 2006), ISBN 978-3-80124-163-6<br />
*[[Wilhelm Brecour|Brecour, Wilhelm]]: ''Die [[Kreisverband Kiel|Sozialdemokratische Partei in Kiel]]. Ihre geschichtliche Entwicklung'' (Kiel o. J. [1932]) (Neudruck in ''Zur Geschichte der Kieler Arbeiterbewegung'', Kiel 1983)<br />
*Bringmann, Fritz: ''Arbeitserziehungslager Nordmark. Berichte, Erlebnisse, Dokumente'' (Kiel 1983)<br />
*Bringmann, Fritz: [http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_09/Demokratische_Geschichte_Band_09_Essay09.pdf ''Erinnerungen anläßlich des 50. Jahrestages des Endes des Zweiten Weltkrieges. Erste Nachkriegserfahrungen eines jungen KZ-Häftlings nach dem Kriege in Lübeck''], in: ''Demokratische Geschichte'' 9(1995), S. 181-186<br />
*Bringmann, Fritz / Siegfried, Detlef: [http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_04/Demokratische_Geschichte_Band_04_Essay10.pdf ''Die Bringmanns – Erinnerungen an eine Familie in der Lübecker Arbeiterbewegung''], in: ''Demokratische Geschichte'' 4(1989), S. 229-258<br />
*Bringmann, Fritz / Diercks, Herbert: ''Die Freiheit lebt! Antifaschistischer Widerstand und Naziterror in Elmshorn und Umgebung 1933-1945'' (Frankfurt/Main 1983) ISBN 3-87682-040-8<br />
*[[Gottfried Brockmann|Brockmann, Gottfried]] / Kruse, Joachim: ''Gottfried Brockmann'' (Schleswig 1970)<br />
*Brömel, Stefan: [http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_19/Demokratische_Geschichte_Band_19_Essay_10.pdf ''Die APO in der Provinz. Flensburg in den Jahren 1967 bis 1972 – eine Collage''], in: ''Demokratische Geschichte'' 19(2008), S. 191-234<br />
*Burchardt, Rainer / Knobbe, Werner: ''[[Björn Engholm]]. Die Geschichte einer gescheiterten Hoffnung'' (Stuttgart 1993) ISBN 3-421-06643-4<br />
<br />
==C==<br />
<br />
*Callesen, Gerd: ''[http://library.fes.de/jportal/servlets/MCRFileNodeServlet/jportal_derivate_00022604/afs-1969-267.pdf Sozialdemokratie und nationale Frage in Nordschleswig um die Jahrhundertwende]''. In: ''Archiv für Sozialgeschichte'' 9 (1969), S. 267 - 320<br />
*Callesen, Gerd: ''Die Schleswig-Frage in den Beziehungen zwischen dänischer und deutscher Sozialdemokratie 1912-1924. Ein Beitrag zum sozialdemokratischen Internationalismus'' (Schriftenreihe der Heimatkundlichen Arbeitsgemeinschaft Nordschleswig, Heft 21, Apenrade 1970) | [http://library.fes.de/jportal/servlets/MCRFileNodeServlet/jportal_derivate_00020178/afs-1973-687.pdf Ausführliche Rezension von Dorrit Andersen]<br />
*Callesen, Gerd: [http://library.fes.de/jportal/servlets/MCRFileNodeServlet/jportal_derivate_00022616/afs-1973-712.pdf Rezension von Carl Madsen, ''Flygtning 33. Strejflys over Hitlers Danmark'', Kobenhavn 1972]. In: ''Archiv für Sozialgeschichte'' 13 (1973), S. 712-713<br />
*Callesen, Gerd: [http://library.fes.de/jportal/servlets/MCRFileNodeServlet/jportal_derivate_00020794/afs-1988-507.pdf ''Neuere Arbeiten zur Geschichte des deutschsprachigen Exils in Dänemark'']. In: ''Archiv zur Sozialgeschichte'' 28 (1988), S. 507-516 [Sammelrezension]<br />
*Callesen, Gerd: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_06/Demokratische_Geschichte_Band_06_Essay05.pdf Thorvald August Marinus Stauning. 1873-1942, zu einem "Mythos" der dänischen Arbeiterbewegung]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 6(1991), S. 111-141<br />
*Carstens, Uwe: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_08/Demokratische_Geschichte_Band_08_Essay10.pdf Die Initiative Kieler Wohnlager (IKW). Zu den Lagern im Stadtbild der Landeshauptstadt Kiel in den Kriegs- und Nachkriegsjahren]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 8(1993), S. 323-346<br />
*Christen, Ulf B.: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_06/Demokratische_Geschichte_Band_06_Essay08.pdf Die Entnazifizierung im Schleswig-Holsteinischen Landtag. 1946 bis 1951]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 6(1991), S. 189-212<br />
*Christiansen, W. L.: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay44.pdf Die Sozialdemokratische Partei Flensburgs (SPF). Die kleinste sozialdemokratische Partei der Welt]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 569-575<br />
*Christiansen, W. L.: [https://www.dcbib.dk/sites/sydslesvig.ddbcms.dk/files/files/news/032_wl_christiansen_meine_geschichte_der_sozialdemokratischen_partei_flensburg_2.pdf Meine Geschichte der Sozialdemokratischen Partei Flensburgs. Sozialdemokraten zwischen Deutsch und Dänisch 1945-1954] (Flensburg 1993)<br />
*Clausen, Hermann: ''Der Aufbau der Demokratie in der Stadt [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]] nach zwei Weltkriegen'' (Flensburg 1966) | [http://library.fes.de/jportal/servlets/MCRFileNodeServlet/jportal_derivate_00020054/afs-1968-571.pdf Rezension von Gerd Callesen]<br />
*Colmorgen, Eckhard / Liesching, Bernhard: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay18.pdf Ein Denkmal der Novemberrevolution 1918 in Kiel]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 241-258<br />
<br />
==D==<br />
<br />
*Dähnhardt, Dirk: ''Revolution in Kiel'' (Neumünster 1978)<br />
*Dähnhardt, Dirk / Granier, Gerhard (Hrsg.): ''Der Kapp-Putsch in Kiel. Eine Dokumentation zum 60. Jahrestag der Märzereignisse von 1920'', in: ''Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte'' 66 (1980)<br />
*Dähnhardt, Willy /Nielsen, Birgit S.: ''Geflüchtet unter das dänische Strohdach. Schriftsteller und bildende Künstler im dänischen Exil nach 1933. Ausstellung der Königlichen Bibliothek Kopenhagen'' (Schriften der Schl.-Holst. Landesbibliothek Band 3, Heide 1988)<br />
*[[Uwe Danker|Danker, Uwe]] u.a. (Hrsg.): ''Demokratische Geschichte. Jahrbuch für Schleswig-Holstein'' Bd. 1 – 20 (Malente 1988 - 2009)<br />
*Danker, Uwe: [http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_09/Demokratische_Geschichte_Band_09_Essay11.pdf ''Die Geburt der Doppelstrategie in der "Roten Hochburg". Arbeiterbewegung in Schleswig-Holstein 1863-1918''], in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 21-62<br />
*Danker, Uwe: [http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_09/Demokratische_Geschichte_Band_09_Essay11.pdf ''1945/46 in Briefen und Berichten von Gertrud und Paul Bruhn. Dokumente aus und Erinnerungen an die Jahre 1945/46''], in: ''Demokratische Geschichte'' 9(1995), S. 213-226<br />
*Danker, Uwe: [http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_12/Demokratische_Geschichte_Band_12_Essay_9.pdf ''"Oftmals spinne ich mit Hedwig politische Debatten über diese Jugend". Das Tagebuch des Adolf Buhmann für die Jahre 1945 bis 1969''], in: ''Demokratische Geschichte'' 12(1999), S. 133-190<br />
*Danker, Uwe: [http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_17/Demokratische_Geschichte_Band_17_Essay_7.pdf ''Der Landtag und die Vergangenheit. Das Thema "Vergangenheitsbewältigung" im Schleswig-Holsteinischen Landtag 1947-1992''], in: ''Demokratische Geschichte'' 17(2006), S. 187-208<br />
*Danker, Uwe: [http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_19/Demokratische_Geschichte_Band_19_Essay_8.pdf ''"Raus aus dem Elend". Selbstverortung und Programmatik schleswig-holsteinischer Nachkriegspolitik in sozialdemokratischer Regie''], in: ''Demokratische Geschichte'' 19(2008), S. 145-169<br />
*Danker, Uwe: [http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_20/Demokratische_Geschichte_Band_20_Essay_4.pdf ''Gustav Radbruch in Kiel. Eine vorsichtige Annäherung an den 'Politiker'''], in: ''Demokratische Geschichte'' 20(2009), S. 77-100<br />
*Danker, Uwe: ''[[Kieler Arbeiter- und Matrosenaufstand|Revolutionsstadt Kiel]]. Ausgangsort für die erste deutsche Demokratie'', in: ''Demokratische Geschichte'' 25(2014), S. 285-306<br />
*Danker, Uwe / Dittrich, Irene: ''Verscharrt, verdrängt, vergessen. NS-Opfer auf dem Friedhof Eichhof/Kiel'' (Kiel 1992)<br />
*Danker, Uwe / Lehmann, Sebastian: ''Begegnungen - Das Kieler Rathaus in der NS-Zeit'', in: ''Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte'' 87 (2013), S. 93-125<br />
*Danker, Uwe / Nowottny, Eva (Hrsg.): ''"Ich bin sicher, dass eine erste politische Bewertung meines Vorschlags nur Vorteile bringen wird." [[Kurt Hamer]]. Landespolitiker und Grenzbeauftragter'' (Malente 2003)<br />
*Danker, Uwe / Steffen, Jens-Peter (Hrsg.): ''"[[Jochen Steffen]]. Ein politisches Leben."'' (Malente 2018)<br />
*Danker, Uwe / Rave, Klaus: ''8. Mai 1945 – Stunde Null'' (Kiel 1986)<br />
*Deppe, Ralf: ''Exil in Dänemark 1933-1948'' (Wiss. Hausarbeit, unveröffentlicht, Hamburg 1984)<br />
*DGB-Ortsausschuss Kiel (Hrsg.): ''Unser Haus'' (Zeitschrift, 1907-1957) [Stadtarchiv Kiel]<br />
*[[Bruno Diekmann|Diekmann, Bruno]]: ''Wir haben Wort gehalten. Rechenschaftsbericht von Ministerpräsident Bruno Diekmann über drei Jahre Regierungsarbeit'' (Kiel o. J. [1950])<br />
*Dinesen, Ruth / Nielsen, Birgit S. / Petersen, Hans Uwe / Schmöe, Friedrich (Hg.): ''Deutschsprachiges Exil in Dänemark nach 1933. Zu Methoden und Einzelergebnissen'' (''Text und Kontext'', Sonderreihe Bd. 21, München 1986)<br />
*Dittrich, Irene: ''Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933 – 1945. Band 7: Schleswig-Holstein I, nördlicher Landesteil'' (Frankfurt/M. 1993)<br />
*Dittrich, Irene / Kalk, Wilfried: [http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_02/Demokratische_Geschichte_Band_02_Essay14.pdf ''"Wir wollen nicht länger Menschen zweiter Klasse sein." Der Metallerstreik in Schleswig-Holstein 1956/57''], in: ''Demokratische Geschichte'' 2(1987), S. 351-393<br />
*Döhring, Rolf: [http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay13.pdf ''Die Anfänge der Freien Turnerschaft Neumünster''], in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 173-179<br />
*Döll-Krämer, Inge / Krämer, Gerd / Vesper, Ingrid: [http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_07/Demokratische_Geschichte_Band_07_Essay05.pdf ''Sozialdemokratische Frauens- und Vertrauenspersonen in Altona vor 1914. Ein Beitrag zur Geschichte der Frauenbewegung in Schleswig-Holstein''], in: ''Demokratische Geschichte'' 7(1992), S. 121-150<br />
*Dopheide, Renate: ''Gedenkstätten zur Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus in Kiel und Umgebung'', in: ''Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte'' 77 (1993), S. 141-208<br />
*Dopheide, Renate: ''Kiel, Mai 1945'' (Kiel 2007)<br />
*von Dücker, Elisabeth: ''Ein fast vergessenes Kapitel Altonaer Industrie- und Arbeitergeschichte. Anmerkungen zur Geschichte der Glasmacher und der Glasindustrie in Ottensen (1850-1930)'' in: Paetau, Rainer / Rüdel, Holger (Hrsg.): ''Arbeiter und Arbeiterbewegung in Schleswig-Holstein im 19. und 20. Jahrhundert'' (Neumünster 1987) ISBN 3-529-02913-0, S. 97-134<br />
<br />
==E==<br />
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*[[Sami El Basiouni|El Basiouni, Sami]]: ''1903-2003 - 100 Jahre [[Ortsverein Ratzeburg]] und Umgebung'' (Ratzeburg 2003)<br />
*[[Björn Engholm|Engholm, Björn]]: ''Vom öffentlichen Gebrauch der Vernunft'' (München 1993) ISBN 3-426-77008-3<br />
*[[Björn Engholm|Engholm, Björn]]: ''Ökonomie und Ästhetik'' (2. Aufl., Pforzheim 1998)<br />
*Erdmann, Karl Dietrich: ''Rätestaat oder parlamentarische Demokratie? Neuere Forschungen zur [[Kieler Arbeiter- und Matrosenaufstand|Novemberrevolution 1918]] in Deutschland'', in: ''Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte'' 68 (1981-1983), S. 182-200<br />
*Ewald, Wilhelm: ''Erinnerungen an die Revolution und den Arbeiterrat in Apenrade'', Apenrade (1921)<br />
*Ewald, Wilhelm: ''Fünfundzwanzig Jahre Sozialdemokratischer Verein Apenrade'', (Apenrade 1926)<br />
<br />
==F==<br />
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*Fentsahm, Uwe: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_08/Demokratische_Geschichte_Band_08_Essay05.pdf Der schwierige Umgang mit der Demokratie im Jahre 1920. Die Bordesholmer Landräte Adolf von Heintze und Arthur Zabel]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 8(1993), S. 153-172<br />
*Fentsahm, Uwe: ''Sozialdemokraten im Kampf gegen den Faschismus: [[Arthur Zabel]] und sein Weggefährte DAMOS (1931 – 1933)'', in: ''Mitteilungen des Geschichtsvereins für das ehemalige Amt Bordesholm e.V.'', Heft 2 (Mai 1994)<br />
*Fertmann, Ludger: ''[[Björn Engholm]]. Ein Portrait'' (München 1993) ISBN 3-453-05206-4<br />
*[[Rolf Fischer|Fischer, Karl-Rudolf]]: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_02/Demokratische_Geschichte_Band_02_Essay04.pdf Damm gegen die rote Flut. Bürgerliche Wahlgeometrie im Kaiserlichen Kiel]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 2(1987), S. 77-91<br />
*[[Rolf Fischer|Fischer, Karl-Rudolf]]: ''[[Stephan Heinzel]] und die Anfänge der [[Kreisverband Kiel|Kieler Sozialdemokratie]]'', in: ''Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte'' 73 (1987-1991), S. 45-96<br />
*[[Rolf Fischer|Fischer, Karl-Rudolf]]: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_06/Demokratische_Geschichte_Band_06_Essay04.pdf "Die Partei beherrscht ein vortrefflicher Geist." Der Geheimkongreß der deutschen Sozialdemokratie in Kopenhagen von 1883]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 6(1991), S. 89-110<br />
*[[Rolf Fischer|Fischer, Karl-Rudolf]]: ''Eine Wahl im November'', in: Carstens / Fischer / [[Ute Kohrs|Kohrs-Heimann]] (Hrsg.): ''Kiel. Eine Liebe auf den zweiten Blick'' (Husum 1993) ISBN 3-88042-648-1<br />
*[[Rolf Fischer|Fischer, Rolf]]: ''[[Hermann Lüdemann]] und die deutsche Demokratie'' (Neumünster 2006) ISBN 3-529-06140-9<br />
*[[Rolf Fischer|Fischer, Rolf]] (Hrsg.): ''[[Kieler Arbeiter- und Matrosenaufstand|Revolution]]. Beiträge zum Kongress der Kieler SPD zum 90. Jahrestag der Revolution 1918'' (Kiel 2009)<br />
*[[Rolf Fischer|Fischer, Rolf]]: ''"Der Bahn, der kühnen, folgen wir …" [[Stephan Heinzel]] und der Aufstieg der [[Kreisverband Kiel|Kieler SPD]]'' (Geschichte der Kieler Sozialdemokratie, Band 1: 1863 – 1900) (Malente 2010) ISBN 3-933862-42-6<br />
*[[Rolf Fischer|Fischer, Rolf]] (Hrsg.): ''[[Kieler Arbeiter- und Matrosenaufstand|Revolution]] und Revolutionsforschung. Beiträge aus dem Kieler Initiativkreis 1918/19'' (Sonderveröffentlichung der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte, Bd. 67, Kiel 2011) ISBN 978-3-86935-059-2<br />
*[[Rolf Fischer|Fischer, Rolf]]: ''"Mit uns die neue Zeit!" [[Kreisverband Kiel|Kiels Sozialdemokratie]] im Kaiserreich und in der Revolution'' (Geschichte der Kieler Sozialdemokratie, Band 2: 1900 - 1920) (Kiel 2013) ISBN 978-3-86935-196-4<br />
*[[Rolf Fischer|Fischer, Rolf]]: ''Die dunklen Jahre. [[Kreisverband Kiel|Kiels Sozialdemokratie]] im Nationalsozialismus'' (Geschichte der Kieler Sozialdemokratie Band 4: 1930 - 1945)(Kiel 2017) ISBN 978-3-86935-329-6<br />
*[[Rolf Fischer|Fischer, Rolf]] / [[Doris Hansen|Hansen, Doris]]: ''EinBlick. Die Arbeiterwohlfahrt, Kreisverband Kiel 1945 bis 2005'' (Kiel 2005) ISBN 3-88312-409-5<br />
*[[Rolf Fischer|Fischer, Rolf]] (Hrsg.): ''Sehnsucht nach Demokratie. Neue Aspekte der [[Kieler Arbeiter- und Matrosenaufstand|Kieler Revolution 1918]]'' (Kiel 2020), ISBN 978-3-86935-390-6<br />
*[[Rolf Fischer|Fischer, Rolf]]: ''Kiels Intellektuelle und das Jahr 1918 - die republikanische Avantgarde''. In: Fischer, Rolf (Hrsg.): ''Sehnsucht nach Demokratie. Neue Aspekte der [[Kieler Arbeiter- und Matrosenaufstand|Kieler Revolution 1918]]'' (Kiel 2020), ISBN 978-3-86935-390-6, S. 9-22<br />
*[[Rolf Fischer|Fischer, Rolf]]: ''Kiel, die Kirchen und die [[Kieler Arbeiter- und Matrosenaufstand|Revolution 1918]] - eine Standortbestimmung''. In: Fischer, Rolf (Hrsg.): ''Sehnsucht nach Demokratie. Neue Aspekte der [[Kieler Arbeiter- und Matrosenaufstand|Kieler Revolution 1918]]'' (Kiel 2020), ISBN 978-3-86935-390-6, S. 57-72<br />
*[[Rolf Fischer|Fischer, Rolf]]: ''"Stiefkind unserer Demokratiegeschichte" - eine Erinnerung an die Rede von Bundespräsident [[Frank-Walter Steinmeier]] zum [[Kieler Arbeiter- und Matrosenaufstand|9. November 1918]]''. In: Fischer, Rolf (Hrsg.): ''Sehnsucht nach Demokratie. Neue Aspekte der [[Kieler Arbeiter- und Matrosenaufstand|Kieler Revolution 1918]]'' (Kiel 2020), ISBN 978-3-86935-390-6, S. 134-138<br />
*[[Rolf Fischer|Fischer, Rolf]]: ''Kiel und die 70er. [[Günther Bantzer]] und der Beginn unserer Gegenwart'' (Kiel 2020) ISBN 978-3-529-05059-6 (mit Beiträgen von [[Uta Wilke]] und Timo Erlenbusch)<br />
*[[Rolf Fischer|Fischer, Rolf]] /[[Jürgen Weber|Weber, Jürgen]]: ''Unermüdlich helfen. Die Erinnerungen der [[Gertrud Völcker]]'' (Kiel/Hamburg 2021), ISBN 978-3-529-05064-0<br />
*[[Rolf Fischer|Fischer, Rolf]]: ''Der Nord-Ostsee-Kanal - die Menschen, die ihn bauten''. In: Verein Maritimes Viertel - Kultur am Kanal e.V. (Hrsg.): ''Der Weg in die Welt. 125 Jahre + 1 Nord-Ostsee-Kanal'' (Selbstverlag, Kiel 2021), S. 55-68<br />
*[[Rolf Fischer|Fischer, Rolf]] / [[Kurt Schulz|Schulz, Kurt]]: ''Vom Kanon der Kulturen. Minderheiten- und Volksgruppenpolitik in Schleswig-Holstein als Architektur des Friedens'' (Bräist/Bredstedt 1998) ISBN 3-88007-274-4<br />
*Fladhammer, Christa: ''SPD Wandsbek 1863 - 1950. Vom preußischen Ortsverein zum größten Kreis der SPD Landesorganisation Hamburg'', (1988)<br />
*Flick, Eva Maria: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_02/Demokratische_Geschichte_Band_02_Essay03.pdf Der Rendsburger Arbeiterverein vom Jahre 1848]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 2(1987), S. 55-75<br />
*Foitzik, Doris (Hrsg.): ''"Die stärkste der Partei'n …" Arbeiterbewegung im [[Kreisverband Steinburg|Kreis Steinburg]] zwischen 1860 und 1960'' (Kiel 1990)<br />
*Franck, Klaus: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay08.pdf Wie ein vaterländischer Geometer ins Gefängnis kam. Ein Sozialistengesetz vor Bismarck in Eutin]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 117-121<br />
*Freche, Julian: ''Milieus in [[Kreisverband Lübeck|Lübeck]] während der Weimarer Republik (1919–1933)''. (Kieler Schriften zur Regionalgeschichte 4, Wachholtz, Kiel/Hamburg 2019)<br />
*Freund, Michael: ''Heimatvertriebene und Flüchtlinge in Schleswig-Holstein. Ein Beitrag zu ihrer gesellschaftspolitischen Bedeutung als Bundes- und Landtagsabgeordnete'' (Dissertation, Kiel 1975)<br />
*[[Karl Frohme|Frohme, Karl]]: ''[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1670763862 Wehr und Waffen. Grundsätze und Erläuterungen des Kommunalwahlprogramms der SPD Schleswig-Holsteins] 1902, o.J.''<br />
*[[Karl Frohme|Frohme, Karl]]: ''Empor! Lieder und Gedichte'' (Auer, Hamburg 1910)<br />
*[[Karl Frohme|Frohme, Karl]]: ''Politische Polizei und Justiz im monarchistischen Deutschland'', (Hamburg 1926)<br />
<br />
==G==<br />
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*Gaul, Gerhard: ''Ein Mann der ersten Stunde. Zum Gedenken an Otto Passarge.'' In: ''Lübeckische Blätter'', Nr. 11 vom 29.5.1976.<br />
*Gäth, Lisa / Küter, Wolfgang / Tikowsky, Hans: ''Kleine Geschichte der [[Ortsverein Süderbrarup|SPD Süderbrarup]]'' (Süderbrarup 1988)<br />
*[[Andreas Gayk|Gayk, Andreas]]: ''[[Kinderrepublik Seekamp|Die Rote Kinderrepublik]]. Ein Buch von Arbeiterkindern für Arbeiterkinder.'' Neu herausgegeben von Axel Zimmermann und Jochen Zimmer (Stuttgart 1976)<br />
*Geckeler, Christa (Hrsg.): ''Erinnerungen der Kieler Kriegsgeneration 1930 / 1960'' (Husum 2003)<br />
*Geckeler, Christa (Hrsg.): ''Erinnerungen an Kiel zwischen den Weltkriegen 1918 / 1939'' (Husum 2007)<br />
*Gertler, Alfred J.: ''[[Björn Engholm]] im Gespräch. Perspektiven sozialdemokratischer Politik'' (Bonn 1991) ISBN 3-416-02352-8<br />
*[[Wilhelm Geusendam|Geusendam, Wilhelm]]: ''Herausforderungen KJVD-UdSSR-KZ-SPD'' (Kiel 1985)<br />
*Glaeßer, H.-G.: ''Das Institut für Seeverkehr und die Weltwirtschaft'', in: Jürgen Elvert, Jürgen Jensen, Michael Salewski (Hrsg.): ''Kiel, die Deutschen und die See'' (Stuttgart 1992)<br />
*Glet, Axel: ''[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN770142370_1980/page/231 Die Wiedergründung der SPD in Schleswig-Holstein 1945/46]'', in: ''Zeitschrift für schleswig-holsteinische Geschichte'' 105 (1980)<br />
*Göhring, Mario: ''Von Zeitungsverboten, Gleichschaltung und dem "Kampf um die Leserschaft". Methoden der "Nazifizierung" der Presse zwischen 1930 und 1934 am Beispiel ausgewählter Zeitungen aus Kiel, Lübeck und Flensburg'' (Magister-Arbeit Kiel 1994)<br />
*Göttsch, Silke: ''"Auf, Brüder, laßt uns wandern ..." Zur Lage der Handwerksgesellen in Schleswig-Holstein in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts'', in: ''Kieler Blätter zur Volkskunde'' XVII (1985), S. 35-47<br />
*Green, Ulrich: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_22/Demokratische_Geschichte_Band_22_Essay_5.pdf Richard Vosgerau 1933-1945. Von Borby über Neuengamme bis zum Tod in der Neustädter Bucht]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 22(2011), S. 143-166<br />
*Green, Ulrich: ''Karl Faden und Hans Quade - ein Polizist und sein Richter. NS-Opfer und NS-Täter vor und nach 1945''. In: ''Zeitschrift der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte'', Bd. 140 (2015), S. 181-209<br />
*Green, Ulrich: ''Zum Widerstand der Eckernförder KPD gegen das NS-Regime. Aktionen, Verfolgung, Versuche der Wiedergutmachung nach 1945''. In: ''Materialien und Forschungen aus der Region'', Bd. 10 (Heimatgemeinschaft Eckernförde e.V., Eckernförde 2017), S. ???-???<br />
*Green, Ulrich: ''[[Jürgen Jürgensen]] - Doch es sollte noch schlimmer kommen'' (Eckernförde 2021)<br />
*Grieser, Helmut: ''Reichsbesitz, Entmilitarisierung und Friedensindustrie in Kiel nach dem Zweiten Weltkrieg'' (Kiel 1979)<br />
*Grieser, Helmut: ''Die ausgebliebene Radikalisierung. Zur Sozialgeschichte der Kieler Flüchtlingslager im Spannungsfeld von sozialdemokratischer Landespolitik und Stadtverwaltung 1945 – 1950'' (Wiesbaden 1980)<br />
*Grieser, Helmut: ''Kontinuität des Reiches oder neue Ideen? Methodische Überlegungen zum politischen Bewußtsein Kieler Parteiführer nach dem Zweiten Weltkrieg (1945-1955)'', in: ''Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte'' 68 (1981-1983), S. 1-40<br />
*Grimm, Eckhard: ''75 Jahre [[Ortsverein Ellerbek (PI)|Ortsverein Ellerbek]] - Eine Chronik 1913-1988'' (Ellerbek 1988)<br />
*Grothe, Hermann (Hrsg.): ''"Wißt ihr noch?" Ehemalige [[Kreisverband Neumünster|Neumünsteraner Falken]] erinnern sich an die Jugendarbeit der ersten Nachkriegsjahre'' (Oberhausen 1978)<br />
<br />
==H==<br />
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*Haese, Ute: ''Die Lübecker Freie Presse'', in: ''Zeitschrift des Vereins für lübeckische Geschichte und Altertumskunde 72 (1992), S. 241-264''<br />
*Haese, Ute / Prawitt-Haese, Torsten: ''"Dem Leser ein Halt in schwerer Zeit". Schleswig-holsteinische Pressegeschichte 1945 – 1955'' (Hamburg 1994)<br />
*Haese, Ute / Prawitt-Haese, Torsten: ''Die Kieler Presse in den Nachkriegsjahren'', in: ''Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte'' 79 (1995-1999), S. 81-128<br />
*Hagemann, Karen: ''Frauenalltag und Männerpolitik - Alltagsleben und gesellschaftliches Handeln von Arbeiterfrauen in der Weimarer Republik'' (J.H.W. Dietz, Bonn 1990)<br />
*[[Kurt Hamer|Hamer, Kurt]] / [[Kalle Schunck|Schunck, Karl-Werner]] / Schwarz, Rolf (Hrsg.): ''Vergessen und verdrängt. Arbeiterbewegung und Nationalsozialismus in den Kreisen Rendsburg und Eckernförde. Eine andere Heimatgeschichte'' (Eckernförde 1984)<br />
*Hanke, Christian: ''Selbstverwaltung und Sozialismus. Carl Herz, ein Sozialdemokrat'' (Münster 2006) [https://books.google.de/books?id=wkQpJTEwV6QC&pg=PA53&lpg=PA53&dq=hermann+thomas+spd+altona&source=bl&ots=dZfB4PgXTh&sig=ACfU3U0hQLN8A5WRv8P9gbHeywar1gOvxA&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwjG-4_e8P-DAxViVPEDHbgjBksQ6AF6BAgFEAM#v=onepage&q=hermann%20thomas%20spd%20altona&f=false digital auf Google-Books]<br />
*Hansen, Klaus Henning: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_01/Demokratische_Geschichte_Band_01_Essay12.pdf Auf den Spuren eines KZ-Tagebuches. Zum Schicksal Paul Dörings, 1905-1973]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 1(1986), S. 291-308<br />
*Hansen, Silke: ''Die Zeit der nationalsozialistischen Machtübernahme in Kiel im Spiegel der Presse'' (Unveröff. Staatsexamensarbeit, Kiel 1986) [Stadtarchiv Kiel Signatur 6099a 1a]<br />
*Hansestadt Lübeck: ''[http://www.luebeck.de/stadt_politik/rathaus/buergerschaft/files/60jahre_wahlen.pdf 60 Jahre gewählte Bürgerschaft in der Hansestadt Lübeck. Bürgerschaftswahlen 13. Oktober 1946 – 2. März 2003]'' (Lübeck 2006)<br />
*Hartmann, Peter: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_01/Demokratische_Geschichte_Band_01_Essay09.pdf Arbeiterrad- und Kraftfahrerbund "Solidarität", Ortsgruppe Oststeinbek "Fahrwohl von 1904"]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 1(1986), S. 197-207<br />
*Hartmann, Peter: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay38.pdf Eine Karte zur Arbeiterbewegung 1933 bei Kiel. Fundstück zur Beschlagnahme des Vermögens der Arbeitervereine 1938]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 511-514<br />
*Hartwig, Dieter: ''Die [[Kieler Arbeiter- und Matrosenaufstand|Gehorsamsverweigerungen in der Marine 1918]] - nicht vorbildlich für Soldaten! Oder vielleicht doch?'' In: Fischer, Rolf (Hrsg.): ''Sehnsucht nach Demokratie. Neue Aspekte der [[Kieler Arbeiter- und Matrosenaufstand|Kieler Revolution 1918]]'' (Kiel 2020), ISBN 978-3-86935-390-6, S. 128-133<br />
*Heed, Levke: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_13/Demokratische_Geschichte_Band_13_Essay_7.pdf Arbeitersport in Kiel]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 13(2000), S. 147-198<br />
*Heggen, Alfred: ''Der Arbeiter- und Soldatenrat 1918/19,'' in: Heggen, Alfred und Friedhelm Hammes (Hrsg.): ''Neumünster. - Vom Kaiserreich zur Inflation. Eine Dokumentation der Jahre 1910 bis 1923''. Neumünster 1983.<br />
*Heggen, Alfred: ''Politische Unruhen 1930 – 1932,'' in: Heggen, Alfred und Friedhelm Hammes (Hrsg.): ''Neumünster. - Vom Kaiserreich zur Inflation. Eine Dokumentation der Jahre 1910 bis 1923''. Neumünster 1983.<br />
*Heggen, Alfred und Tidow, Klaus (Hrgs.): ''Industriekultur in Neumünster - Das „Manchester Holsteins" im 19. Jahrhundert'', (Neumünster 1988)<br />
*Heldt, Perke: ''Die politische Macht liegt in unserer Hand. [[Paul Dölz]], Arbeiterbewegung und USPD in Tönning 1918-22'' (Flensburg o. J. [1990]), auch in: ''Grenzfriedenshefte'' 4 (1989), S. 199-247.<br />
*Hellwig, Hugo: ''Der Anfang der politischen Arbeiter-Bewegung in Flensburg'', Flensburg 1926<br />
*[[Emil Helms|Helms, Emil]]: ''Die sozialdemokratische und gewerkschaftliche Bewegung in Dänemark'' (Hirschfeld, Leipzig 1907)<br />
*Hemker, Christoph: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_09/Demokratische_Geschichte_Band_09_Essay02.pdf Vor 60 Jahren verboten: Die Wochenzeitschrift Blick in die Zeit]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 9(1995), S. 9-44<br />
*Hemmie, Dagmar: ''[[Otto Passarge]] (1891-1976). Leben und Wirken für Lübeck'' (Lübeck 2011)<br />
*Herrberger, Marcus: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_21/02_Herrberger.pdf Vom Volksschullehrer zum Polizeipräsidenten. Erich Wentker (1890-1947) – eine sozialdemokratische Karriere in der Weimarer Republik]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 21(2010), S. 69-95<br />
*Herrmann, Thomas: ''Die Frauen haben die Last getragen. Individuelle und kollektive Schicksale von Frauen 1945 bis 1949 in Kiel'' (Magisterarbeit, Kiel 1993)<br />
*Herrmann, Thomas / Jebens-Ibs, Sabine / Schmatzler, Uta Cornelia / Zachow-Ortmann, Maria: ''"Alle Mann an Deck! "- "Und die Frauen in die Kombüse?" Frauen in der schleswig-holsteinischen Politik 1945 – 1958'' (Kiel 1993)<br />
*Herzig, Arno / Langewiesche, Dieter / Sywottek, Arno (Hrsg.): ''Arbeiter in Hamburg'' (Hamburg 1983)<br />
*Herzig, Arno: ''Die Hamburger Arbeiterbewegung in ihrer Entwicklung bis 1890'' in: Paetau, Rainer / Rüdel, Holger (Hrsg.): ''Arbeiter und Arbeiterbewegung in Schleswig-Holstein im 19. und 20. Jahrhundert'' (Neumünster 1987) ISBN 3-529-02913-0, S. 23-50<br />
*Hirt, Gunter: ''Soziale Probleme und Sozialismus in Dithmarschen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts'', in: Dithmarschen - Zeitschrift für Landeskunde und Heimatpflege, Heft 4 Boyens & Co. (Heide Dezember 1971)<br />
*Hoch, Gerhard: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_01/Demokratische_Geschichte_Band_01_Essay13.pdf 1946 – Die verhinderte Selbstreinigung. Ein Dokument aus Kaltenkirchen. Zum Protokollbuch einer SPD-Ortsgruppe]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 1(1986), S. 309-316<br />
*Hoch, Gerhard: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay10.pdf Versammlung auf der Groot Däl. Ellerau, Gutsbezirk Kaden 1876]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 131-134<br />
*Hoch, Gerhard: Aus der Frühzeit der Barmstedter Arbeiterbewegung, in: Jahrbuch für den Kreis Pinneberg 1992, S. 103.<br />
*Höffken, Martin: ''Die "Kieler Erklärung" vom 26. September 1949 und die "Bonn-Kopenhagener Erklärungen" vom 29. März 1955 im Spiegel deutscher und dänischer Zeitungen. Regierungserklärungen zur rechtlichen Stellung der dänischen Minderheit in Schleswig-Holstein in der öffentlichen Diskussion'' (Frankfurt/M. 1994)<br />
*Hoffmann, Erich: ''Grundzüge des grenzpolitischen Wirkens [[Richard Schenck|Dr. Richard Schencks]]'', in: ''Zeitschrift für schleswig-holsteinische Geschichte'' 107 (1982)<br />
*Hoffmann, Erich / Wulf, Peter (Hrsg.): ''Wir bauen das Reich. Aufstieg und erste Herrschaftsjahre des Nationalsozialismus in Schleswig-Holstein'' (Neumünster 1983)<br />
*Holander, Reimer Kay: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay48.pdf Die "Niebüller Erklärung" der SPD Nordfriesland. Die Haltung der deutschen Sozialdemokraten zur Frage der nationalen Minderheiten]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 603-609<br />
*Holander, Reimer Kay: ''Kurt Hamer und sein "Modell Nordfriesland". Zu zwei Dokumentationen'', in: ''Demokratische Geschichte'' 18(2007), S. 267-280<br />
*Holtorf, Paul: ''Die leitenden Männer des Kreises Steinburg. [[Willi Steinhörster]].'' In: Heimatverband Kreis Steinburg (Hrsg.): ''Steinburger Jahrbuch 1967.'' Itzehoe 1966, S. 33–34.<br />
*Hoop, Edward: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay20.pdf November 1918 – Die Revolution in Rendsburg]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 269-275<br />
*Hoppe, Ulrike / Plambeck, Petra: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay14.pdf "Da 20 Jahre deutscher Herrschaft … nicht mehr herausgewirtschaftet haben." Sozialdemokratie und Kolonialpolitik in Wandsbek]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 181-184<br />
*[[Paul Hug|Hug, Paul]]: ''Mein Dienst in der Parteibewegung des ehemaligen [[Fürstentum Lübeck|Fürstentums Lübeck]]'', in: Rathkamp/Broscho: ''Geschichtlicher Überblick über die Vereins- und Organisationsbewegung der [[Ortsverein Eutin|Eutiner Arbeiterschaft]]'' (Eutin o.J. [vermutlich 1929]), 5.47<br />
*Huhle, Robert: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_02/Demokratische_Geschichte_Band_02_Essay07.pdf Der Präsident. Zur Rolle des Schneiders Rudolf Topff als Vorsitzender des Sonderburger Soldatenrates 1918]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 2(1987), S. 163-171<br />
<br />
==I==<br />
<br />
*Ibs, Jürgen: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_05/Demokratische_Geschichte_Band_05_Essay03.pdf Vom zünftigen Gesellen zum handwerklichen "Lohnarbeiter". Hintergründe der Entstehung der frühen Itzehoer Arbeiterbewegung]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 5(1990), S. 21-52<br />
*Imberger, Elke: ''Widerstand "von unten". Widerstand und Dissens aus den Reihen der Arbeiterbewegung und der Zeugen Jehovas in Lübeck und Schleswig-Holstein 1933 – 1945'' (Neumünster 1991)<br />
*Ingram, Juliet: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_11/Demokratische_Geschichte_Band_11_Essay05.pdf Der Textilarbeiterstreik in Neumünster im Jahre 1888: "Konfliktlösung auf preußische Art"? Streikbewältigung durch Kooperation von Unternehmerschaft, Polizeigewalt und Gerichtsbarkeit]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 11(1998), S. 47-72<br />
*Imle, Fanny: ''[http://library.fes.de/cgi-bin/nzpdf.pl?dok=190001a&f=500&l=506 Das Kommunalprogramm für Schleswig-Holstein, Lübeck und Lauenburg]'', In: Die neue Zeit : Wochenschrift der deutschen Sozialdemokratie. 19.1900-1901, 1. Bd.(1901), H. 16, S. 500 - 506<br />
*IPTS (Hrsg.): ''Quellen zur Geschichte Schleswig-Holsteins, Teil II – IV'' (Kiel 1980 - 1985)<br />
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==J==<br />
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*Jacobsen, Jens: ''Die [[Kreisverband Flensburg|Flensburger SPD]] in der Weimarer Republik'', in: ''Flensburg. 700 Jahre Stadt. Eine Festschrift'' (Hrsg. Stadt Flensburg, Bd. 1, Flensburg 1984), S. 339-354<br />
*Jacobsen, Jens-Christian: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_01/Demokratische_Geschichte_Band_01_Essay07.pdf Aus dem Leben einer Kiel-Gaardener Werftarbeiterfamilie [1913-1940]]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 1(1986), S. 123-160<br />
*Jacobsen, Jens-Christian: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay17.pdf "Der Stolz der Gesamtpartei?" Die SPD Schleswig-Holsteins 1918-1933]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 211-239<br />
*Jacobsen, Jens Christian / Roßberg, Gert / Schütt, Hans-Friedrich / Windmann, Horst: ''125 Jahre SPD Flensburg'' (Flensburg 1993) ISBN 3-925856-23-4<br />
*Jacobsen, Jens Christian: ''Vom Landarbeiter zum Lokalredakteur. Die Arbeitervolkshochschulen Tinz und Harrisleefeld'', in: Grenzfriedenshefte, [Hrsg.Grenzfriedensbund], Nr. 4,Flensburg 1993, S. 273-287<br />
*Jakob, Volker: ''[[Wilhelm Spiegel]] 1876 – 1933. Ein politisches Leben – ein ungesühnter Tod'', in: ''Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte'' 77 (1991-1994), S. 109-140<br />
*Jebens-Ibs, Sabine / Zachow-Ortmann, Maria: ''Schleswig-Holsteinische Politikerinnen der Nachkriegszeit. Lebensläufe'' (Kiel 1994)<br />
*[[Jürgen Jensen|Jensen, Jürgen]] (Hrsg.): ''Kieler Zeitgeschichte im Pressefoto. Die 40er/ 50er Jahre auf Bildern von Friedrich Magnussen'' (Neumünster 1984)<br />
*Jensen, Jürgen (Hrsg.): ''Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte'' (Kiel, versch. Jahrgänge)<br />
*Jensen, Jürgen (Hrsg.): ''Reprint zur Kieler Stadtgeschichte Band 2: Zur Geschichte der Kieler Arbeiterbewegung'' (Sonderveröffentlichung 15 der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte, Kiel 1983)<br />
*Jensen, Jürgen / [[Karl Rickers|Rickers, Karl]] (Hrsg.): ''[[Andreas Gayk]] und seine Zeit. Erinnerungen an den Kieler Oberbürgermeister'' (Neumünster 1974)<br />
*Jensen-Leier, Marlies: ''Holm - engHolm und zurück'' (Husum 2018) ISBN 978-3-940926-78-4<br />
*Jepp, Regine: ''Geschichte der Arbeiterbewegung in [[Ortsverein Eutin|Eutin]] von 1869 bis 1949'' (2019)<br />
*Jeske, Marlies / Gerchow, Sabine: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay24.pdf Entstehung und Entwicklung der Kieler Volksbühne. Ein kulturgeschichtlicher Rückblick über fast ein Jahrhundert]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 319-334<br />
*Jürgens, Christian: ''[[Fritz Solmitz]] – Kommunalpolitiker, Journalist, Widerstandskämpfer und NS-Verfolgter aus Lübeck'' (Lübeck o. J. [1996])<br />
*Jürgensen, Kurt: ''Die Gründung des Landes Schleswig-Holstein nach dem 2. Weltkrieg. Der Aufbau der demokratischen Ordnung in Schleswig-Holstein unter dem ersten Ministerpräsidenten Theodor Steltzer 1945-1947'' (Neumünster 1969)<br />
*Jürgensen, Kurt: ''[[Max Brauer|Brauer]] contra [[Hermann Lüdemann|Lüdemann]]. Zur Auseinandersetzung um die norddeutsche Länderordnung im Jahre 1948'', in: ''Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte'' 68 (1982)<br />
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==K==<br />
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*Kadach, Hildegard / Schlichting, Dieter: ''Drei Leben gegen die Diktatur. Die Pinneberger Nazigegner Heinrich Geick, [[Heinrich Boschen]] und [[Wilhelm Schmitt]]'' (Pinneberg 1988)<br />
*Kalk, Wilfried: ''Arbeiterbewegung in Rendsburg seit 1848. Die Geschichte der IG Metall-Verwaltungsstelle bis 1986'' (Kiel 1987)<br />
*Kalk, Wilfried: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay06.pdf Die Anfänge der Kieler Metallarbeiterbewegung]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 87-96<br />
*Kalk, Wilfried: ''120 Jahre Metallarbeiterbewegung in Kiel. Die Geschichte der IG Metall-Verwaltungsstelle bis 1989'' (Kiel 1989)<br />
*[[Benutzerin:skw|Kalweit, Susanne]] (Hrsg.): ''"Ich hab' mich niemals arm gefühlt!" Die Kielerin [[Rosa Wallbaum]] berichtet aus ihrem Leben'' (Berlin / Hamburg 2010) ISBN 978-3-86850-644-0<br />
*Kalweit, Susanne: ''[[Martha Riedl]] - Frauen in der [[Kieler Arbeiter- und Matrosenaufstand|Novemberrevolution]]''. In: Fischer, Rolf (Hrsg.): ''Sehnsucht nach Demokratie. Neue Aspekte der [[Kieler Arbeiter- und Matrosenaufstand|Kieler Revolution 1918]]'' (Kiel 2020), ISBN 978-3-86935-390-6, S. 45-56<br />
*Kaufmann, Gerhard: ''Das alte Kiel'' (Hamburg 1978)<br />
*Kieler Stadtmuseum Warleberger Hof (Hg.): ''Kiel im Industriezeitalter'' (Kiel 1992)<br />
*Kirchner, Klaus: ''85 Jahre [[Ortsverein Harrislee|sozialdemokratischer Ortsverein Harrislee]] 1907 – 1992'' (o.O. o.J. [1992])<br />
*Klaffke, Thomas: ''Die [[Kreisverband Kiel|Kieler Sozialdemokratie]] in den letzten Jahren der Weimarer Republik. Organisation, Ideologie und Politik'' (Unveröff. Staatsexamensarbeit, Kiel 1973) (StAK 6760c)<br />
*[[Inge Klatt|Klatt, Ingaburgh]]: ''Arbeit statt Almosen. Studien zur Geschichte der Arbeitsverwaltung im Deutschen Reich von den Anfängen bis 1933 unter besonderer Berücksichtigung Kiels'' (Dissertation, Kiel 1991)<br />
*[[Inge Klatt|Klatt, Inga]] / Peters, Horst: ''Kiel 1933. Dokumentation zur Erinnerung an den 50. Jahrestag der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Kiel'' (hrsg. von der Ferdinand-Tönnies-Gesellschaft, Kiel 1983) (StAK 6757c)<br />
*[[Inge Klatt|Klatt, Inge]]: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_01/Demokratische_Geschichte_Band_01_Essay10.pdf Karl Noack – eine (auto)biographische Skizze]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 1(1986), S. 209-235<br />
*[[Inge Klatt|Klatt, Inge]]: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay07.pdf Sozialdemokratie und Obrigkeit vor dem ersten Weltkrieg in Schleswig-Holstein. Aktion und Reaktion]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 97-116<br />
*[[Inge Klatt|Klatt, Inge]]: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay27.pdf Der "Büdelsdorfer Kaffeebüdel". Zu den Aktivitäten sozialdemokratischer Frauen in der Weimarer Republik]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 353-358<br />
*Klauke, Sebastian: ''[[Ferdinand Tönnies]] und die [[Kieler Arbeiter- und Matrosenaufstand|Novemberrevolution]]''. In: Fischer, Rolf (Hrsg.): ''Sehnsucht nach Demokratie. Neue Aspekte der [[Kieler Arbeiter- und Matrosenaufstand|Kieler Revolution 1918]]'' (Kiel 2020), ISBN 978-3-86935-390-6, S. 36-44<br />
*Kleyser, Friedrich: ''Kleine Kieler Wirtschaftsgeschichte von 1242 bis 1945'' (Kiel 1969)<br />
*[[Klaus Klingner|Klingner, Klaus]]: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_01/Demokratische_Geschichte_Band_01_Essay03.pdf Karl Frohme, ein sozialdemokratischer Reichstagsabgeordneter aus Schleswig-Holstein]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 1(1986), S. 29-46<br />
*Klink, Ute: ''[[Anni Krahnstöver]] und Emmy Lüthje in ihrer politischen Arbeit während der ersten Nachkriegsjahre'' (Magisterarbeit, Kiel 1994)<br />
*[[Luise Klinsmann|Klinsmann, Luise]]: ''Die Industrialisierung Lübecks'' (Dissertation 1922, Nachdruck Lübeck 1984)<br />
*[[Wilhelm Knelangen|Knelangen, Wilhelm]] / Meinschien, Birte (Hrsg.): ''"Lieber Gayk! Lieber Freund!" Der Briefwechsel zwischen [[Andreas Gayk]] und [[Michael Freund]] von [[1944]] bis [[1954]]'' (Sonderveröffentlichung der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte, Bd. 78, Kiel 2015) ISBN 978-3-86935-269-5<br />
*Koop, Walter (Hrsg.): ''100 Jahre [[Ortsverein Rellingen|SPD Rellingen]]'' (Rellingen 1997)<br />
*Köpke, Karl-Heinz: ''Zur Geschichte des [[Gewerkschaftshaus Kiel|Kieler Gewerkschaftshauses]]'', in: ''Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte'' 79 (1995-1999), S. 277-288<br />
*[[Detlef Korte|Korte, Detlef]]: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay40.pdf "Aktion Gewitter" in Schleswig-Holstein. Eine Präventivmaßnahme der Gestapo: Verhaftung von Sozialdemokraten und Kommunisten im August 1944]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 521-526<br />
*Korte, Detlef: ''"Erziehung" ins Massengrab. Die Geschichte des Arbeitserziehungslagers Nordmark, Kiel-Russee 1944 – 1945'' (Kiel 1991)<br />
*Korte, Detlef: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_09/Demokratische_Geschichte_Band_09_Essay14.pdf Der Hedler-Skandal 1949-53. Ein rechtsradikales MdB aus Rendsburg und eine Schlägerei im Bundestag]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 9(1995), S. 275-292<br />
*Korte, Detlef / Malterer, Holger: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay39.pdf Das Kieler Gewerkschaftshaus in Nazihand]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 515-520<br />
*Köster, Adolf: ''Der Kampf um Schleswig''. Verlag für Politik und Wirtschaft, 1921.<br />
*Krämer, Gerd: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_02/Demokratische_Geschichte_Band_02_Essay02.pdf Mann der Arbeit aufgewacht. Die Altonaer und Ottensener Gemeinden des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 2(1987), S. 13-53<br />
*Krämer, Gerd: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay04.pdf Altona 1848-1890. Das Bollwerk des Nordens]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 63-75<br />
*Krämer, Gerd: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_06/Demokratische_Geschichte_Band_06_Essay07.pdf Der betriebliche Entnazifizierungsausschuß der Firma Menck & Hambrock in Hamburg-Ottensen]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 6(1991), S. 153-187<br />
*Kraus, Antje: ''Arbeiter der Carlshütte (Rendsburg) in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts'' in: Paetau, Rainer / Rüdel, Holger (Hrsg.): ''Arbeiter und Arbeiterbewegung in Schleswig-Holstein im 19. und 20. Jahrhundert'' (Neumünster 1987) ISBN 3-529-02913-0, S. 135-146<br />
*Krohn, Claus-Dieter (Hrsg.): ''[[Walter Damm]]. Arbeiter, Landrat und Flüchtlingsminister in Schleswig-Holstein'' (Bonn 1978)<br />
*Kuhl, Klaus: ''[http://www.kurkuhl.de/docs/bredenbeck.pdf Interviews mit Julius Bredenbeck]'', Stand 23.1.2020<br />
*Kuhl, Klaus: ''Kiel und die [[Kieler Arbeiter- und Matrosenaufstand|Revolution von 1918]]. Das Tagebuch eines Werftingenieurs, verfasst in den Jahren 1917-1919'' (Berlin 2018) ISBN 978-3-63175-857-1<br />
*Kuhl, Klaus: ''Leutnant zur See [[Carl von Seydlitz]] - der Kampf für die Demokratisierung der Reichsmarine''. In: Fischer, Rolf (Hrsg.): ''Sehnsucht nach Demokratie. Neue Aspekte der [[Kieler Arbeiter- und Matrosenaufstand|Kieler Revolution 1918]]'' (Kiel 2020), ISBN 978-3-86935-390-6, S. 23-35<br />
*Kuhl, Klaus: ''Der Kapp-Putsch - Kiels "blutiger Donnerstag" am 18. März 1920''. In: Fischer, Rolf (Hrsg.): ''Sehnsucht nach Demokratie. Neue Aspekte der [[Kieler Arbeiter- und Matrosenaufstand|Kieler Revolution 1918]]'' (Kiel 2020), ISBN 978-3-86935-390-6, S. 73-110<br />
*[[Eckart Kuhlwein|Kuhlwein, Eckart]]: ''Links, dickschädelig und frei - 30 Jahre im SPD-Vorstand in Schleswig-Holstein.'' rotation (2010) ISBN 978-3-86850-661-7<br />
*Kühne, Tobias: ''"Willst du arm und unfrei bleiben?" [[Luise Zietz|Louise Zietz]] (1865-1922)'' (Berlin 2015)<br />
*Kunkelmoor, Fritz Arnold: ''Rotes Herz im grauen Ort. 100 Jahre [[Ortsverein Lägerdorf|Sozialdemokratie in Lägerdorf]]. Eine chronologische Dokumentation 1885 – 1985'' (Bad Bramstedt 1985)<br />
*Kutz-Bauer, Helga: ''Arbeiterschaft und Sozialdemokratie in Hamburg vom Gründerkrach bis zum Ende des Sozialistengesetzes'', in: Herzig, Arno / Langewiesche, Dieter / Sywottek, Arno (Hrsg.): ''Arbeiter in Hamburg'' (Hamburg 1983), S. 179-192 [Berücksichtigt auch Altona und Wandsbek]<br />
<br />
==L==<br />
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*Lätzel, Martin: ''[[Kieler Arbeiter- und Matrosenaufstand|Revolution]] und Moderne? Durchbruch oder Abbruch?''. In: Fischer, Rolf (Hrsg.): ''Sehnsucht nach Demokratie. Neue Aspekte der [[Kieler Arbeiter- und Matrosenaufstand|Kieler Revolution 1918]]'' (Kiel 2020), ISBN 978-3-86935-390-6, S. 111-127<br />
*Landesfrauenrat Schleswig-Holstein (Hrsg.): ''Dreißig Jahre Landesfrauenrat Schleswig-Holstein'' (Kiel 1980)<br />
*Landesregierung Schleswig-Holstein (Hrsg.): ''1948 – 1949. Das zweite Jahr sozialdemokratischer Regierungspolitik in Schleswig-Holstein'' (Kiel 1949)<br />
*Landeszentrale für politische Bildung Schleswig-Holstein (Hrsg.): ''30 Jahre Bonn-Kopenhagener Erklärungen. Grenzland, Minderheiten, Partnerschaft'' (Kiel 1985)<br />
*Landeszentrale für politische Bildung Schleswig-Hostein (Hrsg.): ''Alle Mann an Deck: und die Frauen in die Kombüse? - Frauen in der schleswig-holsteinischen Politik 1945-1958'' (Kiel 1993)<br />
*Lang, Jochen / Sönnichsen, Nico / Peters, Horst / [[Heide Ziefuß|Ziefuß, Heide]] (Hrsg.): ''Kiel zu Fuß. 17 Stadtteilrundgänge durch Geschichte und Gegenwart'' (Hamburg 1989)<br />
*Laufenberg, Heinrich: ''Geschichte der Arbeiterbewegung in Hamburg, Altona und Umgebung'' (1911, Neudruck Hamburg 1977)<br />
*Leber, Annedore: ''Das Gewissen entscheidet. Bereiche des deutschen Widerstandes von 1933–1945.'' Mosaik Verlag (1957)<br />
*Lehmann, Sebastian: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_19/Demokratische_Geschichte_Band_19_Essay_11.pdf res nostra. Schlaglichter aus der Kieler Studentenbewegung in Titelbildern]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 19(2008), S. 235-254<br />
*Lehmann, Sebastian / Schwabe, Astrid: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_19/Demokratische_Geschichte_Band_19_Essay_9.pdf Der Metallarbeiterstreik 1956/57 in Karikaturen]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 19(2008), S. 171-189<br />
*Leisner, Max: ''Ein ehrbar Rath und gantze Bürgerschaft. Von Ratsvorsorge und Bürgerpflicht im alten Kiel'' (Kiel 1968)<br />
*[[Cai-Uwe Lindner|Lindner, Cai-Uwe]]: ''Der [[Ortsverein Mettenhof/Hasseldieksdamm|SPD-Ortsverein Hasseldieksdamm/Mettenhof]] – Geschichte und politisches Wirken'' (Kiel 1991)<br />
*Lienau, Heinrich: ''[http://www.ulrich-jochimsen.de/UlrichJochimsen.html "Zwölf Jahre Nacht". Mein Weg durch das "tausendjährige Reich"]'', Flensburg 1949, Dokumentation<br />
*Liesching, Bernhard: ''Die Entwicklung und Auflösung des [[Allgemeiner Konsumverein Kiel|„Allgemeinen Konsumvereins für Kiel und Umgegend“]] (1899-1941). Ein Beitrag zur Geschichte der Genossenschaftsbewegung''. (M.A. Hausarbeit, Univ. Kiel 1992)<br />
*Lokers, Jan: ''Nahaufnahme vom 6. März 1933: Machtübertragung und Machtergreifung der Nationalsozialisten in Lübeck'', in: ''Zeitschrift des Vereins für Lübeckische Geschichte und Altertumskunde'' 93 (2013), S. 299-334<br />
*Loose, Henning: ''Handlungsspielräume im 'Armenhaus' Schleswig-Holstein: eine Untersuchung zur Wirtschaftspolitik der sozialdemokratischen Landesregierungen [[Hermann Lüdemann|Lüdemann]] und [[Bruno Diekmann|Diekmann]] (1947 – 1950)'' (Dissertation, Kiel 1991)<br />
*Loose, Henning: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_07/Demokratische_Geschichte_Band_07_Essay11.pdf Wir bauen auf! Sozialdemokratische Wirtschaftspolitik in Schleswig-Holstein 1947-1950]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 7(1992), S. 243-259<br />
*Lorenzen-Schmidt, Klaus-J.: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_01/Demokratische_Geschichte_Band_01_Essay16.pdf Zu einigen Publikationen auf dem Gebiet der Geschichte der Arbeiter und der Arbeiterbewegung aus den Jahren 1983 bis 1985]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 1(1986), S. 379-384<br />
*Lorenzen-Schmidt, Klaus-J.: ''Bibliographie zur Geschichte der Arbeiter und Arbeiterbewegung in Schleswig-Holstein'' in: Paetau, Rainer / Rüdel, Holger (Hrsg.): ''Arbeiter und Arbeiterbewegung in Schleswig-Holstein im 19. und 20. Jahrhundert'' (Neumünster 1987) ISBN 3-529-02913-0, S. 443-457<br />
*Lorenzen-Schmidt, Klaus-J.: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_02/Demokratische_Geschichte_Band_02_Essay15.pdf 90 Jahre Ortskartell der Gewerkschaften in Glückstadt]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 2(1987), S. 395-408<br />
*Lubowitz, Frank: ''Die parlamentarische Auseinandersetzung um eine Bodenreformgesetzgebung nach dem Zweiten Weltkrieg in Schleswig-Holstein'' (Magisterarbeit, Flensburg 1986)<br />
*Lubowitz, Frank: ''[[Wilhelm Käber]]. Regierung und Opposition'' (Kiel 1986)<br />
*[[Hermann Lüdemann|Lüdemann, Hermann]]: ''Auf niederer Stufe - Nachdenkliche Betrachtungen über ein bedenkliches Land'', Wullenwever Lübeck (1955)<br />
*[[Walter Lurgenstein|Lurgenstein, Walter]]: Die ehemalige Arbeitervolkshochschule Harrisleefeld - ein unverdientes Schicksal. In: Grenzfriedenshefte 2/1962, S. 108-115.<br />
*Lutzebäck, Rolf: ''Die Bildungspolitik der Britischen Militärregierung im Spannungsfeld zwischen 'education' und 'reeducation' in ihrer Besatzungszone, insbesondere in Schleswig-Holstein und Hamburg in den Jahren 1945-47'' (Frankfurt/M. 1991)<br />
<br />
==M==<br />
<br />
*Malinowski, Reinhard: ''1905-2005 - 100 Jahre SPD [[Ortsverein Bredstedt]]'' (Bredstedt 2005)<br />
*Marnau, Björn: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_10/Demokratische_Geschichte_Band_10_Essay09.pdf "Wir, die wir am Feuer von Chevreuse die Hand erhoben haben …" Itzehoer Pazifisten in der Weimarer Republik]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 10(1996), S. 141-166<br />
*[[Holger Martens|Martens, Holger]] / [[Jürgen Weber|Weber, Jürgen]]: ''Die Wiedergründung der [[Landesverband|SPD in Schleswig-Holstein]] im Jahre 1945'' (Lübeck o.J. [1995])<br />
*Martens, Holger: ''Die Geschichte der [[Landesverband|Sozialdemokratischen Partei Deutschlands in Schleswig-Holstein]] 1945 - 1959'' (2 Bde., Malente 1998)<br />
*Martens, Holger: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_11/Demokratische_Geschichte_Band_11_Essay12.pdf Vor 50 Jahren: Sozialdemokratischer Wahlsieg bei der ersten Landtagswahl am 20. April 1947]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 11(1998), S. 189-208<br />
*Martens, Holger: ''Zur Rolle von [[Andreas Gayk]] in der Kommunal- und Landespolitik 1945-1954'', in: ''Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte'' 79 (1995-1999), S. 241-276<br />
*Martens, Holger: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_12/Demokratische_Geschichte_Band_12_Essay_10.pdf Hoevermanns Berufung war ein Fehler. Die britische Militärregierung korrigiert die Besetzung des Oberpräsidentenamtes]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 12(1999), S. 191-205<br />
*Martin, Sandra: ''Dietrich (Liegnitz), Carl. Szenen aus dem Leben eines Kieler Polizeipräsidenten (1925–1933). Zur Erinnerung an den Urgroßvater.'' In: . Band 90, Heft 6, 2022, S. 339–357.<br />
*Marti, Philipp: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_22/Demokratische_Geschichte_Band_22_Essay_6.pdf Die zwei Karrieren des Heinz Reinefarth. Vom "Henker von Warschau" zum Bürgermeister von Westerland]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 22(2011), S. 167-192<br />
*Matthiae, Astrid: ''[https://www.astridmatthiae.de/hoerbuecher/in-duett-komodige-familjenbad/ In dütt komodige Familjenbad…],'' Hörbuch (Hamburg 1999)<br />
*Menapace, Bernhard Michael: ''Klein-Moskau wird braun. Geesthacht in der Endphase der Weimarer Republik'' (Kiel 1991)<br />
*Menapace, Bernhard M.: ''Geesthachts Bürgermeister'' In: ''Lauenburgische Heimat. Zeitschrift des Heimatbund und Geschichtsvereins Herzogtum Lauenburg'', Neue Folge Heft 171 (Dezember 2005), S. 76-87<br />
*Meusel, Alfred: ''So erlebte ich den November 1918'', in: ''Das Hochschulwesen'' 10 (1958)<br />
*Meyenborg, Ulrich: ''Über 750 Jahre Dänischburg: 75 Jahre [[Ortsverein Dänischburg|SPD-Ortsverein]]'' (Lübeck 1996)<br />
*Meyenborg, Ulrich: ''Die [[Kreisverband Lübeck|Lübecker SPD]] von 1968 bis 2003. 35 Jahre im Rahmen von Ereignissen, Zahlen und Fakten'' (Lübeck 2005) ISBN 978-3-79501-269-4<br />
*Meyenborg, Ulrich: ''[[Paul Bromme]] (1906-1975). Ein Sozialdemokrat im politischen Exil und in der Lübecker Nachkriegspolitik. Erinnerungen und Einschätzungen'' (''Kleine Hefte zur Stadtgeschichte'' 22, Lübeck 2013)<br />
*Meyenborg, Ulrich: ''[https://www.spd-stockelsdorf.de/wp-content/uploads/sites/591/2019/05/Karl-Fick.pdf Karl Fick (1881-1945)]''<br />
*Michalski, Jürgen: ''Ursprung einer Entwicklung. Geschichten aus der Geschichte um die Kiel-Plöner Sozialdemokraten'' (Preetz 1979)<br />
*Micus, Matthias: ''Die "Enkel" Willy Brandts: Aufstieg und Politikstil einer SPD-Generation'' (Campus, Frankfurt/Main 2005)<br />
*Mix, Karl-Georg: ''Deutsche Flüchtlinge in Dänemark 1945-1949'' (Stuttgart 2005)<br />
*Möller, Hans-Kai: ''Zigarrenheimarbeiter in Altona-Ottensen 1865-1914. Zu den Auswirkungen der Arbeits-, Wohn- und Lebensverhältnisse auf ihre politische Orientierung'' in: Paetau, Rainer / Rüdel, Holger (Hrsg.): ''Arbeiter und Arbeiterbewegung in Schleswig-Holstein im 19. und 20. Jahrhundert'' (Neumünster 1987) ISBN 3-529-02913-0, S. 51-96<br />
*Möller, Reimer: ''Widerstand und Verfolgung der organisierten Arbeiterschaft im Kreis Steinburg (1933-1935). Ein Überblick'' in: Paetau, Rainer / Rüdel, Holger (Hrsg.): ''Arbeiter und Arbeiterbewegung in Schleswig-Holstein im 19. und 20. Jahrhundert'' (Neumünster 1987) ISBN 3-529-02913-0, S. 387-414<br />
*Möller, Reimer: ''Widerstand und Verfolgung in einer agrarisch-kleinstädtischen Region: SPD, KPD und 'Bibelforscher' im Kreis Steinburg'', in: ''Zeitschrift für schleswig-holsteinische Geschichte'' 114 (1989)<br />
*Mühlhausen, Walter / Regin, Cornelia (Hrsg.): ''Treuhänder des deutschen Volkes. Die Ministerpräsidenten der westlichen Besatzungszonen nach den ersten freien Landtagswahlen. Politische Porträts'' (Melsungen 1991)<br />
*Muth, Wolfgang: ''Ein Lübecker im Widerstand gegen Hitler: Zur Biographie von Edmund Fülscher (1915-2007)'', in: ''Zeitschrift des Vereins für Lübeckische Geschichte und Altertumskunde'' 87 (2007), S. 229-40<br />
<br />
==N==<br />
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*[[Günter Neugebauer|Neugebauer, Günter]]: ''[http://www.rddruck.de/das-wort-hat-der-abgeordnete-neugebauer Das Wort hat der Abgeordnete Neugebauer - Notizen über] [[Heide Simonis]], Affären und Geschehnisse in der Regional- und Landespolitik Schleswig-Holstein'' (2014) ISBN 978-3-00-046087-6<br />
*Neppert, Doris: ''[[Ernst Kantorowicz|Prof. Dr. Ernst Kantorowicz]]. Vom Aufbau des Jugendamtes der Stadt Kiel in der Weimarer Republik zur Ausbildung von jüdischen Sozialarbeiter*innen in Amsterdam'', in: Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte, Band 90, Heft 5 (2022)<br />
*Nielsen, Birgit S.: ''Erziehung zum Selbstvertrauen. Ein sozialistischer Schulversuch im dänischen Exil 1933-1938'' (Peter Hammer, Wuppertal 1985)<br />
*Nielsen, Hans: ''[https://www.dcbib.dk/sites/sydslesvig.ddbcms.dk/files/files/news/033_nielsen_streifzuege_durch_mein_leben_2.pdf Streiflichter aus meinem Leben]'' (Flensburg 1994)<br />
*Niendorf, Manfred Otto: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_08/Demokratische_Geschichte_Band_08_Essay03.pdf Die Vereinsstraße – Entstehung der Arbeiterstraße seit 1895/96 in der Landgemeinde Nortorf bei Wilster/Kreis Steinburg]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 8(1993), S. 35-91<br />
*Nissen, Hans Christian: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay36.pdf 1933-1945 - Widerstand, Verfolgung, Anpassung. Die SPD während der NS-Zeit]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 473-494<br />
*Nonnenbroich, Karl-Friedrich: ''Der Nationalismus [[Kurt Schumacher|Kurt Schumachers]] und die Spaltung der [[Sozialdemokratische Partei Flensburgs (SPF)|Flensburger Arbeiterbewegung]] 1945 – 1954'', in: ''Schriftenreihe der Akademie Sankelmark'', Neue Folge – Heft 30/31 (1976)<br />
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==O==<br />
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*Obst, Carsten: ''Der demokratische Neubeginn in Neumünster 1947 bis 1950 anhand der Arbeit und Entwicklung des Neumünsteraner Rates'' (Frankfurt/M. 1992)<br />
*Oddey, Markus: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_16/Demokratische_Geschichte_Band_16_Essay_7.pdf Ein Stück sozialdemokratische Lebenskultur. Der "Lübecker Volksbote" zwischen Weimarer Republik und "Drittem Reich"]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 16(2004), S. 109-120<br />
*Oddey, Markus / Engelhardt, Hannes / Seeler, Isabelle von: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_17/Demokratische_Geschichte_Band_17_Essay_3.pdf "Ich bleibe Optimist – trotz allem". Wilhelm Geusendam – Demokratischer Sozialist und Parteiorganisator]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 17(2006), S. 33-114<br />
*Ohrenschall, Alice & Geest, Werner: ''Arbeiterwohlfahrt Schleswig-Holstein. Geschichte-Praxis-Selbstverständnis'' Nieswand Druck, Kiel (1983)<br />
*Olsen, Claus: ''Die Spaltung der Flensburger Sozialdemokratie nach dem Zweiten Weltkrieg'' (1986) (In der Dänischen Zentralbibliothek für Südschleswig: [https://www.dcbib.dk/ting/object/700400-katalog%3A91121166 09.325])<br />
*Omland, Frank: ''"Du wählst mi nich Hitler!" Reichstagswahlen und Volksabstimmungen in Schleswig-Holstein 1933-1938'' (Hamburg 2006)<br />
*Omland, Frank: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_20/Demokratische_Geschichte_Band_20_Essay_5.pdf "Volk, jetzt entscheide!" Zum gescheiterten Versuch der entschädigungslosen Enteignung der ehemaligen deutschen Landesfürsten am 20. Juli 1926]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 20(2009), S. 101-125<br />
*[[Franz Osterroth|Osterroth, Franz]] / [[Dieter Schuster|Schuster, Dieter]]: ''Chronik der deutschen Sozialdemokratie. Daten – Fakten – Hintergründe'' (3 Bde) (3., neu bearbeitete und ergänzte Auflage, Bonn 2005)<br />
*Osterroth, Franz: ''100 Jahre [[Landesverband|Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein]]. Ein geschichtlicher Überblick'' (Kiel o. J. [1963])<br />
*Osterroth, Franz: ''Chronik der [[Kreisverband Lübeck|Lübecker Sozialdemokratie]] 1866 -1972'' (Lübeck 1973)<br />
*Otzen, Katharina: ''Lizenzpresse, Altverleger und Politik'' (St. Augustin 1980) [Stadtarchiv Kiel; über die Kieler Nachrichten]<br />
<br />
==P==<br />
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*Paatsch, Walter: ''Zum Leben und Wirken von [[Hans Müthling]]. Oberbürgermeister in Kiel von 1955-1965'', in: ''Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte'' 73 (1987-1991), S. 34-44<br />
*Paetau, Rainer: ''Die [[Kreisverband Kiel|Kieler Sozialdemokratie]] in den ersten Jahren der Weimarer Republik (1918 - 1921)'' (Unveröff. Staatsexamensarbeit, Kiel 1979) [Stadtarchiv Kiel]<br />
*Paetau, Rainer: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_01/Demokratische_Geschichte_Band_01_Essay04.pdf Das erste kommunalpolitische Programm der schleswig-holsteinischen SPD von 1901. Eine Dokumentation]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 1(1986), S. 47-53<br />
*Paetau, Rainer: ''Märzstürme über Kiel. Sozialisten, Kapp-Putschisten und die Weimarer Republik von 1920'' in: Paetau, Rainer / Rüdel, Holger (Hrsg.): ''Arbeiter und Arbeiterbewegung in Schleswig-Holstein im 19. und 20. Jahrhundert'' (Neumünster 1987) ISBN 3-529-02913-0, S. 311-346<br />
*Paetau, Rainer: ''Konfrontation oder Kooperation. Arbeiterbewegung und bürgerliche Gesellschaft im ländlichen Schleswig-Holstein und in der Industriestadt Kiel zwischen 1900 und 1925'' (Neumünster 1988)<br />
*Paetau, Rainer / Kopitzsch, Wolfgang / Stahr, G.: ''Die Ermordung des Reichstagsabgeordneten [[Otto Eggerstedt]] 1933 im Spiegel der Justizurteile von 1949/50. Geschuldete Erinnerung'', in: ''Zeitschrift für schleswig-holsteinische Geschichte'' 199 (1994), S. 195-259<br />
*Paetau, Rainer / Rüdel, Holger (Hrsg.): ''Arbeiter und Arbeiterbewegung in Schleswig-Holstein im 19. und 20. Jahrhundert'' (Neumünster 1987) ISBN 3-529-02913-0<br />
*Paravicini, Werner (Hrsg.): ''Begegnungen mit Kiel. Gabe der Christian-Albrechts-Universität zur 750-Jahr-Feier der Stadt'' (Neumünster 1992)<br />
*Paravicini, Werner (Hrsg.): ''Mare Balticum. Beiträge zur Geschichte des Ostseeraums in Mittelalter und Neuzeit. Festschrift zum 65. Geburtstag von Erich Hoffmann'' (Sigmaringen 1992)<br />
*Paul, Gerhard: ''Widerstand an der deutsch-dänischen Grenze - Das "Cafe Waldheim" in [[Ortsverein Harrislee|Harrisleefeld]]''. In: ''Chronik 650 Jahre Harrislee 1352 - 2002'' (Harrislee 2002) ISBN 3-932635-27-2<br />
*Paul, Gerhard: ''[[Wilhelm Schmehl]] - Arbeiter, Widerstandskämpfer, Bürgermeister''. In: ''Chronik 650 Jahre Harrislee 1352 - 2002'' (Harrislee 2002) ISBN 3-932635-27-2<br />
*Paul, Gerhard: ''Der Beginn der Arbeiterbewegung in [[Ortsverein Harrislee|Harrisleefeld]] - Jes N. Simonsen, Sozialist und Arbeiterdichter''. In: ''Chronik 650 Jahre Harrislee 1352 - 2002'' (Harrislee 2002) ISBN 3-932635-27-2<br />
*[[Lianne Paulina-Mürl|Paulina-Mürl, Lianne]]: ''[[SPD-Frauenbüro Schleswig-Holstein|Frauenbüro Schleswig-Holstein]]. Ein Verein nutzt das Parlament''. In: Haibach, Marita / Immenkötter, Mechthild / Rühmkorf, Eva u.a.: ''Frauen sind nicht zweite Klasse. Frauenpolitik für Gleichstellung'' (Hamburg 1986)<br />
*Pelc, Ortwin: ''Die Anfänge der sozialdemokratischen Presse in Lübeck''. In: Paetau, Rainer / Rüdel, Holger (Hrsg.): ''Arbeiter und Arbeiterbewegung in Schleswig-Holstein im 19. und 20. Jahrhundert'' (Neumünster 1987) ISBN 3-529-02913-0, S. 255-278<br />
*Pelger, Hans: ''[http://library.fes.de/jportal/servlets/MCRFileNodeServlet/jportal_derivate_00020047/afs-1968-161.pdf Zur demokratischen und sozialen Bewegung in Norddeutschland im Anschluß an die Revolution von 1848]'', in: Archiv für Sozialgeschichte, Band 8 (1968), Seiten 161 - 245<br />
*Pelc, Ortwin / Lorenzen, Thomas: ''125 Jahre [[Ortsverein Itzehoe|Sozialdemokraten in Itzehoe]]'' (Itzehoe 1989)<br />
*Perrey, Hans-Jürgen (Hrsg.): ''[[Louis Biester]] - Geschichte eines politischen Lebens'' (Berkenthin 2005) ISBN 3936091102<br />
*Peters, Hermann: ''125 Jahre Sozialdemokratie in [[Ortsverein Tönning|Tönning]]'' (Tönning 1996)<br />
*Peters, Horst: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay26.pdf Vom Kampfrekord zum Massensport. Fundsachen zum Kieler Arbeitersport der Weimarer Republik]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 345-351<br />
*Peters, Horst / Schilf, Hans-Ulrich: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_02/Demokratische_Geschichte_Band_02_Essay16.pdf Alles besiegend erhebt sich der Geist]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 2(1987), S. 411-417 [Biografisches zu [[Julius Bredenbeck]]]<br />
*Petersen, Hans Uwe: ''Viel Papier, aber wenig Erfolg. Dänemark und die internationale staatliche Hilfsarbeit für Flüchtlinge vor dem deutschen Faschismus (1933-1939)''. In: ''Exil. Forschung, Erkenntnisse, Ergebnisse'' 1985/2, S. 60-84<br />
*Petersen, Hans Uwe (Hrsg.): ''Hitlerflüchtlinge im Norden. Asyl und politisches Exil'' (Kiel 1991)<br />
*Petersen, Klaus: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_12/Demokratische_Geschichte_Band_12_Essay_4.pdf Sozialdemokratie und die soziale Frage in Tondern 1920-1937]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 12(1999), S. 49-60<br />
*Petersen, Peter Hansen: ''Sozialdemokratie und Schleswig-Frage. Eine Untersuchung über die theoretischen Grundlagen und die [[Minderheitenpolitik|Praxis sozialdemokratischer Minderheitspolitik]] unter besonderer Berücksichtigung der Schleswig-Frage'' (Dissertation, Kiel 1957)<br />
*[[Sönke Petersen|Petersen, Sönke]]: ''Arbeiterbewegung, Kommune und Howaldtswerke. Ein Geschichtsbild von [[Ortsverein Neumühlen-Dietrichsdorf|Neumühlen-Dietrichsdorf]] 1864 bis 1924'' (Berlin 2016), ISBN 978-3-86460-427-0<br />
*Petrowsky, Werner: ''Lübeck - eine andere Geschichte. Einblicke in Widerstand und Verfolgung in Lübeck 1933-1945 und Alternativer Stadtführer zu den Stätten der Lübecker Arbeiterbewegung, des Widerstandes und der nationalsozialistischen Verfolgung'' (Zentrum/Kulturamt der Hansestadt Lübeck, Arbeitskreis „Geschichte der Lübecker Arbeiterbewegung", Lübeck 1986)<br />
*Plata, Michael: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_16/Demokratische_Geschichte_Band_16_Essay_6.pdf Demokratie lernen in Lasbek-Gut. Politische Strukturen eines Stormarner Dorfes während der Weimarer Republik]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 16(2004), S. 99-108<br />
*Pohl, Karl Heinrich: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_11/Demokratische_Geschichte_Band_11_Essay06.pdf Die Revolution von 1918/19 in Deutschland]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 11(1998), S. 73-86<br />
*[[Walter Poller|Poller, Walter]]: ''Arztschreiber in Buchenwald. Bericht des Häftlings 996 aus Block 36'' (Offenbach/Main 1960 - Original 1946) [Poller stammte aus einer Kieler Arbeiterfamilie.]<br />
*[[Lothar Popp|Popp, Lothar]]/[[Karl Artelt|Artelt, Karl]]: ''[https://library.fes.de/pdf-files/bibliothek/bestand/a-30748.pdf Ursprung und Entwicklung der November-Revolution 1918]'', in: "Zur Geschichte der Kieler Arbeiterbewegung", herausgegeben von Jürgen Jensen, Kiel 1983<br />
*Prinz, Ernst: ''Erinnerungen eines Kieler Architekten'' und ''Die Revolution in Kiel 1918 nach Tagebucheintragungen vom 6. November 1918'', in: ''Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte'' 57 (1970), S. 109-134<br />
<br />
==R==<br />
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*Rackwitz, Martin: ''Kriegszeiten in Kiel. Alltag und Politik an der Heimatfront 1914/18'' (Sonderveröffentlichung der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte, Bd. 72, Kiel 2013) ISBN 978-3-86935-214-5<br />
*[[Bernhard Rausch|Rausch, Bernhard]]: ''[http://library.fes.de/cgi-bin/nzpdf.pl?dok=191920b&f=486v&l=491 Von Kiel bis Kapp: Noskes Revolutionserinnerungen]'', In: Die neue Zeit. 38.1919-1920, 2. Bd.(1920), H. 21, S. 486 - 491<br />
*[[Gustav Radbruch|Radbruch, Gustav]]: ''Der innere Weg. Aufriß meines Lebens'', (Suttgart 1951)<br />
*[[August Rathmann|Rathmann, August]]: ''Ein Arbeiterleben. Erinnerungen an Weimar und danach'' (Hrsg. Jürgen Reulecke, Wuppertal 1983)<br />
*Rathmann, August: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay31.pdf Gustav Radbruch – Professor der Rechtsphilosophie und des Strafrechts, Reichstagsabgeordneter, Reichsminister der Justiz]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 403-415<br />
*Rausch, Bernhard: ''Am Springquell der Revolution. Die Matrosenerhebung'', (Kiel 1919)<br />
*[[Klaus Rave|Rave, Klaus]]: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay49.pdf Programmarbeit – und sie bewegt sich doch! Die Rolle der SPD Schleswig-Holsteins in der Programmdiskussion der sechziger Jahre]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 611-624<br />
*[[Klaus Rave|Rave, Klaus]] / Richter, Bernhard (2008) "[http://www.wachholtz.de/buch/im-aufwind Im Aufwind : Schleswig-Holsteins Beitrag zur Entwicklung der Windenergie]" Wachholtz Verlag, Neumünster, ISBN 978-3-529-05429-7<br />
*Regling, Heinz Volkmar: ''Die Anfänge des Sozialismus in Schleswig-Holstein''. Dissertation (Neumünster 1965)<br />
*Rehbein, Franz: ''Das Leben eines Landarbeiters'' (Bearb. Urs Justus Diederichs und Holger Rüdel, Hamburg 1985)<br />
*Reppmann, Joachim: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_05/Demokratische_Geschichte_Band_05_Essay06.pdf Freiheitsbegriff und Demokratieverständnis der schleswig-holsteinischen "Achtundvierziger" in den USA]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 5(1990), S. 79-87<br />
*[[Karl Rickers|Rickers, Karl]]: ''Biographische Streiflichter zur Kieler Stadtgeschichte der letzten 100 Jahre'', in: ''Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte'' 63 (1976)<br />
*Rickers, Karl: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_01/Demokratische_Geschichte_Band_01_Essay06.pdf Eduard Adlers Friedenspolitik 1914. Der Vorabend des Ersten Weltkrieges in den Leitartikeln der Schleswig-Holsteinischen Volkszeitung]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 1(1986), S. 83-121<br />
*Rickers, Karl: ''Erlebte Weimarer Republik. Erinnerungen eines Kielers aus den Jahren zwischen 1918 und 1933'' in: Paetau, Rainer / Rüdel, Holger (Hrsg.): ''Arbeiter und Arbeiterbewegung in Schleswig-Holstein im 19. und 20. Jahrhundert'' (Neumünster 1987) ISBN 3-529-02913-0, S. 347-364<br />
*Rickers, Karl: ''Zur Ausstellung [[Niels Brodersen]] und [[Richard Grune]] im Stadtmuseum'', in: ''Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte'' 73 (1988), S. 123-128<br />
*Rickers, Karl: ''Erinnerungen eines Kieler Journalisten 1920 – 1970'' (Neumünster 1992)<br />
*Rocca, Regina: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay22.pdf Der Kapp-Lüttwitz-Putsch in Kiel]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 285-305<br />
*Rosenfeldt, Jenspeter: ''Nicht einer … viele sollen leben. Landreform in Schleswig-Holstein 1945 – 1950'' (Kiel 1991)<br />
*Roßberg, Gert: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay12.pdf Heinrich Mahlke – Reichstagsabgeordneter aus Flensburg]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 161-171<br />
*Rothert, Hans-F.: ''Kieler Lebensläufe aus sechs Jahrhunderten'' (Sonderveröffentlichung der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte 55, Neumünster 2006)<br />
*Ruck, Michael: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_19/Demokratische_Geschichte_Band_19_Essay_7.pdf Auf dem "Sonderweg". Personelle Rekonstruktion und Modernisierung der Verwaltungen in Schleswig-Holstein bis zum Ende der Nachkriegszeit]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 19(2008), S. 131-143<br />
*Rüdel, Holger: ''Die [[Landesverband|sozialdemokratische Arbeiterbewegung in Schleswig-Holstein]] unter dem [[Sozialistengesetz]] 1878-1890'' (Typoskript Hamburg 1976)<br />
*Rüdel, Holger: ''Der große Tuchmacherstreik von 1888. Ein Kapitel aus der Geschichte der Neumünsteraner Arbeiterbewegung.'' In: ''Treffpunkt Neumünster'' 12, (1979), S. 29-33<br />
*Rüdel, Holger: ''Die [[Kreisverband Kiel|Kieler Sozialdemokraten]] und das [[Sozialistengesetz]]. Zur Auseinandersetzung zwischen sozialistischer Arbeiterbewegung und Staat imm Spiegel amtlicher Dokumente'', in: ''Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte'' 67 (1980), S. 165-188<br />
*Rüdel, Holger: ''Die Bedeutung der Sozialdemokratie im Hamburger Raum für die Entwicklung der deutschen Arbeiterbewegung unter dem [[Sozialistengesetz]]. Das Beispiel Schleswig-Holstein'', in: Herzig, Arno / Langewiesche, Dieter / Sywottek, Arno (Hrsg.): ''Arbeiter in Hamburg'' (Hamburg 1983), S. 193-202<br />
*Rüdel, Holger: ''Landarbeiter und Sozialdemokratie in Ostholstein 1872 bis 1878. Erfolg und Niederlage der sozialistischen Arbeiterbewegung in einem großagrarischen Wahlkreis zwischen Reichsgründung und Sozialistengesetz'' (Neumünster 1986)<br />
*Rüdel, Holger: ''„Bedenkt, daß die Wahl das einzige Mittel ist, womit wir unsere Lage verbessern können“. Die sozialistische Landagitation in Schleswig-Holstein in den 1870er Jahren am Beispiel der Region Ostholstein'' in: Paetau, Rainer / Rüdel, Holger (Hrsg.): ''Arbeiter und Arbeiterbewegung in Schleswig-Holstein im 19. und 20. Jahrhundert'' (Neumünster 1987) ISBN 3-529-02913-0, S. 147-178<br />
*Rüdel, Holger: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay05.pdf Ein schwieriger Start. Zur Frühgeschichte der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung in Schleswig-Holstein]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 77-85<br />
<br />
==S (außer SPD)==<br />
<br />
*Salewski, Michael: ''Kiel im März '33'', in: ''Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte'' 68 (1981-1983), S. 173-181<br />
*Schapke, Thomas: ''Wir für Travemünde - 1907-2007 - 100 Jahre SPD Travemünde'' (Travemünde 2007)<br />
*Scharffenberg, Heiko: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_11/Demokratische_Geschichte_Band_11_Essay11.pdf Kein Ruhmesblatt. Wiedergutmachung in Schleswig-Holstein]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 1(1998), S. 177-188<br />
*Schartl, Matthias: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_04/Demokratische_Geschichte_Band_04_Essay04.pdf "Versammlung aufgelöst. B. verhaftet ohne Grund. Die Stimmung vortrefflich." Aspekte der sozialdemokratischen Emanzipationsbewegung am Beispiel der Reichstagswahlen 1872 bis 1890 in Flensburg]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 4(1989), S. 51-85<br />
*Schartl, Matthias: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_05/Demokratische_Geschichte_Band_05_Essay13.pdf Die Massen auf der Straße. Schleswig-Holsteins Arbeiter im Kampf gegen das preußische Dreiklassenwahlrecht 1906-1910]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 5(1990), S. 153-186<br />
*Schartl, Matthias: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_08/Demokratische_Geschichte_Band_08_Essay06.pdf Landräte und Kapp-Putsch 1920 im nördlichen Schleswig-Holstein]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 8(1993), S. 173-204<br />
*Schartl, Matthias: ''Sozialdemokratie und Sammlungspolitik im Raum Flensburg 1870 – 1914. Die Reichstagswahlen und die Politisierung der Region im nördlichen Schleswig-Holstein'' (Kiel 1996)<br />
*Schartl, Matthias: ''[https://www.dein-ads.de/fileadmin/download/pdf_grenzfriedenshefte/1997/grenzfriedenshefte-1-1997.pdf „Nach alledem hat der Beschuldigte in Notwehr gehandelt.“ Der Tod des Julius Zehr am 25. Februar 1933 in Harrisleefeld]'', in: Grenzfriedenshefte 1 (1997), S. 31ff.<br />
*Scheffler, Jürgen: ''"Dampdöscher", "Dagglöhner" und "Monarchen". Technischer Wandel, Arbeitsmarkt und Arbeiterschaft in der Landwirtschaft Schleswig-Holsteins 1870-1914'' in: Paetau, Rainer / Rüdel, Holger (Hrsg.): ''Arbeiter und Arbeiterbewegung in Schleswig-Holstein im 19. und 20. Jahrhundert'' (Neumünster 1987) ISBN 3-529-02913-0, S. 179-216<br />
*Schemm, Jutta: ''Straßenumbenennungen in Kiel zwischen 1900 und 1970'', in: ''Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte'' 79 (1995-1999), S. 177-240<br />
*Schilf, Ulrich / Schulte, Rolf / Weber, Jürgen / Wilke, Uta: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay42.pdf Der Wiederaufbau der SPD nach dem Krieg]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 537-558<br />
*Schicketanz, Norbert H.: ''SPD Glinde - Personen und Ereignisse vom Beginn (?) nach Kriegsende 1945 bis heute'' (Glinde 2010)<br />
*Schinkel, Wilhelm: ''Aus der Geschichte der [[Ortsverein Glückstadt|Arbeiterbewegung Glückstadts]] und Umgebung 1865 – 1933'' (Glückstadt 1953)<br />
*Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek u.a. (Hrsg.): ''Biographisches Lexikon für Schleswig-Holstein und Lübeck'' (SHBL, vorher ''Schleswig-holsteinisches biographisches Lexikon'') (Neumünster 1970–2011) [http://www.shlb.de/biolex.htm Alphabetisches Register]<br />
*Schliep, Jo: ''Die frühe Gewerkschaftsentwicklung im Tuchmachergewerbe Neumünsters gegen Ende des 19. Jahrhundert'', (Kiel 1985)<br />
*Schlüter, Carsten: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay30.pdf Ferdinand Tönnies – Schleswig-Holsteinischer Nestor der Sozialwissenschaft und kritischer Begleiter der Arbeiterbewegung]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 385-401<br />
*Schneider, Gerhard: ''Die [[Landesverband|SPD in Schleswig-Holstein]] nach 1945'' (Diplomarbeit, Berlin 1967)<br />
*Schreiber, Albrecht: ''Zwischen Hakenkreuz und Holstentor. Lübeck 1925-1939 - Von der Krise bis zum Krieg'' (Lübeck 1983)<br />
*Schröder, Wilhelm Heinz: ''Sozialdemokratische Parlamentarier in den Deutschen Reichs- und Landtagen 1867 – 1933. Biographien – Chronik - Wahldokumentation'' (Düsseldorf 1995)<br />
*[[Christina Schubert|Schubert, Christina]]: ''Die Abgeordneten des Schleswig-Holsteinischen Landtags nach 1945 und ihre nationalsozialistische Vergangenheit''. In: Zankel, Sönke (Hrsg.): ''Skandale in Schleswig-Holstein. Beiträge zum Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten'' (Kiel 2012), S. 71-128<br />
*Schubert-Riese, Brigitte: ''Lotte Hegewisch, Lilli Martius, [[Gertrud Völcker]]: Drei Frauenbilder aus der Kieler Stadtgeschichte'', in: ''Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte'' 73 (1987), S. 1-18<br />
*[[Maik Schuhknecht|Schuhknecht, Maik]]: ''Zur Geschichte des [[Ortsverein Kiel-Holtenau|SPD-Ortsvereins Kiel-Holtenau]]. Teil 1: Vom Anfang bis zum Ende?'' (Kiel 2008)<br />
*Schulte, Rolf: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_02/Demokratische_Geschichte_Band_02_Essay05.pdf Revolution in der Provinz: Eckernförde 1918]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 2(1987), S. 93-114<br />
*Schulte, Rolf: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay32.pdf Von Kindern und "Kinderrepubliken". Zur 1933 von den Nationalsozialisten verbotenen "Kinderfreundebewegung" in Schleswig-Holstein]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 417-425<br />
*Schulte, Rolf / Weber, Jürgen: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay23.pdf Die Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD) in Schleswig-Holstein]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 307-317<br />
*Schultheiß, Nicole: ''"Geht nicht gibt's nicht ..." 24 Portraits herausragender Frauen aus der Kieler Stadtgeschichte'' (Kiel 2007)<br />
*[[Alfred Schulz|Schulz, Alfred]]: ''[[Wilhelm Siegel]]: Lehrer, Landrat u. Volksbildungsminister'', in: ''Mitteilungen des Beirats für Geschichte der Arbeiterbewegung und Demokratie in Schleswig-Holstein'' (Malente 1988) S. 13 ff.<br />
*[[Alfred Schulz|Schulz, Alfred]]: ''90 Jahre für Demokratie, soziale Gerechtigkeit und Meinungsfreiheit. [[Ortsverein Reinbek|Sozialdemokratie in Reinbek]] und Umgegend. Stationen in der Entwicklung eines Ortsvereins'' (Reinbek 1991)<br />
*[[Kalle Schunck|Schunck, Karl-Werner]]: ''[https://www.ads-flensburg.de/wa_files/gfh%204%202009.pdf Hans E. Hansen – Hans Flensfelt: Widerständler, Emigrant, Unternehmensgründer]'', in: Grenzfriedenshefte Heft 4/2009<br />
*[[Kalle Schunck|Schunck, Karl-Werner]]: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_01/Demokratische_Geschichte_Band_01_Essay11.pdf Anneliese Raabke und Martin Krebs – Zwei Emigrantenschicksale. Zur sozialdemokratischen Emigration nach Skandinavien]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 1(1986), S. 237-290<br />
*[[Kalle Schunck|Schunck, Karl-Werner]]: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_02/Demokratische_Geschichte_Band_02_Essay13.pdf Exil in Skandinavien: Martin Krebs]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 2(1987), S. 329-348<br />
*Schwab, Martin: ''[[Toni Jensen]] – Eine Kieler Bildungspolitikerin 1891 - 1970'', in: ''Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte'' 77 (1993), S. 41-63<br />
*Schwichtenberg, Hermann: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_14/Demokratische_Geschichte_Band_14_Essay_7.pdf Die "Sägebock-Aktion!" in Münsterdorf]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 14(2001), S. 139-148<br />
*Seggern, Jessica von: ''Alte und neue Demokraten in Schleswig-Holstein. Demokratisierung und Neubildung einer politischen Elite auf Kreis- und Landesebene 1945 bis 1950'' (Stuttgart 2005)<br />
*Seggern, Jessica von: ''Demokratischer Neubeginn in Lübeck – Emil Helms und Otto Passarge als oberste Repräsentanten der Stadt nach 1945'', in: ''Zeitschrift des Vereins für Lübeckische Geschichte und Altertumskunde'' 86 (2006), S. 229-42<br />
*Seifert, Johannes: ''[https://www.spurensuche-kreis-pinneberg.de/wp-content/uploads/2022/04/Pinneberg-zur-Zeit-des-Nationalsozialismus_compressed.pdf#page=21 Pinneberg zur Zeit des Nationalsozialismus]'', VHS-Geschichtswerkstatt Pinneberg (2000), Seite 21ff<br />
*Siegfried, Detlef: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay43.pdf Die Befreiung Elmshorns durch SPD und KPD im Mai 1945]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 559-567<br />
*Siegfried, Detlef: ''Zwischen Einheitspartei und "Bruderkampf". SPD und KPD in Schleswig-Holstein 1945/46'' (Kiel 1992) <nowiki>ISBN 3-890-29925-3</nowiki><br />
*Siegfried, Detlef: ''Keine Einheit an der Grenze. Deutschnationale Kommunisten und prodänische Sozialdemokraten in Flensburg'', in: IWK I/1994<br />
*Siegfried, Detlef: ''Das radikale Milieu. Kieler Novemberrevolution, Sozialwissenschaft und Linksradikalismus 1917 - 1922'' (Wiesbaden 2004)<br />
*Sievers, Kai Detlev: ''Kommunale Wohnungspolitik und Wohnverhältnisse in Kiel 1899-1909'', in: ''Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte'' 59 (1977), S. 161-170<br />
*Sievers, Kai Detlev: ''Baugenossenschaftliche Arbeiterwohnungen in Kopenhagen, Flensburg und Kiel'', in: ''Studien zur Arbeiterkultur. Beiträge der 2. Arbeitstagung der Kommission 'Arbeiterkultur' in der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde in Hamburg vom 9. bis 12. Mai 1983'', hrsg. v. A. Lehmann (Münster 1984) S. 312-329<br />
*Sievert, Hedwig: ''Kieler Ereignisse in Bild und Wort'' (2. Auflage, Kiel 1973)<br />
*Simeon, Thomas: ''SPD-verbundene Tageszeitungen zwischen 1945 und 1949. Ein Beitrag zur Klärung der praktischen Pressepolitik der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands in der Nachkriegszeit'' (Dissertation, Berlin 1983)<br />
*[[Heide Simonis|Simonis, Heide]]: ''Kein Blatt vorm Mund - für eine aktive Bürgergesellschaft'' (Hamburg 1997) ISBN 3-45511-192-0<br />
*[[Heide Simonis|Simonis, Heide]]: ''Unter Männern'' (München 2003) ISBN 978-3-40650-959-9<br />
*[[Hans Söhnker|Söhnker, Hans]]: ''... und kein Tag zuviel'' (Hamburg 1974) [Erinnerungen des Sohnes von [[Edmund Söhnker]] an seine Kindheit und Jugend in Kiel.]<br />
*Stahmer, Sabine: ''Wirtschaft und soziale Entwicklung in Kiel 1928-33'' (Unveröff. Staatsexamensarbeit, Kiel 1985) [Stadtarchiv Kiel]<br />
*Stahmer-Wusterbarth, Sabine: ''Not und Elend in der Endphase der Weimarer Republik in Kiel'', in: ''Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte'' 82 (2004-2006), S. 209-308<br />
*Stamp, Friedrich: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_05/Demokratische_Geschichte_Band_05_Essay14.pdf Der Lägerdorfer Zementarbeiterstreik von 1909]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 5(1990), S. 187-210<br />
*Stamp, Friedrich: ''Arbeiter in Bewegung – Die Geschichte der Metallgewerkschaft in Schleswig-Holstein'' (Malente 1997)<br />
*Steiner, Friederike: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_20/Demokratische_Geschichte_Band_20_Essay_13.pdf "Es sieht doch so aus, als habe unser Eutiner Parteitag die Sache in der SPD ins Rutschen gebracht!" Jochen Steffen und die Rolle der schleswig-holsteinischen SPD in der Neuen Ostpolitik]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 20(2009), S. 327-354<br />
*Stokes, Lawrence D.: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_02/Demokratische_Geschichte_Band_02_Essay08.pdf Sozialdemokratie contra Nationalsozialismus in Eutin 1925 bis 1933]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 2(1987), S. 173-210<br />
*Stokes, Lawrence D.: ''Zur Geschichte der Arbeiterbewegung in Eutin während der Weimarer Republik'' in: Paetau, Rainer / Rüdel, Holger (Hrsg.): ''Arbeiter und Arbeiterbewegung in Schleswig-Holstein im 19. und 20. Jahrhundert'' (Neumünster 1987) ISBN 3-529-02913-0, S. 365-386<br />
*Stokes, Lawrence D.: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay25.pdf Die Anfänge des Eutiner Reichsbanners (1924-1929/30)]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 335-343<br />
*Stolz, Gerd: ''Menschen und Ereignisse - Gedenktafeln in Kiel'' (Husum 2001)<br />
*Strath, Bo: ''Die Arbeiterbewegung in Kiel und Bremen. Bedingungen für das Entstehen verschiedener politischer Traditionen'' in: Paetau, Rainer / Rüdel, Holger (Hrsg.): ''Arbeiter und Arbeiterbewegung in Schleswig-Holstein im 19. und 20. Jahrhundert'' (Neumünster 1987) ISBN 3-529-02913-0, S. 279-310<br />
*Stüber, Gabriele: ''Kieler Hungerjahre 1945-1948'', in: ''Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte'' 69 (1983-1985), S. 189-238<br />
*Sywottek, Arnold (Hrsg.): ''Das andere Altona'' (Hamburg 1984)<br />
<br />
==SPD==<br />
<br />
*SPD: ''Kampf um das Wahlrecht in Schleswig-Holstein und der Städtetag in Mölln,'' (Altona 1096)<br />
*SPD: ''Kampf um das schleswig-holsteinische Wahlrecht in Kiel,'' o.J.<br />
*SPD-[[Kreisverband Flensburg]]: ''125 Jahre SPD in Flensburg 1868 – 1993'', in: ''Kleine Reihe der Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte'' 24 (1993)<br />
*''Sozialdemokratischer Parteitag in Kiel [[1927]] vom 22. bis 27. Mai, Protokoll'' (Kiel 1927)<br />
*SPD-[[Landesverband|Bezirk Schleswig-Holstein]] (Hrsg.): ''Bericht der Kommunalpolitischen Zentrale der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands für den ordentlichen Bezirksparteitag in Schleswig 22.-24.5.1948'' (Kiel 1948)<br />
*SPD-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag (Hrsg.): ''[[Andreas Gayk]] 1893 – 1954'', mit Beiträgen von [[Gert Börnsen]], [[Holger Martens]], [[Albert Witte]] und [[Karl Rickers]] (Kiel 1993)<br />
*SPD-[[Kreisverband Kiel]] (Hrsg.): ''1863|1978. 115 Jahre Sozialdemokratie. Festschrift der Kieler Sozialdemokraten'' (Kiel 1978)<br />
*SPD-[[Kreisverband Neumünster]] (Hrsg.): ''Festschrift zum 60jährigen Bestehen der sozialdemokratischen Parteiorganisation Neumünster 1867 – 1927'' (Nachdruck anläßlich des 120jährigen Bestehens der SPD Neumünster 1987)<br />
*SPD-[[Kreisverband Neumünster]] (Hrsg.): ''125 Jahre SPD in Neumünster'' (o.O. o.J. [1992])<br />
*SPD-[[Landesverband|Landesverband Schleswig-Holstein]] (Hrsg.): ''Schleswig-Holsteinisches Manifest. Wahlprogramm der SPD Schleswig-Holstein für die Landtagswahl 1950'' (Nachdruck in: ''Die erste schleswig-holsteinische Landtagswahl'' (s. u.))<br />
*SPD-[[Landesverband|Landesverband Schleswig-Holstein]] / Beirat für Geschichte der Arbeiterbewegung und Demokratie in Schleswig-Holstein bei der Gesellschaft für Politik und Bildung (Hrsg.): ''8. Mai 1945 – Stunde Null? Wiedergabe der im Rahmen des gleichnamigen Symposiums am 4.5.1985 gehaltenen Vorträge'' (Kiel 1986)<br />
*SPD-[[Landesverband|Landesverband Schleswig-Holstein]] (Hrsg.): ''Die erste schleswig-holsteinische Landtagswahl am 20. April 1947 und die sozialdemokratischen Landesregierungen [[Hermann Lüdemann|Lüdemann]] / [[Bruno Diekmann|Diekmann]]. Quellenschriften mit einer Einführung von [[Björn Engholm]]'' (Kiel 1987)<br />
*SPD-[[Landesverband|Landesverband Schleswig-Holstein]] (Hrsg.): ''Die Wiedergründung der SPD in Schleswig-Holstein im Jahre 1945''. Text und Redaktion: [[Holger Martens]] und [[Jürgen Weber]] (Lübeck o.J. [1995])<br />
*SPD-[[Ortsverein Altenholz]] (Hrsg.): ''60 Jahre SPD-Ortsverein Altenholz'' (o.O. o.J. [1988])<br />
*SPD-[[Ortsverein Bordesholm]] (Hrsg.): ''[[Heide Simonis|Heide]], [[Hans Wiesen|Hans]] und wir - Ein sozialdemokratisches Lesebuch für das Bordesholmer Land'' (Bordesholm 2013)<br />
*SPD-[[Ortsverein Bad Segeberg]] (Hrsg.): ''Oft wurden wir mit Hunden vom Hof gejagt. Die 100-jährige Geschichte des SPD-Ortsvereins Bad Segeberg in der Geschichte der SPD in der Geschichte Deutschlands'' (Bad Segeberg 1992)<br />
*SPD-[[Ortsverein Eckernförde]] (Hrsg.): ''Sozialdemokratie in Eckernförde. Texte, Bilder & Dokumente aus 100 Jahren'' (Eckernförde 1991)<br />
*SPD-[[Ortsverein Ellerau]] (Hrsg.): ''1876 – 1996. Eine Chronik der SPD. 120 Jahre Sozialdemokratie in Ellerau'' (Quickborn 1996)<br />
*SPD-[[Ortsverein Ellerbek]] (Hrsg.): ''75 Jahre Ortsverein Ellerbek. Eine Chronik 1913 – 1988'' (Ellerbek 1988)<br />
*SPD-[[Ortsverein Elmshorn]]: ''100 Jahre SPD-Ortsverein Elmshorn'' (Elmshorn 1963)<br />
*SPD-[[Ortsverein Elmshorn]]: ''120 Jahre SPD Elmshorn. Eine Chronik'' (Elmshorn 1983)<br />
*SPD-[[Ortsverein Eutin]] (Hrsg.): ''125 Jahre SPD-Ortsverein Eutin'' (Eutin 1994)<br />
*SPD-[[Ortsverein Eutin]] (Hrsg.): ''140 Jahre SPD-Ortsverein Eutin'' (Eutin 2009) mit Beiträgen von [[Rita Rehm]], [[Klaus Konrad]], [[Anny Trapp]], [[Jürgen Weber]], [[Regina Poersch]], [[Gisela Poersch]] und [[Günther Jansen]]<br />
*SPD-[[Ortsverein Geesthacht]]: ''100 Jahre SPD Geesthacht'' (Geesthacht 1990)<br />
*SPD-[[Ortsverein Hanerau-Hademarschen|Ortsverein Hademarschen]]: ''70 Jahre SPD-Ortsverein Hademarschen'' (o.O. o.J. [1983])<br />
*SPD-[[Ortsverein Harrislee]]: ''85 Jahre sozialdemokratischer Ortsverein Harrislee 1907 – 1992'' von Klaus Kirchner (o.O. o.J. [1992])<br />
*SPD-[[Ortsverein Holm]]: ''40 Jahre SPD Holm 1947 – 1987'' Redaktion: Helmut Werner u.a. (Neuendeich o.J. [1987])<br />
*SPD-[[Ortsverein Itzehoe]]: ''100 Jahre SPD-Ortsverein Itzehoe'' (Itzehoe 1963)<br />
*SPD-[[Ortsverein Itzehoe]] (Hrsg.): ''125 Jahre Sozialdemokraten in Itzehoe'' von Ortwin Pelc und Thomas Lorenzen (Itzehoe 1989)<br />
*SPD-[[Ortsverein Kiel-Russee]]: ''Unser Russee. Stadtteilzeitung für Russee, Hammer und Demühlen'' (Kiel 1988 ff.)<br />
*SPD-[[Ortsverein Kiel-Russee]] (Hrsg.): ''Beitrag zur Russeer Geschichte - Die SPD Russee'' von [[Robert Bartels]] (Kiel 2000)<br />
*SPD-[[Ortsverein Lägerdorf]] (Hrsg.): ''Rotes Herz im grauen Ort. 100 Jahre Sozialdemokratie in Lägerdorf. Eine chronologische Dokumentation 1885 – 1985'' Verfasser: Fritz Arnold Kunkelmoor (Bad Bramstedt 1985)<br />
*SPD-[[Ortsverein Lauenburg]]/Elbe (Hrsg.): ''1890 – 1990. 100 Jahre SPD-Ortsverein Lauenburg'' (Lauenburg o.J. [1990])<br />
*SPD-[[Ortsverein Lunden-Lehe-Krempel|Ortsverein Lunden]]: ''100 Jahre Ortsverein Lunden-Krempe'' (Lunden 1976)<br />
*SPD-[[Ortsverein Marne]]: ''100 Jahre SPD-Ortsverein Marne'' (München 1963)<br />
*SPD-[[Ortsverein Mölln]] (Hrsg.): ''100 Jahre SPD Mölln 1891 – 1991. Von der Arbeiterpartei zur Volkspartei. Geschichte und Geschichten eines Ortsvereins'' (Lauenburg 1991)<br />
*SPD-[[Ortsverein Neustadt]]: ''1903-2003 100 Jahre SPD Neustadt in Holstein'' (2003)<br />
*SPD-[[Ortsverein Nortorf]]: ''100 Jahre SPD in Nortorf. Chronik des SPD Ortsvereins 1905 - 2005''. Text: [[Frauke Hildebrandt]], Gestaltung: [[Inge Gronewald]] und [[Willi Gronewald]]. Nortorf 2004.<br />
*SPD-[[Ortsverein Plön]] (Hrsg.): ''75 Jahre SPD-Ortsverein Plön'' (Plön o.J. [1984])<br />
*SPD-[[Ortsverein Schleswig]]: ''50 Jahre Schleswiger Sozialdemokratie, 1878 – 1928. Festbuch zum Parteijubiläum und zur Fahnenweihe des Ortsvereins Schleswig der S.P.D. am 25. und 26. August 1928'' (Nachdruck Schleswig 1978)<br />
*SPD-[[Ortsverein Schönberg]] (Hrsg.): ''100 Jahre SPD Schönberg - 19192019'' (Schönberg 2019) mit Beiträgen von [[Antje Klein]], [[Volker Buldmann]], [[Rolf Fischer]] und [[Klaus Stelck]]<br />
*SPD-[[Ortsverein Schwarzenbek]]: ''85 Jahre SPD Schwarzenbek'' (Schwarzenbek 1989)<br />
*SPD-[[Ortsverein Stockelsdorf]]: ''100 Jahre SPD Stockelsdorf'' (o.O. o.J. [1992])<br />
*SPD-[[Ortsverein Tönning]] (Hrsg.): ''125 Jahre Sozialdemokratie in Tönning'' (Tönning 1996)<br />
*SPD-[[Ortsverein Wedel]] (Hrsg.): ''1890 – 1980. 90 Jahre SPD-Ortsverein Wedel'' (Wedel 1980)<br />
*SPD-[[Ortsverein Wentorf]] (Hrsg.): ''80 Jahre und kein bißchen leise. Sozialdemokratischer Ortsverein Wentorf 1904 – 1984'' von Wolfgang Blandow (Brunstorf o.J. [1984])<br />
*SPD-Parteivorstand: ''Sozialdemokratie in Deutschland. Bilddokumentation zur Geschichte der SPD'' (Berlin 2009)<br />
<br />
==T==<br />
<br />
*Tidow, Klaus / Heggen, Alfred (Hrsg.): ''Industriekultur in Neumünster: das "Manchester Holsteins" im 19. Jahrhundert'' (Neumünster 1988)<br />
*Timmermann, Vilh.: ''Die Gründung der Sozialdemokratischen Partei Flensburg (SPF) im Jahre 1946 : mit Ausblick bis zum Jahre 1954'' (19??) (In der Dänischen Zentralbibliothek für Südschleswig: [https://www.dcbib.dk/ting/object/870970-basis%3A43154788 09.325])<br />
*Titzck, Rudolf (Hrsg.): ''Landtage in Schleswig-Holstein. Gestern – heute – morgen. Zum 40. Jahrestag der ersten demokratischen Wahl am 20. April 1947'' (Husum 1987)<br />
*tom Dieck, Johannes: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_22/Demokratische_Geschichte_Band_22_Essay_3.pdf Kulturpolitik in Altona der Ära Brauer. Das Beispiel Altonaer Stadttheater 1924-1929]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 22(2011), S. 63-124<br />
*Trautmann, Günter: ''[http://library.fes.de/jportal/receive/jportal_jparticle_00010249 Liberalismus, Arbeiterbewegung und Staat in Hamburg und Schleswig-Holstein 1862 - 1869]'' In: Archiv für Sozialgeschichte, Band 15 (1975) Seite 51 - 110<br />
*Tretbar-Endres, Martin: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_08/Demokratische_Geschichte_Band_08_Essay11.pdf Die Kernenergiediskussion der SPD Schleswig-Holstein. Ein Beispiel innerparteilicher Willensbildung (1971-1983)]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 8(1993), S. 347-372<br />
*[[Otto Tschadek|Tschadek, Otto]]: ''"Demokratie, Religion und Sozialismus. An alle, die guten Willens sind". Rede, gehalten auf einer öffentlichen Kundgebung am 16. Dezember 1945 in Kiel'' (Kiel o. J. [1946])<br />
*Tschadek, Otto: ''Erlebtes und Erkanntes'' (Wien o.J. [1962]) [Darin auch über seine Zeit 1946 als kommissarisch eingesetzter Kieler Oberbürgermeister.]<br />
<br />
==V==<br />
<br />
*Vahlenkamp, Werner: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_06/Demokratische_Geschichte_Band_06_Essay06.pdf Die sozialdemokratischen Landtagsabgeordneten aus dem oldenburgischen Landesteil Lübeck. Paul Hug, 1857-1934; Karl Fick, 1881-1945]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 6(1991), S. 143-152<br />
*Varain, Heinz Josef: ''Parteien und Verbände. Eine Studie über ihren Aufbau, ihre Verflechtung und ihr Wirken in Schleswig-Holstein 1945 – 1958'' (Köln 1964) ISBN 978-3-66300-805-7<br />
*Varain, Heinz Josef: ''Kandidaten und Abgeordnete in Schleswig-Holstein 1947 – 1958'', in: ''Politische Vierteljahresschrift'' 4 (1961), S. 363-411<br />
*[[Bruno Verdieck|Verdieck, Bruno]] / Gewerkschaftshaus Kiel GmbH (Hrsg.): ''Unser Haus'' (Kiel 1957)<br />
*[[Gertrud Völcker|Völcker, Gertrud]]: ''Erinnerungen - 50 Jahre Öffentlichkeitsarbeit'' (Unveröff. Typoskript, Kiel 1974) [Stadtarchiv Kiel]<br />
*Völcker, Gertrud: ''Frauen als Mitkämpfer für eine bessere Welt ([[Emma Drewanz]], [[Helene Grünig]], [[Sophie Lützen]], [[Emma Puls]], [[Emma Sorgenfrei]])'' (Unveröff. Typoskript, o.O. o.J. [1978]) [Stadtarchiv Kiel]<br />
*Vogel, Barbara: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_05/Demokratische_Geschichte_Band_05_Essay09.pdf Nationalismus und Arbeiterbewegung in Deutschland im 19. Jahrhundert]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 5(1990), S. 105-115<br />
*Vogel, Ulrich: ''[[Hermann Heimerich]]. Bürgermeister in Kiel von 1925 bis 1928'', in: ''Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte'' 73 (1987-1991), S. 19-33<br />
*Voit, Jochen: ''Er rührte an den Schlaf der Welt. [[Ernst Busch]] - die Biographie'' (Berlin 2010)<br />
*Volkers, Heiner (Hrsg.): ''"Spiegelbilder" - Stegner in Schleswig-Holstein'', Skala Verlag Bordesholm, 2015 ISBN 978-3-00-050146-3<br />
*Vollertsen, Nils: ''SPD, socialdemokratiet og det danske mindretal'' (Odense University Studies in History and Social Sciences, Vol. 84, Odense 1984)<br />
*Vollertsen, Nils: ''Die SPD, die dänische Sozialdemokratie und die dänische Minderheit im Landesteil Schleswig zwischen 1945 und 1954'' in: Paetau, Rainer / Rüdel, Holger (Hrsg.): ''Arbeiter und Arbeiterbewegung in Schleswig-Holstein im 19. und 20. Jahrhundert'' (Neumünster 1987) ISBN 3-529-02913-0, S. 415-442<br />
*Voswinkel, Jürgen: ''Die Anfänge der Gewerkschaftsbewegung in der Britischen Zone – unter besonderer Betrachtung der gewerkschaftlichen Entwicklung in Kiel'' (Magisterarbeit, Rendsburg o.J.)<br />
*''vrowen kvinder Frauen. Lebensläufe bemerkenswerter Flensburger Frauen'', in: ''Kleine Reihe der Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte'' 23 (1992)<br />
<br />
==W==<br />
<br />
*Wadle, Anni / Walz, Loretta: ''Mutti, warum lachst du nie? Erinnerung an Zeiten der Verfolgung und des Krieges'' (Drensteinfurt 1988) [Anni Wadle gehörte der KPD an. Das Buch gibt aber auch allgemeine Informationen über die Verhältnisse in Kiel in der NS-Zeit.]<br />
*Waller, Sibylle: ''Die Entstehung der Landessatzung von Schleswig-Holstein vom 13. 12. 1949'' (Frankfurt/M. 1988)<br />
*[[Jürgen Weber|Weber, Jürgen]]: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay29.pdf Stichwort: Universität und Arbeiterbewegung. Die Christian-Albrechts-Universität Kiel 1919-1933]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 381-384<br />
*[[Jürgen Weber|Weber, Jürgen]]: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay47.pdf Joachim Steffen – der "rote Jochen"]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 597-602<br />
*[[Jürgen Weber|Weber, Jürgen]]: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_20/Demokratische_Geschichte_Band_20_Essay_6.pdf Das Reichsbanner im Norden: Ein Bollwerk der Demokratie?]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 20(2009), S. 127-146<br />
*[[Jürgen Weber|Weber, Jürgen]]/[[Rolf Fischer|Fischer, Rolf]]: ''Unermüdlich helfen. Die Erinnerungen der [[Gertrud Völcker]]'' (Kiel/Hamburg 2021), ISBN 978-3-529-05064-0<br />
*Weber-Karge, Ulrike: ''Wohnungsbau in Gaarden 1880-1950. Zwischen Mietskaserne und Kleinsiedlungshaus'', in: ''Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte'' 77 (1991-1994), S. 3-25<br />
*[[Udo Weber-Knies|Weber-Knies, Udo]]: ''Genossen – Agitatoren – Demokraten. Die Geschichte von [[Ortsverein Ahrensburg|Sozialdemokraten in Ahrensburg]] nachgeforscht von 1875 bis 1960'' (Manuskript, herausgegeben von der SPD Ahrensburg, Ahrensburg 1993)<br />
*Wendel, Friedrich: ''Geschichte der Kieler Gewerkschaften'' (Kiel 1950)<br />
*Wendel, Friedrich: ''Aus der Geschichte der Arbeiterbewegung in Schleswig-Holstein'' (als Manuskript vervielfältigt, Kiel 1954)<br />
*Wenzel, Rüdiger: ''Bevölkerung, Wirtschaft und Politik im kaiserlichen Kiel zwischen 1870 und 1914'' (Kiel 1978)<br />
*Werner, Helmut u. a.: ''40 Jahre [[Ortsverein Holm|SPD Holm]] 1947 – 1987'' (Neuendeich o.J. [1987])<br />
*Werner, Helmut u. a.: 50 Jahre [[Ortsverein Holm|SPD Holm]] (Holm [[1997]])<br />
*Wette, Wolfram: ''[[Gustav Noske]] und die Revolution in Kiel 1918'' (Heide 2010) ISBN 978-3-8042-1322-7<br />
*Wewer, Göttrik (Hrsg.): ''Demokratie in Schleswig-Holstein'' (Opladen 1998)<br />
*Wickert, Christel: ''Unsere Erwählten. Sozialdemokratische Frauen im Deutschen Reichstag und im Preußischen Landtag 1919 bis 1933'' (2 Bde, Göttingen 1986)<br />
*Wickmann, Lars: ''Deutschlands Sozialdemokraten auf dem Parteitag in Lübeck 1901'', nach Berichten von Hjalmar Branting (mit einem Vorwort von Lars Wickmann), in: ''Zeitschrift des Vereins für lübeckische Geschichte und Altertumskunde'' 76 (1996), S. 181-222<br />
*Wiehmann, Otto: ''Die Einführung des Wahlrechts für Frauen in Lübeck (mit Kurzbibliographien der weiblichen Bürgerschaftsmitglieder 1919-1933)'', in: ''Zeitschrift des Vereins für lübeckische Geschichte und Altertumskunde'' 72 (1992), S. 231-240<br />
*Witt, Friedrich-Wilhelm: ''Die Hamburger Sozialdemokratie in der Weimarer Republik unter besonderer Berücksichtigung der Jahre 1929/30-1933'' (Dissertation Universität Hamburg, Hannover 1971) [zu [[Karl Meitmann]] ]<br />
*[[Albert Witte|Witte, Albert]]: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_04/Demokratische_Geschichte_Band_04_Essay07.pdf Die sozialistische Arbeiter-Jugend in Kiel (1930-1933)]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 4(1989), S. 163-174<br />
*Woyke, Meik: ''[[Albert Schulz]] (1895-1974). Ein sozialdemokratischer Regionalpolitiker'' (2006) ISBN 3801241661<br />
<br />
==Z==<br />
<br />
*Zander, Jürgen: ''[[Wilhelm Kähler]] zum Gedenken'', in: ''Tönnies Forum'', Mitglieder-Rundbrief der Ferdinand-Tönnies-Gesellschaft e.V., Nr. 2/94<br />
*Zachow-Ortmann, Maria: ''[[Dora Möller]]'' in: ''Schleswig-Holsteinische Politikerinnen der Nachkriegszeit'' Kiel 1994, Seite 36<br />
*Zeis, Sabine: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_13/Demokratische_Geschichte_Band_13_Essay_6.pdf 140 Jahre Turnen und Sport in Nortorf]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 13(2000), S. 81-146<br />
*Zimmermann, Hansjörg: ''Die Sozialdemokratie im Kreis Herzogtum Lauenburg von den Anfängen bis 1933'' in: Paetau, Rainer / Rüdel, Holger (Hrsg.): ''Arbeiter und Arbeiterbewegung in Schleswig-Holstein im 19. und 20. Jahrhundert'' (Neumünster 1987) ISBN 3-529-02913-0, S. 217-254<br />
*Zschiesche, Holger u.a. (Hrgs.): ''100 Jahre Sozialdemokratischer [[Ortsverein Harrislee]]'' (Harrislee 2007)<br />
<br />
[[Kategorie:Literatur]]<br />
__NOTOC__</div>Kaffeeringehttps://www.spd-geschichtswerkstatt.de/index.php?title=Provinzialparteitag_1901,_Altona&diff=54216Provinzialparteitag 1901, Altona2024-03-27T21:32:03Z<p>Kaffeeringe: /* Literatur */</p>
<hr />
<div>{{Parteitag|Titel=Provinzialparteitag Altona 1901|DatumVon=19011013|Ort=Altona|DatumBis=19011014|Location=Ballhaus Blumensäle|Straße=Große Freiheit 36}}<br />
<br />
Der '''Provinzialparteitag 1901''' der Provinz Schleswig-Holstein, des Herzogtum Lauenburgs, des [[Fürstentum Lübeck|Fürstentums Lübeck]] und der freien Hansestadt Hamburg fand am Sonntag, den [[13. Oktober|13.]] und Montag, den [[14. Oktober]] in [[Ortsverein Altona|Altona]] im Ballhaus Blumensäle statt.<br />
<br />
Die Bühne des Saals war mit rotem Tuch und Palmen geschmückt. Es gab ein großes Porträt von [[Ferdinand Lassalle]] und einem Banner mit dem Aufruf von [[Karl Marx]]: "Proletarier aller Länder vereinigt Euch!" Der Parteitag begann am Sonntag Nachmittag um 16:15 Uhr mit einem Lied der Liedertafel der Maurerarbeiter zu [[Ortsverein Altona|Altona]]. Für die örtliche SPD begrüßte [[Louis Grünwaldt]] die Delegierten und Gäste. Nach einem weiteren Gesangsbeitrag der Liedertafel eröffnete der Vorsitzende der [[Agitationskommission]], [[Heinrich Lienau]] den Parteitag. Es folgte die Ehrung der Verstorbenen.<ref name=":1">''[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1754726119_19011015/page/5 Sozialdemokratischer Parteitag]'', Hamburger Echo, Dienstag, den 15. Oktober 1901, Seite 5</ref><br />
<br />
==Tagesordnung==<br />
<br />
#Bericht der [[Agitationskommission]]. Referent: [[Heinrich Lienau]]<br />
#Bericht über die Presse. Referenten: [[Julius Krause]] und [[Eduard Adler]]<br />
#Bericht der Kommission über den Entwurf eines Kommunalwahlprogramms. Referent: [[Karl Frohme]]<br />
#Anträge und Resolutionen<br />
#Wahl der Sitze der [[Agitationskommission]] und Preßkommission<br />
<br />
Der Parteitag wählt [[Heinrich Lienau]] und [[Louis Grünwaldt]] als Sitzungsleitung. Es gibt eine Diskussion darüber, ob der TOP 2 unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden soll. Der Antrag wird abgelehnt.<ref name=":1" /><br />
<br />
===TOP 1: Bericht der Agitationskommission===<br />
Die Delegierten hatten vorher bereits einen schriftlichen Geschäftsbericht erhalten. [[Heinrich Lienau]] referierte:<ref name=":1" /><br />
<br />
*Die Zusammenarbeit zwischen [[Agitationskommission]] und den Genossen vor Ort ist oft schwierig. Alle sollten mehr ihre Aufgaben erfüllen.<br />
*Im ''5. Wahlkreis Norderdithmarschen, Süderdithmarschen, Steinburg'' scheint es Ärger gegeben zu haben. Die [[Agitationskommission]] wollte sich aber nicht einmischen.<br />
*Es gab eine Antrag aus [[Ortsverein Elmshorn|Elmshorn]], der den Sitz der [[Agitationskommission]] nach [[Sozialdemokratischer Verein Groß-Kiel|Kiel]] fordert - diese Forderung gab es schon früher immer wieder. Er erklärt, warum das keine gute Idee sei. Eine [[Agitationskommission]] müsse vor allem besser mit Geld ausgestattet werden, um besser arbeiten zu können. Eine neue Kommission alleine löse das nicht.<br />
<br />
Es folgte die Aussprache.<ref name=":1" /> <br />
<br />
===TOP 2: Bericht über die Presse===<br />
[[Eduard Adler]] referiert offenbar recht humorvoll:<ref name=":1" /><br />
<br />
*Gegen die [[Schleswig-Holsteinische Volkszeitung]] wurde unter absurden Vorwänden juristisch vorgegangen.<br />
*Der Redakteur [[Karl Korn]] sei zu 6 Monaten und 3 Tagen verurteilt worden.<br />
*Der Genossen Lütjens zu 6 Wochen Gefängnis und 450 Mark Geldstrafe<br />
*[[Eduard Adler]] selbst zu 20 Mark Strafe.<br />
*Die VZ habe sich an ''Wolf'sche Telegraphenbureau'' angeschlossen - das war die erste deutsche Nachrichtenagentur mit einem Büro in [[Sozialdemokratischer Verein Groß-Kiel|Kiel]].<br />
*Die Korrespondenten in allen Teilen Schleswig-Holsteins lieferten mehr Texte zu, als in die Zeitung passten. Diese Korrespondenten waren einfache Arbeiter vor Ort, die über Geschehnisse berichteten.<br />
*Es machte viel Arbeit diese Texte professionell umzuschreiben.<br />
*Außerdem gibt es eine ganze Reihe weiterer Probleme mit diesen Zulieferungen.<br />
*Es gab eine neue Rubrik "Dänisches", um die dänischen Arbeiter besser zu erreichen.<br />
*Aus [[Ortsverein Elmshorn|Elmshorn]] käme der Antrag, wenn die Redaktion über Missstände bei der SPD vor Ort berichte, solle sie erst Kontakt zur örtlichen Preßkommission aufnehmen. Das käme eine Zensur gleich und sei abzulehnen.<br />
*Aus [[Sozialdemokratischer Verein Groß-Kiel|Kiel]] käme der Antrag, die Redaktion möge Streiks mehr unterstützen. Das tue die Redaktion nach Kräften.<br />
*Ein weiterer Antrag fordere die Bezahlung der eingereichten Artikel. Das würde dazu führen, dass die Redaktion nicht mehr so viele Artikel aus der Region übernehmen könne und das Geld, dass die Zeitungsverkäufer vor Ort einnähmen müssten dann an die Redaktion fließen.<br />
*In Zukunft könnte es regionale Beilagen geben.<br />
*Ein Antrag aus [[Kreisverband Flensburg|Flensburg]] fordere die Berichterstattung über örtliche Gerichtsprozesse. Das sei in der Breite nicht möglich, wenn andere das auch für sich forderten.<br />
<br />
Weil abends noch gefeiert werden solle, wurde der Parteitag um 19:15 Uhr unterbrochen.<ref name=":1" /><br />
<br />
Am Montag Morgen um 9 Uhr eröffnete [[Louis Grünwaldt]] den Parteitag dann wieder. Er überbrachte dem Parteitag die Nachricht vom Tod des "alten und treuen Genossen, des Kassierers von Auer & Co", [[Wilhelm Gramm]]. Die Delegierten erhoben sich, um dem Verstorbenen zu gedenken.<ref name=":1" /><br />
<br />
Die Mandatsprüfungskommission berichtete: 75 Delegierte aus 49 Orten, ein Vertreter der Presse für Hamburg, sechs für Kiel, einer für Bant (Siehe [[Fürstentum Lübeck]]), vier Vertreter der Agitationskommission, ein Vertreter der Kommunalprogrammkommission, drei Abgeordnete und der Kandidat des ''7. Wahlkreises Kiel Rendsburg'', [[Carl Legien]].<ref name=":1" /><br />
<br />
Zwei weitere Anträge waren eingegangen. Der eine forderte einmal im Jahr eine kostenlose Ausgabe landesweit zur Agitation zu verteilen. Im Gegenzug würde man vor Ort für Inserate werben. Der andere forderte eine Kommission einzurichten, die überlege, wie man mit der Presse die dänischen Arbeiter besser erreichen könne.<ref name=":1" /><br />
<br />
[[Julius Krause]] ergänzte, dass die Zeitung nicht zu teuer sei, wie oft kritisiert würde und erwidert, dass es billiger nicht ginge, wenn man Tarif bezahlen wolle. Die "Schmutzkonkurrenz" täte das allerdings nicht. Um die Finanzen der Zeitung stünde es allerdings nicht allzu gut.<br />
<br />
[[Hermann Adam]], als Vertreter der Preßkommission teilte mit, dass es nur sieben Beschwerden an die Redaktion gegeben hätte und drei gegen die Expedition. Das sei nicht viel. <ref name=":1" /><br />
<br />
Ein weiterer Antrag ging aus [[Ortsverein Pinneberg|Pinneberg]] ein, der im Falle der Ablehnung des Antrag zur Entlohnung der zugelieferten Texte forderte, den monatlichen Abonnementpreis von 70 auf 60 Pfennig zu senken. <ref name=":1" /><br />
<br />
Der Genosse Rehbein beantragte, das Kolporteurswesen neu zu ordnen. <ref name=":1" /><br />
<br />
Dann ging der Parteitag in die Mittagspause.<ref name=":1" /><br />
<br />
Nach der Pause berichtet die Revisionskommission, dass die Kassenführung in Ordnung gewesen sei und beantragte die Entlastung der [[Agitationskommission]] und eine Steigerung der jährlichen Entschädigung der Mitglieder der Kommission von 180 Mark auf 300 Mark. Der Parteitag entlastete die [[Agitationskommission]] und stimmt der Aufstockung zu.<br />
<br />
Nach einem kurzen Streit über einen Artikel über Vorgänge in [[Ortsverein Elmshorn|Elmshorn]], kommt [[Eduard Adler]] zum Schlusswort. Der Partei nimmt den Antrag zur Neuordnung des Kolporteurswesens an und lehnt alle anderen ab.<br />
<br />
===TOP 3: Kommunalwahlprogramm===<br />
[[1899]] hatte der Provinzialparteitag eine Kommission damit beauftragt, ein Programm für kommende Kommunalwahlen zu erarbeiten. Auf dem [[Provinzialparteitag 1900, Kiel|Provinzialparteitag]] war schon über einen ersten Entwurf diskutiert worden, auf den sich der Parteitag aber nicht einigen konnte. Statt dessen sollte der Text überarbeitet werden. Nun wurde der neue Vorschlag vorgelegt, den [[Karl Kautsky]] geprüft und für den er eine Einleitung verfasst hatte. Es gab Ergänzungen aus [[Ortsverein Wandsbek|Wandsbek]] und [[Ortsverein Altona|Altona]].<ref name=":0">{{Osterroth-100-Jahre}} Seite 45</ref><br />
<br />
Der Parteitag nahm das [[Wahlprogramm Kommunalwahl 1901|Wahlprogramm]] an. [[Karl Frohme]] erläuterte es später in einer 178-seitigen Broschüre unter dem Titel ''Wehr und Waffen''.<ref name=":0" /><br />
<br />
===TOP 5: Sitze der Kommissionen===<br />
<br />
*In geheimer Abstimmung wurden 74 Stimmzettel abgegeben. 3 sind ungültig. 58 Neumünster, 9 Altona, 4 Kiel. Neumünster blieb damit Sitz der [[Agitationskommission]]<br />
*Kiel blieb Sitz der Preßkommission<br />
<br />
Abend um 20 Uhr beendete [[Louis Grünwaldt]] den Parteitag. Die Delegierten riefen ein Hoch auf die Sozialdemokratie und sangen stehen die erste Strophe der Arbeiter-Marseillaise.<br />
<br />
==Literatur==<br />
<br />
*[[Karl Frohme|Frohme, Karl]]: ''[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1670763862 Wehr und Waffen. Erläuterungen zu den Grundsätzen und Forderungen des Kommunalwahlprogramms für die sozialdemokratische Partei der Provinz Schleswig-Holstein, des Fürstenthums Lübeck und des Herzogthums Lauenburg. Im Auftrag der Programm-Kommission]''. Verlag [[Heinrich Lienau]], Neumünster 1902<br />
<br />
==Einzelnachweise==<br />
<references /><br />
<br />
{{Navigationsleiste Provinzialparteitage}}<br />
[[Kategorie:Bezirksverband Schleswig-Holstein]]</div>Kaffeeringehttps://www.spd-geschichtswerkstatt.de/index.php?title=Literatur_zur_Geschichte_der_Sozialdemokratie_in_Schleswig-Holstein&diff=54215Literatur zur Geschichte der Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein2024-03-27T21:31:09Z<p>Kaffeeringe: /* F */ Wehr und Waffen verlinkt</p>
<hr />
<div>Dies ist die Hauptseite Literatur. Sie ist alphabetisch geordnet. Es sind auch Titel aufgenommen, in denen ''unter anderem'' Informationen zur Geschichte der Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein enthalten sind oder sein können. Wenn sie nichts hergeben, bitte löschen oder noch besser auf der Diskussionsseite darauf hinweisen. <br />
<br />
Die Abkürzung StAK, gefolgt von einer Nummer, gibt den Standort [http://www.kiel.de/kultur/stadtarchiv/ Stadtarchiv Kiel] und die Signatur an.<br />
<br />
==Regional==<br />
Literatur über eine bestimmte Region ist auf einer Regionalseite zusammengefasst. Seiten für Kreise, kreisfreie Städte oder andere Regionen können jederzeit angelegt werden. Aber bitte alle Titel daraus, die noch nicht auf dieser Hauptseite stehen, auch hier einfügen!<br />
<br />
*[[Literatur zur Geschichte der Sozialdemokratie in Kiel]]<br />
*[[Literatur zur Geschichte der Sozialdemokratie in Lübeck]]<br />
<br />
{{Navigationsleiste ABC}}<br />
==A==<br />
*ADS-Grenzfriedenshefte (Zeitschrift ADS-Grenzfriedensbund e.V.), [https://www.dein-ads.de/deutsch-daenische-grenzlandarbeit/archiv-der-ads-grenzfriedenshefte Archiv 2006-2021] (Flensburg)<br />
*Andersen, Dorrit: ''Die Gründung und die ersten Jahre der Flensburger Arbeiterbewegung 1868 bis 1878'', in: ''Flensburg. 700 Jahre Stadt. Eine Festschrift'' (Hrsg. Stadt Flensburg, Bd. 1, Flensburg 1984), S. 321-338<br />
*Andersen, Victor: ''Schlimme Erinnerungen eines jungen Sozialdemokraten aus der Zeit vor 50 Jahren'', in: Jahrbuch für den Kreis Pinneberg 1984, S. 51ff.<br />
*Andresen, Christopher: [http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_18/Demokratische_Geschichte_Band_18_Essay_2.pdf ''Arbeiter- und Soldatenräte in Flensburg 1918/19''], in: ''Demokratische Geschichte'' 18(2007), S. 9-44<br />
*Anon.: ''Jubiläumsband: Die Lübecker Genossenschaftsbäckerei c.G.m.b.H. in den ersten 25 Jahren ihre Bestehens 1889-1914'' (Lübeck 1914)<br />
*Arbeitskreis Asche-Prozeß (Hrsg.): ''Kiel. Antifaschistische Stadtrundfahrt. Begleitheft'' (Kiel 1983)<br />
*Arbeitskreis Asche-Prozeß (Hrsg.): ''Kiel im Nationalsozialismus. Materialien und Dokumente'' (Kiel 1994)<br />
*Arbeitskreis "Demokratische Geschichte": ''Wir sind das Bauvolk. Kiel 1945 bis 1950'' (Kiel 1985)<br />
*Auge, Oliver: ''Problemfall [[Kieler Arbeiter- und Matrosenaufstand|Matrosenaufstand]]. Kiels Schwierigkeiten im Umgang mit einem Schlüsseldatum seiner und der deutschen Geschichte'', in: ''Demokratische Geschichte'' 25(2014), S. 307-328<br />
<br />
==B==<br />
<br />
*Bästlein, Klaus: ''Als Recht zu Unrecht wurde ... Zur Tätigkeit des Groß-Schleswig-Holsteinischen Sondergerichts 1937-1945'' (Kiel 1994)<br />
*[[Egon Bahr|Bahr, Egon]]: [http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay46.pdf ''Frieden und Entspannung - Tradition im besten Sinn. Opposition und Verantwortung''], in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 589-596<br />
*[[Robert Bartels|Bartels, Robert]]: ''Beitrag zur Russeer Geschichte - Die [[Ortsverein Russee|SPD Russee]]'' (Kiel 2000)<br />
*Bauer, Friedrich: ''Sozialdemokratie und Selbstbestimmungsrecht der Völker. Ein Beitrag zur Frage der deutsch-dänischen Verständigung'', (Flensburg 1921)<br />
*Behling, Holger (Red.): ''[[Niels Brodersen]] und [[Richard Grune]] - zwei vergessene Künstler aus Kiel'' (Katalog zur Ausstellung im Kieler Stadtmuseum Warleberger Hof, Kiel 1987)<br />
*Behnke, Hans-Jürgen: ''Stadtplanung und Baugeschehen. Die Ära [[Willy Hahn]], Stadtbaurat von [[1921]] bis [[1930]]'', in: ''Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte'' 73 (1987), S. 249-266<br />
*Beier, Gerhard: ''[[Eduard Adler]]''. In: ''[[Jusos Kiel|Jungsozialisten Kiel]] Information'' 3/1965<br />
*Beier, Gerhard: ''[[Carl Legien]], die Gewerkschaften und die [[Kieler Arbeiter- und Matrosenaufstand|Kieler Revolution]]'', in: ''Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte'' 67 (1980), S. 189-210<br />
*Beirat für Geschichte der Arbeiterbewegung und Demokratie in Schleswig-Holstein (Hrsg.): ''[[Jochen Steffen]]. Eine Dokumentation. Zur Gedenkveranstaltung am 30. September 1990'' (Kiel 1990)<br />
*Bickelmann, Hartmut: ''[[Konsumverein Lübeck|Konsumverein und Konsumgenossenschaft Lübeck]]. Vom Lebensmittelversorger der Arbeiterbewegung zur regionalen Einzelhandelskette'', in: ''Zeitschrift für Lübeckische Geschichte'', Band 98 (2018)<br />
*Biere, Bärbel / Scheurer, Walter: ''Anfänge der [[Ortsverein Geesthacht|Geesthachter Arbeiterbewegung]]'' (Lauenburg 1987)<br />
*Bigga, Regine / Bruhn, Paul / [[Uwe Danker|Danker, Uwe]]: [http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay28.pdf ''Der VZ-Verlag in Photographien''], in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 359-379<br />
*Bigga, Regine / [[Uwe Danker|Danker, Uwe]]: [http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay33.pdf ''Die Schleswig-Holsteinische Volkszeitung 1892 bis 1968. Facetten aus ihrer Geschichte''], in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 427-436<br />
*Bigga, Regine / Colmorgen, Eckhard / [[Uwe Danker|Danker, Uwe]] / Dittrich, Irene: [http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_06/Demokratische_Geschichte_Band_06_Essay11.pdf ''Friedhof als Quelle historischen Arbeitens. Der Eichhof in Kiel/Kronshagen''], in: ''Demokratische Geschichte'' 6(1991), S. 259-318<br />
*Billerbeck, Rudolf: ''Die Abgeordneten der ersten Landtage und der Nationalsozialismus'' (Düsseldorf 1971)<br />
*Blandow, Wolfgang: ''80 Jahre und kein bißchen leise. [[Ortsverein Wentorf bei Hamburg|Sozialdemokratischer Ortsverein Wentorf]] 1904 – 1984'' (Brunstorf o.J. [1984])<br />
*Blandow, Wolfgang: [http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_02/Demokratische_Geschichte_Band_02_Essay09.pdf ''Gewalt in der '']''[[Ortsverein Geesthacht|Geesthachter]] Kommunalpolitik. Ein Beitrag zur Auseinandersetzung von SPD und KPD in der Weimarer Republik'', in: ''Demokratische Geschichte'' 2(1987), S. 213-228<br />
*Blandow, Wolfgang: [http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay19.pdf ''"Die unerhörten Treibereien des Rubach." Ein Beitrag zum Verhalten des Arbeiterrates in '']''[[Ortsverein Wentorf bei Hamburg|Wentorf]]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 259-267<br />
*Blandow, Wolfgang: [http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay21.pdf ''"Wat schall de Michel dor noch hängen." Ein Kaiserbild, ein Schulstreik und ein unbeliebter Lehrer''], in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 277-284<br />
*Blank, Bettina: ''Die westdeutschen Länder und die Entstehung der Bundesrepublik'' (München 1995). Darin: ''Die Britische Besatzungszone. 1. Schleswig-Holstein'', S. 147-170<br />
*Boehart, William: ''[[August Ziehl]]. [[Ortsverein Geesthacht|Geesthacht]] - 60 Jahre Arbeiterbewegung 1890-1950'' (Geesthacht 1958)<br />
*[[Gert Börnsen|Börnsen, Gert]]: [http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_15/Demokratische_Geschichte_Band_15_Essay_10.pdf ''Willy Brandt – Visionär und Realist''], in: ''Demokratische Geschichte'' 15(2003), S. 291-300<br />
*[[Gert Börnsen|Börnsen, Gert]]: [http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_20/Demokratische_Geschichte_Band_20_Essay_12.pdf ''Erinnerungen an Jochen Steffen''], in: ''Demokratische Geschichte'' 20(2009), S. 309-326<br />
*[[Burchard Bösche|Bösche, Burchard]]: ''Adolph von Elm. "Der ungekrönte König von Hamburg". Gewerkschafter - Genossenschafter - Sozialdemokrat'' (Hamburg 2015)<br />
*[[Burchard Bösche|Bösche, Burchard]] / Korf, Jan-Frederik: ''[https://web.archive.org/web/20131202230127/http://www.zdk-hamburg.de/download/Chronik_ZdK.pdf Chronik der deutschen Konsumgenossenschaften]'' (Hamburg 2003)<br />
*Boettcher, Holger: ''Nationalsozialismus in Lübeck 1933-1945'' (Museum für Kunst und Kulturgeschichte der Hansestadt Lübeck in Zusammenarbeit mit der SPD-Lübeck und dem DGB-Lübeck, 1985)<br />
*Boettcher, Holger: [http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay11.pdf ''Rechtsauskunft für Minderbemittelte. Die Auseinandersetzung zwischen Bürgertum und Arbeiterbewegung am Beispiel des Lübecker Arbeitersekretariats''], in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 135-160<br />
*Bohlmann, Heinz: [http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_04/Demokratische_Geschichte_Band_04_Essay12.pdf ''Lauenburg/Elbe unter der Herrschaft des Nationalsozialismus 1933-1945''], in: ''Demokratische Geschichte'' 4(1989), S. 331-353<br />
*Bohn, Robert: [http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_17/Demokratische_Geschichte_Band_17_Essay_6.pdf ''"Schleswig-Holstein stellt fest, daß es in Deutschland nie einen Nationalsozialismus gegeben hat." Zum mustergültigen Scheitern der Entnazifizierung im ehemaligen Mustergau''], in: ''Demokratische Geschichte'' 17(2006), S. 173-186<br />
*Bounin, Ingrid: ''Heraus zum Kampf! Dokumente zur Geschichte der Arbeiterbewegung in Lübeck 1866-1949'' (Verwaltungsstelle Lübeck der IG Metall, Lübeck 1987)<br />
*[[Gerhard Braas|Braas, Gerhard]]: ''Vor vierzig Jahren: Wiedergründung der [[Ortsverein Kaltenkirchen|"S.P.D. Ortsgruppe" Kaltenkirchen]]'', in: ''Mitteilungen des Beirats für Geschichte der Arbeiterbewegung und Demokratie in Schleswig-Holstein'', Nr. 3 (1986)<br />
*Bracker, Jochen: ''Zur Lage der Kieler Seeschiffswerften in den Krisenjahren 1925 und 1926'', in: ''Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte'' 67 (1979-1980), S. 57-95<br />
*Brandt, Hans-Heinz: ''60 Jahre [[Ortsverein Neustadt-Land|SPD-Ortsverein Neustadt-Land]]. Ein Rückblick auf die Arbeit der Sozialdemokraten in den Gütern und Dörfern im Südteil des ehemaligen Landkreises Oldenburg/Holstein'' (Neustadt 1980)<br />
*Brandt, Hans-Heinz: ''Zu Werden und Wirken der Sozialdemokraten von ihren Anfängen bis zur Auflösung des Landkreises Oldenburg i. Holstein im Jahre 1970 unter besonderer Berücksichtigung der Entwicklung in der Stadt Neustadt i. Holstein'' (Neustadt 1983)<br />
*Brandt, Hans-Heinz: ''Aus der Geschichte des [[Ortsverein Grömitz|SPD-Ortsvereins Grömitz]]'', in: ''Jahrbuch für Heimatgeschichte Oldenburg/Ostholstein'', 27. Jg. (1983), S. 142-146<br />
*Brandt, Hans-Heinz: ''Vorläufer der heutigen Gewerkschaft ÖTV im Raume Neustadt'', in: ''Jahrbuch Oldenburg'' 28 (1984), S. 227-232<br />
*Brandt, Hans-Heinz: [http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_01/Demokratische_Geschichte_Band_01_Essay05.pdf ''Vaterlandslose Gesellen in Neustadt. Aus der Arbeit eines sozialdemokratischen Ortsvereins in einer holsteinischen Kleinstadt von der Jahrhundertwende bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges, aufgezeichnet am Beispiel der Stadt Neustadt in Holstein''], in: ''Demokratische Geschichte'' 1(1986), S. 55-81<br />
*Brandt, Hans-Heinz: [http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_02/Demokratische_Geschichte_Band_02_Essay06.pdf ''Der Freiheit eine Gasse – Erste demokratische Anfänge 1918 bis 1921 im Landkreis Oldenburg in Holstein''], in: ''Demokratische Geschichte'' 2(1987), S. 117-161<br />
*Brandt, Hans-Heinz: [http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay09.pdf ''Neustadt und die Affäre Liebknecht''], in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 123-129<br />
*Brandt, Hans-Heinz: [http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay37.pdf ''Die Umschichtung der Machtverhältnisse 1933 im Kreistag des Landkreises Oldenburg in Holstein''], in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 495-509<br />
*Brandt, Hans-Heinz / Danker, Uwe: [http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay45.pdf ''Plakate aus dem Landtagswahlkampf 1947''], in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 577-587<br />
*Braun, Bernd: ''Ich wollte nach oben!: Die Erinnerungen von [[Hermann Molkenbuhr]] 1851-1880''. ''Beihefte zum Archiv für Sozialgeschichte'', Band 24, (Bonn 2006), ISBN 978-3-80124-163-6<br />
*[[Wilhelm Brecour|Brecour, Wilhelm]]: ''Die [[Kreisverband Kiel|Sozialdemokratische Partei in Kiel]]. Ihre geschichtliche Entwicklung'' (Kiel o. J. [1932]) (Neudruck in ''Zur Geschichte der Kieler Arbeiterbewegung'', Kiel 1983)<br />
*Bringmann, Fritz: ''Arbeitserziehungslager Nordmark. Berichte, Erlebnisse, Dokumente'' (Kiel 1983)<br />
*Bringmann, Fritz: [http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_09/Demokratische_Geschichte_Band_09_Essay09.pdf ''Erinnerungen anläßlich des 50. Jahrestages des Endes des Zweiten Weltkrieges. Erste Nachkriegserfahrungen eines jungen KZ-Häftlings nach dem Kriege in Lübeck''], in: ''Demokratische Geschichte'' 9(1995), S. 181-186<br />
*Bringmann, Fritz / Siegfried, Detlef: [http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_04/Demokratische_Geschichte_Band_04_Essay10.pdf ''Die Bringmanns – Erinnerungen an eine Familie in der Lübecker Arbeiterbewegung''], in: ''Demokratische Geschichte'' 4(1989), S. 229-258<br />
*Bringmann, Fritz / Diercks, Herbert: ''Die Freiheit lebt! Antifaschistischer Widerstand und Naziterror in Elmshorn und Umgebung 1933-1945'' (Frankfurt/Main 1983) ISBN 3-87682-040-8<br />
*[[Gottfried Brockmann|Brockmann, Gottfried]] / Kruse, Joachim: ''Gottfried Brockmann'' (Schleswig 1970)<br />
*Brömel, Stefan: [http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_19/Demokratische_Geschichte_Band_19_Essay_10.pdf ''Die APO in der Provinz. Flensburg in den Jahren 1967 bis 1972 – eine Collage''], in: ''Demokratische Geschichte'' 19(2008), S. 191-234<br />
*Burchardt, Rainer / Knobbe, Werner: ''[[Björn Engholm]]. Die Geschichte einer gescheiterten Hoffnung'' (Stuttgart 1993) ISBN 3-421-06643-4<br />
<br />
==C==<br />
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*Callesen, Gerd: ''[http://library.fes.de/jportal/servlets/MCRFileNodeServlet/jportal_derivate_00022604/afs-1969-267.pdf Sozialdemokratie und nationale Frage in Nordschleswig um die Jahrhundertwende]''. In: ''Archiv für Sozialgeschichte'' 9 (1969), S. 267 - 320<br />
*Callesen, Gerd: ''Die Schleswig-Frage in den Beziehungen zwischen dänischer und deutscher Sozialdemokratie 1912-1924. Ein Beitrag zum sozialdemokratischen Internationalismus'' (Schriftenreihe der Heimatkundlichen Arbeitsgemeinschaft Nordschleswig, Heft 21, Apenrade 1970) | [http://library.fes.de/jportal/servlets/MCRFileNodeServlet/jportal_derivate_00020178/afs-1973-687.pdf Ausführliche Rezension von Dorrit Andersen]<br />
*Callesen, Gerd: [http://library.fes.de/jportal/servlets/MCRFileNodeServlet/jportal_derivate_00022616/afs-1973-712.pdf Rezension von Carl Madsen, ''Flygtning 33. Strejflys over Hitlers Danmark'', Kobenhavn 1972]. In: ''Archiv für Sozialgeschichte'' 13 (1973), S. 712-713<br />
*Callesen, Gerd: [http://library.fes.de/jportal/servlets/MCRFileNodeServlet/jportal_derivate_00020794/afs-1988-507.pdf ''Neuere Arbeiten zur Geschichte des deutschsprachigen Exils in Dänemark'']. In: ''Archiv zur Sozialgeschichte'' 28 (1988), S. 507-516 [Sammelrezension]<br />
*Callesen, Gerd: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_06/Demokratische_Geschichte_Band_06_Essay05.pdf Thorvald August Marinus Stauning. 1873-1942, zu einem "Mythos" der dänischen Arbeiterbewegung]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 6(1991), S. 111-141<br />
*Carstens, Uwe: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_08/Demokratische_Geschichte_Band_08_Essay10.pdf Die Initiative Kieler Wohnlager (IKW). Zu den Lagern im Stadtbild der Landeshauptstadt Kiel in den Kriegs- und Nachkriegsjahren]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 8(1993), S. 323-346<br />
*Christen, Ulf B.: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_06/Demokratische_Geschichte_Band_06_Essay08.pdf Die Entnazifizierung im Schleswig-Holsteinischen Landtag. 1946 bis 1951]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 6(1991), S. 189-212<br />
*Christiansen, W. L.: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay44.pdf Die Sozialdemokratische Partei Flensburgs (SPF). Die kleinste sozialdemokratische Partei der Welt]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 569-575<br />
*Christiansen, W. L.: [https://www.dcbib.dk/sites/sydslesvig.ddbcms.dk/files/files/news/032_wl_christiansen_meine_geschichte_der_sozialdemokratischen_partei_flensburg_2.pdf Meine Geschichte der Sozialdemokratischen Partei Flensburgs. Sozialdemokraten zwischen Deutsch und Dänisch 1945-1954] (Flensburg 1993)<br />
*Clausen, Hermann: ''Der Aufbau der Demokratie in der Stadt [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]] nach zwei Weltkriegen'' (Flensburg 1966) | [http://library.fes.de/jportal/servlets/MCRFileNodeServlet/jportal_derivate_00020054/afs-1968-571.pdf Rezension von Gerd Callesen]<br />
*Colmorgen, Eckhard / Liesching, Bernhard: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay18.pdf Ein Denkmal der Novemberrevolution 1918 in Kiel]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 241-258<br />
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==D==<br />
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*Dähnhardt, Dirk: ''Revolution in Kiel'' (Neumünster 1978)<br />
*Dähnhardt, Dirk / Granier, Gerhard (Hrsg.): ''Der Kapp-Putsch in Kiel. Eine Dokumentation zum 60. Jahrestag der Märzereignisse von 1920'', in: ''Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte'' 66 (1980)<br />
*Dähnhardt, Willy /Nielsen, Birgit S.: ''Geflüchtet unter das dänische Strohdach. Schriftsteller und bildende Künstler im dänischen Exil nach 1933. Ausstellung der Königlichen Bibliothek Kopenhagen'' (Schriften der Schl.-Holst. Landesbibliothek Band 3, Heide 1988)<br />
*[[Uwe Danker|Danker, Uwe]] u.a. (Hrsg.): ''Demokratische Geschichte. Jahrbuch für Schleswig-Holstein'' Bd. 1 – 20 (Malente 1988 - 2009)<br />
*Danker, Uwe: [http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_09/Demokratische_Geschichte_Band_09_Essay11.pdf ''Die Geburt der Doppelstrategie in der "Roten Hochburg". Arbeiterbewegung in Schleswig-Holstein 1863-1918''], in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 21-62<br />
*Danker, Uwe: [http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_09/Demokratische_Geschichte_Band_09_Essay11.pdf ''1945/46 in Briefen und Berichten von Gertrud und Paul Bruhn. Dokumente aus und Erinnerungen an die Jahre 1945/46''], in: ''Demokratische Geschichte'' 9(1995), S. 213-226<br />
*Danker, Uwe: [http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_12/Demokratische_Geschichte_Band_12_Essay_9.pdf ''"Oftmals spinne ich mit Hedwig politische Debatten über diese Jugend". Das Tagebuch des Adolf Buhmann für die Jahre 1945 bis 1969''], in: ''Demokratische Geschichte'' 12(1999), S. 133-190<br />
*Danker, Uwe: [http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_17/Demokratische_Geschichte_Band_17_Essay_7.pdf ''Der Landtag und die Vergangenheit. Das Thema "Vergangenheitsbewältigung" im Schleswig-Holsteinischen Landtag 1947-1992''], in: ''Demokratische Geschichte'' 17(2006), S. 187-208<br />
*Danker, Uwe: [http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_19/Demokratische_Geschichte_Band_19_Essay_8.pdf ''"Raus aus dem Elend". Selbstverortung und Programmatik schleswig-holsteinischer Nachkriegspolitik in sozialdemokratischer Regie''], in: ''Demokratische Geschichte'' 19(2008), S. 145-169<br />
*Danker, Uwe: [http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_20/Demokratische_Geschichte_Band_20_Essay_4.pdf ''Gustav Radbruch in Kiel. Eine vorsichtige Annäherung an den 'Politiker'''], in: ''Demokratische Geschichte'' 20(2009), S. 77-100<br />
*Danker, Uwe: ''[[Kieler Arbeiter- und Matrosenaufstand|Revolutionsstadt Kiel]]. Ausgangsort für die erste deutsche Demokratie'', in: ''Demokratische Geschichte'' 25(2014), S. 285-306<br />
*Danker, Uwe / Dittrich, Irene: ''Verscharrt, verdrängt, vergessen. NS-Opfer auf dem Friedhof Eichhof/Kiel'' (Kiel 1992)<br />
*Danker, Uwe / Lehmann, Sebastian: ''Begegnungen - Das Kieler Rathaus in der NS-Zeit'', in: ''Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte'' 87 (2013), S. 93-125<br />
*Danker, Uwe / Nowottny, Eva (Hrsg.): ''"Ich bin sicher, dass eine erste politische Bewertung meines Vorschlags nur Vorteile bringen wird." [[Kurt Hamer]]. Landespolitiker und Grenzbeauftragter'' (Malente 2003)<br />
*Danker, Uwe / Steffen, Jens-Peter (Hrsg.): ''"[[Jochen Steffen]]. Ein politisches Leben."'' (Malente 2018)<br />
*Danker, Uwe / Rave, Klaus: ''8. Mai 1945 – Stunde Null'' (Kiel 1986)<br />
*Deppe, Ralf: ''Exil in Dänemark 1933-1948'' (Wiss. Hausarbeit, unveröffentlicht, Hamburg 1984)<br />
*DGB-Ortsausschuss Kiel (Hrsg.): ''Unser Haus'' (Zeitschrift, 1907-1957) [Stadtarchiv Kiel]<br />
*[[Bruno Diekmann|Diekmann, Bruno]]: ''Wir haben Wort gehalten. Rechenschaftsbericht von Ministerpräsident Bruno Diekmann über drei Jahre Regierungsarbeit'' (Kiel o. J. [1950])<br />
*Dinesen, Ruth / Nielsen, Birgit S. / Petersen, Hans Uwe / Schmöe, Friedrich (Hg.): ''Deutschsprachiges Exil in Dänemark nach 1933. Zu Methoden und Einzelergebnissen'' (''Text und Kontext'', Sonderreihe Bd. 21, München 1986)<br />
*Dittrich, Irene: ''Heimatgeschichtlicher Wegweiser zu Stätten des Widerstandes und der Verfolgung 1933 – 1945. Band 7: Schleswig-Holstein I, nördlicher Landesteil'' (Frankfurt/M. 1993)<br />
*Dittrich, Irene / Kalk, Wilfried: [http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_02/Demokratische_Geschichte_Band_02_Essay14.pdf ''"Wir wollen nicht länger Menschen zweiter Klasse sein." Der Metallerstreik in Schleswig-Holstein 1956/57''], in: ''Demokratische Geschichte'' 2(1987), S. 351-393<br />
*Döhring, Rolf: [http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay13.pdf ''Die Anfänge der Freien Turnerschaft Neumünster''], in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 173-179<br />
*Döll-Krämer, Inge / Krämer, Gerd / Vesper, Ingrid: [http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_07/Demokratische_Geschichte_Band_07_Essay05.pdf ''Sozialdemokratische Frauens- und Vertrauenspersonen in Altona vor 1914. Ein Beitrag zur Geschichte der Frauenbewegung in Schleswig-Holstein''], in: ''Demokratische Geschichte'' 7(1992), S. 121-150<br />
*Dopheide, Renate: ''Gedenkstätten zur Erinnerung an die Opfer des Nationalsozialismus in Kiel und Umgebung'', in: ''Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte'' 77 (1993), S. 141-208<br />
*Dopheide, Renate: ''Kiel, Mai 1945'' (Kiel 2007)<br />
*von Dücker, Elisabeth: ''Ein fast vergessenes Kapitel Altonaer Industrie- und Arbeitergeschichte. Anmerkungen zur Geschichte der Glasmacher und der Glasindustrie in Ottensen (1850-1930)'' in: Paetau, Rainer / Rüdel, Holger (Hrsg.): ''Arbeiter und Arbeiterbewegung in Schleswig-Holstein im 19. und 20. Jahrhundert'' (Neumünster 1987) ISBN 3-529-02913-0, S. 97-134<br />
<br />
==E==<br />
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*[[Sami El Basiouni|El Basiouni, Sami]]: ''1903-2003 - 100 Jahre [[Ortsverein Ratzeburg]] und Umgebung'' (Ratzeburg 2003)<br />
*[[Björn Engholm|Engholm, Björn]]: ''Vom öffentlichen Gebrauch der Vernunft'' (München 1993) ISBN 3-426-77008-3<br />
*[[Björn Engholm|Engholm, Björn]]: ''Ökonomie und Ästhetik'' (2. Aufl., Pforzheim 1998)<br />
*Erdmann, Karl Dietrich: ''Rätestaat oder parlamentarische Demokratie? Neuere Forschungen zur [[Kieler Arbeiter- und Matrosenaufstand|Novemberrevolution 1918]] in Deutschland'', in: ''Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte'' 68 (1981-1983), S. 182-200<br />
*Ewald, Wilhelm: ''Erinnerungen an die Revolution und den Arbeiterrat in Apenrade'', Apenrade (1921)<br />
*Ewald, Wilhelm: ''Fünfundzwanzig Jahre Sozialdemokratischer Verein Apenrade'', (Apenrade 1926)<br />
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==F==<br />
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*Fentsahm, Uwe: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_08/Demokratische_Geschichte_Band_08_Essay05.pdf Der schwierige Umgang mit der Demokratie im Jahre 1920. Die Bordesholmer Landräte Adolf von Heintze und Arthur Zabel]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 8(1993), S. 153-172<br />
*Fentsahm, Uwe: ''Sozialdemokraten im Kampf gegen den Faschismus: [[Arthur Zabel]] und sein Weggefährte DAMOS (1931 – 1933)'', in: ''Mitteilungen des Geschichtsvereins für das ehemalige Amt Bordesholm e.V.'', Heft 2 (Mai 1994)<br />
*Fertmann, Ludger: ''[[Björn Engholm]]. Ein Portrait'' (München 1993) ISBN 3-453-05206-4<br />
*[[Rolf Fischer|Fischer, Karl-Rudolf]]: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_02/Demokratische_Geschichte_Band_02_Essay04.pdf Damm gegen die rote Flut. Bürgerliche Wahlgeometrie im Kaiserlichen Kiel]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 2(1987), S. 77-91<br />
*[[Rolf Fischer|Fischer, Karl-Rudolf]]: ''[[Stephan Heinzel]] und die Anfänge der [[Kreisverband Kiel|Kieler Sozialdemokratie]]'', in: ''Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte'' 73 (1987-1991), S. 45-96<br />
*[[Rolf Fischer|Fischer, Karl-Rudolf]]: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_06/Demokratische_Geschichte_Band_06_Essay04.pdf "Die Partei beherrscht ein vortrefflicher Geist." Der Geheimkongreß der deutschen Sozialdemokratie in Kopenhagen von 1883]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 6(1991), S. 89-110<br />
*[[Rolf Fischer|Fischer, Karl-Rudolf]]: ''Eine Wahl im November'', in: Carstens / Fischer / [[Ute Kohrs|Kohrs-Heimann]] (Hrsg.): ''Kiel. Eine Liebe auf den zweiten Blick'' (Husum 1993) ISBN 3-88042-648-1<br />
*[[Rolf Fischer|Fischer, Rolf]]: ''[[Hermann Lüdemann]] und die deutsche Demokratie'' (Neumünster 2006) ISBN 3-529-06140-9<br />
*[[Rolf Fischer|Fischer, Rolf]] (Hrsg.): ''[[Kieler Arbeiter- und Matrosenaufstand|Revolution]]. Beiträge zum Kongress der Kieler SPD zum 90. Jahrestag der Revolution 1918'' (Kiel 2009)<br />
*[[Rolf Fischer|Fischer, Rolf]]: ''"Der Bahn, der kühnen, folgen wir …" [[Stephan Heinzel]] und der Aufstieg der [[Kreisverband Kiel|Kieler SPD]]'' (Geschichte der Kieler Sozialdemokratie, Band 1: 1863 – 1900) (Malente 2010) ISBN 3-933862-42-6<br />
*[[Rolf Fischer|Fischer, Rolf]] (Hrsg.): ''[[Kieler Arbeiter- und Matrosenaufstand|Revolution]] und Revolutionsforschung. Beiträge aus dem Kieler Initiativkreis 1918/19'' (Sonderveröffentlichung der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte, Bd. 67, Kiel 2011) ISBN 978-3-86935-059-2<br />
*[[Rolf Fischer|Fischer, Rolf]]: ''"Mit uns die neue Zeit!" [[Kreisverband Kiel|Kiels Sozialdemokratie]] im Kaiserreich und in der Revolution'' (Geschichte der Kieler Sozialdemokratie, Band 2: 1900 - 1920) (Kiel 2013) ISBN 978-3-86935-196-4<br />
*[[Rolf Fischer|Fischer, Rolf]]: ''Die dunklen Jahre. [[Kreisverband Kiel|Kiels Sozialdemokratie]] im Nationalsozialismus'' (Geschichte der Kieler Sozialdemokratie Band 4: 1930 - 1945)(Kiel 2017) ISBN 978-3-86935-329-6<br />
*[[Rolf Fischer|Fischer, Rolf]] / [[Doris Hansen|Hansen, Doris]]: ''EinBlick. Die Arbeiterwohlfahrt, Kreisverband Kiel 1945 bis 2005'' (Kiel 2005) ISBN 3-88312-409-5<br />
*[[Rolf Fischer|Fischer, Rolf]] (Hrsg.): ''Sehnsucht nach Demokratie. Neue Aspekte der [[Kieler Arbeiter- und Matrosenaufstand|Kieler Revolution 1918]]'' (Kiel 2020), ISBN 978-3-86935-390-6<br />
*[[Rolf Fischer|Fischer, Rolf]]: ''Kiels Intellektuelle und das Jahr 1918 - die republikanische Avantgarde''. In: Fischer, Rolf (Hrsg.): ''Sehnsucht nach Demokratie. Neue Aspekte der [[Kieler Arbeiter- und Matrosenaufstand|Kieler Revolution 1918]]'' (Kiel 2020), ISBN 978-3-86935-390-6, S. 9-22<br />
*[[Rolf Fischer|Fischer, Rolf]]: ''Kiel, die Kirchen und die [[Kieler Arbeiter- und Matrosenaufstand|Revolution 1918]] - eine Standortbestimmung''. In: Fischer, Rolf (Hrsg.): ''Sehnsucht nach Demokratie. Neue Aspekte der [[Kieler Arbeiter- und Matrosenaufstand|Kieler Revolution 1918]]'' (Kiel 2020), ISBN 978-3-86935-390-6, S. 57-72<br />
*[[Rolf Fischer|Fischer, Rolf]]: ''"Stiefkind unserer Demokratiegeschichte" - eine Erinnerung an die Rede von Bundespräsident [[Frank-Walter Steinmeier]] zum [[Kieler Arbeiter- und Matrosenaufstand|9. November 1918]]''. In: Fischer, Rolf (Hrsg.): ''Sehnsucht nach Demokratie. Neue Aspekte der [[Kieler Arbeiter- und Matrosenaufstand|Kieler Revolution 1918]]'' (Kiel 2020), ISBN 978-3-86935-390-6, S. 134-138<br />
*[[Rolf Fischer|Fischer, Rolf]]: ''Kiel und die 70er. [[Günther Bantzer]] und der Beginn unserer Gegenwart'' (Kiel 2020) ISBN 978-3-529-05059-6 (mit Beiträgen von [[Uta Wilke]] und Timo Erlenbusch)<br />
*[[Rolf Fischer|Fischer, Rolf]] /[[Jürgen Weber|Weber, Jürgen]]: ''Unermüdlich helfen. Die Erinnerungen der [[Gertrud Völcker]]'' (Kiel/Hamburg 2021), ISBN 978-3-529-05064-0<br />
*[[Rolf Fischer|Fischer, Rolf]]: ''Der Nord-Ostsee-Kanal - die Menschen, die ihn bauten''. In: Verein Maritimes Viertel - Kultur am Kanal e.V. (Hrsg.): ''Der Weg in die Welt. 125 Jahre + 1 Nord-Ostsee-Kanal'' (Selbstverlag, Kiel 2021), S. 55-68<br />
*[[Rolf Fischer|Fischer, Rolf]] / [[Kurt Schulz|Schulz, Kurt]]: ''Vom Kanon der Kulturen. Minderheiten- und Volksgruppenpolitik in Schleswig-Holstein als Architektur des Friedens'' (Bräist/Bredstedt 1998) ISBN 3-88007-274-4<br />
*Fladhammer, Christa: ''SPD Wandsbek 1863 - 1950. Vom preußischen Ortsverein zum größten Kreis der SPD Landesorganisation Hamburg'', (1988)<br />
*Flick, Eva Maria: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_02/Demokratische_Geschichte_Band_02_Essay03.pdf Der Rendsburger Arbeiterverein vom Jahre 1848]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 2(1987), S. 55-75<br />
*Foitzik, Doris (Hrsg.): ''"Die stärkste der Partei'n …" Arbeiterbewegung im [[Kreisverband Steinburg|Kreis Steinburg]] zwischen 1860 und 1960'' (Kiel 1990)<br />
*Franck, Klaus: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay08.pdf Wie ein vaterländischer Geometer ins Gefängnis kam. Ein Sozialistengesetz vor Bismarck in Eutin]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 117-121<br />
*Freche, Julian: ''Milieus in [[Kreisverband Lübeck|Lübeck]] während der Weimarer Republik (1919–1933)''. (Kieler Schriften zur Regionalgeschichte 4, Wachholtz, Kiel/Hamburg 2019)<br />
*Freund, Michael: ''Heimatvertriebene und Flüchtlinge in Schleswig-Holstein. Ein Beitrag zu ihrer gesellschaftspolitischen Bedeutung als Bundes- und Landtagsabgeordnete'' (Dissertation, Kiel 1975)<br />
*[[Karl Frohme|Frohme, Karl]]: ''[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1670763862 Wehr und Waffen. Grundsätze und Erläuterungen des Kommunalwahlprogramms der SPD Schleswig-Holsteins] 1902, o.J.''<br />
*[[Karl Frohme|Frohme, Karl]]: ''Empor! Lieder und Gedichte'' (Auer, Hamburg 1910)<br />
*[[Karl Frohme|Frohme, Karl]]: ''Politische Polizei und Justiz im monarchistischen Deutschland'', (Hamburg 1926)<br />
<br />
==G==<br />
<br />
*Gaul, Gerhard: ''Ein Mann der ersten Stunde. Zum Gedenken an Otto Passarge.'' In: ''Lübeckische Blätter'', Nr. 11 vom 29.5.1976.<br />
*Gäth, Lisa / Küter, Wolfgang / Tikowsky, Hans: ''Kleine Geschichte der [[Ortsverein Süderbrarup|SPD Süderbrarup]]'' (Süderbrarup 1988)<br />
*[[Andreas Gayk|Gayk, Andreas]]: ''[[Kinderrepublik Seekamp|Die Rote Kinderrepublik]]. Ein Buch von Arbeiterkindern für Arbeiterkinder.'' Neu herausgegeben von Axel Zimmermann und Jochen Zimmer (Stuttgart 1976)<br />
*Geckeler, Christa (Hrsg.): ''Erinnerungen der Kieler Kriegsgeneration 1930 / 1960'' (Husum 2003)<br />
*Geckeler, Christa (Hrsg.): ''Erinnerungen an Kiel zwischen den Weltkriegen 1918 / 1939'' (Husum 2007)<br />
*Gertler, Alfred J.: ''[[Björn Engholm]] im Gespräch. Perspektiven sozialdemokratischer Politik'' (Bonn 1991) ISBN 3-416-02352-8<br />
*[[Wilhelm Geusendam|Geusendam, Wilhelm]]: ''Herausforderungen KJVD-UdSSR-KZ-SPD'' (Kiel 1985)<br />
*Glaeßer, H.-G.: ''Das Institut für Seeverkehr und die Weltwirtschaft'', in: Jürgen Elvert, Jürgen Jensen, Michael Salewski (Hrsg.): ''Kiel, die Deutschen und die See'' (Stuttgart 1992)<br />
*Glet, Axel: ''Die Wiedergründung der [[Landesverband|SPD in Schleswig-Holstein]] 1945/46'', in: ''Zeitschrift für schleswig-holsteinische Geschichte'' 105 (1980)<br />
*Göhring, Mario: ''Von Zeitungsverboten, Gleichschaltung und dem "Kampf um die Leserschaft". Methoden der "Nazifizierung" der Presse zwischen 1930 und 1934 am Beispiel ausgewählter Zeitungen aus Kiel, Lübeck und Flensburg'' (Magister-Arbeit Kiel 1994)<br />
*Göttsch, Silke: ''"Auf, Brüder, laßt uns wandern ..." Zur Lage der Handwerksgesellen in Schleswig-Holstein in der 1. Hälfte des 19. Jahrhunderts'', in: ''Kieler Blätter zur Volkskunde'' XVII (1985), S. 35-47<br />
*Green, Ulrich: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_22/Demokratische_Geschichte_Band_22_Essay_5.pdf Richard Vosgerau 1933-1945. Von Borby über Neuengamme bis zum Tod in der Neustädter Bucht]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 22(2011), S. 143-166<br />
*Green, Ulrich: ''Karl Faden und Hans Quade - ein Polizist und sein Richter. NS-Opfer und NS-Täter vor und nach 1945''. In: ''Zeitschrift der Gesellschaft für Schleswig-Holsteinische Geschichte'', Bd. 140 (2015), S. 181-209<br />
*Green, Ulrich: ''Zum Widerstand der Eckernförder KPD gegen das NS-Regime. Aktionen, Verfolgung, Versuche der Wiedergutmachung nach 1945''. In: ''Materialien und Forschungen aus der Region'', Bd. 10 (Heimatgemeinschaft Eckernförde e.V., Eckernförde 2017), S. ???-???<br />
*Green, Ulrich: ''[[Jürgen Jürgensen]] - Doch es sollte noch schlimmer kommen'' (Eckernförde 2021)<br />
*Grieser, Helmut: ''Reichsbesitz, Entmilitarisierung und Friedensindustrie in Kiel nach dem Zweiten Weltkrieg'' (Kiel 1979)<br />
*Grieser, Helmut: ''Die ausgebliebene Radikalisierung. Zur Sozialgeschichte der Kieler Flüchtlingslager im Spannungsfeld von sozialdemokratischer Landespolitik und Stadtverwaltung 1945 – 1950'' (Wiesbaden 1980)<br />
*Grieser, Helmut: ''Kontinuität des Reiches oder neue Ideen? Methodische Überlegungen zum politischen Bewußtsein Kieler Parteiführer nach dem Zweiten Weltkrieg (1945-1955)'', in: ''Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte'' 68 (1981-1983), S. 1-40<br />
*Grimm, Eckhard: ''75 Jahre [[Ortsverein Ellerbek (PI)|Ortsverein Ellerbek]] - Eine Chronik 1913-1988'' (Ellerbek 1988)<br />
*Grothe, Hermann (Hrsg.): ''"Wißt ihr noch?" Ehemalige [[Kreisverband Neumünster|Neumünsteraner Falken]] erinnern sich an die Jugendarbeit der ersten Nachkriegsjahre'' (Oberhausen 1978)<br />
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*Haese, Ute: ''Die Lübecker Freie Presse'', in: ''Zeitschrift des Vereins für lübeckische Geschichte und Altertumskunde 72 (1992), S. 241-264''<br />
*Haese, Ute / Prawitt-Haese, Torsten: ''"Dem Leser ein Halt in schwerer Zeit". Schleswig-holsteinische Pressegeschichte 1945 – 1955'' (Hamburg 1994)<br />
*Haese, Ute / Prawitt-Haese, Torsten: ''Die Kieler Presse in den Nachkriegsjahren'', in: ''Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte'' 79 (1995-1999), S. 81-128<br />
*Hagemann, Karen: ''Frauenalltag und Männerpolitik - Alltagsleben und gesellschaftliches Handeln von Arbeiterfrauen in der Weimarer Republik'' (J.H.W. Dietz, Bonn 1990)<br />
*[[Kurt Hamer|Hamer, Kurt]] / [[Kalle Schunck|Schunck, Karl-Werner]] / Schwarz, Rolf (Hrsg.): ''Vergessen und verdrängt. Arbeiterbewegung und Nationalsozialismus in den Kreisen Rendsburg und Eckernförde. Eine andere Heimatgeschichte'' (Eckernförde 1984)<br />
*Hanke, Christian: ''Selbstverwaltung und Sozialismus. Carl Herz, ein Sozialdemokrat'' (Münster 2006) [https://books.google.de/books?id=wkQpJTEwV6QC&pg=PA53&lpg=PA53&dq=hermann+thomas+spd+altona&source=bl&ots=dZfB4PgXTh&sig=ACfU3U0hQLN8A5WRv8P9gbHeywar1gOvxA&hl=de&sa=X&ved=2ahUKEwjG-4_e8P-DAxViVPEDHbgjBksQ6AF6BAgFEAM#v=onepage&q=hermann%20thomas%20spd%20altona&f=false digital auf Google-Books]<br />
*Hansen, Klaus Henning: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_01/Demokratische_Geschichte_Band_01_Essay12.pdf Auf den Spuren eines KZ-Tagebuches. Zum Schicksal Paul Dörings, 1905-1973]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 1(1986), S. 291-308<br />
*Hansen, Silke: ''Die Zeit der nationalsozialistischen Machtübernahme in Kiel im Spiegel der Presse'' (Unveröff. Staatsexamensarbeit, Kiel 1986) [Stadtarchiv Kiel Signatur 6099a 1a]<br />
*Hansestadt Lübeck: ''[http://www.luebeck.de/stadt_politik/rathaus/buergerschaft/files/60jahre_wahlen.pdf 60 Jahre gewählte Bürgerschaft in der Hansestadt Lübeck. Bürgerschaftswahlen 13. Oktober 1946 – 2. März 2003]'' (Lübeck 2006)<br />
*Hartmann, Peter: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_01/Demokratische_Geschichte_Band_01_Essay09.pdf Arbeiterrad- und Kraftfahrerbund "Solidarität", Ortsgruppe Oststeinbek "Fahrwohl von 1904"]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 1(1986), S. 197-207<br />
*Hartmann, Peter: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay38.pdf Eine Karte zur Arbeiterbewegung 1933 bei Kiel. Fundstück zur Beschlagnahme des Vermögens der Arbeitervereine 1938]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 511-514<br />
*Hartwig, Dieter: ''Die [[Kieler Arbeiter- und Matrosenaufstand|Gehorsamsverweigerungen in der Marine 1918]] - nicht vorbildlich für Soldaten! Oder vielleicht doch?'' In: Fischer, Rolf (Hrsg.): ''Sehnsucht nach Demokratie. Neue Aspekte der [[Kieler Arbeiter- und Matrosenaufstand|Kieler Revolution 1918]]'' (Kiel 2020), ISBN 978-3-86935-390-6, S. 128-133<br />
*Heed, Levke: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_13/Demokratische_Geschichte_Band_13_Essay_7.pdf Arbeitersport in Kiel]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 13(2000), S. 147-198<br />
*Heggen, Alfred: ''Der Arbeiter- und Soldatenrat 1918/19,'' in: Heggen, Alfred und Friedhelm Hammes (Hrsg.): ''Neumünster. - Vom Kaiserreich zur Inflation. Eine Dokumentation der Jahre 1910 bis 1923''. Neumünster 1983.<br />
*Heggen, Alfred: ''Politische Unruhen 1930 – 1932,'' in: Heggen, Alfred und Friedhelm Hammes (Hrsg.): ''Neumünster. - Vom Kaiserreich zur Inflation. Eine Dokumentation der Jahre 1910 bis 1923''. Neumünster 1983.<br />
*Heggen, Alfred und Tidow, Klaus (Hrgs.): ''Industriekultur in Neumünster - Das „Manchester Holsteins" im 19. Jahrhundert'', (Neumünster 1988)<br />
*Heldt, Perke: ''Die politische Macht liegt in unserer Hand. [[Paul Dölz]], Arbeiterbewegung und USPD in Tönning 1918-22'' (Flensburg o. J. [1990]), auch in: ''Grenzfriedenshefte'' 4 (1989), S. 199-247.<br />
*Hellwig, Hugo: ''Der Anfang der politischen Arbeiter-Bewegung in Flensburg'', Flensburg 1926<br />
*[[Emil Helms|Helms, Emil]]: ''Die sozialdemokratische und gewerkschaftliche Bewegung in Dänemark'' (Hirschfeld, Leipzig 1907)<br />
*Hemker, Christoph: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_09/Demokratische_Geschichte_Band_09_Essay02.pdf Vor 60 Jahren verboten: Die Wochenzeitschrift Blick in die Zeit]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 9(1995), S. 9-44<br />
*Hemmie, Dagmar: ''[[Otto Passarge]] (1891-1976). Leben und Wirken für Lübeck'' (Lübeck 2011)<br />
*Herrberger, Marcus: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_21/02_Herrberger.pdf Vom Volksschullehrer zum Polizeipräsidenten. Erich Wentker (1890-1947) – eine sozialdemokratische Karriere in der Weimarer Republik]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 21(2010), S. 69-95<br />
*Herrmann, Thomas: ''Die Frauen haben die Last getragen. Individuelle und kollektive Schicksale von Frauen 1945 bis 1949 in Kiel'' (Magisterarbeit, Kiel 1993)<br />
*Herrmann, Thomas / Jebens-Ibs, Sabine / Schmatzler, Uta Cornelia / Zachow-Ortmann, Maria: ''"Alle Mann an Deck! "- "Und die Frauen in die Kombüse?" Frauen in der schleswig-holsteinischen Politik 1945 – 1958'' (Kiel 1993)<br />
*Herzig, Arno / Langewiesche, Dieter / Sywottek, Arno (Hrsg.): ''Arbeiter in Hamburg'' (Hamburg 1983)<br />
*Herzig, Arno: ''Die Hamburger Arbeiterbewegung in ihrer Entwicklung bis 1890'' in: Paetau, Rainer / Rüdel, Holger (Hrsg.): ''Arbeiter und Arbeiterbewegung in Schleswig-Holstein im 19. und 20. Jahrhundert'' (Neumünster 1987) ISBN 3-529-02913-0, S. 23-50<br />
*Hirt, Gunter: ''Soziale Probleme und Sozialismus in Dithmarschen in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts'', in: Dithmarschen - Zeitschrift für Landeskunde und Heimatpflege, Heft 4 Boyens & Co. (Heide Dezember 1971)<br />
*Hoch, Gerhard: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_01/Demokratische_Geschichte_Band_01_Essay13.pdf 1946 – Die verhinderte Selbstreinigung. Ein Dokument aus Kaltenkirchen. Zum Protokollbuch einer SPD-Ortsgruppe]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 1(1986), S. 309-316<br />
*Hoch, Gerhard: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay10.pdf Versammlung auf der Groot Däl. Ellerau, Gutsbezirk Kaden 1876]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 131-134<br />
*Hoch, Gerhard: Aus der Frühzeit der Barmstedter Arbeiterbewegung, in: Jahrbuch für den Kreis Pinneberg 1992, S. 103.<br />
*Höffken, Martin: ''Die "Kieler Erklärung" vom 26. September 1949 und die "Bonn-Kopenhagener Erklärungen" vom 29. März 1955 im Spiegel deutscher und dänischer Zeitungen. Regierungserklärungen zur rechtlichen Stellung der dänischen Minderheit in Schleswig-Holstein in der öffentlichen Diskussion'' (Frankfurt/M. 1994)<br />
*Hoffmann, Erich: ''Grundzüge des grenzpolitischen Wirkens [[Richard Schenck|Dr. Richard Schencks]]'', in: ''Zeitschrift für schleswig-holsteinische Geschichte'' 107 (1982)<br />
*Hoffmann, Erich / Wulf, Peter (Hrsg.): ''Wir bauen das Reich. Aufstieg und erste Herrschaftsjahre des Nationalsozialismus in Schleswig-Holstein'' (Neumünster 1983)<br />
*Holander, Reimer Kay: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay48.pdf Die "Niebüller Erklärung" der SPD Nordfriesland. Die Haltung der deutschen Sozialdemokraten zur Frage der nationalen Minderheiten]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 603-609<br />
*Holander, Reimer Kay: ''Kurt Hamer und sein "Modell Nordfriesland". Zu zwei Dokumentationen'', in: ''Demokratische Geschichte'' 18(2007), S. 267-280<br />
*Holtorf, Paul: ''Die leitenden Männer des Kreises Steinburg. [[Willi Steinhörster]].'' In: Heimatverband Kreis Steinburg (Hrsg.): ''Steinburger Jahrbuch 1967.'' Itzehoe 1966, S. 33–34.<br />
*Hoop, Edward: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay20.pdf November 1918 – Die Revolution in Rendsburg]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 269-275<br />
*Hoppe, Ulrike / Plambeck, Petra: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay14.pdf "Da 20 Jahre deutscher Herrschaft … nicht mehr herausgewirtschaftet haben." Sozialdemokratie und Kolonialpolitik in Wandsbek]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 181-184<br />
*[[Paul Hug|Hug, Paul]]: ''Mein Dienst in der Parteibewegung des ehemaligen [[Fürstentum Lübeck|Fürstentums Lübeck]]'', in: Rathkamp/Broscho: ''Geschichtlicher Überblick über die Vereins- und Organisationsbewegung der [[Ortsverein Eutin|Eutiner Arbeiterschaft]]'' (Eutin o.J. [vermutlich 1929]), 5.47<br />
*Huhle, Robert: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_02/Demokratische_Geschichte_Band_02_Essay07.pdf Der Präsident. Zur Rolle des Schneiders Rudolf Topff als Vorsitzender des Sonderburger Soldatenrates 1918]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 2(1987), S. 163-171<br />
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*Ibs, Jürgen: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_05/Demokratische_Geschichte_Band_05_Essay03.pdf Vom zünftigen Gesellen zum handwerklichen "Lohnarbeiter". Hintergründe der Entstehung der frühen Itzehoer Arbeiterbewegung]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 5(1990), S. 21-52<br />
*Imberger, Elke: ''Widerstand "von unten". Widerstand und Dissens aus den Reihen der Arbeiterbewegung und der Zeugen Jehovas in Lübeck und Schleswig-Holstein 1933 – 1945'' (Neumünster 1991)<br />
*Ingram, Juliet: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_11/Demokratische_Geschichte_Band_11_Essay05.pdf Der Textilarbeiterstreik in Neumünster im Jahre 1888: "Konfliktlösung auf preußische Art"? Streikbewältigung durch Kooperation von Unternehmerschaft, Polizeigewalt und Gerichtsbarkeit]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 11(1998), S. 47-72<br />
*Imle, Fanny: ''[http://library.fes.de/cgi-bin/nzpdf.pl?dok=190001a&f=500&l=506 Das Kommunalprogramm für Schleswig-Holstein, Lübeck und Lauenburg]'', In: Die neue Zeit : Wochenschrift der deutschen Sozialdemokratie. 19.1900-1901, 1. Bd.(1901), H. 16, S. 500 - 506<br />
*IPTS (Hrsg.): ''Quellen zur Geschichte Schleswig-Holsteins, Teil II – IV'' (Kiel 1980 - 1985)<br />
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*Jacobsen, Jens-Christian: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_01/Demokratische_Geschichte_Band_01_Essay07.pdf Aus dem Leben einer Kiel-Gaardener Werftarbeiterfamilie [1913-1940]]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 1(1986), S. 123-160<br />
*Jacobsen, Jens-Christian: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay17.pdf "Der Stolz der Gesamtpartei?" Die SPD Schleswig-Holsteins 1918-1933]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 211-239<br />
*Jacobsen, Jens Christian / Roßberg, Gert / Schütt, Hans-Friedrich / Windmann, Horst: ''125 Jahre SPD Flensburg'' (Flensburg 1993) ISBN 3-925856-23-4<br />
*Jacobsen, Jens Christian: ''Vom Landarbeiter zum Lokalredakteur. Die Arbeitervolkshochschulen Tinz und Harrisleefeld'', in: Grenzfriedenshefte, [Hrsg.Grenzfriedensbund], Nr. 4,Flensburg 1993, S. 273-287<br />
*Jakob, Volker: ''[[Wilhelm Spiegel]] 1876 – 1933. Ein politisches Leben – ein ungesühnter Tod'', in: ''Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte'' 77 (1991-1994), S. 109-140<br />
*Jebens-Ibs, Sabine / Zachow-Ortmann, Maria: ''Schleswig-Holsteinische Politikerinnen der Nachkriegszeit. Lebensläufe'' (Kiel 1994)<br />
*[[Jürgen Jensen|Jensen, Jürgen]] (Hrsg.): ''Kieler Zeitgeschichte im Pressefoto. Die 40er/ 50er Jahre auf Bildern von Friedrich Magnussen'' (Neumünster 1984)<br />
*Jensen, Jürgen (Hrsg.): ''Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte'' (Kiel, versch. Jahrgänge)<br />
*Jensen, Jürgen (Hrsg.): ''Reprint zur Kieler Stadtgeschichte Band 2: Zur Geschichte der Kieler Arbeiterbewegung'' (Sonderveröffentlichung 15 der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte, Kiel 1983)<br />
*Jensen, Jürgen / [[Karl Rickers|Rickers, Karl]] (Hrsg.): ''[[Andreas Gayk]] und seine Zeit. Erinnerungen an den Kieler Oberbürgermeister'' (Neumünster 1974)<br />
*Jensen-Leier, Marlies: ''Holm - engHolm und zurück'' (Husum 2018) ISBN 978-3-940926-78-4<br />
*Jepp, Regine: ''Geschichte der Arbeiterbewegung in [[Ortsverein Eutin|Eutin]] von 1869 bis 1949'' (2019)<br />
*Jeske, Marlies / Gerchow, Sabine: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay24.pdf Entstehung und Entwicklung der Kieler Volksbühne. Ein kulturgeschichtlicher Rückblick über fast ein Jahrhundert]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 319-334<br />
*Jürgens, Christian: ''[[Fritz Solmitz]] – Kommunalpolitiker, Journalist, Widerstandskämpfer und NS-Verfolgter aus Lübeck'' (Lübeck o. J. [1996])<br />
*Jürgensen, Kurt: ''Die Gründung des Landes Schleswig-Holstein nach dem 2. Weltkrieg. Der Aufbau der demokratischen Ordnung in Schleswig-Holstein unter dem ersten Ministerpräsidenten Theodor Steltzer 1945-1947'' (Neumünster 1969)<br />
*Jürgensen, Kurt: ''[[Max Brauer|Brauer]] contra [[Hermann Lüdemann|Lüdemann]]. Zur Auseinandersetzung um die norddeutsche Länderordnung im Jahre 1948'', in: ''Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte'' 68 (1982)<br />
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*Kadach, Hildegard / Schlichting, Dieter: ''Drei Leben gegen die Diktatur. Die Pinneberger Nazigegner Heinrich Geick, [[Heinrich Boschen]] und [[Wilhelm Schmitt]]'' (Pinneberg 1988)<br />
*Kalk, Wilfried: ''Arbeiterbewegung in Rendsburg seit 1848. Die Geschichte der IG Metall-Verwaltungsstelle bis 1986'' (Kiel 1987)<br />
*Kalk, Wilfried: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay06.pdf Die Anfänge der Kieler Metallarbeiterbewegung]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 87-96<br />
*Kalk, Wilfried: ''120 Jahre Metallarbeiterbewegung in Kiel. Die Geschichte der IG Metall-Verwaltungsstelle bis 1989'' (Kiel 1989)<br />
*[[Benutzerin:skw|Kalweit, Susanne]] (Hrsg.): ''"Ich hab' mich niemals arm gefühlt!" Die Kielerin [[Rosa Wallbaum]] berichtet aus ihrem Leben'' (Berlin / Hamburg 2010) ISBN 978-3-86850-644-0<br />
*Kalweit, Susanne: ''[[Martha Riedl]] - Frauen in der [[Kieler Arbeiter- und Matrosenaufstand|Novemberrevolution]]''. In: Fischer, Rolf (Hrsg.): ''Sehnsucht nach Demokratie. Neue Aspekte der [[Kieler Arbeiter- und Matrosenaufstand|Kieler Revolution 1918]]'' (Kiel 2020), ISBN 978-3-86935-390-6, S. 45-56<br />
*Kaufmann, Gerhard: ''Das alte Kiel'' (Hamburg 1978)<br />
*Kieler Stadtmuseum Warleberger Hof (Hg.): ''Kiel im Industriezeitalter'' (Kiel 1992)<br />
*Kirchner, Klaus: ''85 Jahre [[Ortsverein Harrislee|sozialdemokratischer Ortsverein Harrislee]] 1907 – 1992'' (o.O. o.J. [1992])<br />
*Klaffke, Thomas: ''Die [[Kreisverband Kiel|Kieler Sozialdemokratie]] in den letzten Jahren der Weimarer Republik. Organisation, Ideologie und Politik'' (Unveröff. Staatsexamensarbeit, Kiel 1973) (StAK 6760c)<br />
*[[Inge Klatt|Klatt, Ingaburgh]]: ''Arbeit statt Almosen. Studien zur Geschichte der Arbeitsverwaltung im Deutschen Reich von den Anfängen bis 1933 unter besonderer Berücksichtigung Kiels'' (Dissertation, Kiel 1991)<br />
*[[Inge Klatt|Klatt, Inga]] / Peters, Horst: ''Kiel 1933. Dokumentation zur Erinnerung an den 50. Jahrestag der Machtergreifung der Nationalsozialisten in Kiel'' (hrsg. von der Ferdinand-Tönnies-Gesellschaft, Kiel 1983) (StAK 6757c)<br />
*[[Inge Klatt|Klatt, Inge]]: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_01/Demokratische_Geschichte_Band_01_Essay10.pdf Karl Noack – eine (auto)biographische Skizze]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 1(1986), S. 209-235<br />
*[[Inge Klatt|Klatt, Inge]]: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay07.pdf Sozialdemokratie und Obrigkeit vor dem ersten Weltkrieg in Schleswig-Holstein. Aktion und Reaktion]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 97-116<br />
*[[Inge Klatt|Klatt, Inge]]: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay27.pdf Der "Büdelsdorfer Kaffeebüdel". Zu den Aktivitäten sozialdemokratischer Frauen in der Weimarer Republik]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 353-358<br />
*Klauke, Sebastian: ''[[Ferdinand Tönnies]] und die [[Kieler Arbeiter- und Matrosenaufstand|Novemberrevolution]]''. In: Fischer, Rolf (Hrsg.): ''Sehnsucht nach Demokratie. Neue Aspekte der [[Kieler Arbeiter- und Matrosenaufstand|Kieler Revolution 1918]]'' (Kiel 2020), ISBN 978-3-86935-390-6, S. 36-44<br />
*Kleyser, Friedrich: ''Kleine Kieler Wirtschaftsgeschichte von 1242 bis 1945'' (Kiel 1969)<br />
*[[Klaus Klingner|Klingner, Klaus]]: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_01/Demokratische_Geschichte_Band_01_Essay03.pdf Karl Frohme, ein sozialdemokratischer Reichstagsabgeordneter aus Schleswig-Holstein]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 1(1986), S. 29-46<br />
*Klink, Ute: ''[[Anni Krahnstöver]] und Emmy Lüthje in ihrer politischen Arbeit während der ersten Nachkriegsjahre'' (Magisterarbeit, Kiel 1994)<br />
*[[Luise Klinsmann|Klinsmann, Luise]]: ''Die Industrialisierung Lübecks'' (Dissertation 1922, Nachdruck Lübeck 1984)<br />
*[[Wilhelm Knelangen|Knelangen, Wilhelm]] / Meinschien, Birte (Hrsg.): ''"Lieber Gayk! Lieber Freund!" Der Briefwechsel zwischen [[Andreas Gayk]] und [[Michael Freund]] von [[1944]] bis [[1954]]'' (Sonderveröffentlichung der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte, Bd. 78, Kiel 2015) ISBN 978-3-86935-269-5<br />
*Koop, Walter (Hrsg.): ''100 Jahre [[Ortsverein Rellingen|SPD Rellingen]]'' (Rellingen 1997)<br />
*Köpke, Karl-Heinz: ''Zur Geschichte des [[Gewerkschaftshaus Kiel|Kieler Gewerkschaftshauses]]'', in: ''Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte'' 79 (1995-1999), S. 277-288<br />
*[[Detlef Korte|Korte, Detlef]]: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay40.pdf "Aktion Gewitter" in Schleswig-Holstein. Eine Präventivmaßnahme der Gestapo: Verhaftung von Sozialdemokraten und Kommunisten im August 1944]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 521-526<br />
*Korte, Detlef: ''"Erziehung" ins Massengrab. Die Geschichte des Arbeitserziehungslagers Nordmark, Kiel-Russee 1944 – 1945'' (Kiel 1991)<br />
*Korte, Detlef: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_09/Demokratische_Geschichte_Band_09_Essay14.pdf Der Hedler-Skandal 1949-53. Ein rechtsradikales MdB aus Rendsburg und eine Schlägerei im Bundestag]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 9(1995), S. 275-292<br />
*Korte, Detlef / Malterer, Holger: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay39.pdf Das Kieler Gewerkschaftshaus in Nazihand]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 515-520<br />
*Köster, Adolf: ''Der Kampf um Schleswig''. Verlag für Politik und Wirtschaft, 1921.<br />
*Krämer, Gerd: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_02/Demokratische_Geschichte_Band_02_Essay02.pdf Mann der Arbeit aufgewacht. Die Altonaer und Ottensener Gemeinden des Allgemeinen Deutschen Arbeitervereins]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 2(1987), S. 13-53<br />
*Krämer, Gerd: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay04.pdf Altona 1848-1890. Das Bollwerk des Nordens]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 63-75<br />
*Krämer, Gerd: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_06/Demokratische_Geschichte_Band_06_Essay07.pdf Der betriebliche Entnazifizierungsausschuß der Firma Menck & Hambrock in Hamburg-Ottensen]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 6(1991), S. 153-187<br />
*Kraus, Antje: ''Arbeiter der Carlshütte (Rendsburg) in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts'' in: Paetau, Rainer / Rüdel, Holger (Hrsg.): ''Arbeiter und Arbeiterbewegung in Schleswig-Holstein im 19. und 20. Jahrhundert'' (Neumünster 1987) ISBN 3-529-02913-0, S. 135-146<br />
*Krohn, Claus-Dieter (Hrsg.): ''[[Walter Damm]]. Arbeiter, Landrat und Flüchtlingsminister in Schleswig-Holstein'' (Bonn 1978)<br />
*Kuhl, Klaus: ''[http://www.kurkuhl.de/docs/bredenbeck.pdf Interviews mit Julius Bredenbeck]'', Stand 23.1.2020<br />
*Kuhl, Klaus: ''Kiel und die [[Kieler Arbeiter- und Matrosenaufstand|Revolution von 1918]]. Das Tagebuch eines Werftingenieurs, verfasst in den Jahren 1917-1919'' (Berlin 2018) ISBN 978-3-63175-857-1<br />
*Kuhl, Klaus: ''Leutnant zur See [[Carl von Seydlitz]] - der Kampf für die Demokratisierung der Reichsmarine''. In: Fischer, Rolf (Hrsg.): ''Sehnsucht nach Demokratie. Neue Aspekte der [[Kieler Arbeiter- und Matrosenaufstand|Kieler Revolution 1918]]'' (Kiel 2020), ISBN 978-3-86935-390-6, S. 23-35<br />
*Kuhl, Klaus: ''Der Kapp-Putsch - Kiels "blutiger Donnerstag" am 18. März 1920''. In: Fischer, Rolf (Hrsg.): ''Sehnsucht nach Demokratie. Neue Aspekte der [[Kieler Arbeiter- und Matrosenaufstand|Kieler Revolution 1918]]'' (Kiel 2020), ISBN 978-3-86935-390-6, S. 73-110<br />
*[[Eckart Kuhlwein|Kuhlwein, Eckart]]: ''Links, dickschädelig und frei - 30 Jahre im SPD-Vorstand in Schleswig-Holstein.'' rotation (2010) ISBN 978-3-86850-661-7<br />
*Kühne, Tobias: ''"Willst du arm und unfrei bleiben?" [[Luise Zietz|Louise Zietz]] (1865-1922)'' (Berlin 2015)<br />
*Kunkelmoor, Fritz Arnold: ''Rotes Herz im grauen Ort. 100 Jahre [[Ortsverein Lägerdorf|Sozialdemokratie in Lägerdorf]]. Eine chronologische Dokumentation 1885 – 1985'' (Bad Bramstedt 1985)<br />
*Kutz-Bauer, Helga: ''Arbeiterschaft und Sozialdemokratie in Hamburg vom Gründerkrach bis zum Ende des Sozialistengesetzes'', in: Herzig, Arno / Langewiesche, Dieter / Sywottek, Arno (Hrsg.): ''Arbeiter in Hamburg'' (Hamburg 1983), S. 179-192 [Berücksichtigt auch Altona und Wandsbek]<br />
<br />
==L==<br />
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*Lätzel, Martin: ''[[Kieler Arbeiter- und Matrosenaufstand|Revolution]] und Moderne? Durchbruch oder Abbruch?''. In: Fischer, Rolf (Hrsg.): ''Sehnsucht nach Demokratie. Neue Aspekte der [[Kieler Arbeiter- und Matrosenaufstand|Kieler Revolution 1918]]'' (Kiel 2020), ISBN 978-3-86935-390-6, S. 111-127<br />
*Landesfrauenrat Schleswig-Holstein (Hrsg.): ''Dreißig Jahre Landesfrauenrat Schleswig-Holstein'' (Kiel 1980)<br />
*Landesregierung Schleswig-Holstein (Hrsg.): ''1948 – 1949. Das zweite Jahr sozialdemokratischer Regierungspolitik in Schleswig-Holstein'' (Kiel 1949)<br />
*Landeszentrale für politische Bildung Schleswig-Holstein (Hrsg.): ''30 Jahre Bonn-Kopenhagener Erklärungen. Grenzland, Minderheiten, Partnerschaft'' (Kiel 1985)<br />
*Landeszentrale für politische Bildung Schleswig-Hostein (Hrsg.): ''Alle Mann an Deck: und die Frauen in die Kombüse? - Frauen in der schleswig-holsteinischen Politik 1945-1958'' (Kiel 1993)<br />
*Lang, Jochen / Sönnichsen, Nico / Peters, Horst / [[Heide Ziefuß|Ziefuß, Heide]] (Hrsg.): ''Kiel zu Fuß. 17 Stadtteilrundgänge durch Geschichte und Gegenwart'' (Hamburg 1989)<br />
*Laufenberg, Heinrich: ''Geschichte der Arbeiterbewegung in Hamburg, Altona und Umgebung'' (1911, Neudruck Hamburg 1977)<br />
*Leber, Annedore: ''Das Gewissen entscheidet. Bereiche des deutschen Widerstandes von 1933–1945.'' Mosaik Verlag (1957)<br />
*Lehmann, Sebastian: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_19/Demokratische_Geschichte_Band_19_Essay_11.pdf res nostra. Schlaglichter aus der Kieler Studentenbewegung in Titelbildern]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 19(2008), S. 235-254<br />
*Lehmann, Sebastian / Schwabe, Astrid: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_19/Demokratische_Geschichte_Band_19_Essay_9.pdf Der Metallarbeiterstreik 1956/57 in Karikaturen]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 19(2008), S. 171-189<br />
*Leisner, Max: ''Ein ehrbar Rath und gantze Bürgerschaft. Von Ratsvorsorge und Bürgerpflicht im alten Kiel'' (Kiel 1968)<br />
*[[Cai-Uwe Lindner|Lindner, Cai-Uwe]]: ''Der [[Ortsverein Mettenhof/Hasseldieksdamm|SPD-Ortsverein Hasseldieksdamm/Mettenhof]] – Geschichte und politisches Wirken'' (Kiel 1991)<br />
*Lienau, Heinrich: ''[http://www.ulrich-jochimsen.de/UlrichJochimsen.html "Zwölf Jahre Nacht". Mein Weg durch das "tausendjährige Reich"]'', Flensburg 1949, Dokumentation<br />
*Liesching, Bernhard: ''Die Entwicklung und Auflösung des [[Allgemeiner Konsumverein Kiel|„Allgemeinen Konsumvereins für Kiel und Umgegend“]] (1899-1941). Ein Beitrag zur Geschichte der Genossenschaftsbewegung''. (M.A. Hausarbeit, Univ. Kiel 1992)<br />
*Lokers, Jan: ''Nahaufnahme vom 6. März 1933: Machtübertragung und Machtergreifung der Nationalsozialisten in Lübeck'', in: ''Zeitschrift des Vereins für Lübeckische Geschichte und Altertumskunde'' 93 (2013), S. 299-334<br />
*Loose, Henning: ''Handlungsspielräume im 'Armenhaus' Schleswig-Holstein: eine Untersuchung zur Wirtschaftspolitik der sozialdemokratischen Landesregierungen [[Hermann Lüdemann|Lüdemann]] und [[Bruno Diekmann|Diekmann]] (1947 – 1950)'' (Dissertation, Kiel 1991)<br />
*Loose, Henning: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_07/Demokratische_Geschichte_Band_07_Essay11.pdf Wir bauen auf! Sozialdemokratische Wirtschaftspolitik in Schleswig-Holstein 1947-1950]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 7(1992), S. 243-259<br />
*Lorenzen-Schmidt, Klaus-J.: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_01/Demokratische_Geschichte_Band_01_Essay16.pdf Zu einigen Publikationen auf dem Gebiet der Geschichte der Arbeiter und der Arbeiterbewegung aus den Jahren 1983 bis 1985]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 1(1986), S. 379-384<br />
*Lorenzen-Schmidt, Klaus-J.: ''Bibliographie zur Geschichte der Arbeiter und Arbeiterbewegung in Schleswig-Holstein'' in: Paetau, Rainer / Rüdel, Holger (Hrsg.): ''Arbeiter und Arbeiterbewegung in Schleswig-Holstein im 19. und 20. Jahrhundert'' (Neumünster 1987) ISBN 3-529-02913-0, S. 443-457<br />
*Lorenzen-Schmidt, Klaus-J.: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_02/Demokratische_Geschichte_Band_02_Essay15.pdf 90 Jahre Ortskartell der Gewerkschaften in Glückstadt]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 2(1987), S. 395-408<br />
*Lubowitz, Frank: ''Die parlamentarische Auseinandersetzung um eine Bodenreformgesetzgebung nach dem Zweiten Weltkrieg in Schleswig-Holstein'' (Magisterarbeit, Flensburg 1986)<br />
*Lubowitz, Frank: ''[[Wilhelm Käber]]. Regierung und Opposition'' (Kiel 1986)<br />
*[[Hermann Lüdemann|Lüdemann, Hermann]]: ''Auf niederer Stufe - Nachdenkliche Betrachtungen über ein bedenkliches Land'', Wullenwever Lübeck (1955)<br />
*[[Walter Lurgenstein|Lurgenstein, Walter]]: Die ehemalige Arbeitervolkshochschule Harrisleefeld - ein unverdientes Schicksal. In: Grenzfriedenshefte 2/1962, S. 108-115.<br />
*Lutzebäck, Rolf: ''Die Bildungspolitik der Britischen Militärregierung im Spannungsfeld zwischen 'education' und 'reeducation' in ihrer Besatzungszone, insbesondere in Schleswig-Holstein und Hamburg in den Jahren 1945-47'' (Frankfurt/M. 1991)<br />
<br />
==M==<br />
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*Malinowski, Reinhard: ''1905-2005 - 100 Jahre SPD [[Ortsverein Bredstedt]]'' (Bredstedt 2005)<br />
*Marnau, Björn: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_10/Demokratische_Geschichte_Band_10_Essay09.pdf "Wir, die wir am Feuer von Chevreuse die Hand erhoben haben …" Itzehoer Pazifisten in der Weimarer Republik]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 10(1996), S. 141-166<br />
*[[Holger Martens|Martens, Holger]] / [[Jürgen Weber|Weber, Jürgen]]: ''Die Wiedergründung der [[Landesverband|SPD in Schleswig-Holstein]] im Jahre 1945'' (Lübeck o.J. [1995])<br />
*Martens, Holger: ''Die Geschichte der [[Landesverband|Sozialdemokratischen Partei Deutschlands in Schleswig-Holstein]] 1945 - 1959'' (2 Bde., Malente 1998)<br />
*Martens, Holger: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_11/Demokratische_Geschichte_Band_11_Essay12.pdf Vor 50 Jahren: Sozialdemokratischer Wahlsieg bei der ersten Landtagswahl am 20. April 1947]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 11(1998), S. 189-208<br />
*Martens, Holger: ''Zur Rolle von [[Andreas Gayk]] in der Kommunal- und Landespolitik 1945-1954'', in: ''Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte'' 79 (1995-1999), S. 241-276<br />
*Martens, Holger: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_12/Demokratische_Geschichte_Band_12_Essay_10.pdf Hoevermanns Berufung war ein Fehler. Die britische Militärregierung korrigiert die Besetzung des Oberpräsidentenamtes]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 12(1999), S. 191-205<br />
*Martin, Sandra: ''Dietrich (Liegnitz), Carl. Szenen aus dem Leben eines Kieler Polizeipräsidenten (1925–1933). Zur Erinnerung an den Urgroßvater.'' In: . Band 90, Heft 6, 2022, S. 339–357.<br />
*Marti, Philipp: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_22/Demokratische_Geschichte_Band_22_Essay_6.pdf Die zwei Karrieren des Heinz Reinefarth. Vom "Henker von Warschau" zum Bürgermeister von Westerland]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 22(2011), S. 167-192<br />
*Matthiae, Astrid: ''[https://www.astridmatthiae.de/hoerbuecher/in-duett-komodige-familjenbad/ In dütt komodige Familjenbad…],'' Hörbuch (Hamburg 1999)<br />
*Menapace, Bernhard Michael: ''Klein-Moskau wird braun. Geesthacht in der Endphase der Weimarer Republik'' (Kiel 1991)<br />
*Menapace, Bernhard M.: ''Geesthachts Bürgermeister'' In: ''Lauenburgische Heimat. Zeitschrift des Heimatbund und Geschichtsvereins Herzogtum Lauenburg'', Neue Folge Heft 171 (Dezember 2005), S. 76-87<br />
*Meusel, Alfred: ''So erlebte ich den November 1918'', in: ''Das Hochschulwesen'' 10 (1958)<br />
*Meyenborg, Ulrich: ''Über 750 Jahre Dänischburg: 75 Jahre [[Ortsverein Dänischburg|SPD-Ortsverein]]'' (Lübeck 1996)<br />
*Meyenborg, Ulrich: ''Die [[Kreisverband Lübeck|Lübecker SPD]] von 1968 bis 2003. 35 Jahre im Rahmen von Ereignissen, Zahlen und Fakten'' (Lübeck 2005) ISBN 978-3-79501-269-4<br />
*Meyenborg, Ulrich: ''[[Paul Bromme]] (1906-1975). Ein Sozialdemokrat im politischen Exil und in der Lübecker Nachkriegspolitik. Erinnerungen und Einschätzungen'' (''Kleine Hefte zur Stadtgeschichte'' 22, Lübeck 2013)<br />
*Meyenborg, Ulrich: ''[https://www.spd-stockelsdorf.de/wp-content/uploads/sites/591/2019/05/Karl-Fick.pdf Karl Fick (1881-1945)]''<br />
*Michalski, Jürgen: ''Ursprung einer Entwicklung. Geschichten aus der Geschichte um die Kiel-Plöner Sozialdemokraten'' (Preetz 1979)<br />
*Micus, Matthias: ''Die "Enkel" Willy Brandts: Aufstieg und Politikstil einer SPD-Generation'' (Campus, Frankfurt/Main 2005)<br />
*Mix, Karl-Georg: ''Deutsche Flüchtlinge in Dänemark 1945-1949'' (Stuttgart 2005)<br />
*Möller, Hans-Kai: ''Zigarrenheimarbeiter in Altona-Ottensen 1865-1914. Zu den Auswirkungen der Arbeits-, Wohn- und Lebensverhältnisse auf ihre politische Orientierung'' in: Paetau, Rainer / Rüdel, Holger (Hrsg.): ''Arbeiter und Arbeiterbewegung in Schleswig-Holstein im 19. und 20. Jahrhundert'' (Neumünster 1987) ISBN 3-529-02913-0, S. 51-96<br />
*Möller, Reimer: ''Widerstand und Verfolgung der organisierten Arbeiterschaft im Kreis Steinburg (1933-1935). Ein Überblick'' in: Paetau, Rainer / Rüdel, Holger (Hrsg.): ''Arbeiter und Arbeiterbewegung in Schleswig-Holstein im 19. und 20. Jahrhundert'' (Neumünster 1987) ISBN 3-529-02913-0, S. 387-414<br />
*Möller, Reimer: ''Widerstand und Verfolgung in einer agrarisch-kleinstädtischen Region: SPD, KPD und 'Bibelforscher' im Kreis Steinburg'', in: ''Zeitschrift für schleswig-holsteinische Geschichte'' 114 (1989)<br />
*Mühlhausen, Walter / Regin, Cornelia (Hrsg.): ''Treuhänder des deutschen Volkes. Die Ministerpräsidenten der westlichen Besatzungszonen nach den ersten freien Landtagswahlen. Politische Porträts'' (Melsungen 1991)<br />
*Muth, Wolfgang: ''Ein Lübecker im Widerstand gegen Hitler: Zur Biographie von Edmund Fülscher (1915-2007)'', in: ''Zeitschrift des Vereins für Lübeckische Geschichte und Altertumskunde'' 87 (2007), S. 229-40<br />
<br />
==N==<br />
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*[[Günter Neugebauer|Neugebauer, Günter]]: ''[http://www.rddruck.de/das-wort-hat-der-abgeordnete-neugebauer Das Wort hat der Abgeordnete Neugebauer - Notizen über] [[Heide Simonis]], Affären und Geschehnisse in der Regional- und Landespolitik Schleswig-Holstein'' (2014) ISBN 978-3-00-046087-6<br />
*Neppert, Doris: ''[[Ernst Kantorowicz|Prof. Dr. Ernst Kantorowicz]]. Vom Aufbau des Jugendamtes der Stadt Kiel in der Weimarer Republik zur Ausbildung von jüdischen Sozialarbeiter*innen in Amsterdam'', in: Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte, Band 90, Heft 5 (2022)<br />
*Nielsen, Birgit S.: ''Erziehung zum Selbstvertrauen. Ein sozialistischer Schulversuch im dänischen Exil 1933-1938'' (Peter Hammer, Wuppertal 1985)<br />
*Nielsen, Hans: ''[https://www.dcbib.dk/sites/sydslesvig.ddbcms.dk/files/files/news/033_nielsen_streifzuege_durch_mein_leben_2.pdf Streiflichter aus meinem Leben]'' (Flensburg 1994)<br />
*Niendorf, Manfred Otto: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_08/Demokratische_Geschichte_Band_08_Essay03.pdf Die Vereinsstraße – Entstehung der Arbeiterstraße seit 1895/96 in der Landgemeinde Nortorf bei Wilster/Kreis Steinburg]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 8(1993), S. 35-91<br />
*Nissen, Hans Christian: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay36.pdf 1933-1945 - Widerstand, Verfolgung, Anpassung. Die SPD während der NS-Zeit]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 473-494<br />
*Nonnenbroich, Karl-Friedrich: ''Der Nationalismus [[Kurt Schumacher|Kurt Schumachers]] und die Spaltung der [[Sozialdemokratische Partei Flensburgs (SPF)|Flensburger Arbeiterbewegung]] 1945 – 1954'', in: ''Schriftenreihe der Akademie Sankelmark'', Neue Folge – Heft 30/31 (1976)<br />
<br />
==O==<br />
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*Obst, Carsten: ''Der demokratische Neubeginn in Neumünster 1947 bis 1950 anhand der Arbeit und Entwicklung des Neumünsteraner Rates'' (Frankfurt/M. 1992)<br />
*Oddey, Markus: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_16/Demokratische_Geschichte_Band_16_Essay_7.pdf Ein Stück sozialdemokratische Lebenskultur. Der "Lübecker Volksbote" zwischen Weimarer Republik und "Drittem Reich"]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 16(2004), S. 109-120<br />
*Oddey, Markus / Engelhardt, Hannes / Seeler, Isabelle von: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_17/Demokratische_Geschichte_Band_17_Essay_3.pdf "Ich bleibe Optimist – trotz allem". Wilhelm Geusendam – Demokratischer Sozialist und Parteiorganisator]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 17(2006), S. 33-114<br />
*Ohrenschall, Alice & Geest, Werner: ''Arbeiterwohlfahrt Schleswig-Holstein. Geschichte-Praxis-Selbstverständnis'' Nieswand Druck, Kiel (1983)<br />
*Olsen, Claus: ''Die Spaltung der Flensburger Sozialdemokratie nach dem Zweiten Weltkrieg'' (1986) (In der Dänischen Zentralbibliothek für Südschleswig: [https://www.dcbib.dk/ting/object/700400-katalog%3A91121166 09.325])<br />
*Omland, Frank: ''"Du wählst mi nich Hitler!" Reichstagswahlen und Volksabstimmungen in Schleswig-Holstein 1933-1938'' (Hamburg 2006)<br />
*Omland, Frank: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_20/Demokratische_Geschichte_Band_20_Essay_5.pdf "Volk, jetzt entscheide!" Zum gescheiterten Versuch der entschädigungslosen Enteignung der ehemaligen deutschen Landesfürsten am 20. Juli 1926]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 20(2009), S. 101-125<br />
*[[Franz Osterroth|Osterroth, Franz]] / [[Dieter Schuster|Schuster, Dieter]]: ''Chronik der deutschen Sozialdemokratie. Daten – Fakten – Hintergründe'' (3 Bde) (3., neu bearbeitete und ergänzte Auflage, Bonn 2005)<br />
*Osterroth, Franz: ''100 Jahre [[Landesverband|Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein]]. Ein geschichtlicher Überblick'' (Kiel o. J. [1963])<br />
*Osterroth, Franz: ''Chronik der [[Kreisverband Lübeck|Lübecker Sozialdemokratie]] 1866 -1972'' (Lübeck 1973)<br />
*Otzen, Katharina: ''Lizenzpresse, Altverleger und Politik'' (St. Augustin 1980) [Stadtarchiv Kiel; über die Kieler Nachrichten]<br />
<br />
==P==<br />
<br />
*Paatsch, Walter: ''Zum Leben und Wirken von [[Hans Müthling]]. Oberbürgermeister in Kiel von 1955-1965'', in: ''Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte'' 73 (1987-1991), S. 34-44<br />
*Paetau, Rainer: ''Die [[Kreisverband Kiel|Kieler Sozialdemokratie]] in den ersten Jahren der Weimarer Republik (1918 - 1921)'' (Unveröff. Staatsexamensarbeit, Kiel 1979) [Stadtarchiv Kiel]<br />
*Paetau, Rainer: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_01/Demokratische_Geschichte_Band_01_Essay04.pdf Das erste kommunalpolitische Programm der schleswig-holsteinischen SPD von 1901. Eine Dokumentation]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 1(1986), S. 47-53<br />
*Paetau, Rainer: ''Märzstürme über Kiel. Sozialisten, Kapp-Putschisten und die Weimarer Republik von 1920'' in: Paetau, Rainer / Rüdel, Holger (Hrsg.): ''Arbeiter und Arbeiterbewegung in Schleswig-Holstein im 19. und 20. Jahrhundert'' (Neumünster 1987) ISBN 3-529-02913-0, S. 311-346<br />
*Paetau, Rainer: ''Konfrontation oder Kooperation. Arbeiterbewegung und bürgerliche Gesellschaft im ländlichen Schleswig-Holstein und in der Industriestadt Kiel zwischen 1900 und 1925'' (Neumünster 1988)<br />
*Paetau, Rainer / Kopitzsch, Wolfgang / Stahr, G.: ''Die Ermordung des Reichstagsabgeordneten [[Otto Eggerstedt]] 1933 im Spiegel der Justizurteile von 1949/50. Geschuldete Erinnerung'', in: ''Zeitschrift für schleswig-holsteinische Geschichte'' 199 (1994), S. 195-259<br />
*Paetau, Rainer / Rüdel, Holger (Hrsg.): ''Arbeiter und Arbeiterbewegung in Schleswig-Holstein im 19. und 20. Jahrhundert'' (Neumünster 1987) ISBN 3-529-02913-0<br />
*Paravicini, Werner (Hrsg.): ''Begegnungen mit Kiel. Gabe der Christian-Albrechts-Universität zur 750-Jahr-Feier der Stadt'' (Neumünster 1992)<br />
*Paravicini, Werner (Hrsg.): ''Mare Balticum. Beiträge zur Geschichte des Ostseeraums in Mittelalter und Neuzeit. Festschrift zum 65. Geburtstag von Erich Hoffmann'' (Sigmaringen 1992)<br />
*Paul, Gerhard: ''Widerstand an der deutsch-dänischen Grenze - Das "Cafe Waldheim" in [[Ortsverein Harrislee|Harrisleefeld]]''. In: ''Chronik 650 Jahre Harrislee 1352 - 2002'' (Harrislee 2002) ISBN 3-932635-27-2<br />
*Paul, Gerhard: ''[[Wilhelm Schmehl]] - Arbeiter, Widerstandskämpfer, Bürgermeister''. In: ''Chronik 650 Jahre Harrislee 1352 - 2002'' (Harrislee 2002) ISBN 3-932635-27-2<br />
*Paul, Gerhard: ''Der Beginn der Arbeiterbewegung in [[Ortsverein Harrislee|Harrisleefeld]] - Jes N. Simonsen, Sozialist und Arbeiterdichter''. In: ''Chronik 650 Jahre Harrislee 1352 - 2002'' (Harrislee 2002) ISBN 3-932635-27-2<br />
*[[Lianne Paulina-Mürl|Paulina-Mürl, Lianne]]: ''[[SPD-Frauenbüro Schleswig-Holstein|Frauenbüro Schleswig-Holstein]]. Ein Verein nutzt das Parlament''. In: Haibach, Marita / Immenkötter, Mechthild / Rühmkorf, Eva u.a.: ''Frauen sind nicht zweite Klasse. Frauenpolitik für Gleichstellung'' (Hamburg 1986)<br />
*Pelc, Ortwin: ''Die Anfänge der sozialdemokratischen Presse in Lübeck''. In: Paetau, Rainer / Rüdel, Holger (Hrsg.): ''Arbeiter und Arbeiterbewegung in Schleswig-Holstein im 19. und 20. Jahrhundert'' (Neumünster 1987) ISBN 3-529-02913-0, S. 255-278<br />
*Pelger, Hans: ''[http://library.fes.de/jportal/servlets/MCRFileNodeServlet/jportal_derivate_00020047/afs-1968-161.pdf Zur demokratischen und sozialen Bewegung in Norddeutschland im Anschluß an die Revolution von 1848]'', in: Archiv für Sozialgeschichte, Band 8 (1968), Seiten 161 - 245<br />
*Pelc, Ortwin / Lorenzen, Thomas: ''125 Jahre [[Ortsverein Itzehoe|Sozialdemokraten in Itzehoe]]'' (Itzehoe 1989)<br />
*Perrey, Hans-Jürgen (Hrsg.): ''[[Louis Biester]] - Geschichte eines politischen Lebens'' (Berkenthin 2005) ISBN 3936091102<br />
*Peters, Hermann: ''125 Jahre Sozialdemokratie in [[Ortsverein Tönning|Tönning]]'' (Tönning 1996)<br />
*Peters, Horst: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay26.pdf Vom Kampfrekord zum Massensport. Fundsachen zum Kieler Arbeitersport der Weimarer Republik]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 345-351<br />
*Peters, Horst / Schilf, Hans-Ulrich: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_02/Demokratische_Geschichte_Band_02_Essay16.pdf Alles besiegend erhebt sich der Geist]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 2(1987), S. 411-417 [Biografisches zu [[Julius Bredenbeck]]]<br />
*Petersen, Hans Uwe: ''Viel Papier, aber wenig Erfolg. Dänemark und die internationale staatliche Hilfsarbeit für Flüchtlinge vor dem deutschen Faschismus (1933-1939)''. In: ''Exil. Forschung, Erkenntnisse, Ergebnisse'' 1985/2, S. 60-84<br />
*Petersen, Hans Uwe (Hrsg.): ''Hitlerflüchtlinge im Norden. Asyl und politisches Exil'' (Kiel 1991)<br />
*Petersen, Klaus: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_12/Demokratische_Geschichte_Band_12_Essay_4.pdf Sozialdemokratie und die soziale Frage in Tondern 1920-1937]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 12(1999), S. 49-60<br />
*Petersen, Peter Hansen: ''Sozialdemokratie und Schleswig-Frage. Eine Untersuchung über die theoretischen Grundlagen und die [[Minderheitenpolitik|Praxis sozialdemokratischer Minderheitspolitik]] unter besonderer Berücksichtigung der Schleswig-Frage'' (Dissertation, Kiel 1957)<br />
*[[Sönke Petersen|Petersen, Sönke]]: ''Arbeiterbewegung, Kommune und Howaldtswerke. Ein Geschichtsbild von [[Ortsverein Neumühlen-Dietrichsdorf|Neumühlen-Dietrichsdorf]] 1864 bis 1924'' (Berlin 2016), ISBN 978-3-86460-427-0<br />
*Petrowsky, Werner: ''Lübeck - eine andere Geschichte. Einblicke in Widerstand und Verfolgung in Lübeck 1933-1945 und Alternativer Stadtführer zu den Stätten der Lübecker Arbeiterbewegung, des Widerstandes und der nationalsozialistischen Verfolgung'' (Zentrum/Kulturamt der Hansestadt Lübeck, Arbeitskreis „Geschichte der Lübecker Arbeiterbewegung", Lübeck 1986)<br />
*Plata, Michael: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_16/Demokratische_Geschichte_Band_16_Essay_6.pdf Demokratie lernen in Lasbek-Gut. Politische Strukturen eines Stormarner Dorfes während der Weimarer Republik]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 16(2004), S. 99-108<br />
*Pohl, Karl Heinrich: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_11/Demokratische_Geschichte_Band_11_Essay06.pdf Die Revolution von 1918/19 in Deutschland]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 11(1998), S. 73-86<br />
*[[Walter Poller|Poller, Walter]]: ''Arztschreiber in Buchenwald. Bericht des Häftlings 996 aus Block 36'' (Offenbach/Main 1960 - Original 1946) [Poller stammte aus einer Kieler Arbeiterfamilie.]<br />
*[[Lothar Popp|Popp, Lothar]]/[[Karl Artelt|Artelt, Karl]]: ''[https://library.fes.de/pdf-files/bibliothek/bestand/a-30748.pdf Ursprung und Entwicklung der November-Revolution 1918]'', in: "Zur Geschichte der Kieler Arbeiterbewegung", herausgegeben von Jürgen Jensen, Kiel 1983<br />
*Prinz, Ernst: ''Erinnerungen eines Kieler Architekten'' und ''Die Revolution in Kiel 1918 nach Tagebucheintragungen vom 6. November 1918'', in: ''Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte'' 57 (1970), S. 109-134<br />
<br />
==R==<br />
<br />
*Rackwitz, Martin: ''Kriegszeiten in Kiel. Alltag und Politik an der Heimatfront 1914/18'' (Sonderveröffentlichung der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte, Bd. 72, Kiel 2013) ISBN 978-3-86935-214-5<br />
*[[Bernhard Rausch|Rausch, Bernhard]]: ''[http://library.fes.de/cgi-bin/nzpdf.pl?dok=191920b&f=486v&l=491 Von Kiel bis Kapp: Noskes Revolutionserinnerungen]'', In: Die neue Zeit. 38.1919-1920, 2. Bd.(1920), H. 21, S. 486 - 491<br />
*[[Gustav Radbruch|Radbruch, Gustav]]: ''Der innere Weg. Aufriß meines Lebens'', (Suttgart 1951)<br />
*[[August Rathmann|Rathmann, August]]: ''Ein Arbeiterleben. Erinnerungen an Weimar und danach'' (Hrsg. Jürgen Reulecke, Wuppertal 1983)<br />
*Rathmann, August: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay31.pdf Gustav Radbruch – Professor der Rechtsphilosophie und des Strafrechts, Reichstagsabgeordneter, Reichsminister der Justiz]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 403-415<br />
*Rausch, Bernhard: ''Am Springquell der Revolution. Die Matrosenerhebung'', (Kiel 1919)<br />
*[[Klaus Rave|Rave, Klaus]]: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay49.pdf Programmarbeit – und sie bewegt sich doch! Die Rolle der SPD Schleswig-Holsteins in der Programmdiskussion der sechziger Jahre]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 611-624<br />
*[[Klaus Rave|Rave, Klaus]] / Richter, Bernhard (2008) "[http://www.wachholtz.de/buch/im-aufwind Im Aufwind : Schleswig-Holsteins Beitrag zur Entwicklung der Windenergie]" Wachholtz Verlag, Neumünster, ISBN 978-3-529-05429-7<br />
*Regling, Heinz Volkmar: ''Die Anfänge des Sozialismus in Schleswig-Holstein''. Dissertation (Neumünster 1965)<br />
*Rehbein, Franz: ''Das Leben eines Landarbeiters'' (Bearb. Urs Justus Diederichs und Holger Rüdel, Hamburg 1985)<br />
*Reppmann, Joachim: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_05/Demokratische_Geschichte_Band_05_Essay06.pdf Freiheitsbegriff und Demokratieverständnis der schleswig-holsteinischen "Achtundvierziger" in den USA]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 5(1990), S. 79-87<br />
*[[Karl Rickers|Rickers, Karl]]: ''Biographische Streiflichter zur Kieler Stadtgeschichte der letzten 100 Jahre'', in: ''Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte'' 63 (1976)<br />
*Rickers, Karl: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_01/Demokratische_Geschichte_Band_01_Essay06.pdf Eduard Adlers Friedenspolitik 1914. Der Vorabend des Ersten Weltkrieges in den Leitartikeln der Schleswig-Holsteinischen Volkszeitung]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 1(1986), S. 83-121<br />
*Rickers, Karl: ''Erlebte Weimarer Republik. Erinnerungen eines Kielers aus den Jahren zwischen 1918 und 1933'' in: Paetau, Rainer / Rüdel, Holger (Hrsg.): ''Arbeiter und Arbeiterbewegung in Schleswig-Holstein im 19. und 20. Jahrhundert'' (Neumünster 1987) ISBN 3-529-02913-0, S. 347-364<br />
*Rickers, Karl: ''Zur Ausstellung [[Niels Brodersen]] und [[Richard Grune]] im Stadtmuseum'', in: ''Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte'' 73 (1988), S. 123-128<br />
*Rickers, Karl: ''Erinnerungen eines Kieler Journalisten 1920 – 1970'' (Neumünster 1992)<br />
*Rocca, Regina: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay22.pdf Der Kapp-Lüttwitz-Putsch in Kiel]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 285-305<br />
*Rosenfeldt, Jenspeter: ''Nicht einer … viele sollen leben. Landreform in Schleswig-Holstein 1945 – 1950'' (Kiel 1991)<br />
*Roßberg, Gert: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay12.pdf Heinrich Mahlke – Reichstagsabgeordneter aus Flensburg]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 161-171<br />
*Rothert, Hans-F.: ''Kieler Lebensläufe aus sechs Jahrhunderten'' (Sonderveröffentlichung der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte 55, Neumünster 2006)<br />
*Ruck, Michael: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_19/Demokratische_Geschichte_Band_19_Essay_7.pdf Auf dem "Sonderweg". Personelle Rekonstruktion und Modernisierung der Verwaltungen in Schleswig-Holstein bis zum Ende der Nachkriegszeit]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 19(2008), S. 131-143<br />
*Rüdel, Holger: ''Die [[Landesverband|sozialdemokratische Arbeiterbewegung in Schleswig-Holstein]] unter dem [[Sozialistengesetz]] 1878-1890'' (Typoskript Hamburg 1976)<br />
*Rüdel, Holger: ''Der große Tuchmacherstreik von 1888. Ein Kapitel aus der Geschichte der Neumünsteraner Arbeiterbewegung.'' In: ''Treffpunkt Neumünster'' 12, (1979), S. 29-33<br />
*Rüdel, Holger: ''Die [[Kreisverband Kiel|Kieler Sozialdemokraten]] und das [[Sozialistengesetz]]. Zur Auseinandersetzung zwischen sozialistischer Arbeiterbewegung und Staat imm Spiegel amtlicher Dokumente'', in: ''Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte'' 67 (1980), S. 165-188<br />
*Rüdel, Holger: ''Die Bedeutung der Sozialdemokratie im Hamburger Raum für die Entwicklung der deutschen Arbeiterbewegung unter dem [[Sozialistengesetz]]. Das Beispiel Schleswig-Holstein'', in: Herzig, Arno / Langewiesche, Dieter / Sywottek, Arno (Hrsg.): ''Arbeiter in Hamburg'' (Hamburg 1983), S. 193-202<br />
*Rüdel, Holger: ''Landarbeiter und Sozialdemokratie in Ostholstein 1872 bis 1878. Erfolg und Niederlage der sozialistischen Arbeiterbewegung in einem großagrarischen Wahlkreis zwischen Reichsgründung und Sozialistengesetz'' (Neumünster 1986)<br />
*Rüdel, Holger: ''„Bedenkt, daß die Wahl das einzige Mittel ist, womit wir unsere Lage verbessern können“. Die sozialistische Landagitation in Schleswig-Holstein in den 1870er Jahren am Beispiel der Region Ostholstein'' in: Paetau, Rainer / Rüdel, Holger (Hrsg.): ''Arbeiter und Arbeiterbewegung in Schleswig-Holstein im 19. und 20. Jahrhundert'' (Neumünster 1987) ISBN 3-529-02913-0, S. 147-178<br />
*Rüdel, Holger: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay05.pdf Ein schwieriger Start. Zur Frühgeschichte der sozialdemokratischen Arbeiterbewegung in Schleswig-Holstein]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 77-85<br />
<br />
==S (außer SPD)==<br />
<br />
*Salewski, Michael: ''Kiel im März '33'', in: ''Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte'' 68 (1981-1983), S. 173-181<br />
*Schapke, Thomas: ''Wir für Travemünde - 1907-2007 - 100 Jahre SPD Travemünde'' (Travemünde 2007)<br />
*Scharffenberg, Heiko: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_11/Demokratische_Geschichte_Band_11_Essay11.pdf Kein Ruhmesblatt. Wiedergutmachung in Schleswig-Holstein]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 1(1998), S. 177-188<br />
*Schartl, Matthias: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_04/Demokratische_Geschichte_Band_04_Essay04.pdf "Versammlung aufgelöst. B. verhaftet ohne Grund. Die Stimmung vortrefflich." Aspekte der sozialdemokratischen Emanzipationsbewegung am Beispiel der Reichstagswahlen 1872 bis 1890 in Flensburg]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 4(1989), S. 51-85<br />
*Schartl, Matthias: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_05/Demokratische_Geschichte_Band_05_Essay13.pdf Die Massen auf der Straße. Schleswig-Holsteins Arbeiter im Kampf gegen das preußische Dreiklassenwahlrecht 1906-1910]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 5(1990), S. 153-186<br />
*Schartl, Matthias: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_08/Demokratische_Geschichte_Band_08_Essay06.pdf Landräte und Kapp-Putsch 1920 im nördlichen Schleswig-Holstein]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 8(1993), S. 173-204<br />
*Schartl, Matthias: ''Sozialdemokratie und Sammlungspolitik im Raum Flensburg 1870 – 1914. Die Reichstagswahlen und die Politisierung der Region im nördlichen Schleswig-Holstein'' (Kiel 1996)<br />
*Schartl, Matthias: ''[https://www.dein-ads.de/fileadmin/download/pdf_grenzfriedenshefte/1997/grenzfriedenshefte-1-1997.pdf „Nach alledem hat der Beschuldigte in Notwehr gehandelt.“ Der Tod des Julius Zehr am 25. Februar 1933 in Harrisleefeld]'', in: Grenzfriedenshefte 1 (1997), S. 31ff.<br />
*Scheffler, Jürgen: ''"Dampdöscher", "Dagglöhner" und "Monarchen". Technischer Wandel, Arbeitsmarkt und Arbeiterschaft in der Landwirtschaft Schleswig-Holsteins 1870-1914'' in: Paetau, Rainer / Rüdel, Holger (Hrsg.): ''Arbeiter und Arbeiterbewegung in Schleswig-Holstein im 19. und 20. Jahrhundert'' (Neumünster 1987) ISBN 3-529-02913-0, S. 179-216<br />
*Schemm, Jutta: ''Straßenumbenennungen in Kiel zwischen 1900 und 1970'', in: ''Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte'' 79 (1995-1999), S. 177-240<br />
*Schilf, Ulrich / Schulte, Rolf / Weber, Jürgen / Wilke, Uta: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay42.pdf Der Wiederaufbau der SPD nach dem Krieg]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 537-558<br />
*Schicketanz, Norbert H.: ''SPD Glinde - Personen und Ereignisse vom Beginn (?) nach Kriegsende 1945 bis heute'' (Glinde 2010)<br />
*Schinkel, Wilhelm: ''Aus der Geschichte der [[Ortsverein Glückstadt|Arbeiterbewegung Glückstadts]] und Umgebung 1865 – 1933'' (Glückstadt 1953)<br />
*Schleswig-Holsteinische Landesbibliothek u.a. (Hrsg.): ''Biographisches Lexikon für Schleswig-Holstein und Lübeck'' (SHBL, vorher ''Schleswig-holsteinisches biographisches Lexikon'') (Neumünster 1970–2011) [http://www.shlb.de/biolex.htm Alphabetisches Register]<br />
*Schliep, Jo: ''Die frühe Gewerkschaftsentwicklung im Tuchmachergewerbe Neumünsters gegen Ende des 19. Jahrhundert'', (Kiel 1985)<br />
*Schlüter, Carsten: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay30.pdf Ferdinand Tönnies – Schleswig-Holsteinischer Nestor der Sozialwissenschaft und kritischer Begleiter der Arbeiterbewegung]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 385-401<br />
*Schneider, Gerhard: ''Die [[Landesverband|SPD in Schleswig-Holstein]] nach 1945'' (Diplomarbeit, Berlin 1967)<br />
*Schreiber, Albrecht: ''Zwischen Hakenkreuz und Holstentor. Lübeck 1925-1939 - Von der Krise bis zum Krieg'' (Lübeck 1983)<br />
*Schröder, Wilhelm Heinz: ''Sozialdemokratische Parlamentarier in den Deutschen Reichs- und Landtagen 1867 – 1933. Biographien – Chronik - Wahldokumentation'' (Düsseldorf 1995)<br />
*[[Christina Schubert|Schubert, Christina]]: ''Die Abgeordneten des Schleswig-Holsteinischen Landtags nach 1945 und ihre nationalsozialistische Vergangenheit''. In: Zankel, Sönke (Hrsg.): ''Skandale in Schleswig-Holstein. Beiträge zum Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten'' (Kiel 2012), S. 71-128<br />
*Schubert-Riese, Brigitte: ''Lotte Hegewisch, Lilli Martius, [[Gertrud Völcker]]: Drei Frauenbilder aus der Kieler Stadtgeschichte'', in: ''Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte'' 73 (1987), S. 1-18<br />
*[[Maik Schuhknecht|Schuhknecht, Maik]]: ''Zur Geschichte des [[Ortsverein Kiel-Holtenau|SPD-Ortsvereins Kiel-Holtenau]]. Teil 1: Vom Anfang bis zum Ende?'' (Kiel 2008)<br />
*Schulte, Rolf: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_02/Demokratische_Geschichte_Band_02_Essay05.pdf Revolution in der Provinz: Eckernförde 1918]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 2(1987), S. 93-114<br />
*Schulte, Rolf: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay32.pdf Von Kindern und "Kinderrepubliken". Zur 1933 von den Nationalsozialisten verbotenen "Kinderfreundebewegung" in Schleswig-Holstein]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 417-425<br />
*Schulte, Rolf / Weber, Jürgen: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay23.pdf Die Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands (USPD) in Schleswig-Holstein]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 307-317<br />
*Schultheiß, Nicole: ''"Geht nicht gibt's nicht ..." 24 Portraits herausragender Frauen aus der Kieler Stadtgeschichte'' (Kiel 2007)<br />
*[[Alfred Schulz|Schulz, Alfred]]: ''[[Wilhelm Siegel]]: Lehrer, Landrat u. Volksbildungsminister'', in: ''Mitteilungen des Beirats für Geschichte der Arbeiterbewegung und Demokratie in Schleswig-Holstein'' (Malente 1988) S. 13 ff.<br />
*[[Alfred Schulz|Schulz, Alfred]]: ''90 Jahre für Demokratie, soziale Gerechtigkeit und Meinungsfreiheit. [[Ortsverein Reinbek|Sozialdemokratie in Reinbek]] und Umgegend. Stationen in der Entwicklung eines Ortsvereins'' (Reinbek 1991)<br />
*[[Kalle Schunck|Schunck, Karl-Werner]]: ''[https://www.ads-flensburg.de/wa_files/gfh%204%202009.pdf Hans E. Hansen – Hans Flensfelt: Widerständler, Emigrant, Unternehmensgründer]'', in: Grenzfriedenshefte Heft 4/2009<br />
*[[Kalle Schunck|Schunck, Karl-Werner]]: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_01/Demokratische_Geschichte_Band_01_Essay11.pdf Anneliese Raabke und Martin Krebs – Zwei Emigrantenschicksale. Zur sozialdemokratischen Emigration nach Skandinavien]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 1(1986), S. 237-290<br />
*[[Kalle Schunck|Schunck, Karl-Werner]]: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_02/Demokratische_Geschichte_Band_02_Essay13.pdf Exil in Skandinavien: Martin Krebs]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 2(1987), S. 329-348<br />
*Schwab, Martin: ''[[Toni Jensen]] – Eine Kieler Bildungspolitikerin 1891 - 1970'', in: ''Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte'' 77 (1993), S. 41-63<br />
*Schwichtenberg, Hermann: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_14/Demokratische_Geschichte_Band_14_Essay_7.pdf Die "Sägebock-Aktion!" in Münsterdorf]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 14(2001), S. 139-148<br />
*Seggern, Jessica von: ''Alte und neue Demokraten in Schleswig-Holstein. Demokratisierung und Neubildung einer politischen Elite auf Kreis- und Landesebene 1945 bis 1950'' (Stuttgart 2005)<br />
*Seggern, Jessica von: ''Demokratischer Neubeginn in Lübeck – Emil Helms und Otto Passarge als oberste Repräsentanten der Stadt nach 1945'', in: ''Zeitschrift des Vereins für Lübeckische Geschichte und Altertumskunde'' 86 (2006), S. 229-42<br />
*Seifert, Johannes: ''[https://www.spurensuche-kreis-pinneberg.de/wp-content/uploads/2022/04/Pinneberg-zur-Zeit-des-Nationalsozialismus_compressed.pdf#page=21 Pinneberg zur Zeit des Nationalsozialismus]'', VHS-Geschichtswerkstatt Pinneberg (2000), Seite 21ff<br />
*Siegfried, Detlef: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay43.pdf Die Befreiung Elmshorns durch SPD und KPD im Mai 1945]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 559-567<br />
*Siegfried, Detlef: ''Zwischen Einheitspartei und "Bruderkampf". SPD und KPD in Schleswig-Holstein 1945/46'' (Kiel 1992) <nowiki>ISBN 3-890-29925-3</nowiki><br />
*Siegfried, Detlef: ''Keine Einheit an der Grenze. Deutschnationale Kommunisten und prodänische Sozialdemokraten in Flensburg'', in: IWK I/1994<br />
*Siegfried, Detlef: ''Das radikale Milieu. Kieler Novemberrevolution, Sozialwissenschaft und Linksradikalismus 1917 - 1922'' (Wiesbaden 2004)<br />
*Sievers, Kai Detlev: ''Kommunale Wohnungspolitik und Wohnverhältnisse in Kiel 1899-1909'', in: ''Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte'' 59 (1977), S. 161-170<br />
*Sievers, Kai Detlev: ''Baugenossenschaftliche Arbeiterwohnungen in Kopenhagen, Flensburg und Kiel'', in: ''Studien zur Arbeiterkultur. Beiträge der 2. Arbeitstagung der Kommission 'Arbeiterkultur' in der Deutschen Gesellschaft für Volkskunde in Hamburg vom 9. bis 12. Mai 1983'', hrsg. v. A. Lehmann (Münster 1984) S. 312-329<br />
*Sievert, Hedwig: ''Kieler Ereignisse in Bild und Wort'' (2. Auflage, Kiel 1973)<br />
*Simeon, Thomas: ''SPD-verbundene Tageszeitungen zwischen 1945 und 1949. Ein Beitrag zur Klärung der praktischen Pressepolitik der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands in der Nachkriegszeit'' (Dissertation, Berlin 1983)<br />
*[[Heide Simonis|Simonis, Heide]]: ''Kein Blatt vorm Mund - für eine aktive Bürgergesellschaft'' (Hamburg 1997) ISBN 3-45511-192-0<br />
*[[Heide Simonis|Simonis, Heide]]: ''Unter Männern'' (München 2003) ISBN 978-3-40650-959-9<br />
*[[Hans Söhnker|Söhnker, Hans]]: ''... und kein Tag zuviel'' (Hamburg 1974) [Erinnerungen des Sohnes von [[Edmund Söhnker]] an seine Kindheit und Jugend in Kiel.]<br />
*Stahmer, Sabine: ''Wirtschaft und soziale Entwicklung in Kiel 1928-33'' (Unveröff. Staatsexamensarbeit, Kiel 1985) [Stadtarchiv Kiel]<br />
*Stahmer-Wusterbarth, Sabine: ''Not und Elend in der Endphase der Weimarer Republik in Kiel'', in: ''Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte'' 82 (2004-2006), S. 209-308<br />
*Stamp, Friedrich: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_05/Demokratische_Geschichte_Band_05_Essay14.pdf Der Lägerdorfer Zementarbeiterstreik von 1909]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 5(1990), S. 187-210<br />
*Stamp, Friedrich: ''Arbeiter in Bewegung – Die Geschichte der Metallgewerkschaft in Schleswig-Holstein'' (Malente 1997)<br />
*Steiner, Friederike: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_20/Demokratische_Geschichte_Band_20_Essay_13.pdf "Es sieht doch so aus, als habe unser Eutiner Parteitag die Sache in der SPD ins Rutschen gebracht!" Jochen Steffen und die Rolle der schleswig-holsteinischen SPD in der Neuen Ostpolitik]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 20(2009), S. 327-354<br />
*Stokes, Lawrence D.: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_02/Demokratische_Geschichte_Band_02_Essay08.pdf Sozialdemokratie contra Nationalsozialismus in Eutin 1925 bis 1933]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 2(1987), S. 173-210<br />
*Stokes, Lawrence D.: ''Zur Geschichte der Arbeiterbewegung in Eutin während der Weimarer Republik'' in: Paetau, Rainer / Rüdel, Holger (Hrsg.): ''Arbeiter und Arbeiterbewegung in Schleswig-Holstein im 19. und 20. Jahrhundert'' (Neumünster 1987) ISBN 3-529-02913-0, S. 365-386<br />
*Stokes, Lawrence D.: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay25.pdf Die Anfänge des Eutiner Reichsbanners (1924-1929/30)]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 335-343<br />
*Stolz, Gerd: ''Menschen und Ereignisse - Gedenktafeln in Kiel'' (Husum 2001)<br />
*Strath, Bo: ''Die Arbeiterbewegung in Kiel und Bremen. Bedingungen für das Entstehen verschiedener politischer Traditionen'' in: Paetau, Rainer / Rüdel, Holger (Hrsg.): ''Arbeiter und Arbeiterbewegung in Schleswig-Holstein im 19. und 20. Jahrhundert'' (Neumünster 1987) ISBN 3-529-02913-0, S. 279-310<br />
*Stüber, Gabriele: ''Kieler Hungerjahre 1945-1948'', in: ''Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte'' 69 (1983-1985), S. 189-238<br />
*Sywottek, Arnold (Hrsg.): ''Das andere Altona'' (Hamburg 1984)<br />
<br />
==SPD==<br />
<br />
*SPD: ''Kampf um das Wahlrecht in Schleswig-Holstein und der Städtetag in Mölln,'' (Altona 1096)<br />
*SPD: ''Kampf um das schleswig-holsteinische Wahlrecht in Kiel,'' o.J.<br />
*SPD-[[Kreisverband Flensburg]]: ''125 Jahre SPD in Flensburg 1868 – 1993'', in: ''Kleine Reihe der Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte'' 24 (1993)<br />
*''Sozialdemokratischer Parteitag in Kiel [[1927]] vom 22. bis 27. Mai, Protokoll'' (Kiel 1927)<br />
*SPD-[[Landesverband|Bezirk Schleswig-Holstein]] (Hrsg.): ''Bericht der Kommunalpolitischen Zentrale der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands für den ordentlichen Bezirksparteitag in Schleswig 22.-24.5.1948'' (Kiel 1948)<br />
*SPD-Fraktion im Schleswig-Holsteinischen Landtag (Hrsg.): ''[[Andreas Gayk]] 1893 – 1954'', mit Beiträgen von [[Gert Börnsen]], [[Holger Martens]], [[Albert Witte]] und [[Karl Rickers]] (Kiel 1993)<br />
*SPD-[[Kreisverband Kiel]] (Hrsg.): ''1863|1978. 115 Jahre Sozialdemokratie. Festschrift der Kieler Sozialdemokraten'' (Kiel 1978)<br />
*SPD-[[Kreisverband Neumünster]] (Hrsg.): ''Festschrift zum 60jährigen Bestehen der sozialdemokratischen Parteiorganisation Neumünster 1867 – 1927'' (Nachdruck anläßlich des 120jährigen Bestehens der SPD Neumünster 1987)<br />
*SPD-[[Kreisverband Neumünster]] (Hrsg.): ''125 Jahre SPD in Neumünster'' (o.O. o.J. [1992])<br />
*SPD-[[Landesverband|Landesverband Schleswig-Holstein]] (Hrsg.): ''Schleswig-Holsteinisches Manifest. Wahlprogramm der SPD Schleswig-Holstein für die Landtagswahl 1950'' (Nachdruck in: ''Die erste schleswig-holsteinische Landtagswahl'' (s. u.))<br />
*SPD-[[Landesverband|Landesverband Schleswig-Holstein]] / Beirat für Geschichte der Arbeiterbewegung und Demokratie in Schleswig-Holstein bei der Gesellschaft für Politik und Bildung (Hrsg.): ''8. Mai 1945 – Stunde Null? Wiedergabe der im Rahmen des gleichnamigen Symposiums am 4.5.1985 gehaltenen Vorträge'' (Kiel 1986)<br />
*SPD-[[Landesverband|Landesverband Schleswig-Holstein]] (Hrsg.): ''Die erste schleswig-holsteinische Landtagswahl am 20. April 1947 und die sozialdemokratischen Landesregierungen [[Hermann Lüdemann|Lüdemann]] / [[Bruno Diekmann|Diekmann]]. Quellenschriften mit einer Einführung von [[Björn Engholm]]'' (Kiel 1987)<br />
*SPD-[[Landesverband|Landesverband Schleswig-Holstein]] (Hrsg.): ''Die Wiedergründung der SPD in Schleswig-Holstein im Jahre 1945''. Text und Redaktion: [[Holger Martens]] und [[Jürgen Weber]] (Lübeck o.J. [1995])<br />
*SPD-[[Ortsverein Altenholz]] (Hrsg.): ''60 Jahre SPD-Ortsverein Altenholz'' (o.O. o.J. [1988])<br />
*SPD-[[Ortsverein Bordesholm]] (Hrsg.): ''[[Heide Simonis|Heide]], [[Hans Wiesen|Hans]] und wir - Ein sozialdemokratisches Lesebuch für das Bordesholmer Land'' (Bordesholm 2013)<br />
*SPD-[[Ortsverein Bad Segeberg]] (Hrsg.): ''Oft wurden wir mit Hunden vom Hof gejagt. Die 100-jährige Geschichte des SPD-Ortsvereins Bad Segeberg in der Geschichte der SPD in der Geschichte Deutschlands'' (Bad Segeberg 1992)<br />
*SPD-[[Ortsverein Eckernförde]] (Hrsg.): ''Sozialdemokratie in Eckernförde. Texte, Bilder & Dokumente aus 100 Jahren'' (Eckernförde 1991)<br />
*SPD-[[Ortsverein Ellerau]] (Hrsg.): ''1876 – 1996. Eine Chronik der SPD. 120 Jahre Sozialdemokratie in Ellerau'' (Quickborn 1996)<br />
*SPD-[[Ortsverein Ellerbek]] (Hrsg.): ''75 Jahre Ortsverein Ellerbek. Eine Chronik 1913 – 1988'' (Ellerbek 1988)<br />
*SPD-[[Ortsverein Elmshorn]]: ''100 Jahre SPD-Ortsverein Elmshorn'' (Elmshorn 1963)<br />
*SPD-[[Ortsverein Elmshorn]]: ''120 Jahre SPD Elmshorn. Eine Chronik'' (Elmshorn 1983)<br />
*SPD-[[Ortsverein Eutin]] (Hrsg.): ''125 Jahre SPD-Ortsverein Eutin'' (Eutin 1994)<br />
*SPD-[[Ortsverein Eutin]] (Hrsg.): ''140 Jahre SPD-Ortsverein Eutin'' (Eutin 2009) mit Beiträgen von [[Rita Rehm]], [[Klaus Konrad]], [[Anny Trapp]], [[Jürgen Weber]], [[Regina Poersch]], [[Gisela Poersch]] und [[Günther Jansen]]<br />
*SPD-[[Ortsverein Geesthacht]]: ''100 Jahre SPD Geesthacht'' (Geesthacht 1990)<br />
*SPD-[[Ortsverein Hanerau-Hademarschen|Ortsverein Hademarschen]]: ''70 Jahre SPD-Ortsverein Hademarschen'' (o.O. o.J. [1983])<br />
*SPD-[[Ortsverein Harrislee]]: ''85 Jahre sozialdemokratischer Ortsverein Harrislee 1907 – 1992'' von Klaus Kirchner (o.O. o.J. [1992])<br />
*SPD-[[Ortsverein Holm]]: ''40 Jahre SPD Holm 1947 – 1987'' Redaktion: Helmut Werner u.a. (Neuendeich o.J. [1987])<br />
*SPD-[[Ortsverein Itzehoe]]: ''100 Jahre SPD-Ortsverein Itzehoe'' (Itzehoe 1963)<br />
*SPD-[[Ortsverein Itzehoe]] (Hrsg.): ''125 Jahre Sozialdemokraten in Itzehoe'' von Ortwin Pelc und Thomas Lorenzen (Itzehoe 1989)<br />
*SPD-[[Ortsverein Kiel-Russee]]: ''Unser Russee. Stadtteilzeitung für Russee, Hammer und Demühlen'' (Kiel 1988 ff.)<br />
*SPD-[[Ortsverein Kiel-Russee]] (Hrsg.): ''Beitrag zur Russeer Geschichte - Die SPD Russee'' von [[Robert Bartels]] (Kiel 2000)<br />
*SPD-[[Ortsverein Lägerdorf]] (Hrsg.): ''Rotes Herz im grauen Ort. 100 Jahre Sozialdemokratie in Lägerdorf. Eine chronologische Dokumentation 1885 – 1985'' Verfasser: Fritz Arnold Kunkelmoor (Bad Bramstedt 1985)<br />
*SPD-[[Ortsverein Lauenburg]]/Elbe (Hrsg.): ''1890 – 1990. 100 Jahre SPD-Ortsverein Lauenburg'' (Lauenburg o.J. [1990])<br />
*SPD-[[Ortsverein Lunden-Lehe-Krempel|Ortsverein Lunden]]: ''100 Jahre Ortsverein Lunden-Krempe'' (Lunden 1976)<br />
*SPD-[[Ortsverein Marne]]: ''100 Jahre SPD-Ortsverein Marne'' (München 1963)<br />
*SPD-[[Ortsverein Mölln]] (Hrsg.): ''100 Jahre SPD Mölln 1891 – 1991. Von der Arbeiterpartei zur Volkspartei. Geschichte und Geschichten eines Ortsvereins'' (Lauenburg 1991)<br />
*SPD-[[Ortsverein Neustadt]]: ''1903-2003 100 Jahre SPD Neustadt in Holstein'' (2003)<br />
*SPD-[[Ortsverein Nortorf]]: ''100 Jahre SPD in Nortorf. Chronik des SPD Ortsvereins 1905 - 2005''. Text: [[Frauke Hildebrandt]], Gestaltung: [[Inge Gronewald]] und [[Willi Gronewald]]. Nortorf 2004.<br />
*SPD-[[Ortsverein Plön]] (Hrsg.): ''75 Jahre SPD-Ortsverein Plön'' (Plön o.J. [1984])<br />
*SPD-[[Ortsverein Schleswig]]: ''50 Jahre Schleswiger Sozialdemokratie, 1878 – 1928. Festbuch zum Parteijubiläum und zur Fahnenweihe des Ortsvereins Schleswig der S.P.D. am 25. und 26. August 1928'' (Nachdruck Schleswig 1978)<br />
*SPD-[[Ortsverein Schönberg]] (Hrsg.): ''100 Jahre SPD Schönberg - 19192019'' (Schönberg 2019) mit Beiträgen von [[Antje Klein]], [[Volker Buldmann]], [[Rolf Fischer]] und [[Klaus Stelck]]<br />
*SPD-[[Ortsverein Schwarzenbek]]: ''85 Jahre SPD Schwarzenbek'' (Schwarzenbek 1989)<br />
*SPD-[[Ortsverein Stockelsdorf]]: ''100 Jahre SPD Stockelsdorf'' (o.O. o.J. [1992])<br />
*SPD-[[Ortsverein Tönning]] (Hrsg.): ''125 Jahre Sozialdemokratie in Tönning'' (Tönning 1996)<br />
*SPD-[[Ortsverein Wedel]] (Hrsg.): ''1890 – 1980. 90 Jahre SPD-Ortsverein Wedel'' (Wedel 1980)<br />
*SPD-[[Ortsverein Wentorf]] (Hrsg.): ''80 Jahre und kein bißchen leise. Sozialdemokratischer Ortsverein Wentorf 1904 – 1984'' von Wolfgang Blandow (Brunstorf o.J. [1984])<br />
*SPD-Parteivorstand: ''Sozialdemokratie in Deutschland. Bilddokumentation zur Geschichte der SPD'' (Berlin 2009)<br />
<br />
==T==<br />
<br />
*Tidow, Klaus / Heggen, Alfred (Hrsg.): ''Industriekultur in Neumünster: das "Manchester Holsteins" im 19. Jahrhundert'' (Neumünster 1988)<br />
*Timmermann, Vilh.: ''Die Gründung der Sozialdemokratischen Partei Flensburg (SPF) im Jahre 1946 : mit Ausblick bis zum Jahre 1954'' (19??) (In der Dänischen Zentralbibliothek für Südschleswig: [https://www.dcbib.dk/ting/object/870970-basis%3A43154788 09.325])<br />
*Titzck, Rudolf (Hrsg.): ''Landtage in Schleswig-Holstein. Gestern – heute – morgen. Zum 40. Jahrestag der ersten demokratischen Wahl am 20. April 1947'' (Husum 1987)<br />
*tom Dieck, Johannes: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_22/Demokratische_Geschichte_Band_22_Essay_3.pdf Kulturpolitik in Altona der Ära Brauer. Das Beispiel Altonaer Stadttheater 1924-1929]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 22(2011), S. 63-124<br />
*Trautmann, Günter: ''[http://library.fes.de/jportal/receive/jportal_jparticle_00010249 Liberalismus, Arbeiterbewegung und Staat in Hamburg und Schleswig-Holstein 1862 - 1869]'' In: Archiv für Sozialgeschichte, Band 15 (1975) Seite 51 - 110<br />
*Tretbar-Endres, Martin: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_08/Demokratische_Geschichte_Band_08_Essay11.pdf Die Kernenergiediskussion der SPD Schleswig-Holstein. Ein Beispiel innerparteilicher Willensbildung (1971-1983)]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 8(1993), S. 347-372<br />
*[[Otto Tschadek|Tschadek, Otto]]: ''"Demokratie, Religion und Sozialismus. An alle, die guten Willens sind". Rede, gehalten auf einer öffentlichen Kundgebung am 16. Dezember 1945 in Kiel'' (Kiel o. J. [1946])<br />
*Tschadek, Otto: ''Erlebtes und Erkanntes'' (Wien o.J. [1962]) [Darin auch über seine Zeit 1946 als kommissarisch eingesetzter Kieler Oberbürgermeister.]<br />
<br />
==V==<br />
<br />
*Vahlenkamp, Werner: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_06/Demokratische_Geschichte_Band_06_Essay06.pdf Die sozialdemokratischen Landtagsabgeordneten aus dem oldenburgischen Landesteil Lübeck. Paul Hug, 1857-1934; Karl Fick, 1881-1945]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 6(1991), S. 143-152<br />
*Varain, Heinz Josef: ''Parteien und Verbände. Eine Studie über ihren Aufbau, ihre Verflechtung und ihr Wirken in Schleswig-Holstein 1945 – 1958'' (Köln 1964) ISBN 978-3-66300-805-7<br />
*Varain, Heinz Josef: ''Kandidaten und Abgeordnete in Schleswig-Holstein 1947 – 1958'', in: ''Politische Vierteljahresschrift'' 4 (1961), S. 363-411<br />
*[[Bruno Verdieck|Verdieck, Bruno]] / Gewerkschaftshaus Kiel GmbH (Hrsg.): ''Unser Haus'' (Kiel 1957)<br />
*[[Gertrud Völcker|Völcker, Gertrud]]: ''Erinnerungen - 50 Jahre Öffentlichkeitsarbeit'' (Unveröff. Typoskript, Kiel 1974) [Stadtarchiv Kiel]<br />
*Völcker, Gertrud: ''Frauen als Mitkämpfer für eine bessere Welt ([[Emma Drewanz]], [[Helene Grünig]], [[Sophie Lützen]], [[Emma Puls]], [[Emma Sorgenfrei]])'' (Unveröff. Typoskript, o.O. o.J. [1978]) [Stadtarchiv Kiel]<br />
*Vogel, Barbara: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_05/Demokratische_Geschichte_Band_05_Essay09.pdf Nationalismus und Arbeiterbewegung in Deutschland im 19. Jahrhundert]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 5(1990), S. 105-115<br />
*Vogel, Ulrich: ''[[Hermann Heimerich]]. Bürgermeister in Kiel von 1925 bis 1928'', in: ''Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte'' 73 (1987-1991), S. 19-33<br />
*Voit, Jochen: ''Er rührte an den Schlaf der Welt. [[Ernst Busch]] - die Biographie'' (Berlin 2010)<br />
*Volkers, Heiner (Hrsg.): ''"Spiegelbilder" - Stegner in Schleswig-Holstein'', Skala Verlag Bordesholm, 2015 ISBN 978-3-00-050146-3<br />
*Vollertsen, Nils: ''SPD, socialdemokratiet og det danske mindretal'' (Odense University Studies in History and Social Sciences, Vol. 84, Odense 1984)<br />
*Vollertsen, Nils: ''Die SPD, die dänische Sozialdemokratie und die dänische Minderheit im Landesteil Schleswig zwischen 1945 und 1954'' in: Paetau, Rainer / Rüdel, Holger (Hrsg.): ''Arbeiter und Arbeiterbewegung in Schleswig-Holstein im 19. und 20. Jahrhundert'' (Neumünster 1987) ISBN 3-529-02913-0, S. 415-442<br />
*Voswinkel, Jürgen: ''Die Anfänge der Gewerkschaftsbewegung in der Britischen Zone – unter besonderer Betrachtung der gewerkschaftlichen Entwicklung in Kiel'' (Magisterarbeit, Rendsburg o.J.)<br />
*''vrowen kvinder Frauen. Lebensläufe bemerkenswerter Flensburger Frauen'', in: ''Kleine Reihe der Gesellschaft für Flensburger Stadtgeschichte'' 23 (1992)<br />
<br />
==W==<br />
<br />
*Wadle, Anni / Walz, Loretta: ''Mutti, warum lachst du nie? Erinnerung an Zeiten der Verfolgung und des Krieges'' (Drensteinfurt 1988) [Anni Wadle gehörte der KPD an. Das Buch gibt aber auch allgemeine Informationen über die Verhältnisse in Kiel in der NS-Zeit.]<br />
*Waller, Sibylle: ''Die Entstehung der Landessatzung von Schleswig-Holstein vom 13. 12. 1949'' (Frankfurt/M. 1988)<br />
*[[Jürgen Weber|Weber, Jürgen]]: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay29.pdf Stichwort: Universität und Arbeiterbewegung. Die Christian-Albrechts-Universität Kiel 1919-1933]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 381-384<br />
*[[Jürgen Weber|Weber, Jürgen]]: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay47.pdf Joachim Steffen – der "rote Jochen"]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 597-602<br />
*[[Jürgen Weber|Weber, Jürgen]]: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_20/Demokratische_Geschichte_Band_20_Essay_6.pdf Das Reichsbanner im Norden: Ein Bollwerk der Demokratie?]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 20(2009), S. 127-146<br />
*[[Jürgen Weber|Weber, Jürgen]]/[[Rolf Fischer|Fischer, Rolf]]: ''Unermüdlich helfen. Die Erinnerungen der [[Gertrud Völcker]]'' (Kiel/Hamburg 2021), ISBN 978-3-529-05064-0<br />
*Weber-Karge, Ulrike: ''Wohnungsbau in Gaarden 1880-1950. Zwischen Mietskaserne und Kleinsiedlungshaus'', in: ''Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte'' 77 (1991-1994), S. 3-25<br />
*[[Udo Weber-Knies|Weber-Knies, Udo]]: ''Genossen – Agitatoren – Demokraten. Die Geschichte von [[Ortsverein Ahrensburg|Sozialdemokraten in Ahrensburg]] nachgeforscht von 1875 bis 1960'' (Manuskript, herausgegeben von der SPD Ahrensburg, Ahrensburg 1993)<br />
*Wendel, Friedrich: ''Geschichte der Kieler Gewerkschaften'' (Kiel 1950)<br />
*Wendel, Friedrich: ''Aus der Geschichte der Arbeiterbewegung in Schleswig-Holstein'' (als Manuskript vervielfältigt, Kiel 1954)<br />
*Wenzel, Rüdiger: ''Bevölkerung, Wirtschaft und Politik im kaiserlichen Kiel zwischen 1870 und 1914'' (Kiel 1978)<br />
*Werner, Helmut u. a.: ''40 Jahre [[Ortsverein Holm|SPD Holm]] 1947 – 1987'' (Neuendeich o.J. [1987])<br />
*Werner, Helmut u. a.: 50 Jahre [[Ortsverein Holm|SPD Holm]] (Holm [[1997]])<br />
*Wette, Wolfram: ''[[Gustav Noske]] und die Revolution in Kiel 1918'' (Heide 2010) ISBN 978-3-8042-1322-7<br />
*Wewer, Göttrik (Hrsg.): ''Demokratie in Schleswig-Holstein'' (Opladen 1998)<br />
*Wickert, Christel: ''Unsere Erwählten. Sozialdemokratische Frauen im Deutschen Reichstag und im Preußischen Landtag 1919 bis 1933'' (2 Bde, Göttingen 1986)<br />
*Wickmann, Lars: ''Deutschlands Sozialdemokraten auf dem Parteitag in Lübeck 1901'', nach Berichten von Hjalmar Branting (mit einem Vorwort von Lars Wickmann), in: ''Zeitschrift des Vereins für lübeckische Geschichte und Altertumskunde'' 76 (1996), S. 181-222<br />
*Wiehmann, Otto: ''Die Einführung des Wahlrechts für Frauen in Lübeck (mit Kurzbibliographien der weiblichen Bürgerschaftsmitglieder 1919-1933)'', in: ''Zeitschrift des Vereins für lübeckische Geschichte und Altertumskunde'' 72 (1992), S. 231-240<br />
*Witt, Friedrich-Wilhelm: ''Die Hamburger Sozialdemokratie in der Weimarer Republik unter besonderer Berücksichtigung der Jahre 1929/30-1933'' (Dissertation Universität Hamburg, Hannover 1971) [zu [[Karl Meitmann]] ]<br />
*[[Albert Witte|Witte, Albert]]: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_04/Demokratische_Geschichte_Band_04_Essay07.pdf Die sozialistische Arbeiter-Jugend in Kiel (1930-1933)]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 4(1989), S. 163-174<br />
*Woyke, Meik: ''[[Albert Schulz]] (1895-1974). Ein sozialdemokratischer Regionalpolitiker'' (2006) ISBN 3801241661<br />
<br />
==Z==<br />
<br />
*Zander, Jürgen: ''[[Wilhelm Kähler]] zum Gedenken'', in: ''Tönnies Forum'', Mitglieder-Rundbrief der Ferdinand-Tönnies-Gesellschaft e.V., Nr. 2/94<br />
*Zachow-Ortmann, Maria: ''[[Dora Möller]]'' in: ''Schleswig-Holsteinische Politikerinnen der Nachkriegszeit'' Kiel 1994, Seite 36<br />
*Zeis, Sabine: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_13/Demokratische_Geschichte_Band_13_Essay_6.pdf 140 Jahre Turnen und Sport in Nortorf]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 13(2000), S. 81-146<br />
*Zimmermann, Hansjörg: ''Die Sozialdemokratie im Kreis Herzogtum Lauenburg von den Anfängen bis 1933'' in: Paetau, Rainer / Rüdel, Holger (Hrsg.): ''Arbeiter und Arbeiterbewegung in Schleswig-Holstein im 19. und 20. Jahrhundert'' (Neumünster 1987) ISBN 3-529-02913-0, S. 217-254<br />
*Zschiesche, Holger u.a. (Hrgs.): ''100 Jahre Sozialdemokratischer [[Ortsverein Harrislee]]'' (Harrislee 2007)<br />
<br />
[[Kategorie:Literatur]]<br />
__NOTOC__</div>Kaffeeringehttps://www.spd-geschichtswerkstatt.de/index.php?title=Sophia_Schiebe&diff=54214Sophia Schiebe2024-03-26T21:59:33Z<p>Kaffeeringe: </p>
<hr />
<div>{{Person<br />
| Vorname = Sophia<br />
| Nachname = Schiebe<br />
| geboren = 19891012<br />
| Geburtsort = Hagenow<br />
| gestorben = <br />
| Geschlecht = Frau<br />
| Foto = Sophia Schiebe 2021.jpg<br />
| MdL = 1<br />
| MdLWahlperioden = 20<br />
| stellvLandesvorsitz = 1<br />
| Homepage = https://www.sophia-schiebe.de/<br />
}}<br />
'''Sophia Schiebe''', * [[12. Oktober]] [[1989]] in Hagenow; Pädagogin. Mitglied der SPD seit [[2010]].<br />
<br />
== Leben & Beruf ==<br />
[[1989]] wurde Sophia Schiebe in Hagenow (Mecklenburg-Vorpommern) geboren und machte [[2008]] mein Abitur in Wittenburg. Im Anschluss studierte sie an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und arbeitete von 2012-2017 als studentische Hilfskraft bei der Wissenschaftlichen Weiterbildung der Universität zu Kiel.<br />
<br />
[[2016]] wurde sie Projektkoordinatorin bei “LiGA-Lernen im Ganztag” bei der Kinder- und Jugendstiftung. Bis zu ihrem Einzug in den Landtag arbeitete Sophia Schiebe als Leiterin des Offenen Ganztages an der Grundschule Falkenfeld in Lübeck.<br />
<br />
Sophia Schiebe ist Mitglied der Arbeiterwohlfahrt, der Gewerkschaft der Erziehung und Wissenschaft (GEW), in der [[Sozialistische Jugend Deutschlands - Die Falken|Sozialistischen Jugend Deutschland – die Falken]], im Verein für Demokratie und Hochschule, beim Projekt moderner Sozialismus Norddeutschland-ProMS e.V., in der Lübecker Flüchtlingshilfe e.V., im Klub111 und beim Kinderschutzbund.<br />
<br />
== Partei & Politik ==<br />
<br />
=== Jusos ===<br />
Mit 21 Jahren trat Sophia Schiebe [[2010]] in die SPD ein. Sie engagierte sich bei den [[Jusos]] und war [[2013]] bis [[2015]] im Bundesvorstand der [[Juso-Hochschulgruppen]] und von [[2014]] bis [[2016]] Vorsitzende des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Parallel dazu hat sie von [[2014]] bis [[2017]] als Landes-Sprecherin der ASten fungiert und war von [[2016]] bis [[2017]] [[Jusos - Landesvorstände|stellvertretende Vorsitzende]] der [[Jusos|Jusos Schleswig-Holstein]]. Von [[2017]] bis [[2019]] war sie [[Jusos - Landesvorstände|Vorsitzende]] der [[Jusos|Jusos Schleswig-Holstein]].<br />
<br />
=== SPD ===<br />
Seit [[2019]] ist sie [[Landesvorstand|stellvertretende Landesvorsitzende der SPD Schleswig-Holstein]]. Seit [[2020]] Kreisvorsitzende der [[Kreisverband Lübeck|SPD Lübeck]] zusammen mit [[Jörg Puhle]].<br />
<br />
== Landespolitik ==<br />
In der [[Landtagswahl 2022]] wurde Sophia Schiebe über die Landesliste in den Landtag gewählt. Die [[Landeswahlkonferenz 2022, Neumünster|Landeswahlkonferenz]] hatte sie auf den 4. Listenplatz gewählt. Sie ist seither stellvertretende [[20. Wahlperiode 2022-2027|Fraktionsvorsitzende]] der SPD-Landtagsfraktion und Sprecherin für Kinder und Jugend, Kita, Familie, Hochschule und Kultur.<br />
<br />
== Links ==<br />
<br />
* Website: [https://www.sophia-schiebe.de sophia-schiebe.de]<br />
* {{Wikipedia}}</div>Kaffeeringehttps://www.spd-geschichtswerkstatt.de/index.php?title=Kategorie:Geboren_1989&diff=54213Kategorie:Geboren 19892024-03-26T21:53:11Z<p>Kaffeeringe: Die Seite wurde neu angelegt: „Diese Seite fasst die in diesem Jahr Geborenen zusammen.“</p>
<hr />
<div>Diese Seite fasst die in diesem Jahr Geborenen zusammen.</div>Kaffeeringehttps://www.spd-geschichtswerkstatt.de/index.php?title=Sophia_Schiebe&diff=54212Sophia Schiebe2024-03-26T21:52:53Z<p>Kaffeeringe: </p>
<hr />
<div>{{Person<br />
| Vorname = Sophia<br />
| Nachname = Schiebe<br />
| geboren = 19891012<br />
| Geburtsort = Hagenow<br />
| gestorben = <br />
| Geschlecht = Frau<br />
| Foto = Sophia Schiebe 2021.jpg<br />
| MdL = 1<br />
| MdLWahlperioden = 20<br />
| stellvLandesvorsitz = 1<br />
| Homepage = https://www.sophia-schiebe.de/<br />
}}<br />
<br />
'''Sophia Schiebe''', * [[12. Oktober]] [[1989]] in Hagenow; Pädagogin. Mitglied der SPD seit [[2010]].<br />
<br />
== Leben & Beruf ==<br />
[[1989]] wurde Sophia Schiebe in Hagenow (Mecklenburg-Vorpommern) geboren und machte [[2008]] mein Abitur in Wittenburg. Im Anschluss studierte sie an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und arbeitete von 2012-2017 als studentische Hilfskraft bei der Wissenschaftlichen Weiterbildung der Universität zu Kiel.<br />
<br />
[[2016]] wurde sie Projektkoordinatorin bei “LiGA-Lernen im Ganztag” bei der Kinder- und Jugendstiftung. Bis zu ihrem Einzug in den Landtag arbeitete Sophia Schiebe als Leiterin des Offenen Ganztages an der Grundschule Falkenfeld in Lübeck.<br />
<br />
Sophia Schiebe ist Mitglied der Arbeiterwohlfahrt, der Gewerkschaft der Erziehung und Wissenschaft (GEW), in der [[Sozialistische Jugend Deutschlands - Die Falken|Sozialistischen Jugend Deutschland – die Falken]], im Verein für Demokratie und Hochschule, beim Projekt moderner Sozialismus Norddeutschland-ProMS e.V., in der Lübecker Flüchtlingshilfe e.V., im Klub111 und beim Kinderschutzbund.<br />
<br />
== Partei & Politik ==<br />
<br />
=== Jusos ===<br />
Mit 21 Jahren trat Sophia Schiebe [[2010]] in die SPD ein. Sie engagierte sich bei den [[Jusos]] und war [[2013]] bis [[2015]] im Bundesvorstand der [[Juso-Hochschulgruppen]] und von [[2014]] bis [[2016]] Vorsitzende des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Parallel dazu hat sie von [[2014]] bis [[2017]] als Landes-Sprecherin der ASten fungiert und war von [[2016]] bis [[2017]] [[Jusos - Landesvorstände|stellvertretende Vorsitzende]] der [[Jusos|Jusos Schleswig-Holstein]]. Von [[2017]] bis [[2019]] war sie [[Jusos - Landesvorstände|Vorsitzende]] der [[Jusos|Jusos Schleswig-Holstein]].<br />
<br />
=== SPD ===<br />
Seit [[2019]] ist sie [[Landesvorstand|stellvertretende Landesvorsitzende der SPD Schleswig-Holstein]]. Seit [[2020]] Kreisvorsitzende der [[Kreisverband Lübeck|SPD Lübeck]] zusammen mit [[Jörg Puhle]].<br />
<br />
== Landespolitik ==<br />
In der [[Landtagswahl 2022]] wurde Sophia Schiebe über die Landesliste in den Landtag gewählt. Die [[Landeswahlkonferenz 2022, Neumünster|Landeswahlkonferenz]] hatte sie auf den 4. Listenplatz gewählt. Sie ist seither stellvertretende [[20. Wahlperiode 2022-2027|Fraktionsvorsitzende]] der SPD-Landtagsfraktion und Sprecherin für Kinder und Jugend, Kita, Familie, Hochschule und Kultur.<br />
<br />
== Links ==<br />
<br />
* Website: [https://www.sophia-schiebe.de sophia-schiebe.de]<br />
* {{Wikipedia}}</div>Kaffeeringehttps://www.spd-geschichtswerkstatt.de/index.php?title=1989&diff=5421119892024-03-26T21:51:05Z<p>Kaffeeringe: /* Oktober */</p>
<hr />
<div>{{Navigationsleiste Jahre}}<br />
Im Bund regiert weiterhin Bundeskanzler Kohl (CDU) mit einer Koalition aus CDU/CSU und FDP. SPD-Vorsitzender ist [[Hans-Jochen Vogel]].<br />
<br />
In Schleswig-Holstein regiert die SPD mit absoluter Mehrheit. Ministerpräsident ist [[Björn Engholm]]. SPD-Landesvorsitzender ist [[Gerd Walter]].<br />
<br />
Die aufgeblähte co op AG, ehemals eine Genossenschaft, geht in einem Finanzskandal unter. Die [[Allgemeiner Konsumverein Kiel|co op Schleswig-Holstein]] ist nicht betroffen, weil sie die Umwandlung zur AG nicht mitgemacht hat.<br />
<br />
Am [[9. November]] fällt die Berliner Mauer; die DDR öffnet ihre Grenzen. Die Sozialdemokratische Partei der DDR (SDP) gründet sich schon einen Monat vorher. Bedingt durch die räumliche Nähe und immer noch zahlreiche familiäre Beziehungen baut auch Schleswig-Holstein schnell wieder Kontakte zu den Menschen aus dem sozialistischen Deutschland auf.<br />
<br />
==Januar==<br />
<br />
==Februar==<br />
*Der Landtag beschließt das ''Gesetz zu Änderung des Gemeinde- und Kreiswahlgesetzes'', das ein [[Kommunales Wahlrecht für AusländerInnen]] unter bestimmten Bedingungen schafft.<br />
*[[7. Februar]] - Die [[Enquete-Kommission für die Verfassungs- und Parlamentsreform, 1988|Enquete-Kommission Verfassungs- und Parlamentsreform]] legt dem Landtag ihren Schlussbericht vor.<br />
*[[27. Februar]] - Der [[Enquete-Kommission für die Verfassungs- und Parlamentsreform, 1988#Sonderausschuss "Verfassungs- und Parlamentsreform"|Sonderausschuss "Verfassungs- und Parlamentsreform"]] des Landtages nimmt seine Arbeit auf.<br />
*[[27. Februar]] - [[Kurt Hamer]] wird in das [[Minderheitenpolitik#Die dänische Minderheit|Gremium für Fragen der friesischen Volksgruppe]] berufen.<br />
<br />
==März==<br />
<br />
==April==<br />
*[[11. April]] - Die Landesregierung schließt mit der VEBA AG einen [[VEBA-Vertrag|Energiesparvertrag]] ab.<br />
*[[22. April]] - [[Kreisverband Kiel - Kreisparteitag|Ordentlicher Kreisparteitag]] der [[Kreisverband Kiel|Kieler SPD]]. [[Peter Andersen]] wird zum Vorsitzenden wiedergewählt.<br />
<br />
==Mai==<br />
<br />
==Juni==<br />
*[[Uwe Harder]] erhält das Verdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland.<br />
*[[18. Juni]] - [[Europawahl 1989]]. [[Gerd Walter]] wird wieder ins Europäische Parlament gewählt.<br />
*[[24. Juni]] - Die [[Arbeitsgemeinschaft sozialdemokratischer Frauen (AsF)|ASF-Landesfrauenkonferenz]] tagt in [[Kreisverband Kiel|Kiel]].<br />
*[[30. Juni]] - [[Kreisverband Kiel - Kreisparteitag|Außerordentlicher Kreisparteitag]] der [[Kreisverband Kiel|Kieler SPD]] zum Thema Gentechnologie.<br />
<br />
==Juli==<br />
*[[8. Juli]] - [[Landesparteitag 1989, Bad Segeberg|Außerordentlicher Landesparteitag]] in Bad Segeberg.<br />
*[[25. Juli]] - [[Karl Becker]] stirbt mit 79 Jahren, vermutlich in [[Kreisverband Kiel|Kiel]].<br />
<br />
==August==<br />
*[[9. August]] - [[Hanne Henkens]] wird die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland verliehen.<br />
<br />
==September==<br />
*[[22. September]] - Ein [[Kreisverband Kiel - Kreisparteitag|außerordentlicher Kreisparteitag]] der [[Kreisverband Kiel|Kieler SPD]] diskutiert das Grundsatzprogramm.<br />
<br />
==Oktober==<br />
*Eine Delegation aus [[Kreisverband Kiel|Kiel]], darunter OB [[Karl Heinz Luckhardt]] und seine [[Musikgruppe Die Maikäfer]], reist nach Rostock zu den Feierlichkeiten zum 40jährigen Bestehen der DDR.<br />
*[[7. Oktober|7.]]-[[8. Oktober]] - [[Landesparteitag 1989, Timmendorfer Strand|Ordentlicher Landesparteitag]] in Timmendorfer Strand. [[Gerd Walter]] wird als [[Landesvorsitzende/r|Landesvorsitzender]] bestätigt.<br />
*[[10. Oktober]] - Der Landtag beschließt die Einsetzung einer [[Enquete-Kommission zur zukünftigen Energieversorgung in Schleswig-Holstein]].<br />
*[[12. Oktober]] - Das Bundesverfassungsgericht kassiert das [[Kommunales Wahlrecht für AusländerInnen|kommunale Wahlrecht für AusländerInnen]]; [[Cathy Kietzer]] kann nicht zur [[Kommunalwahl 1990]] antreten. [[Sophia Schiebe]] kommt in Hagenow zur Welt<br />
<br />
==November==<br />
*[[13. November]] - SPD und SSW wählen [[Klaus Nielsky]] zum Bürgermeister der Stadt [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]].<br />
*[[30. Juni]] - Ein [[Kreisverband Kiel - Kreisparteitag|außerordentlicher Kreisparteitag]] der [[Kreisverband Kiel|Kieler SPD]] verabschiedet das kommunalpolitische Programm ''Perspektiven für Kiel''.<br />
*[[28. November]] - Der [[Enquete-Kommission für die Verfassungs- und Parlamentsreform, 1988#Sonderausschuss "Verfassungs- und Parlamentsreform"|Sonderausschuss "Verfassungs- und Parlamentsreform"]] legt dem Landtag Bericht und Beschlussempfehlung vor.<br />
*[[29. November]] - Der [[Kreisverband Kiel]] lädt die [[Sozialdemokratische Partei in der DDR (SDP)]] aus der Partnerstadt Stralsund zu einem [[Kontakte zwischen der SDP/SPD Stralsund und der SPD Kiel 1989/1990|Besuch in Kiel]] ein.<br />
<br />
==Dezember==<br />
*Der [[Landesvorstand]] knüpft erste Kontakte zur [[SPD Mecklenburg-Vorpommern|SDP, Bezirk Schwerin]].<br />
*[[6. Dezember]] - [[Jochen Kandzora]] erhält an seinem 65. Geburtstag den Ehrenring der Stadt [[Ortsverein Eckernförde|Eckernförde]].<br />
*[[11. Dezember]] - [[Gerhard Tackmann]] stirbt mit 78 Jahren in [[Ortsverein Malente|Malente]].<br />
*[[12. Dezember]] - [[Wilhelm Marschner]] wird das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse verliehen.<br />
*[[17. Dezember]] - Im Kieler Rathaus findet [[Kontakte zwischen der SDP/SPD Stralsund und der SPD Kiel 1989/1990|das erste Treffen]] des [[Kreisverband Kiel|Kreisverbandes Kiel]] mit aus Stralsund angereisten Mitgliedern der [[Sozialdemokratische Partei in der DDR (SDP)|SDP]] statt.<br />
*[[19. Dezember]] - Die [[Enquete-Kommission zur zukünftigen Energieversorgung in Schleswig-Holstein]] nimmt ihre Arbeit auf.<br />
*[[22. Dezember]] - [[Hermann Meyn]] stirbt mit 82 Jahren, vermutlich im Kreis Segeberg.<br />
<br />
==Nicht datiert==<br />
*[[Hans Adam]] erhält vom Land den Professorentitel verliehen, vor allem für seine Verdienste um den Wiederaufbau der Ingenieurschule.<br />
*[[Kristin Alheit]], [[Winfried Jöhnk]], [[Christiane Küchenhof]], [[Hans Müller]], [[Roswitha Müllerwiebus]], [[Birte Pauls]], [[Claudia Preuß-Boehart]], [[Sandra Redmann]] und [[Kai Vogel]] (verm.) treten in die SPD ein.<br />
*[[Burkhard Andresen]] löst [[Angelika Knies]] im Vorsitz des [[Ortsverein Ahrensburg|OV Ahrensburg]] ab.<br />
*[[Holger Astrup]] gibt den Vorsitz des [[Ortsverein Erfde|OV Erfde]] ab.<br />
*[[Willy Brandt]]s ''Erinnerungen'' erscheinen in Hamburg.<br />
*[[Reiner Gross]] gibt den Vorsitz des [[Ortsverein Nortorf|Ortsvereins Nortorf]] an [[Klaus Schuldt]] ab.<br />
*Sozialminister [[Günther Jansen]], [[Alfred Schulz]] und andere rufen einen Härtefonds für vergessene [[Entnazifizierung in Schleswig-Holstein|Opfer des Nationalsozialismus]] ins Leben.<br />
*[[Volker Kratzat]] wird Nachfolger von [[Bert Giencke]] im Vorsitz des [[Ortsverein Hassee-Nord|Ortsvereins Hassee-Nord]].<br />
*Vermutlich in diesem Jahr gibt [[Dietmar Lutz]] den Vorsitz der [[SGK]] an [[Karl Heinz Luckhardt]] ab.<br />
*[[Ulrich Meyenborg]] löst [[Rüdiger Möbusz]] als Vorsitzender der [[Kreisverband Lübeck|Lübecker SPD]] ab.<br />
*[[Sünje Müller-Lorenzen]] übernimmt den Vorsitz des [[Ortsverein Eckernförde|Ortsvereins Eckernförde]] als Nachfolgerin der verstorbenen [[Gisela Richter]].<br />
*[[Carl Popp]] löst [[Jochen Habeck]] als Vorsitzender des [[Ortsverein Neuwittenbek|Ortsvereins Neuwittenbek]] ab.<br />
*[[Alfred Prezewowsky]] wird in den Bundesvorstand der IG Metall gewählt.<br />
*[[Silke Reyer]] gibt den Vorsitz der [[AWO-Kreisverband Kiel|Kieler AWO]] an [[Holger Ipsen]] ab.<br />
*[[Theodor Sakmirda I|Theo]] und [[Marta Sakmirda]] unterstützen die Genossen in [[SPD Mecklenburg-Vorpommern|Güstrow/MV]] beim Aufbau der Parteistrukturen und beteiligte sich an der Gründung der [[AWO]] in Güstrow.<br />
*[[Karl Schiller]] wird mit der [[Bernhard Harms|Bernhard-Harms-Medaille]] des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel geehrt.<br />
*[[Heino Scharunge]] löst [[Christian Timm]] im Vorsitz des [[Ortsverein Holtenau|OV Kiel-Holtenau]] ab.<br />
*[[Kira Schneekloth]] übernimmt den Landesvorsitz der [[Jusos]] von [[Lutz Petersen]].<br />
*[[Bernd Schwachenwalde]] wird als Nachfolger von [[Dietmar Lutz]] Bürgermeister von [[Ortsverein Elmshorn|Elmshorn]].<br />
*[[Jan Sierks]] wird der Stern zum Großen Verdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland verliehen.<br />
*[[Reinhold Stühlmeyer]] rückt in den Geschäftsführenden Vorstand des DGB in Frankfurt auf.<br />
*Der [[Kreisverband Flensburg]] organisiert sich neu: Aus den "Stadtgruppen" werden "Ortsvereine".<br />
*Der [[Kreisverband Kiel]] gibt die erste Ausgabe seines kurzlebigen Informationsblattes ''[[Ortsvereinszeitungen Kiel|Der Kreis]]'' heraus. Er hat in diesem Jahr 3803 Mitglieder, davon 1317 (34,6%) Frauen.<br />
*Die "Rotkohlrede" zum Rotkohlessen der [[Kreisverband Kiel|Kieler SPD]] hält dieses Jahr Karl-Otto Meyer (SSW).<br />
*Zum 125jährigen Bestehen des [[Ortsverein Itzehoe|OV Itzehoe]] erscheint von [[Ortwin Pelc]] und [[Thomas Lorenzen]] ''125 Jahre Sozialdemokraten in Itzehoe''.<br />
*Der [[Ortsverein Mettenhof/Hasseldieksdamm|Kiel-Mettenhof/Hasseldieksdamm]] legt die erste Ausgabe seiner Stadtteilzeitung ''[[Ortsvereinszeitungen Kiel|Wir in Mettenhof]]'' vor.<br />
*Der [[Ortsverein Schacht-Audorf]] feiert sein 70jähriges Bestehen.<br />
*Der Hauptschulteil der [[Toni Jensen|Toni-Jensen-Schule]] in Kiel-Dietrichsdorf wird nach dem Willen der Elternschaft Integrierte [[Gesamtschule]]. Erste Schulleiterin wird [[Heide Ziefuß]].<br />
<br />
[[Kategorie:Jahresseite]]</div>Kaffeeringehttps://www.spd-geschichtswerkstatt.de/index.php?title=Sophia_Schiebe&diff=54210Sophia Schiebe2024-03-26T21:50:18Z<p>Kaffeeringe: Die Seite wurde neu angelegt: „{{Person | Vorname = Sophia | Nachname = Schiebe | geboren = 19891012 | Geburtsort = Hagenow | gestorben = 11111111 | Geschlecht = Frau | Foto = Sophia Schiebe 2021.jpg | MdL = 1 | MdLWahlperioden = 20 | stellvLandesvorsitz = 1 | Homepage = https://www.sophia-schiebe.de/ }} '''Sophia Schiebe''', * 12. Oktober 1989 in Hagenow; Pädagogin. Mitglied der SPD seit 2010. == Leben & Beruf == 1989 wurde Sophia Schiebe in Hagenow (Mecklenburg-Vor…“</p>
<hr />
<div>{{Person<br />
| Vorname = Sophia<br />
| Nachname = Schiebe<br />
| geboren = 19891012<br />
| Geburtsort = Hagenow<br />
| gestorben = 11111111<br />
| Geschlecht = Frau<br />
| Foto = Sophia Schiebe 2021.jpg<br />
| MdL = 1<br />
| MdLWahlperioden = 20<br />
| stellvLandesvorsitz = 1<br />
| Homepage = https://www.sophia-schiebe.de/<br />
}}<br />
<br />
'''Sophia Schiebe''', * [[12. Oktober]] [[1989]] in Hagenow; Pädagogin. Mitglied der SPD seit [[2010]].<br />
<br />
== Leben & Beruf ==<br />
[[1989]] wurde Sophia Schiebe in Hagenow (Mecklenburg-Vorpommern) geboren und machte [[2008]] mein Abitur in Wittenburg. Im Anschluss studierte sie an der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel und arbeitete von 2012-2017 als studentische Hilfskraft bei der Wissenschaftlichen Weiterbildung der Universität zu Kiel.<br />
<br />
[[2016]] wurde sie Projektkoordinatorin bei “LiGA-Lernen im Ganztag” bei der Kinder- und Jugendstiftung. Bis zu ihrem Einzug in den Landtag arbeitete Sophia Schiebe als Leiterin des Offenen Ganztages an der Grundschule Falkenfeld in Lübeck.<br />
<br />
Sophia Schiebe ist Mitglied der Arbeiterwohlfahrt, der Gewerkschaft der Erziehung und Wissenschaft (GEW), in der [[Sozialistische Jugend Deutschlands - Die Falken|Sozialistischen Jugend Deutschland – die Falken]], im Verein für Demokratie und Hochschule, beim Projekt moderner Sozialismus Norddeutschland-ProMS e.V., in der Lübecker Flüchtlingshilfe e.V., im Klub111 und beim Kinderschutzbund.<br />
<br />
== Partei & Politik ==<br />
<br />
=== Jusos ===<br />
Mit 21 Jahren trat Sophia Schiebe [[2010]] in die SPD ein. Sie engagierte sich bei den [[Jusos]] und war [[2013]] bis [[2015]] im Bundesvorstand der [[Juso-Hochschulgruppen]] und von [[2014]] bis [[2016]] Vorsitzende des Allgemeinen Studierendenausschusses (AStA) der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Parallel dazu hat sie von [[2014]] bis [[2017]] als Landes-Sprecherin der ASten fungiert und war von [[2016]] bis [[2017]] [[Jusos - Landesvorstände|stellvertretende Vorsitzende]] der [[Jusos|Jusos Schleswig-Holstein]]. Von [[2017]] bis [[2019]] war sie [[Jusos - Landesvorstände|Vorsitzende]] der [[Jusos|Jusos Schleswig-Holstein]].<br />
<br />
=== SPD ===<br />
Seit [[2019]] ist sie [[Landesvorstand|stellvertretende Landesvorsitzende der SPD Schleswig-Holstein]]. Seit [[2020]] Kreisvorsitzende der [[Kreisverband Lübeck|SPD Lübeck]] zusammen mit [[Jörg Puhle]].<br />
<br />
== Landespolitik ==<br />
In der [[Landtagswahl 2022]] wurde Sophia Schiebe über die Landesliste in den Landtag gewählt. Die [[Landeswahlkonferenz 2022, Neumünster|Landeswahlkonferenz]] hatte sie auf den 4. Listenplatz gewählt. Sie ist seither stellvertretende [[20. Wahlperiode 2022-2027|Fraktionsvorsitzende]] der SPD-Landtagsfraktion und Sprecherin für Kinder und Jugend, Kita, Familie, Hochschule und Kultur.<br />
<br />
== Links ==<br />
<br />
* Website: [https://www.sophia-schiebe.de sophia-schiebe.de]<br />
* {{Wikipedia}}</div>Kaffeeringehttps://www.spd-geschichtswerkstatt.de/index.php?title=Hilfe:Recherche&diff=54209Hilfe:Recherche2024-03-26T13:03:48Z<p>Kaffeeringe: /* Zeitungen / Zeitschriften / Magazine */</p>
<hr />
<div><div style="width:58%; float:left; text-align:justify"><br />
Wer für seinen Kreisverband oder seinen Ortsverein eine Chronik erstellen will, muss selbst recherchieren. Der [[Landesverband]] hat in der Regel keine Daten zur Geschichte und verfügt über kein Archiv. Das ab Ende der 1940er Jahre angelegte Parteiarchiv wurde [[1971]] an die Friedrich-Ebert-Stiftung abgegeben, die seitdem angesammelten Akten folgen regelmäßig. Die SPD verwaltet seit [[1990]] ihre Mitglieder elektronisch. Durch diverse Softwareumstellungen sind aber nicht mehr alle historischen Daten vorhanden. Zu Funktionsträgern vor [[1999]] scheint es beim Landesverband keine Informationen mehr zu geben. <br />
<br />
==Wege==<br />
'''Fragen''': Als erstes solltest Du den amtierenden Vorstand oder alte Mitglieder Deines Ortsvereins fragen, welche Materialien sie vielleicht noch zu Hause liegen haben, was sie Dir noch erzählen können und an welche Vorgänger sie sich noch erinnern. Wenn die Genannten noch leben, kannst Du die wiederum fragen. So kannst Du Dich langsam in der Geschichte zurückarbeiten. Bei dieser Methode - der Befragung von Zeitzeug*innen - gilt es allerdings, einige Dinge zu beachten. <br />
<br />
Siehe dazu: [[Hilfe:Oral History|Oral History]].<br />
<br />
'''Archive''': Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, in Archiven und Bibliotheken zu recherchieren: vom Bundesarchiv über das Landesarchiv, die Landesbibliothek, die Kreisarchive, die Stadt- oder Gemeindearchive bis hin zum Archiv der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) in Bonn. Vieles davon ist heute über das Internet möglich. Auch wenn Du vor Ort recherchierst, sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Regel sehr hilfsbereit.<br />
<br />
'''AdsD''': Das [http://www.fes.de/archiv Archiv der Sozialen Demokratie (AdsD)] der FES sammelt Unterlagen der SPD, aber normalerweise erst ab Kreisebene, also keine Unterlagen von Ortsvereinen. Allerdings kannst Du in der [http://www.geschichte-der-sozialdemokratie.de/ortsvereine.html Ortsvereinsdatenbank] der FES nachsehen, welche Angaben dort über Deinen Ortsverein hinterlegt sind. Im AdsD kannst Du unter Umständen auch Quellen zu früheren örtlichen Funktionsträgern finden, etwa in Nachlässen. <br />
<br />
'''Zeitungen''': Eine weitere gute Quelle sind Zeitungen. Das AdsD stellt etwa alle Ausgaben des sozialdemokratischen ''[http://library.fes.de/inhalt/digital/volksbote-luebeck.htm Lübecker Volksboten]'' digitalisiert im Internet bereit. In der [http://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/LBSH/Bibliothek/Bibliothek_node.html Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek] und im [http://www.kiel.de/kultur/stadtarchiv/ Kieler Stadtarchiv] gibt es alle Ausgaben der ''[[Schleswig-Holsteinische Volkszeitung|Schleswig-Holsteinischen Volkszeitung]]'' und in der Regel auch aller anderen Zeitungen in Schleswig-Holstein auf Mikrofilm. Du musst also hingehen, um sie Dir anzusehen. Auch in Stadt- oder Kreisarchiven lohnt es sich, nachzufragen. Heutige Zeitungen verfügen außerdem meist über ein eigenes Archiv, in dem Du ebenfalls recherchieren kannst; manchmal kostet das Gebühren. Die Zeitungen haben natürlich auch immer über Vorgänge in der lokalen Politik berichtet.<br />
<br />
==Adressen==<br />
===Archive===<br />
Archive enthalten in der Regel nur das, was ihnen vorher übergeben worden ist. Wenn Du nicht findest, was Du suchst, liegt es vermutlich nicht am Archiv! Daran solltest Du auch bei der aktuellen Ortsvereinsarbeit denken.<br />
*[http://www.fes.de/archiv/adsd_neu/index.htm Archiv der sozialen Demokratie (Friedrich-Ebert-Stiftung)]<br />
**[https://library.fes.de/cgi-bin/populo/spdpdalt.pl Sozialdemokratischer Pressedienst 1928 - 1933]<br />
**[https://www.fes.de/bibliothek/digitale-bibliothek/pressedienste/sozialdemokratischer-pressedienst-1946-1995/ Sozialdemokratischer Pressedienst 1946-1995]<br />
**[https://www.fes.de/bibliothek/digitale-bibliothek/pressedienste/pressemitteilungen-der-spd-1958-1998/ Pressemitteilungen der SPD 1958-1998]<br />
*[https://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/LASH/AndereArchive/_documents/schleswigHolsteinischeKommunalarchive.html Archive in Schleswig-Holstein]<br />
*[http://katalog-stadtarchiv.kiel.de/dok_start.fau?prj=Datenbank-online&dm=1 Stadtarchiv Kiel, Online-Aktenrecherche]<br />
*[http://www.bundesarchiv.de/ Bundesarchiv]<br />
*[https://pm20.zbw.eu/folder/pe/about.en.html Hamburgisches Welt-Wirtschafts-Archiv (HWWA) - Personenmappen]<br />
<br />
===Geschichtsvereine===<br />
Einige private Vereine widmen sich der Erforschung bestimmter Epochen oder Themenkreise und können daher für Dich wichtig sein. Manchmal lohnt es auch, die Jahrbücher des örtlichen Geschichts- oder Heimatvereins durchzusehen. An linker Politik und an ganz Schleswig-Holstein interessiert sind vor allem folgende Vereine:<br />
*[http://www.akens.org/ Arbeitskreis zur Erforschung des Nationalsozialismus in Schleswig-Holstein e.V.]<br />
*[http://www.beirat-fuer-geschichte.de Beirat für Geschichte in der Gesellschaft für Politik und Bildung Schleswig-Holstein e.V.] (mit der Zeitschrift [[Demokratische Geschichte]])<br />
*[http://arbeitskreis-geschichte.de/ Arbeitskreis für Wirtschafts- und Sozialgeschichte Schleswig-Holsteins]<br />
<br />
Weitere Vereine:<br />
*[https://vlga.de/ Verein für Lübeckische Geschichte und Altertumskunde] - Der Verein hat sämtliche seiner Zeitschriften digitalisiert.<br />
*[https://kieler-stadtgeschichte.de/angebote/veroeffentlichungen Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte e. V.] - Auf Nachfrage sind dort noch viele der älteren Veröffentlichungen zu bekommen, teils auch digitalisiert.<br />
<br />
===Literatur===<br />
Viele der auf der Seite [[Literatur zur Geschichte der Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein]] genannten Veröffentlichungen bekommst Du in diesen Bibliotheken.<br />
*[http://www.shlb.de/ Landesbibliothek Schleswig-Holstein, Online-Katalog]<br />
*[http://www.ub.uni-kiel.de/lit/index.html Universitätsbibliothek Kiel, Online-Katalog]<br />
*[http://vzlbs2.gbv.de/DB=59/LNG=DU/ Stadtarchiv Kiel, Online-Katalog der Bibliothek]<br />
*[http://gso.gbv.de/DB=2.150/?COOKIE=U999,K999,D2.150,Ed0ef8b6d-117,I0,B9994++++++,SY,A,H12-23,,30-31,,50,,60-61,,73-77,,80,,88-90,NGAST,R91.58.87.7,FN Regionalkatalog Kiel]<br />
<br />
===Zeitungen / Zeitschriften / Magazine===<br />
Von einigen Zeitungen und Zeitschriften können die kompletten Archive per Online-Recherche durchsucht werden. Einen Überblick gibt das [https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/newspaper Deutsche Zeitungsarchiv] - dort gibt es aber praktisch keine Zeitungen aus Schleswig-Holstein.<br />
<br />
Sozialdemokratische Zeitungen:<br />
*''[http://library.fes.de/inhalt/digital/volksbote-luebeck.htm Lübecker Volksbote]''<br />
*Friedrich-Ebert-Stiftung: [https://collections.fes.de/historische-presse Historische Presse der deutschen Sozialdemokratie online]<br />
**''Social-Demokrat'' – Organ der Social-Demokratischen Partei (1864-1871)<br />
**''Demokratisches Wochenblatt'' – Organ der sozialdemokratischen Arbeiter-Partei Deutschlands (1871-1876)<br />
**''Der Volksstaat'''(1869-1876)<br />
**''Neuer Social-Demokrat'' – Organ der socialistischen Arbeiter-Partei Deutschlands (1871-1876)<br />
**''Vorwärts'' – Centralorgan der Sozialdemokratie Deutschlands (1876-1878)<br />
***Mit Beilage: Wissenschaftliche Beilage des ''Vorwärts''<br />
**''Die Neue Welt'' – Illustriertes Unterhaltungsblatt für das Volk (1876-1918)<br />
**''Der Sozialdemokrat'' – Internationales Organ der Sozialdemokratie deutscher Zunge (1879-1890)<br />
***Mit Beilage: ''Der rothe Teufel''<br />
**''Berliner Volksblatt'' – Organ für die Interessen der Arbeiter (1884-1890)<br />
**''Berliner Volks-Tribüne'' – social-politisches Wochenblatt (1887-1892)<br />
**''Die Arbeiterin'' – Zeitschrift für die Interessen der Frauen und Mädchen des arbeitenden Volkes (1891)<br />
**''Die Gleichheit'' – Zeitschrift für die Interessen der Arbeiterinnen (1892-1923)<br />
***Mit Beilagen: ''Die Frau und ihr Haus'', ''Für unsere Mütter und Hausfrauen''<br />
**''Mitteilungs-Blatt'' des Verbandes der sozialdemokratischen Wahlvereine Berlins und Umgegend (1916-1918)<br />
**''Vorwärts – Berliner Volksblatt'' – Zentralorgan der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (1891-1933)<br />
***Mit Beilagen: ''Blick in die Bücherwelt'', ''Frauenstimme'', ''Frauenwelt'', ''Heimwelt'', Unterhaltungsblatt des ''Vorwärts'', ''Sonntag'', ''Die Wählerin'', ''Bücherschau''<br />
**''Die Neue Welt'' – Illustriertes Unterhaltungsblatt für das Volk (1897 – 1918)<br />
**''Freiheit – Berliner Organ der Unabhängigen Sozialdemokratie Deutschlands'' (1918-1922)<br />
***Mit Beilagen: ''Frauen-Welt'', ''Der Jugendgenosse'', Freie Welt<br />
**''Volk und Zeit'' – Bilder zum Tage (1919-1933)<br />
**''Neuer Vorwärts'' – Sozialdemokratisches Wochenblatt (1933-1940)<br />
**''Deutschland-Berichte der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands'', Sopade (1934-1940)<br />
*Friedrich-Ebert-Stiftung: Die wichtigsten [https://library.fes.de/gewerkschaftszeitschrift/ Gewerkschaftszeitschriften] aus den Bereichen Bau, Holzverarbeitung, Metall, Druck, Dienstleistung, Nahrungsmittel, Leder, Tabak, Verkehr, Landarbeit und Bergbau wurden digitalisiert und frei zugänglich ins Netz gestellt.<br />
*[http://library.fes.de/afs-online/inhalt/online.htm Archiv für Sozialgeschichte]<br />
*[https://zeitungen.sub.uni-hamburg.de/ Hamburger Zeitungen Digital]: u.a. mit dem sozialdemokratischen "''Hamburger Echo''".<br />
<br />
Bürgerliche Zeitungen:<br />
<br />
*''[https://www.kreisarchiv-stormarn.de/mediadb/?b_id=158 Stormarnsche Zeitung]''<br />
*[https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/newspaper/2918916-0 ''Bergedorfer Zeitung'']<br />
*[https://dibiki.ub.uni-kiel.de/viewer/search/-/-/1/-/DC%3A62zeit.10shlz/ ''Schleswig-Holsteinische Landeszeitung''] (und Vorgänger)<br />
*[https://lb-eutin.kreis-oh.de/ Eutiner Landesbibliothek]: alle Ausgaben des ''Ostholsteiner Anzeigers'' und seiner Vorgängerzeitungen von 1802 bis zum Juni 2006. Man muss sich nur als Benutzer registrieren und anmelden.<br />
<br />
Bei Lokalzeitungen kannst Du direkt anfragen. Die haben in der Regel auch ein Archiv. Die Ausgaben sollten aber auch im Landesarchiv zu finden sein.<br />
<br />
Aktuelle Medien mit komplettem Archiv online:<br />
<br />
*[http://www.spiegel.de/suche/ ''SPIEGEL'']<br />
*[http://www.zeit.de/suche/ ''ZEIT'']<br />
*[https://www.nd-archiv.de/ ''Neues Deutschland'']<br />
<br />
===Fotos===<br />
Die auf folgenden Seiten eingestellten Fotos dürfen im Rahmen bestimmter Regeln frei verwendet werden.<br />
*[http://fotoarchiv-stadtarchiv.kiel.de/ Fotoarchiv der Stadt Kiel]<br />
*[https://commons.wikimedia.org/wiki/Hauptseite?uselang=de Wiki Commons]<br />
Bei diesen Archiven können Fotos aus ihrem Bestand für bestimmte Zwecke gegen eine Gebühr bestellt werden:<br />
*[https://www.bild.bundesarchiv.de/index.php?switch_lang=de Digitales Bildarchiv des Bundesarchivs]<br />
*[http://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/LASH/Landesarchiv/Landesarchiv_node.html Landesarchiv Schleswig-Holstein]<br />
<br />
===Datenbanken===<br />
<br />
====Parlamente====<br />
*[http://lissh.lvn.parlanet.de/shlt/start.html Landtagsinformationssystem Schleswig-Holstein]<br />
*[https://www.landtag.ltsh.de/aktuelles/landtagszeitschrift/ ''Der Landtag'']<br />
*[https://www.reichstagsprotokolle.de Reichstags-Protokolle]<br />
<br />
====Friedrich-Ebert-Stiftung====<br />
*[http://erinnerungsorte.fes.de/ Erinnerungsorte der Sozialdemokratie (FES)]<br />
*[http://www.geschichte-der-sozialdemokratie.de/ Geschichte der Sozialdemokratie (FES)]<br />
*[http://library.fes.de/parteitage/spd-pt-einl.html Protokolle der SPD Parteitage]<br />
<br />
====Sonstige====<br />
*[http://www.nachlassdatenbank.de/ Nachlassdatenbank des Bundesarchivs]<br />
*[https://collections.arolsen-archives.org/ Arolsen Archiv zu den Opfern und Überlebenden des Nationalsozialismus]<br />
*[https://politische-elite-weimar.de/ Datenbank mit biografischen Daten zu allen deutschen Abgeordneten in der Endphase der Weimarer Republik]<br />
<br />
===Daten===<br />
Manchmal hast Du ein Datum, musst aber den Wochentag herausfinden - oder umgekehrt - wenn z.B. in einer älteren Zeitungsmeldung steht: "…wählte der Ortsverein vorgestern Abend den neuen Vorstand…"<br />
*[http://www.pfeff-net.de/kalend.html Der ewige Kalender]<br />
<br />
Noch einfacher ist es über [https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Hauptseite Wikipedia], wo jedes Jahr oben rechts mit einem ausklappbaren Kalender versehen ist.<br />
<br />
Wenn Du herausfinden willst, wann bewegliche Feiertage bspw. Ostern im Jahr 1903 war:<br />
*[https://www.nvf.ch/zw/ostern.asp? Bewegliche Tage]<br />
<br />
==War mein Ur-Opa in der SPD?==<br />
Das Archiv der Sozialen Demokratie hat einen extra leeren Raum für alle nicht existierenden Listen von Mitgliedern aus der Zeit der Weimarer Republik. Das sind einige, da es vor [[1933]] keine zentrale Mitgliedererfassung gab. Das Archiv geht davon aus, dass die Mitgliederlisten dort liegen, wo die meisten Gründungsdokumente von zum Beispiel Ortsvereinen sind … überall, nur nicht beim Archiv.<ref>Archiv der Sozialen Demokratie: ''[https://www.fes.de/adsd50/nichts Nichts]''</ref><br />
<br />
Dort gibt es also nur neuere Mitgliedsunterlagen. Bei den SPD-Gliederungen gibt es nur den Zugriff auf die aktuellen Mitgliederdaten, und die dürfen aus Datenschutzgründen nicht herausgegeben werden.<br />
<br />
Wer herausfinden will, ob seine Ur-Oma oder sein Ur-Opa oder sonst wer in der SPD war, muss in den lokalen Archiven forschen.<br />
<br />
==Quellen==<br />
<references /><br />
<br />
</div><br />
<div style="margin: 0 0 0 62%; padding: 0;"><br />
=='''Hilfe'''==<br />
{{HilfeÜbersicht}}<br />
</div><br />
[[Kategorie:Hilfe]]<br />
__NOTOC__</div>Kaffeeringehttps://www.spd-geschichtswerkstatt.de/index.php?title=Hilfe:Recherche&diff=54208Hilfe:Recherche2024-03-26T13:01:28Z<p>Kaffeeringe: /* Zeitungen / Zeitschriften / Magazine */</p>
<hr />
<div><div style="width:58%; float:left; text-align:justify"><br />
Wer für seinen Kreisverband oder seinen Ortsverein eine Chronik erstellen will, muss selbst recherchieren. Der [[Landesverband]] hat in der Regel keine Daten zur Geschichte und verfügt über kein Archiv. Das ab Ende der 1940er Jahre angelegte Parteiarchiv wurde [[1971]] an die Friedrich-Ebert-Stiftung abgegeben, die seitdem angesammelten Akten folgen regelmäßig. Die SPD verwaltet seit [[1990]] ihre Mitglieder elektronisch. Durch diverse Softwareumstellungen sind aber nicht mehr alle historischen Daten vorhanden. Zu Funktionsträgern vor [[1999]] scheint es beim Landesverband keine Informationen mehr zu geben. <br />
<br />
==Wege==<br />
'''Fragen''': Als erstes solltest Du den amtierenden Vorstand oder alte Mitglieder Deines Ortsvereins fragen, welche Materialien sie vielleicht noch zu Hause liegen haben, was sie Dir noch erzählen können und an welche Vorgänger sie sich noch erinnern. Wenn die Genannten noch leben, kannst Du die wiederum fragen. So kannst Du Dich langsam in der Geschichte zurückarbeiten. Bei dieser Methode - der Befragung von Zeitzeug*innen - gilt es allerdings, einige Dinge zu beachten. <br />
<br />
Siehe dazu: [[Hilfe:Oral History|Oral History]].<br />
<br />
'''Archive''': Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, in Archiven und Bibliotheken zu recherchieren: vom Bundesarchiv über das Landesarchiv, die Landesbibliothek, die Kreisarchive, die Stadt- oder Gemeindearchive bis hin zum Archiv der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) in Bonn. Vieles davon ist heute über das Internet möglich. Auch wenn Du vor Ort recherchierst, sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Regel sehr hilfsbereit.<br />
<br />
'''AdsD''': Das [http://www.fes.de/archiv Archiv der Sozialen Demokratie (AdsD)] der FES sammelt Unterlagen der SPD, aber normalerweise erst ab Kreisebene, also keine Unterlagen von Ortsvereinen. Allerdings kannst Du in der [http://www.geschichte-der-sozialdemokratie.de/ortsvereine.html Ortsvereinsdatenbank] der FES nachsehen, welche Angaben dort über Deinen Ortsverein hinterlegt sind. Im AdsD kannst Du unter Umständen auch Quellen zu früheren örtlichen Funktionsträgern finden, etwa in Nachlässen. <br />
<br />
'''Zeitungen''': Eine weitere gute Quelle sind Zeitungen. Das AdsD stellt etwa alle Ausgaben des sozialdemokratischen ''[http://library.fes.de/inhalt/digital/volksbote-luebeck.htm Lübecker Volksboten]'' digitalisiert im Internet bereit. In der [http://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/LBSH/Bibliothek/Bibliothek_node.html Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek] und im [http://www.kiel.de/kultur/stadtarchiv/ Kieler Stadtarchiv] gibt es alle Ausgaben der ''[[Schleswig-Holsteinische Volkszeitung|Schleswig-Holsteinischen Volkszeitung]]'' und in der Regel auch aller anderen Zeitungen in Schleswig-Holstein auf Mikrofilm. Du musst also hingehen, um sie Dir anzusehen. Auch in Stadt- oder Kreisarchiven lohnt es sich, nachzufragen. Heutige Zeitungen verfügen außerdem meist über ein eigenes Archiv, in dem Du ebenfalls recherchieren kannst; manchmal kostet das Gebühren. Die Zeitungen haben natürlich auch immer über Vorgänge in der lokalen Politik berichtet.<br />
<br />
==Adressen==<br />
===Archive===<br />
Archive enthalten in der Regel nur das, was ihnen vorher übergeben worden ist. Wenn Du nicht findest, was Du suchst, liegt es vermutlich nicht am Archiv! Daran solltest Du auch bei der aktuellen Ortsvereinsarbeit denken.<br />
*[http://www.fes.de/archiv/adsd_neu/index.htm Archiv der sozialen Demokratie (Friedrich-Ebert-Stiftung)]<br />
**[https://library.fes.de/cgi-bin/populo/spdpdalt.pl Sozialdemokratischer Pressedienst 1928 - 1933]<br />
**[https://www.fes.de/bibliothek/digitale-bibliothek/pressedienste/sozialdemokratischer-pressedienst-1946-1995/ Sozialdemokratischer Pressedienst 1946-1995]<br />
**[https://www.fes.de/bibliothek/digitale-bibliothek/pressedienste/pressemitteilungen-der-spd-1958-1998/ Pressemitteilungen der SPD 1958-1998]<br />
*[https://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/LASH/AndereArchive/_documents/schleswigHolsteinischeKommunalarchive.html Archive in Schleswig-Holstein]<br />
*[http://katalog-stadtarchiv.kiel.de/dok_start.fau?prj=Datenbank-online&dm=1 Stadtarchiv Kiel, Online-Aktenrecherche]<br />
*[http://www.bundesarchiv.de/ Bundesarchiv]<br />
*[https://pm20.zbw.eu/folder/pe/about.en.html Hamburgisches Welt-Wirtschafts-Archiv (HWWA) - Personenmappen]<br />
<br />
===Geschichtsvereine===<br />
Einige private Vereine widmen sich der Erforschung bestimmter Epochen oder Themenkreise und können daher für Dich wichtig sein. Manchmal lohnt es auch, die Jahrbücher des örtlichen Geschichts- oder Heimatvereins durchzusehen. An linker Politik und an ganz Schleswig-Holstein interessiert sind vor allem folgende Vereine:<br />
*[http://www.akens.org/ Arbeitskreis zur Erforschung des Nationalsozialismus in Schleswig-Holstein e.V.]<br />
*[http://www.beirat-fuer-geschichte.de Beirat für Geschichte in der Gesellschaft für Politik und Bildung Schleswig-Holstein e.V.] (mit der Zeitschrift [[Demokratische Geschichte]])<br />
*[http://arbeitskreis-geschichte.de/ Arbeitskreis für Wirtschafts- und Sozialgeschichte Schleswig-Holsteins]<br />
<br />
Weitere Vereine:<br />
*[https://vlga.de/ Verein für Lübeckische Geschichte und Altertumskunde] - Der Verein hat sämtliche seiner Zeitschriften digitalisiert.<br />
*[https://kieler-stadtgeschichte.de/angebote/veroeffentlichungen Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte e. V.] - Auf Nachfrage sind dort noch viele der älteren Veröffentlichungen zu bekommen, teils auch digitalisiert.<br />
<br />
===Literatur===<br />
Viele der auf der Seite [[Literatur zur Geschichte der Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein]] genannten Veröffentlichungen bekommst Du in diesen Bibliotheken.<br />
*[http://www.shlb.de/ Landesbibliothek Schleswig-Holstein, Online-Katalog]<br />
*[http://www.ub.uni-kiel.de/lit/index.html Universitätsbibliothek Kiel, Online-Katalog]<br />
*[http://vzlbs2.gbv.de/DB=59/LNG=DU/ Stadtarchiv Kiel, Online-Katalog der Bibliothek]<br />
*[http://gso.gbv.de/DB=2.150/?COOKIE=U999,K999,D2.150,Ed0ef8b6d-117,I0,B9994++++++,SY,A,H12-23,,30-31,,50,,60-61,,73-77,,80,,88-90,NGAST,R91.58.87.7,FN Regionalkatalog Kiel]<br />
<br />
===Zeitungen / Zeitschriften / Magazine===<br />
Von einigen Zeitungen und Zeitschriften können die kompletten Archive per Online-Recherche durchsucht werden. Einen Überblick gibt das [https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/newspaper Deutsche Zeitungsarchiv] - dort gibt es aber praktisch keine Zeitungen aus Schleswig-Holstein.<br />
<br />
Sozialdemokratische Zeitungen:<br />
*''[http://library.fes.de/inhalt/digital/volksbote-luebeck.htm Lübecker Volksbote]''<br />
*Friedrich-Ebert-Stiftung: [https://collections.fes.de/historische-presse Historische Presse der deutschen Sozialdemokratie online]<br />
**''Social-Demokrat'' – Organ der Social-Demokratischen Partei (1864-1871)<br />
**''Demokratisches Wochenblatt'' – Organ der sozialdemokratischen Arbeiter-Partei Deutschlands (1871-1876)<br />
**''Der Volksstaat'''(1869-1876)<br />
**''Neuer Social-Demokrat'' – Organ der socialistischen Arbeiter-Partei Deutschlands (1871-1876)<br />
**''Vorwärts'' – Centralorgan der Sozialdemokratie Deutschlands (1876-1878)<br />
***Mit Beilage: Wissenschaftliche Beilage des ''Vorwärts''<br />
**''Die Neue Welt'' – Illustriertes Unterhaltungsblatt für das Volk (1876-1918)<br />
**''Der Sozialdemokrat'' – Internationales Organ der Sozialdemokratie deutscher Zunge (1879-1890)<br />
***Mit Beilage: ''Der rothe Teufel''<br />
**''Berliner Volksblatt'' – Organ für die Interessen der Arbeiter (1884-1890)<br />
**''Berliner Volks-Tribüne'' – social-politisches Wochenblatt (1887-1892)<br />
**''Die Arbeiterin'' – Zeitschrift für die Interessen der Frauen und Mädchen des arbeitenden Volkes (1891)<br />
**''Die Gleichheit'' – Zeitschrift für die Interessen der Arbeiterinnen (1892-1923)<br />
***Mit Beilagen: ''Die Frau und ihr Haus'', ''Für unsere Mütter und Hausfrauen''<br />
**''Mitteilungs-Blatt'' des Verbandes der sozialdemokratischen Wahlvereine Berlins und Umgegend (1916-1918)<br />
**''Vorwärts – Berliner Volksblatt'' – Zentralorgan der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (1891-1933)<br />
***Mit Beilagen: ''Blick in die Bücherwelt'', ''Frauenstimme'', ''Frauenwelt'', ''Heimwelt'', Unterhaltungsblatt des ''Vorwärts'', ''Sonntag'', ''Die Wählerin'', ''Bücherschau''<br />
**''Die Neue Welt'' – Illustriertes Unterhaltungsblatt für das Volk (1897 – 1918)<br />
**''Freiheit – Berliner Organ der Unabhängigen Sozialdemokratie Deutschlands'' (1918-1922)<br />
***Mit Beilagen: ''Frauen-Welt'', ''Der Jugendgenosse'', Freie Welt<br />
**''Volk und Zeit'' – Bilder zum Tage (1919-1933)<br />
**''Neuer Vorwärts'' – Sozialdemokratisches Wochenblatt (1933-1940)<br />
**''Deutschland-Berichte der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands'', Sopade (1934-1940)<br />
*Friedrich-Ebert-Stiftung: Die wichtigsten [https://library.fes.de/gewerkschaftszeitschrift/ Gewerkschaftszeitschriften] aus den Bereichen Bau, Holzverarbeitung, Metall, Druck, Dienstleistung, Nahrungsmittel, Leder, Tabak, Verkehr, Landarbeit und Bergbau wurden digitalisiert und frei zugänglich ins Netz gestellt.<br />
*[http://library.fes.de/afs-online/inhalt/online.htm Archiv für Sozialgeschichte]<br />
<br />
Bürgerliche Zeitungen:<br />
<br />
*''[https://www.kreisarchiv-stormarn.de/mediadb/?b_id=158 Stormarnsche Zeitung]''<br />
*[https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/newspaper/2918916-0 ''Bergedorfer Zeitung'']<br />
*[https://dibiki.ub.uni-kiel.de/viewer/search/-/-/1/-/DC%3A62zeit.10shlz/ ''Schleswig-Holsteinische Landeszeitung''] (und Vorgänger)<br />
*[https://lb-eutin.kreis-oh.de/ Eutiner Landesbibliothek]: alle Ausgaben des ''Ostholsteiner Anzeigers'' und seiner Vorgängerzeitungen von 1802 bis zum Juni 2006. Man muss sich nur als Benutzer registrieren und anmelden.<br />
<br />
Bei Lokalzeitungen kannst Du direkt anfragen. Die haben in der Regel auch ein Archiv. Die Ausgaben sollten aber auch im Landesarchiv zu finden sein.<br />
<br />
Aktuelle Medien mit komplettem Archiv online:<br />
<br />
*[http://www.spiegel.de/suche/ ''SPIEGEL'']<br />
*[http://www.zeit.de/suche/ ''ZEIT'']<br />
*[https://www.nd-archiv.de/ ''Neues Deutschland'']<br />
<br />
===Fotos===<br />
Die auf folgenden Seiten eingestellten Fotos dürfen im Rahmen bestimmter Regeln frei verwendet werden.<br />
*[http://fotoarchiv-stadtarchiv.kiel.de/ Fotoarchiv der Stadt Kiel]<br />
*[https://commons.wikimedia.org/wiki/Hauptseite?uselang=de Wiki Commons]<br />
Bei diesen Archiven können Fotos aus ihrem Bestand für bestimmte Zwecke gegen eine Gebühr bestellt werden:<br />
*[https://www.bild.bundesarchiv.de/index.php?switch_lang=de Digitales Bildarchiv des Bundesarchivs]<br />
*[http://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/LASH/Landesarchiv/Landesarchiv_node.html Landesarchiv Schleswig-Holstein]<br />
<br />
===Datenbanken===<br />
<br />
====Parlamente====<br />
*[http://lissh.lvn.parlanet.de/shlt/start.html Landtagsinformationssystem Schleswig-Holstein]<br />
*[https://www.landtag.ltsh.de/aktuelles/landtagszeitschrift/ ''Der Landtag'']<br />
*[https://www.reichstagsprotokolle.de Reichstags-Protokolle]<br />
<br />
====Friedrich-Ebert-Stiftung====<br />
*[http://erinnerungsorte.fes.de/ Erinnerungsorte der Sozialdemokratie (FES)]<br />
*[http://www.geschichte-der-sozialdemokratie.de/ Geschichte der Sozialdemokratie (FES)]<br />
*[http://library.fes.de/parteitage/spd-pt-einl.html Protokolle der SPD Parteitage]<br />
<br />
====Sonstige====<br />
*[http://www.nachlassdatenbank.de/ Nachlassdatenbank des Bundesarchivs]<br />
*[https://collections.arolsen-archives.org/ Arolsen Archiv zu den Opfern und Überlebenden des Nationalsozialismus]<br />
*[https://politische-elite-weimar.de/ Datenbank mit biografischen Daten zu allen deutschen Abgeordneten in der Endphase der Weimarer Republik]<br />
<br />
===Daten===<br />
Manchmal hast Du ein Datum, musst aber den Wochentag herausfinden - oder umgekehrt - wenn z.B. in einer älteren Zeitungsmeldung steht: "…wählte der Ortsverein vorgestern Abend den neuen Vorstand…"<br />
*[http://www.pfeff-net.de/kalend.html Der ewige Kalender]<br />
<br />
Noch einfacher ist es über [https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Hauptseite Wikipedia], wo jedes Jahr oben rechts mit einem ausklappbaren Kalender versehen ist.<br />
<br />
Wenn Du herausfinden willst, wann bewegliche Feiertage bspw. Ostern im Jahr 1903 war:<br />
*[https://www.nvf.ch/zw/ostern.asp? Bewegliche Tage]<br />
<br />
==War mein Ur-Opa in der SPD?==<br />
Das Archiv der Sozialen Demokratie hat einen extra leeren Raum für alle nicht existierenden Listen von Mitgliedern aus der Zeit der Weimarer Republik. Das sind einige, da es vor [[1933]] keine zentrale Mitgliedererfassung gab. Das Archiv geht davon aus, dass die Mitgliederlisten dort liegen, wo die meisten Gründungsdokumente von zum Beispiel Ortsvereinen sind … überall, nur nicht beim Archiv.<ref>Archiv der Sozialen Demokratie: ''[https://www.fes.de/adsd50/nichts Nichts]''</ref><br />
<br />
Dort gibt es also nur neuere Mitgliedsunterlagen. Bei den SPD-Gliederungen gibt es nur den Zugriff auf die aktuellen Mitgliederdaten, und die dürfen aus Datenschutzgründen nicht herausgegeben werden.<br />
<br />
Wer herausfinden will, ob seine Ur-Oma oder sein Ur-Opa oder sonst wer in der SPD war, muss in den lokalen Archiven forschen.<br />
<br />
==Quellen==<br />
<references /><br />
<br />
</div><br />
<div style="margin: 0 0 0 62%; padding: 0;"><br />
=='''Hilfe'''==<br />
{{HilfeÜbersicht}}<br />
</div><br />
[[Kategorie:Hilfe]]<br />
__NOTOC__</div>Kaffeeringehttps://www.spd-geschichtswerkstatt.de/index.php?title=Hilfe:Recherche&diff=54207Hilfe:Recherche2024-03-26T12:46:01Z<p>Kaffeeringe: </p>
<hr />
<div><div style="width:58%; float:left; text-align:justify"><br />
Wer für seinen Kreisverband oder seinen Ortsverein eine Chronik erstellen will, muss selbst recherchieren. Der [[Landesverband]] hat in der Regel keine Daten zur Geschichte und verfügt über kein Archiv. Das ab Ende der 1940er Jahre angelegte Parteiarchiv wurde [[1971]] an die Friedrich-Ebert-Stiftung abgegeben, die seitdem angesammelten Akten folgen regelmäßig. Die SPD verwaltet seit [[1990]] ihre Mitglieder elektronisch. Durch diverse Softwareumstellungen sind aber nicht mehr alle historischen Daten vorhanden. Zu Funktionsträgern vor [[1999]] scheint es beim Landesverband keine Informationen mehr zu geben. <br />
<br />
==Wege==<br />
'''Fragen''': Als erstes solltest Du den amtierenden Vorstand oder alte Mitglieder Deines Ortsvereins fragen, welche Materialien sie vielleicht noch zu Hause liegen haben, was sie Dir noch erzählen können und an welche Vorgänger sie sich noch erinnern. Wenn die Genannten noch leben, kannst Du die wiederum fragen. So kannst Du Dich langsam in der Geschichte zurückarbeiten. Bei dieser Methode - der Befragung von Zeitzeug*innen - gilt es allerdings, einige Dinge zu beachten. <br />
<br />
Siehe dazu: [[Hilfe:Oral History|Oral History]].<br />
<br />
'''Archive''': Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, in Archiven und Bibliotheken zu recherchieren: vom Bundesarchiv über das Landesarchiv, die Landesbibliothek, die Kreisarchive, die Stadt- oder Gemeindearchive bis hin zum Archiv der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) in Bonn. Vieles davon ist heute über das Internet möglich. Auch wenn Du vor Ort recherchierst, sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Regel sehr hilfsbereit.<br />
<br />
'''AdsD''': Das [http://www.fes.de/archiv Archiv der Sozialen Demokratie (AdsD)] der FES sammelt Unterlagen der SPD, aber normalerweise erst ab Kreisebene, also keine Unterlagen von Ortsvereinen. Allerdings kannst Du in der [http://www.geschichte-der-sozialdemokratie.de/ortsvereine.html Ortsvereinsdatenbank] der FES nachsehen, welche Angaben dort über Deinen Ortsverein hinterlegt sind. Im AdsD kannst Du unter Umständen auch Quellen zu früheren örtlichen Funktionsträgern finden, etwa in Nachlässen. <br />
<br />
'''Zeitungen''': Eine weitere gute Quelle sind Zeitungen. Das AdsD stellt etwa alle Ausgaben des sozialdemokratischen ''[http://library.fes.de/inhalt/digital/volksbote-luebeck.htm Lübecker Volksboten]'' digitalisiert im Internet bereit. In der [http://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/LBSH/Bibliothek/Bibliothek_node.html Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek] und im [http://www.kiel.de/kultur/stadtarchiv/ Kieler Stadtarchiv] gibt es alle Ausgaben der ''[[Schleswig-Holsteinische Volkszeitung|Schleswig-Holsteinischen Volkszeitung]]'' und in der Regel auch aller anderen Zeitungen in Schleswig-Holstein auf Mikrofilm. Du musst also hingehen, um sie Dir anzusehen. Auch in Stadt- oder Kreisarchiven lohnt es sich, nachzufragen. Heutige Zeitungen verfügen außerdem meist über ein eigenes Archiv, in dem Du ebenfalls recherchieren kannst; manchmal kostet das Gebühren. Die Zeitungen haben natürlich auch immer über Vorgänge in der lokalen Politik berichtet.<br />
<br />
==Adressen==<br />
===Archive===<br />
Archive enthalten in der Regel nur das, was ihnen vorher übergeben worden ist. Wenn Du nicht findest, was Du suchst, liegt es vermutlich nicht am Archiv! Daran solltest Du auch bei der aktuellen Ortsvereinsarbeit denken.<br />
*[http://www.fes.de/archiv/adsd_neu/index.htm Archiv der sozialen Demokratie (Friedrich-Ebert-Stiftung)]<br />
**[https://library.fes.de/cgi-bin/populo/spdpdalt.pl Sozialdemokratischer Pressedienst 1928 - 1933]<br />
**[https://www.fes.de/bibliothek/digitale-bibliothek/pressedienste/sozialdemokratischer-pressedienst-1946-1995/ Sozialdemokratischer Pressedienst 1946-1995]<br />
**[https://www.fes.de/bibliothek/digitale-bibliothek/pressedienste/pressemitteilungen-der-spd-1958-1998/ Pressemitteilungen der SPD 1958-1998]<br />
*[https://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/LASH/AndereArchive/_documents/schleswigHolsteinischeKommunalarchive.html Archive in Schleswig-Holstein]<br />
*[http://katalog-stadtarchiv.kiel.de/dok_start.fau?prj=Datenbank-online&dm=1 Stadtarchiv Kiel, Online-Aktenrecherche]<br />
*[http://www.bundesarchiv.de/ Bundesarchiv]<br />
*[https://pm20.zbw.eu/folder/pe/about.en.html Hamburgisches Welt-Wirtschafts-Archiv (HWWA) - Personenmappen]<br />
<br />
===Geschichtsvereine===<br />
Einige private Vereine widmen sich der Erforschung bestimmter Epochen oder Themenkreise und können daher für Dich wichtig sein. Manchmal lohnt es auch, die Jahrbücher des örtlichen Geschichts- oder Heimatvereins durchzusehen. An linker Politik und an ganz Schleswig-Holstein interessiert sind vor allem folgende Vereine:<br />
*[http://www.akens.org/ Arbeitskreis zur Erforschung des Nationalsozialismus in Schleswig-Holstein e.V.]<br />
*[http://www.beirat-fuer-geschichte.de Beirat für Geschichte in der Gesellschaft für Politik und Bildung Schleswig-Holstein e.V.] (mit der Zeitschrift [[Demokratische Geschichte]])<br />
*[http://arbeitskreis-geschichte.de/ Arbeitskreis für Wirtschafts- und Sozialgeschichte Schleswig-Holsteins]<br />
<br />
Weitere Vereine:<br />
*[https://vlga.de/ Verein für Lübeckische Geschichte und Altertumskunde] - Der Verein hat sämtliche seiner Zeitschriften digitalisiert.<br />
*[https://kieler-stadtgeschichte.de/angebote/veroeffentlichungen Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte e. V.] - Auf Nachfrage sind dort noch viele der älteren Veröffentlichungen zu bekommen, teils auch digitalisiert.<br />
<br />
===Literatur===<br />
Viele der auf der Seite [[Literatur zur Geschichte der Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein]] genannten Veröffentlichungen bekommst Du in diesen Bibliotheken.<br />
*[http://www.shlb.de/ Landesbibliothek Schleswig-Holstein, Online-Katalog]<br />
*[http://www.ub.uni-kiel.de/lit/index.html Universitätsbibliothek Kiel, Online-Katalog]<br />
*[http://vzlbs2.gbv.de/DB=59/LNG=DU/ Stadtarchiv Kiel, Online-Katalog der Bibliothek]<br />
*[http://gso.gbv.de/DB=2.150/?COOKIE=U999,K999,D2.150,Ed0ef8b6d-117,I0,B9994++++++,SY,A,H12-23,,30-31,,50,,60-61,,73-77,,80,,88-90,NGAST,R91.58.87.7,FN Regionalkatalog Kiel]<br />
<br />
===Zeitungen / Zeitschriften / Magazine===<br />
Von einigen Zeitungen und Zeitschriften können die kompletten Archive per Online-Recherche durchsucht werden. Einen Überblick gibt das [https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/newspaper Deutsche Zeitungsarchiv] - dort gibt es aber praktisch keine Zeitungen aus Schleswig-Holstein.<br />
<br />
Sozialdemokratische Zeitungen:<br />
*''[http://library.fes.de/inhalt/digital/volksbote-luebeck.htm Lübecker Volksbote]''<br />
*Friedrich-Ebert-Stiftung: [https://collections.fes.de/historische-presse Historische Presse der deutschen Sozialdemokratie online]<br />
**''Social-Demokrat'' – Organ der Social-Demokratischen Partei (1864-1871)<br />
**''Demokratisches Wochenblatt'' – Organ der sozialdemokratischen Arbeiter-Partei Deutschlands (1871-1876)<br />
**''Der Volksstaat'''(1869-1876)<br />
**''Neuer Social-Demokrat'' – Organ der socialistischen Arbeiter-Partei Deutschlands (1871-1876)<br />
**''Vorwärts'' – Centralorgan der Sozialdemokratie Deutschlands (1876-1878)<br />
***Mit Beilage: Wissenschaftliche Beilage des ''Vorwärts''<br />
**''Die Neue Welt'' – Illustriertes Unterhaltungsblatt für das Volk (1876-1918)<br />
**''Der Sozialdemokrat'' – Internationales Organ der Sozialdemokratie deutscher Zunge (1879-1890)<br />
***Mit Beilage: ''Der rothe Teufel''<br />
**''Berliner Volksblatt'' – Organ für die Interessen der Arbeiter (1884-1890)<br />
**''Berliner Volks-Tribüne'' – social-politisches Wochenblatt (1887-1892)<br />
**''Die Arbeiterin'' – Zeitschrift für die Interessen der Frauen und Mädchen des arbeitenden Volkes (1891)<br />
**''Die Gleichheit'' – Zeitschrift für die Interessen der Arbeiterinnen (1892-1923)<br />
***Mit Beilagen: ''Die Frau und ihr Haus'', ''Für unsere Mütter und Hausfrauen''<br />
**''Mitteilungs-Blatt'' des Verbandes der sozialdemokratischen Wahlvereine Berlins und Umgegend (1916-1918)<br />
**''Vorwärts – Berliner Volksblatt'' – Zentralorgan der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (1891-1933)<br />
***Mit Beilagen: ''Blick in die Bücherwelt'', ''Frauenstimme'', ''Frauenwelt'', ''Heimwelt'', Unterhaltungsblatt des ''Vorwärts'', ''Sonntag'', ''Die Wählerin'', ''Bücherschau''<br />
**''Die Neue Welt'' – Illustriertes Unterhaltungsblatt für das Volk (1897 – 1918)<br />
**''Freiheit – Berliner Organ der Unabhängigen Sozialdemokratie Deutschlands'' (1918-1922)<br />
***Mit Beilagen: ''Frauen-Welt'', ''Der Jugendgenosse'', Freie Welt<br />
**''Volk und Zeit'' – Bilder zum Tage (1919-1933)<br />
**''Neuer Vorwärts'' – Sozialdemokratisches Wochenblatt (1933-1940)<br />
**''Deutschland-Berichte der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands'', Sopade (1934-1940)<br />
*Friedrich-Ebert-Stiftung: Die wichtigsten [https://library.fes.de/gewerkschaftszeitschrift/ Gewerkschaftszeitschriften] aus den Bereichen Bau, Holzverarbeitung, Metall, Druck, Dienstleistung, Nahrungsmittel, Leder, Tabak, Verkehr, Landarbeit und Bergbau wurden digitalisiert und frei zugänglich ins Netz gestellt.<br />
*[http://library.fes.de/afs-online/inhalt/online.htm Archiv für Sozialgeschichte]<br />
<br />
Bürgerliche Zeitungen:<br />
<br />
*''[https://www.kreisarchiv-stormarn.de/mediadb/?b_id=158 Stormarnsche Zeitung]''<br />
*[https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/newspaper/2918916-0 Bergedorfer Zeitung]<br />
*[https://dibiki.ub.uni-kiel.de/viewer/search/-/-/1/-/DC%3A62zeit.10shlz/ Schleswig-Holsteinische Landeszeitung] (und Vorgänger)<br />
*[https://lb-eutin.kreis-oh.de/ Eutiner Landesbibliothek]: alle Ausgaben des ''Ostholsteiner Anzeigers'' und seiner Vorgängerzeitungen von 1802 bis zum Juni 2006. Man muss sich nur als Benutzer registrieren und anmelden.<br />
<br />
Bei Lokalzeitungen kannst Du direkt anfragen. Die haben in der Regel auch ein Archiv. Die Ausgaben sollten aber auch im Landesarchiv zu finden sein.<br />
<br />
Aktuelle Medien mit komplettem Archiv online:<br />
<br />
*[http://www.spiegel.de/suche/ SPIEGEL]<br />
*[http://www.zeit.de/suche/ ZEIT]<br />
*[https://www.nd-archiv.de/ Neues Deutschland]<br />
<br />
===Fotos===<br />
Die auf folgenden Seiten eingestellten Fotos dürfen im Rahmen bestimmter Regeln frei verwendet werden.<br />
*[http://fotoarchiv-stadtarchiv.kiel.de/ Fotoarchiv der Stadt Kiel]<br />
*[https://commons.wikimedia.org/wiki/Hauptseite?uselang=de Wiki Commons]<br />
Bei diesen Archiven können Fotos aus ihrem Bestand für bestimmte Zwecke gegen eine Gebühr bestellt werden:<br />
*[https://www.bild.bundesarchiv.de/index.php?switch_lang=de Digitales Bildarchiv des Bundesarchivs]<br />
*[http://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/LASH/Landesarchiv/Landesarchiv_node.html Landesarchiv Schleswig-Holstein]<br />
<br />
===Datenbanken===<br />
<br />
====Parlamente====<br />
*[http://lissh.lvn.parlanet.de/shlt/start.html Landtagsinformationssystem Schleswig-Holstein]<br />
*[https://www.landtag.ltsh.de/aktuelles/landtagszeitschrift/ ''Der Landtag'']<br />
*[https://www.reichstagsprotokolle.de Reichstags-Protokolle]<br />
<br />
====Friedrich-Ebert-Stiftung====<br />
*[http://erinnerungsorte.fes.de/ Erinnerungsorte der Sozialdemokratie (FES)]<br />
*[http://www.geschichte-der-sozialdemokratie.de/ Geschichte der Sozialdemokratie (FES)]<br />
*[http://library.fes.de/parteitage/spd-pt-einl.html Protokolle der SPD Parteitage]<br />
<br />
====Sonstige====<br />
*[http://www.nachlassdatenbank.de/ Nachlassdatenbank des Bundesarchivs]<br />
*[https://collections.arolsen-archives.org/ Arolsen Archiv zu den Opfern und Überlebenden des Nationalsozialismus]<br />
*[https://politische-elite-weimar.de/ Datenbank mit biografischen Daten zu allen deutschen Abgeordneten in der Endphase der Weimarer Republik]<br />
<br />
===Daten===<br />
Manchmal hast Du ein Datum, musst aber den Wochentag herausfinden - oder umgekehrt - wenn z.B. in einer älteren Zeitungsmeldung steht: "…wählte der Ortsverein vorgestern Abend den neuen Vorstand…"<br />
*[http://www.pfeff-net.de/kalend.html Der ewige Kalender]<br />
<br />
Noch einfacher ist es über [https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Hauptseite Wikipedia], wo jedes Jahr oben rechts mit einem ausklappbaren Kalender versehen ist.<br />
<br />
Wenn Du herausfinden willst, wann bewegliche Feiertage bspw. Ostern im Jahr 1903 war:<br />
*[https://www.nvf.ch/zw/ostern.asp? Bewegliche Tage]<br />
<br />
==War mein Ur-Opa in der SPD?==<br />
Das Archiv der Sozialen Demokratie hat einen extra leeren Raum für alle nicht existierenden Listen von Mitgliedern aus der Zeit der Weimarer Republik. Das sind einige, da es vor [[1933]] keine zentrale Mitgliedererfassung gab. Das Archiv geht davon aus, dass die Mitgliederlisten dort liegen, wo die meisten Gründungsdokumente von zum Beispiel Ortsvereinen sind … überall, nur nicht beim Archiv.<ref>Archiv der Sozialen Demokratie: ''[https://www.fes.de/adsd50/nichts Nichts]''</ref><br />
<br />
Dort gibt es also nur neuere Mitgliedsunterlagen. Bei den SPD-Gliederungen gibt es nur den Zugriff auf die aktuellen Mitgliederdaten, und die dürfen aus Datenschutzgründen nicht herausgegeben werden.<br />
<br />
Wer herausfinden will, ob seine Ur-Oma oder sein Ur-Opa oder sonst wer in der SPD war, muss in den lokalen Archiven forschen.<br />
<br />
==Quellen==<br />
<references /><br />
<br />
</div><br />
<div style="margin: 0 0 0 62%; padding: 0;"><br />
=='''Hilfe'''==<br />
{{HilfeÜbersicht}}<br />
</div><br />
[[Kategorie:Hilfe]]<br />
__NOTOC__</div>Kaffeeringehttps://www.spd-geschichtswerkstatt.de/index.php?title=Hilfe:Recherche&diff=54203Hilfe:Recherche2024-03-26T12:34:10Z<p>Kaffeeringe: /* Zeitungen / Zeitschriften / Magazine */</p>
<hr />
<div><div style="width:58%; float:left; text-align:justify"><br />
Wer für seinen Kreisverband oder seinen Ortsverein eine Chronik erstellen will, muss selbst recherchieren. Der [[Landesverband]] hat in der Regel keine Daten zur Geschichte und verfügt über kein Archiv. Das ab Ende der 1940er Jahre angelegte Parteiarchiv wurde [[1971]] an die Friedrich-Ebert-Stiftung abgegeben, die seitdem angesammelten Akten folgen regelmäßig. Die SPD verwaltet seit [[1990]] ihre Mitglieder elektronisch. Durch diverse Softwareumstellungen sind aber nicht mehr alle historischen Daten vorhanden. Zu Funktionsträgern vor [[1999]] scheint es beim Landesverband keine Informationen mehr zu geben. <br />
<br />
==Wege==<br />
'''Fragen''': Als erstes solltest Du den amtierenden Vorstand oder alte Mitglieder Deines Ortsvereins fragen, welche Materialien sie vielleicht noch zu Hause liegen haben, was sie Dir noch erzählen können und an welche Vorgänger sie sich noch erinnern. Wenn die Genannten noch leben, kannst Du die wiederum fragen. So kannst Du Dich langsam in der Geschichte zurückarbeiten. Bei dieser Methode - der Befragung von Zeitzeug*innen - gilt es allerdings, einige Dinge zu beachten. <br />
<br />
Siehe dazu: [[Hilfe:Oral History|Oral History]].<br />
<br />
'''Archive''': Darüber hinaus gibt es die Möglichkeit, in Archiven und Bibliotheken zu recherchieren: vom Bundesarchiv über das Landesarchiv, die Landesbibliothek, die Kreisarchive, die Stadt- oder Gemeindearchive bis hin zum Archiv der Friedrich-Ebert-Stiftung (FES) in Bonn. Vieles davon ist heute über das Internet möglich. Auch wenn Du vor Ort recherchierst, sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Regel sehr hilfsbereit.<br />
<br />
'''AdsD''': Das [http://www.fes.de/archiv Archiv der Sozialen Demokratie (AdsD)] der FES sammelt Unterlagen der SPD, aber normalerweise erst ab Kreisebene, also keine Unterlagen von Ortsvereinen. Allerdings kannst Du in der [http://www.geschichte-der-sozialdemokratie.de/ortsvereine.html Ortsvereinsdatenbank] der FES nachsehen, welche Angaben dort über Deinen Ortsverein hinterlegt sind. Im AdsD kannst Du unter Umständen auch Quellen zu früheren örtlichen Funktionsträgern finden, etwa in Nachlässen. <br />
<br />
'''Zeitungen''': Eine weitere gute Quelle sind Zeitungen. Das AdsD stellt etwa alle Ausgaben des sozialdemokratischen ''[http://library.fes.de/inhalt/digital/volksbote-luebeck.htm Lübecker Volksboten]'' digitalisiert im Internet bereit. In der [http://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/LBSH/Bibliothek/Bibliothek_node.html Schleswig-Holsteinischen Landesbibliothek] und im [http://www.kiel.de/kultur/stadtarchiv/ Kieler Stadtarchiv] gibt es alle Ausgaben der ''[[Schleswig-Holsteinische Volkszeitung|Schleswig-Holsteinischen Volkszeitung]]'' und in der Regel auch aller anderen Zeitungen in Schleswig-Holstein auf Mikrofilm. Du musst also hingehen, um sie Dir anzusehen. Auch in Stadt- oder Kreisarchiven lohnt es sich, nachzufragen. Heutige Zeitungen verfügen außerdem meist über ein eigenes Archiv, in dem Du ebenfalls recherchieren kannst; manchmal kostet das Gebühren. Die Zeitungen haben natürlich auch immer über Vorgänge in der lokalen Politik berichtet.<br />
<br />
==Adressen==<br />
===Archive===<br />
Archive enthalten in der Regel nur das, was ihnen vorher übergeben worden ist. Wenn Du nicht findest, was Du suchst, liegt es vermutlich nicht am Archiv! Daran solltest Du auch bei der aktuellen Ortsvereinsarbeit denken.<br />
*[http://www.fes.de/archiv/adsd_neu/index.htm Archiv der sozialen Demokratie (Friedrich-Ebert-Stiftung)]<br />
**[https://library.fes.de/cgi-bin/populo/spdpdalt.pl Sozialdemokratischer Pressedienst 1928 - 1933]<br />
**[https://www.fes.de/bibliothek/digitale-bibliothek/pressedienste/sozialdemokratischer-pressedienst-1946-1995/ Sozialdemokratischer Pressedienst 1946-1995]<br />
**[https://www.fes.de/bibliothek/digitale-bibliothek/pressedienste/pressemitteilungen-der-spd-1958-1998/ Pressemitteilungen der SPD 1958-1998]<br />
*[https://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/LASH/AndereArchive/_documents/schleswigHolsteinischeKommunalarchive.html Archive in Schleswig-Holstein]<br />
*[http://katalog-stadtarchiv.kiel.de/dok_start.fau?prj=Datenbank-online&dm=1 Stadtarchiv Kiel, Online-Aktenrecherche]<br />
*[http://www.bundesarchiv.de/ Bundesarchiv]<br />
*[https://pm20.zbw.eu/folder/pe/about.en.html Hamburgisches Welt-Wirtschafts-Archiv (HWWA) - Personenmappen]<br />
<br />
===Geschichtsvereine===<br />
Einige private Vereine widmen sich der Erforschung bestimmter Epochen oder Themenkreise und können daher für Dich wichtig sein. Manchmal lohnt es auch, die Jahrbücher des örtlichen Geschichts- oder Heimatvereins durchzusehen. An linker Politik und an ganz Schleswig-Holstein interessiert sind vor allem folgende Vereine:<br />
*[http://www.akens.org/ Arbeitskreis zur Erforschung des Nationalsozialismus in Schleswig-Holstein e.V.]<br />
*[http://www.beirat-fuer-geschichte.de Beirat für Geschichte in der Gesellschaft für Politik und Bildung Schleswig-Holstein e.V.] (mit der Zeitschrift [[Demokratische Geschichte]])<br />
*[http://arbeitskreis-geschichte.de/ Arbeitskreis für Wirtschafts- und Sozialgeschichte Schleswig-Holsteins]<br />
<br />
Weitere Vereine:<br />
*[https://vlga.de/ Verein für Lübeckische Geschichte und Altertumskunde] - Der Verein hat sämtliche seiner Zeitschriften digitalisiert.<br />
*[https://kieler-stadtgeschichte.de/angebote/veroeffentlichungen Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte e. V.] - Auf Nachfrage sind dort noch viele der älteren Veröffentlichungen zu bekommen, teils auch digitalisiert.<br />
<br />
===Literatur===<br />
Viele der auf der Seite [[Literatur zur Geschichte der Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein]] genannten Veröffentlichungen bekommst Du in diesen Bibliotheken.<br />
*[http://www.shlb.de/ Landesbibliothek Schleswig-Holstein, Online-Katalog]<br />
*[http://www.ub.uni-kiel.de/lit/index.html Universitätsbibliothek Kiel, Online-Katalog]<br />
*[http://vzlbs2.gbv.de/DB=59/LNG=DU/ Stadtarchiv Kiel, Online-Katalog der Bibliothek]<br />
*[http://gso.gbv.de/DB=2.150/?COOKIE=U999,K999,D2.150,Ed0ef8b6d-117,I0,B9994++++++,SY,A,H12-23,,30-31,,50,,60-61,,73-77,,80,,88-90,NGAST,R91.58.87.7,FN Regionalkatalog Kiel]<br />
<br />
===Zeitungen / Zeitschriften / Magazine===<br />
Von einigen Zeitungen und Zeitschriften können die kompletten Archive per Online-Recherche durchsucht werden. Einen Überblick gibt das [https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/newspaper Deutsche Zeitungsarchiv].<br />
<br />
Sozialdemokratische Zeitungen:<br />
*''[http://library.fes.de/inhalt/digital/volksbote-luebeck.htm Lübecker Volksbote]''<br />
*Friedrich-Ebert-Stiftung: [https://collections.fes.de/historische-presse Historische Presse der deutschen Sozialdemokratie online]<br />
**''Social-Demokrat'' – Organ der Social-Demokratischen Partei (1864-1871)<br />
**''Demokratisches Wochenblatt'' – Organ der sozialdemokratischen Arbeiter-Partei Deutschlands (1871-1876)<br />
**''Der Volksstaat'''(1869-1876)<br />
**''Neuer Social-Demokrat'' – Organ der socialistischen Arbeiter-Partei Deutschlands (1871-1876)<br />
**''Vorwärts'' – Centralorgan der Sozialdemokratie Deutschlands (1876-1878)<br />
***Mit Beilage: Wissenschaftliche Beilage des ''Vorwärts''<br />
**''Die Neue Welt'' – Illustriertes Unterhaltungsblatt für das Volk (1876-1918)<br />
**''Der Sozialdemokrat'' – Internationales Organ der Sozialdemokratie deutscher Zunge (1879-1890)<br />
***Mit Beilage: ''Der rothe Teufel''<br />
**''Berliner Volksblatt'' – Organ für die Interessen der Arbeiter (1884-1890)<br />
**''Berliner Volks-Tribüne'' – social-politisches Wochenblatt (1887-1892)<br />
**''Die Arbeiterin'' – Zeitschrift für die Interessen der Frauen und Mädchen des arbeitenden Volkes (1891)<br />
**''Die Gleichheit'' – Zeitschrift für die Interessen der Arbeiterinnen (1892-1923)<br />
***Mit Beilagen: ''Die Frau und ihr Haus'', ''Für unsere Mütter und Hausfrauen''<br />
**''Mitteilungs-Blatt'' des Verbandes der sozialdemokratischen Wahlvereine Berlins und Umgegend (1916-1918)<br />
**''Vorwärts – Berliner Volksblatt'' – Zentralorgan der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (1891-1933)<br />
***Mit Beilagen: ''Blick in die Bücherwelt'', ''Frauenstimme'', ''Frauenwelt'', ''Heimwelt'', Unterhaltungsblatt des ''Vorwärts'', ''Sonntag'', ''Die Wählerin'', ''Bücherschau''<br />
**''Die Neue Welt'' – Illustriertes Unterhaltungsblatt für das Volk (1897 – 1918)<br />
**''Freiheit – Berliner Organ der Unabhängigen Sozialdemokratie Deutschlands'' (1918-1922)<br />
***Mit Beilagen: ''Frauen-Welt'', ''Der Jugendgenosse'', Freie Welt<br />
**''Volk und Zeit'' – Bilder zum Tage (1919-1933)<br />
**''Neuer Vorwärts'' – Sozialdemokratisches Wochenblatt (1933-1940)<br />
**''Deutschland-Berichte der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands'', Sopade (1934-1940)<br />
*Friedrich-Ebert-Stiftung: Die wichtigsten [https://library.fes.de/gewerkschaftszeitschrift/ Gewerkschaftszeitschriften] aus den Bereichen Bau, Holzverarbeitung, Metall, Druck, Dienstleistung, Nahrungsmittel, Leder, Tabak, Verkehr, Landarbeit und Bergbau wurden digitalisiert und frei zugänglich ins Netz gestellt.<br />
*[http://library.fes.de/afs-online/inhalt/online.htm Archiv für Sozialgeschichte]<br />
<br />
Bürgerliche Zeitungen:<br />
<br />
* ''[https://www.kreisarchiv-stormarn.de/mediadb/?b_id=158 Stormarnsche Zeitung]''<br />
* [https://lb-eutin.kreis-oh.de/ Eutiner Landesbibliothek]: alle Ausgaben des ''Ostholsteiner Anzeigers'' und seiner Vorgängerzeitungen von 1802 bis zum Juni 2006. Man muss sich nur als Benutzer registrieren und anmelden.<br />
<br />
Bei Lokalzeitungen kannst Du direkt anfragen. Die haben in der Regel auch ein Archiv. Die Ausgaben sollten aber auch im Landesarchiv zu finden sein.<br />
<br />
Aktuelle Medien mit komplettem Archiv online:<br />
<br />
* [http://www.spiegel.de/suche/ SPIEGEL]<br />
* [http://www.zeit.de/suche/ ZEIT]<br />
* [https://www.nd-archiv.de/ Neues Deutschland]<br />
<br />
===Fotos===<br />
Die auf folgenden Seiten eingestellten Fotos dürfen im Rahmen bestimmter Regeln frei verwendet werden.<br />
*[http://fotoarchiv-stadtarchiv.kiel.de/ Fotoarchiv der Stadt Kiel]<br />
*[https://commons.wikimedia.org/wiki/Hauptseite?uselang=de Wiki Commons]<br />
Bei diesen Archiven können Fotos aus ihrem Bestand für bestimmte Zwecke gegen eine Gebühr bestellt werden:<br />
*[https://www.bild.bundesarchiv.de/index.php?switch_lang=de Digitales Bildarchiv des Bundesarchivs]<br />
*[http://www.schleswig-holstein.de/DE/Landesregierung/LASH/Landesarchiv/Landesarchiv_node.html Landesarchiv Schleswig-Holstein]<br />
<br />
===Datenbanken===<br />
<br />
====Parlamente====<br />
*[http://lissh.lvn.parlanet.de/shlt/start.html Landtagsinformationssystem Schleswig-Holstein]<br />
*[https://www.landtag.ltsh.de/aktuelles/landtagszeitschrift/ ''Der Landtag'']<br />
*[https://www.reichstagsprotokolle.de Reichstags-Protokolle]<br />
<br />
====Friedrich-Ebert-Stiftung====<br />
*[http://erinnerungsorte.fes.de/ Erinnerungsorte der Sozialdemokratie (FES)]<br />
*[http://www.geschichte-der-sozialdemokratie.de/ Geschichte der Sozialdemokratie (FES)]<br />
*[http://library.fes.de/parteitage/spd-pt-einl.html Protokolle der SPD Parteitage]<br />
<br />
====Sonstige====<br />
*[http://www.nachlassdatenbank.de/ Nachlassdatenbank des Bundesarchivs]<br />
*[https://collections.arolsen-archives.org/ Arolsen Archiv zu den Opfern und Überlebenden des Nationalsozialismus]<br />
*[https://politische-elite-weimar.de/ Datenbank mit biografischen Daten zu allen deutschen Abgeordneten in der Endphase der Weimarer Republik]<br />
<br />
===Daten===<br />
Manchmal hast Du ein Datum, musst aber den Wochentag herausfinden - oder umgekehrt - wenn z.B. in einer älteren Zeitungsmeldung steht: "…wählte der Ortsverein vorgestern Abend den neuen Vorstand…"<br />
*[http://www.pfeff-net.de/kalend.html Der ewige Kalender]<br />
<br />
Noch einfacher ist es über [https://de.wikipedia.org/wiki/Wikipedia:Hauptseite Wikipedia], wo jedes Jahr oben rechts mit einem ausklappbaren Kalender versehen ist.<br />
<br />
Wenn Du herausfinden willst, wann bewegliche Feiertage bspw. Ostern im Jahr 1903 war:<br />
*[https://www.nvf.ch/zw/ostern.asp? Bewegliche Tage]<br />
<br />
==War mein Ur-Opa in der SPD?==<br />
Das Archiv der Sozialen Demokratie hat einen extra leeren Raum für alle nicht existierenden Listen von Mitgliedern aus der Zeit der Weimarer Republik. Das sind einige, da es vor [[1933]] keine zentrale Mitgliedererfassung gab. Das Archiv geht davon aus, dass die Mitgliederlisten dort liegen, wo die meisten Gründungsdokumente von zum Beispiel Ortsvereinen sind … überall, nur nicht beim Archiv.<ref>Archiv der Sozialen Demokratie: ''[https://www.fes.de/adsd50/nichts Nichts]''</ref><br />
<br />
Dort gibt es also nur neuere Mitgliedsunterlagen. Bei den SPD-Gliederungen gibt es nur den Zugriff auf die aktuellen Mitgliederdaten, und die dürfen aus Datenschutzgründen nicht herausgegeben werden.<br />
<br />
Wer herausfinden will, ob seine Ur-Oma oder sein Ur-Opa oder sonst wer in der SPD war, muss in den lokalen Archiven forschen.<br />
<br />
==Quellen==<br />
<references /><br />
<br />
</div><br />
<div style="margin: 0 0 0 62%; padding: 0;"><br />
=='''Hilfe'''==<br />
{{HilfeÜbersicht}}<br />
</div><br />
[[Kategorie:Hilfe]]<br />
__NOTOC__</div>Kaffeeringehttps://www.spd-geschichtswerkstatt.de/index.php?title=Ortsverein_Rahlstedt&diff=54196Ortsverein Rahlstedt2024-03-24T18:48:12Z<p>Kaffeeringe: </p>
<hr />
<div>[[Datei:Fahne Reichsbanner Rahlstedt.jpeg|mini|Fahne des Reichsbanners]]<br />
Der '''Ortsverein Rahlstedt''' war eine Gliederung im [[Kreisverband Stormarn]]. Er wurde [[1922]] gegründet.<ref name=":0">Doering, Kai: ''[https://www.vorwaerts.de/artikel/spd-distrikt-rahlstedt-olaf-scholz-genossen-wurde SPD Distrikt Rahlstedt: Wo Olaf Scholz zum Genossen wurde]'', 30.12.2022, abgerufen 29.12.2022 (sic!)</ref> <br />
<blockquote>"Der erste Vorsitzende bezeichnete Rahlstedt als 'Hort der Reaktion'. Nur ein einziger Gastwirt war damals bereit, der SPD einen Raum für ihre Versammlungen zu überlassen. Eine [[Traditionsfahne]], die die Jahrzehnte überdauerte und während der Nazi-Zeit in einem Schrebergarten versteckt wurde, erinnert an das Gründungsjahr 1922."<ref name=":0" /></blockquote>Heute ist er als Distrikt Rahlstedt eine Gliederung der [[Organisationsaufbau der SPD|Landesorganisation]] Hamburg - durch das "Groß-Hamburg-Gesetz" wurde Rahlstedt [[1937]] zu einem Stadtteil der Hansestadt.<br />
<br />
Im September [[2022]] feierte der Distrikt sein 100-jähriges Bestehen. Bundeskanzler [[Olaf Scholz]] hielt die Festrede. [[1975]] war er als 17-jähriger Schüler hier in die SPD eingetreten.<ref name=":0" /> <br />
<br />
Vor [[1933]] gehörte [[Rudolf Lüdemann]] dem Gemeinderat Rahlstedt, dem Kreistag des [[Kreisverband Stormarn|Kreises Stormarn]] und dem Kreisausschuss an. Er starb [[1943]] nach Verfolgung durch die Nazis. Vor dem Haus Am Pulverhof 46 wurde [[2010]] ein [[Stolperstein]] für ihn verlegt.<ref>''[https://www.spd-geschichtswerkstatt.de/wiki/Datei:2010-12_2011-01_Vorwaerts.pdf Vorwärts - Wir in Schleswig-Holstein]'', Ausgabe 12/2010-01/2011, S. IV</ref><br />
<br />
==Einzelnachweise==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Ehem. Ortsverein]]<br />
[[Kategorie:Kreisverband Stormarn]]<br />
{{DEFAULTSORT:Rahlstedt}}</div>Kaffeeringehttps://www.spd-geschichtswerkstatt.de/index.php?title=Ortsverein_Rahlstedt&diff=54195Ortsverein Rahlstedt2024-03-24T18:47:14Z<p>Kaffeeringe: </p>
<hr />
<div>[[Datei:Fahne Reichsbanner Rahlstedt Rückseite.jpeg|mini|Fahne des Reichsbanners]]<br />
Der '''Ortsverein Rahlstedt''' war eine Gliederung im [[Kreisverband Stormarn]]. Er wurde [[1922]] gegründet.<ref name=":0">Doering, Kai: ''[https://www.vorwaerts.de/artikel/spd-distrikt-rahlstedt-olaf-scholz-genossen-wurde SPD Distrikt Rahlstedt: Wo Olaf Scholz zum Genossen wurde]'', 30.12.2022, abgerufen 29.12.2022 (sic!)</ref> <br />
<blockquote>"Der erste Vorsitzende bezeichnete Rahlstedt als 'Hort der Reaktion'. Nur ein einziger Gastwirt war damals bereit, der SPD einen Raum für ihre Versammlungen zu überlassen. Eine [[Traditionsfahne]], die die Jahrzehnte überdauerte und während der Nazi-Zeit in einem Schrebergarten versteckt wurde, erinnert an das Gründungsjahr 1922."<ref name=":0" /></blockquote>Heute ist er als Distrikt Rahlstedt eine Gliederung der [[Organisationsaufbau der SPD|Landesorganisation]] Hamburg - durch das "Groß-Hamburg-Gesetz" wurde Rahlstedt [[1937]] zu einem Stadtteil der Hansestadt.<br />
<br />
Im September [[2022]] feierte der Distrikt sein 100-jähriges Bestehen. Bundeskanzler [[Olaf Scholz]] hielt die Festrede. [[1975]] war er als 17-jähriger Schüler hier in die SPD eingetreten.<ref name=":0" /> <br />
<br />
Vor [[1933]] gehörte [[Rudolf Lüdemann]] dem Gemeinderat Rahlstedt, dem Kreistag des [[Kreisverband Stormarn|Kreises Stormarn]] und dem Kreisausschuss an. Er starb [[1943]] nach Verfolgung durch die Nazis. Vor dem Haus Am Pulverhof 46 wurde [[2010]] ein [[Stolperstein]] für ihn verlegt.<ref>''[https://www.spd-geschichtswerkstatt.de/wiki/Datei:2010-12_2011-01_Vorwaerts.pdf Vorwärts - Wir in Schleswig-Holstein]'', Ausgabe 12/2010-01/2011, S. IV</ref><br />
<br />
==Einzelnachweise==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Ehem. Ortsverein]]<br />
[[Kategorie:Kreisverband Stormarn]]<br />
{{DEFAULTSORT:Rahlstedt}}</div>Kaffeeringehttps://www.spd-geschichtswerkstatt.de/index.php?title=Datei:Fahne_Reichsbanner_Rahlstedt_R%C3%BCckseite.jpeg&diff=54194Datei:Fahne Reichsbanner Rahlstedt Rückseite.jpeg2024-03-24T18:41:45Z<p>Kaffeeringe: Rückseite der Fahne der Reichsbanner Ortsgruppe Rahlstedt
Text: Was die Alten 48 nicht geschafft - Das haben die Jungen jetzt vollbracht!
Bild: Motiv aus der Revolution von 1848
Foto: 22.3.2024 AvS-Tagung, Hamburg
Geschichte der Reichsbannerfahne der Ortsgruppe Rahlstedt
Die Fahne der Ortsgruppe-Rahlstedt des Reichsbanners wurde soweit bekannt von Sozialdemokratischen Kriegswitwen Mitte der 1920ger Jahre gestickt und
1933 von Edmund Herbst (18.2.1896 - 6.4.196…</p>
<hr />
<div>== Beschreibung ==<br />
Rückseite der Fahne der [[Reichsbanner]] Ortsgruppe [[Ortsverein Rahlstedt|Rahlstedt]]<br />
<br />
Text: Was die Alten 48 nicht geschafft - Das haben die Jungen jetzt vollbracht!<br />
<br />
Bild: Motiv aus der Revolution von 1848<br />
<br />
Foto: 22.3.2024 AvS-Tagung, Hamburg<br />
<br />
Geschichte der Reichsbannerfahne der Ortsgruppe Rahlstedt<br />
<br />
Die Fahne der Ortsgruppe-Rahlstedt des Reichsbanners wurde soweit bekannt von Sozialdemokratischen Kriegswitwen Mitte der 1920ger Jahre gestickt und<br />
<br />
1933 von Edmund Herbst (18.2.1896 - 6.4.1965, Bankangestellter) auf seinem Grundstück in der Pusbackstraße in Meiendorf vergraben.<br />
<br />
Nach dem Krieg lagerte sie auf dem Dachboden eines Schuppens auf seinem Grundstück dort und sie geriet offenkundig in Vergessenheit.<br />
<br />
Sie wurde für eine Ausstellung im Museum für Hamburgische Geschichte Ende der 1980ger Jahre teilrestauriert.<br />
<br />
Im Mai 2022 übergab Jens Rocksien sie zur Verwahrung an Axel Sellmer (SPD Distrikt Rahlstedt), da sie nach seinen Worten „nach Rahlstedt gehört“.<br />
<br />
[[Kategorie:Fahne]] [[Kategorie:Reichsbanner]]<br />
== Lizenz ==<br />
{{CC-by-sa-4.0}}</div>Kaffeeringehttps://www.spd-geschichtswerkstatt.de/index.php?title=Datei:Fahne_Reichsbanner_Rahlstedt.jpeg&diff=54193Datei:Fahne Reichsbanner Rahlstedt.jpeg2024-03-24T18:37:30Z<p>Kaffeeringe: Vorderseite der Fahne der Reichsbanner Ortsgruppe Rahlstedt
Text: Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold - Ortsgruppe Rahlstedt
Bild: Emblem des Reichsbanners
Foto: 22.3.2024 AvS-Tagung, Hamburg
Geschichte der Reichsbannerfahne der Ortsgruppe Rahlstedt
Die Fahne der Ortsgruppe-Rahlstedt des Reichsbanners wurde soweit bekannt von Sozialdemokratischen Kriegswitwen Mitte der 1920ger Jahre gestickt und
1933 von Edmund Herbst (18.2.1896 - 6.4.1965, Bankangestellter) auf sei…</p>
<hr />
<div>== Beschreibung ==<br />
Vorderseite der Fahne der [[Reichsbanner]] Ortsgruppe [[Ortsverein Rahlstedt|Rahlstedt]]<br />
<br />
Text: Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold - Ortsgruppe Rahlstedt<br />
<br />
Bild: Emblem des Reichsbanners<br />
<br />
Foto: 22.3.2024 AvS-Tagung, Hamburg<br />
<br />
Geschichte der Reichsbannerfahne der Ortsgruppe Rahlstedt<br />
<br />
Die Fahne der Ortsgruppe-Rahlstedt des Reichsbanners wurde soweit bekannt von Sozialdemokratischen Kriegswitwen Mitte der 1920ger Jahre gestickt und<br />
<br />
1933 von Edmund Herbst (18.2.1896 - 6.4.1965, Bankangestellter) auf seinem Grundstück in der Pusbackstraße in Meiendorf vergraben.<br />
<br />
Nach dem Krieg lagerte sie auf dem Dachboden eines Schuppens auf seinem Grundstück dort und sie geriet offenkundig in Vergessenheit.<br />
<br />
Sie wurde für eine Ausstellung im Museum für Hamburgische Geschichte Ende der 1980ger Jahre teilrestauriert.<br />
<br />
Im Mai 2022 übergab Jens Rocksien sie zur Verwahrung an Axel Sellmer (SPD Distrikt Rahlstedt), da sie nach seinen Worten „nach Rahlstedt gehört“.<br />
<br />
[[Kategorie:Fahne]] [[Kategorie:Reichsbanner]]<br />
== Lizenz ==<br />
{{CC-by-sa-4.0}}</div>Kaffeeringehttps://www.spd-geschichtswerkstatt.de/index.php?title=Ortsverein_Kronshagen_-_Vorst%C3%A4nde&diff=54192Ortsverein Kronshagen - Vorstände2024-03-24T11:03:00Z<p>Kaffeeringe: Änderungen von Skw (Diskussion) wurden auf die letzte Version von Ingrid Weskamp zurückgesetzt</p>
<hr />
<div>Übersicht der '''Vorstände des Ortsvereins Kronshagen'''.<br />
{{Hauptartikel|Seite=Ortsverein Kronshagen}}<br />
<br />
{| class="wikitable"<br />
!Von!!Bis!! Vorsitzende !!Stellvertretung!!Kasse!!Schriftführung!!Weitere<br />
|-<br />
|seit [[30. August|30.08.]][[2023]]<br />
|<br />
|[[Frank Petzold]] & [[Ingrid Weskamp]]<br />
|<br />
|[[Wolfgang Weskamp]]<br />
|[[Inge Stoffers]]<br />
|[[Hans-Hermann Steinbeck]], [[Karin Becker]], [[Siegfried Waschko|Siggi Waschko]], [[Doris Thiele-Röpstorff]]<br />
|-<br />
|[[10. November|10.11.]][[2021]]<br />
|[[2023]]<br />
|[[Gaby Weber]], ab 09/22 [[Sascha Hirsch]]<br />
|[[Ulrike Fuchs]]<br />
|[[Wolfgang Weskamp]]<br />
|[[Inge Stoffers]]<br />
|[[Anja Bull]], [[Norbert Kaiser]], [[Hans-Hermann Steinbeck]], [[Karin Becker]], [[Siegfried Waschko|Siggi Waschko]]<br />
|-<br />
|[[14. Juni|14.6.]][[2019]]<ref>Protokoll zur JHV des Ortsvereins Kronshagen, 14.6.2019</ref><br />
|[[2021]]<br />
|[[Gaby Weber]]<br />
|[[Frank Petzold]]<br />
|[[Wolfgang Weskamp]]<br />
|[[Heidi Bednarek]]<br />
|[[Anja Bull]], [[Dilara Coskun]], [[Norbert Kaiser]], [[Hans-Hermann Steinbeck]], [[Inge Stoffers]], [[Siegfried Waschko|Siggi Waschko]]<br />
|-<br />
|[[9. Februar|9.2.]][[2017]]<ref>''[http://spd-kronshagen.de/2017/spd-kronshagen-waehlt-neuen-vorstand/ SPD Kronshagen wählt neuen Vorstand]'', Presseinformation, 10.2.2017</ref><br />
|[[2019]]<br />
|[[Robert Schall]]<br />
|[[Frank Petzold]], [[Johannes Reimann]]<br />
|[[Wolfgang Weskamp]]<br />
|[[Andreas Bahnsen]]<br />
|[[Anja Bull]], [[Simon Bull]] (bis 2018), [[Börge Lumma]], [[Katrin Stegemann]], [[Siegfried Waschko|Siggi Waschko]], [[Gaby Weber]] (ab 2018)<br />
|-<br />
|[[2015]]<ref>Mitgliederbrief zur Vorstandswahl des Ortsvereins Kronshagen am 9.5.2015</ref><br />
|[[2017]]<br />
|[[Johannes Reimann]]<br />
|[[Katrin Stegemann]], [[Simon Bull]]<br />
|[[Wolfgang Weskamp]]<br />
|[[Andreas Bahnsen|Andreas von Bredow]]<br />
|[[Christoph Baumann]]<br />
|-<br />
|[[2013]]<ref>Presseerklärung zur Vorstandswahl des Ortsvereins Kronshagen am 13.6.2013</ref><br />
|[[2015]]<br />
|[[Johannes Reimann]]<br />
|[[Robert Schall|Robert Schuster]], [[Simon Bull]]<br />
|[[Wolfgang Weskamp]]<br />
|[[Georg Lentsch]]<br />
|[[Eicke Paysen]], [[Norbert Scharbach]], [[Andreas Bahnsen|Andreas von Bredow]], [[Frank Petzold]]<br />
|-<br />
|[[14. April|14.4.]][[2011]]<ref>Protokoll zur JHV des Ortsvereins Kronshagen, 14.4.2011</ref><br />
|[[2013]]<br />
|[[Johannes Reimann]]<br />
|[[Robert Schall|Robert Schuster]], [[Gabrielle Romig]]<br />
|[[Wolfgang Weskamp]]<br />
|[[Georg Lentsch]]<br />
|[[Eicke Paysen]], [[Norbert Scharbach]]<br />
|-<br />
|[[2009]]<br />
|[[2011]]<br />
|Kein Vors. gewählt, alle Stellvertreter arbeiten gleichberechtigt<br />
|[[Daniel Martinen]], [[Lasse Mempel]], [[Frank Nehls]], [[Johannes Reimann]], [[Robert Schall|Robert Schuster]]<br />
|[[Eric B. Ludwig]]<br />
|<br />
|<br />
|-<br />
|[[2006]]<br />
|[[2009]]<br />
|[[Lars Warnemünde]]<br />
|[[Eicke Paysen]] (bis 2007), [[Frank Nehls]]<br />
|[[Helmut Ulbrand]]<br />
|[[Eric B. Ludwig]]<br />
|[[Dirk Albat]], [[Marja-Leena Flath]], [[Theodor Sakmirda I|Theodor Sakmirda]]<br />
|-<br />
|[[2004]]<br />
|[[2006]]<br />
|[[Lars Warnemünde]]<br />
|[[Eicke Paysen]], [[Frank Nehls]]<br />
|[[Christel Kahl-Theede]]<br />
|[[Eric B. Ludwig]]<br />
|[[Dirk Albat]], [[Marja-Leena Flath]], [[Ranja Gottwald]], [[Gunnar Heintze]], [[Wolfgang Jarck]], [[Lasse Mempel]], [[Theodor Sakmirda I|Theodor Sakmirda]]<br />
|-<br />
|[[2002]]<ref>''Kieler Nachrichten'', 15.6.2002</ref><br />
|[[2004]]<br />
|[[Malte Hübner-Berger]]<br />
|[[Dirk Albat]], [[Eicke Paysen]]<br />
|[[Christel Kahl-Theede]]<br />
|[[Frank Nehls]]<br />
|[[Petra Laffin-Schulze]], [[Theodor Sakmirda I|Theodor Sakmirda]], [[Karl-August Möller]], [[Marja-Leena Flath]], [[Lasse Mempel]], [[Tim Selzer]], [[Ursula Bickert]]<br />
|-<br />
|[[2000]]<br />
|[[2002]]<br />
|[[Malte Hübner-Berger]]<br />
|[[Heinz Liebscher]], [[Eicke Paysen]]<br />
|[[Christel Kahl-Theede]]<br />
|[[Frank Nehls]]<br />
|[[Barbara Hagen-Bernhardt]], [[Margarete Haller]], [[Petra Laffin-Schulze]], [[Karl-August Möller]], [[Theodor Sakmirda I|Theodor Sakmirda]], [[Ulf Kirschstein]]<br />
|-<br />
|Juni [[1998]]<ref>''Kontakte'', Juni 1998, S. 11</ref><br />
|[[2000]]<br />
|[[Malte Hübner-Berger]]<br />
|[[Ina Ketelhut]], [[Eicke Paysen]]<br />
|[[Christel Kahl-Theede]]<br />
|[[Thomas Weers]]<br />
|[[Margarete Haller]], [[Petra Laffin-Schulze]], [[Theodor Sakmirda I|Theodor Sakmirda]], [[Karl-August Möller]], [[Heinz Liebscher]]<br />
|-<br />
|[[1996]]<br />
|[[1998]]<br />
|[[Wolfgang Weskamp]]<br />
|[[Malte Hübner-Berger]] (bis 05/97), [[Ina Ketelhut]] (ab 11/97), [[Stefan Godau]]<br />
|[[Petra Laffin-Schulze]]<br />
|[[Dirk Albat]] (ab 02/97)<br />
|[[Karl-August Möller]], [[Margarete Haller]], [[Thomas Weers]], [[Theodor Sakmirda I|Theodor Sakmirda]]<br />
|-<br />
|[[1994]]<br />
|[[1996]]<br />
|[[Wolfgang Weskamp]]<br />
|[[Malte Hübner-Berger]], [[Ina Ketelhut]]<br />
|[[Achim Lausmann]]<br />
|[[Petra Laffin-Schulze]]<br />
|[[Barbara Baade]], [[Rainer Paasch-Beeck]], [[Margarete Haller]], [[Claus-Peter Lorenzen]], [[Robert Haller]], [[Niels Niestroy]], [[Theodor Sakmirda I|Theodor Sakmirda]]<br />
|-<br />
|März [[1993]]<ref>''Kontakte'', März 1993, S. 4</ref><br />
|[[1994]]<br />
|[[Wolfgang Weskamp]]<br />
|[[Malte Hübner-Berger]], [[Claus-Peter Lorenzen]]<br />
|[[Achim Lausmann]]<br />
|[[Margarete Haller]]<br />
|[[Gabriele Fechner]], [[Petra Laffin-Schulze]], [[Rainer Paasch-Beeck]]<br />
|-<br />
|[[1992]]<ref>''Kieler Nachrichten'', 10.2.1992</ref><br />
|[[1993]]<br />
|[[Ingrid Weskamp]]<br />
|[[Renate Reupke]], [[Claus-Peter Lorenzen]]<br />
|[[Achim Lausmann]]<br />
|[[Wolfgang Weskamp]]<br />
|[[Margarete Haller]], [[Malte Hübner-Berger]], [[Christiane Huneke]], [[Christoph Keil]], [[Rainer Paasch-Beeck]]<br />
|-<br />
|[[1991]]<br />
|[[1992]]<br />
|[[Ingrid Weskamp]]<br />
|[[Norbert Scharbach]], [[Elisabeth Ratzow]]<br />
|[[Achim Lausmann]]<br />
|[[Wolfgang Weskamp]]<br />
|[[Christiane Huneke]], [[Eicke Paysen]], [[Klaus-Dieter Flath]], [[Wilfried Lütjens]], [[Thomas Sommer]], [[Margarete Haller]], [[Peter Tietjens]], [[Gabriele Fechner]], [[Claus-Peter Lorenzen]]<br />
|-<br />
|Juni [[1990]]<ref>''Kontakte'', Juni 1990, S. 10</ref><br />
|[[1991]]<br />
|[[Ingrid Weskamp]]<br />
|[[Margarete Haller]], [[Norbert Scharbach]]<br />
|[[Achim Lausmann]]<br />
|[[Wolfgang Weskamp]]<br />
|[[Christiane Huneke]], [[Eicke Paysen]], [[Elisabeth Ratzow]], [[Klaus-Dieter Flath]], [[Wilfried Lütjens]], [[Thomas Sommer]], [[Peter Tietjens]]<br />
|-<br />
|[[1988]]<br />
|[[1990]]<br />
|[[Helmut Huneke]] (bis 09/89)<br />
|[[Norbert Scharbach]], [[Wolfgang Weskamp]]<br />
|[[Achim Lausmann]]<br />
|[[Frank Petzold]] (bis 04/[[1989]]), [[Ingrid Weskamp]] (ab 04/89)<br />
|[[Helga Flick]] († 05/[[1988]]), [[Karl Vonhoff]] († 09/88), [[Ulrich Erdmann]], [[Christiane Huneke]] (ab 05/88), [[Bärbel Adler-Schmidt]], [[Margarete Haller]], [[Jürgen Reese]], [[Klaus-Dieter Flath]], [[Frank Petzold]] (ab 04/89)<br />
|-<br />
|[[24. April|24.4.]][[1986]]<ref>''Kontakte'', Mai 1986, S. 3</ref><br />
|[[1988]]<br />
|[[Helmut Huneke]]<br />
|[[Annemarie Meyer-Delius]], [[Monika Schürkamp]]<br />
|[[Hans Siebmann]]<br />
|[[Margarete Haller]]<br />
|[[Helga Flick]], [[Karl Vonhoff]], [[Frank Siebmann]], [[Ulrich Erdmann]], [[Beate Hölzel]], [[Bärbel Adler-Schmidt]], [[Norbert Scharbach]]<br />
|-<br />
|[[11. Mai|11.5.]][[1984]]<br />
|[[1986]]<br />
|[[Dieter Reyher]]<br />
|[[Traute Roscher]] (bis 30.10.85), [[Annemarie Meyer-Delius]] (ab 31.10.85), [[Helmut Huneke]]<br />
|[[Hans Siebmann]]<br />
|[[Jens Siebmann]] (bis 30.10.85), [[Margarete Haller]] (ab 31.10.85)<br />
|[[Margarete Haller]] (bis 30.10.85), [[Helmut Kleemann]], [[Karin Becker]] (bis 1984), [[Stefan Miss]] (bis 1985), [[Karl Vonhoff]], [[Beate Hölzel]], [[Helga Flick]] (ab 23.5.85), [[Jens Siebmann]] (ab 31.10.85), [[Monika Schürkamp]] (ab 31.10.85)<br />
|-<br />
|[[30. April|30.4.]][[1982]]<br />
|[[1984]]<br />
|[[Dieter Reyher]]<br />
|[[Traute Roscher]], [[Wolfgang Weskamp]]<br />
|[[Hans Siebmann]]<br />
|[[Jens Siebmann]]<br />
|[[Margarete Haller]], [[Helmut Kleemann]], [[Marta Sakmirda]], [[Joachim Meyer-Delius]], [[Karin Becker]], [[Jürgen Grünberg]], [[Rolf Deertz]]<br />
|-<br />
|[[1980]]<br />
|[[1982]]<br />
|[[Dieter Reyher]]<br />
|[[Helmut Kleemann]], [[Ulrich Zelle]]<br />
|[[Ruth Widulle]]<br />
|[[Jens Siebmann]]<br />
|[[Theodor Sakmirda I|Theo Sakmirda]], [[Peter Dickmanns]], [[Charlotte Thomsen]], [[Rudolf Meier]], [[Ursula Bauhoff]]<br />
|-<br />
|[[1978]]<br />
|[[1980]]<br />
|[[Joachim Meyer-Delius]]<br />
|[[Hans Siebmann]], [[Dieter Reyher]]<br />
|[[Ruth Widulle]]<br />
|[[Charlotte Thomsen]]<br />
|[[Ida Petersen]], [[Harald Zingel]], [[Lianne Paulina-Mürl]]<br />
|-<br />
|[[1977]]<br />
|[[1978]]<br />
|[[Günther Widulle]]<br />
|[[Hans Siebmann]], [[Wolfgang Weskamp]]<br />
|[[Ruth Widulle]]<br />
|[[Dieter Reyher]]<br />
|[[Walter Jansen]] († 1978), [[Ida Petersen]] <br />
|-<br />
|[[1976]]<br />
|[[1977]]<br />
|[[Gerd Bruhn]]<br />
|[[Wolfgang Weskamp]]<br />
|[[Ruth Widulle]]<br />
|?<br />
|[[Günter Scheller]], [[Walter Jansen]], [[Ida Petersen]],<br />
|-<br />
|[[1974]]<br />
|[[1976]]<br />
|[[Günter Scheller]]<br />
|[[Gerd Bruhn]], [[Wolfgang Weskamp]]<br />
|?<br />
|[[Walter Jansen]]<br />
|?<br />
|-<br />
|[[1968]]<br />
|[[1974]]<br />
|[[Günter Scheller]]<br />
|?<br />
|?<br />
|[[Ida Petersen]]<br />
|?<br />
|-<br />
|[[1959]]<br />
|[[1965]]<br />
|[[Werner Kühn]]<br />
|?<br />
|?<br />
|[[Ida Petersen]]<br />
|?<br />
|-<br />
|[[1955]]<br />
|[[1958]]<br />
|[[Helmut Pech]]<br />
|?<br />
|?<br />
|[[Ida Petersen]]<br />
|?<br />
|-<br />
|[[1946]]<br />
|[[1955]]<br />
|[[Franz Piehozki]]<br />
|[[Hermann Andritzki]]<br />
|[[Emil Struck]], ab 1950 [[Franz Ivers]]<br />
|[[Walter Weskamp]], ab 08/46 [[Ida Petersen]]<br />
|ab 08/46 [[Walter Weskamp]] als Organisationsbeauftragter<br />
|-<br />
|[[1933]]<br />
|[[1945]]<br />
|SPD verboten<br />
|-<br />
|[[1932]]<br />
|[[1933]]<br />
|[[Franz Piehozki]]<br />
|[[Hermann Andritzki]]<br />
|[[Emil Struck]]<br />
|[[Walter Weskamp]]<ref>ab 09/32; Nachfolge von [[Hermann Andritzki]]; siehe '''VZ''' vom 3.9.[[1932]]</ref><br />
|<br />
|-<br />
|[[1925]]<br />
|?<br />
|[[Eduard Markowski]]<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|<br />
|-<br />
|}<br />
<br />
<gallery><br />
Datei:Gerd Bruhn 1976.jpeg|[[Gerd Bruhn]]<br />
Datei:Werner Kühn 1961.jpeg|[[Werner Kühn]]<br />
Datei:Eduard Markowski.jpeg|[[Eduard Markowski]]<br />
Datei:Joachim Meyer-Delius.jpeg|[[Joachim Meyer-Delius]]<br />
Datei:Helmut Pech.jpeg|[[Helmut Pech]]<br />
Datei:Dieter Reyher.jpeg|[[Dieter Reyher]]<br />
Datei:LarsWarnemünde.jpeg|[[Lars Warnemünde]]<br />
Datei:Wolfgang Weskamp.jpeg|[[Wolfgang Weskamp]]<br />
Datei:Günther Widulle.jpeg|[[Günther Widulle]]<br />
</gallery><br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Ortsverein Kronshagen|Kronshagen]]<br />
[[Kategorie:Übersicht|Kronshagen]]<br />
<br />
__NICHT_INDEXIEREN__</div>Kaffeeringehttps://www.spd-geschichtswerkstatt.de/index.php?title=1918&diff=5403219182024-03-05T10:28:17Z<p>Kaffeeringe: /* Dezember */</p>
<hr />
<div>{{Navigationsleiste Jahre}}SPD-Vorsitzende sind [[Friedrich Ebert]] und [[Philipp Scheidemann]]. [[Heinrich Kürbis]] ist Vorsitzender der SPD in Schleswig-Holstein.<br />
<br />
Die [[Novemberrevolution]] beendet den längst verlorenen Krieg und führt zur Errichtung der ersten Demokratie auf deutschem Boden. Staatsoberhaupt Kaiser Wilhelm II. dankt ab. Reichskanzler Prinz Max von Baden überträgt [[Friedrich Ebert]] die Regierungsgeschäfte. [[Philipp Scheidemann]] ruft in Berlin die Republik aus. <br />
<br />
==Januar==<br />
*[[25. Januar]] - Die Streikbewegung gegen den Krieg, die sich vor allem in den Rüstungsbetrieben seit Anfang des Jahres entwickeln, erreichen [[Kreisverband Kiel|Kiel]]. Die Belegschaft der Torpedowerkstatt legt die Arbeit nieder weil mehrere Vertrauensleute zum Militär einberufen worden sind.<br />
*[[26. Januar]] - Auf dem Wilhelmplatz in [[Kreisverband Kiel|Kiel]] wird ein [[Arbeiter- und Soldatenrat|Arbeiterrat]] gewählt. [[Lothar Popp]] von der [[USPD]] wird Vorsitzender.<br />
*[[27. Januar]] - [[Lothar Popp]] wird am nächsten Tag verhaftet und muss zwei Monate Gefängnis in Neumünster absitzen.<br />
<br />
==Februar==<br />
*[[1. Februar]] - Ende des Januarstreiks<br />
<br />
==März==<br />
<br />
==April==<br />
<br />
==Mai==<br />
*[[24. Mai]] - Der Kieler Stadtverordnete [[Wilhelm Brecour]] wird zum unbesoldeten (d.h. ehrenamtlichen) Stadtrat gewählt und bleibt dies bis [[1929]].<br />
<br />
==Juni==<br />
*[[Franz Osterroth]] wird noch im Sommer des letzten Kriegsjahres zum Militärdienst einberufen.<br />
<br />
==Juli==<br />
*[[7. Juli]] - [[Helma Steinbach]] stirbt mit 70 Jahren in Glüsing bei Lauenburg/Elbe.<br />
*[[24. Juli]] - [[Siegfried Berger]] wird in Sebnitz/Sachsen geboren.<br />
<br />
==August==<br />
<br />
==September==<br />
<br />
==Oktober==<br />
*[[4. Oktober]] - Sozialdemokraten beteiligen sich an der Regierung des Prinzen Max von Baden.<br />
*[[15. Oktober]] - [[Hermann Brecour]] stirbt im Alter von 37 Jahren an der Spanischen Grippe<br />
*[[30. Oktober]] - Ersatzwahl in Kiel für das unbesoldete Amt des Stadtrat. Als Nachfolger von [[Daniel Rindfleisch]] wird [[Wilhelm Poller]] gewählt.<br />
<br />
==November==<br />
*[[Fritz Baade]] wird Vorsitzender des Arbeiter- und Soldatenrates in Essen (bis 1919).<br />
*[[3. November]] - Beginn des [[Kieler Arbeiter- und Matrosenaufstand|Kieler Matrosenaufstandes]], der zur [[Novemberrevolution]] 1918, zur Beendigung des 1. Weltkrieges und zur ersten Demokratie in Deutschland führt, aber auch zur endgültigen Spaltung der Arbeiterbewegung. Zu den aktiv Beteiligten gehören [[Otto Eggerstedt]] und [[Heinrich Kürbis]], der dem Kieler Arbeiter- und Soldatenrat angehört und zum Reichsrätekongress delegiert wird, der ihn in den Zentralrat der Deutschen Sozialistischen Republik wählt. Zudem wird Kürbis Beigeordneter des Oberpräsidenten für die Provinz Schleswig-Holstein.<br />
*[[5. November]] - Der Kieler Arbeiterrat konstituierte sich im heutigen "Garbesaal" des [[Gewerkschaftshaus Kiel|Kieler Gewerkschaftshauses]]. [[Gustav Garbe]] wird zum Vorsitzenden gewählt. Die Arbeiter der Kieler Großbetriebe treten in einen Sympathiestreik, die Streikbewegung greift auf ganz Deutschland über.<br />
*[[9. November]] - Prinz Max von Baden überträgt [[Friedrich Ebert]] die Regierungsgeschäfte. [[Philipp Scheidemann]] ruft in Berlin die Republik aus.<br />
*[[9. November]] - In [[Ortsverein Bad Bramstedt|Bad Bramstedt]] gründet sich unter Beteiligung von [[Franz Gustav Schatz]] ein Arbeiterrat.<br />
*[[10. November]] - Revolutionsregierung des Rates der Volksbeauftragten aus MSPD ([[Friedrich Ebert]], [[Philipp Scheidemann]], [[Otto Landsberg]]) und [[USPD]] ([[Hugo Haase]], [[Wilhelm Dittmann]] und [[Emil Barth]]). Vollzugsrat der Berliner [[Arbeiter- und Soldatenrat|Arbeiter- und Soldatenräte]].<br />
*[[10. November]] - [[Ortsverein Husum|Husum]] wird von der Revolution erreicht. [[Paul Dölz]] gehört zu den Rednern der Volksversammlung zur Bildung eines Arbeiter- und Soldatenrates.<br />
*[[12. November]] - Der Rat der Volksbeauftragten verkündet, "das sozialistische Programm zu verwirklichen". [[Friedrich Ebert]] nimmt das Angebot der Obersten Heeresleitung zur Zusammenarbeit an. Im Freistaat Preußen, zu dem die Provinz Schleswig-Holstein gehörte, übernahmt das [https://de.wikipedia.org/wiki/Preu%C3%9Fisches_Revolutionskabinett Revolutionskabinett] unter [[Paul Hirsch]] ([[MSPD]]) und [[Heinrich Ströbel]] ([[USPD]]) die Regierungsgeschäfte.<br />
*[[15. November]] - [[Eduard Adler]] wird Beigeordneter des in Schleswig amtierenden Regierungspräsidenten der preußischen Provinz Schleswig-Holstein.<br>[[Carl Legien]] und andere handeln für die Gewerkschaften mit Vertretern der Arbeitgeberverbände - Stinnes, Siemens, Borsig, Rathenau - das "Legien/Stinnes-Abkommen" aus. Es beinhaltet u.a. den Achtstundentag bei vollem Lohnausgleich, die Anerkennung der freien Gewerkschaften als Tarifpartei und Arbeiterausschüsse in Betrieben mit mehr als 50 Beschäftigten. Damit ist die Grundlage für das gelegt, was wir heute als Tarifautonomie und Mitbestimmung kennen. Das [https://de.wikipedia.org/wiki/Preu%C3%9Fisches_Revolutionskabinett preußische Revolutionskabinett aus MSPD und USPD] löst das [[Landtagswahlen 1848-1918|Preußische Abgeordnetenhaus]] auf.<br />
*[[16. November]] - [[Eduard Adler]] ruft auf dem Stadtfeld in [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]] die Republik aus.<br />
<br />
==Dezember==<br />
*[[Hermann Lüdemann]] wird Fraktionsvorsitzender der MSPD im Arbeiter- und Soldatenrat Berlin (bis 1919).<br />
*[[2. Dezember]] - Konferenz der Arbeiter- und Soldatenräte in Schleswig-Holstein im Bahnhofshotel in [[Kreisverband Neumünster|Neumünster]]. Dort wird die Einrichtung einer provisorische Provinzialregierung beschlossen.<ref>[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1754726119_19181204/page/3 Hamburger Echo], Mittwoch, den 4. Dezember 1918</ref> Sie sollte sieben Mitglieder haben. Drei aus Kiel. [[Max Richter]] aus [[Kreisverband Neumünster|Neumünster]], Rosengarten aus [[Ortsverein Itzehoe|Itzehoe]], Schlüter aus [[Kreisverband Flensburg|Flensburg]] und Krüger aus [[Ortsverein Eckernförde|Eckernförde]].<ref>[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1754726119_19181205/page/5 Hamburger Echo], Donnerstag, den 5. Dezember 1918</ref><br />
*[[12. Dezember]] - Konferenz der Arbeiter- und Soldatenräte in Schleswig-Holstein in [[Kreisverband Neumünster|Neumünster]]. Sie beschließt einen Organisationsaufbau für die Arbeiter- und Soldatenräte in Schleswig-Holstein. So solle es in jedem Ort mit einer Garnison einen Arbeiter- und Soldatenrat geben; in Orten ohne Garnison Arbeiterräte. Darüber entsprechende Zentralräte für den Kreis. Die provisorische Provinzialregierung soll durch einen [[Volksrat]] ersetzt werden.<br />
*[[16. Dezember|16.]]-[[20. Dezember]] - Reichsrätekongress in Berlin. Delegierte sind unter anderen [[Gustav Garbe]], [[Bernhard Kuhnt]], [[Hermann Lüdemann]], [[Max Richter]], [[Arthur Zabel]] und zwei(!) Frauen, eine von ihnen [[Käthe Leu]].<br />
*[[20. Dezember]] - Am letzten Tag des Rätekongresses meldet [[Käthe Leu]] sich mit dem Antrag zu Wort, dass es die besondere Aufgabe der Revolution sei, die bisher auf allen Lebensgebieten zurückgesetzten [[Frauen- und Gleichstellungspolitik|Interessen der Frauen]] überall tatkräftig zu fördern. Der Antrag wird angenommen.<br />
*[[29. Dezember]] - [[Bezirksparteitag 1918, Kiel|Bezirksparteitag der MSPD]] und [[USPD Provinzkonferenz 1918, Kiel|USPD Provinzkonferenz]] zur Vorbereitung der [[Wahl zur Nationalversammlung 1919]].<br />
*[[30. Dezember]] - Gründungsparteitag der [[KPD]]. Die Kommunistische Partei entsteht aus dem linken Flügel der [[USPD]] - dem ''Spartakusbund''. Ab jetzt gibt es mit [[MSPD]], [[USPD]] und [[KPD]] drei [[Übersicht der Parteien der Arbeiterbewegung|Parteien der Arbeiterbewegung.]]<br />
<br />
==Nicht datiert==<br />
*[[Emil Willumeit]] tritt in die SPD ein.<br />
*''Die Republik'', das Organ der [[Unabhängige Sozialdemokratische Partei (USPD)|Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei (USPD)]] Schleswig-Holsteins, wird gegründet; sie besteht bis [[1922]].<br />
<br />
==Einzelnachweise==<br />
<references /><br />
[[Kategorie:Jahresseite]]</div>Kaffeeringehttps://www.spd-geschichtswerkstatt.de/index.php?title=1918&diff=5403119182024-03-05T10:19:11Z<p>Kaffeeringe: /* Dezember */</p>
<hr />
<div>{{Navigationsleiste Jahre}}SPD-Vorsitzende sind [[Friedrich Ebert]] und [[Philipp Scheidemann]]. [[Heinrich Kürbis]] ist Vorsitzender der SPD in Schleswig-Holstein.<br />
<br />
Die [[Novemberrevolution]] beendet den längst verlorenen Krieg und führt zur Errichtung der ersten Demokratie auf deutschem Boden. Staatsoberhaupt Kaiser Wilhelm II. dankt ab. Reichskanzler Prinz Max von Baden überträgt [[Friedrich Ebert]] die Regierungsgeschäfte. [[Philipp Scheidemann]] ruft in Berlin die Republik aus. <br />
<br />
==Januar==<br />
*[[25. Januar]] - Die Streikbewegung gegen den Krieg, die sich vor allem in den Rüstungsbetrieben seit Anfang des Jahres entwickeln, erreichen [[Kreisverband Kiel|Kiel]]. Die Belegschaft der Torpedowerkstatt legt die Arbeit nieder weil mehrere Vertrauensleute zum Militär einberufen worden sind.<br />
*[[26. Januar]] - Auf dem Wilhelmplatz in [[Kreisverband Kiel|Kiel]] wird ein [[Arbeiter- und Soldatenrat|Arbeiterrat]] gewählt. [[Lothar Popp]] von der [[USPD]] wird Vorsitzender.<br />
*[[27. Januar]] - [[Lothar Popp]] wird am nächsten Tag verhaftet und muss zwei Monate Gefängnis in Neumünster absitzen.<br />
<br />
==Februar==<br />
*[[1. Februar]] - Ende des Januarstreiks<br />
<br />
==März==<br />
<br />
==April==<br />
<br />
==Mai==<br />
*[[24. Mai]] - Der Kieler Stadtverordnete [[Wilhelm Brecour]] wird zum unbesoldeten (d.h. ehrenamtlichen) Stadtrat gewählt und bleibt dies bis [[1929]].<br />
<br />
==Juni==<br />
*[[Franz Osterroth]] wird noch im Sommer des letzten Kriegsjahres zum Militärdienst einberufen.<br />
<br />
==Juli==<br />
*[[7. Juli]] - [[Helma Steinbach]] stirbt mit 70 Jahren in Glüsing bei Lauenburg/Elbe.<br />
*[[24. Juli]] - [[Siegfried Berger]] wird in Sebnitz/Sachsen geboren.<br />
<br />
==August==<br />
<br />
==September==<br />
<br />
==Oktober==<br />
*[[4. Oktober]] - Sozialdemokraten beteiligen sich an der Regierung des Prinzen Max von Baden.<br />
*[[15. Oktober]] - [[Hermann Brecour]] stirbt im Alter von 37 Jahren an der Spanischen Grippe<br />
*[[30. Oktober]] - Ersatzwahl in Kiel für das unbesoldete Amt des Stadtrat. Als Nachfolger von [[Daniel Rindfleisch]] wird [[Wilhelm Poller]] gewählt.<br />
<br />
==November==<br />
*[[Fritz Baade]] wird Vorsitzender des Arbeiter- und Soldatenrates in Essen (bis 1919).<br />
*[[3. November]] - Beginn des [[Kieler Arbeiter- und Matrosenaufstand|Kieler Matrosenaufstandes]], der zur [[Novemberrevolution]] 1918, zur Beendigung des 1. Weltkrieges und zur ersten Demokratie in Deutschland führt, aber auch zur endgültigen Spaltung der Arbeiterbewegung. Zu den aktiv Beteiligten gehören [[Otto Eggerstedt]] und [[Heinrich Kürbis]], der dem Kieler Arbeiter- und Soldatenrat angehört und zum Reichsrätekongress delegiert wird, der ihn in den Zentralrat der Deutschen Sozialistischen Republik wählt. Zudem wird Kürbis Beigeordneter des Oberpräsidenten für die Provinz Schleswig-Holstein.<br />
*[[5. November]] - Der Kieler Arbeiterrat konstituierte sich im heutigen "Garbesaal" des [[Gewerkschaftshaus Kiel|Kieler Gewerkschaftshauses]]. [[Gustav Garbe]] wird zum Vorsitzenden gewählt. Die Arbeiter der Kieler Großbetriebe treten in einen Sympathiestreik, die Streikbewegung greift auf ganz Deutschland über.<br />
*[[9. November]] - Prinz Max von Baden überträgt [[Friedrich Ebert]] die Regierungsgeschäfte. [[Philipp Scheidemann]] ruft in Berlin die Republik aus.<br />
*[[9. November]] - In [[Ortsverein Bad Bramstedt|Bad Bramstedt]] gründet sich unter Beteiligung von [[Franz Gustav Schatz]] ein Arbeiterrat.<br />
*[[10. November]] - Revolutionsregierung des Rates der Volksbeauftragten aus MSPD ([[Friedrich Ebert]], [[Philipp Scheidemann]], [[Otto Landsberg]]) und [[USPD]] ([[Hugo Haase]], [[Wilhelm Dittmann]] und [[Emil Barth]]). Vollzugsrat der Berliner [[Arbeiter- und Soldatenrat|Arbeiter- und Soldatenräte]].<br />
*[[10. November]] - [[Ortsverein Husum|Husum]] wird von der Revolution erreicht. [[Paul Dölz]] gehört zu den Rednern der Volksversammlung zur Bildung eines Arbeiter- und Soldatenrates.<br />
*[[12. November]] - Der Rat der Volksbeauftragten verkündet, "das sozialistische Programm zu verwirklichen". [[Friedrich Ebert]] nimmt das Angebot der Obersten Heeresleitung zur Zusammenarbeit an. Im Freistaat Preußen, zu dem die Provinz Schleswig-Holstein gehörte, übernahmt das [https://de.wikipedia.org/wiki/Preu%C3%9Fisches_Revolutionskabinett Revolutionskabinett] unter [[Paul Hirsch]] ([[MSPD]]) und [[Heinrich Ströbel]] ([[USPD]]) die Regierungsgeschäfte.<br />
*[[15. November]] - [[Eduard Adler]] wird Beigeordneter des in Schleswig amtierenden Regierungspräsidenten der preußischen Provinz Schleswig-Holstein.<br>[[Carl Legien]] und andere handeln für die Gewerkschaften mit Vertretern der Arbeitgeberverbände - Stinnes, Siemens, Borsig, Rathenau - das "Legien/Stinnes-Abkommen" aus. Es beinhaltet u.a. den Achtstundentag bei vollem Lohnausgleich, die Anerkennung der freien Gewerkschaften als Tarifpartei und Arbeiterausschüsse in Betrieben mit mehr als 50 Beschäftigten. Damit ist die Grundlage für das gelegt, was wir heute als Tarifautonomie und Mitbestimmung kennen. Das [https://de.wikipedia.org/wiki/Preu%C3%9Fisches_Revolutionskabinett preußische Revolutionskabinett aus MSPD und USPD] löst das [[Landtagswahlen 1848-1918|Preußische Abgeordnetenhaus]] auf.<br />
*[[16. November]] - [[Eduard Adler]] ruft auf dem Stadtfeld in [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]] die Republik aus.<br />
<br />
==Dezember==<br />
*[[Hermann Lüdemann]] wird Fraktionsvorsitzender der MSPD im Arbeiter- und Soldatenrat Berlin (bis 1919).<br />
*[[2. Dezember]] - Konferenz der Arbeiter- und Soldatenräte in Schleswig-Holstein im Bahnhofshotel in [[Kreisverband Neumünster|Neumünster]]. Dort wird die Einrichtung eines [[Volksrat]] als provisorische Provinzialregierung beschlossen.<ref>[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1754726119_19181204/page/3 Hamburger Echo], Mittwoch, den 4. Dezember 1918</ref><br />
*[[12. Dezember]] - Konferenz der Arbeiter- und Soldatenräte in Schleswig-Holstein in [[Kreisverband Neumünster|Neumünster]]. Sie beschließt einen Organisationsaufbau für die Arbeiter- und Soldatenräte in Schleswig-Holstein. So solle es in jedem Ort mit einer Garnison einen Arbeiter- und Soldatenrat geben; in Orten ohne Garnison Arbeiterräte. Darüber entsprechende Räte für den Kreis. <br />
*[[16. Dezember|16.]]-[[20. Dezember]] - Reichsrätekongress in Berlin. Delegierte sind unter anderen [[Gustav Garbe]], [[Bernhard Kuhnt]], [[Hermann Lüdemann]], [[Max Richter]], [[Arthur Zabel]] und zwei(!) Frauen, eine von ihnen [[Käthe Leu]].<br />
*[[20. Dezember]] - Am letzten Tag des Rätekongresses meldet [[Käthe Leu]] sich mit dem Antrag zu Wort, dass es die besondere Aufgabe der Revolution sei, die bisher auf allen Lebensgebieten zurückgesetzten [[Frauen- und Gleichstellungspolitik|Interessen der Frauen]] überall tatkräftig zu fördern. Der Antrag wird angenommen.<br />
*[[29. Dezember]] - [[Bezirksparteitag 1918, Kiel|Bezirksparteitag der MSPD]] und [[USPD Provinzkonferenz 1918, Kiel|USPD Provinzkonferenz]] zur Vorbereitung der [[Wahl zur Nationalversammlung 1919]].<br />
*[[30. Dezember]] - Gründungsparteitag der [[KPD]]. Die Kommunistische Partei entsteht aus dem linken Flügel der [[USPD]] - dem ''Spartakusbund''. Ab jetzt gibt es mit [[MSPD]], [[USPD]] und [[KPD]] drei [[Übersicht der Parteien der Arbeiterbewegung|Parteien der Arbeiterbewegung.]]<br />
<br />
==Nicht datiert==<br />
*[[Emil Willumeit]] tritt in die SPD ein.<br />
*''Die Republik'', das Organ der [[Unabhängige Sozialdemokratische Partei (USPD)|Unabhängigen Sozialdemokratischen Partei (USPD)]] Schleswig-Holsteins, wird gegründet; sie besteht bis [[1922]].<br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /><br />
[[Kategorie:Jahresseite]]</div>Kaffeeringehttps://www.spd-geschichtswerkstatt.de/index.php?title=Volksrat&diff=54030Volksrat2024-03-05T09:56:26Z<p>Kaffeeringe: </p>
<hr />
<div>Der '''Volksrat''' war die schleswig-holsteinische Dachorganisation der Arbeiter-und-Soldaten-Räte, die im Laufe der [[Novemberrevolution]] [[1918]] entstanden waren.<ref>Meitmann, Karl: ''[https://www.dein-ads.de/fileadmin/download/pdf_grenzfriedenshefte/1963/grenzfriedenshefte-3-1963.pdf Der Kapp-Putsch in Schleswig].'' In: ''Grenzfriedenshefte'' (Husum 1963), S. 153-166</ref><br />
<br />
Am [[12. Dezember]] [[1918]] auf dem zweiten Rätekongress in Schleswig-Holstein wurde beschlossen, die provisorische Kieler Regierung durch einen "Volksrat" zu ersetzen. Dieser sollte als kollegiale Behörde fungieren und die Beigeordneten in verschiedenen Ämtern bevollmächtigen und kontrollieren. Obwohl die Bestätigung durch Friedrich Ebert, den Leiter des Rates der Volksbeauftragten, am [[4. Februar]] [[1919]] vorlag, erlangte der Volksrat aufgrund der fortgesetzten Arbeit der Verwaltungsinstanzen in der Provinz keinerlei Bedeutung.<ref>Bohn, Robert / Danker, Uwe: ''[https://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_28/01_Bohn_Danker.pdf Vom Matrosenaufstand in Kiel zur Deutschen Revolution - Quellen, Perspektiven und Handlungsspielräume]'', in: Demokratische Geschichte Band 23 (2018)</ref><br />
<br />
Mitglied war u.a. [[Max Richter]].<br />
<br />
==Einzelnachweise==<br />
<references /></div>Kaffeeringehttps://www.spd-geschichtswerkstatt.de/index.php?title=Volksrat&diff=54029Volksrat2024-03-05T09:41:46Z<p>Kaffeeringe: </p>
<hr />
<div>Der '''Volksrat''' war die schleswig-holsteinische Dachorganisation der Arbeiter-und-Soldaten-Räte, die im Laufe der [[Novemberrevolution]] [[1918]] entstanden waren.<ref>Meitmann, Karl: ''[https://www.dein-ads.de/fileadmin/download/pdf_grenzfriedenshefte/1963/grenzfriedenshefte-3-1963.pdf Der Kapp-Putsch in Schleswig].'' In: ''Grenzfriedenshefte'' (Husum 1963), S. 153-166</ref><br />
<br />
Mitglied war u.a. [[Max Richter]].<br />
<br />
==Einzelnachweise==<br />
<references /></div>Kaffeeringehttps://www.spd-geschichtswerkstatt.de/index.php?title=Max_Richter&diff=54028Max Richter2024-03-05T09:41:08Z<p>Kaffeeringe: </p>
<hr />
<div>{{Person<br />
|Vorname = Max<br />
|Nachname = Richter<br />
|Titel =<br />
|geboren = 18810916<br />
|Geburtsort = Crimmitschau<br />
|gestorben = 19450503<br />
|Sterbeort = Neustädter Bucht<br />
|Geschlecht = Mann<br />
|Foto = Max Richter ca 1924.jpg<br />
|Landesvorsitz = 0<br />
|stellvLandesvorsitz = 0<br />
|LandesvorstandBeisitz = 0<br />
|Schatzmeister = 0<br />
|Fraktionsvorsitz = 0<br />
|MP = 0<br />
|Spitzenkandidatur = 0<br />
|MdB = 0<br />
|MdBWahlperioden = <br />
|MdL = 0<br />
|MdLWahlperioden =<br />
|MdEP = 0<br />
|MdEPWahlperioden =<br />
|LandesministerIn = 0<br />
|LandesstaatssekretärIn = 0<br />
|BundesministerIn = 0<br />
|BundesstaatssekretärIn = 0<br />
}} <br />
'''Max Richter''', * [[16. September]] [[1881]] in Crimmitschau/Sachsen, † [[3. Mai]] [[1945]] in der Neustädter Bucht beim Untergang der [[Cap Arcona]]. Evangelisch. Weißgerber, Gewerkschaftsfunktionär, Mitglied des Reichstags. Mitglied der SPD seit [[1900]]. <br />
<br />
==Leben und Beruf==<br />
Max Richter besuchte die Volksschule in Crimmitschau (Sachsen), arbeitete danach in seinem erlernten Beruf als Weißgerber. Schon [[1900]] trat er der SPD und den freien Gewerkschaften bei. Von [[1903]] bis [[1905]] leistete er seinen Militärdienst ab und wurde [[1906]] - offenbar ehrenamtlich - Vorsitzender des Gewerkschaftskartells in Metzingen (BW). [[1911]] wechselte er als hauptamtlicher Geschäftsführer der Verwaltungsstelle des Deutschen Lederarbeiterverbandes nach [[Kreisverband Neumünster|Neumünster]]. <br />
<br />
Zu Beginn des 1. Weltkriegs wurde er im August [[1914]] zum Kriegsdienst eingezogen, an der Ostfront verwundet und [[1916]] als Kriegsbeschädigter aus der Armee entlassen. Er kehrte auf seine Stelle nach Neumünster zurück. Zeitweilig übernahm er auch hier den Vorsitz des Gewerkschaftskartells bzw. des ADGB-Ortsausschusses.<br />
<br />
Über seine Familienverhältnisse wurde bisher nichts ermittelt.<br />
<br />
In der Novemberrevolution wählte ihn der Neumünsteraner Arbeiter- und Soldatenrat am [[9. November]] [[1918]] zu seinem Vorsitzenden.<ref>[[Kreisverband Neumünster|SPD Neumünster]]: ''"Festschrift zum 60-jährigen Bestehen der Sozialdemokratischen Parteiorganisation Neumünster"'' von 1927 (Nachdruck Neumünster 1987 anläßlich des 120jährigen Bestehens der SPD Neumünster)</ref> Von dort wurde er in den [[Volksrat]] für die Provinz Schleswig-Holstein gewählt und nahm am ersten Reichskongress der Arbeiter- und Soldatenräte vom [[16. Dezember|16.]] bis [[20. Dezember]] [[1918]] in Berlin teil.<br />
<br />
[[1919]] wurde Max Richter zum Mitglied der verfassunggebenden Preußischen Landesversammlung gewählt und gehörte von [[1921]] bis [[1924]] dem Preußischen Landtag an. Im Dezember [[Reichstagswahl Dezember 1924|1924]] wurde er für den Wahlkreis 13 (Schleswig-Holstein) in den Reichstag gewählt<ref>Büro des Reichstags (Hg.): ''Reichstagshandbuch 8. Wahlperiode'' Berlin 1933), S. 233</ref>, dem er bis zum Ende [[1933]] angehörte. <br />
[[Datei:Max Richter Neumünster.png|links|mini|Max Richter]]<br />
Von den Nationalsozialisten seiner Stellung beraubt, machte er sich wie so viele andere mit einem [[Widerstand in der NS-Zeit#Tabakwaren-Läden als Treffpunkte|Zigarrenladen]] selbstständig, der einen Lebensunterhalt abwarf und gleichzeitig relativ unauffällige Kontakte zu den alten Genossinnen und Genossen erlaubte. Schon [[1943]] war er aus politischen Gründen in Haft, vermutlich mehrere Monate. Im Rahmen der [[Gewitteraktion]] gehörte er am [[22. August]] [[1944]] zu den in Neumünster Verhafteten, die ins KZ Neuengamme gebracht wurden (Häftlingsnummer 43373<ref>[https://collections.arolsen-archives.org/de/search/person/3472243?s=Max%20Richter&t=222863&p=1 Individuelle Häftlings Unterlagen - KL Neuengamme]. Über die Suche lassen sich auch Fotos der Armbanduhr und der Stifte finden, die Max Richter bei der Verhaftung abgenommen wurden.</ref>). Er starb am [[3. Mai]] [[1945]] bei der [[Cap Arcona]]-Katastrophe. <br />
<br />
==Ehrungen==<br />
Seit dem [[26. Februar]] [[1992]] erinnern in Berlin vor dem Reichstag 96 Gedenktafeln an von den Nationalsozialisten ermordete Reichstagsabgeordnete; eine davon ist Max Richter gewidmet.<br />
<br />
Außerdem liegt für ihn ein [[Stolperstein]] vor seiner letzten Wohnung in der Christianstraße 22 in Neumünster.<br />
<br />
==Literatur & Links==<br />
*Rudi Goguel: ''Cap Arcona. Report über den Untergang der Häftlingsflotte in der Lübecker Bucht am 3. Mai 1945'' (2. Auflage Frankfurt/M. 1982) ISBN 3-87682-756-6<br />
*[[Franz Osterroth]]: ''Biographisches Lexikon des Sozialismus. Verstorbene Persönlichkeiten'' Bd. 1. (Hannover 1960); Eintrag zu Max Richter S. 240–249<br />
*Martin Schumacher (Hrsg.): ''M.d.R. Die Reichstagsabgeordneten der Weimarer Republik in der Zeit des Nationalsozialismus. Politische Verfolgung, Emigration und Ausbürgerung, 1933–1945. Eine biographische Dokumentation'' (3., erheblich erweiterte und überarbeitete Auflage, Düsseldorf 1994) ISBN 3-7700-5183-1<br />
*Sozialdemokratische Partei Deutschlands (Hrsg.): ''Der Freiheit verpflichtet. Gedenkbuch der deutschen Sozialdemokratie im 20. Jahrhundert'' (Marburg 2000) ISBN 3-89472-173-1, Eintrag zu Max Richter S. 270.<br />
*{{Wikipedia|NAME=Max Richter (Politiker, 1881)}}, dem ein großer Teil der Informationen in diesem Eintrag entstammen.<br />
<br />
==Einzelnachweise==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Mitglied des Preußischen Landtages|Richter, Max]]<br />
[[Kategorie:MdR|Richter, Max]]<br />
[[Kategorie:Kreisverband Neumünster|Richter, Max]]<br />
[[Kategorie:Widerstand|Richter, Max]]<br />
[[Kategorie:Stolperstein|Richter, Max]]</div>Kaffeeringehttps://www.spd-geschichtswerkstatt.de/index.php?title=Kapp-L%C3%BCttwitz-Putsch&diff=54019Kapp-Lüttwitz-Putsch2024-03-03T20:45:17Z<p>Kaffeeringe: /* Schleswig */</p>
<hr />
<div>Der '''Kapp-Lüttwitz-Putsch''' (Auch ''Kapp-Putsch'') war im März [[1920]] der erste Versuch rechtsextremer Kräfte, die [[1918]] aus der [[Novemberrevolution]] hervorgegangene Weimarer Republik zu beseitigen. Die Hauptaktivitäten der Putschisten konzentrierten sich auf Berlin. Es gab aber gewalttätige Auseinandersetzungen im gesamten Reichsgebiet - so auch in Schleswig-Holstein. Hier sogar besonders lange. Der Putsch scheiterte nach wenigen Tagen unter anderem am Widerstand der Arbeiterbewegung und an einem Generalstreik.<br />
<br />
==Berlin==<br />
Unter anderem wegen des Friedensvertrags von Versailles und der schlechten wirtschaftlichen Lage lösten Nationalkonservative und vor allem Teile des Offizierkorps der Reichswehr einen Militärputsch aus. Der Vertrag von Versailles sah vor, die Armee auf 100.000 Mann zu verkleinern. Deswegen wurden viele Soldaten und Offiziere aus dem Dienst entlassen. Sie taten sich in "Freikorps" wieder zusammen. Zunächst warb die SPD sogar dafür, diesen Freikorps beizutreten, um sie zu demokratisieren. Bis April [[1919]] hatte bspw. die [[Schleswig-Holsteinische Volkszeitung]] dafür geworben, dass Arbeiter dem Freikorps von Marine-Brigade von Loewenfeld eintreten mögen. Dann aber wurde klar, dass diese Organisationen anti-demokratische Absichten hatten.<ref>Paetau, Rainer: ''Konfrontation oder Kooperation. Arbeiterbewegung und bürgerliche Gesellschaft im ländlichen Schleswig-Holstein und in der Industriestadt Kiel zwischen 1900 und 1925'' (Neumünster 1988), Seite 233</ref> Trotzdem setzte [[Gustav Noske]] sie beispielsweise zur Niederschlagung des Spartakusaufstands ein.<ref>Pollähne, Lothar: [https://vorwaerts.de/artikel/gustav-noske-korbmacher-eberts-bluthund ''Gustav Noske: Vom Korbmacher zu Eberts „Bluthund“''], bei: vorwärts.de 9. Juli 2023, abgerufen, 15. Juli 2023</ref> <br />
<br />
Doch diese Privatarmeen waren auch eine Bedrohung für den Staat. So verfügte Reichspräsident [[Friedrich Ebert]] am [[29. Februar]] [[1920]] ihre Auflösung. Im Gegenzug verlangt Freikorps-General von Lüttwitz am [[10. März]] [[1920]] die Auflösung des Parlaments. <br />
[[Datei:Aufruf der Gewerkschaften zum Generalstreik Flugblatt vom 13. März 1920.JPG|mini|Aufruf der Gewerkschaften zum Generalstreik Flugblatt vom 13. März 1920]]<br />
Der Verwaltungsbeamte Wolfgang Kapp erklärte am [[13. März]] [[1920]] nach der militärischen Besetzung des Berliner Regierungsviertels durch General Walther von Lüttwitz unter Einsatz der Marine-Brigade Ehrhardt die geflüchtete Koalitionsregierung aus SPD, Zentrum und DDP unter Reichskanzler [[Gustav Bauer]] für abgesetzt, die Nationalversammlung und die preußische Regierung für aufgelöst und ernannte sich selbst zum Reichskanzler und preußischen Ministerpräsidenten. Die Reichswehr weigerte sich, die demokratische Ordnung zu verteidigen.<br />
<br />
Der Putschversuch brachte das republikanische Deutsche Reich an den Rand eines Bürgerkrieges und zwang die sozialdemokratischen Mitglieder der Reichsregierung zur Flucht aus Berlin. Die meisten Putschisten waren aktive Reichswehrangehörige oder ehemalige Angehörige der alten Armee und Marine, insbesondere der Marinebrigade Ehrhardt, sowie Mitglieder der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP).<br />
<br />
Als Reaktion rief [[Carl Legien]], der Vorsitzende des [[Allgemeiner Deutscher Gewerkschaftsbund|Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes (ADGB)]], alle in Berlin erreichbaren Funktionäre in das Gewerkschaftshaus. Die Gewerkschafter beschlossen einen Generalstreik als Reaktion auf den Kapp-Putsch. Die KPD-Führung interpretierte den Putsch zunächst als Auseinandersetzung zwischen zwei Flügeln der "Konterrevolution". Erst am [[14. März]] schloss sie sich dem Widerstand an.<ref name=":0">Siegfried, Detlef: ''[https://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_04/Demokratische_Geschichte_Band_04_Essay11.pdf “Ich war immer einer von denen, die kein Blatt vor den Mund nahmen!” Kontinuitäten und Brüche im Leben des Kieler Kommunisten Otto Preßler]'', in: Demokratischen Geschichte, Band 4 (1989)</ref> Die reichsweiten Arbeitsniederlegungen begannen am [[15. März]] [[1920]] und waren die größten in der deutschen Geschichte. Dadurch lagen Verkehrs- und Nachrichtenmittel und Betriebe still und die Putschisten konnten sich nicht mehr miteinander verständigen.<ref name=":4" /> Auch die größten Teile der staatlichen Verwaltung verweigerten die Kooperation mit dem Putschisten. Bereits am [[17. März]] endete den rechten Umsturzversuch.<br />
<br />
Die zuvor in [[MSPD]], [[USPD]] und [[KPD]] gespaltene Arbeiterbewegung hatte hier gemeinsam an einem Strang gezogen und sich die eigene Stärke vor Augen geführt. Für einige Zeit waren alle Gräben überwunden.<br />
<br />
==Schleswig-Holstein==<br />
Auch in Schleswig-Holstein führte der Kapp-Lüttwitz-Putsch zu Chaos und Blutvergießen, und zieht sich hier sogar noch etwas länger hin als im übrigen Reich. Anders als im Reich erklärte sich die Reichswehr in Schleswig-Holstein nicht für „neutral", sondern trug den Kapp-Putsch aktiv mit.<ref name=":5">Schulte, Rolf: ''Landarbeiter und Großgrundbesitzer in der Weimarer Republik am Beispiel des Altkreises Eckernförde,'' In: ''Demokratie Geschichte,'' Band 1, 1986, S. 186</ref> <br />
<br />
Der Kommandeur des Reichswehrkommandos II zu dem Schleswig-Holstein, der [[Fürstentum Lübeck|Landesteil Lübeck]] und [[Kreisverband Lübeck|Lübeck]] gehören war Generalmajor Paul von Lettow-Vorbeck. Der hatte sich schon als Kolonial-Krieger in der Kaiserzeit am Völkermord in "Deutsch-Südwestafrika" beteiligt. Er stellte sich der "neuen Regierung" der Putschisten zur Verfügung und forderte die Bevölkerung zu Ruhe und Ordnung auf. Daraufhin schlossen sich in Groß-Hamburg der Garnisonsälteste<ref group="Anm.">Die dienstältesten Offiziere wurden Garnisonältester (heute: Standortältester) genannt und waren Vorgesetzte der gesamten Garnison.</ref> Oberst von Wangenheim dem Putsch an, in Eutin der Garnisonsältesten Major Ritter, in Schleswig der Garnisonsälteste Major Hans Cuno von Lattorff oder in Heide der Garnisonsälteste Hauptmann Freiherr von Liliencron. Die Arbeiterbewegung organisierte den Widerstand - teilweise allein, teilweise zusammen mit demokratisch gesinnten Bürgerlichen; immer aber über die Parteigrenzen von SPD, [[USPD]] und [[KPD]] hinweg.<br />
<br />
Der Kapp-Lüttwitz-Putsch überschnitt sich mit der [[Minderheitenpolitik|Volksabstimmung]] über die Zugehörigkeit des Landesteils Schleswig zu Deutschland oder Dänemark. Am [[14. März]] [[1920]] fand die Abstimmung in der zweiten Zone statt. Die Pro-Dänische Propaganda griff den Putsch sofort auf. Die [[Kreisverband Flensburg|Flensburger Sozialdemokratie]] hielt dagegen. Trotzdem schreckte die Situation vermutlich viele Stimmberechtigte von der Reise nach Schleswig ab.<br />
<br />
===Kiel===<br />
[[Datei:Magnus von Levetzow 1933.jpg|links|mini|Magnus von Levetzow, 1933 als Polizeipräsident in Berlin]]<br />
Der Marinebefehlshaber Konteradmiral Magnus von Levetzow sympathisierte mit dem Putsch; schon Tage vorher hatte er "Erhöhte Bereitschaft" angeordnet. Er begründete dies mit der Gefahr eines kommunistischen Putsches und möglichen Unruhen in der Arbeiterschaft.<ref name=":1">Klaus Kuhl: ''[http://www.kurkuhl.de/docs/kapp-putsch_bild-video-begleitheft.pdf Erbitterte Kämpfe im März 1920],'' Kiel 1980. Seite 7</ref> Laut dem Eintrag in seinem dienstlichen Tagebuch vermutete er, dass Reichspräsident [[Friedrich Ebert]] und Reichswehrminister [[Gustav Noske]] in Hamburg seien, und gab Befehl, sie bei etwaiger Ankunft in Kiel sofort zu verhaften.<ref>Dirk Dähnhardt, Gerhard Granier (Hrsg.): ''Kapp-Putsch in Kiel.'' Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte, Band 66, Kiel 1980, S. 21.</ref> Er aktivierte Einheiten von Zeitfreiwilligen - weitestgehend Zivilisten, die sich für den freiwilligen Dienst an der Waffe verpflichtet hatten. Die Arbeiter beschrieben sie vor allem als "Studenten und Gymnasiasten"<ref name=":13" />. Zur Verfügung standen ihm daneben reguläre Truppen und ein Bataillon der Marine-Brigade von Loewenfeld unter dem Korvettenkapitän Franz Claassen - einem Freikorps - genannt die "Loewenfelder". <br />
[[Datei:Gustav garbe.jpg|mini|220x220px|Gustav Garbe, ca. 1920]]<br />
'''Sonnabend, [[13. März]]:''' Die Morgenausgabe der ''Kieler Zeitung'' berichtete über den Putsch.<ref name=":11">Paetau, Rainer: ''Märzstürme über Kiel. Sozialisten, Kapp-Putschisten und die Weimarer Republik von 1920'' in: Paetau, Rainer / Rüdel, Holger (Hrsg.): ''Arbeiter und Arbeiterbewegung in Schleswig-Holstein im 19. und 20. Jahrhundert'' (Neumünster 1987) ISBN 3-529-02913-0, S. 311-346</ref> Als sich die Nachricht herumsprach, organisierte die Arbeiterschaft die Abwehr. Am Mittag bereits ruhte weitestgehend die Arbeit in den Betrieben.<ref name=":16">''[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1754726119_19200323AB/page/3 Der blutige 18. März in Kiel]'', Hamburger Echo - Dienstag, den 23. März 1920, Seite 3</ref> [[MSPD]], [[USPD]] und [[KPD]] bildeten über alle politischen Gräben hinweg eine provisorische Regierung und ernannten [[Gustav Garbe]] zum Gouverneur.<ref name=":6">[http://library.fes.de/luebeck/pdf/1920/1920-063.pdf Lübecker Volksbote vom 15.3.1920]</ref><ref name=":2">{{Osterroth-100-Jahre}}, Seite 69</ref> Für die MSPD gehören desweiteren [[Gustav Radbruch]] und der [[ParteisekretärIn|Parteisekretär]] [[Ernst Frenzel]] dazu. Tatsächlich relevant wurde diese Regierung in den nächsten Tagen nicht mehr - wohl aber symbolisch.<ref name=":11" /> <br />
<br />
Die Arbeiter strömten von den Werften auf den Wilhelmplatz, wo am Nachmittag [[Gustav Garbe]] ([[MSPD]]) und [[Wilhelm Schweizer]] ([[USPD]]) sprachen.<ref name=":2" /> <br />
<br />
Zusammen ging die Menge am Abend zur Werft nach Gaarden, um dort versteckten Waffen zu holen.<ref name=":16" /> 800 Gewehre mit Munition. Am Marine-Arsenal kam es zu einem Schusswechsel.<ref name=":1" /> Das Militär griff von Wasser und Land die besetzte Werft an. Dabei starben zwei Soldaten und sieben Arbeiter.<ref name=":7">[http://library.fes.de/luebeck/pdf/1920/1920-064.pdf Lübecker Volksbote vom 16.03.1920]</ref> <br />
<br />
Die Arbeiterschaft hatte auch im Vorfeld Lager mit Waffen im Umland angelegt, die sie jetzt in die Stadt holte.<ref name=":0" /> [[Wilhelm Spiegel]] schaffte Waffen per Bahn aus [[Ortsverein Altona|Altona]] heran.<ref name=":2" /> Außerdem überfielen die Arbeiter Einheiten der unerfahrenen Zeitfreiwilligen und nahmen ihnen die Waffen ab.<ref name=":0" />[[Datei:RadbruchGustav.jpg|links|mini|220x220px|Prof. Gustav Radbruch]]<br />
[[Gustav Radbruch]] und [[Hermann Heller]] verhandelten mit Konteradmiral Magnus von Levetzow, wurden dann aber festgenommen - genau wie [[Gustav Garbe]] im [[Gewerkschaftshaus Kiel|Gewerkschaftshaus]].<br />
<br />
Am Abend erklärte Kiels parteiloser Bürgermeister Dr. Fritz Gradenwitz Konteradmiral Magnus von Levetzow, dass der Magistrat sich hinter die legale Regierung von [[Gustav Bauer]] gestellt hat. Alle deutschen Landesregierungen hatten ebenfalls den Putsch verurteilt. Die Reichsregierung war nur nach Dresden ausgewichen und die Nationalversammlung war nach Stuttgart einberufen worden. Die Putschisten hatten also nicht viel mehr als Berlin unter Kontrolle. Und dort hatten die Gewerkschaften zum Generalstreik aufgerufen und die Ministerialbürokratie verweigerte die Zusammenarbeit. Trotzdem handelte Konteradmiral Magnus von Levetzow weiterhin so, als seinen die Arbeiter die Aufständischen, die zur Ordnung gebracht werden müssten.<ref name=":11" /><br />
<br />
'''Sonntag [[14. März]]:''' "Am Sonntag herrschte schwüle Ruhe."<ref name=":16" /> In enger Abstimmung mit der Regierung Kapp ließ Konteradmiral Magnus von Levetzow den kranken Polizeipräsidenten [[Wilhelm Poller]] unter Hausarrest stellen und den Oberpräsidenten [[Heinrich Kürbis]] verhaften und ernannte Paul Lindemann zum neuen Oberpräsidenten und den ehemaligen Landrat von Löw zum Polizeipräsidenten.<ref name=":7" /><br />
<br />
Paul Lindemann war gerade erst, am [[4. Oktober]] [[1919]] als Oberbürgermeister von Kiel zurückgetreten. Er war davor bereits seit [[1912]] Oberbürgermeister und fand sich offenbar in der neuen, demokratischen Realität noch nicht so ganz zurecht. Denn es kam [[1919]] in der Stadtverordnetenvertretung zum Eklat, als Paul Lindemann die Amtseinführung des Arbeitersekretärs [[Paul Greß]] kritisch kommentierte: "Mit der Benennung eines ihrer Parteiangehörigen haben die Mehrheitsparteien der Wahl einen politischen Beigeschmack gegeben.“ [[Paul Greß]] sei "durch das Vertrauen der Parteifreunde berufen" worden. "Aber es liegt ja in der Natur solcher Umwälzungen, wie wir zurzeit eine erleben, dass grundsätzlich alles bisher Vorhandene beseitigt werden muss, ganz gleich, ob es sich bewährt hat oder nicht." Diese Aussagen wurden von allen Ratsfraktionen als Missachtung der demokratischen Kandidatenaufstellung gewertet, eine gedeihliche Zusammenarbeit erschien nicht mehr möglich. So trat er zurück.<ref>Kieler Zeitung 1. Oktober 1910, zitiert nach [http://www.kiel.de/kultur/stadtgeschicht/ob/oberbuergermeister_lindemann.php Christa Geckeler].</ref><br />
<br />
Als Oberpräsidenten der Putschisten gelang es Paul Lindemann aber am Wochenende u.a. die Unterstützung der organisierten Bauernschaft in Schleswig-Holstein für die Putschisten-Regierung. Die Landwirtschaftskammer und mehrere Bauernverbände sprachen der "neuen Regierung" das Vertrauen aus und forderte ein Ende des Generalstreiks - andernfalls wolle man keine Lebensmittel mehr liefern.<ref>''[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1754726119_19200319AB/page/1 Lindemann organisiert die Bauern]'', Hamburger Echo - Freitag, den 19. März 1920, Seite 1</ref> Es ließ sich also ahnen, unter welcher Bedrohung die Arbeiterschaft um Umland der Städte agierte. <br />
<br />
{{Ort|Name=Schiffmaschinenbauschule|LatLon=54.32752,10.12920}}<br />
<br />
Starke Patrouillen zogen durch die Straßen. Die Schiffmaschinenbauschule (heute: Muthesius Kunsthochschule) ließ Konteradmiral Magnus von Levetzow, um von dort aus das gegenüberliegende Polizeipräsidium sowie das Gewerkschaftshaus kontrollieren zu können.<ref name=":1" /> Sämtliche Zeitungen wurden verboten - ebenso wie Versammlungen, Plakate, Umzüge und Flugblätter. Bei ersten Zusammenstößen kommt es zu Opfern.<ref name=":2" /> <br />
<br />
'''Montag, [[15. März]]:''' Der Generalstreik lief jetzt im ganzen Land. Weiterhin arbeitete auch in Kiel praktisch niemand. Massive Militärpräsenz in der ganzen Stadt. Die Einheiten zwangen die Leute in ihre Häuser und schießen zur Warnung in den Straßen. Wieder gab es 3 Tote. Diesmal ein Soldat, eine Frau und ein Kind.<ref>Klaus Kuhl: ''[http://www.kurkuhl.de/docs/kapp-putsch_bild-video-begleitheft.pdf Erbitterte Kämpfe im März 1920],'' Kiel 1980. Seite 15</ref> <br />
<br />
Die Telefon- und Telegrafen-Verbindungen sind durch den Generalstreik unterbrochen. Nachrichten können sich nur langsam verbreiten. Auch den Putschisten fehlen die Kommunikationsmöglichkeiten.<ref name=":6" /><br />
<br />
'''Dienstag, [[16. März]]:''' Die Arbeiterschaft organisierte sich immer besser. Die Sicherheitswehr, eine Bereitschaftspolizei wollte keine politischen Verhaftungen vornehmen. Auch die Zeitfreiwilligen zweifelten an ihrem Einsatz. Sie hatten sich zu Landesverteidigung gemeldet, sollten jetzt aber auf ihre Landsleute schießen.<ref>Klaus Kuhl: ''[http://www.kurkuhl.de/docs/kapp-putsch_bild-video-begleitheft.pdf Erbitterte Kämpfe im März 1920],'' Kiel 1980. Seite 16</ref> Der Verband der Deckoffiziere und der Verband ehemaliger und derzeitiger Berufssoldaten stellte sich gegen die Putschisten; auf die Seite der Demokratie.<ref name=":13">''[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1754726119_19200319MO/page/1 Die Straßenkämpfe in Kiel]'', Hamburger Echo - Freitag, den 19. März 1920, Seite 1</ref><br />
<br />
'''Mittwoch, [[17. März]]:''' Der Putsch in Berlin brach zusammen. Wolfgang Kapp floh ins Exil nach Schweden. Doch die militärische Führung gab noch nicht auf. Reichswehrgruppenkommando 1 informierte Konteradmiral Magnus von Levetzow, dass "Dr. Kapp aus nationalem Gefühl und um der Einheitsfront gegen den Bolschewismus nicht im Wege zu stehen" zurückgetreten sei, und dann heißt es:<blockquote>"Für uns Soldaten kommt es darauf an, in einheitlicher Front in Verein mit Sicherheitspolizei, Einwohnerwehr und technischer Nothilfe den von den Kommunisten angekündigten Kampf mit aller Aufopferung zum Heile des Vaterlandes zu bestehen." </blockquote>Auch diesen Befehl setzte Magnus von Levetzow um. <br />
<br />
In der Holstenstraße kam es zu einem blutigen Zusammenstoß zwischen Truppen der Putschisten und Arbeitern. Zwei Menschen starben und zehn wurden verwundet.<ref name=":16" /> <br />
<br />
Aus Hamburg kamen mit einer Lokomotive Kieler Genossen zusammen mit [[Max Brauer]] und [[Walther Lamp'l]] zur Unterstützung.<ref>''[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1754726119_19200318MO/page/1 Kiel und Schleswig befreit]'', Hamburger Echo, Donnerstag, den 18. März 1920, Seite 1</ref> Magistrat, Stadtverordnetenversammlung und die vier demokratischen Parteien, SPD, USPD, Deutsche Demokratische Partei und Deutsche Volkspartei forderten Konteradmiral Magnus von Levetzow dazu auf, die politischen Gefangenen ([[Heinrich Kürbis]], [[Gustav Radbruch]], [[Hermann Heller]] u.a.) freizulassen, als Gouverneur zurückzutreten und die Übernahme dieser Aufgabe durch den Verleger der ''Kieler Zeitung'', Leutnant der Reserve Hieronimus. Das lehnte Magnus von Levetzow ab.<ref name=":13" /><br />
[[Datei:Aufruf Eduard Adler Kapp-Putsch 1920.png|mini|Aufruf an die Bevölkerung im [[Hamburger Echo]]]]<br />
'''Donnerstag, [[18. März]]:''' Am Morgen lehnte Magnus von Levetzow erneut Verhandlungen ab.<ref name=":13" /> Um 9 Uhr begannen Truppen, in eine Menschenmenge in der Wilhelminenstraße zu schießen. Die Arbeiter vertrieben die Soldaten, die geschossen hatten, Richtung Wik und stürmten die Schiffmaschinenbauschule: "Handgranaten flogen, einige Schüsse knallten und die Mannschaft war überrannt".<ref name=":16" /> <br />
<br />
Konteradmiral Magnus von Levetzow aktivierte die Loewenfelder und weitere Einheiten Zeitfreiwilliger in der Wik, die schwer bewaffnet, mit Maschinengewehren und Minenwerfern über die Feldstraße und die Holtenauerstraße Richtung Dreiecksplatz marschierten und das Gewerkschaftshaus besetzen sollten.<ref>Klaus Kuhl: ''[http://www.kurkuhl.de/docs/kapp-putsch_bild-video-begleitheft.pdf Erbitterte Kämpfe im März 1920],'' Kiel 1980. Seite 17</ref><br />
<br />
Arbeiterwehren gemeinsam mit der Sicherheitswehr stellten sich auf die Abwehr ein. Mittlerweile waren auch sie gut gerüstet.<ref name=":16" /> Auf der Holtenauerstraße am Schauspielhaus und am Kleinen Kiel kam es zu Schusswechseln. Neben der Marinebrigade Loewenfelder standen den Arbeiterwehren 3000 zeitfreiwillige Studenten und Gymnasiasten gegenüber.<ref name=":13" /> <br />
<br />
Der Arbeiterschaft gelang es, das Freikorps zurückzudrängen. Obwohl die wiederhergestellte demokratische Regierung in Berlin Konteradmiral Magnus von Levetzow abgesetzt hatte, gingen die Kämpfe weiter. <br />
<br />
Dann wurden [[Gustav Garbe]], [[Gustav Radbruch]] und [[Hermann Heller]] freigelassen. Das Militär bat um einen Waffenstillstand.<br />
<br />
Bei den Kämpfen gab es 53 tote Zivilisten, 27 Tote bei den Militärs und 180 Verwundete. Man sprach von Kiels "blutigem Donnerstag".<br />
<br />
'''Freitag [[18. März|19. März]]:''' Am Morgen ließ Konteradmiral Magnus von Levetzow [[Gustav Garbe]], inzwischen zum Zivilgouverneur ernannt, erneut verhaften. Allerdings verweigerten ihm jetzt ein Teil der Soldaten die Gefolgschaft. Nur zusammen mit den Loewenfeldern zog er zu den Kasernen in der Wik. <br />
<br />
Dort bereiteten sie sich auf einen Angriff der Arbeiterwehren vor, während Konteradmiral Magnus von Levetzow und die Kapitänleutnants Eitze und Weber eine Reise nach Berlin antrat, vermutlich um den Putsch dort zu unterstützen. Ein Posten aber in Lütjenburg erkannte und verhaftete sie. Man brachte sie ins Gefängnis nach Kiel.<ref>Anzeiger für das Fürstentum Lübeck, [https://lb-eutin.kreis-oh.de/index.php?id=260&no_cache=1&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bday%5D=&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bmonth%5D=03&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Byear%5D=1920&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bindex%5D=&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bmode%5D=0&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bpage%5D=2&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Buid%5D=11312&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Baction%5D=detail&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bcontroller%5D=Paper Ausgabe vom 23.3.1920] (Login erforderlich)</ref><br />
<br />
Die restlichen Loewenfelder in den Wiker Kasernen brachen am Abend mit schwerem Beschuss nach Norden aus. Der Friedrichsorter Arbeiterwehr gelang es nicht zu verhindern, dass sie über die Holtenauer Hochbrücke marschieren.<ref>Klaus Kuhl: ''[http://www.kurkuhl.de/docs/kapp-putsch_bild-video-begleitheft.pdf Erbitterte Kämpfe im März 1920],'' Kiel 1980. Seite 21f</ref><ref name=":15">''[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1754726119_19200320AB/page/1 Die Lage in Kiel]'', Hamburger Echo - Samstag, den 20. März 1920</ref> Auf der anderen Seite des Kaiser-Wilhelm-Kanals nahmen die Loewenfelder im Gut Knoop Stellung.<br />
<br />
Durch die Kämpfe von morgens 9 Uhr bis abends 19 Uhr<ref name=":14">''[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1754726119_19200319AB/page/2 Waffenstillstand und Verhandlungen in Kiel]'', Hamburger Echo, Freitag, den 19. März 1920, Seite 2</ref> waren einige Straßenzüge stark beschädigt: "[…] Ungeheure Menschenmengen zogen heute durch die Straßen der Stadt, um die zahlreichen durch Geschosse aller Art demolierten Häuser zu besichtigen. An zahlreichen Häusern sind die Fassaden schwer beschädigt, ganze Straßenzüge zeigen kein unversehrt gebliebenes Fenster. Geschäfte und Wirtslokale sind fast sämtliche geschlossen. Das ganze Wirtschaftsleben ruht, der Generalstreik dauert an. [[Heinrich Kürbis|Oberpräsident]] [[Heinrich Kürbis]] forderte auf, die Arbeit überall wieder aufzunehmen."<ref>Anzeiger für das Fürstentum Lübeck, [https://lb-eutin.kreis-oh.de/index.php?id=260&no_cache=1&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bday%5D=&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bmonth%5D=03&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Byear%5D=1920&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bindex%5D=&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bmode%5D=0&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bpage%5D=2&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Buid%5D=11311&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Baction%5D=detail&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bcontroller%5D=Paper Ausgabe vom 21.3.1920] (Login erforderlich)</ref> Am Abend beschlossen die Vertrauensleute von SPD und Gewerkschaften ein Ende des Generalstreiks in den lebenswichtigen Betrieben. Auch Zeitungen sollten wieder erscheinen.<ref name=":15" /><br />
<br />
'''Sonnabend, [[20. März]]:''' Am Vormittag fand erneut eine Besprechung der [[Vertrauensperson|Vertrauensleute]] von SPD und Gewerkschaften statt, die sich mit der aktuellen Lage befasste:<ref name=":14" /> Die restlichen Zeitfreiwilligen setzen sich unter Beschuss über die Levensauer Hochbrücke ab und vereinen sich bei Nortorf mit den Loewenfeldern.<ref>Klaus Kuhl: ''[http://www.kurkuhl.de/docs/kapp-putsch_bild-video-begleitheft.pdf Erbitterte Kämpfe im März 1920],'' Kiel 1980. Seite 22f</ref> Der Journalist Axel Eggebrecht, der zu den Zeitfreiwilligen gehörte berichtete vom Auftreten der Loewenfelder in Nortorf:<blockquote>"Ich erlebte, wie diese Baltikumkämpfer einem armen kleinen jüdischen Schneidermeister das Geschäft ausräumten, ihn verprügelten, die Waren auf die Strasse warfen, der Mann schrie um Hilfe."<ref>Eggebrecht, Axel: ''Der halbe Weg'', Rowohlt, 1981, zitiert nach Klaus Kuhl: ''[http://www.kurkuhl.de/docs/kapp-putsch_bild-video-begleitheft.pdf Erbitterte Kämpfe im März 1920],'' Kiel 1980.</ref></blockquote>Axel Eggebrecht setzte sich für ihn ein und erreichte, dass die Soldateska von ihm abließ.<ref>Klaus Kuhl: ''[http://www.kurkuhl.de/docs/kapp-putsch_bild-video-begleitheft.pdf Erbitterte Kämpfe im März 1920],'' Kiel 1980. Seite 22</ref> Erfolglos versuchte [[Gustav Radbruch]] die studentischen Zeitfreiwilligen von der Rückkehr nach Kiel zu überzeugen.<ref name=":3">{{Osterroth-100-Jahre}}, Seite 70</ref> <br />
<br />
Die zivilen Todesopfer des Kapp-Lüttwitz-Putsch wurden am [[24. März]] unter dem Geleit von rund 15.000 Bürgern auf dem Friedhof Eichhof und dem Nordfriedhof beigesetzt. Die Trauerrede hielt [[Gustav Radbruch]]. In seinen Erinnerungen schrieb er: "Durch meine Haltung im Kapp-Putsch wurde ich fest mit der Kieler Arbeiterschaft verbunden, fester wohl als sonst Akademiker."<ref name=":3" /> Der Tag wurde zum arbeitsfreien Feiertag erklärt.<ref name=":12">Anzeiger für das Fürstentum Lübeck, [https://lb-eutin.kreis-oh.de/index.php?id=260&no_cache=1&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bday%5D=&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bmonth%5D=03&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Byear%5D=1920&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bindex%5D=&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bmode%5D=0&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bpage%5D=2&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Buid%5D=11314&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Baction%5D=detail&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bcontroller%5D=Paper Ausgabe vom 25.3.1920] (Login erforderlich)</ref> Die Marine wählte einen Teil ihrer Offiziere neu.<ref name=":12" /><br />
[[Datei:Schleswig-Holstein, Kiel, Nordfriedhof NIK 1234.jpg|mini|220x220px|Grabstein für Wilfried von Loewenfeld, 1968-2019 Ehrengrab der Landeshauptstadt Kiel]]<br />
Auf dem Nordfriedhof erinnert immer noch ein Gedenkstein an Wilfried von Loewenfeld und seine gefallenen Putschisten. Bis zu einem Artikel in der ''taz''<ref>Geisslinger, Esther: ''[https://taz.de/Freikorps--Fuehrer-ruht-in-Ehren/!5561132/ Freikorps-Führer ruht in Ehren]'', bei: taz.de 10. 1. 2019, abgerufen 11.12.2022</ref> [[2019]] und einem darauf folgenden Ratsbeschluss<ref>[https://ratsinfo.kiel.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=22622 0327/2019 Ehrengrab Loewenfeld]</ref> handelte es sich dabei sogar um ein "Ehrengrab", das sonst nur "Opfern von Kriegen und politischer Wirren, sowie Persönlichkeiten, die sich um die Allgemeinheit verdient gemacht haben" bekommen.<br />
===Schleswig===<br />
[[Ortsverein Schleswig|Schleswig]] war die Hauptstadt der Provinz Schleswig-Holstein und Sitz des Oberpräsidenten [[Heinrich Kürbis]]. Den setzte Konteradmiral Magnus von Levetzow am [[14. März]] ab und ernannte den kürzlich zurückgetretenen Oberbürgermeister Paul Lindemann zum neuen Oberpräsidenten.<br />
<br />
Kommandeur Major Hans Cuno von Lattorff schloss sich mit einen Einheiten im Schloss Gottorf in [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]] dem Putsch direkt am Morgen des [[13. März]] an. <blockquote>"Nun waren die Soldaten, der Kommandeur war ein gewisser Major von Lattorf, schon auf Befehl ihres Kommandeurs in der Nacht zum 13. oder 14. mit Maschinengewehren durch die Stadt gefahren und hatten in die Luft geknallt und mündlich bekanntgegeben: 'Wer abends nach sieben auf der Straße ist, der wird erschossen!'"<ref>Meitmann, Karl: ''[https://www.dein-ads.de/fileadmin/download/pdf_grenzfriedenshefte/1963/grenzfriedenshefte-3-1963.pdf Der Kapp-Putsch in Schleswig].'' In: ''Grenzfriedenshefte'' (Husum 1963), S. 153-166</ref> </blockquote>Der Kommandeur forderte die Bevölkerung auf, sich ruhig zu verhalten und zensierte die Zeitung. [[Eduard Adler]] organisierte gleichzeitig die Gegenwehr, forderte die Bevölkerung auf, sich hinter die demokratische Regierung zu stellen<ref name=":8">Schartl, Matthias: ''[https://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_08/Demokratische_Geschichte_Band_08_Essay06.pdf Landräte und Kapp-Putsch 1920 im nördlichen Schleswig-Holstein]'', in: ''Demokratie Geschichte'', Band 8 (1993)</ref> und sorgte gleichzeitig für den reibungslosen Ablauf der Volksabstimmung in Schleswig am [[14. März]]. Er erreichte, dass Züge mit zur Abstimmung Anreisenden trotz des Generalstreiks abgefertigt wurden und ihre Stimmen nicht verloren gingen.<ref>Beier, Gerhard: ''Eduard Adler''. In: ''Jungsozialisten Kiel Information'' 3/1965, zit. in: Fischer: ''"Mit uns die neue Zeit!"'', S. 31</ref> Major von Lattorff ließ [[Eduard Adler]] verhaften und am [[15. März]] auch den Vorsitzenden der Deutschen Demokratischen Partei (DDP). <br />
<br />
Die Angestellten und Beamten der Verwaltung aber vor allem die Arbeiter von [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]] war entschlossen, die Demokratie zu verteidigen. Sie schafften aus [[Ortsverein Husum|Husum]] und der näheren Umgebung Waffen und zusätzliche Männer nach [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]]. [[Adolf Köster]] und [[Karl Meitmann|Jack Meitmann]] riefen zu einem Aktionsausschuss auf, dem sich auch USPD und DDP anschlossen. Am [[15. März]] begann der Generalstreik auch in [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]]. Einige Geschäftsleute und Ärzte traten in den Gegenstreik und gründeten unter der Leitung von Franz Schoppmeier eine Zeitfreiwilligeneinheit, die sich am Schloss Gottorf postieren wollte. Stattdessen flüchteten sich die Rädelsführer in der Nacht zum [[17. März]] in die Garnison.<ref name=":8" /><br />
[[Datei:Aufruf Karl Meitmann Kapp-Putsch 1920.png|links|mini|Aufruf von Karl Meitmann, Schleswig im [[Hamburger Echo]]]]<br />
Am [[18. März]] war der Kapp-Putsch in Berlin bereits zusammengebrochen. In [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]] aber belagerten weiterhin 180 Arbeiter mit Maschinengewehren und Kanonen das Schloss und entwaffneten die Patrouillen in der Stadt. <br />
<br />
Im Schloss regte sich der Widerstand. Unteroffiziere konnten den Putsch nicht mit ihrem Eid vereinbaren. Sie drängten die Offiziere zu Verhandlungen. Die Arbeiter forderten die bedingungslose Übergabe alle Waffen und die Freilassung von [[Eduard Adler]]. Man einigte sich darauf [[Eduard Adler]] freizulassen, die Waffen aber in der Garnison zu lassen. <br />
<br />
Die Lage entspannte sich, bis ein Stoßtrupp aus dem Schloss die Arbeiter angriff. Den Arbeitern gelang es aber die Soldaten zurückzuschlagen. Dabei starben mehrere Soldaten und der Lederarbeiter [[Heinrich Fabian]]. [[Karl Meitmann|Jack Meitmann]] versuchte in die Garnison zu gelangen, um weiter zu verhandeln, wurde aber mit Waffengewalt vertrieben.<ref name=":8" /><br />
<br />
Abends traf [[Adolf Köster]] aus Flensburg ein. Jetzt nahmen die Offiziere die Übergabebedingungen an. Alle Soldaten und die Zeitfreiwilligen wurden entwaffnet. Die Offiziere verhaftet. Auf Anforderung des Aktionsausschusses traf General Kurt von Hammerstein-Equord in Schleswig ein, was die Lage weiter beruhigte.<ref name=":8" /><br />
<br />
Am [[20. März]] befürchtete man kurz, dass die aus Kiel abmarschierenden Loewenfelder in [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]] einfallen könnten. Alle wurden wieder in Alarmbereitschaft versetzt. In Verhandlungen aber, wurde Franz Claassen davon überzeugt, mit seiner Einheit Loewenfelder nach [[Ortsverein Hohenlockstedt|Lockstedter Lager]] abzuziehen.<ref name=":8" /><br />
<br />
Am [[26. Juli]] [[1936]] weihten die Nazis am Schloss Gottorf einen Gedenkstein ein, der auch heute noch an die getöteten Soldaten aber natürlich nicht an den getöteten Demokraten [[Heinrich Fabian]] erinnert. Die Inschrift lautet: "Am [[18.März]] [[1920]] starben in soldatischer Pflichterfüllung für Deutschland"<ref>Schärff, Uwe: ''[http://www.denkmalprojekt.org/dkm_deutschland/schleswig-gottorf_1920_sh.htm Schleswig (Schloß Gottorf: 1920), Kreis Schleswig-Flensburg, Schleswig-Holstein]'', abgerufen 3.3.2024</ref><br />
<br />
===Eckernförde===<br />
[[Datei:Bergstraße Eckerförde Finanzamt.jpg|links|mini|Zuerst Lehrerseminar, dann Landratsamt, heute Finanzamt: Gebäude an der Ecke Bergstraße/Riesebyer Straße in Borby]]<br />
In [[Ortsverein Eckernförde|Eckernförde]] ahnte die Arbeiterbewegung im Vorfeld des Putschen bereits, dass sich etwas anbahnt. In verschiedenen Orten in der Umgebung formierten sich Einwohnerwehren unter der Führung ehemaliger Offiziere und es wurden auf mehreren Gütern (Hemmelsmark, Warleberg, Königsförde und Ludwigsburg) Waffen gefunden.<ref name=":5" /><br />
<br />
In der Nacht vom [[14. März|14.]] auf den [[15. März]] marschierten auch in Eckernförde ehemalige Soldaten unter Leitung des Gutsbesitzers Kellinghusen (Gut Eschelsmark) ein und besetzten Post, Bahnhof, das Kreiskrankenhaus, das Lehrerseminar und das Landratsamt. Bewaffnet hatten sich das Freikorps Kellinghusen in der Garnison in [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]]. Bürgermeister Dr. Albers und Landrat Freiherr von Schröder kooperierten mit den Putschisten. So fordert Dr. Albers sie auf, auch das Rathaus zu besetzen und Landrat Freiherr von Schröder kümmert sich um die Zensur der Eckernförder Zeitung.<ref name=":4" /><br />
<br />
Den Gewerkschaftssekretär [[Jürgen Jürgensen]] verhaften die Putschisten. Der [[USPD]]-Vorsitzende [[Richard Vosgerau]] entkam seiner Verhaftung nur knapp. <br />
<br />
Auch in Eckernförde ruhte wegen des Generalstreiks die Arbeit. Im [[Gewerkschaftshaus Eckernförde|Gewerkschaftshaus]] bereitete die Arbeiterschaft den Widerstand vor. Arbeiter enteignen die Autos der Gräfin von Reventlou und des Holzhändlers Timm. Bei Bauern und Jägern liehen sie sich Waffen<ref name=":5" /> (Gegen Quittung!).<ref name=":4" /><br />
<br />
{{Ort|Name=Langebrückstraße|LatLon=54.47256,9.83516}}<br />
<br />
Am [[16. März]] schickte Konteradmiral Magnus von Levetzow ein Schiff der Marine aus Kiel zur Unterstützung der Putschisten in Eckernförde. Militär patrouillierte in den Straßen. Als ein Trupp der Arbeiterwehr die Langebrückstraße herunter läuft, eröffnet das Militär das Feuer. Ein Arbeiter und ein Matrose wurden verwundet.<ref name=":4" /><br />
<br />
Am [[17. März]] verhinderten die Streikenden bei der Eckernförder Zeitung, dass die Putschisten ihre Nachrichten verbreiten können. Dafür werden in Borby Flugblätter in großer Menge gegen den Putsch verteilt. Die Putschisten behalfen sich mit einer Info-Tafel neben dem Rathaus. <br />
<br />
Die Arbeiterwehr verhaftete den Gutherrn von Hemmelsmark, Heinrich Prinz von Preußen, und setzt ihn im [[Gewerkschaftshaus Eckernförde|Gewerkschaftshaus]] fest. Auf seinem Gut war der Generalstreik nicht befolgt worden - im Gegensatz zu den anderen Gütern der Umgebung.<ref name=":5" /><br />
<br />
Bewaffnete Arbeiter umstellten das besetzte Kreiskrankenhaus und das Lehrerseminar und lieferten sich Schusswechsel mit den Putschisten in den Gebäuden. Landrat Freiherr von Schröder forderte in dieser Situation Verstärkung aus [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]] an. In einem Flugblatt fordert die Arbeiter auf, von den Waffen abzulassen.<ref name=":4" /><br />
<br />
Da die Arbeiterschaft ohnehin nicht auf Kampf aus ist, beschloss sie erst einmal die Stärke der Putschisten auszukundschaften. Sie schicken Arbeiter in Arbeitskleidung zum Landratsamt, die unter einem Vorwand eingelassen wurden. Die stellen fest, dass sich dort nicht allzu viele Kämpfer verschanzt haben. Die Arbeiterschaft hatte dagegen bereits 1600 Personen organisiert - in einer Zeit als Eckernförde und Borby zusammen keine 8000 Einwohnerinnen und Einwohner hatte.<br />
<br />
Die Arbeiterschaft stellten den Putschisten ein Ultimatum und boten bei Abzug freies Geleit. Zur Untermauerung der Forderung boten die Arbeiter mehrere Maschinengewehre auf, die der Gewerkschafter [[Fiete Lange]] auf dem Fahrrad aus [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]] geholt hatte, wo der Aufstand bereits zusammengebrochen war. Sie sollten in Duvenstedt verladen werden.<ref>''[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1754726119_19200323AB/page/3 Schleswig]'', Hamburger Echo - Dienstag, den 23. März 1920, Seite 3</ref><br />
<br />
Am [[18. März]] sahen die Putschisten ihre auswegslose Lage ein, akzeptierten ihre Niederlage und zogen am Morgen Richtung Schwansen ab. Die Waffen hinterließen sie der Arbeiterwehr. [[Jürgen Jürgensen]] ließen sie frei. <br />
<br />
Als die Marinesoldaten der Marine auf ihr Schiff abzogen, schaute die Bevölkerung Eckernfördes am Hafen zu. Dann fielen zwei Schüsse am Ufer. Die Marine-Soldaten schossen sofort zurück in die Menge und töteten die Gewerkschafter [[Franz Langel]] und [[Max Allewelt]]. Das Schiff fuhr mit Bürgermeister Dr. Albers zurück nach Kiel. Auch Landrat Freiherr von Schröder setzte sich später ab.<ref name=":4">Schulte, Rolf: ''Der Kapp-Putsch in Eckernförde'', in: Hamer, Kurt/Schunck, Karl-Werner/Schwarz, Rolf (Hrsg.): ''Vergessen + Verdrängt - Eine andere Heimatgeschichte'', Druckhaus Schwensen Eckernförde (1984), Seite 22f</ref> <br />
<br />
[[19. März]]: [[Fiete Lange]] zog mit einem Trupp Arbeiter südlich von [[Ortsverein Eckernförde|Eckernförde]], um die Loewenfelder aufzuhalten, die aus Kiel gen Norden abgezogen waren. Jedoch waren die Loewenfelder mittlerweile Richtung [[Ortsverein Rendsburg|Rendsburg]]/[[Ortsverein Nortorf|Nortorf]] abgebogen.<ref name=":4" /><br />
<br />
Am [[22. März]] fand eine große Trauerfeier für [[Franz Langel]] und [[Max Allewelt]] statt. <br />
===Restliche Provinz===<br />
In [[Ortsverein Heide|Heide]] versuchte am [[13. März]] der Garnisonsälteste Hauptmann Freiherr von Liliencron zusammen mit dem Apotheker Karl Lienau von der DNVP den Landrat von [[Kreisverein Norderdithmarschen|Norderdithmarschen]] dazu zu drängen, sich dem Putsch anzuschließen. Der weigerte sich. In der Nacht zum [[14. März]] verhafteten Mitglieder der [[USPD]] den Hauptmann Freiherr von Liliencron, brachten ihn zunächst nach [[Ortsverein Wöhrden|Wöhrden]], dann aber ins Gefängnis nach [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]]. 15 Mitglieder von SPD und [[USPD]] bildeten einen Aktionsausschuss und riefen den Generalstreik aus.<ref>Pfeil, Ulrich: ''Dithmarschen in der Weimarer Republik 1918-1933'', in: Gietzelt, Martin (Hrsg.): ''Geschichte Ditmarschens - Das 20. Jahrhundert'', Boyens Buchverlag (2013) <nowiki>ISBN 3804213871</nowiki></ref><br />
<br />
In [[Kreisverband Stormarn|Stormarn]] organisierte der Reichstagsabgeordnete [[Louis Biester]] den Widerstand: Am [[13. März]] versicherte er sich dass der Landrat Friedrich Knutzen auf der Seiten der Demokraten stünde. Der widersetzte sich allerdings, auf Verlagen [[Louis Biester|Louis Biesters]] eine Resolution zu unterschreiben, die alle Kreisausschussmitglieder, Amtsvorsteher und Gemeindevorsteher sowie deren Stellvertreter ihrer Ämter entheben sollte, die nicht der SPD, USPD oder DDP angehörten. Immerhin ordnete Friedrich Knutzen seine Verwaltung an, Anweisungen der Putschisten zu ignorieren. [[Louis Biester]] organisierte einen Ausschuss zur Abwehr der Putschisten. Dieser umfasste 1.500 Sozialdemokraten und zugleich fast alle Amtsvorsteher im südlichen Stormarn, deren Kommunen ebenso sozialdemokratisch orientiert waren wie die dortigen Einwohnerwehren. An einigen Orten streikten die Arbeiterinnen und Arbeiter.<ref name=":9">Stöber, Nora: ''Kapp-Lüttwitz-Putsch in Stormarn'', im: ''Stormarn Lexikon'', abgerufen 18.12.2022</ref><br />
<br />
In [[Ortsverein Bad Oldesloe|Bad Oldesloe]] organisierten SPD und [[USPD]] den Widerstand und einen anti-putschistischen Bürgerrat der auch mit Vertretern von bürgerlichen Parteien besetzt war. Aus Solidarität wurde hier für einen Tag gestreikt und eine Bürgerwehr gegründet.<ref name=":9" /><br />
<br />
In [[Ortsverein Lauenburg|Lauenburg an der Elbe]] kamen schon am [[13. März]] direkt 1500 Menschen zu einer Demonstration gegen den Putsch zusammen, auf der Bürgermeister Stoll und Demokrat Schmidt sprachen.<ref>''[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1754726119_19200314MO/page/2 Lauenburg a.d. Elbe]'', Hamburger Echo, Sonntag, den 14. März 1920, Seite 2</ref><br />
<br />
In der Stadt [[Ortsverein Bad Segeberg|Segeberg]] wurde am [[18. März]] das Gerücht verbreitet, die Arbeiterschaft wolle den Landrat Isemann hängen. 80 bewaffnete Männer, Großbauern und ihre Gehilfen, patrouillierten durch die Straßen und drängte zunächst die Arbeiter zurück. Dann ließen sich die Bauern auf Verhandlungen ein. Der Vorsitzende der Arbeiterschaft Kiehnle gewährte ihnen freies Geleit, wenn sie ihre Waffen abgeben würden. Im Vereins-Gewerbehaus gaben die Bauern ihre Waffen ab. Als sie heraus kamen, wurden sie von Halbstarken verprügelt. Der Herr des Guts Wensin und der des Hofs Mahnke aus Garbek wurden dabei stark verletzt. Die Gutsherren Freiherr von Stumm, Isenberg und Schmölcke konnten entkommen. Die Arbeiter bildeten einen Agitationsausschuss und einen Vollzugsrat, die die öffentliche Ordnung wiederherstellten. Mit der Einverständnis des Bürgermeisters bildeten die Arbeiter eine Sicherheitswehr. Sie befragten den Landrat, der versicherte, nichts mit dem Putsch zu tun zu haben. Außerdem sicherte er zu, gegen die Großbauern vorzugehen. Ein Beigeordneter (Leseberg, [[USPD]]) sollte darauf achten, dass sich der Landrat an die Abmachungen hielt. Seither herrschte in Segeberg wieder Ruhe.<ref>''[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1754726119_19200320AB/page/5 Ein frecher Junkerstreich]'', Hamburger Echo, Samstag, den 20. März 1920, Seite 5</ref><br />
<br />
Auf Sylt stellt sich [[Andreas Nielsen]] dem Putsch entgegen.<br />
<br />
==Lübeck==<br />
In [[Kreisverband Lübeck|Lübeck]], das damals noch nicht zu Schleswig-Holstein gehörte, blieb während des Kapp-Lüttwitz-Putsches alles ruhig. Zwar hatte sich der Schweriner Brigadekommandeur der Reichswehr, Generalmajor Paul von Lettow-Vorbeck, gleich am ersten Tag General Walther von Lüttwitz unterstellt und versuchte von Schwerin aus in Lübeck Einfluss zu nehmen. Jedoch: Direkt am [[13. März]] beschloss die [[Bürgerschaftswahlen in Lübeck (1919 bis 1933)|Bürgerschaft]], sich hinter die demokratische Reichsregierung zu stellen und erklärt die Verordnungen von Generalmajor Paul von Lettow-Vorbeck für nichtig. Auch der [[Lübecker Volksbote]] wehrte sich - anders als bspw. der ''Lübecker Generalanzeiger:''<blockquote>"Der Oberbefehlshaber Lettow-Vorbeck sandte uns Montag durch den hiesigen Garnisonsältesten Major Klug nicht mehr als vier Verordnungen zu, die wir abdrucken sollten. Der Mensch bildet sich wirklich ein, wir würden vor ihm in die Knie sinken und uns selbst den Strick nehmen, der für ihn aufbewahrt ist, um den Hals zu legen."<ref name=":7" /></blockquote>Man versicherte der Bevölkerung, dass die Verfassung Lübecks nicht bedroht sei.<ref name=":7" /> Der [[Lübecker Volksbote]] berichtete in dieser Zeit so gut es ging aus den besetzten Städten.<br />
<br />
==Eutin==<br />
Auch in [[Ortsverein Eutin|Eutin]], das damals noch nicht zu Schleswig-Holstein, sondern zum [[Fürstentum Lübeck|Landesteil Lübeck]] gehörte, wehrte sich die Arbeiterbewegung gegen den Putsch: Auf Impuls des SPD-Stadtratsvorsitzenden [[Paul Hensel]] wurde bereits [[1919]] eine Einwohnerwehr gebildet. Allerdings war sie nicht bewaffnet. Die Waffen sollte sie von der Reichswehr bekommen. Die aber weigerte sich, einer SPD-nahen Truppe Waffen zu geben und baute stattdessen eine eigene Einheit Zeitfreiwilliger aus ehemaligen Offizieren und örtlichen Gymnasiasten auf.<ref name=":10">Strokes, Lawrence: ''Zur Geschichte der Arbeiterbewegung in Eutin während der Weimarer Republik'', in: Paetau, Rainer/Rüdel, Holger (Hrsg.): ''Arbeiter und Arbeiterbewegung in Schleswig-Holstein im 19. und 20. Jahrhundert'', Karl-Wachholz-Verlag, Neumünster (1987), Seite 373f</ref> <br />
<br />
Die SPD hatte sich schon länger dafür eingesetzt, dass der DNVP-Kreisvorsitzende und Realschuldirektor Wilhelm Harders wegen seiner rechtsextremen Aktivitäten abberufen würde. Das war nicht gelungen. Im Putsch setzte er sich am [[13. März]] an die Spitze der Bewegung in Eutin. Zunächst versuchte er noch vergeblich die inzwischen bewaffnete Einheit Zeitfreiwilliger in der Garnison davon zu überzeugen, sich ihm anzuschließen. Wilhelm Harders gab jedoch noch nicht auf. Er fuhr nach Kiel, wo er sich Unterstützung bei den bislang erfolgreichen Putschisten holen wollte.<ref name=":10" /><br />
[[Datei:Einberufung der Zeitfreiwilligen in Eutin, 1920.png|mini|Anzeige im ''"Anzeiger für das Fürstentum Lübeck"'' vom 14.3.1920]]<br />
Am [[14. März]] macht der bürgerliche "Anzeiger für das Fürstentum Lübeck" auf mit der Überschrift: "Eine neue Regierung in Berlin!" - Er veröffentlicht die Mitteilung der Putschisten: "Berlin, 13. März. Von der Reichskanzlei wird nachstehende Kundgebung erlassen: Die bisherige Reichsregierung hat aufgehört zu sein, die Staatsgewalt ist an den Generallandschaftsdirektor Kapp als Reichskanzler und preußischen Ministerpräsident übergegangen, zum militärischen Oberbefehlshaber und als Reichswehrminister General v. Lüttwitz berufen. Eine neue Regierung der Ordnung, Freiheit und der Tat wird gebildet. Die [[Wahl zur Nationalversammlung 1919|Nationalversammlung]] und die preußische Landesversammlung werden aufgelöst. […] Die Brigade Ehrhardt ist, ohne Widerstand zu finden unter schwarz-weiß-roten Fahnen in Berlin eingezogen und hat das Regierungsviertel im weiten Umkreise streng abgesperrt." Daneben erschien die Anzeige, mit der die Zeitfreiwilligen eingezogen werden.<ref>Anzeiger für das Fürstentum Lübeck, [https://lb-eutin.kreis-oh.de/index.php?id=260&no_cache=1&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bday%5D=&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bmonth%5D=03&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Byear%5D=1920&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bindex%5D=&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bmode%5D=0&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bpage%5D=2&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Buid%5D=11309&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Baction%5D=detail&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bcontroller%5D=Paper Ausgabe vom 14.3.1920] (Login erforderlich)</ref> <br />
<br />
Am [[15. März]] begann auch im [[Fürstentum Lübeck|Landesteil Lübeck]] der Generalstreik. 2000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 180 Betreiben legten die Arbeit nieder. Weil der Regierungspräsident Wilms sich weigerte, die Einwohnerwehr zu bewaffnen, ergriffen SPD und [[USPD]] die Initiative. Sie wählte ein "Exekutiv-Komitee". Das organisierte, dass das Zeitfreiwilligenkorps seine Waffen an die Einwohnerwehr übergab. Ab da war [[Ortsverein Eutin|Eutin]] fest in der Hand der Einwohnerwehr und des Exekutiv-Komitees.<ref name=":10" /><br />
<br />
Als Wilhelm Harders mit 20-30 Soldaten aus Kiel eintraf und auf die Einwohnerwehr stieß, flüchtete er, um seiner Verhaftung zu entgehen.<ref name=":10" /> Die Nachrichtenlage muss schwierig gewesen sein, aber der [[Lübecker Volksbote]] berichtete, dass die Kieler Zeitfreiwilligen unter der Führung Wilhelm Harders ein Gebäude besetzte, das die Einwohnerwehr am [[15. März]] zurückeroberte und die Putschisten entwaffneten.<ref name=":7" /> <br />
<br />
Am [[17. März]] war die Lage noch immer nicht komplett entspannt. In der Stadt patrouillierte die Einwohnerwehr zusammen mit 30 Soldaten der Reichswehr.<ref>[http://library.fes.de/luebeck/pdf/1920/1920-065.pdf Lübecker Volksbote vom 17.03.1920]</ref> In der Umgebung durchsuchen die Freiwilligen die Güter nach Waffen.<ref name=":10" /> Am [[18. März]] vermeldet der [[Lübecker Volksbote]]: "Die deutschnationalen Gutsbesitzer gehen drauf und dran, den Arbeitern die Gleichberechtigung zu nehmen und die alte Gewalt wieder aufzurichten."<ref>[http://library.fes.de/luebeck/pdf/1920/1920-066.pdf Lübecker Volksbote vom 18.03.1920]</ref> In drei Dörfern in der Umgebung fanden die Arbeiter Waffen wie Maschinengewehre.<br />
<br />
==Literatur==<br />
<br />
*Biester, Louis: ''Erinnerungen an den Kapp-Putsch 1920 im Kreis Stormarn 1923''. 1984, In: ''Jahrbuch für den Kreis Stormarn'', Großhansdorf: ProFunda-Verlag, 1983, 2 (1984), Seite 66–79<br />
*Dähnhart, Dirk/Granier, Gerhard (Hrsg.), ''Der Kapp-Putsch in Kiel. Eine Dokumentation zum 60. Jahrestag der Märzereignisse von 1920'', in: Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte, Bd. 66. (1980)<br />
*Kuhl, Klaus: ''[http://www.kurkuhl.de/docs/kapp-putsch_bild-video-begleitheft.pdf Erbitterte Kämpfe im März 1920],'' Kiel (1980)<br />
*Meitmann, Karl: ''[https://www.dein-ads.de/fileadmin/download/pdf_grenzfriedenshefte/1963/grenzfriedenshefte-3-1963.pdf Der Kapp-Putsch in Schleswig].'' In: ''Grenzfriedenshefte'' (Husum 1963), S. 153-166<br />
*Meitmann, Karl: ''[https://www.dein-ads.de/fileadmin/download/pdf_grenzfriedenshefte/1970/grenzfriedenshefte-1-1970.pdf Der Kapp-Putsch ist da]''. In: Grenzfriedenshefte (Husum 1970) , 33-34<br />
*Paetau, Rainer: ''Märzstürme über Kiel. Sozialisten, Kapp-Putschisten und die Weimarer Republik von 1920'' in: Paetau, Rainer / Rüdel, Holger (Hrsg.): ''Arbeiter und Arbeiterbewegung in Schleswig-Holstein im 19. und 20. Jahrhundert'' (Neumünster 1987) ISBN 3-529-02913-0, S. 311-346<br />
*Perrey, Hans-Jürgen: Stormarns preußische Jahre, die Geschichte des Kreises von 1867 bis 1946/47. Neumünster, Wachholtz (1993)<br />
*Rocca, Regina: ''[https://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay22.pdf Der Kapp-Lüttwitz-Putsch in Kiel]'', in: Demokratische Geschichte, Band 3 (1988)<br />
*Schartl, Matthias: ''[https://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_08/Demokratische_Geschichte_Band_08_Essay06.pdf Landräte und Kapp-Putsch 1920 im nördlichen Schleswig-Holstein]'', in: Demokratische Geschichte, Band 8 (1993)<br />
*Schulte, Rolf: ''Der Kapp-Putsch in Eckernförde'', in: Hamer, Kurt/Schunck, Karl-Werner/Schwarz, Rolf (Hrsg.): ''Vergessen + Verdrängt - Eine andere Heimatgeschichte'', Druckhaus Schwensen Eckernförde (1984)<br />
*Vollertsen, Nils: ''Der Kapp-Putsch in Schleswig'' in: Beiträge zur Schleswiger Stadtgeschichte 24/1979, Seite 152f<br />
*Zander, Sylvina: Bad Oldesloe in der Zeit der Weimarer Republik und des Nationalsozialismus (1918–1945). Kiel, Wachholtz (2021)<br />
<br />
==Links==<br />
<br />
*{{Wikipedia|NAME=Kapp-Putsch}}<br />
*Bundesarchiv: [https://invenio.bundesarchiv.de/invenio/direktlink/2c8055cb-e8b6-44af-a698-095997100434/ Digitalisierter Aktenband R 43 I/2719 (Umsturzbestrebungen durch Kapp-Lüttwitz)]<br />
<br />
==Anmerkungen==<br />
<references group="Anm." /><br />
<br />
==Einzelnachweise==<br />
<references /></div>Kaffeeringehttps://www.spd-geschichtswerkstatt.de/index.php?title=Volksrat&diff=54018Volksrat2024-03-03T20:36:02Z<p>Kaffeeringe: Die Seite wurde neu angelegt: „Der '''Volksrat''' war die schleswig-holsteinische Dachorganisation der Arbeiter-und-Soldaten-Räte, die im Laufe der Novemberrevolution 1918 entstanden waren.<ref>Meitmann, Karl: ''[https://www.dein-ads.de/fileadmin/download/pdf_grenzfriedenshefte/1963/grenzfriedenshefte-3-1963.pdf Der Kapp-Putsch in Schleswig].'' In: ''Grenzfriedenshefte'' (Husum 1963), S. 153-166</ref> == Einzelnachweise == <references />“</p>
<hr />
<div>Der '''Volksrat''' war die schleswig-holsteinische Dachorganisation der Arbeiter-und-Soldaten-Räte, die im Laufe der [[Novemberrevolution]] [[1918]] entstanden waren.<ref>Meitmann, Karl: ''[https://www.dein-ads.de/fileadmin/download/pdf_grenzfriedenshefte/1963/grenzfriedenshefte-3-1963.pdf Der Kapp-Putsch in Schleswig].'' In: ''Grenzfriedenshefte'' (Husum 1963), S. 153-166</ref><br />
<br />
== Einzelnachweise ==<br />
<references /></div>Kaffeeringehttps://www.spd-geschichtswerkstatt.de/index.php?title=Kapp-L%C3%BCttwitz-Putsch&diff=54017Kapp-Lüttwitz-Putsch2024-03-03T20:31:46Z<p>Kaffeeringe: /* Schleswig */</p>
<hr />
<div>Der '''Kapp-Lüttwitz-Putsch''' (Auch ''Kapp-Putsch'') war im März [[1920]] der erste Versuch rechtsextremer Kräfte, die [[1918]] aus der [[Novemberrevolution]] hervorgegangene Weimarer Republik zu beseitigen. Die Hauptaktivitäten der Putschisten konzentrierten sich auf Berlin. Es gab aber gewalttätige Auseinandersetzungen im gesamten Reichsgebiet - so auch in Schleswig-Holstein. Hier sogar besonders lange. Der Putsch scheiterte nach wenigen Tagen unter anderem am Widerstand der Arbeiterbewegung und an einem Generalstreik.<br />
<br />
==Berlin==<br />
Unter anderem wegen des Friedensvertrags von Versailles und der schlechten wirtschaftlichen Lage lösten Nationalkonservative und vor allem Teile des Offizierkorps der Reichswehr einen Militärputsch aus. Der Vertrag von Versailles sah vor, die Armee auf 100.000 Mann zu verkleinern. Deswegen wurden viele Soldaten und Offiziere aus dem Dienst entlassen. Sie taten sich in "Freikorps" wieder zusammen. Zunächst warb die SPD sogar dafür, diesen Freikorps beizutreten, um sie zu demokratisieren. Bis April [[1919]] hatte bspw. die [[Schleswig-Holsteinische Volkszeitung]] dafür geworben, dass Arbeiter dem Freikorps von Marine-Brigade von Loewenfeld eintreten mögen. Dann aber wurde klar, dass diese Organisationen anti-demokratische Absichten hatten.<ref>Paetau, Rainer: ''Konfrontation oder Kooperation. Arbeiterbewegung und bürgerliche Gesellschaft im ländlichen Schleswig-Holstein und in der Industriestadt Kiel zwischen 1900 und 1925'' (Neumünster 1988), Seite 233</ref> Trotzdem setzte [[Gustav Noske]] sie beispielsweise zur Niederschlagung des Spartakusaufstands ein.<ref>Pollähne, Lothar: [https://vorwaerts.de/artikel/gustav-noske-korbmacher-eberts-bluthund ''Gustav Noske: Vom Korbmacher zu Eberts „Bluthund“''], bei: vorwärts.de 9. Juli 2023, abgerufen, 15. Juli 2023</ref> <br />
<br />
Doch diese Privatarmeen waren auch eine Bedrohung für den Staat. So verfügte Reichspräsident [[Friedrich Ebert]] am [[29. Februar]] [[1920]] ihre Auflösung. Im Gegenzug verlangt Freikorps-General von Lüttwitz am [[10. März]] [[1920]] die Auflösung des Parlaments. <br />
[[Datei:Aufruf der Gewerkschaften zum Generalstreik Flugblatt vom 13. März 1920.JPG|mini|Aufruf der Gewerkschaften zum Generalstreik Flugblatt vom 13. März 1920]]<br />
Der Verwaltungsbeamte Wolfgang Kapp erklärte am [[13. März]] [[1920]] nach der militärischen Besetzung des Berliner Regierungsviertels durch General Walther von Lüttwitz unter Einsatz der Marine-Brigade Ehrhardt die geflüchtete Koalitionsregierung aus SPD, Zentrum und DDP unter Reichskanzler [[Gustav Bauer]] für abgesetzt, die Nationalversammlung und die preußische Regierung für aufgelöst und ernannte sich selbst zum Reichskanzler und preußischen Ministerpräsidenten. Die Reichswehr weigerte sich, die demokratische Ordnung zu verteidigen.<br />
<br />
Der Putschversuch brachte das republikanische Deutsche Reich an den Rand eines Bürgerkrieges und zwang die sozialdemokratischen Mitglieder der Reichsregierung zur Flucht aus Berlin. Die meisten Putschisten waren aktive Reichswehrangehörige oder ehemalige Angehörige der alten Armee und Marine, insbesondere der Marinebrigade Ehrhardt, sowie Mitglieder der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP).<br />
<br />
Als Reaktion rief [[Carl Legien]], der Vorsitzende des [[Allgemeiner Deutscher Gewerkschaftsbund|Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes (ADGB)]], alle in Berlin erreichbaren Funktionäre in das Gewerkschaftshaus. Die Gewerkschafter beschlossen einen Generalstreik als Reaktion auf den Kapp-Putsch. Die KPD-Führung interpretierte den Putsch zunächst als Auseinandersetzung zwischen zwei Flügeln der "Konterrevolution". Erst am [[14. März]] schloss sie sich dem Widerstand an.<ref name=":0">Siegfried, Detlef: ''[https://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_04/Demokratische_Geschichte_Band_04_Essay11.pdf “Ich war immer einer von denen, die kein Blatt vor den Mund nahmen!” Kontinuitäten und Brüche im Leben des Kieler Kommunisten Otto Preßler]'', in: Demokratischen Geschichte, Band 4 (1989)</ref> Die reichsweiten Arbeitsniederlegungen begannen am [[15. März]] [[1920]] und waren die größten in der deutschen Geschichte. Dadurch lagen Verkehrs- und Nachrichtenmittel und Betriebe still und die Putschisten konnten sich nicht mehr miteinander verständigen.<ref name=":4" /> Auch die größten Teile der staatlichen Verwaltung verweigerten die Kooperation mit dem Putschisten. Bereits am [[17. März]] endete den rechten Umsturzversuch.<br />
<br />
Die zuvor in [[MSPD]], [[USPD]] und [[KPD]] gespaltene Arbeiterbewegung hatte hier gemeinsam an einem Strang gezogen und sich die eigene Stärke vor Augen geführt. Für einige Zeit waren alle Gräben überwunden.<br />
<br />
==Schleswig-Holstein==<br />
Auch in Schleswig-Holstein führte der Kapp-Lüttwitz-Putsch zu Chaos und Blutvergießen, und zieht sich hier sogar noch etwas länger hin als im übrigen Reich. Anders als im Reich erklärte sich die Reichswehr in Schleswig-Holstein nicht für „neutral", sondern trug den Kapp-Putsch aktiv mit.<ref name=":5">Schulte, Rolf: ''Landarbeiter und Großgrundbesitzer in der Weimarer Republik am Beispiel des Altkreises Eckernförde,'' In: ''Demokratie Geschichte,'' Band 1, 1986, S. 186</ref> <br />
<br />
Der Kommandeur des Reichswehrkommandos II zu dem Schleswig-Holstein, der [[Fürstentum Lübeck|Landesteil Lübeck]] und [[Kreisverband Lübeck|Lübeck]] gehören war Generalmajor Paul von Lettow-Vorbeck. Der hatte sich schon als Kolonial-Krieger in der Kaiserzeit am Völkermord in "Deutsch-Südwestafrika" beteiligt. Er stellte sich der "neuen Regierung" der Putschisten zur Verfügung und forderte die Bevölkerung zu Ruhe und Ordnung auf. Daraufhin schlossen sich in Groß-Hamburg der Garnisonsälteste<ref group="Anm.">Die dienstältesten Offiziere wurden Garnisonältester (heute: Standortältester) genannt und waren Vorgesetzte der gesamten Garnison.</ref> Oberst von Wangenheim dem Putsch an, in Eutin der Garnisonsältesten Major Ritter, in Schleswig der Garnisonsälteste Major Hans Cuno von Lattorff oder in Heide der Garnisonsälteste Hauptmann Freiherr von Liliencron. Die Arbeiterbewegung organisierte den Widerstand - teilweise allein, teilweise zusammen mit demokratisch gesinnten Bürgerlichen; immer aber über die Parteigrenzen von SPD, [[USPD]] und [[KPD]] hinweg.<br />
<br />
Der Kapp-Lüttwitz-Putsch überschnitt sich mit der [[Minderheitenpolitik|Volksabstimmung]] über die Zugehörigkeit des Landesteils Schleswig zu Deutschland oder Dänemark. Am [[14. März]] [[1920]] fand die Abstimmung in der zweiten Zone statt. Die Pro-Dänische Propaganda griff den Putsch sofort auf. Die [[Kreisverband Flensburg|Flensburger Sozialdemokratie]] hielt dagegen. Trotzdem schreckte die Situation vermutlich viele Stimmberechtigte von der Reise nach Schleswig ab.<br />
<br />
===Kiel===<br />
[[Datei:Magnus von Levetzow 1933.jpg|links|mini|Magnus von Levetzow, 1933 als Polizeipräsident in Berlin]]<br />
Der Marinebefehlshaber Konteradmiral Magnus von Levetzow sympathisierte mit dem Putsch; schon Tage vorher hatte er "Erhöhte Bereitschaft" angeordnet. Er begründete dies mit der Gefahr eines kommunistischen Putsches und möglichen Unruhen in der Arbeiterschaft.<ref name=":1">Klaus Kuhl: ''[http://www.kurkuhl.de/docs/kapp-putsch_bild-video-begleitheft.pdf Erbitterte Kämpfe im März 1920],'' Kiel 1980. Seite 7</ref> Laut dem Eintrag in seinem dienstlichen Tagebuch vermutete er, dass Reichspräsident [[Friedrich Ebert]] und Reichswehrminister [[Gustav Noske]] in Hamburg seien, und gab Befehl, sie bei etwaiger Ankunft in Kiel sofort zu verhaften.<ref>Dirk Dähnhardt, Gerhard Granier (Hrsg.): ''Kapp-Putsch in Kiel.'' Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte, Band 66, Kiel 1980, S. 21.</ref> Er aktivierte Einheiten von Zeitfreiwilligen - weitestgehend Zivilisten, die sich für den freiwilligen Dienst an der Waffe verpflichtet hatten. Die Arbeiter beschrieben sie vor allem als "Studenten und Gymnasiasten"<ref name=":13" />. Zur Verfügung standen ihm daneben reguläre Truppen und ein Bataillon der Marine-Brigade von Loewenfeld unter dem Korvettenkapitän Franz Claassen - einem Freikorps - genannt die "Loewenfelder". <br />
[[Datei:Gustav garbe.jpg|mini|220x220px|Gustav Garbe, ca. 1920]]<br />
'''Sonnabend, [[13. März]]:''' Die Morgenausgabe der ''Kieler Zeitung'' berichtete über den Putsch.<ref name=":11">Paetau, Rainer: ''Märzstürme über Kiel. Sozialisten, Kapp-Putschisten und die Weimarer Republik von 1920'' in: Paetau, Rainer / Rüdel, Holger (Hrsg.): ''Arbeiter und Arbeiterbewegung in Schleswig-Holstein im 19. und 20. Jahrhundert'' (Neumünster 1987) ISBN 3-529-02913-0, S. 311-346</ref> Als sich die Nachricht herumsprach, organisierte die Arbeiterschaft die Abwehr. Am Mittag bereits ruhte weitestgehend die Arbeit in den Betrieben.<ref name=":16">''[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1754726119_19200323AB/page/3 Der blutige 18. März in Kiel]'', Hamburger Echo - Dienstag, den 23. März 1920, Seite 3</ref> [[MSPD]], [[USPD]] und [[KPD]] bildeten über alle politischen Gräben hinweg eine provisorische Regierung und ernannten [[Gustav Garbe]] zum Gouverneur.<ref name=":6">[http://library.fes.de/luebeck/pdf/1920/1920-063.pdf Lübecker Volksbote vom 15.3.1920]</ref><ref name=":2">{{Osterroth-100-Jahre}}, Seite 69</ref> Für die MSPD gehören desweiteren [[Gustav Radbruch]] und der [[ParteisekretärIn|Parteisekretär]] [[Ernst Frenzel]] dazu. Tatsächlich relevant wurde diese Regierung in den nächsten Tagen nicht mehr - wohl aber symbolisch.<ref name=":11" /> <br />
<br />
Die Arbeiter strömten von den Werften auf den Wilhelmplatz, wo am Nachmittag [[Gustav Garbe]] ([[MSPD]]) und [[Wilhelm Schweizer]] ([[USPD]]) sprachen.<ref name=":2" /> <br />
<br />
Zusammen ging die Menge am Abend zur Werft nach Gaarden, um dort versteckten Waffen zu holen.<ref name=":16" /> 800 Gewehre mit Munition. Am Marine-Arsenal kam es zu einem Schusswechsel.<ref name=":1" /> Das Militär griff von Wasser und Land die besetzte Werft an. Dabei starben zwei Soldaten und sieben Arbeiter.<ref name=":7">[http://library.fes.de/luebeck/pdf/1920/1920-064.pdf Lübecker Volksbote vom 16.03.1920]</ref> <br />
<br />
Die Arbeiterschaft hatte auch im Vorfeld Lager mit Waffen im Umland angelegt, die sie jetzt in die Stadt holte.<ref name=":0" /> [[Wilhelm Spiegel]] schaffte Waffen per Bahn aus [[Ortsverein Altona|Altona]] heran.<ref name=":2" /> Außerdem überfielen die Arbeiter Einheiten der unerfahrenen Zeitfreiwilligen und nahmen ihnen die Waffen ab.<ref name=":0" />[[Datei:RadbruchGustav.jpg|links|mini|220x220px|Prof. Gustav Radbruch]]<br />
[[Gustav Radbruch]] und [[Hermann Heller]] verhandelten mit Konteradmiral Magnus von Levetzow, wurden dann aber festgenommen - genau wie [[Gustav Garbe]] im [[Gewerkschaftshaus Kiel|Gewerkschaftshaus]].<br />
<br />
Am Abend erklärte Kiels parteiloser Bürgermeister Dr. Fritz Gradenwitz Konteradmiral Magnus von Levetzow, dass der Magistrat sich hinter die legale Regierung von [[Gustav Bauer]] gestellt hat. Alle deutschen Landesregierungen hatten ebenfalls den Putsch verurteilt. Die Reichsregierung war nur nach Dresden ausgewichen und die Nationalversammlung war nach Stuttgart einberufen worden. Die Putschisten hatten also nicht viel mehr als Berlin unter Kontrolle. Und dort hatten die Gewerkschaften zum Generalstreik aufgerufen und die Ministerialbürokratie verweigerte die Zusammenarbeit. Trotzdem handelte Konteradmiral Magnus von Levetzow weiterhin so, als seinen die Arbeiter die Aufständischen, die zur Ordnung gebracht werden müssten.<ref name=":11" /><br />
<br />
'''Sonntag [[14. März]]:''' "Am Sonntag herrschte schwüle Ruhe."<ref name=":16" /> In enger Abstimmung mit der Regierung Kapp ließ Konteradmiral Magnus von Levetzow den kranken Polizeipräsidenten [[Wilhelm Poller]] unter Hausarrest stellen und den Oberpräsidenten [[Heinrich Kürbis]] verhaften und ernannte Paul Lindemann zum neuen Oberpräsidenten und den ehemaligen Landrat von Löw zum Polizeipräsidenten.<ref name=":7" /><br />
<br />
Paul Lindemann war gerade erst, am [[4. Oktober]] [[1919]] als Oberbürgermeister von Kiel zurückgetreten. Er war davor bereits seit [[1912]] Oberbürgermeister und fand sich offenbar in der neuen, demokratischen Realität noch nicht so ganz zurecht. Denn es kam [[1919]] in der Stadtverordnetenvertretung zum Eklat, als Paul Lindemann die Amtseinführung des Arbeitersekretärs [[Paul Greß]] kritisch kommentierte: "Mit der Benennung eines ihrer Parteiangehörigen haben die Mehrheitsparteien der Wahl einen politischen Beigeschmack gegeben.“ [[Paul Greß]] sei "durch das Vertrauen der Parteifreunde berufen" worden. "Aber es liegt ja in der Natur solcher Umwälzungen, wie wir zurzeit eine erleben, dass grundsätzlich alles bisher Vorhandene beseitigt werden muss, ganz gleich, ob es sich bewährt hat oder nicht." Diese Aussagen wurden von allen Ratsfraktionen als Missachtung der demokratischen Kandidatenaufstellung gewertet, eine gedeihliche Zusammenarbeit erschien nicht mehr möglich. So trat er zurück.<ref>Kieler Zeitung 1. Oktober 1910, zitiert nach [http://www.kiel.de/kultur/stadtgeschicht/ob/oberbuergermeister_lindemann.php Christa Geckeler].</ref><br />
<br />
Als Oberpräsidenten der Putschisten gelang es Paul Lindemann aber am Wochenende u.a. die Unterstützung der organisierten Bauernschaft in Schleswig-Holstein für die Putschisten-Regierung. Die Landwirtschaftskammer und mehrere Bauernverbände sprachen der "neuen Regierung" das Vertrauen aus und forderte ein Ende des Generalstreiks - andernfalls wolle man keine Lebensmittel mehr liefern.<ref>''[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1754726119_19200319AB/page/1 Lindemann organisiert die Bauern]'', Hamburger Echo - Freitag, den 19. März 1920, Seite 1</ref> Es ließ sich also ahnen, unter welcher Bedrohung die Arbeiterschaft um Umland der Städte agierte. <br />
<br />
{{Ort|Name=Schiffmaschinenbauschule|LatLon=54.32752,10.12920}}<br />
<br />
Starke Patrouillen zogen durch die Straßen. Die Schiffmaschinenbauschule (heute: Muthesius Kunsthochschule) ließ Konteradmiral Magnus von Levetzow, um von dort aus das gegenüberliegende Polizeipräsidium sowie das Gewerkschaftshaus kontrollieren zu können.<ref name=":1" /> Sämtliche Zeitungen wurden verboten - ebenso wie Versammlungen, Plakate, Umzüge und Flugblätter. Bei ersten Zusammenstößen kommt es zu Opfern.<ref name=":2" /> <br />
<br />
'''Montag, [[15. März]]:''' Der Generalstreik lief jetzt im ganzen Land. Weiterhin arbeitete auch in Kiel praktisch niemand. Massive Militärpräsenz in der ganzen Stadt. Die Einheiten zwangen die Leute in ihre Häuser und schießen zur Warnung in den Straßen. Wieder gab es 3 Tote. Diesmal ein Soldat, eine Frau und ein Kind.<ref>Klaus Kuhl: ''[http://www.kurkuhl.de/docs/kapp-putsch_bild-video-begleitheft.pdf Erbitterte Kämpfe im März 1920],'' Kiel 1980. Seite 15</ref> <br />
<br />
Die Telefon- und Telegrafen-Verbindungen sind durch den Generalstreik unterbrochen. Nachrichten können sich nur langsam verbreiten. Auch den Putschisten fehlen die Kommunikationsmöglichkeiten.<ref name=":6" /><br />
<br />
'''Dienstag, [[16. März]]:''' Die Arbeiterschaft organisierte sich immer besser. Die Sicherheitswehr, eine Bereitschaftspolizei wollte keine politischen Verhaftungen vornehmen. Auch die Zeitfreiwilligen zweifelten an ihrem Einsatz. Sie hatten sich zu Landesverteidigung gemeldet, sollten jetzt aber auf ihre Landsleute schießen.<ref>Klaus Kuhl: ''[http://www.kurkuhl.de/docs/kapp-putsch_bild-video-begleitheft.pdf Erbitterte Kämpfe im März 1920],'' Kiel 1980. Seite 16</ref> Der Verband der Deckoffiziere und der Verband ehemaliger und derzeitiger Berufssoldaten stellte sich gegen die Putschisten; auf die Seite der Demokratie.<ref name=":13">''[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1754726119_19200319MO/page/1 Die Straßenkämpfe in Kiel]'', Hamburger Echo - Freitag, den 19. März 1920, Seite 1</ref><br />
<br />
'''Mittwoch, [[17. März]]:''' Der Putsch in Berlin brach zusammen. Wolfgang Kapp floh ins Exil nach Schweden. Doch die militärische Führung gab noch nicht auf. Reichswehrgruppenkommando 1 informierte Konteradmiral Magnus von Levetzow, dass "Dr. Kapp aus nationalem Gefühl und um der Einheitsfront gegen den Bolschewismus nicht im Wege zu stehen" zurückgetreten sei, und dann heißt es:<blockquote>"Für uns Soldaten kommt es darauf an, in einheitlicher Front in Verein mit Sicherheitspolizei, Einwohnerwehr und technischer Nothilfe den von den Kommunisten angekündigten Kampf mit aller Aufopferung zum Heile des Vaterlandes zu bestehen." </blockquote>Auch diesen Befehl setzte Magnus von Levetzow um. <br />
<br />
In der Holstenstraße kam es zu einem blutigen Zusammenstoß zwischen Truppen der Putschisten und Arbeitern. Zwei Menschen starben und zehn wurden verwundet.<ref name=":16" /> <br />
<br />
Aus Hamburg kamen mit einer Lokomotive Kieler Genossen zusammen mit [[Max Brauer]] und [[Walther Lamp'l]] zur Unterstützung.<ref>''[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1754726119_19200318MO/page/1 Kiel und Schleswig befreit]'', Hamburger Echo, Donnerstag, den 18. März 1920, Seite 1</ref> Magistrat, Stadtverordnetenversammlung und die vier demokratischen Parteien, SPD, USPD, Deutsche Demokratische Partei und Deutsche Volkspartei forderten Konteradmiral Magnus von Levetzow dazu auf, die politischen Gefangenen ([[Heinrich Kürbis]], [[Gustav Radbruch]], [[Hermann Heller]] u.a.) freizulassen, als Gouverneur zurückzutreten und die Übernahme dieser Aufgabe durch den Verleger der ''Kieler Zeitung'', Leutnant der Reserve Hieronimus. Das lehnte Magnus von Levetzow ab.<ref name=":13" /><br />
[[Datei:Aufruf Eduard Adler Kapp-Putsch 1920.png|mini|Aufruf an die Bevölkerung im [[Hamburger Echo]]]]<br />
'''Donnerstag, [[18. März]]:''' Am Morgen lehnte Magnus von Levetzow erneut Verhandlungen ab.<ref name=":13" /> Um 9 Uhr begannen Truppen, in eine Menschenmenge in der Wilhelminenstraße zu schießen. Die Arbeiter vertrieben die Soldaten, die geschossen hatten, Richtung Wik und stürmten die Schiffmaschinenbauschule: "Handgranaten flogen, einige Schüsse knallten und die Mannschaft war überrannt".<ref name=":16" /> <br />
<br />
Konteradmiral Magnus von Levetzow aktivierte die Loewenfelder und weitere Einheiten Zeitfreiwilliger in der Wik, die schwer bewaffnet, mit Maschinengewehren und Minenwerfern über die Feldstraße und die Holtenauerstraße Richtung Dreiecksplatz marschierten und das Gewerkschaftshaus besetzen sollten.<ref>Klaus Kuhl: ''[http://www.kurkuhl.de/docs/kapp-putsch_bild-video-begleitheft.pdf Erbitterte Kämpfe im März 1920],'' Kiel 1980. Seite 17</ref><br />
<br />
Arbeiterwehren gemeinsam mit der Sicherheitswehr stellten sich auf die Abwehr ein. Mittlerweile waren auch sie gut gerüstet.<ref name=":16" /> Auf der Holtenauerstraße am Schauspielhaus und am Kleinen Kiel kam es zu Schusswechseln. Neben der Marinebrigade Loewenfelder standen den Arbeiterwehren 3000 zeitfreiwillige Studenten und Gymnasiasten gegenüber.<ref name=":13" /> <br />
<br />
Der Arbeiterschaft gelang es, das Freikorps zurückzudrängen. Obwohl die wiederhergestellte demokratische Regierung in Berlin Konteradmiral Magnus von Levetzow abgesetzt hatte, gingen die Kämpfe weiter. <br />
<br />
Dann wurden [[Gustav Garbe]], [[Gustav Radbruch]] und [[Hermann Heller]] freigelassen. Das Militär bat um einen Waffenstillstand.<br />
<br />
Bei den Kämpfen gab es 53 tote Zivilisten, 27 Tote bei den Militärs und 180 Verwundete. Man sprach von Kiels "blutigem Donnerstag".<br />
<br />
'''Freitag [[18. März|19. März]]:''' Am Morgen ließ Konteradmiral Magnus von Levetzow [[Gustav Garbe]], inzwischen zum Zivilgouverneur ernannt, erneut verhaften. Allerdings verweigerten ihm jetzt ein Teil der Soldaten die Gefolgschaft. Nur zusammen mit den Loewenfeldern zog er zu den Kasernen in der Wik. <br />
<br />
Dort bereiteten sie sich auf einen Angriff der Arbeiterwehren vor, während Konteradmiral Magnus von Levetzow und die Kapitänleutnants Eitze und Weber eine Reise nach Berlin antrat, vermutlich um den Putsch dort zu unterstützen. Ein Posten aber in Lütjenburg erkannte und verhaftete sie. Man brachte sie ins Gefängnis nach Kiel.<ref>Anzeiger für das Fürstentum Lübeck, [https://lb-eutin.kreis-oh.de/index.php?id=260&no_cache=1&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bday%5D=&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bmonth%5D=03&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Byear%5D=1920&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bindex%5D=&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bmode%5D=0&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bpage%5D=2&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Buid%5D=11312&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Baction%5D=detail&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bcontroller%5D=Paper Ausgabe vom 23.3.1920] (Login erforderlich)</ref><br />
<br />
Die restlichen Loewenfelder in den Wiker Kasernen brachen am Abend mit schwerem Beschuss nach Norden aus. Der Friedrichsorter Arbeiterwehr gelang es nicht zu verhindern, dass sie über die Holtenauer Hochbrücke marschieren.<ref>Klaus Kuhl: ''[http://www.kurkuhl.de/docs/kapp-putsch_bild-video-begleitheft.pdf Erbitterte Kämpfe im März 1920],'' Kiel 1980. Seite 21f</ref><ref name=":15">''[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1754726119_19200320AB/page/1 Die Lage in Kiel]'', Hamburger Echo - Samstag, den 20. März 1920</ref> Auf der anderen Seite des Kaiser-Wilhelm-Kanals nahmen die Loewenfelder im Gut Knoop Stellung.<br />
<br />
Durch die Kämpfe von morgens 9 Uhr bis abends 19 Uhr<ref name=":14">''[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1754726119_19200319AB/page/2 Waffenstillstand und Verhandlungen in Kiel]'', Hamburger Echo, Freitag, den 19. März 1920, Seite 2</ref> waren einige Straßenzüge stark beschädigt: "[…] Ungeheure Menschenmengen zogen heute durch die Straßen der Stadt, um die zahlreichen durch Geschosse aller Art demolierten Häuser zu besichtigen. An zahlreichen Häusern sind die Fassaden schwer beschädigt, ganze Straßenzüge zeigen kein unversehrt gebliebenes Fenster. Geschäfte und Wirtslokale sind fast sämtliche geschlossen. Das ganze Wirtschaftsleben ruht, der Generalstreik dauert an. [[Heinrich Kürbis|Oberpräsident]] [[Heinrich Kürbis]] forderte auf, die Arbeit überall wieder aufzunehmen."<ref>Anzeiger für das Fürstentum Lübeck, [https://lb-eutin.kreis-oh.de/index.php?id=260&no_cache=1&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bday%5D=&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bmonth%5D=03&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Byear%5D=1920&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bindex%5D=&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bmode%5D=0&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bpage%5D=2&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Buid%5D=11311&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Baction%5D=detail&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bcontroller%5D=Paper Ausgabe vom 21.3.1920] (Login erforderlich)</ref> Am Abend beschlossen die Vertrauensleute von SPD und Gewerkschaften ein Ende des Generalstreiks in den lebenswichtigen Betrieben. Auch Zeitungen sollten wieder erscheinen.<ref name=":15" /><br />
<br />
'''Sonnabend, [[20. März]]:''' Am Vormittag fand erneut eine Besprechung der [[Vertrauensperson|Vertrauensleute]] von SPD und Gewerkschaften statt, die sich mit der aktuellen Lage befasste:<ref name=":14" /> Die restlichen Zeitfreiwilligen setzen sich unter Beschuss über die Levensauer Hochbrücke ab und vereinen sich bei Nortorf mit den Loewenfeldern.<ref>Klaus Kuhl: ''[http://www.kurkuhl.de/docs/kapp-putsch_bild-video-begleitheft.pdf Erbitterte Kämpfe im März 1920],'' Kiel 1980. Seite 22f</ref> Der Journalist Axel Eggebrecht, der zu den Zeitfreiwilligen gehörte berichtete vom Auftreten der Loewenfelder in Nortorf:<blockquote>"Ich erlebte, wie diese Baltikumkämpfer einem armen kleinen jüdischen Schneidermeister das Geschäft ausräumten, ihn verprügelten, die Waren auf die Strasse warfen, der Mann schrie um Hilfe."<ref>Eggebrecht, Axel: ''Der halbe Weg'', Rowohlt, 1981, zitiert nach Klaus Kuhl: ''[http://www.kurkuhl.de/docs/kapp-putsch_bild-video-begleitheft.pdf Erbitterte Kämpfe im März 1920],'' Kiel 1980.</ref></blockquote>Axel Eggebrecht setzte sich für ihn ein und erreichte, dass die Soldateska von ihm abließ.<ref>Klaus Kuhl: ''[http://www.kurkuhl.de/docs/kapp-putsch_bild-video-begleitheft.pdf Erbitterte Kämpfe im März 1920],'' Kiel 1980. Seite 22</ref> Erfolglos versuchte [[Gustav Radbruch]] die studentischen Zeitfreiwilligen von der Rückkehr nach Kiel zu überzeugen.<ref name=":3">{{Osterroth-100-Jahre}}, Seite 70</ref> <br />
<br />
Die zivilen Todesopfer des Kapp-Lüttwitz-Putsch wurden am [[24. März]] unter dem Geleit von rund 15.000 Bürgern auf dem Friedhof Eichhof und dem Nordfriedhof beigesetzt. Die Trauerrede hielt [[Gustav Radbruch]]. In seinen Erinnerungen schrieb er: "Durch meine Haltung im Kapp-Putsch wurde ich fest mit der Kieler Arbeiterschaft verbunden, fester wohl als sonst Akademiker."<ref name=":3" /> Der Tag wurde zum arbeitsfreien Feiertag erklärt.<ref name=":12">Anzeiger für das Fürstentum Lübeck, [https://lb-eutin.kreis-oh.de/index.php?id=260&no_cache=1&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bday%5D=&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bmonth%5D=03&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Byear%5D=1920&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bindex%5D=&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bmode%5D=0&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bpage%5D=2&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Buid%5D=11314&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Baction%5D=detail&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bcontroller%5D=Paper Ausgabe vom 25.3.1920] (Login erforderlich)</ref> Die Marine wählte einen Teil ihrer Offiziere neu.<ref name=":12" /><br />
[[Datei:Schleswig-Holstein, Kiel, Nordfriedhof NIK 1234.jpg|mini|220x220px|Grabstein für Wilfried von Loewenfeld, 1968-2019 Ehrengrab der Landeshauptstadt Kiel]]<br />
Auf dem Nordfriedhof erinnert immer noch ein Gedenkstein an Wilfried von Loewenfeld und seine gefallenen Putschisten. Bis zu einem Artikel in der ''taz''<ref>Geisslinger, Esther: ''[https://taz.de/Freikorps--Fuehrer-ruht-in-Ehren/!5561132/ Freikorps-Führer ruht in Ehren]'', bei: taz.de 10. 1. 2019, abgerufen 11.12.2022</ref> [[2019]] und einem darauf folgenden Ratsbeschluss<ref>[https://ratsinfo.kiel.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=22622 0327/2019 Ehrengrab Loewenfeld]</ref> handelte es sich dabei sogar um ein "Ehrengrab", das sonst nur "Opfern von Kriegen und politischer Wirren, sowie Persönlichkeiten, die sich um die Allgemeinheit verdient gemacht haben" bekommen.<br />
===Schleswig===<br />
[[Ortsverein Schleswig|Schleswig]] war die Hauptstadt der Provinz Schleswig-Holstein und Sitz des Oberpräsidenten [[Heinrich Kürbis]]. Den setzte Konteradmiral Magnus von Levetzow am [[14. März]] ab und ernannte den kürzlich zurückgetretenen Oberbürgermeister Paul Lindemann zum neuen Oberpräsidenten.<br />
<br />
Kommandeur Major Hans Cuno von Lattorff schloss sich mit einen Einheiten im Schloss Gottorf in [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]] dem Putsch direkt am Morgen des [[13. März]] an. Er forderte die Bevölkerung auf, sich ruhig zu verhalten und zensierte die Zeitung. [[Eduard Adler]] organisierte die gleichzeitig die Gegenwehr, forderte die Bevölkerung auf, sich hinter die demokratische Regierung zu stellen<ref name=":8">Schartl, Matthias: ''[https://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_08/Demokratische_Geschichte_Band_08_Essay06.pdf Landräte und Kapp-Putsch 1920 im nördlichen Schleswig-Holstein]'', in: ''Demokratie Geschichte'', Band 8 (1993)</ref> und sorgte gleichzeitig für den reibungslosen Ablauf der Volksabstimmung in Schleswig am [[14. März]]. Er erreichte, dass Züge mit zur Abstimmung Anreisenden trotz des Generalstreiks abgefertigt wurden und ihre Stimmen nicht verloren gingen.<ref>Beier, Gerhard: ''Eduard Adler''. In: ''Jungsozialisten Kiel Information'' 3/1965, zit. in: Fischer: ''"Mit uns die neue Zeit!"'', S. 31</ref> Major von Lattorff ließ [[Eduard Adler]] verhaften und am [[15. März]] auch den Vorsitzenden der Deutschen Demokratischen Partei (DDP). <br />
<br />
Die Angestellten und Beamten der Verwaltung aber vor allem die Arbeiter von [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]] war entschlossen, die Demokratie zu verteidigen. Sie schafften aus [[Ortsverein Husum|Husum]] und der näheren Umgebung Waffen und zusätzliche Männer nach [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]]. [[Adolf Köster]] und [[Karl Meitmann|Jack Meitmann]] riefen zu einem Aktionsausschuss auf, dem sich auch USPD und DDP anschlossen. Am [[15. März]] begann der Generalstreik auch in [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]]. Einige Geschäftsleute und Ärzte traten in den Gegenstreik und gründeten unter der Leitung von Franz Schoppmeier eine Zeitfreiwilligeneinheit, die sich am Schloss Gottorf postieren wollte. Stattdessen flüchteten sich die Rädelsführer in der Nacht zum [[17. März]] in die Garnison.<ref name=":8" /><br />
[[Datei:Aufruf Karl Meitmann Kapp-Putsch 1920.png|links|mini|Aufruf von Karl Meitmann, Schleswig im [[Hamburger Echo]]]]<br />
Am [[18. März]] war der Kapp-Putsch in Berlin bereits zusammengebrochen. In [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]] aber belagerten weiterhin 180 Arbeiter mit Maschinengewehren und Kanonen das Schloss und entwaffneten die Patrouillen in der Stadt. <br />
<br />
Im Schloss regte sich der Widerstand. Unteroffiziere konnten den Putsch nicht mit ihrem Eid vereinbaren. Sie drängten die Offiziere zu Verhandlungen. Die Arbeiter forderten die bedingungslose Übergabe alle Waffen und die Freilassung von [[Eduard Adler]]. Man einigte sich darauf [[Eduard Adler]] freizulassen, die Waffen aber in der Garnison zu lassen. <br />
<br />
Die Lage entspannte sich, bis ein Stoßtrupp aus dem Schloss die Arbeiter angriff. Den Arbeitern gelang es aber die Soldaten zurückzuschlagen. Dabei starben mehrere Soldaten und der Lederarbeiter [[Heinrich Fabian]]. [[Karl Meitmann|Jack Meitmann]] versuchte in die Garnison zu gelangen, um weiter zu verhandeln, wurde aber mit Waffengewalt vertrieben.<ref name=":8" /><br />
<br />
Abends traf [[Adolf Köster]] aus Flensburg ein. Jetzt nahmen die Offiziere die Übergabebedingungen an. Alle Soldaten und die Zeitfreiwilligen wurden entwaffnet. Die Offiziere verhaftet. Auf Anforderung des Aktionsausschusses traf General Kurt von Hammerstein-Equord in Schleswig ein, was die Lage weiter beruhigte.<ref name=":8" /><br />
<br />
Am [[20. März]] befürchtete man kurz, dass die aus Kiel abmarschierenden Loewenfelder in [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]] einfallen könnten. Alle wurden wieder in Alarmbereitschaft versetzt. In Verhandlungen aber, wurde Franz Claassen davon überzeugt, mit seiner Einheit Loewenfelder nach [[Ortsverein Hohenlockstedt|Lockstedter Lager]] abzuziehen.<ref name=":8" /><br />
<br />
Am [[26. Juli]] [[1936]] weihten die Nazis am Schloss Gottorf einen Gedenkstein ein, der auch heute noch an die getöteten Soldaten aber natürlich nicht an den getöteten Demokraten [[Heinrich Fabian]] erinnert. Die Inschrift lautet: "Am [[18.März]] [[1920]] starben in soldatischer Pflichterfüllung für Deutschland"<ref>Schärff, Uwe: ''[http://www.denkmalprojekt.org/dkm_deutschland/schleswig-gottorf_1920_sh.htm Schleswig (Schloß Gottorf: 1920), Kreis Schleswig-Flensburg, Schleswig-Holstein]'', abgerufen 3.3.2024</ref><br />
<br />
===Eckernförde===<br />
[[Datei:Bergstraße Eckerförde Finanzamt.jpg|links|mini|Zuerst Lehrerseminar, dann Landratsamt, heute Finanzamt: Gebäude an der Ecke Bergstraße/Riesebyer Straße in Borby]]<br />
In [[Ortsverein Eckernförde|Eckernförde]] ahnte die Arbeiterbewegung im Vorfeld des Putschen bereits, dass sich etwas anbahnt. In verschiedenen Orten in der Umgebung formierten sich Einwohnerwehren unter der Führung ehemaliger Offiziere und es wurden auf mehreren Gütern (Hemmelsmark, Warleberg, Königsförde und Ludwigsburg) Waffen gefunden.<ref name=":5" /><br />
<br />
In der Nacht vom [[14. März|14.]] auf den [[15. März]] marschierten auch in Eckernförde ehemalige Soldaten unter Leitung des Gutsbesitzers Kellinghusen (Gut Eschelsmark) ein und besetzten Post, Bahnhof, das Kreiskrankenhaus, das Lehrerseminar und das Landratsamt. Bewaffnet hatten sich das Freikorps Kellinghusen in der Garnison in [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]]. Bürgermeister Dr. Albers und Landrat Freiherr von Schröder kooperierten mit den Putschisten. So fordert Dr. Albers sie auf, auch das Rathaus zu besetzen und Landrat Freiherr von Schröder kümmert sich um die Zensur der Eckernförder Zeitung.<ref name=":4" /><br />
<br />
Den Gewerkschaftssekretär [[Jürgen Jürgensen]] verhaften die Putschisten. Der [[USPD]]-Vorsitzende [[Richard Vosgerau]] entkam seiner Verhaftung nur knapp. <br />
<br />
Auch in Eckernförde ruhte wegen des Generalstreiks die Arbeit. Im [[Gewerkschaftshaus Eckernförde|Gewerkschaftshaus]] bereitete die Arbeiterschaft den Widerstand vor. Arbeiter enteignen die Autos der Gräfin von Reventlou und des Holzhändlers Timm. Bei Bauern und Jägern liehen sie sich Waffen<ref name=":5" /> (Gegen Quittung!).<ref name=":4" /><br />
<br />
{{Ort|Name=Langebrückstraße|LatLon=54.47256,9.83516}}<br />
<br />
Am [[16. März]] schickte Konteradmiral Magnus von Levetzow ein Schiff der Marine aus Kiel zur Unterstützung der Putschisten in Eckernförde. Militär patrouillierte in den Straßen. Als ein Trupp der Arbeiterwehr die Langebrückstraße herunter läuft, eröffnet das Militär das Feuer. Ein Arbeiter und ein Matrose wurden verwundet.<ref name=":4" /><br />
<br />
Am [[17. März]] verhinderten die Streikenden bei der Eckernförder Zeitung, dass die Putschisten ihre Nachrichten verbreiten können. Dafür werden in Borby Flugblätter in großer Menge gegen den Putsch verteilt. Die Putschisten behalfen sich mit einer Info-Tafel neben dem Rathaus. <br />
<br />
Die Arbeiterwehr verhaftete den Gutherrn von Hemmelsmark, Heinrich Prinz von Preußen, und setzt ihn im [[Gewerkschaftshaus Eckernförde|Gewerkschaftshaus]] fest. Auf seinem Gut war der Generalstreik nicht befolgt worden - im Gegensatz zu den anderen Gütern der Umgebung.<ref name=":5" /><br />
<br />
Bewaffnete Arbeiter umstellten das besetzte Kreiskrankenhaus und das Lehrerseminar und lieferten sich Schusswechsel mit den Putschisten in den Gebäuden. Landrat Freiherr von Schröder forderte in dieser Situation Verstärkung aus [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]] an. In einem Flugblatt fordert die Arbeiter auf, von den Waffen abzulassen.<ref name=":4" /><br />
<br />
Da die Arbeiterschaft ohnehin nicht auf Kampf aus ist, beschloss sie erst einmal die Stärke der Putschisten auszukundschaften. Sie schicken Arbeiter in Arbeitskleidung zum Landratsamt, die unter einem Vorwand eingelassen wurden. Die stellen fest, dass sich dort nicht allzu viele Kämpfer verschanzt haben. Die Arbeiterschaft hatte dagegen bereits 1600 Personen organisiert - in einer Zeit als Eckernförde und Borby zusammen keine 8000 Einwohnerinnen und Einwohner hatte.<br />
<br />
Die Arbeiterschaft stellten den Putschisten ein Ultimatum und boten bei Abzug freies Geleit. Zur Untermauerung der Forderung boten die Arbeiter mehrere Maschinengewehre auf, die der Gewerkschafter [[Fiete Lange]] auf dem Fahrrad aus [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]] geholt hatte, wo der Aufstand bereits zusammengebrochen war. Sie sollten in Duvenstedt verladen werden.<ref>''[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1754726119_19200323AB/page/3 Schleswig]'', Hamburger Echo - Dienstag, den 23. März 1920, Seite 3</ref><br />
<br />
Am [[18. März]] sahen die Putschisten ihre auswegslose Lage ein, akzeptierten ihre Niederlage und zogen am Morgen Richtung Schwansen ab. Die Waffen hinterließen sie der Arbeiterwehr. [[Jürgen Jürgensen]] ließen sie frei. <br />
<br />
Als die Marinesoldaten der Marine auf ihr Schiff abzogen, schaute die Bevölkerung Eckernfördes am Hafen zu. Dann fielen zwei Schüsse am Ufer. Die Marine-Soldaten schossen sofort zurück in die Menge und töteten die Gewerkschafter [[Franz Langel]] und [[Max Allewelt]]. Das Schiff fuhr mit Bürgermeister Dr. Albers zurück nach Kiel. Auch Landrat Freiherr von Schröder setzte sich später ab.<ref name=":4">Schulte, Rolf: ''Der Kapp-Putsch in Eckernförde'', in: Hamer, Kurt/Schunck, Karl-Werner/Schwarz, Rolf (Hrsg.): ''Vergessen + Verdrängt - Eine andere Heimatgeschichte'', Druckhaus Schwensen Eckernförde (1984), Seite 22f</ref> <br />
<br />
[[19. März]]: [[Fiete Lange]] zog mit einem Trupp Arbeiter südlich von [[Ortsverein Eckernförde|Eckernförde]], um die Loewenfelder aufzuhalten, die aus Kiel gen Norden abgezogen waren. Jedoch waren die Loewenfelder mittlerweile Richtung [[Ortsverein Rendsburg|Rendsburg]]/[[Ortsverein Nortorf|Nortorf]] abgebogen.<ref name=":4" /><br />
<br />
Am [[22. März]] fand eine große Trauerfeier für [[Franz Langel]] und [[Max Allewelt]] statt. <br />
===Restliche Provinz===<br />
In [[Ortsverein Heide|Heide]] versuchte am [[13. März]] der Garnisonsälteste Hauptmann Freiherr von Liliencron zusammen mit dem Apotheker Karl Lienau von der DNVP den Landrat von [[Kreisverein Norderdithmarschen|Norderdithmarschen]] dazu zu drängen, sich dem Putsch anzuschließen. Der weigerte sich. In der Nacht zum [[14. März]] verhafteten Mitglieder der [[USPD]] den Hauptmann Freiherr von Liliencron, brachten ihn zunächst nach [[Ortsverein Wöhrden|Wöhrden]], dann aber ins Gefängnis nach [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]]. 15 Mitglieder von SPD und [[USPD]] bildeten einen Aktionsausschuss und riefen den Generalstreik aus.<ref>Pfeil, Ulrich: ''Dithmarschen in der Weimarer Republik 1918-1933'', in: Gietzelt, Martin (Hrsg.): ''Geschichte Ditmarschens - Das 20. Jahrhundert'', Boyens Buchverlag (2013) <nowiki>ISBN 3804213871</nowiki></ref><br />
<br />
In [[Kreisverband Stormarn|Stormarn]] organisierte der Reichstagsabgeordnete [[Louis Biester]] den Widerstand: Am [[13. März]] versicherte er sich dass der Landrat Friedrich Knutzen auf der Seiten der Demokraten stünde. Der widersetzte sich allerdings, auf Verlagen [[Louis Biester|Louis Biesters]] eine Resolution zu unterschreiben, die alle Kreisausschussmitglieder, Amtsvorsteher und Gemeindevorsteher sowie deren Stellvertreter ihrer Ämter entheben sollte, die nicht der SPD, USPD oder DDP angehörten. Immerhin ordnete Friedrich Knutzen seine Verwaltung an, Anweisungen der Putschisten zu ignorieren. [[Louis Biester]] organisierte einen Ausschuss zur Abwehr der Putschisten. Dieser umfasste 1.500 Sozialdemokraten und zugleich fast alle Amtsvorsteher im südlichen Stormarn, deren Kommunen ebenso sozialdemokratisch orientiert waren wie die dortigen Einwohnerwehren. An einigen Orten streikten die Arbeiterinnen und Arbeiter.<ref name=":9">Stöber, Nora: ''Kapp-Lüttwitz-Putsch in Stormarn'', im: ''Stormarn Lexikon'', abgerufen 18.12.2022</ref><br />
<br />
In [[Ortsverein Bad Oldesloe|Bad Oldesloe]] organisierten SPD und [[USPD]] den Widerstand und einen anti-putschistischen Bürgerrat der auch mit Vertretern von bürgerlichen Parteien besetzt war. Aus Solidarität wurde hier für einen Tag gestreikt und eine Bürgerwehr gegründet.<ref name=":9" /><br />
<br />
In [[Ortsverein Lauenburg|Lauenburg an der Elbe]] kamen schon am [[13. März]] direkt 1500 Menschen zu einer Demonstration gegen den Putsch zusammen, auf der Bürgermeister Stoll und Demokrat Schmidt sprachen.<ref>''[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1754726119_19200314MO/page/2 Lauenburg a.d. Elbe]'', Hamburger Echo, Sonntag, den 14. März 1920, Seite 2</ref><br />
<br />
In der Stadt [[Ortsverein Bad Segeberg|Segeberg]] wurde am [[18. März]] das Gerücht verbreitet, die Arbeiterschaft wolle den Landrat Isemann hängen. 80 bewaffnete Männer, Großbauern und ihre Gehilfen, patrouillierten durch die Straßen und drängte zunächst die Arbeiter zurück. Dann ließen sich die Bauern auf Verhandlungen ein. Der Vorsitzende der Arbeiterschaft Kiehnle gewährte ihnen freies Geleit, wenn sie ihre Waffen abgeben würden. Im Vereins-Gewerbehaus gaben die Bauern ihre Waffen ab. Als sie heraus kamen, wurden sie von Halbstarken verprügelt. Der Herr des Guts Wensin und der des Hofs Mahnke aus Garbek wurden dabei stark verletzt. Die Gutsherren Freiherr von Stumm, Isenberg und Schmölcke konnten entkommen. Die Arbeiter bildeten einen Agitationsausschuss und einen Vollzugsrat, die die öffentliche Ordnung wiederherstellten. Mit der Einverständnis des Bürgermeisters bildeten die Arbeiter eine Sicherheitswehr. Sie befragten den Landrat, der versicherte, nichts mit dem Putsch zu tun zu haben. Außerdem sicherte er zu, gegen die Großbauern vorzugehen. Ein Beigeordneter (Leseberg, [[USPD]]) sollte darauf achten, dass sich der Landrat an die Abmachungen hielt. Seither herrschte in Segeberg wieder Ruhe.<ref>''[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1754726119_19200320AB/page/5 Ein frecher Junkerstreich]'', Hamburger Echo, Samstag, den 20. März 1920, Seite 5</ref><br />
<br />
Auf Sylt stellt sich [[Andreas Nielsen]] dem Putsch entgegen.<br />
<br />
==Lübeck==<br />
In [[Kreisverband Lübeck|Lübeck]], das damals noch nicht zu Schleswig-Holstein gehörte, blieb während des Kapp-Lüttwitz-Putsches alles ruhig. Zwar hatte sich der Schweriner Brigadekommandeur der Reichswehr, Generalmajor Paul von Lettow-Vorbeck, gleich am ersten Tag General Walther von Lüttwitz unterstellt und versuchte von Schwerin aus in Lübeck Einfluss zu nehmen. Jedoch: Direkt am [[13. März]] beschloss die [[Bürgerschaftswahlen in Lübeck (1919 bis 1933)|Bürgerschaft]], sich hinter die demokratische Reichsregierung zu stellen und erklärt die Verordnungen von Generalmajor Paul von Lettow-Vorbeck für nichtig. Auch der [[Lübecker Volksbote]] wehrte sich - anders als bspw. der ''Lübecker Generalanzeiger:''<blockquote>"Der Oberbefehlshaber Lettow-Vorbeck sandte uns Montag durch den hiesigen Garnisonsältesten Major Klug nicht mehr als vier Verordnungen zu, die wir abdrucken sollten. Der Mensch bildet sich wirklich ein, wir würden vor ihm in die Knie sinken und uns selbst den Strick nehmen, der für ihn aufbewahrt ist, um den Hals zu legen."<ref name=":7" /></blockquote>Man versicherte der Bevölkerung, dass die Verfassung Lübecks nicht bedroht sei.<ref name=":7" /> Der [[Lübecker Volksbote]] berichtete in dieser Zeit so gut es ging aus den besetzten Städten.<br />
<br />
==Eutin==<br />
Auch in [[Ortsverein Eutin|Eutin]], das damals noch nicht zu Schleswig-Holstein, sondern zum [[Fürstentum Lübeck|Landesteil Lübeck]] gehörte, wehrte sich die Arbeiterbewegung gegen den Putsch: Auf Impuls des SPD-Stadtratsvorsitzenden [[Paul Hensel]] wurde bereits [[1919]] eine Einwohnerwehr gebildet. Allerdings war sie nicht bewaffnet. Die Waffen sollte sie von der Reichswehr bekommen. Die aber weigerte sich, einer SPD-nahen Truppe Waffen zu geben und baute stattdessen eine eigene Einheit Zeitfreiwilliger aus ehemaligen Offizieren und örtlichen Gymnasiasten auf.<ref name=":10">Strokes, Lawrence: ''Zur Geschichte der Arbeiterbewegung in Eutin während der Weimarer Republik'', in: Paetau, Rainer/Rüdel, Holger (Hrsg.): ''Arbeiter und Arbeiterbewegung in Schleswig-Holstein im 19. und 20. Jahrhundert'', Karl-Wachholz-Verlag, Neumünster (1987), Seite 373f</ref> <br />
<br />
Die SPD hatte sich schon länger dafür eingesetzt, dass der DNVP-Kreisvorsitzende und Realschuldirektor Wilhelm Harders wegen seiner rechtsextremen Aktivitäten abberufen würde. Das war nicht gelungen. Im Putsch setzte er sich am [[13. März]] an die Spitze der Bewegung in Eutin. Zunächst versuchte er noch vergeblich die inzwischen bewaffnete Einheit Zeitfreiwilliger in der Garnison davon zu überzeugen, sich ihm anzuschließen. Wilhelm Harders gab jedoch noch nicht auf. Er fuhr nach Kiel, wo er sich Unterstützung bei den bislang erfolgreichen Putschisten holen wollte.<ref name=":10" /><br />
[[Datei:Einberufung der Zeitfreiwilligen in Eutin, 1920.png|mini|Anzeige im ''"Anzeiger für das Fürstentum Lübeck"'' vom 14.3.1920]]<br />
Am [[14. März]] macht der bürgerliche "Anzeiger für das Fürstentum Lübeck" auf mit der Überschrift: "Eine neue Regierung in Berlin!" - Er veröffentlicht die Mitteilung der Putschisten: "Berlin, 13. März. Von der Reichskanzlei wird nachstehende Kundgebung erlassen: Die bisherige Reichsregierung hat aufgehört zu sein, die Staatsgewalt ist an den Generallandschaftsdirektor Kapp als Reichskanzler und preußischen Ministerpräsident übergegangen, zum militärischen Oberbefehlshaber und als Reichswehrminister General v. Lüttwitz berufen. Eine neue Regierung der Ordnung, Freiheit und der Tat wird gebildet. Die [[Wahl zur Nationalversammlung 1919|Nationalversammlung]] und die preußische Landesversammlung werden aufgelöst. […] Die Brigade Ehrhardt ist, ohne Widerstand zu finden unter schwarz-weiß-roten Fahnen in Berlin eingezogen und hat das Regierungsviertel im weiten Umkreise streng abgesperrt." Daneben erschien die Anzeige, mit der die Zeitfreiwilligen eingezogen werden.<ref>Anzeiger für das Fürstentum Lübeck, [https://lb-eutin.kreis-oh.de/index.php?id=260&no_cache=1&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bday%5D=&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bmonth%5D=03&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Byear%5D=1920&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bindex%5D=&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bmode%5D=0&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bpage%5D=2&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Buid%5D=11309&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Baction%5D=detail&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bcontroller%5D=Paper Ausgabe vom 14.3.1920] (Login erforderlich)</ref> <br />
<br />
Am [[15. März]] begann auch im [[Fürstentum Lübeck|Landesteil Lübeck]] der Generalstreik. 2000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 180 Betreiben legten die Arbeit nieder. Weil der Regierungspräsident Wilms sich weigerte, die Einwohnerwehr zu bewaffnen, ergriffen SPD und [[USPD]] die Initiative. Sie wählte ein "Exekutiv-Komitee". Das organisierte, dass das Zeitfreiwilligenkorps seine Waffen an die Einwohnerwehr übergab. Ab da war [[Ortsverein Eutin|Eutin]] fest in der Hand der Einwohnerwehr und des Exekutiv-Komitees.<ref name=":10" /><br />
<br />
Als Wilhelm Harders mit 20-30 Soldaten aus Kiel eintraf und auf die Einwohnerwehr stieß, flüchtete er, um seiner Verhaftung zu entgehen.<ref name=":10" /> Die Nachrichtenlage muss schwierig gewesen sein, aber der [[Lübecker Volksbote]] berichtete, dass die Kieler Zeitfreiwilligen unter der Führung Wilhelm Harders ein Gebäude besetzte, das die Einwohnerwehr am [[15. März]] zurückeroberte und die Putschisten entwaffneten.<ref name=":7" /> <br />
<br />
Am [[17. März]] war die Lage noch immer nicht komplett entspannt. In der Stadt patrouillierte die Einwohnerwehr zusammen mit 30 Soldaten der Reichswehr.<ref>[http://library.fes.de/luebeck/pdf/1920/1920-065.pdf Lübecker Volksbote vom 17.03.1920]</ref> In der Umgebung durchsuchen die Freiwilligen die Güter nach Waffen.<ref name=":10" /> Am [[18. März]] vermeldet der [[Lübecker Volksbote]]: "Die deutschnationalen Gutsbesitzer gehen drauf und dran, den Arbeitern die Gleichberechtigung zu nehmen und die alte Gewalt wieder aufzurichten."<ref>[http://library.fes.de/luebeck/pdf/1920/1920-066.pdf Lübecker Volksbote vom 18.03.1920]</ref> In drei Dörfern in der Umgebung fanden die Arbeiter Waffen wie Maschinengewehre.<br />
<br />
==Literatur==<br />
<br />
*Biester, Louis: ''Erinnerungen an den Kapp-Putsch 1920 im Kreis Stormarn 1923''. 1984, In: ''Jahrbuch für den Kreis Stormarn'', Großhansdorf: ProFunda-Verlag, 1983, 2 (1984), Seite 66–79<br />
*Dähnhart, Dirk/Granier, Gerhard (Hrsg.), ''Der Kapp-Putsch in Kiel. Eine Dokumentation zum 60. Jahrestag der Märzereignisse von 1920'', in: Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte, Bd. 66. (1980)<br />
*Kuhl, Klaus: ''[http://www.kurkuhl.de/docs/kapp-putsch_bild-video-begleitheft.pdf Erbitterte Kämpfe im März 1920],'' Kiel (1980)<br />
*Meitmann, Karl: ''[https://www.dein-ads.de/fileadmin/download/pdf_grenzfriedenshefte/1963/grenzfriedenshefte-3-1963.pdf Der Kapp-Putsch in Schleswig].'' In: ''Grenzfriedenshefte'' (Husum 1963), S. 153-166<br />
*Meitmann, Karl: ''[https://www.dein-ads.de/fileadmin/download/pdf_grenzfriedenshefte/1970/grenzfriedenshefte-1-1970.pdf Der Kapp-Putsch ist da]''. In: Grenzfriedenshefte (Husum 1970) , 33-34<br />
*Paetau, Rainer: ''Märzstürme über Kiel. Sozialisten, Kapp-Putschisten und die Weimarer Republik von 1920'' in: Paetau, Rainer / Rüdel, Holger (Hrsg.): ''Arbeiter und Arbeiterbewegung in Schleswig-Holstein im 19. und 20. Jahrhundert'' (Neumünster 1987) ISBN 3-529-02913-0, S. 311-346<br />
*Perrey, Hans-Jürgen: Stormarns preußische Jahre, die Geschichte des Kreises von 1867 bis 1946/47. Neumünster, Wachholtz (1993)<br />
*Rocca, Regina: ''[https://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay22.pdf Der Kapp-Lüttwitz-Putsch in Kiel]'', in: Demokratische Geschichte, Band 3 (1988)<br />
*Schartl, Matthias: ''[https://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_08/Demokratische_Geschichte_Band_08_Essay06.pdf Landräte und Kapp-Putsch 1920 im nördlichen Schleswig-Holstein]'', in: Demokratische Geschichte, Band 8 (1993)<br />
*Schulte, Rolf: ''Der Kapp-Putsch in Eckernförde'', in: Hamer, Kurt/Schunck, Karl-Werner/Schwarz, Rolf (Hrsg.): ''Vergessen + Verdrängt - Eine andere Heimatgeschichte'', Druckhaus Schwensen Eckernförde (1984)<br />
*Vollertsen, Nils: ''Der Kapp-Putsch in Schleswig'' in: Beiträge zur Schleswiger Stadtgeschichte 24/1979, Seite 152f<br />
*Zander, Sylvina: Bad Oldesloe in der Zeit der Weimarer Republik und des Nationalsozialismus (1918–1945). Kiel, Wachholtz (2021)<br />
<br />
==Links==<br />
<br />
*{{Wikipedia|NAME=Kapp-Putsch}}<br />
*Bundesarchiv: [https://invenio.bundesarchiv.de/invenio/direktlink/2c8055cb-e8b6-44af-a698-095997100434/ Digitalisierter Aktenband R 43 I/2719 (Umsturzbestrebungen durch Kapp-Lüttwitz)]<br />
<br />
==Anmerkungen==<br />
<references group="Anm." /><br />
<br />
==Einzelnachweise==<br />
<references /></div>Kaffeeringehttps://www.spd-geschichtswerkstatt.de/index.php?title=Kapp-L%C3%BCttwitz-Putsch&diff=54016Kapp-Lüttwitz-Putsch2024-03-03T20:29:19Z<p>Kaffeeringe: /* Literatur */</p>
<hr />
<div>Der '''Kapp-Lüttwitz-Putsch''' (Auch ''Kapp-Putsch'') war im März [[1920]] der erste Versuch rechtsextremer Kräfte, die [[1918]] aus der [[Novemberrevolution]] hervorgegangene Weimarer Republik zu beseitigen. Die Hauptaktivitäten der Putschisten konzentrierten sich auf Berlin. Es gab aber gewalttätige Auseinandersetzungen im gesamten Reichsgebiet - so auch in Schleswig-Holstein. Hier sogar besonders lange. Der Putsch scheiterte nach wenigen Tagen unter anderem am Widerstand der Arbeiterbewegung und an einem Generalstreik.<br />
<br />
==Berlin==<br />
Unter anderem wegen des Friedensvertrags von Versailles und der schlechten wirtschaftlichen Lage lösten Nationalkonservative und vor allem Teile des Offizierkorps der Reichswehr einen Militärputsch aus. Der Vertrag von Versailles sah vor, die Armee auf 100.000 Mann zu verkleinern. Deswegen wurden viele Soldaten und Offiziere aus dem Dienst entlassen. Sie taten sich in "Freikorps" wieder zusammen. Zunächst warb die SPD sogar dafür, diesen Freikorps beizutreten, um sie zu demokratisieren. Bis April [[1919]] hatte bspw. die [[Schleswig-Holsteinische Volkszeitung]] dafür geworben, dass Arbeiter dem Freikorps von Marine-Brigade von Loewenfeld eintreten mögen. Dann aber wurde klar, dass diese Organisationen anti-demokratische Absichten hatten.<ref>Paetau, Rainer: ''Konfrontation oder Kooperation. Arbeiterbewegung und bürgerliche Gesellschaft im ländlichen Schleswig-Holstein und in der Industriestadt Kiel zwischen 1900 und 1925'' (Neumünster 1988), Seite 233</ref> Trotzdem setzte [[Gustav Noske]] sie beispielsweise zur Niederschlagung des Spartakusaufstands ein.<ref>Pollähne, Lothar: [https://vorwaerts.de/artikel/gustav-noske-korbmacher-eberts-bluthund ''Gustav Noske: Vom Korbmacher zu Eberts „Bluthund“''], bei: vorwärts.de 9. Juli 2023, abgerufen, 15. Juli 2023</ref> <br />
<br />
Doch diese Privatarmeen waren auch eine Bedrohung für den Staat. So verfügte Reichspräsident [[Friedrich Ebert]] am [[29. Februar]] [[1920]] ihre Auflösung. Im Gegenzug verlangt Freikorps-General von Lüttwitz am [[10. März]] [[1920]] die Auflösung des Parlaments. <br />
[[Datei:Aufruf der Gewerkschaften zum Generalstreik Flugblatt vom 13. März 1920.JPG|mini|Aufruf der Gewerkschaften zum Generalstreik Flugblatt vom 13. März 1920]]<br />
Der Verwaltungsbeamte Wolfgang Kapp erklärte am [[13. März]] [[1920]] nach der militärischen Besetzung des Berliner Regierungsviertels durch General Walther von Lüttwitz unter Einsatz der Marine-Brigade Ehrhardt die geflüchtete Koalitionsregierung aus SPD, Zentrum und DDP unter Reichskanzler [[Gustav Bauer]] für abgesetzt, die Nationalversammlung und die preußische Regierung für aufgelöst und ernannte sich selbst zum Reichskanzler und preußischen Ministerpräsidenten. Die Reichswehr weigerte sich, die demokratische Ordnung zu verteidigen.<br />
<br />
Der Putschversuch brachte das republikanische Deutsche Reich an den Rand eines Bürgerkrieges und zwang die sozialdemokratischen Mitglieder der Reichsregierung zur Flucht aus Berlin. Die meisten Putschisten waren aktive Reichswehrangehörige oder ehemalige Angehörige der alten Armee und Marine, insbesondere der Marinebrigade Ehrhardt, sowie Mitglieder der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP).<br />
<br />
Als Reaktion rief [[Carl Legien]], der Vorsitzende des [[Allgemeiner Deutscher Gewerkschaftsbund|Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes (ADGB)]], alle in Berlin erreichbaren Funktionäre in das Gewerkschaftshaus. Die Gewerkschafter beschlossen einen Generalstreik als Reaktion auf den Kapp-Putsch. Die KPD-Führung interpretierte den Putsch zunächst als Auseinandersetzung zwischen zwei Flügeln der "Konterrevolution". Erst am [[14. März]] schloss sie sich dem Widerstand an.<ref name=":0">Siegfried, Detlef: ''[https://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_04/Demokratische_Geschichte_Band_04_Essay11.pdf “Ich war immer einer von denen, die kein Blatt vor den Mund nahmen!” Kontinuitäten und Brüche im Leben des Kieler Kommunisten Otto Preßler]'', in: Demokratischen Geschichte, Band 4 (1989)</ref> Die reichsweiten Arbeitsniederlegungen begannen am [[15. März]] [[1920]] und waren die größten in der deutschen Geschichte. Dadurch lagen Verkehrs- und Nachrichtenmittel und Betriebe still und die Putschisten konnten sich nicht mehr miteinander verständigen.<ref name=":4" /> Auch die größten Teile der staatlichen Verwaltung verweigerten die Kooperation mit dem Putschisten. Bereits am [[17. März]] endete den rechten Umsturzversuch.<br />
<br />
Die zuvor in [[MSPD]], [[USPD]] und [[KPD]] gespaltene Arbeiterbewegung hatte hier gemeinsam an einem Strang gezogen und sich die eigene Stärke vor Augen geführt. Für einige Zeit waren alle Gräben überwunden.<br />
<br />
==Schleswig-Holstein==<br />
Auch in Schleswig-Holstein führte der Kapp-Lüttwitz-Putsch zu Chaos und Blutvergießen, und zieht sich hier sogar noch etwas länger hin als im übrigen Reich. Anders als im Reich erklärte sich die Reichswehr in Schleswig-Holstein nicht für „neutral", sondern trug den Kapp-Putsch aktiv mit.<ref name=":5">Schulte, Rolf: ''Landarbeiter und Großgrundbesitzer in der Weimarer Republik am Beispiel des Altkreises Eckernförde,'' In: ''Demokratie Geschichte,'' Band 1, 1986, S. 186</ref> <br />
<br />
Der Kommandeur des Reichswehrkommandos II zu dem Schleswig-Holstein, der [[Fürstentum Lübeck|Landesteil Lübeck]] und [[Kreisverband Lübeck|Lübeck]] gehören war Generalmajor Paul von Lettow-Vorbeck. Der hatte sich schon als Kolonial-Krieger in der Kaiserzeit am Völkermord in "Deutsch-Südwestafrika" beteiligt. Er stellte sich der "neuen Regierung" der Putschisten zur Verfügung und forderte die Bevölkerung zu Ruhe und Ordnung auf. Daraufhin schlossen sich in Groß-Hamburg der Garnisonsälteste<ref group="Anm.">Die dienstältesten Offiziere wurden Garnisonältester (heute: Standortältester) genannt und waren Vorgesetzte der gesamten Garnison.</ref> Oberst von Wangenheim dem Putsch an, in Eutin der Garnisonsältesten Major Ritter, in Schleswig der Garnisonsälteste Major Hans Cuno von Lattorff oder in Heide der Garnisonsälteste Hauptmann Freiherr von Liliencron. Die Arbeiterbewegung organisierte den Widerstand - teilweise allein, teilweise zusammen mit demokratisch gesinnten Bürgerlichen; immer aber über die Parteigrenzen von SPD, [[USPD]] und [[KPD]] hinweg.<br />
<br />
Der Kapp-Lüttwitz-Putsch überschnitt sich mit der [[Minderheitenpolitik|Volksabstimmung]] über die Zugehörigkeit des Landesteils Schleswig zu Deutschland oder Dänemark. Am [[14. März]] [[1920]] fand die Abstimmung in der zweiten Zone statt. Die Pro-Dänische Propaganda griff den Putsch sofort auf. Die [[Kreisverband Flensburg|Flensburger Sozialdemokratie]] hielt dagegen. Trotzdem schreckte die Situation vermutlich viele Stimmberechtigte von der Reise nach Schleswig ab.<br />
<br />
===Kiel===<br />
[[Datei:Magnus von Levetzow 1933.jpg|links|mini|Magnus von Levetzow, 1933 als Polizeipräsident in Berlin]]<br />
Der Marinebefehlshaber Konteradmiral Magnus von Levetzow sympathisierte mit dem Putsch; schon Tage vorher hatte er "Erhöhte Bereitschaft" angeordnet. Er begründete dies mit der Gefahr eines kommunistischen Putsches und möglichen Unruhen in der Arbeiterschaft.<ref name=":1">Klaus Kuhl: ''[http://www.kurkuhl.de/docs/kapp-putsch_bild-video-begleitheft.pdf Erbitterte Kämpfe im März 1920],'' Kiel 1980. Seite 7</ref> Laut dem Eintrag in seinem dienstlichen Tagebuch vermutete er, dass Reichspräsident [[Friedrich Ebert]] und Reichswehrminister [[Gustav Noske]] in Hamburg seien, und gab Befehl, sie bei etwaiger Ankunft in Kiel sofort zu verhaften.<ref>Dirk Dähnhardt, Gerhard Granier (Hrsg.): ''Kapp-Putsch in Kiel.'' Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte, Band 66, Kiel 1980, S. 21.</ref> Er aktivierte Einheiten von Zeitfreiwilligen - weitestgehend Zivilisten, die sich für den freiwilligen Dienst an der Waffe verpflichtet hatten. Die Arbeiter beschrieben sie vor allem als "Studenten und Gymnasiasten"<ref name=":13" />. Zur Verfügung standen ihm daneben reguläre Truppen und ein Bataillon der Marine-Brigade von Loewenfeld unter dem Korvettenkapitän Franz Claassen - einem Freikorps - genannt die "Loewenfelder". <br />
[[Datei:Gustav garbe.jpg|mini|220x220px|Gustav Garbe, ca. 1920]]<br />
'''Sonnabend, [[13. März]]:''' Die Morgenausgabe der ''Kieler Zeitung'' berichtete über den Putsch.<ref name=":11">Paetau, Rainer: ''Märzstürme über Kiel. Sozialisten, Kapp-Putschisten und die Weimarer Republik von 1920'' in: Paetau, Rainer / Rüdel, Holger (Hrsg.): ''Arbeiter und Arbeiterbewegung in Schleswig-Holstein im 19. und 20. Jahrhundert'' (Neumünster 1987) ISBN 3-529-02913-0, S. 311-346</ref> Als sich die Nachricht herumsprach, organisierte die Arbeiterschaft die Abwehr. Am Mittag bereits ruhte weitestgehend die Arbeit in den Betrieben.<ref name=":16">''[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1754726119_19200323AB/page/3 Der blutige 18. März in Kiel]'', Hamburger Echo - Dienstag, den 23. März 1920, Seite 3</ref> [[MSPD]], [[USPD]] und [[KPD]] bildeten über alle politischen Gräben hinweg eine provisorische Regierung und ernannten [[Gustav Garbe]] zum Gouverneur.<ref name=":6">[http://library.fes.de/luebeck/pdf/1920/1920-063.pdf Lübecker Volksbote vom 15.3.1920]</ref><ref name=":2">{{Osterroth-100-Jahre}}, Seite 69</ref> Für die MSPD gehören desweiteren [[Gustav Radbruch]] und der [[ParteisekretärIn|Parteisekretär]] [[Ernst Frenzel]] dazu. Tatsächlich relevant wurde diese Regierung in den nächsten Tagen nicht mehr - wohl aber symbolisch.<ref name=":11" /> <br />
<br />
Die Arbeiter strömten von den Werften auf den Wilhelmplatz, wo am Nachmittag [[Gustav Garbe]] ([[MSPD]]) und [[Wilhelm Schweizer]] ([[USPD]]) sprachen.<ref name=":2" /> <br />
<br />
Zusammen ging die Menge am Abend zur Werft nach Gaarden, um dort versteckten Waffen zu holen.<ref name=":16" /> 800 Gewehre mit Munition. Am Marine-Arsenal kam es zu einem Schusswechsel.<ref name=":1" /> Das Militär griff von Wasser und Land die besetzte Werft an. Dabei starben zwei Soldaten und sieben Arbeiter.<ref name=":7">[http://library.fes.de/luebeck/pdf/1920/1920-064.pdf Lübecker Volksbote vom 16.03.1920]</ref> <br />
<br />
Die Arbeiterschaft hatte auch im Vorfeld Lager mit Waffen im Umland angelegt, die sie jetzt in die Stadt holte.<ref name=":0" /> [[Wilhelm Spiegel]] schaffte Waffen per Bahn aus [[Ortsverein Altona|Altona]] heran.<ref name=":2" /> Außerdem überfielen die Arbeiter Einheiten der unerfahrenen Zeitfreiwilligen und nahmen ihnen die Waffen ab.<ref name=":0" />[[Datei:RadbruchGustav.jpg|links|mini|220x220px|Prof. Gustav Radbruch]]<br />
[[Gustav Radbruch]] und [[Hermann Heller]] verhandelten mit Konteradmiral Magnus von Levetzow, wurden dann aber festgenommen - genau wie [[Gustav Garbe]] im [[Gewerkschaftshaus Kiel|Gewerkschaftshaus]].<br />
<br />
Am Abend erklärte Kiels parteiloser Bürgermeister Dr. Fritz Gradenwitz Konteradmiral Magnus von Levetzow, dass der Magistrat sich hinter die legale Regierung von [[Gustav Bauer]] gestellt hat. Alle deutschen Landesregierungen hatten ebenfalls den Putsch verurteilt. Die Reichsregierung war nur nach Dresden ausgewichen und die Nationalversammlung war nach Stuttgart einberufen worden. Die Putschisten hatten also nicht viel mehr als Berlin unter Kontrolle. Und dort hatten die Gewerkschaften zum Generalstreik aufgerufen und die Ministerialbürokratie verweigerte die Zusammenarbeit. Trotzdem handelte Konteradmiral Magnus von Levetzow weiterhin so, als seinen die Arbeiter die Aufständischen, die zur Ordnung gebracht werden müssten.<ref name=":11" /><br />
<br />
'''Sonntag [[14. März]]:''' "Am Sonntag herrschte schwüle Ruhe."<ref name=":16" /> In enger Abstimmung mit der Regierung Kapp ließ Konteradmiral Magnus von Levetzow den kranken Polizeipräsidenten [[Wilhelm Poller]] unter Hausarrest stellen und den Oberpräsidenten [[Heinrich Kürbis]] verhaften und ernannte Paul Lindemann zum neuen Oberpräsidenten und den ehemaligen Landrat von Löw zum Polizeipräsidenten.<ref name=":7" /><br />
<br />
Paul Lindemann war gerade erst, am [[4. Oktober]] [[1919]] als Oberbürgermeister von Kiel zurückgetreten. Er war davor bereits seit [[1912]] Oberbürgermeister und fand sich offenbar in der neuen, demokratischen Realität noch nicht so ganz zurecht. Denn es kam [[1919]] in der Stadtverordnetenvertretung zum Eklat, als Paul Lindemann die Amtseinführung des Arbeitersekretärs [[Paul Greß]] kritisch kommentierte: "Mit der Benennung eines ihrer Parteiangehörigen haben die Mehrheitsparteien der Wahl einen politischen Beigeschmack gegeben.“ [[Paul Greß]] sei "durch das Vertrauen der Parteifreunde berufen" worden. "Aber es liegt ja in der Natur solcher Umwälzungen, wie wir zurzeit eine erleben, dass grundsätzlich alles bisher Vorhandene beseitigt werden muss, ganz gleich, ob es sich bewährt hat oder nicht." Diese Aussagen wurden von allen Ratsfraktionen als Missachtung der demokratischen Kandidatenaufstellung gewertet, eine gedeihliche Zusammenarbeit erschien nicht mehr möglich. So trat er zurück.<ref>Kieler Zeitung 1. Oktober 1910, zitiert nach [http://www.kiel.de/kultur/stadtgeschicht/ob/oberbuergermeister_lindemann.php Christa Geckeler].</ref><br />
<br />
Als Oberpräsidenten der Putschisten gelang es Paul Lindemann aber am Wochenende u.a. die Unterstützung der organisierten Bauernschaft in Schleswig-Holstein für die Putschisten-Regierung. Die Landwirtschaftskammer und mehrere Bauernverbände sprachen der "neuen Regierung" das Vertrauen aus und forderte ein Ende des Generalstreiks - andernfalls wolle man keine Lebensmittel mehr liefern.<ref>''[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1754726119_19200319AB/page/1 Lindemann organisiert die Bauern]'', Hamburger Echo - Freitag, den 19. März 1920, Seite 1</ref> Es ließ sich also ahnen, unter welcher Bedrohung die Arbeiterschaft um Umland der Städte agierte. <br />
<br />
{{Ort|Name=Schiffmaschinenbauschule|LatLon=54.32752,10.12920}}<br />
<br />
Starke Patrouillen zogen durch die Straßen. Die Schiffmaschinenbauschule (heute: Muthesius Kunsthochschule) ließ Konteradmiral Magnus von Levetzow, um von dort aus das gegenüberliegende Polizeipräsidium sowie das Gewerkschaftshaus kontrollieren zu können.<ref name=":1" /> Sämtliche Zeitungen wurden verboten - ebenso wie Versammlungen, Plakate, Umzüge und Flugblätter. Bei ersten Zusammenstößen kommt es zu Opfern.<ref name=":2" /> <br />
<br />
'''Montag, [[15. März]]:''' Der Generalstreik lief jetzt im ganzen Land. Weiterhin arbeitete auch in Kiel praktisch niemand. Massive Militärpräsenz in der ganzen Stadt. Die Einheiten zwangen die Leute in ihre Häuser und schießen zur Warnung in den Straßen. Wieder gab es 3 Tote. Diesmal ein Soldat, eine Frau und ein Kind.<ref>Klaus Kuhl: ''[http://www.kurkuhl.de/docs/kapp-putsch_bild-video-begleitheft.pdf Erbitterte Kämpfe im März 1920],'' Kiel 1980. Seite 15</ref> <br />
<br />
Die Telefon- und Telegrafen-Verbindungen sind durch den Generalstreik unterbrochen. Nachrichten können sich nur langsam verbreiten. Auch den Putschisten fehlen die Kommunikationsmöglichkeiten.<ref name=":6" /><br />
<br />
'''Dienstag, [[16. März]]:''' Die Arbeiterschaft organisierte sich immer besser. Die Sicherheitswehr, eine Bereitschaftspolizei wollte keine politischen Verhaftungen vornehmen. Auch die Zeitfreiwilligen zweifelten an ihrem Einsatz. Sie hatten sich zu Landesverteidigung gemeldet, sollten jetzt aber auf ihre Landsleute schießen.<ref>Klaus Kuhl: ''[http://www.kurkuhl.de/docs/kapp-putsch_bild-video-begleitheft.pdf Erbitterte Kämpfe im März 1920],'' Kiel 1980. Seite 16</ref> Der Verband der Deckoffiziere und der Verband ehemaliger und derzeitiger Berufssoldaten stellte sich gegen die Putschisten; auf die Seite der Demokratie.<ref name=":13">''[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1754726119_19200319MO/page/1 Die Straßenkämpfe in Kiel]'', Hamburger Echo - Freitag, den 19. März 1920, Seite 1</ref><br />
<br />
'''Mittwoch, [[17. März]]:''' Der Putsch in Berlin brach zusammen. Wolfgang Kapp floh ins Exil nach Schweden. Doch die militärische Führung gab noch nicht auf. Reichswehrgruppenkommando 1 informierte Konteradmiral Magnus von Levetzow, dass "Dr. Kapp aus nationalem Gefühl und um der Einheitsfront gegen den Bolschewismus nicht im Wege zu stehen" zurückgetreten sei, und dann heißt es:<blockquote>"Für uns Soldaten kommt es darauf an, in einheitlicher Front in Verein mit Sicherheitspolizei, Einwohnerwehr und technischer Nothilfe den von den Kommunisten angekündigten Kampf mit aller Aufopferung zum Heile des Vaterlandes zu bestehen." </blockquote>Auch diesen Befehl setzte Magnus von Levetzow um. <br />
<br />
In der Holstenstraße kam es zu einem blutigen Zusammenstoß zwischen Truppen der Putschisten und Arbeitern. Zwei Menschen starben und zehn wurden verwundet.<ref name=":16" /> <br />
<br />
Aus Hamburg kamen mit einer Lokomotive Kieler Genossen zusammen mit [[Max Brauer]] und [[Walther Lamp'l]] zur Unterstützung.<ref>''[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1754726119_19200318MO/page/1 Kiel und Schleswig befreit]'', Hamburger Echo, Donnerstag, den 18. März 1920, Seite 1</ref> Magistrat, Stadtverordnetenversammlung und die vier demokratischen Parteien, SPD, USPD, Deutsche Demokratische Partei und Deutsche Volkspartei forderten Konteradmiral Magnus von Levetzow dazu auf, die politischen Gefangenen ([[Heinrich Kürbis]], [[Gustav Radbruch]], [[Hermann Heller]] u.a.) freizulassen, als Gouverneur zurückzutreten und die Übernahme dieser Aufgabe durch den Verleger der ''Kieler Zeitung'', Leutnant der Reserve Hieronimus. Das lehnte Magnus von Levetzow ab.<ref name=":13" /><br />
[[Datei:Aufruf Eduard Adler Kapp-Putsch 1920.png|mini|Aufruf an die Bevölkerung im [[Hamburger Echo]]]]<br />
'''Donnerstag, [[18. März]]:''' Am Morgen lehnte Magnus von Levetzow erneut Verhandlungen ab.<ref name=":13" /> Um 9 Uhr begannen Truppen, in eine Menschenmenge in der Wilhelminenstraße zu schießen. Die Arbeiter vertrieben die Soldaten, die geschossen hatten, Richtung Wik und stürmten die Schiffmaschinenbauschule: "Handgranaten flogen, einige Schüsse knallten und die Mannschaft war überrannt".<ref name=":16" /> <br />
<br />
Konteradmiral Magnus von Levetzow aktivierte die Loewenfelder und weitere Einheiten Zeitfreiwilliger in der Wik, die schwer bewaffnet, mit Maschinengewehren und Minenwerfern über die Feldstraße und die Holtenauerstraße Richtung Dreiecksplatz marschierten und das Gewerkschaftshaus besetzen sollten.<ref>Klaus Kuhl: ''[http://www.kurkuhl.de/docs/kapp-putsch_bild-video-begleitheft.pdf Erbitterte Kämpfe im März 1920],'' Kiel 1980. Seite 17</ref><br />
<br />
Arbeiterwehren gemeinsam mit der Sicherheitswehr stellten sich auf die Abwehr ein. Mittlerweile waren auch sie gut gerüstet.<ref name=":16" /> Auf der Holtenauerstraße am Schauspielhaus und am Kleinen Kiel kam es zu Schusswechseln. Neben der Marinebrigade Loewenfelder standen den Arbeiterwehren 3000 zeitfreiwillige Studenten und Gymnasiasten gegenüber.<ref name=":13" /> <br />
<br />
Der Arbeiterschaft gelang es, das Freikorps zurückzudrängen. Obwohl die wiederhergestellte demokratische Regierung in Berlin Konteradmiral Magnus von Levetzow abgesetzt hatte, gingen die Kämpfe weiter. <br />
<br />
Dann wurden [[Gustav Garbe]], [[Gustav Radbruch]] und [[Hermann Heller]] freigelassen. Das Militär bat um einen Waffenstillstand.<br />
<br />
Bei den Kämpfen gab es 53 tote Zivilisten, 27 Tote bei den Militärs und 180 Verwundete. Man sprach von Kiels "blutigem Donnerstag".<br />
<br />
'''Freitag [[18. März|19. März]]:''' Am Morgen ließ Konteradmiral Magnus von Levetzow [[Gustav Garbe]], inzwischen zum Zivilgouverneur ernannt, erneut verhaften. Allerdings verweigerten ihm jetzt ein Teil der Soldaten die Gefolgschaft. Nur zusammen mit den Loewenfeldern zog er zu den Kasernen in der Wik. <br />
<br />
Dort bereiteten sie sich auf einen Angriff der Arbeiterwehren vor, während Konteradmiral Magnus von Levetzow und die Kapitänleutnants Eitze und Weber eine Reise nach Berlin antrat, vermutlich um den Putsch dort zu unterstützen. Ein Posten aber in Lütjenburg erkannte und verhaftete sie. Man brachte sie ins Gefängnis nach Kiel.<ref>Anzeiger für das Fürstentum Lübeck, [https://lb-eutin.kreis-oh.de/index.php?id=260&no_cache=1&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bday%5D=&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bmonth%5D=03&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Byear%5D=1920&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bindex%5D=&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bmode%5D=0&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bpage%5D=2&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Buid%5D=11312&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Baction%5D=detail&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bcontroller%5D=Paper Ausgabe vom 23.3.1920] (Login erforderlich)</ref><br />
<br />
Die restlichen Loewenfelder in den Wiker Kasernen brachen am Abend mit schwerem Beschuss nach Norden aus. Der Friedrichsorter Arbeiterwehr gelang es nicht zu verhindern, dass sie über die Holtenauer Hochbrücke marschieren.<ref>Klaus Kuhl: ''[http://www.kurkuhl.de/docs/kapp-putsch_bild-video-begleitheft.pdf Erbitterte Kämpfe im März 1920],'' Kiel 1980. Seite 21f</ref><ref name=":15">''[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1754726119_19200320AB/page/1 Die Lage in Kiel]'', Hamburger Echo - Samstag, den 20. März 1920</ref> Auf der anderen Seite des Kaiser-Wilhelm-Kanals nahmen die Loewenfelder im Gut Knoop Stellung.<br />
<br />
Durch die Kämpfe von morgens 9 Uhr bis abends 19 Uhr<ref name=":14">''[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1754726119_19200319AB/page/2 Waffenstillstand und Verhandlungen in Kiel]'', Hamburger Echo, Freitag, den 19. März 1920, Seite 2</ref> waren einige Straßenzüge stark beschädigt: "[…] Ungeheure Menschenmengen zogen heute durch die Straßen der Stadt, um die zahlreichen durch Geschosse aller Art demolierten Häuser zu besichtigen. An zahlreichen Häusern sind die Fassaden schwer beschädigt, ganze Straßenzüge zeigen kein unversehrt gebliebenes Fenster. Geschäfte und Wirtslokale sind fast sämtliche geschlossen. Das ganze Wirtschaftsleben ruht, der Generalstreik dauert an. [[Heinrich Kürbis|Oberpräsident]] [[Heinrich Kürbis]] forderte auf, die Arbeit überall wieder aufzunehmen."<ref>Anzeiger für das Fürstentum Lübeck, [https://lb-eutin.kreis-oh.de/index.php?id=260&no_cache=1&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bday%5D=&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bmonth%5D=03&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Byear%5D=1920&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bindex%5D=&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bmode%5D=0&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bpage%5D=2&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Buid%5D=11311&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Baction%5D=detail&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bcontroller%5D=Paper Ausgabe vom 21.3.1920] (Login erforderlich)</ref> Am Abend beschlossen die Vertrauensleute von SPD und Gewerkschaften ein Ende des Generalstreiks in den lebenswichtigen Betrieben. Auch Zeitungen sollten wieder erscheinen.<ref name=":15" /><br />
<br />
'''Sonnabend, [[20. März]]:''' Am Vormittag fand erneut eine Besprechung der [[Vertrauensperson|Vertrauensleute]] von SPD und Gewerkschaften statt, die sich mit der aktuellen Lage befasste:<ref name=":14" /> Die restlichen Zeitfreiwilligen setzen sich unter Beschuss über die Levensauer Hochbrücke ab und vereinen sich bei Nortorf mit den Loewenfeldern.<ref>Klaus Kuhl: ''[http://www.kurkuhl.de/docs/kapp-putsch_bild-video-begleitheft.pdf Erbitterte Kämpfe im März 1920],'' Kiel 1980. Seite 22f</ref> Der Journalist Axel Eggebrecht, der zu den Zeitfreiwilligen gehörte berichtete vom Auftreten der Loewenfelder in Nortorf:<blockquote>"Ich erlebte, wie diese Baltikumkämpfer einem armen kleinen jüdischen Schneidermeister das Geschäft ausräumten, ihn verprügelten, die Waren auf die Strasse warfen, der Mann schrie um Hilfe."<ref>Eggebrecht, Axel: ''Der halbe Weg'', Rowohlt, 1981, zitiert nach Klaus Kuhl: ''[http://www.kurkuhl.de/docs/kapp-putsch_bild-video-begleitheft.pdf Erbitterte Kämpfe im März 1920],'' Kiel 1980.</ref></blockquote>Axel Eggebrecht setzte sich für ihn ein und erreichte, dass die Soldateska von ihm abließ.<ref>Klaus Kuhl: ''[http://www.kurkuhl.de/docs/kapp-putsch_bild-video-begleitheft.pdf Erbitterte Kämpfe im März 1920],'' Kiel 1980. Seite 22</ref> Erfolglos versuchte [[Gustav Radbruch]] die studentischen Zeitfreiwilligen von der Rückkehr nach Kiel zu überzeugen.<ref name=":3">{{Osterroth-100-Jahre}}, Seite 70</ref> <br />
<br />
Die zivilen Todesopfer des Kapp-Lüttwitz-Putsch wurden am [[24. März]] unter dem Geleit von rund 15.000 Bürgern auf dem Friedhof Eichhof und dem Nordfriedhof beigesetzt. Die Trauerrede hielt [[Gustav Radbruch]]. In seinen Erinnerungen schrieb er: "Durch meine Haltung im Kapp-Putsch wurde ich fest mit der Kieler Arbeiterschaft verbunden, fester wohl als sonst Akademiker."<ref name=":3" /> Der Tag wurde zum arbeitsfreien Feiertag erklärt.<ref name=":12">Anzeiger für das Fürstentum Lübeck, [https://lb-eutin.kreis-oh.de/index.php?id=260&no_cache=1&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bday%5D=&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bmonth%5D=03&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Byear%5D=1920&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bindex%5D=&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bmode%5D=0&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bpage%5D=2&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Buid%5D=11314&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Baction%5D=detail&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bcontroller%5D=Paper Ausgabe vom 25.3.1920] (Login erforderlich)</ref> Die Marine wählte einen Teil ihrer Offiziere neu.<ref name=":12" /><br />
[[Datei:Schleswig-Holstein, Kiel, Nordfriedhof NIK 1234.jpg|mini|220x220px|Grabstein für Wilfried von Loewenfeld, 1968-2019 Ehrengrab der Landeshauptstadt Kiel]]<br />
Auf dem Nordfriedhof erinnert immer noch ein Gedenkstein an Wilfried von Loewenfeld und seine gefallenen Putschisten. Bis zu einem Artikel in der ''taz''<ref>Geisslinger, Esther: ''[https://taz.de/Freikorps--Fuehrer-ruht-in-Ehren/!5561132/ Freikorps-Führer ruht in Ehren]'', bei: taz.de 10. 1. 2019, abgerufen 11.12.2022</ref> [[2019]] und einem darauf folgenden Ratsbeschluss<ref>[https://ratsinfo.kiel.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=22622 0327/2019 Ehrengrab Loewenfeld]</ref> handelte es sich dabei sogar um ein "Ehrengrab", das sonst nur "Opfern von Kriegen und politischer Wirren, sowie Persönlichkeiten, die sich um die Allgemeinheit verdient gemacht haben" bekommen.<br />
===Schleswig===<br />
[[Ortsverein Schleswig|Schleswig]] war die Hauptstadt der Provinz Schleswig-Holstein und Sitz des Oberpräsidenten [[Heinrich Kürbis]]. Den setzte Konteradmiral Magnus von Levetzow am [[14. März]] ab und ernannte den kürzlich zurückgetretenen Oberbürgermeister Paul Lindemann zum neuen Oberpräsidenten.<br />
<br />
Kommandeur Major Hans Cuno von Lattorff schloss sich mit einen Einheiten im Schloss Gottorf in [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]] dem Putsch direkt am Morgen des [[13. März]] an. Er forderte die Bevölkerung auf, sich ruhig zu verhalten und zensierte die Zeitung. [[Eduard Adler]] organisierte die gleichzeitig die Gegenwehr, forderte die Bevölkerung auf, sich hinter die demokratische Regierung zu stellen<ref name=":8">Schartl, Matthias: ''[https://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_08/Demokratische_Geschichte_Band_08_Essay06.pdf Landräte und Kapp-Putsch 1920 im nördlichen Schleswig-Holstein]'', in: ''Demokratie Geschichte'', Band 8 (1993)</ref> und sorgte gleichzeitig für den reibungslosen Ablauf der Volksabstimmung in Schleswig am [[14. März]]. Er erreichte, dass Züge mit zur Abstimmung Anreisenden trotz des Generalstreiks abgefertigt wurden und ihre Stimmen nicht verloren gingen.<ref>Beier, Gerhard: ''Eduard Adler''. In: ''Jungsozialisten Kiel Information'' 3/1965, zit. in: Fischer: ''"Mit uns die neue Zeit!"'', S. 31</ref> Major von Lattorff ließ [[Eduard Adler]] verhaften und am [[15. März]] auch den Vorsitzenden der Deutschen Demokratischen Partei (DDP). <br />
<br />
Die Angestellten und Beamten der Verwaltung aber vor allem die Arbeiter von [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]] war entschlossen, die Demokratie zu verteidigen. Sie schafften aus [[Ortsverein Husum|Husum]] und der näheren Umgebung Waffen und zusätzliche Männer nach [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]]. [[Adolf Köster]] und [[Karl Meitmann|Jack Meitmann]] riefen zu einem Aktionsausschuss auf, dem sich auch USPD und DDP anschlossen. Am [[15. März]] begann der Generalstreik auch in [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]]. Einige Geschäftsleute und Ärzte traten in den Gegenstreik und gründeten unter der Leitung von Franz Schoppmeier eine Zeitfreiwilligeneinheit, die sich am Schloss Gottorf postieren wollte. Stattdessen flüchteten sich die Rädelsführer in der Nacht zum [[17. März]] in die Garnison.<ref name=":8" /><br />
[[Datei:Aufruf Karl Meitmann Kapp-Putsch 1920.png|links|mini|Aufruf von Karl Meitmann, Schleswig im [[Hamburger Echo]]]]<br />
Am [[18. März]] war der Kapp-Putsch in Berlin bereits zusammengebrochen. In [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]] aber belagerten weiterhin 180 Arbeiter mit Maschinengewehren und Kanonen das Schloss und entwaffneten die Patrouillen in der Stadt. <br />
<br />
Im Schloss regte sich der Widerstand. Unteroffiziere konnten den Putsch nicht mit ihrem Eid vereinbaren. Sie drängten die Offiziere zu Verhandlungen. Die Arbeiter forderten die bedingungslose Übergabe alle Waffen und die Freilassung von [[Eduard Adler]]. Man einigte sich darauf [[Eduard Adler]] freizulassen, die Waffen aber in der Garnison zu lassen. <br />
<br />
Die Lage entspannte sich, bis ein Stoßtrupp aus dem Schloss die Arbeiter angriff. Den Arbeitern gelang es aber die Soldaten zurückzuschlagen. Dabei starben mehrere Soldaten und der Lederarbeiter [[Heinrich Fabian]]. [[Karl Meitmann|Jack Meitmann]] versuchte in die Garnison zu gelangen, um weiter zu verhandeln, wurde aber mit Waffengewalt vertrieben.<ref name=":8" /><br />
<br />
Abends traf [[Adolf Köster]] aus Flensburg ein. Jetzt nahmen die Offiziere die Übergabebedingungen an. Alle Soldaten und die Zeitfreiwilligen wurden entwaffnet. Die Offiziere verhaftet. Auf Anforderung des Aktionsausschusses traf General Kurt von Hammerstein-Equord in Schleswig ein, was die Lage weiter beruhigte.<ref name=":8" /><br />
<br />
Am [[20. März]] befürchtete man kurz, dass die aus Kiel abmarschierenden Loewenfelder in [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]] einfallen könnten. Alle wurden wieder in Alarmbereitschaft versetzt. In Verhandlungen aber, wurde Franz Claassen davon überzeugt, mit seiner Einheit Loewenfelder nach [[Ortsverein Hohenlockstedt|Lockstedter Lager]] abzuziehen.<ref name=":8" /><br />
<br />
Am [[26. Juli]] [[1936]] weihten die Nazis am Schloss Gottorf einen Gedenkstein ein, der auch heute noch an die getöteten Soldaten aber natürlich nicht an den getöteten Demokraten [[Heinrich Fabian]] erinnert. Die Inschrift lautet: "Am [[18.März]] [[1920]] starben in soldatischer Pflichterfüllung für Deutschland"<ref>''[http://www.denkmalprojekt.org/dkm_deutschland/schleswig-gottorf_1920_sh.htm Schleswig (Schloß Gottorf: 1920), Kreis Schleswig-Flensburg, Schleswig-Holstein]'', abgerufen 3.3.2024</ref><br />
<br />
===Eckernförde===<br />
[[Datei:Bergstraße Eckerförde Finanzamt.jpg|links|mini|Zuerst Lehrerseminar, dann Landratsamt, heute Finanzamt: Gebäude an der Ecke Bergstraße/Riesebyer Straße in Borby]]<br />
In [[Ortsverein Eckernförde|Eckernförde]] ahnte die Arbeiterbewegung im Vorfeld des Putschen bereits, dass sich etwas anbahnt. In verschiedenen Orten in der Umgebung formierten sich Einwohnerwehren unter der Führung ehemaliger Offiziere und es wurden auf mehreren Gütern (Hemmelsmark, Warleberg, Königsförde und Ludwigsburg) Waffen gefunden.<ref name=":5" /><br />
<br />
In der Nacht vom [[14. März|14.]] auf den [[15. März]] marschierten auch in Eckernförde ehemalige Soldaten unter Leitung des Gutsbesitzers Kellinghusen (Gut Eschelsmark) ein und besetzten Post, Bahnhof, das Kreiskrankenhaus, das Lehrerseminar und das Landratsamt. Bewaffnet hatten sich das Freikorps Kellinghusen in der Garnison in [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]]. Bürgermeister Dr. Albers und Landrat Freiherr von Schröder kooperierten mit den Putschisten. So fordert Dr. Albers sie auf, auch das Rathaus zu besetzen und Landrat Freiherr von Schröder kümmert sich um die Zensur der Eckernförder Zeitung.<ref name=":4" /><br />
<br />
Den Gewerkschaftssekretär [[Jürgen Jürgensen]] verhaften die Putschisten. Der [[USPD]]-Vorsitzende [[Richard Vosgerau]] entkam seiner Verhaftung nur knapp. <br />
<br />
Auch in Eckernförde ruhte wegen des Generalstreiks die Arbeit. Im [[Gewerkschaftshaus Eckernförde|Gewerkschaftshaus]] bereitete die Arbeiterschaft den Widerstand vor. Arbeiter enteignen die Autos der Gräfin von Reventlou und des Holzhändlers Timm. Bei Bauern und Jägern liehen sie sich Waffen<ref name=":5" /> (Gegen Quittung!).<ref name=":4" /><br />
<br />
{{Ort|Name=Langebrückstraße|LatLon=54.47256,9.83516}}<br />
<br />
Am [[16. März]] schickte Konteradmiral Magnus von Levetzow ein Schiff der Marine aus Kiel zur Unterstützung der Putschisten in Eckernförde. Militär patrouillierte in den Straßen. Als ein Trupp der Arbeiterwehr die Langebrückstraße herunter läuft, eröffnet das Militär das Feuer. Ein Arbeiter und ein Matrose wurden verwundet.<ref name=":4" /><br />
<br />
Am [[17. März]] verhinderten die Streikenden bei der Eckernförder Zeitung, dass die Putschisten ihre Nachrichten verbreiten können. Dafür werden in Borby Flugblätter in großer Menge gegen den Putsch verteilt. Die Putschisten behalfen sich mit einer Info-Tafel neben dem Rathaus. <br />
<br />
Die Arbeiterwehr verhaftete den Gutherrn von Hemmelsmark, Heinrich Prinz von Preußen, und setzt ihn im [[Gewerkschaftshaus Eckernförde|Gewerkschaftshaus]] fest. Auf seinem Gut war der Generalstreik nicht befolgt worden - im Gegensatz zu den anderen Gütern der Umgebung.<ref name=":5" /><br />
<br />
Bewaffnete Arbeiter umstellten das besetzte Kreiskrankenhaus und das Lehrerseminar und lieferten sich Schusswechsel mit den Putschisten in den Gebäuden. Landrat Freiherr von Schröder forderte in dieser Situation Verstärkung aus [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]] an. In einem Flugblatt fordert die Arbeiter auf, von den Waffen abzulassen.<ref name=":4" /><br />
<br />
Da die Arbeiterschaft ohnehin nicht auf Kampf aus ist, beschloss sie erst einmal die Stärke der Putschisten auszukundschaften. Sie schicken Arbeiter in Arbeitskleidung zum Landratsamt, die unter einem Vorwand eingelassen wurden. Die stellen fest, dass sich dort nicht allzu viele Kämpfer verschanzt haben. Die Arbeiterschaft hatte dagegen bereits 1600 Personen organisiert - in einer Zeit als Eckernförde und Borby zusammen keine 8000 Einwohnerinnen und Einwohner hatte.<br />
<br />
Die Arbeiterschaft stellten den Putschisten ein Ultimatum und boten bei Abzug freies Geleit. Zur Untermauerung der Forderung boten die Arbeiter mehrere Maschinengewehre auf, die der Gewerkschafter [[Fiete Lange]] auf dem Fahrrad aus [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]] geholt hatte, wo der Aufstand bereits zusammengebrochen war. Sie sollten in Duvenstedt verladen werden.<ref>''[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1754726119_19200323AB/page/3 Schleswig]'', Hamburger Echo - Dienstag, den 23. März 1920, Seite 3</ref><br />
<br />
Am [[18. März]] sahen die Putschisten ihre auswegslose Lage ein, akzeptierten ihre Niederlage und zogen am Morgen Richtung Schwansen ab. Die Waffen hinterließen sie der Arbeiterwehr. [[Jürgen Jürgensen]] ließen sie frei. <br />
<br />
Als die Marinesoldaten der Marine auf ihr Schiff abzogen, schaute die Bevölkerung Eckernfördes am Hafen zu. Dann fielen zwei Schüsse am Ufer. Die Marine-Soldaten schossen sofort zurück in die Menge und töteten die Gewerkschafter [[Franz Langel]] und [[Max Allewelt]]. Das Schiff fuhr mit Bürgermeister Dr. Albers zurück nach Kiel. Auch Landrat Freiherr von Schröder setzte sich später ab.<ref name=":4">Schulte, Rolf: ''Der Kapp-Putsch in Eckernförde'', in: Hamer, Kurt/Schunck, Karl-Werner/Schwarz, Rolf (Hrsg.): ''Vergessen + Verdrängt - Eine andere Heimatgeschichte'', Druckhaus Schwensen Eckernförde (1984), Seite 22f</ref> <br />
<br />
[[19. März]]: [[Fiete Lange]] zog mit einem Trupp Arbeiter südlich von [[Ortsverein Eckernförde|Eckernförde]], um die Loewenfelder aufzuhalten, die aus Kiel gen Norden abgezogen waren. Jedoch waren die Loewenfelder mittlerweile Richtung [[Ortsverein Rendsburg|Rendsburg]]/[[Ortsverein Nortorf|Nortorf]] abgebogen.<ref name=":4" /><br />
<br />
Am [[22. März]] fand eine große Trauerfeier für [[Franz Langel]] und [[Max Allewelt]] statt. <br />
===Restliche Provinz===<br />
In [[Ortsverein Heide|Heide]] versuchte am [[13. März]] der Garnisonsälteste Hauptmann Freiherr von Liliencron zusammen mit dem Apotheker Karl Lienau von der DNVP den Landrat von [[Kreisverein Norderdithmarschen|Norderdithmarschen]] dazu zu drängen, sich dem Putsch anzuschließen. Der weigerte sich. In der Nacht zum [[14. März]] verhafteten Mitglieder der [[USPD]] den Hauptmann Freiherr von Liliencron, brachten ihn zunächst nach [[Ortsverein Wöhrden|Wöhrden]], dann aber ins Gefängnis nach [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]]. 15 Mitglieder von SPD und [[USPD]] bildeten einen Aktionsausschuss und riefen den Generalstreik aus.<ref>Pfeil, Ulrich: ''Dithmarschen in der Weimarer Republik 1918-1933'', in: Gietzelt, Martin (Hrsg.): ''Geschichte Ditmarschens - Das 20. Jahrhundert'', Boyens Buchverlag (2013) <nowiki>ISBN 3804213871</nowiki></ref><br />
<br />
In [[Kreisverband Stormarn|Stormarn]] organisierte der Reichstagsabgeordnete [[Louis Biester]] den Widerstand: Am [[13. März]] versicherte er sich dass der Landrat Friedrich Knutzen auf der Seiten der Demokraten stünde. Der widersetzte sich allerdings, auf Verlagen [[Louis Biester|Louis Biesters]] eine Resolution zu unterschreiben, die alle Kreisausschussmitglieder, Amtsvorsteher und Gemeindevorsteher sowie deren Stellvertreter ihrer Ämter entheben sollte, die nicht der SPD, USPD oder DDP angehörten. Immerhin ordnete Friedrich Knutzen seine Verwaltung an, Anweisungen der Putschisten zu ignorieren. [[Louis Biester]] organisierte einen Ausschuss zur Abwehr der Putschisten. Dieser umfasste 1.500 Sozialdemokraten und zugleich fast alle Amtsvorsteher im südlichen Stormarn, deren Kommunen ebenso sozialdemokratisch orientiert waren wie die dortigen Einwohnerwehren. An einigen Orten streikten die Arbeiterinnen und Arbeiter.<ref name=":9">Stöber, Nora: ''Kapp-Lüttwitz-Putsch in Stormarn'', im: ''Stormarn Lexikon'', abgerufen 18.12.2022</ref><br />
<br />
In [[Ortsverein Bad Oldesloe|Bad Oldesloe]] organisierten SPD und [[USPD]] den Widerstand und einen anti-putschistischen Bürgerrat der auch mit Vertretern von bürgerlichen Parteien besetzt war. Aus Solidarität wurde hier für einen Tag gestreikt und eine Bürgerwehr gegründet.<ref name=":9" /><br />
<br />
In [[Ortsverein Lauenburg|Lauenburg an der Elbe]] kamen schon am [[13. März]] direkt 1500 Menschen zu einer Demonstration gegen den Putsch zusammen, auf der Bürgermeister Stoll und Demokrat Schmidt sprachen.<ref>''[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1754726119_19200314MO/page/2 Lauenburg a.d. Elbe]'', Hamburger Echo, Sonntag, den 14. März 1920, Seite 2</ref><br />
<br />
In der Stadt [[Ortsverein Bad Segeberg|Segeberg]] wurde am [[18. März]] das Gerücht verbreitet, die Arbeiterschaft wolle den Landrat Isemann hängen. 80 bewaffnete Männer, Großbauern und ihre Gehilfen, patrouillierten durch die Straßen und drängte zunächst die Arbeiter zurück. Dann ließen sich die Bauern auf Verhandlungen ein. Der Vorsitzende der Arbeiterschaft Kiehnle gewährte ihnen freies Geleit, wenn sie ihre Waffen abgeben würden. Im Vereins-Gewerbehaus gaben die Bauern ihre Waffen ab. Als sie heraus kamen, wurden sie von Halbstarken verprügelt. Der Herr des Guts Wensin und der des Hofs Mahnke aus Garbek wurden dabei stark verletzt. Die Gutsherren Freiherr von Stumm, Isenberg und Schmölcke konnten entkommen. Die Arbeiter bildeten einen Agitationsausschuss und einen Vollzugsrat, die die öffentliche Ordnung wiederherstellten. Mit der Einverständnis des Bürgermeisters bildeten die Arbeiter eine Sicherheitswehr. Sie befragten den Landrat, der versicherte, nichts mit dem Putsch zu tun zu haben. Außerdem sicherte er zu, gegen die Großbauern vorzugehen. Ein Beigeordneter (Leseberg, [[USPD]]) sollte darauf achten, dass sich der Landrat an die Abmachungen hielt. Seither herrschte in Segeberg wieder Ruhe.<ref>''[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1754726119_19200320AB/page/5 Ein frecher Junkerstreich]'', Hamburger Echo, Samstag, den 20. März 1920, Seite 5</ref><br />
<br />
Auf Sylt stellt sich [[Andreas Nielsen]] dem Putsch entgegen.<br />
<br />
==Lübeck==<br />
In [[Kreisverband Lübeck|Lübeck]], das damals noch nicht zu Schleswig-Holstein gehörte, blieb während des Kapp-Lüttwitz-Putsches alles ruhig. Zwar hatte sich der Schweriner Brigadekommandeur der Reichswehr, Generalmajor Paul von Lettow-Vorbeck, gleich am ersten Tag General Walther von Lüttwitz unterstellt und versuchte von Schwerin aus in Lübeck Einfluss zu nehmen. Jedoch: Direkt am [[13. März]] beschloss die [[Bürgerschaftswahlen in Lübeck (1919 bis 1933)|Bürgerschaft]], sich hinter die demokratische Reichsregierung zu stellen und erklärt die Verordnungen von Generalmajor Paul von Lettow-Vorbeck für nichtig. Auch der [[Lübecker Volksbote]] wehrte sich - anders als bspw. der ''Lübecker Generalanzeiger:''<blockquote>"Der Oberbefehlshaber Lettow-Vorbeck sandte uns Montag durch den hiesigen Garnisonsältesten Major Klug nicht mehr als vier Verordnungen zu, die wir abdrucken sollten. Der Mensch bildet sich wirklich ein, wir würden vor ihm in die Knie sinken und uns selbst den Strick nehmen, der für ihn aufbewahrt ist, um den Hals zu legen."<ref name=":7" /></blockquote>Man versicherte der Bevölkerung, dass die Verfassung Lübecks nicht bedroht sei.<ref name=":7" /> Der [[Lübecker Volksbote]] berichtete in dieser Zeit so gut es ging aus den besetzten Städten.<br />
<br />
==Eutin==<br />
Auch in [[Ortsverein Eutin|Eutin]], das damals noch nicht zu Schleswig-Holstein, sondern zum [[Fürstentum Lübeck|Landesteil Lübeck]] gehörte, wehrte sich die Arbeiterbewegung gegen den Putsch: Auf Impuls des SPD-Stadtratsvorsitzenden [[Paul Hensel]] wurde bereits [[1919]] eine Einwohnerwehr gebildet. Allerdings war sie nicht bewaffnet. Die Waffen sollte sie von der Reichswehr bekommen. Die aber weigerte sich, einer SPD-nahen Truppe Waffen zu geben und baute stattdessen eine eigene Einheit Zeitfreiwilliger aus ehemaligen Offizieren und örtlichen Gymnasiasten auf.<ref name=":10">Strokes, Lawrence: ''Zur Geschichte der Arbeiterbewegung in Eutin während der Weimarer Republik'', in: Paetau, Rainer/Rüdel, Holger (Hrsg.): ''Arbeiter und Arbeiterbewegung in Schleswig-Holstein im 19. und 20. Jahrhundert'', Karl-Wachholz-Verlag, Neumünster (1987), Seite 373f</ref> <br />
<br />
Die SPD hatte sich schon länger dafür eingesetzt, dass der DNVP-Kreisvorsitzende und Realschuldirektor Wilhelm Harders wegen seiner rechtsextremen Aktivitäten abberufen würde. Das war nicht gelungen. Im Putsch setzte er sich am [[13. März]] an die Spitze der Bewegung in Eutin. Zunächst versuchte er noch vergeblich die inzwischen bewaffnete Einheit Zeitfreiwilliger in der Garnison davon zu überzeugen, sich ihm anzuschließen. Wilhelm Harders gab jedoch noch nicht auf. Er fuhr nach Kiel, wo er sich Unterstützung bei den bislang erfolgreichen Putschisten holen wollte.<ref name=":10" /><br />
[[Datei:Einberufung der Zeitfreiwilligen in Eutin, 1920.png|mini|Anzeige im ''"Anzeiger für das Fürstentum Lübeck"'' vom 14.3.1920]]<br />
Am [[14. März]] macht der bürgerliche "Anzeiger für das Fürstentum Lübeck" auf mit der Überschrift: "Eine neue Regierung in Berlin!" - Er veröffentlicht die Mitteilung der Putschisten: "Berlin, 13. März. Von der Reichskanzlei wird nachstehende Kundgebung erlassen: Die bisherige Reichsregierung hat aufgehört zu sein, die Staatsgewalt ist an den Generallandschaftsdirektor Kapp als Reichskanzler und preußischen Ministerpräsident übergegangen, zum militärischen Oberbefehlshaber und als Reichswehrminister General v. Lüttwitz berufen. Eine neue Regierung der Ordnung, Freiheit und der Tat wird gebildet. Die [[Wahl zur Nationalversammlung 1919|Nationalversammlung]] und die preußische Landesversammlung werden aufgelöst. […] Die Brigade Ehrhardt ist, ohne Widerstand zu finden unter schwarz-weiß-roten Fahnen in Berlin eingezogen und hat das Regierungsviertel im weiten Umkreise streng abgesperrt." Daneben erschien die Anzeige, mit der die Zeitfreiwilligen eingezogen werden.<ref>Anzeiger für das Fürstentum Lübeck, [https://lb-eutin.kreis-oh.de/index.php?id=260&no_cache=1&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bday%5D=&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bmonth%5D=03&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Byear%5D=1920&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bindex%5D=&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bmode%5D=0&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bpage%5D=2&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Buid%5D=11309&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Baction%5D=detail&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bcontroller%5D=Paper Ausgabe vom 14.3.1920] (Login erforderlich)</ref> <br />
<br />
Am [[15. März]] begann auch im [[Fürstentum Lübeck|Landesteil Lübeck]] der Generalstreik. 2000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 180 Betreiben legten die Arbeit nieder. Weil der Regierungspräsident Wilms sich weigerte, die Einwohnerwehr zu bewaffnen, ergriffen SPD und [[USPD]] die Initiative. Sie wählte ein "Exekutiv-Komitee". Das organisierte, dass das Zeitfreiwilligenkorps seine Waffen an die Einwohnerwehr übergab. Ab da war [[Ortsverein Eutin|Eutin]] fest in der Hand der Einwohnerwehr und des Exekutiv-Komitees.<ref name=":10" /><br />
<br />
Als Wilhelm Harders mit 20-30 Soldaten aus Kiel eintraf und auf die Einwohnerwehr stieß, flüchtete er, um seiner Verhaftung zu entgehen.<ref name=":10" /> Die Nachrichtenlage muss schwierig gewesen sein, aber der [[Lübecker Volksbote]] berichtete, dass die Kieler Zeitfreiwilligen unter der Führung Wilhelm Harders ein Gebäude besetzte, das die Einwohnerwehr am [[15. März]] zurückeroberte und die Putschisten entwaffneten.<ref name=":7" /> <br />
<br />
Am [[17. März]] war die Lage noch immer nicht komplett entspannt. In der Stadt patrouillierte die Einwohnerwehr zusammen mit 30 Soldaten der Reichswehr.<ref>[http://library.fes.de/luebeck/pdf/1920/1920-065.pdf Lübecker Volksbote vom 17.03.1920]</ref> In der Umgebung durchsuchen die Freiwilligen die Güter nach Waffen.<ref name=":10" /> Am [[18. März]] vermeldet der [[Lübecker Volksbote]]: "Die deutschnationalen Gutsbesitzer gehen drauf und dran, den Arbeitern die Gleichberechtigung zu nehmen und die alte Gewalt wieder aufzurichten."<ref>[http://library.fes.de/luebeck/pdf/1920/1920-066.pdf Lübecker Volksbote vom 18.03.1920]</ref> In drei Dörfern in der Umgebung fanden die Arbeiter Waffen wie Maschinengewehre.<br />
<br />
==Literatur==<br />
<br />
*Biester, Louis: ''Erinnerungen an den Kapp-Putsch 1920 im Kreis Stormarn 1923''. 1984, In: ''Jahrbuch für den Kreis Stormarn'', Großhansdorf: ProFunda-Verlag, 1983, 2 (1984), Seite 66–79<br />
*Dähnhart, Dirk/Granier, Gerhard (Hrsg.), ''Der Kapp-Putsch in Kiel. Eine Dokumentation zum 60. Jahrestag der Märzereignisse von 1920'', in: Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte, Bd. 66. (1980)<br />
*Kuhl, Klaus: ''[http://www.kurkuhl.de/docs/kapp-putsch_bild-video-begleitheft.pdf Erbitterte Kämpfe im März 1920],'' Kiel (1980)<br />
*Meitmann, Karl: ''[https://www.dein-ads.de/fileadmin/download/pdf_grenzfriedenshefte/1963/grenzfriedenshefte-3-1963.pdf Der Kapp-Putsch in Schleswig].'' In: ''Grenzfriedenshefte'' (Husum 1963), S. 153-166<br />
*Meitmann, Karl: ''[https://www.dein-ads.de/fileadmin/download/pdf_grenzfriedenshefte/1970/grenzfriedenshefte-1-1970.pdf Der Kapp-Putsch ist da]''. In: Grenzfriedenshefte (Husum 1970) , 33-34<br />
*Paetau, Rainer: ''Märzstürme über Kiel. Sozialisten, Kapp-Putschisten und die Weimarer Republik von 1920'' in: Paetau, Rainer / Rüdel, Holger (Hrsg.): ''Arbeiter und Arbeiterbewegung in Schleswig-Holstein im 19. und 20. Jahrhundert'' (Neumünster 1987) ISBN 3-529-02913-0, S. 311-346<br />
*Perrey, Hans-Jürgen: Stormarns preußische Jahre, die Geschichte des Kreises von 1867 bis 1946/47. Neumünster, Wachholtz (1993)<br />
*Rocca, Regina: ''[https://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay22.pdf Der Kapp-Lüttwitz-Putsch in Kiel]'', in: Demokratische Geschichte, Band 3 (1988)<br />
*Schartl, Matthias: ''[https://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_08/Demokratische_Geschichte_Band_08_Essay06.pdf Landräte und Kapp-Putsch 1920 im nördlichen Schleswig-Holstein]'', in: Demokratische Geschichte, Band 8 (1993)<br />
*Schulte, Rolf: ''Der Kapp-Putsch in Eckernförde'', in: Hamer, Kurt/Schunck, Karl-Werner/Schwarz, Rolf (Hrsg.): ''Vergessen + Verdrängt - Eine andere Heimatgeschichte'', Druckhaus Schwensen Eckernförde (1984)<br />
*Vollertsen, Nils: ''Der Kapp-Putsch in Schleswig'' in: Beiträge zur Schleswiger Stadtgeschichte 24/1979, Seite 152f<br />
*Zander, Sylvina: Bad Oldesloe in der Zeit der Weimarer Republik und des Nationalsozialismus (1918–1945). Kiel, Wachholtz (2021)<br />
<br />
==Links==<br />
<br />
*{{Wikipedia|NAME=Kapp-Putsch}}<br />
*Bundesarchiv: [https://invenio.bundesarchiv.de/invenio/direktlink/2c8055cb-e8b6-44af-a698-095997100434/ Digitalisierter Aktenband R 43 I/2719 (Umsturzbestrebungen durch Kapp-Lüttwitz)]<br />
<br />
==Anmerkungen==<br />
<references group="Anm." /><br />
<br />
==Einzelnachweise==<br />
<references /></div>Kaffeeringehttps://www.spd-geschichtswerkstatt.de/index.php?title=Kapp-L%C3%BCttwitz-Putsch&diff=54015Kapp-Lüttwitz-Putsch2024-03-03T20:29:01Z<p>Kaffeeringe: /* Schleswig */</p>
<hr />
<div>Der '''Kapp-Lüttwitz-Putsch''' (Auch ''Kapp-Putsch'') war im März [[1920]] der erste Versuch rechtsextremer Kräfte, die [[1918]] aus der [[Novemberrevolution]] hervorgegangene Weimarer Republik zu beseitigen. Die Hauptaktivitäten der Putschisten konzentrierten sich auf Berlin. Es gab aber gewalttätige Auseinandersetzungen im gesamten Reichsgebiet - so auch in Schleswig-Holstein. Hier sogar besonders lange. Der Putsch scheiterte nach wenigen Tagen unter anderem am Widerstand der Arbeiterbewegung und an einem Generalstreik.<br />
<br />
==Berlin==<br />
Unter anderem wegen des Friedensvertrags von Versailles und der schlechten wirtschaftlichen Lage lösten Nationalkonservative und vor allem Teile des Offizierkorps der Reichswehr einen Militärputsch aus. Der Vertrag von Versailles sah vor, die Armee auf 100.000 Mann zu verkleinern. Deswegen wurden viele Soldaten und Offiziere aus dem Dienst entlassen. Sie taten sich in "Freikorps" wieder zusammen. Zunächst warb die SPD sogar dafür, diesen Freikorps beizutreten, um sie zu demokratisieren. Bis April [[1919]] hatte bspw. die [[Schleswig-Holsteinische Volkszeitung]] dafür geworben, dass Arbeiter dem Freikorps von Marine-Brigade von Loewenfeld eintreten mögen. Dann aber wurde klar, dass diese Organisationen anti-demokratische Absichten hatten.<ref>Paetau, Rainer: ''Konfrontation oder Kooperation. Arbeiterbewegung und bürgerliche Gesellschaft im ländlichen Schleswig-Holstein und in der Industriestadt Kiel zwischen 1900 und 1925'' (Neumünster 1988), Seite 233</ref> Trotzdem setzte [[Gustav Noske]] sie beispielsweise zur Niederschlagung des Spartakusaufstands ein.<ref>Pollähne, Lothar: [https://vorwaerts.de/artikel/gustav-noske-korbmacher-eberts-bluthund ''Gustav Noske: Vom Korbmacher zu Eberts „Bluthund“''], bei: vorwärts.de 9. Juli 2023, abgerufen, 15. Juli 2023</ref> <br />
<br />
Doch diese Privatarmeen waren auch eine Bedrohung für den Staat. So verfügte Reichspräsident [[Friedrich Ebert]] am [[29. Februar]] [[1920]] ihre Auflösung. Im Gegenzug verlangt Freikorps-General von Lüttwitz am [[10. März]] [[1920]] die Auflösung des Parlaments. <br />
[[Datei:Aufruf der Gewerkschaften zum Generalstreik Flugblatt vom 13. März 1920.JPG|mini|Aufruf der Gewerkschaften zum Generalstreik Flugblatt vom 13. März 1920]]<br />
Der Verwaltungsbeamte Wolfgang Kapp erklärte am [[13. März]] [[1920]] nach der militärischen Besetzung des Berliner Regierungsviertels durch General Walther von Lüttwitz unter Einsatz der Marine-Brigade Ehrhardt die geflüchtete Koalitionsregierung aus SPD, Zentrum und DDP unter Reichskanzler [[Gustav Bauer]] für abgesetzt, die Nationalversammlung und die preußische Regierung für aufgelöst und ernannte sich selbst zum Reichskanzler und preußischen Ministerpräsidenten. Die Reichswehr weigerte sich, die demokratische Ordnung zu verteidigen.<br />
<br />
Der Putschversuch brachte das republikanische Deutsche Reich an den Rand eines Bürgerkrieges und zwang die sozialdemokratischen Mitglieder der Reichsregierung zur Flucht aus Berlin. Die meisten Putschisten waren aktive Reichswehrangehörige oder ehemalige Angehörige der alten Armee und Marine, insbesondere der Marinebrigade Ehrhardt, sowie Mitglieder der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP).<br />
<br />
Als Reaktion rief [[Carl Legien]], der Vorsitzende des [[Allgemeiner Deutscher Gewerkschaftsbund|Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes (ADGB)]], alle in Berlin erreichbaren Funktionäre in das Gewerkschaftshaus. Die Gewerkschafter beschlossen einen Generalstreik als Reaktion auf den Kapp-Putsch. Die KPD-Führung interpretierte den Putsch zunächst als Auseinandersetzung zwischen zwei Flügeln der "Konterrevolution". Erst am [[14. März]] schloss sie sich dem Widerstand an.<ref name=":0">Siegfried, Detlef: ''[https://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_04/Demokratische_Geschichte_Band_04_Essay11.pdf “Ich war immer einer von denen, die kein Blatt vor den Mund nahmen!” Kontinuitäten und Brüche im Leben des Kieler Kommunisten Otto Preßler]'', in: Demokratischen Geschichte, Band 4 (1989)</ref> Die reichsweiten Arbeitsniederlegungen begannen am [[15. März]] [[1920]] und waren die größten in der deutschen Geschichte. Dadurch lagen Verkehrs- und Nachrichtenmittel und Betriebe still und die Putschisten konnten sich nicht mehr miteinander verständigen.<ref name=":4" /> Auch die größten Teile der staatlichen Verwaltung verweigerten die Kooperation mit dem Putschisten. Bereits am [[17. März]] endete den rechten Umsturzversuch.<br />
<br />
Die zuvor in [[MSPD]], [[USPD]] und [[KPD]] gespaltene Arbeiterbewegung hatte hier gemeinsam an einem Strang gezogen und sich die eigene Stärke vor Augen geführt. Für einige Zeit waren alle Gräben überwunden.<br />
<br />
==Schleswig-Holstein==<br />
Auch in Schleswig-Holstein führte der Kapp-Lüttwitz-Putsch zu Chaos und Blutvergießen, und zieht sich hier sogar noch etwas länger hin als im übrigen Reich. Anders als im Reich erklärte sich die Reichswehr in Schleswig-Holstein nicht für „neutral", sondern trug den Kapp-Putsch aktiv mit.<ref name=":5">Schulte, Rolf: ''Landarbeiter und Großgrundbesitzer in der Weimarer Republik am Beispiel des Altkreises Eckernförde,'' In: ''Demokratie Geschichte,'' Band 1, 1986, S. 186</ref> <br />
<br />
Der Kommandeur des Reichswehrkommandos II zu dem Schleswig-Holstein, der [[Fürstentum Lübeck|Landesteil Lübeck]] und [[Kreisverband Lübeck|Lübeck]] gehören war Generalmajor Paul von Lettow-Vorbeck. Der hatte sich schon als Kolonial-Krieger in der Kaiserzeit am Völkermord in "Deutsch-Südwestafrika" beteiligt. Er stellte sich der "neuen Regierung" der Putschisten zur Verfügung und forderte die Bevölkerung zu Ruhe und Ordnung auf. Daraufhin schlossen sich in Groß-Hamburg der Garnisonsälteste<ref group="Anm.">Die dienstältesten Offiziere wurden Garnisonältester (heute: Standortältester) genannt und waren Vorgesetzte der gesamten Garnison.</ref> Oberst von Wangenheim dem Putsch an, in Eutin der Garnisonsältesten Major Ritter, in Schleswig der Garnisonsälteste Major Hans Cuno von Lattorff oder in Heide der Garnisonsälteste Hauptmann Freiherr von Liliencron. Die Arbeiterbewegung organisierte den Widerstand - teilweise allein, teilweise zusammen mit demokratisch gesinnten Bürgerlichen; immer aber über die Parteigrenzen von SPD, [[USPD]] und [[KPD]] hinweg.<br />
<br />
Der Kapp-Lüttwitz-Putsch überschnitt sich mit der [[Minderheitenpolitik|Volksabstimmung]] über die Zugehörigkeit des Landesteils Schleswig zu Deutschland oder Dänemark. Am [[14. März]] [[1920]] fand die Abstimmung in der zweiten Zone statt. Die Pro-Dänische Propaganda griff den Putsch sofort auf. Die [[Kreisverband Flensburg|Flensburger Sozialdemokratie]] hielt dagegen. Trotzdem schreckte die Situation vermutlich viele Stimmberechtigte von der Reise nach Schleswig ab.<br />
<br />
===Kiel===<br />
[[Datei:Magnus von Levetzow 1933.jpg|links|mini|Magnus von Levetzow, 1933 als Polizeipräsident in Berlin]]<br />
Der Marinebefehlshaber Konteradmiral Magnus von Levetzow sympathisierte mit dem Putsch; schon Tage vorher hatte er "Erhöhte Bereitschaft" angeordnet. Er begründete dies mit der Gefahr eines kommunistischen Putsches und möglichen Unruhen in der Arbeiterschaft.<ref name=":1">Klaus Kuhl: ''[http://www.kurkuhl.de/docs/kapp-putsch_bild-video-begleitheft.pdf Erbitterte Kämpfe im März 1920],'' Kiel 1980. Seite 7</ref> Laut dem Eintrag in seinem dienstlichen Tagebuch vermutete er, dass Reichspräsident [[Friedrich Ebert]] und Reichswehrminister [[Gustav Noske]] in Hamburg seien, und gab Befehl, sie bei etwaiger Ankunft in Kiel sofort zu verhaften.<ref>Dirk Dähnhardt, Gerhard Granier (Hrsg.): ''Kapp-Putsch in Kiel.'' Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte, Band 66, Kiel 1980, S. 21.</ref> Er aktivierte Einheiten von Zeitfreiwilligen - weitestgehend Zivilisten, die sich für den freiwilligen Dienst an der Waffe verpflichtet hatten. Die Arbeiter beschrieben sie vor allem als "Studenten und Gymnasiasten"<ref name=":13" />. Zur Verfügung standen ihm daneben reguläre Truppen und ein Bataillon der Marine-Brigade von Loewenfeld unter dem Korvettenkapitän Franz Claassen - einem Freikorps - genannt die "Loewenfelder". <br />
[[Datei:Gustav garbe.jpg|mini|220x220px|Gustav Garbe, ca. 1920]]<br />
'''Sonnabend, [[13. März]]:''' Die Morgenausgabe der ''Kieler Zeitung'' berichtete über den Putsch.<ref name=":11">Paetau, Rainer: ''Märzstürme über Kiel. Sozialisten, Kapp-Putschisten und die Weimarer Republik von 1920'' in: Paetau, Rainer / Rüdel, Holger (Hrsg.): ''Arbeiter und Arbeiterbewegung in Schleswig-Holstein im 19. und 20. Jahrhundert'' (Neumünster 1987) ISBN 3-529-02913-0, S. 311-346</ref> Als sich die Nachricht herumsprach, organisierte die Arbeiterschaft die Abwehr. Am Mittag bereits ruhte weitestgehend die Arbeit in den Betrieben.<ref name=":16">''[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1754726119_19200323AB/page/3 Der blutige 18. März in Kiel]'', Hamburger Echo - Dienstag, den 23. März 1920, Seite 3</ref> [[MSPD]], [[USPD]] und [[KPD]] bildeten über alle politischen Gräben hinweg eine provisorische Regierung und ernannten [[Gustav Garbe]] zum Gouverneur.<ref name=":6">[http://library.fes.de/luebeck/pdf/1920/1920-063.pdf Lübecker Volksbote vom 15.3.1920]</ref><ref name=":2">{{Osterroth-100-Jahre}}, Seite 69</ref> Für die MSPD gehören desweiteren [[Gustav Radbruch]] und der [[ParteisekretärIn|Parteisekretär]] [[Ernst Frenzel]] dazu. Tatsächlich relevant wurde diese Regierung in den nächsten Tagen nicht mehr - wohl aber symbolisch.<ref name=":11" /> <br />
<br />
Die Arbeiter strömten von den Werften auf den Wilhelmplatz, wo am Nachmittag [[Gustav Garbe]] ([[MSPD]]) und [[Wilhelm Schweizer]] ([[USPD]]) sprachen.<ref name=":2" /> <br />
<br />
Zusammen ging die Menge am Abend zur Werft nach Gaarden, um dort versteckten Waffen zu holen.<ref name=":16" /> 800 Gewehre mit Munition. Am Marine-Arsenal kam es zu einem Schusswechsel.<ref name=":1" /> Das Militär griff von Wasser und Land die besetzte Werft an. Dabei starben zwei Soldaten und sieben Arbeiter.<ref name=":7">[http://library.fes.de/luebeck/pdf/1920/1920-064.pdf Lübecker Volksbote vom 16.03.1920]</ref> <br />
<br />
Die Arbeiterschaft hatte auch im Vorfeld Lager mit Waffen im Umland angelegt, die sie jetzt in die Stadt holte.<ref name=":0" /> [[Wilhelm Spiegel]] schaffte Waffen per Bahn aus [[Ortsverein Altona|Altona]] heran.<ref name=":2" /> Außerdem überfielen die Arbeiter Einheiten der unerfahrenen Zeitfreiwilligen und nahmen ihnen die Waffen ab.<ref name=":0" />[[Datei:RadbruchGustav.jpg|links|mini|220x220px|Prof. Gustav Radbruch]]<br />
[[Gustav Radbruch]] und [[Hermann Heller]] verhandelten mit Konteradmiral Magnus von Levetzow, wurden dann aber festgenommen - genau wie [[Gustav Garbe]] im [[Gewerkschaftshaus Kiel|Gewerkschaftshaus]].<br />
<br />
Am Abend erklärte Kiels parteiloser Bürgermeister Dr. Fritz Gradenwitz Konteradmiral Magnus von Levetzow, dass der Magistrat sich hinter die legale Regierung von [[Gustav Bauer]] gestellt hat. Alle deutschen Landesregierungen hatten ebenfalls den Putsch verurteilt. Die Reichsregierung war nur nach Dresden ausgewichen und die Nationalversammlung war nach Stuttgart einberufen worden. Die Putschisten hatten also nicht viel mehr als Berlin unter Kontrolle. Und dort hatten die Gewerkschaften zum Generalstreik aufgerufen und die Ministerialbürokratie verweigerte die Zusammenarbeit. Trotzdem handelte Konteradmiral Magnus von Levetzow weiterhin so, als seinen die Arbeiter die Aufständischen, die zur Ordnung gebracht werden müssten.<ref name=":11" /><br />
<br />
'''Sonntag [[14. März]]:''' "Am Sonntag herrschte schwüle Ruhe."<ref name=":16" /> In enger Abstimmung mit der Regierung Kapp ließ Konteradmiral Magnus von Levetzow den kranken Polizeipräsidenten [[Wilhelm Poller]] unter Hausarrest stellen und den Oberpräsidenten [[Heinrich Kürbis]] verhaften und ernannte Paul Lindemann zum neuen Oberpräsidenten und den ehemaligen Landrat von Löw zum Polizeipräsidenten.<ref name=":7" /><br />
<br />
Paul Lindemann war gerade erst, am [[4. Oktober]] [[1919]] als Oberbürgermeister von Kiel zurückgetreten. Er war davor bereits seit [[1912]] Oberbürgermeister und fand sich offenbar in der neuen, demokratischen Realität noch nicht so ganz zurecht. Denn es kam [[1919]] in der Stadtverordnetenvertretung zum Eklat, als Paul Lindemann die Amtseinführung des Arbeitersekretärs [[Paul Greß]] kritisch kommentierte: "Mit der Benennung eines ihrer Parteiangehörigen haben die Mehrheitsparteien der Wahl einen politischen Beigeschmack gegeben.“ [[Paul Greß]] sei "durch das Vertrauen der Parteifreunde berufen" worden. "Aber es liegt ja in der Natur solcher Umwälzungen, wie wir zurzeit eine erleben, dass grundsätzlich alles bisher Vorhandene beseitigt werden muss, ganz gleich, ob es sich bewährt hat oder nicht." Diese Aussagen wurden von allen Ratsfraktionen als Missachtung der demokratischen Kandidatenaufstellung gewertet, eine gedeihliche Zusammenarbeit erschien nicht mehr möglich. So trat er zurück.<ref>Kieler Zeitung 1. Oktober 1910, zitiert nach [http://www.kiel.de/kultur/stadtgeschicht/ob/oberbuergermeister_lindemann.php Christa Geckeler].</ref><br />
<br />
Als Oberpräsidenten der Putschisten gelang es Paul Lindemann aber am Wochenende u.a. die Unterstützung der organisierten Bauernschaft in Schleswig-Holstein für die Putschisten-Regierung. Die Landwirtschaftskammer und mehrere Bauernverbände sprachen der "neuen Regierung" das Vertrauen aus und forderte ein Ende des Generalstreiks - andernfalls wolle man keine Lebensmittel mehr liefern.<ref>''[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1754726119_19200319AB/page/1 Lindemann organisiert die Bauern]'', Hamburger Echo - Freitag, den 19. März 1920, Seite 1</ref> Es ließ sich also ahnen, unter welcher Bedrohung die Arbeiterschaft um Umland der Städte agierte. <br />
<br />
{{Ort|Name=Schiffmaschinenbauschule|LatLon=54.32752,10.12920}}<br />
<br />
Starke Patrouillen zogen durch die Straßen. Die Schiffmaschinenbauschule (heute: Muthesius Kunsthochschule) ließ Konteradmiral Magnus von Levetzow, um von dort aus das gegenüberliegende Polizeipräsidium sowie das Gewerkschaftshaus kontrollieren zu können.<ref name=":1" /> Sämtliche Zeitungen wurden verboten - ebenso wie Versammlungen, Plakate, Umzüge und Flugblätter. Bei ersten Zusammenstößen kommt es zu Opfern.<ref name=":2" /> <br />
<br />
'''Montag, [[15. März]]:''' Der Generalstreik lief jetzt im ganzen Land. Weiterhin arbeitete auch in Kiel praktisch niemand. Massive Militärpräsenz in der ganzen Stadt. Die Einheiten zwangen die Leute in ihre Häuser und schießen zur Warnung in den Straßen. Wieder gab es 3 Tote. Diesmal ein Soldat, eine Frau und ein Kind.<ref>Klaus Kuhl: ''[http://www.kurkuhl.de/docs/kapp-putsch_bild-video-begleitheft.pdf Erbitterte Kämpfe im März 1920],'' Kiel 1980. Seite 15</ref> <br />
<br />
Die Telefon- und Telegrafen-Verbindungen sind durch den Generalstreik unterbrochen. Nachrichten können sich nur langsam verbreiten. Auch den Putschisten fehlen die Kommunikationsmöglichkeiten.<ref name=":6" /><br />
<br />
'''Dienstag, [[16. März]]:''' Die Arbeiterschaft organisierte sich immer besser. Die Sicherheitswehr, eine Bereitschaftspolizei wollte keine politischen Verhaftungen vornehmen. Auch die Zeitfreiwilligen zweifelten an ihrem Einsatz. Sie hatten sich zu Landesverteidigung gemeldet, sollten jetzt aber auf ihre Landsleute schießen.<ref>Klaus Kuhl: ''[http://www.kurkuhl.de/docs/kapp-putsch_bild-video-begleitheft.pdf Erbitterte Kämpfe im März 1920],'' Kiel 1980. Seite 16</ref> Der Verband der Deckoffiziere und der Verband ehemaliger und derzeitiger Berufssoldaten stellte sich gegen die Putschisten; auf die Seite der Demokratie.<ref name=":13">''[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1754726119_19200319MO/page/1 Die Straßenkämpfe in Kiel]'', Hamburger Echo - Freitag, den 19. März 1920, Seite 1</ref><br />
<br />
'''Mittwoch, [[17. März]]:''' Der Putsch in Berlin brach zusammen. Wolfgang Kapp floh ins Exil nach Schweden. Doch die militärische Führung gab noch nicht auf. Reichswehrgruppenkommando 1 informierte Konteradmiral Magnus von Levetzow, dass "Dr. Kapp aus nationalem Gefühl und um der Einheitsfront gegen den Bolschewismus nicht im Wege zu stehen" zurückgetreten sei, und dann heißt es:<blockquote>"Für uns Soldaten kommt es darauf an, in einheitlicher Front in Verein mit Sicherheitspolizei, Einwohnerwehr und technischer Nothilfe den von den Kommunisten angekündigten Kampf mit aller Aufopferung zum Heile des Vaterlandes zu bestehen." </blockquote>Auch diesen Befehl setzte Magnus von Levetzow um. <br />
<br />
In der Holstenstraße kam es zu einem blutigen Zusammenstoß zwischen Truppen der Putschisten und Arbeitern. Zwei Menschen starben und zehn wurden verwundet.<ref name=":16" /> <br />
<br />
Aus Hamburg kamen mit einer Lokomotive Kieler Genossen zusammen mit [[Max Brauer]] und [[Walther Lamp'l]] zur Unterstützung.<ref>''[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1754726119_19200318MO/page/1 Kiel und Schleswig befreit]'', Hamburger Echo, Donnerstag, den 18. März 1920, Seite 1</ref> Magistrat, Stadtverordnetenversammlung und die vier demokratischen Parteien, SPD, USPD, Deutsche Demokratische Partei und Deutsche Volkspartei forderten Konteradmiral Magnus von Levetzow dazu auf, die politischen Gefangenen ([[Heinrich Kürbis]], [[Gustav Radbruch]], [[Hermann Heller]] u.a.) freizulassen, als Gouverneur zurückzutreten und die Übernahme dieser Aufgabe durch den Verleger der ''Kieler Zeitung'', Leutnant der Reserve Hieronimus. Das lehnte Magnus von Levetzow ab.<ref name=":13" /><br />
[[Datei:Aufruf Eduard Adler Kapp-Putsch 1920.png|mini|Aufruf an die Bevölkerung im [[Hamburger Echo]]]]<br />
'''Donnerstag, [[18. März]]:''' Am Morgen lehnte Magnus von Levetzow erneut Verhandlungen ab.<ref name=":13" /> Um 9 Uhr begannen Truppen, in eine Menschenmenge in der Wilhelminenstraße zu schießen. Die Arbeiter vertrieben die Soldaten, die geschossen hatten, Richtung Wik und stürmten die Schiffmaschinenbauschule: "Handgranaten flogen, einige Schüsse knallten und die Mannschaft war überrannt".<ref name=":16" /> <br />
<br />
Konteradmiral Magnus von Levetzow aktivierte die Loewenfelder und weitere Einheiten Zeitfreiwilliger in der Wik, die schwer bewaffnet, mit Maschinengewehren und Minenwerfern über die Feldstraße und die Holtenauerstraße Richtung Dreiecksplatz marschierten und das Gewerkschaftshaus besetzen sollten.<ref>Klaus Kuhl: ''[http://www.kurkuhl.de/docs/kapp-putsch_bild-video-begleitheft.pdf Erbitterte Kämpfe im März 1920],'' Kiel 1980. Seite 17</ref><br />
<br />
Arbeiterwehren gemeinsam mit der Sicherheitswehr stellten sich auf die Abwehr ein. Mittlerweile waren auch sie gut gerüstet.<ref name=":16" /> Auf der Holtenauerstraße am Schauspielhaus und am Kleinen Kiel kam es zu Schusswechseln. Neben der Marinebrigade Loewenfelder standen den Arbeiterwehren 3000 zeitfreiwillige Studenten und Gymnasiasten gegenüber.<ref name=":13" /> <br />
<br />
Der Arbeiterschaft gelang es, das Freikorps zurückzudrängen. Obwohl die wiederhergestellte demokratische Regierung in Berlin Konteradmiral Magnus von Levetzow abgesetzt hatte, gingen die Kämpfe weiter. <br />
<br />
Dann wurden [[Gustav Garbe]], [[Gustav Radbruch]] und [[Hermann Heller]] freigelassen. Das Militär bat um einen Waffenstillstand.<br />
<br />
Bei den Kämpfen gab es 53 tote Zivilisten, 27 Tote bei den Militärs und 180 Verwundete. Man sprach von Kiels "blutigem Donnerstag".<br />
<br />
'''Freitag [[18. März|19. März]]:''' Am Morgen ließ Konteradmiral Magnus von Levetzow [[Gustav Garbe]], inzwischen zum Zivilgouverneur ernannt, erneut verhaften. Allerdings verweigerten ihm jetzt ein Teil der Soldaten die Gefolgschaft. Nur zusammen mit den Loewenfeldern zog er zu den Kasernen in der Wik. <br />
<br />
Dort bereiteten sie sich auf einen Angriff der Arbeiterwehren vor, während Konteradmiral Magnus von Levetzow und die Kapitänleutnants Eitze und Weber eine Reise nach Berlin antrat, vermutlich um den Putsch dort zu unterstützen. Ein Posten aber in Lütjenburg erkannte und verhaftete sie. Man brachte sie ins Gefängnis nach Kiel.<ref>Anzeiger für das Fürstentum Lübeck, [https://lb-eutin.kreis-oh.de/index.php?id=260&no_cache=1&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bday%5D=&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bmonth%5D=03&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Byear%5D=1920&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bindex%5D=&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bmode%5D=0&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bpage%5D=2&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Buid%5D=11312&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Baction%5D=detail&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bcontroller%5D=Paper Ausgabe vom 23.3.1920] (Login erforderlich)</ref><br />
<br />
Die restlichen Loewenfelder in den Wiker Kasernen brachen am Abend mit schwerem Beschuss nach Norden aus. Der Friedrichsorter Arbeiterwehr gelang es nicht zu verhindern, dass sie über die Holtenauer Hochbrücke marschieren.<ref>Klaus Kuhl: ''[http://www.kurkuhl.de/docs/kapp-putsch_bild-video-begleitheft.pdf Erbitterte Kämpfe im März 1920],'' Kiel 1980. Seite 21f</ref><ref name=":15">''[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1754726119_19200320AB/page/1 Die Lage in Kiel]'', Hamburger Echo - Samstag, den 20. März 1920</ref> Auf der anderen Seite des Kaiser-Wilhelm-Kanals nahmen die Loewenfelder im Gut Knoop Stellung.<br />
<br />
Durch die Kämpfe von morgens 9 Uhr bis abends 19 Uhr<ref name=":14">''[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1754726119_19200319AB/page/2 Waffenstillstand und Verhandlungen in Kiel]'', Hamburger Echo, Freitag, den 19. März 1920, Seite 2</ref> waren einige Straßenzüge stark beschädigt: "[…] Ungeheure Menschenmengen zogen heute durch die Straßen der Stadt, um die zahlreichen durch Geschosse aller Art demolierten Häuser zu besichtigen. An zahlreichen Häusern sind die Fassaden schwer beschädigt, ganze Straßenzüge zeigen kein unversehrt gebliebenes Fenster. Geschäfte und Wirtslokale sind fast sämtliche geschlossen. Das ganze Wirtschaftsleben ruht, der Generalstreik dauert an. [[Heinrich Kürbis|Oberpräsident]] [[Heinrich Kürbis]] forderte auf, die Arbeit überall wieder aufzunehmen."<ref>Anzeiger für das Fürstentum Lübeck, [https://lb-eutin.kreis-oh.de/index.php?id=260&no_cache=1&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bday%5D=&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bmonth%5D=03&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Byear%5D=1920&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bindex%5D=&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bmode%5D=0&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bpage%5D=2&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Buid%5D=11311&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Baction%5D=detail&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bcontroller%5D=Paper Ausgabe vom 21.3.1920] (Login erforderlich)</ref> Am Abend beschlossen die Vertrauensleute von SPD und Gewerkschaften ein Ende des Generalstreiks in den lebenswichtigen Betrieben. Auch Zeitungen sollten wieder erscheinen.<ref name=":15" /><br />
<br />
'''Sonnabend, [[20. März]]:''' Am Vormittag fand erneut eine Besprechung der [[Vertrauensperson|Vertrauensleute]] von SPD und Gewerkschaften statt, die sich mit der aktuellen Lage befasste:<ref name=":14" /> Die restlichen Zeitfreiwilligen setzen sich unter Beschuss über die Levensauer Hochbrücke ab und vereinen sich bei Nortorf mit den Loewenfeldern.<ref>Klaus Kuhl: ''[http://www.kurkuhl.de/docs/kapp-putsch_bild-video-begleitheft.pdf Erbitterte Kämpfe im März 1920],'' Kiel 1980. Seite 22f</ref> Der Journalist Axel Eggebrecht, der zu den Zeitfreiwilligen gehörte berichtete vom Auftreten der Loewenfelder in Nortorf:<blockquote>"Ich erlebte, wie diese Baltikumkämpfer einem armen kleinen jüdischen Schneidermeister das Geschäft ausräumten, ihn verprügelten, die Waren auf die Strasse warfen, der Mann schrie um Hilfe."<ref>Eggebrecht, Axel: ''Der halbe Weg'', Rowohlt, 1981, zitiert nach Klaus Kuhl: ''[http://www.kurkuhl.de/docs/kapp-putsch_bild-video-begleitheft.pdf Erbitterte Kämpfe im März 1920],'' Kiel 1980.</ref></blockquote>Axel Eggebrecht setzte sich für ihn ein und erreichte, dass die Soldateska von ihm abließ.<ref>Klaus Kuhl: ''[http://www.kurkuhl.de/docs/kapp-putsch_bild-video-begleitheft.pdf Erbitterte Kämpfe im März 1920],'' Kiel 1980. Seite 22</ref> Erfolglos versuchte [[Gustav Radbruch]] die studentischen Zeitfreiwilligen von der Rückkehr nach Kiel zu überzeugen.<ref name=":3">{{Osterroth-100-Jahre}}, Seite 70</ref> <br />
<br />
Die zivilen Todesopfer des Kapp-Lüttwitz-Putsch wurden am [[24. März]] unter dem Geleit von rund 15.000 Bürgern auf dem Friedhof Eichhof und dem Nordfriedhof beigesetzt. Die Trauerrede hielt [[Gustav Radbruch]]. In seinen Erinnerungen schrieb er: "Durch meine Haltung im Kapp-Putsch wurde ich fest mit der Kieler Arbeiterschaft verbunden, fester wohl als sonst Akademiker."<ref name=":3" /> Der Tag wurde zum arbeitsfreien Feiertag erklärt.<ref name=":12">Anzeiger für das Fürstentum Lübeck, [https://lb-eutin.kreis-oh.de/index.php?id=260&no_cache=1&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bday%5D=&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bmonth%5D=03&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Byear%5D=1920&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bindex%5D=&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bmode%5D=0&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bpage%5D=2&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Buid%5D=11314&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Baction%5D=detail&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bcontroller%5D=Paper Ausgabe vom 25.3.1920] (Login erforderlich)</ref> Die Marine wählte einen Teil ihrer Offiziere neu.<ref name=":12" /><br />
[[Datei:Schleswig-Holstein, Kiel, Nordfriedhof NIK 1234.jpg|mini|220x220px|Grabstein für Wilfried von Loewenfeld, 1968-2019 Ehrengrab der Landeshauptstadt Kiel]]<br />
Auf dem Nordfriedhof erinnert immer noch ein Gedenkstein an Wilfried von Loewenfeld und seine gefallenen Putschisten. Bis zu einem Artikel in der ''taz''<ref>Geisslinger, Esther: ''[https://taz.de/Freikorps--Fuehrer-ruht-in-Ehren/!5561132/ Freikorps-Führer ruht in Ehren]'', bei: taz.de 10. 1. 2019, abgerufen 11.12.2022</ref> [[2019]] und einem darauf folgenden Ratsbeschluss<ref>[https://ratsinfo.kiel.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=22622 0327/2019 Ehrengrab Loewenfeld]</ref> handelte es sich dabei sogar um ein "Ehrengrab", das sonst nur "Opfern von Kriegen und politischer Wirren, sowie Persönlichkeiten, die sich um die Allgemeinheit verdient gemacht haben" bekommen.<br />
===Schleswig===<br />
[[Ortsverein Schleswig|Schleswig]] war die Hauptstadt der Provinz Schleswig-Holstein und Sitz des Oberpräsidenten [[Heinrich Kürbis]]. Den setzte Konteradmiral Magnus von Levetzow am [[14. März]] ab und ernannte den kürzlich zurückgetretenen Oberbürgermeister Paul Lindemann zum neuen Oberpräsidenten.<br />
<br />
Kommandeur Major Hans Cuno von Lattorff schloss sich mit einen Einheiten im Schloss Gottorf in [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]] dem Putsch direkt am Morgen des [[13. März]] an. Er forderte die Bevölkerung auf, sich ruhig zu verhalten und zensierte die Zeitung. [[Eduard Adler]] organisierte die gleichzeitig die Gegenwehr, forderte die Bevölkerung auf, sich hinter die demokratische Regierung zu stellen<ref name=":8">Schartl, Matthias: ''[https://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_08/Demokratische_Geschichte_Band_08_Essay06.pdf Landräte und Kapp-Putsch 1920 im nördlichen Schleswig-Holstein]'', in: ''Demokratie Geschichte'', Band 8 (1993)</ref> und sorgte gleichzeitig für den reibungslosen Ablauf der Volksabstimmung in Schleswig am [[14. März]]. Er erreichte, dass Züge mit zur Abstimmung Anreisenden trotz des Generalstreiks abgefertigt wurden und ihre Stimmen nicht verloren gingen.<ref>Beier, Gerhard: ''Eduard Adler''. In: ''Jungsozialisten Kiel Information'' 3/1965, zit. in: Fischer: ''"Mit uns die neue Zeit!"'', S. 31</ref> Major von Lattorff ließ [[Eduard Adler]] verhaften und am [[15. März]] auch den Vorsitzenden der Deutschen Demokratischen Partei (DDP). <br />
<br />
Die Angestellten und Beamten der Verwaltung aber vor allem die Arbeiter von [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]] war entschlossen, die Demokratie zu verteidigen. Sie schafften aus [[Ortsverein Husum|Husum]] und der näheren Umgebung Waffen und zusätzliche Männer nach [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]]. [[Adolf Köster]] und [[Karl Meitmann|Jack Meitmann]] riefen zu einem Aktionsausschuss auf, dem sich auch USPD und DDP anschlossen. Am [[15. März]] begann der Generalstreik auch in [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]]. Einige Geschäftsleute und Ärzte traten in den Gegenstreik und gründeten unter der Leitung von Franz Schoppmeier eine Zeitfreiwilligeneinheit, die sich am Schloss Gottorf postieren wollte. Stattdessen flüchteten sich die Rädelsführer in der Nacht zum [[17. März]] in die Garnison.<ref name=":8" /><br />
[[Datei:Aufruf Karl Meitmann Kapp-Putsch 1920.png|links|mini|Aufruf von Karl Meitmann, Schleswig im [[Hamburger Echo]]]]<br />
Am [[18. März]] war der Kapp-Putsch in Berlin bereits zusammengebrochen. In [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]] aber belagerten weiterhin 180 Arbeiter mit Maschinengewehren und Kanonen das Schloss und entwaffneten die Patrouillen in der Stadt. <br />
<br />
Im Schloss regte sich der Widerstand. Unteroffiziere konnten den Putsch nicht mit ihrem Eid vereinbaren. Sie drängten die Offiziere zu Verhandlungen. Die Arbeiter forderten die bedingungslose Übergabe alle Waffen und die Freilassung von [[Eduard Adler]]. Man einigte sich darauf [[Eduard Adler]] freizulassen, die Waffen aber in der Garnison zu lassen. <br />
<br />
Die Lage entspannte sich, bis ein Stoßtrupp aus dem Schloss die Arbeiter angriff. Den Arbeitern gelang es aber die Soldaten zurückzuschlagen. Dabei starben mehrere Soldaten und der Lederarbeiter [[Heinrich Fabian]]. [[Karl Meitmann|Jack Meitmann]] versuchte in die Garnison zu gelangen, um weiter zu verhandeln, wurde aber mit Waffengewalt vertrieben.<ref name=":8" /><br />
<br />
Abends traf [[Adolf Köster]] aus Flensburg ein. Jetzt nahmen die Offiziere die Übergabebedingungen an. Alle Soldaten und die Zeitfreiwilligen wurden entwaffnet. Die Offiziere verhaftet. Auf Anforderung des Aktionsausschusses traf General Kurt von Hammerstein-Equord in Schleswig ein, was die Lage weiter beruhigte.<ref name=":8" /><br />
<br />
Am [[20. März]] befürchtete man kurz, dass die aus Kiel abmarschierenden Loewenfelder in [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]] einfallen könnten. Alle wurden wieder in Alarmbereitschaft versetzt. In Verhandlungen aber, wurde Franz Claassen davon überzeugt, mit seiner Einheit Loewenfelder nach [[Ortsverein Hohenlockstedt|Lockstedter Lager]] abzuziehen.<ref name=":8" /><br />
<br />
Am [[26. Juli]] [[1936]] weihten die Nazis am Schloss Gottorf einen Gedenkstein ein, der auch heute noch an die getöteten Soldaten aber natürlich nicht an den getöteten Demokraten [[Heinrich Fabian]] erinnert. Die Inschrift lautet: "Am [[18.März]] [[1920]] starben in soldatischer Pflichterfüllung für Deutschland"<ref>''[http://www.denkmalprojekt.org/dkm_deutschland/schleswig-gottorf_1920_sh.htm Schleswig (Schloß Gottorf: 1920), Kreis Schleswig-Flensburg, Schleswig-Holstein]'', abgerufen 3.3.2024</ref><br />
<br />
===Eckernförde===<br />
[[Datei:Bergstraße Eckerförde Finanzamt.jpg|links|mini|Zuerst Lehrerseminar, dann Landratsamt, heute Finanzamt: Gebäude an der Ecke Bergstraße/Riesebyer Straße in Borby]]<br />
In [[Ortsverein Eckernförde|Eckernförde]] ahnte die Arbeiterbewegung im Vorfeld des Putschen bereits, dass sich etwas anbahnt. In verschiedenen Orten in der Umgebung formierten sich Einwohnerwehren unter der Führung ehemaliger Offiziere und es wurden auf mehreren Gütern (Hemmelsmark, Warleberg, Königsförde und Ludwigsburg) Waffen gefunden.<ref name=":5" /><br />
<br />
In der Nacht vom [[14. März|14.]] auf den [[15. März]] marschierten auch in Eckernförde ehemalige Soldaten unter Leitung des Gutsbesitzers Kellinghusen (Gut Eschelsmark) ein und besetzten Post, Bahnhof, das Kreiskrankenhaus, das Lehrerseminar und das Landratsamt. Bewaffnet hatten sich das Freikorps Kellinghusen in der Garnison in [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]]. Bürgermeister Dr. Albers und Landrat Freiherr von Schröder kooperierten mit den Putschisten. So fordert Dr. Albers sie auf, auch das Rathaus zu besetzen und Landrat Freiherr von Schröder kümmert sich um die Zensur der Eckernförder Zeitung.<ref name=":4" /><br />
<br />
Den Gewerkschaftssekretär [[Jürgen Jürgensen]] verhaften die Putschisten. Der [[USPD]]-Vorsitzende [[Richard Vosgerau]] entkam seiner Verhaftung nur knapp. <br />
<br />
Auch in Eckernförde ruhte wegen des Generalstreiks die Arbeit. Im [[Gewerkschaftshaus Eckernförde|Gewerkschaftshaus]] bereitete die Arbeiterschaft den Widerstand vor. Arbeiter enteignen die Autos der Gräfin von Reventlou und des Holzhändlers Timm. Bei Bauern und Jägern liehen sie sich Waffen<ref name=":5" /> (Gegen Quittung!).<ref name=":4" /><br />
<br />
{{Ort|Name=Langebrückstraße|LatLon=54.47256,9.83516}}<br />
<br />
Am [[16. März]] schickte Konteradmiral Magnus von Levetzow ein Schiff der Marine aus Kiel zur Unterstützung der Putschisten in Eckernförde. Militär patrouillierte in den Straßen. Als ein Trupp der Arbeiterwehr die Langebrückstraße herunter läuft, eröffnet das Militär das Feuer. Ein Arbeiter und ein Matrose wurden verwundet.<ref name=":4" /><br />
<br />
Am [[17. März]] verhinderten die Streikenden bei der Eckernförder Zeitung, dass die Putschisten ihre Nachrichten verbreiten können. Dafür werden in Borby Flugblätter in großer Menge gegen den Putsch verteilt. Die Putschisten behalfen sich mit einer Info-Tafel neben dem Rathaus. <br />
<br />
Die Arbeiterwehr verhaftete den Gutherrn von Hemmelsmark, Heinrich Prinz von Preußen, und setzt ihn im [[Gewerkschaftshaus Eckernförde|Gewerkschaftshaus]] fest. Auf seinem Gut war der Generalstreik nicht befolgt worden - im Gegensatz zu den anderen Gütern der Umgebung.<ref name=":5" /><br />
<br />
Bewaffnete Arbeiter umstellten das besetzte Kreiskrankenhaus und das Lehrerseminar und lieferten sich Schusswechsel mit den Putschisten in den Gebäuden. Landrat Freiherr von Schröder forderte in dieser Situation Verstärkung aus [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]] an. In einem Flugblatt fordert die Arbeiter auf, von den Waffen abzulassen.<ref name=":4" /><br />
<br />
Da die Arbeiterschaft ohnehin nicht auf Kampf aus ist, beschloss sie erst einmal die Stärke der Putschisten auszukundschaften. Sie schicken Arbeiter in Arbeitskleidung zum Landratsamt, die unter einem Vorwand eingelassen wurden. Die stellen fest, dass sich dort nicht allzu viele Kämpfer verschanzt haben. Die Arbeiterschaft hatte dagegen bereits 1600 Personen organisiert - in einer Zeit als Eckernförde und Borby zusammen keine 8000 Einwohnerinnen und Einwohner hatte.<br />
<br />
Die Arbeiterschaft stellten den Putschisten ein Ultimatum und boten bei Abzug freies Geleit. Zur Untermauerung der Forderung boten die Arbeiter mehrere Maschinengewehre auf, die der Gewerkschafter [[Fiete Lange]] auf dem Fahrrad aus [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]] geholt hatte, wo der Aufstand bereits zusammengebrochen war. Sie sollten in Duvenstedt verladen werden.<ref>''[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1754726119_19200323AB/page/3 Schleswig]'', Hamburger Echo - Dienstag, den 23. März 1920, Seite 3</ref><br />
<br />
Am [[18. März]] sahen die Putschisten ihre auswegslose Lage ein, akzeptierten ihre Niederlage und zogen am Morgen Richtung Schwansen ab. Die Waffen hinterließen sie der Arbeiterwehr. [[Jürgen Jürgensen]] ließen sie frei. <br />
<br />
Als die Marinesoldaten der Marine auf ihr Schiff abzogen, schaute die Bevölkerung Eckernfördes am Hafen zu. Dann fielen zwei Schüsse am Ufer. Die Marine-Soldaten schossen sofort zurück in die Menge und töteten die Gewerkschafter [[Franz Langel]] und [[Max Allewelt]]. Das Schiff fuhr mit Bürgermeister Dr. Albers zurück nach Kiel. Auch Landrat Freiherr von Schröder setzte sich später ab.<ref name=":4">Schulte, Rolf: ''Der Kapp-Putsch in Eckernförde'', in: Hamer, Kurt/Schunck, Karl-Werner/Schwarz, Rolf (Hrsg.): ''Vergessen + Verdrängt - Eine andere Heimatgeschichte'', Druckhaus Schwensen Eckernförde (1984), Seite 22f</ref> <br />
<br />
[[19. März]]: [[Fiete Lange]] zog mit einem Trupp Arbeiter südlich von [[Ortsverein Eckernförde|Eckernförde]], um die Loewenfelder aufzuhalten, die aus Kiel gen Norden abgezogen waren. Jedoch waren die Loewenfelder mittlerweile Richtung [[Ortsverein Rendsburg|Rendsburg]]/[[Ortsverein Nortorf|Nortorf]] abgebogen.<ref name=":4" /><br />
<br />
Am [[22. März]] fand eine große Trauerfeier für [[Franz Langel]] und [[Max Allewelt]] statt. <br />
===Restliche Provinz===<br />
In [[Ortsverein Heide|Heide]] versuchte am [[13. März]] der Garnisonsälteste Hauptmann Freiherr von Liliencron zusammen mit dem Apotheker Karl Lienau von der DNVP den Landrat von [[Kreisverein Norderdithmarschen|Norderdithmarschen]] dazu zu drängen, sich dem Putsch anzuschließen. Der weigerte sich. In der Nacht zum [[14. März]] verhafteten Mitglieder der [[USPD]] den Hauptmann Freiherr von Liliencron, brachten ihn zunächst nach [[Ortsverein Wöhrden|Wöhrden]], dann aber ins Gefängnis nach [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]]. 15 Mitglieder von SPD und [[USPD]] bildeten einen Aktionsausschuss und riefen den Generalstreik aus.<ref>Pfeil, Ulrich: ''Dithmarschen in der Weimarer Republik 1918-1933'', in: Gietzelt, Martin (Hrsg.): ''Geschichte Ditmarschens - Das 20. Jahrhundert'', Boyens Buchverlag (2013) <nowiki>ISBN 3804213871</nowiki></ref><br />
<br />
In [[Kreisverband Stormarn|Stormarn]] organisierte der Reichstagsabgeordnete [[Louis Biester]] den Widerstand: Am [[13. März]] versicherte er sich dass der Landrat Friedrich Knutzen auf der Seiten der Demokraten stünde. Der widersetzte sich allerdings, auf Verlagen [[Louis Biester|Louis Biesters]] eine Resolution zu unterschreiben, die alle Kreisausschussmitglieder, Amtsvorsteher und Gemeindevorsteher sowie deren Stellvertreter ihrer Ämter entheben sollte, die nicht der SPD, USPD oder DDP angehörten. Immerhin ordnete Friedrich Knutzen seine Verwaltung an, Anweisungen der Putschisten zu ignorieren. [[Louis Biester]] organisierte einen Ausschuss zur Abwehr der Putschisten. Dieser umfasste 1.500 Sozialdemokraten und zugleich fast alle Amtsvorsteher im südlichen Stormarn, deren Kommunen ebenso sozialdemokratisch orientiert waren wie die dortigen Einwohnerwehren. An einigen Orten streikten die Arbeiterinnen und Arbeiter.<ref name=":9">Stöber, Nora: ''Kapp-Lüttwitz-Putsch in Stormarn'', im: ''Stormarn Lexikon'', abgerufen 18.12.2022</ref><br />
<br />
In [[Ortsverein Bad Oldesloe|Bad Oldesloe]] organisierten SPD und [[USPD]] den Widerstand und einen anti-putschistischen Bürgerrat der auch mit Vertretern von bürgerlichen Parteien besetzt war. Aus Solidarität wurde hier für einen Tag gestreikt und eine Bürgerwehr gegründet.<ref name=":9" /><br />
<br />
In [[Ortsverein Lauenburg|Lauenburg an der Elbe]] kamen schon am [[13. März]] direkt 1500 Menschen zu einer Demonstration gegen den Putsch zusammen, auf der Bürgermeister Stoll und Demokrat Schmidt sprachen.<ref>''[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1754726119_19200314MO/page/2 Lauenburg a.d. Elbe]'', Hamburger Echo, Sonntag, den 14. März 1920, Seite 2</ref><br />
<br />
In der Stadt [[Ortsverein Bad Segeberg|Segeberg]] wurde am [[18. März]] das Gerücht verbreitet, die Arbeiterschaft wolle den Landrat Isemann hängen. 80 bewaffnete Männer, Großbauern und ihre Gehilfen, patrouillierten durch die Straßen und drängte zunächst die Arbeiter zurück. Dann ließen sich die Bauern auf Verhandlungen ein. Der Vorsitzende der Arbeiterschaft Kiehnle gewährte ihnen freies Geleit, wenn sie ihre Waffen abgeben würden. Im Vereins-Gewerbehaus gaben die Bauern ihre Waffen ab. Als sie heraus kamen, wurden sie von Halbstarken verprügelt. Der Herr des Guts Wensin und der des Hofs Mahnke aus Garbek wurden dabei stark verletzt. Die Gutsherren Freiherr von Stumm, Isenberg und Schmölcke konnten entkommen. Die Arbeiter bildeten einen Agitationsausschuss und einen Vollzugsrat, die die öffentliche Ordnung wiederherstellten. Mit der Einverständnis des Bürgermeisters bildeten die Arbeiter eine Sicherheitswehr. Sie befragten den Landrat, der versicherte, nichts mit dem Putsch zu tun zu haben. Außerdem sicherte er zu, gegen die Großbauern vorzugehen. Ein Beigeordneter (Leseberg, [[USPD]]) sollte darauf achten, dass sich der Landrat an die Abmachungen hielt. Seither herrschte in Segeberg wieder Ruhe.<ref>''[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1754726119_19200320AB/page/5 Ein frecher Junkerstreich]'', Hamburger Echo, Samstag, den 20. März 1920, Seite 5</ref><br />
<br />
Auf Sylt stellt sich [[Andreas Nielsen]] dem Putsch entgegen.<br />
<br />
==Lübeck==<br />
In [[Kreisverband Lübeck|Lübeck]], das damals noch nicht zu Schleswig-Holstein gehörte, blieb während des Kapp-Lüttwitz-Putsches alles ruhig. Zwar hatte sich der Schweriner Brigadekommandeur der Reichswehr, Generalmajor Paul von Lettow-Vorbeck, gleich am ersten Tag General Walther von Lüttwitz unterstellt und versuchte von Schwerin aus in Lübeck Einfluss zu nehmen. Jedoch: Direkt am [[13. März]] beschloss die [[Bürgerschaftswahlen in Lübeck (1919 bis 1933)|Bürgerschaft]], sich hinter die demokratische Reichsregierung zu stellen und erklärt die Verordnungen von Generalmajor Paul von Lettow-Vorbeck für nichtig. Auch der [[Lübecker Volksbote]] wehrte sich - anders als bspw. der ''Lübecker Generalanzeiger:''<blockquote>"Der Oberbefehlshaber Lettow-Vorbeck sandte uns Montag durch den hiesigen Garnisonsältesten Major Klug nicht mehr als vier Verordnungen zu, die wir abdrucken sollten. Der Mensch bildet sich wirklich ein, wir würden vor ihm in die Knie sinken und uns selbst den Strick nehmen, der für ihn aufbewahrt ist, um den Hals zu legen."<ref name=":7" /></blockquote>Man versicherte der Bevölkerung, dass die Verfassung Lübecks nicht bedroht sei.<ref name=":7" /> Der [[Lübecker Volksbote]] berichtete in dieser Zeit so gut es ging aus den besetzten Städten.<br />
<br />
==Eutin==<br />
Auch in [[Ortsverein Eutin|Eutin]], das damals noch nicht zu Schleswig-Holstein, sondern zum [[Fürstentum Lübeck|Landesteil Lübeck]] gehörte, wehrte sich die Arbeiterbewegung gegen den Putsch: Auf Impuls des SPD-Stadtratsvorsitzenden [[Paul Hensel]] wurde bereits [[1919]] eine Einwohnerwehr gebildet. Allerdings war sie nicht bewaffnet. Die Waffen sollte sie von der Reichswehr bekommen. Die aber weigerte sich, einer SPD-nahen Truppe Waffen zu geben und baute stattdessen eine eigene Einheit Zeitfreiwilliger aus ehemaligen Offizieren und örtlichen Gymnasiasten auf.<ref name=":10">Strokes, Lawrence: ''Zur Geschichte der Arbeiterbewegung in Eutin während der Weimarer Republik'', in: Paetau, Rainer/Rüdel, Holger (Hrsg.): ''Arbeiter und Arbeiterbewegung in Schleswig-Holstein im 19. und 20. Jahrhundert'', Karl-Wachholz-Verlag, Neumünster (1987), Seite 373f</ref> <br />
<br />
Die SPD hatte sich schon länger dafür eingesetzt, dass der DNVP-Kreisvorsitzende und Realschuldirektor Wilhelm Harders wegen seiner rechtsextremen Aktivitäten abberufen würde. Das war nicht gelungen. Im Putsch setzte er sich am [[13. März]] an die Spitze der Bewegung in Eutin. Zunächst versuchte er noch vergeblich die inzwischen bewaffnete Einheit Zeitfreiwilliger in der Garnison davon zu überzeugen, sich ihm anzuschließen. Wilhelm Harders gab jedoch noch nicht auf. Er fuhr nach Kiel, wo er sich Unterstützung bei den bislang erfolgreichen Putschisten holen wollte.<ref name=":10" /><br />
[[Datei:Einberufung der Zeitfreiwilligen in Eutin, 1920.png|mini|Anzeige im ''"Anzeiger für das Fürstentum Lübeck"'' vom 14.3.1920]]<br />
Am [[14. März]] macht der bürgerliche "Anzeiger für das Fürstentum Lübeck" auf mit der Überschrift: "Eine neue Regierung in Berlin!" - Er veröffentlicht die Mitteilung der Putschisten: "Berlin, 13. März. Von der Reichskanzlei wird nachstehende Kundgebung erlassen: Die bisherige Reichsregierung hat aufgehört zu sein, die Staatsgewalt ist an den Generallandschaftsdirektor Kapp als Reichskanzler und preußischen Ministerpräsident übergegangen, zum militärischen Oberbefehlshaber und als Reichswehrminister General v. Lüttwitz berufen. Eine neue Regierung der Ordnung, Freiheit und der Tat wird gebildet. Die [[Wahl zur Nationalversammlung 1919|Nationalversammlung]] und die preußische Landesversammlung werden aufgelöst. […] Die Brigade Ehrhardt ist, ohne Widerstand zu finden unter schwarz-weiß-roten Fahnen in Berlin eingezogen und hat das Regierungsviertel im weiten Umkreise streng abgesperrt." Daneben erschien die Anzeige, mit der die Zeitfreiwilligen eingezogen werden.<ref>Anzeiger für das Fürstentum Lübeck, [https://lb-eutin.kreis-oh.de/index.php?id=260&no_cache=1&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bday%5D=&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bmonth%5D=03&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Byear%5D=1920&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bindex%5D=&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bmode%5D=0&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bpage%5D=2&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Buid%5D=11309&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Baction%5D=detail&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bcontroller%5D=Paper Ausgabe vom 14.3.1920] (Login erforderlich)</ref> <br />
<br />
Am [[15. März]] begann auch im [[Fürstentum Lübeck|Landesteil Lübeck]] der Generalstreik. 2000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 180 Betreiben legten die Arbeit nieder. Weil der Regierungspräsident Wilms sich weigerte, die Einwohnerwehr zu bewaffnen, ergriffen SPD und [[USPD]] die Initiative. Sie wählte ein "Exekutiv-Komitee". Das organisierte, dass das Zeitfreiwilligenkorps seine Waffen an die Einwohnerwehr übergab. Ab da war [[Ortsverein Eutin|Eutin]] fest in der Hand der Einwohnerwehr und des Exekutiv-Komitees.<ref name=":10" /><br />
<br />
Als Wilhelm Harders mit 20-30 Soldaten aus Kiel eintraf und auf die Einwohnerwehr stieß, flüchtete er, um seiner Verhaftung zu entgehen.<ref name=":10" /> Die Nachrichtenlage muss schwierig gewesen sein, aber der [[Lübecker Volksbote]] berichtete, dass die Kieler Zeitfreiwilligen unter der Führung Wilhelm Harders ein Gebäude besetzte, das die Einwohnerwehr am [[15. März]] zurückeroberte und die Putschisten entwaffneten.<ref name=":7" /> <br />
<br />
Am [[17. März]] war die Lage noch immer nicht komplett entspannt. In der Stadt patrouillierte die Einwohnerwehr zusammen mit 30 Soldaten der Reichswehr.<ref>[http://library.fes.de/luebeck/pdf/1920/1920-065.pdf Lübecker Volksbote vom 17.03.1920]</ref> In der Umgebung durchsuchen die Freiwilligen die Güter nach Waffen.<ref name=":10" /> Am [[18. März]] vermeldet der [[Lübecker Volksbote]]: "Die deutschnationalen Gutsbesitzer gehen drauf und dran, den Arbeitern die Gleichberechtigung zu nehmen und die alte Gewalt wieder aufzurichten."<ref>[http://library.fes.de/luebeck/pdf/1920/1920-066.pdf Lübecker Volksbote vom 18.03.1920]</ref> In drei Dörfern in der Umgebung fanden die Arbeiter Waffen wie Maschinengewehre.<br />
<br />
==Literatur==<br />
<br />
*Biester, Louis: ''Erinnerungen an den Kapp-Putsch 1920 im Kreis Stormarn 1923''. 1984, In: ''Jahrbuch für den Kreis Stormarn'', Großhansdorf: ProFunda-Verlag, 1983, 2 (1984), Seite 66–79<br />
*Dähnhart, Dirk/Granier, Gerhard (Hrsg.), ''Der Kapp-Putsch in Kiel. Eine Dokumentation zum 60. Jahrestag der Märzereignisse von 1920'', in: Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte, Bd. 66. (1980)<br />
*Kuhl, Klaus: ''[http://www.kurkuhl.de/docs/kapp-putsch_bild-video-begleitheft.pdf Erbitterte Kämpfe im März 1920],'' Kiel (1980)<br />
*Meitmann, Karl: ''[https://www.dein-ads.de/fileadmin/download/pdf_grenzfriedenshefte/1963/grenzfriedenshefte-3-1963.pdf Der Kapp-Putsch in Schleswig].'' In: ''Grenzfriedenshefte'' (Husum 1963), S. 153-166<br />
*Meitmann, Karl: ''[https://www.dein-ads.de/fileadmin/download/pdf_grenzfriedenshefte/1970/grenzfriedenshefte-1-1970.pdf Der Kapp-Putsch ist da]''. In: Grenzfriedenshefte (Husum 1970) , 33-34<br />
*Paetau, Rainer: ''Märzstürme über Kiel. Sozialisten, Kapp-Putschisten und die Weimarer Republik von 1920'' in: Paetau, Rainer / Rüdel, Holger (Hrsg.): ''Arbeiter und Arbeiterbewegung in Schleswig-Holstein im 19. und 20. Jahrhundert'' (Neumünster 1987) ISBN 3-529-02913-0, S. 311-346<br />
*Perrey, Hans-Jürgen: Stormarns preußische Jahre, die Geschichte des Kreises von 1867 bis 1946/47. Neumünster, Wachholtz (1993)<br />
*Rocca, Regina: ''[https://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay22.pdf Der Kapp-Lüttwitz-Putsch in Kiel]'', in: Demokratische Geschichte, Band 3 (1988)<br />
*Schartl, Matthias: ''[https://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_08/Demokratische_Geschichte_Band_08_Essay06.pdf Landräte und Kapp-Putsch 1920 im nördlichen Schleswig-Holstein]'', in: Demokratische Geschichte, Band 8 (1993)<br />
*Schulte, Rolf: ''Der Kapp-Putsch in Eckernförde'', in: Hamer, Kurt/Schunck, Karl-Werner/Schwarz, Rolf (Hrsg.): ''Vergessen + Verdrängt - Eine andere Heimatgeschichte'', Druckhaus Schwensen Eckernförde (1984)<br />
*Vollertsen, Nils: ''Der Kapp-Putsch in Schleswig'' in: Beiträge zur Schleswiger Stadtgeschichte“ 24/1979, Seite 152f<br />
*Zander, Sylvina: Bad Oldesloe in der Zeit der Weimarer Republik und des Nationalsozialismus (1918–1945). Kiel, Wachholtz (2021)<br />
<br />
==Links==<br />
<br />
*{{Wikipedia|NAME=Kapp-Putsch}}<br />
*Bundesarchiv: [https://invenio.bundesarchiv.de/invenio/direktlink/2c8055cb-e8b6-44af-a698-095997100434/ Digitalisierter Aktenband R 43 I/2719 (Umsturzbestrebungen durch Kapp-Lüttwitz)]<br />
<br />
==Anmerkungen==<br />
<references group="Anm." /><br />
<br />
==Einzelnachweise==<br />
<references /></div>Kaffeeringehttps://www.spd-geschichtswerkstatt.de/index.php?title=Minderheitenpolitik&diff=54014Minderheitenpolitik2024-03-03T20:18:48Z<p>Kaffeeringe: /* Literatur & Links */</p>
<hr />
<div>'''Minderheitenpolitik''' betrachtet die [[Landesverband|SPD Schleswig-Holstein]] als eine Aufgabe von zentraler Bedeutung für Europa. Sie bekennt sich zu den nationalen Minderheiten und Volksgruppen in Schleswig-Holstein. Dänen, Friesen, Sinti und Roma sind für sie selbstverständlicher und bereichernder Bestandteil der Gesellschaft.<br />
<br />
==Minderheiten==<br />
===Die dänische Minderheit===<br />
Seit dem [[Deutsch-Dänischer Krieg|Deutsch-Dänischen Krieg]] [[1864]] gehörte Schleswig zu Preußen. So war eine dänische Minderheit entstanden, die nördlich von Flensburg jedoch die Mehrheit der Bevölkerung bildete. Die Haltung der SPD in Bezug auf sie war widersprüchlich. Laut Friedensvertrag sollte es eine Volksabstimmung über die Zugehörigkeit des Landesteils zu Deutschland oder Dänemark geben. Diese Klausel wurde [[1879]] von den beiden Vertragsparteien einvernehmlich annulliert. Der [[Bezirksparteitag 1902, Flensburg|SPD-Bezirksparteitag 1902]] in Flensburg bezeichnete die Klausel als "widerrechtlich beseitigt" und erklärte, dass es bei Wahlen in Nordschleswig nicht um die Nationalität des Kandidaten gehe. In der Praxis wurden diese Wahlen jedoch immer primär nach der Nationalität des Kandidaten entschieden. Die SPD konnte dort nie gute Wahlergebnisse erringen und keine Kandidaten durchsetzen. <br />
<br />
====Weimarer Republik - Die Volksabstimmung 1920====<br />
Die Volksabstimmung wurde neu angesetzt, nachdem das Deutsche Reich den Ersten Weltkrieg verloren hatte: Auf der internationalen Sozialisten-Konferenz in Bern im Februar [[1919]] trafen sich deutsche Sozialdemokraten von [[MSPD]] und [[USPD]] mit dänischen Sozialdemokraten und erklärten gemeinsam, <br />
<blockquote>"daß die neue dänisch-deutsche Grenze nicht nach dem Recht der Gewalt, sondern nach dem Recht der Selbstbestimmung der von der Änderung betroffenen Bevölkerung zu lösen ist, also durch eine Volksabstimmung. Diese Abstimmung ist für drei Gebiete gesondert vorzunehmen: 1. für das geschlossene Sprachgebiet Nordschleswigs, 2. für die südlich gelegenen, überwiegend dänischsprechenden, bisher überwiegend deutschgesinnten etwa 8 bis 10 Gemeinden; 3. für die Stadt Flensburg, wenn eine beträchtliche Zahl der wahlfähigen Bevölkerung die Abstimmung fordert. Die unter 2. bezeichneten Gemeinden stimmen eine jede für sich besonders ab. Die Vorbereitungen und die Vornahme der Abstimmung müssen in voller Freiheit erfolgen. Die Abstimmungen sollen, um unbeeinflußt von augenblicklichen Strömungen zu sein, erst nach einer gewissen Zeit vorgenommen werden. Die Grenze ist in einer Weise vorzunehmen, die Enklaven ausschließt. Nationalen Minderheiten werden in beiden Staaten die gleichen nationalen Rechte verbürgt."<ref name=":0">{{Osterroth-100-Jahre}}, Seite 67</ref></blockquote><br />
<br />
Es kam anders. Der Friedensvertrag von Versailles sah ein Abstimmungsverfahren in mehreren Zonen vor. Der [[Bezirksparteitag 1919, Kiel|Bezirksparteitag]] im Juli [[1919]] beschloss dazu einstimmig die Erklärung:<br />
<blockquote>"Die von der siegreichen Entente in Widerspruch mit den Beschlüssen der Berner Konferenz erzwungene Abstimmungsmethode vergewaltigt große Teile der deutschen Bevölkerung. Der Bezirksparteitag protestiert insbesondere dagegen, daß Tausende (sic!) von nordschleswigschen Arbeitern das Stimmrecht geraubt wird. Er protestiert gleichfalls gegen die reaktionäre Forderung der Entente, daß die gesamten Arbeiterräte des Abstimmungsgebietes aufgelöst werden sollen. Der Bezirksparteitag erwartet, daß alle Genossen Nordschleswigs bis zum letzten Augenblick auf ihren Posten ausharren. Er macht ihnen zur Pflicht, auch nach der Abtretung im Sinne des revolutionären Sozialismus zu arbeiten. Der Bezirksparteitag richtet endlich an die dänische Bruderpartei die dringende Aufforderung, während und nach der Abstimmung mit allen Mitteln dahin zu wirken, daß die wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Rechte der deutschen Arbeiterschaft dauernd gewahrt bleiben."<ref name=":0" /></blockquote><br />
Eine Konferenz der SPD Nordschleswigs am [[20. Oktober]] [[1919]] in Apenrade forderte von ihren deutsch gesinnten Anhängern die Ablehnung der Abtrennung und gab ihren dänisch gesinnten Anhängern die Abstimmung frei.<ref name=":0" /> <br />
<br />
Die [[MSPD]] organisierte eine aufwendige Werbekampagne, die mit vielen Freiwilligen, 3 Millionen Zeitungsexemplaren und 10 Millionen Flyern für den Verbleib bei Deutschland warb.<ref name=":1">{{Osterroth-100-Jahre}}, Seite 68</ref> [[Louise Schroeder]] aus [[Ortsverein Altona|Altona]], spätere Bürgermeisterin von Berlin, berichtete [[1921]] in ''[[Die Gleichheit]]'' von ihren Reisen nach Nordschleswig, einmal Anfang [[1919]], einmal ein halbes Jahr später, um für den Verbleib Nordschleswigs im Deutschen Reich zu werben und ein drittes Mal nach der Volksabstimmung ins "Jung-Dänemark".<ref>Schroeder, Louise: ''[https://fes.imageware.de/fes/web/index.html?open=GL31003&page=5 "Sie töten den Geist nicht, Ihr Brüder!"]'', ''Die Gleichheit'', 1.2.1921</ref> <br />
<br />
Die Abstimmung fand in zwei Zonen statt. Die Mehrheit in der Zone "Nordschleswig", die etwa dem modernen Amt Sønderjylland (Nordschleswig) entspricht, entschied sich am [[10. Februar]] [[1920]] für Dänemark, die in der Zone "Mittelschleswig" - ganz grob die heutigen Landkreise Schleswig-Flensburg, Nordfriesland und die Stadt Husum - am [[14. März]] für das Deutsche Reich. Diese Abstimmung fiel in die Zeit des [[Kapp-Lüttwitz-Putsch|Kapp-Lüttwitz-Putsches]], der auch in Schleswig-Holstein zu gewalttätigen Auseinandersetzungen führte. Wahrscheinlich haben deswegen weniger Menschen an der Abstimmung teilgenommen.<ref>{{Osterroth-100-Jahre}}, Seite 69</ref> Die SPD in Schleswig-Holstein verlor durch diese Entscheidung sieben [[Ortsverein|Ortsvereine]] und 1296 Mitglieder an die dänische Sozialdemokratie.<ref name=":1" /><br />
<br />
Die mit dem Übergang der Staatshoheit in Nordschleswig auf Dänemark entstandenen Fragen wurden vom Deutschen Reich in einem im Mai [[1922]] verabschiedeten Reichsgesetz geregelt. Es enthielt einen Minderheitenschutz. So erklärte der Abgeordnete [[Karl Frohme]] die Zustimmung seiner Fraktion und ergänzte: <br />
<blockquote>"Wir hoffen, dass der Minderheitenschutz baldmöglichst vertraglich festgelegt wird. Wir wünschen das vor allem, um den vorhandenen chauvinistischen Bestrebungen auf beiden Seiten der Grenze die Spitze zu nehmen."</blockquote><br />
<br />
Erhebliche Bedeutung hatte auch die Konferenz der deutschen und dänischen Sozialdemokraten am [[25. November]] [[1923]] mit ihren Vorsitzenden [[Otto Wels]] und [[Thorvald Stauning]] im Flensburger Gewerkschaftshaus. Die Anerkennung der neuen Grenze wurde bestätigt und zum Ziel erklärt, "die gegenwärtig noch vermißten, gesetzlichen Bestimmungen zu schaffen, die den berechtigten Ansprüchen der nationalen Minderheiten entsprechen und die beide Minderheiten hinsichtlich kultureller Rechte auf gleichen Fuß stellen."<ref>So berichtet das ehemalige SPD-, spätere SSW-Mitglied [[Hermann Clausen]] in seinen Memoiren.</ref> Damit erkannten beide Parteien die Grenze an, wie sie auf Grund der Volksabstimmung von [[1920]] gezogen worden war.<ref>[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-21317923.html ''Grenzkampf. Was uns trennt''], DER SPIEGEL, 5.3.1952</ref> Die Sozialdemokraten auf beiden Seiten der Grenze sollten keine nationalen Minderheitsparteien bilden, sondern der sozialdemokratischen Partei des jeweiligen Staates angegliedert werden.<br />
<br />
Anfang [[1924]] bekräftigte [[Thorvald Stauning]] in [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]] das Abkommen zwischen ihm und [[Otto Wels]]: <blockquote>"Der Stellung der Minderheiten müssen wir (dagegen) ein natürliches Interesse entgegenbringen. Die dänische Sozialdemokratie wird sich in keinerlei Übergriffe gegen die deutsche Minderheit finden. Wir haben zur Sicherstellung des kulturellen Rechtes der Minderheit das unsere beigetragen und werden dieser Angelegenheit unsere fortgesetzte Aufmerksamkeit widmen. Wir fühlen uns überzeugt, daß unsere deutschen Genossen...im Verhältnis zu der dänischen Minderheit ebenso verfahren werden [und] sind miteinander darüber einig, daß den Minderheiten zu beiden Seiten der Grenze die gleichen kulturellen Rechte gesichert werden müssen: die gleiche Freiheit in der Pflege der Muttersprache, und im übrigen alle Rechte, die den Staatsbürgern des betreffenden Landes zukommen."</blockquote> <br />
<br />
[[Hermann Clausen]] ahnte, dass diese Erklärungen "einen Sturm der Entrüstung in den nationalen und nationalistischen Kreisen" zur Folge haben mussten. Von "Gewaltgrenze" und "Landesverrat" war die Rede. In seinen Memoiren erinnert er sich an die Worte des Dorfschmiedes Philipp in einer Wahlversammlung in Goltoft in Angeln. "Du kannst seggen, wat du willst, Clausen, Dütschland wart ken Demokratie, dat dütsche Volk mutt noch durch en ganz fürchterliche Reaktion dörch." "Sah dieser einfache Mann in die Zukunft?" fragte sich Hermann Clausen. <br />
<br />
====Bundesrepublik Deutschland====<br />
Die Jahre der "fürchterlichen Reaktion", auch mit der Besetzung Dänemarks, haben auf beiden Seiten der Grenze erneut zu Spannungen zwischen Minderheit und Staat geführt. Die Zeit nach der bedingungslosen Kapitulation [[1945]] wollten einige, nicht zuletzt auch vor dem Hintergrund der Vielzahl deutscher Flüchtlinge aus den Ostgebieten sowie mangelnder politisch-kultureller Mitwirkungsrechte, erneut für eine Grenzdiskussion nutzen. Die Sozialdemokratie blieb davon nicht unberührt.<br />
<br />
Bereits auf dem ersten, von der britischen Militärbehörde offiziell verbotenen, [[Bezirksparteitag 1945, Kiel|Bezirksparteitag]] [[1945]] in Kiel war dies ein Thema. Die [[Kreisverband Flensburg|Flensburger SPD]] machte sich für den Anschluss Flensburgs an Dänemark stark und wurde daraufhin von [[Kurt Schumacher]] für aufgelöst erklärt. Sie benannte sich um in [[Sozialdemokratische Partei Flensburgs (SPF)]] und bestand - deutlich stärker als der neu gegründete [[Kreisverband Flensburg]] - weiter bis zum Wiederanschluss an die SPD einige Jahre später. <br />
<br />
Andreas Gayk sagte auf dem [[Bezirksparteitag 1946, Eutin|Bezirksparteitag 1946]]:<br />
<blockquote>"Die Sozialdemokraten Deutschlands und Dänemarks halten die durch Volksabstimmung zustandegekommene Grenze für eine gerechte Grenze. Sie ist so gerecht, wie Grenzen überhaupt sein können. Eine restlose Uebereinstimmung von Staats- und Kulturgemeinschaft gibt es auf der Welt nicht. Es sei denn, wir würden uns zu der barbarischen, nationalsozialistischen Methode der Ausweisung der Minderheiten bekennen, die in der Welt leider so sehr Schule gemacht hat. Wir, die wir die Grundsätze einer humanen Staatspolitik nicht nur im Munde führen, wir wollen keine Ausweisung, wir wollen einen Schutz der kulturellen und nationalen Minderheiten, der dänischen Minderheit in Deutschland sowohl wie der deutschen in Dänemark. [...] <br />
<br />
Wir Sozialdemokraten wollen keinen neuen außenpolitischen Zankapfel. Wir wollen in Frieden und in Freundschaft mit dem dänischen Volk leben. Genau wie unsere dänische Bruderpartei, so bekennen auch wir uns zu dem Geiste des Grenzabkommens von 1923, das von dem Vorsitzenden der dänischen Partei, dem Ministerpräsidenten Stauning, und von dem Vorsitzenden der deutschen Sozialdemokratie, von dem Genossen Wels unterzeichnet wurde."<ref>Siehe: [[Andreas Gayk]]: ''[[Andreas Gayk: Sozialismus - Sehnsucht und Ziel aller Schaffenden!|Sozialismus - Sehnsucht und Ziel aller Schaffenden!]]''</ref></blockquote><br />
<br />
Auch die [[Kabinett Lüdemann I|Regierung Lüdemann]] setzte sich für einen starken Minderheitenschutz ein. Die ''[http://www.geschichte-s-h.de/kieler-erklaerung/ Kieler Erklärung]'' von [[1949]] besagte, dass das Bekenntnis zur dänischen Gesinnung frei sei und weder angezweifelt noch überprüft werden dürfe. Sowohl Dänen als auch Friesen sollten alle Bürgerrechte haben. Dieser Standpunkt wurde [[1955]] von der Bundesregierung unter Konrad Adenauer mit den ''[https://de.wikipedia.org/wiki/Bonn-Kopenhagener_Erkl%C3%A4rungen Bonn-Kopenhagener Erklärungen]'' bestätigt.<br />
<br />
Zur [[Kommunalwahl 1951]] beschloss die SPD auf ihrem [[Bezirksparteitag 1951, Kiel|Bezirksparteitag]] in Kiel:<br />
<blockquote>"Die SPD wird überall dort eine eigene Liste aufstellen, wo sie mit einer eigenen Organisation vertreten ist. Die SPD lehnt es ebenfalls ab, sich in den Grenzkreisen an deutschen Einheitslisten zu beteiligen. Sie will keine Verantwortung für eine Politik übernehmen, die eine so deutliche Wendung zum völkertrennenden Nationalismus und Grenzkampf genommen hat."<ref>zitiert nach: {{Osterroth-100-Jahre|Seite=136}}</ref></blockquote>Am [[13. Mai]] [[1972]] fand in Flensburg eine gemeinsame Kundgebung dänischer und deutscher Sozialdemokraten mit Dänemarks Ministerpräsidenten [[Jens Otto Krag]] und Bundeskanzler [[Willy Brandt]] statt. Der SPD-Pressedienst berichtete: <br />
<blockquote>"Für die Vertreter der dänischen Minderheit in Flensburg bildet der vergangene Samstag sicherlich einen Höhepunkt ihrer politischen Arbeit seit Beendigung des Zweiten Weltkriegs: Der deutsche und der dänische Regierungschef betraten Seiten an Seite den für ihren Empfang hergerichteten Raum im 'Deutschen Haus' zu Flensburg. [[Jens Otto Krag]] und [[Willy Brandt]] sprachen warmherzige Worte über das nachbarliche Verhältnis der beiden Völker zueinander und über die Europäische Gemeinschaft. Nichts als diese schlichte Tatsachenbeschreibung ist wohl mehr geeignet, die Wandlung des Klimas im europäischen Norden zu beschreiben, die sich in den letzten zweieinhalb Jahrzehnten vollzogen hat.<br />
<br />
So harmonisch wie der Tag begann, verlief er bis zum späten Abend. Die Begegnung mit der dänischen Minderheit in Flensburg war der Auftakt zu einem Treffen deutscher und dänischer Sozialdemokraten auf dem Boden der Bundesrepublik, das sich auf dänischem Boden - in Apenrade - fortsetzte und dort seinen Abschluß fand. Auf dem Programm standen nach einer SPD-Kundgebung in Flensburg mit Krag und Brandt ein Treffen mit dem Bund Deutscher Nordschleswiger in deren, von [[Herbert Wehner]] vor einigen Jahren eingeweihten, Büchereizentrale, eine Pressekonferenz und öffentliche Kundgebung sowie am späten Abend ein Mitgliedertreffen der dänischen Sozialdemokraten in Apenrade. Vom frühen Morgen bis zum späten Abend bildeten die beiden Regierungschefs ein gut gekoppeltes, zugkräftiges Gespann."<ref>Schulz, Jochen: ''[https://library.fes.de/spdpd/1972/720515.pdf Nicht nur ein Familientreffen. Der Besuch Willy Brandts galt dem größeren Europa]'' SPD-Pressedienst, 15.5.1972, S. 3 f.</ref></blockquote><br />
<br />
[[1981]] verlegte die SPD ihren [[Landesparteitag 1981, Harrislee|Landesparteitag]] nach Harrislee, direkt an der dänischen Grenze, und beschloss dort die ''[http://beschluesse.spd-schleswig-holstein.de/wiki/Flensburger_Erkl%C3%A4rung_%281981%29 Flensburger Erklärung]''. Die Kernpunkte waren:<br />
<br />
*Wir wollen zur Vertiefung der deutsch-dänischen Beziehungen beitragen.<br />
*Wir wollen unsere Minderheitenpolitik konsequent fortsetzen.<br />
*Die Lage im Grenzgebiet weiter zu stabilisieren, ist für uns eine ständige politische Aufgabe.<br />
*Wir fühlen uns mit der deutschen Minderheit in Dänemark solidarisch.<br />
<br />
[[Datei:Flemming Meyer 2015.JPG|thumb|right|280px|Flemming Meyer war 2015 der erste SSW-Chef, der offiziell auf einem SPD-Landesparteitag sprach.]][[1990]] bekamen die Minderheiten in Schleswig-Holstein Verfassungsrang. Nur die Roma und Sinti mussten darauf noch bis [[2012]] warten.<br />
<br />
Dass zumindest die politischen Vertretung der dänischen Minderheit, der Südschleswigsche Wählerverband (SSW), auch [[2013]] noch nicht für alle ein "selbstverständlicher und bereichernder Bestandteil der Gesellschaft" war, machte die Junge Union [[2012]] klar, als das Wahlergebnis dem SSW die Rolle des "Züngleins an der Waage" der Landespolitik zuwies: Der CDU-Nachwuchs erhob gegen den Sonderstatus des SSW Klage vor dem Landesverfassungsgericht. <br />
<blockquote>"Im Moment müssen wir wieder so für unsere Sache argumentieren, wie wir es vor vielen Jahren mussten. Wir dachten, wir wären in der Akzeptanz weiter." erklärte [[Anke Spoorendonk]].<ref>Karsten Kammholz: ''[http://www.welt.de/politik/deutschland/article115860727/Mit-diesen-Daenen-legt-man-sich-besser-nicht-an.html Mit diesen Dänen legt man sich besser nicht an]'', ''Die Welt'', 3.5.2013</ref></blockquote><br />
<br />
===Die deutsche Minderheit===<br />
Nach der Volksabstimmung von [[1920]] verblieb in Nordschleswig eine Gruppe von etwa 30.000 Deutschstämmigen, damals etwa 18 Prozent der Bevölkerung. Sie schufen sich eigene Verbände, Kirchengemeinden, Parteien sowie private und öffentliche Schulen und stellten beharrlich die Forderung nach einer Grenzrevision. [[1933]] versuchten Angehörige der Minderheit zusammen mit schleswig-holsteinischen Nazis, eine Grenzverschiebung zu erreichen, fand jedoch bei Hitler keine Unterstützung. In den folgenden Jahren ideologisch gleichgeschaltet, begrüßte die Minderheit [[1940]] die Besetzung Dänemarks durch die Wehrmacht; es kam zu umfassender Kollaboration. Unter anderem dienten rund 1500 Angehörige der Minderheit in der Waffen-SS, weitere 500 in regulären Einheiten. 748 von ihnen fielen im Krieg.<ref>Nach Kühl, Jürgen: ''[http://www.bpb.de/apuz/27965/ein-nachhaltiges-minderheitenmodell?p=all Ein nachhaltiges Minderheitenmodell]'', (Bundeszentrale für politische Bildung 2004)</ref><br />
<br />
Nach der Befreiung des Landes erklärte die Minderheit ihre Loyalität gegenüber Dänemark und die Anerkennung der Grenze. Sie organisierte sich demokratisch im Bund deutscher Nordschleswiger (BDN) und weiteren Verbänden und setzte sich politisch für ihre Anliegen ein. Einen Abgeordneten ins Folketing (dän. Parlament) konnte sie erst [[1953]] entsenden. Nach der ''[http://www.geschichte-s-h.de/kieler-erklaerung/ Kieler Erklärung]'' forderte die deutsche Minderheit eine analoge Erklärung seitens der dänischen Regierung. Diesem Wunsch entsprach die Regierung nur mittelbar: Im Oktober [[1949]] versicherte der dänische Regierungschef [[Hans Hedtoft]] einer Delegation, dass für die Minderheit die gleichen Rechte gälten wie für andere Staatsbürger.<ref>Nach Kühl, Jürgen: ''[http://www.bpb.de/apuz/27965/ein-nachhaltiges-minderheitenmodell?p=all Ein nachhaltiges Minderheitenmodell]'', (Bundeszentrale für politische Bildung 2004)</ref> Weiterhin bestehende Konfliktbereiche wurden [[1955]] durch die "Bonn-Kopenhagener Erklärungen" weitgehend geklärt.<br />
<br />
Am [[17. Mai]] [[1967]] weihte [[Herbert Wehner]] als Minister für gesamtdeutsche Fragen die neue Büchereizentrale der Nordschleswiger in Apenrade ein. <br />
<blockquote>"Was hier getan wurde, wird einer von den Keimen sein, von denen man einst sagt, dass sie Wesentliches dazu beigetragen haben, dass es in Europa ein demokratisches Volksgruppenrecht gibt und jeder leben kann und keinem weh getan wird", sagte er in seiner Rede. Er sei gerne gekommen, aus "privater Liebe zu Apenrade, diesem Landstrich und seinen Menschen, aber auch aus politischen Gründen".<ref>Heesch, Volker: ''[https://www.nordschleswiger.dk/de/nordschleswig/1967-wurde-apenrade-keim-fuer-europa-von-morgen-gelegt 1967 wurde in Apenrade „ein Keim für das Europa von morgen“ gelegt]'' In: ''Der Nordschleswiger'', 16.5.2017</ref></blockquote><br />
<br />
[[1975]] wurde das "[http://www.nordschleswigwiki.info/index.php?title=Gremium_f%C3%BCr_Fragen_der_deutschen_Minderheit_beim_Landtag_in_Schleswig-Holstein Gremium für Fragen der deutschen Minderheit beim Landtag in Schleswig-Holstein]" von SPD und CDU im Landtag beschlossen. Es tagte zum ersten Mal am [[26. März]] [[1975]] und ist seither für alle Fragen zuständig, die die deutsche Volksgruppe in Nordschleswig betreffen. Dazu gehören zum Beispiel die Finanzen, Kultur oder politische Repräsentation. Das Gremium trifft sich zweimal jährlich unter Vorsitz des Landtagspräsidenten oder der Landtagspräsidentin.<br />
<br />
Siehe auch: [http://www.nordschleswigwiki.info/ Nordschleswigwiki]<br />
<br />
===Die friesische Volksgruppe===<br />
<blockquote>"Die Nordfriesen sind eine Minderheit im eigenen Land. Im [[1970]] gebildeten [[Kreisverband Nordfriesland|Kreis Nordfriesland]] leben gut 160.000 Menschen. Schätzungsweise knapp ein Drittel von ihnen würde sich wohl als Friesen bezeichnen. Weniger als 10.000 Menschen sprechen Friesisch, ein eigenständiges westgermanisches Idiom. Einen friesischen Nationalstaat hat es nie gegeben. [...] Seit dem Zeitalter der Romantik haben sich immer wieder Nordfriesen für die eigene Sprache und Kultur eingesetzt. Die friesische Bewegung wurde jedoch von Anfang an überschattet durch den deutsch-dänischen Gegensatz im alten Herzogtum Schleswig."<ref name="steensen">Steensen, Thomas: ''[http://volkskunde-sh.de/wp-content/uploads/2016/01/top_49_lite.pdf 50 Jahre Nordfriisk Instituut. Ein Überblick]'' in: ''TOP - Berichte der Gesellschaft für Volkskunde in Schleswig-Holstein'', Band 49 (2015)</ref></blockquote><br />
<br />
Am [[25. Mai]] [[1923]] wurde der Friesisch-Schleswigsche Verein (später Friisk Foriining) gegründet - die erste Organisation, die die Friesen als eigenes Volk begriff. Ab [[1925]] traten die Friesen mit einer eigenen "Liste Friesland" bei Kommunalwahlen an. All diese Bemühungen wurden aber von den Nazis beendet, denen ein zweites germanisches Volk in Deutschland mit eigener Sprache nicht ins politische Konzept passte.<ref>Friisk Foriining: [http://friiske.de/wp3/wp-content/uploads/2010/12/Vereinsbeschreibung.pdf Vereinsbeschreibung], abgerufen 28.11.2015</ref><br />
<br />
Nach Ende der Nazizeit sagte die [[Kabinett Lüdemann I|Regierung Lüdemann]] in der ''[http://www.geschichte-s-h.de/kieler-erklaerung/ Kieler Erklärung]'' auch den Friesen Minderheitenrechte zu:<br />
<br />
<blockquote>"Die hier aufgestellten Grundsätze gelten sinngemäß auch für die friesische Bevölkerung in Schleswig-Holstein."</blockquote><br />
<br />
Mit den ''Bonn-Kopenhagener Erklärungen'' war die ''Kieler Erklärung'' allerdings überholt; in denen kamen die Friesen nicht vor.<br />
<br />
Das Thema lebte neu auf, als Bundeskanzler [[Helmut Schmidt]] als erster deutscher Regierungschef einen offiziellen Besuch bei den Nordfriesen zusagte. Der friesische Minderheitenpolitiker Carsten Boysen soll den Bundeskanzler im Dezember [[1978]] auf einer Wahlveranstaltung bei der dänischen Minderheit angesprochen und ihm geklagt haben: "Für uns interessiert sich keiner!" [[Helmut Schmidt]] sagte spontan: "Doch. Ich!".<ref>''[http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-40348659.html "Soll er sich doch nasse Füße holen"]'', DER SPIEGEL, 27.8.1979</ref><br />
<br />
<blockquote>"Allerdings war diese Zusage in Unkenntnis der nordfriesischen Verhältnisse gemacht worden; weder die Existenz mehrerer nordfriesischer Gruppen noch deren sehr unterschiedliche politische Position war dem Bundeskanzler zu diesem Zeitpunkt bekannt. Die Besuchszusage wurde denn auch sofort in Schleswig-Holstein kritisch kommentiert. Im Interesse sowohl der Nordfriesen als auch des Bundeskanzlers hat der Verfasser diesen in zwei Memoranden mit der nordfriesischen Problematik vertraut gemacht. So galt der Besuch, der am [[23. August]] [[1979]] in der Gastwirtschaft Bongsiel stattfand, denn auch allen nordfriesischen Vereinen und Einrichtungen, die Gelegenheit hatten, ihre jeweiligen Positionen und Auffassungen darzulegen."<ref>Holander, Reimer Kay: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay48.pdf Die 'Niebüller Erklärung' der SPD Nordfriesland]'', in: ''Demokratische Geschichte'', Band 3(1988)</ref></blockquote><br />
<br />
Seit [[1988]] gibt es das [https://www.landtag.ltsh.de/parlament/minderheitenpolitik/gremium-friesen.html Gremium für Fragen der friesischen Volksgruppe] beim Schleswig-Holsteinischen Landtag. In der neuen Landesverfassung von [[1990]] wurde der friesischen Volksgruppe "Schutz und Förderung" zugesichert. Am [[11. November]] [[2004]] beschloss der Landtag das [https://de.wikipedia.org/wiki/Friesisch-Gesetz Gesetz zur Förderung des Friesischen im öffentlichen Raum].<ref name="steensen">Steensen, Thomas: ''[http://volkskunde-sh.de/wp-content/uploads/2016/01/top_49_lite.pdf 50 Jahre Nordfriisk Instituut. Ein Überblick]'' in: ''TOP - Berichte der Gesellschaft für Volkskunde in Schleswig-Holstein'', Band 49 (2015)</ref><br />
<br />
===Sinti und Roma===<br />
Am [[14. November]] [[2012]] nahm Schleswig-Holstein als erstes Bundesland die deutschen Sinti und Roma als Minderheit in die Verfassung des Landes auf. Ministerpräsident [[Torsten Albig]] sagte dazu:<br />
<br />
<blockquote>"Die Sinti und Roma leben seit mehr als sechs Jahrhunderten in Schleswig-Holstein und gehören zu diesem Land wie Deutsche, Dänen und Friesen. Es ist ein Zeichen der Anerkennung und Wertschätzung, dass sich dies nun endlich auch in unserer Verfassung widerspiegelt." <ref>Zit. in schleswig-holstein.de: ''[https://schleswig-holstein.de/DE/Fachinhalte/M/minderheiten/minderheiten_geschichte.html Geschichte der Minderheitenpolitik in Schleswig-Holstein]''</ref></blockquote><br />
<br />
==Minderheitenbeauftragte==<br />
[[Datei:Renate Schnack 2009.jpg|thumb|right|280px|Renate Schnack, 2009]]<br />
[[Datei:Kurt Hamer.jpeg|thumb|right|280px|Kurt Hamer in den 1970ern]]<br />
Am [[1. November]] [[1988]] führte Schleswig-Holsteins Ministerpräsident [[Björn Engholm]] das Ehrenamt des/der "Beauftragten des Ministerpräsidenten in Angelegenheiten nationaler Minderheiten und Volksgruppen, Grenzlandarbeit und Niederdeutsch" – ursprünglich: "Beauftragter für Grenzland- und Minderheitenfragen in Schleswig-Holstein" oder kurz "Grenzlandbeauftragter" – ein.<ref>schleswig-holstein.de: ''[https://schleswig-holstein.de/DE/Fachinhalte/M/minderheiten/minderheiten_geschichte.html Geschichte der Minderheitenpolitik in Schleswig-Holstein]'', abgerufen 11.12.2013</ref> Dieses Amt ist bundesweit einmalig.<br />
<br />
Im Jahr [[2000]] benannte Ministerpräsidentin [[Heide Simonis]] das Amt um in "Minderheitenbeauftragte/r" und berief [[Renate Schnack]]. Der geänderte Titel trägt der aktualisierten Minderheitenpolitik Schleswig-Holsteins Rechnung und profiliert das Amt gegenüber der Bundesebene und den Gremien Europas. Das Amt wurde zu einem wesentlichen Baustein der Minderheitenpolitik des Landes ausgebaut und hat sich national und international hohes Ansehen erworben.<br />
<br />
Die Zuständigkeit umfasst die Belange der dänischen Minderheit, der friesischen Volksgruppe, der Minderheit der deutschen Sinti und Roma in Schleswig-Holstein und der deutschen Minderheit in Dänemark sowie die Belange der deutschen Grenzverbände und der Regionalsprache Niederdeutsch. Die oder der Minderheitenbeauftragte informiert und berät die Landesregierung, beobachtet die kulturelle, soziale, wirtschaftliche und verfassungskonforme Entwicklung im Land hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf die Minderheiten und Volks- und Sprachgruppen und schaltet sich innerhalb der Landesregierung koordinierend ein.<br />
<br />
Am [[27. November]] [[2013]] fand ein Festakt zum 25-jährigen Jubiläum des Amtes statt. Die minderheitenpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, [[Birte Pauls]], sagte aus diesem Anlass: <br />
<br />
<blockquote>"Die engagierte Arbeit der bisherigen Beauftragten [[Kurt Hamer]], [[Kurt Schulz]] und jetzt (wieder) [[Renate Schnack]] genießt europaweite Anerkennung; Minderheiten sind heute ein präsentes und nicht mehr zu vernachlässigendes Thema. Nach 25 Jahren Tätigkeit der Minderheitenbeauftragten können wir sagen: Die Mittlerrolle zwischen den nationalen Minderheiten und Volksgruppen, der Mehrheitsbevölkerung und der Politik hat sich bewährt und unterstützt das respektvolle Miteinander von Mehrheits- und Minderheitsbevölkerung und den Dialog zwischen den Akteuren. Unsere Minderheitenpolitik lenkt den Blick weit über die Region hinaus – nach Europa."<ref>''[http://www.spd-schleswig-holstein.de/aktuelles/aid/5964 Minderheitenbeauftragte: Mittler und Lobbyisten seit 25 Jahren]'', 27.11.2013</ref></blockquote><br />
<br />
Bisherige Minderheitenbeauftragte der SPD:<br />
*[[2000]] - [[2005]] und [[2012]]-[[2017]]: [[Renate Schnack]]<br />
*[[1991]] - [[2000]]: [[Kurt Schulz]]<br />
*[[1988]] - [[1991]]: [[Kurt Hamer]]<br />
<br />
==Literatur & Links==<br />
*Bauer, Friedrich: ''Sozialdemokratie und Selbstbestimmungsrecht der Völker. Ein Beitrag zur Frage der deutsch-dänischen Verständigung'', (Flensburg 1921)<br />
*Beier, Ernst: ''[https://www.dein-ads.de/fileadmin/download/pdf_grenzfriedenshefte/1963/grenzfriedenshefte-3-1963.pdf Der weite Weg - Sozialdemokratie und Nationalitätenfrage in Schleswig]''. In Grenzfriedenshefte (Husum 1963), Seite 110-144<br />
*Callesen, Gerd: ''Die Schleswig-Frage in den Beziehungen zwischen dänischer und deutscher Sozialdemokratie 1912-1924'' (Schriftenreihe der Heimatkundlichen Arbeitsgemeinschaft Nordschleswig, Apenrade 1970)<br />
*[[Rolf Fischer|Fischer, Karl-Rudolf]]/[[Kurt Schulz|Schulz, Kurt]]: ''Vom Kanon der Kulturen. Minderheiten- und Volksgruppenpolitik in Schleswig-Holstein als Architektur des Friedens'' (Bräist/Bredstedt 1998)<br />
*hp: [http://www.shz.de/lokales/husumer-nachrichten/tragende-saeule-in-der-spracharbeit-id4153616.html ''Für die friesische Kultur. Tragende Säule in der Spracharbeit''], ''Husumer Nachrichten'', 19.11.2013<br />
*Kühl, Jürgen: ''[http://www.bpb.de/apuz/27965/ein-nachhaltiges-minderheitenmodell?p=all Ein nachhaltiges Minderheitenmodell]'', (Bundeszentrale für politische Bildung 2004)<br />
*Landeszentrale für politische Bildung: ''30 Jahre Bonn-Kopenhagener Erklärungen. Grenzland - Minderheiten - Partnerschaft'' (Schriftenreihe ''Gegenwartsfragen'' Heft 47)(Kiel 1985)<br />
*schleswig-holstein.de: ''[https://schleswig-holstein.de/DE/Fachinhalte/M/minderheiten/minderheiten_geschichte.html Geschichte der Minderheitenpolitik in Schleswig-Holstein]''<br />
*Vollertsen, Nils: ''SPD, socialdemokratiet og det danske mindretal'' (Odense University Studies in History and Social Sciences, Vol. 84, Odense 1984)<br />
*Vollertsen, Nils: ''Die SPD, die dänische Sozialdemokratie und die dänische Minderheit im Landesteil Schleswig zwischen 1945 und 1954'' in: Paetau, Rainer / Rüdel, Holger (Hrsg.): ''Arbeiter und Arbeiterbewegung in Schleswig-Holstein im 19. und 20. Jahrhundert'' (Neumünster 1987) ISBN 3-529-02913-0, S. 415-441<br />
<br />
==Einzelnachweise==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Minderheitenpolitik]]<br />
[[Kategorie:Gesellschaftspolitik]]<br />
[[Kategorie:Thema]]</div>Kaffeeringehttps://www.spd-geschichtswerkstatt.de/index.php?title=Kapp-L%C3%BCttwitz-Putsch&diff=54013Kapp-Lüttwitz-Putsch2024-03-03T20:15:10Z<p>Kaffeeringe: /* Literatur */</p>
<hr />
<div>Der '''Kapp-Lüttwitz-Putsch''' (Auch ''Kapp-Putsch'') war im März [[1920]] der erste Versuch rechtsextremer Kräfte, die [[1918]] aus der [[Novemberrevolution]] hervorgegangene Weimarer Republik zu beseitigen. Die Hauptaktivitäten der Putschisten konzentrierten sich auf Berlin. Es gab aber gewalttätige Auseinandersetzungen im gesamten Reichsgebiet - so auch in Schleswig-Holstein. Hier sogar besonders lange. Der Putsch scheiterte nach wenigen Tagen unter anderem am Widerstand der Arbeiterbewegung und an einem Generalstreik.<br />
<br />
==Berlin==<br />
Unter anderem wegen des Friedensvertrags von Versailles und der schlechten wirtschaftlichen Lage lösten Nationalkonservative und vor allem Teile des Offizierkorps der Reichswehr einen Militärputsch aus. Der Vertrag von Versailles sah vor, die Armee auf 100.000 Mann zu verkleinern. Deswegen wurden viele Soldaten und Offiziere aus dem Dienst entlassen. Sie taten sich in "Freikorps" wieder zusammen. Zunächst warb die SPD sogar dafür, diesen Freikorps beizutreten, um sie zu demokratisieren. Bis April [[1919]] hatte bspw. die [[Schleswig-Holsteinische Volkszeitung]] dafür geworben, dass Arbeiter dem Freikorps von Marine-Brigade von Loewenfeld eintreten mögen. Dann aber wurde klar, dass diese Organisationen anti-demokratische Absichten hatten.<ref>Paetau, Rainer: ''Konfrontation oder Kooperation. Arbeiterbewegung und bürgerliche Gesellschaft im ländlichen Schleswig-Holstein und in der Industriestadt Kiel zwischen 1900 und 1925'' (Neumünster 1988), Seite 233</ref> Trotzdem setzte [[Gustav Noske]] sie beispielsweise zur Niederschlagung des Spartakusaufstands ein.<ref>Pollähne, Lothar: [https://vorwaerts.de/artikel/gustav-noske-korbmacher-eberts-bluthund ''Gustav Noske: Vom Korbmacher zu Eberts „Bluthund“''], bei: vorwärts.de 9. Juli 2023, abgerufen, 15. Juli 2023</ref> <br />
<br />
Doch diese Privatarmeen waren auch eine Bedrohung für den Staat. So verfügte Reichspräsident [[Friedrich Ebert]] am [[29. Februar]] [[1920]] ihre Auflösung. Im Gegenzug verlangt Freikorps-General von Lüttwitz am [[10. März]] [[1920]] die Auflösung des Parlaments. <br />
[[Datei:Aufruf der Gewerkschaften zum Generalstreik Flugblatt vom 13. März 1920.JPG|mini|Aufruf der Gewerkschaften zum Generalstreik Flugblatt vom 13. März 1920]]<br />
Der Verwaltungsbeamte Wolfgang Kapp erklärte am [[13. März]] [[1920]] nach der militärischen Besetzung des Berliner Regierungsviertels durch General Walther von Lüttwitz unter Einsatz der Marine-Brigade Ehrhardt die geflüchtete Koalitionsregierung aus SPD, Zentrum und DDP unter Reichskanzler [[Gustav Bauer]] für abgesetzt, die Nationalversammlung und die preußische Regierung für aufgelöst und ernannte sich selbst zum Reichskanzler und preußischen Ministerpräsidenten. Die Reichswehr weigerte sich, die demokratische Ordnung zu verteidigen.<br />
<br />
Der Putschversuch brachte das republikanische Deutsche Reich an den Rand eines Bürgerkrieges und zwang die sozialdemokratischen Mitglieder der Reichsregierung zur Flucht aus Berlin. Die meisten Putschisten waren aktive Reichswehrangehörige oder ehemalige Angehörige der alten Armee und Marine, insbesondere der Marinebrigade Ehrhardt, sowie Mitglieder der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP).<br />
<br />
Als Reaktion rief [[Carl Legien]], der Vorsitzende des [[Allgemeiner Deutscher Gewerkschaftsbund|Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes (ADGB)]], alle in Berlin erreichbaren Funktionäre in das Gewerkschaftshaus. Die Gewerkschafter beschlossen einen Generalstreik als Reaktion auf den Kapp-Putsch. Die KPD-Führung interpretierte den Putsch zunächst als Auseinandersetzung zwischen zwei Flügeln der "Konterrevolution". Erst am [[14. März]] schloss sie sich dem Widerstand an.<ref name=":0">Siegfried, Detlef: ''[https://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_04/Demokratische_Geschichte_Band_04_Essay11.pdf “Ich war immer einer von denen, die kein Blatt vor den Mund nahmen!” Kontinuitäten und Brüche im Leben des Kieler Kommunisten Otto Preßler]'', in: Demokratischen Geschichte, Band 4 (1989)</ref> Die reichsweiten Arbeitsniederlegungen begannen am [[15. März]] [[1920]] und waren die größten in der deutschen Geschichte. Dadurch lagen Verkehrs- und Nachrichtenmittel und Betriebe still und die Putschisten konnten sich nicht mehr miteinander verständigen.<ref name=":4" /> Auch die größten Teile der staatlichen Verwaltung verweigerten die Kooperation mit dem Putschisten. Bereits am [[17. März]] endete den rechten Umsturzversuch.<br />
<br />
Die zuvor in [[MSPD]], [[USPD]] und [[KPD]] gespaltene Arbeiterbewegung hatte hier gemeinsam an einem Strang gezogen und sich die eigene Stärke vor Augen geführt. Für einige Zeit waren alle Gräben überwunden.<br />
<br />
==Schleswig-Holstein==<br />
Auch in Schleswig-Holstein führte der Kapp-Lüttwitz-Putsch zu Chaos und Blutvergießen, und zieht sich hier sogar noch etwas länger hin als im übrigen Reich. Anders als im Reich erklärte sich die Reichswehr in Schleswig-Holstein nicht für „neutral", sondern trug den Kapp-Putsch aktiv mit.<ref name=":5">Schulte, Rolf: ''Landarbeiter und Großgrundbesitzer in der Weimarer Republik am Beispiel des Altkreises Eckernförde,'' In: ''Demokratie Geschichte,'' Band 1, 1986, S. 186</ref> <br />
<br />
Der Kommandeur des Reichswehrkommandos II zu dem Schleswig-Holstein, der [[Fürstentum Lübeck|Landesteil Lübeck]] und [[Kreisverband Lübeck|Lübeck]] gehören war Generalmajor Paul von Lettow-Vorbeck. Der hatte sich schon als Kolonial-Krieger in der Kaiserzeit am Völkermord in "Deutsch-Südwestafrika" beteiligt. Er stellte sich der "neuen Regierung" der Putschisten zur Verfügung und forderte die Bevölkerung zu Ruhe und Ordnung auf. Daraufhin schlossen sich in Groß-Hamburg der Garnisonsälteste<ref group="Anm.">Die dienstältesten Offiziere wurden Garnisonältester (heute: Standortältester) genannt und waren Vorgesetzte der gesamten Garnison.</ref> Oberst von Wangenheim dem Putsch an, in Eutin der Garnisonsältesten Major Ritter, in Schleswig der Garnisonsälteste Major Hans Cuno von Lattorff oder in Heide der Garnisonsälteste Hauptmann Freiherr von Liliencron. Die Arbeiterbewegung organisierte den Widerstand - teilweise allein, teilweise zusammen mit demokratisch gesinnten Bürgerlichen; immer aber über die Parteigrenzen von SPD, [[USPD]] und [[KPD]] hinweg.<br />
<br />
Der Kapp-Lüttwitz-Putsch überschnitt sich mit der [[Minderheitenpolitik|Volksabstimmung]] über die Zugehörigkeit des Landesteils Schleswig zu Deutschland oder Dänemark. Am [[14. März]] [[1920]] fand die Abstimmung in der zweiten Zone statt. Die Pro-Dänische Propaganda griff den Putsch sofort auf. Die [[Kreisverband Flensburg|Flensburger Sozialdemokratie]] hielt dagegen. Trotzdem schreckte die Situation vermutlich viele Stimmberechtigte von der Reise nach Schleswig ab.<br />
<br />
===Kiel===<br />
[[Datei:Magnus von Levetzow 1933.jpg|links|mini|Magnus von Levetzow, 1933 als Polizeipräsident in Berlin]]<br />
Der Marinebefehlshaber Konteradmiral Magnus von Levetzow sympathisierte mit dem Putsch; schon Tage vorher hatte er "Erhöhte Bereitschaft" angeordnet. Er begründete dies mit der Gefahr eines kommunistischen Putsches und möglichen Unruhen in der Arbeiterschaft.<ref name=":1">Klaus Kuhl: ''[http://www.kurkuhl.de/docs/kapp-putsch_bild-video-begleitheft.pdf Erbitterte Kämpfe im März 1920],'' Kiel 1980. Seite 7</ref> Laut dem Eintrag in seinem dienstlichen Tagebuch vermutete er, dass Reichspräsident [[Friedrich Ebert]] und Reichswehrminister [[Gustav Noske]] in Hamburg seien, und gab Befehl, sie bei etwaiger Ankunft in Kiel sofort zu verhaften.<ref>Dirk Dähnhardt, Gerhard Granier (Hrsg.): ''Kapp-Putsch in Kiel.'' Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte, Band 66, Kiel 1980, S. 21.</ref> Er aktivierte Einheiten von Zeitfreiwilligen - weitestgehend Zivilisten, die sich für den freiwilligen Dienst an der Waffe verpflichtet hatten. Die Arbeiter beschrieben sie vor allem als "Studenten und Gymnasiasten"<ref name=":13" />. Zur Verfügung standen ihm daneben reguläre Truppen und ein Bataillon der Marine-Brigade von Loewenfeld unter dem Korvettenkapitän Franz Claassen - einem Freikorps - genannt die "Loewenfelder". <br />
[[Datei:Gustav garbe.jpg|mini|220x220px|Gustav Garbe, ca. 1920]]<br />
'''Sonnabend, [[13. März]]:''' Die Morgenausgabe der ''Kieler Zeitung'' berichtete über den Putsch.<ref name=":11">Paetau, Rainer: ''Märzstürme über Kiel. Sozialisten, Kapp-Putschisten und die Weimarer Republik von 1920'' in: Paetau, Rainer / Rüdel, Holger (Hrsg.): ''Arbeiter und Arbeiterbewegung in Schleswig-Holstein im 19. und 20. Jahrhundert'' (Neumünster 1987) ISBN 3-529-02913-0, S. 311-346</ref> Als sich die Nachricht herumsprach, organisierte die Arbeiterschaft die Abwehr. Am Mittag bereits ruhte weitestgehend die Arbeit in den Betrieben.<ref name=":16">''[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1754726119_19200323AB/page/3 Der blutige 18. März in Kiel]'', Hamburger Echo - Dienstag, den 23. März 1920, Seite 3</ref> [[MSPD]], [[USPD]] und [[KPD]] bildeten über alle politischen Gräben hinweg eine provisorische Regierung und ernannten [[Gustav Garbe]] zum Gouverneur.<ref name=":6">[http://library.fes.de/luebeck/pdf/1920/1920-063.pdf Lübecker Volksbote vom 15.3.1920]</ref><ref name=":2">{{Osterroth-100-Jahre}}, Seite 69</ref> Für die MSPD gehören desweiteren [[Gustav Radbruch]] und der [[ParteisekretärIn|Parteisekretär]] [[Ernst Frenzel]] dazu. Tatsächlich relevant wurde diese Regierung in den nächsten Tagen nicht mehr - wohl aber symbolisch.<ref name=":11" /> <br />
<br />
Die Arbeiter strömten von den Werften auf den Wilhelmplatz, wo am Nachmittag [[Gustav Garbe]] ([[MSPD]]) und [[Wilhelm Schweizer]] ([[USPD]]) sprachen.<ref name=":2" /> <br />
<br />
Zusammen ging die Menge am Abend zur Werft nach Gaarden, um dort versteckten Waffen zu holen.<ref name=":16" /> 800 Gewehre mit Munition. Am Marine-Arsenal kam es zu einem Schusswechsel.<ref name=":1" /> Das Militär griff von Wasser und Land die besetzte Werft an. Dabei starben zwei Soldaten und sieben Arbeiter.<ref name=":7">[http://library.fes.de/luebeck/pdf/1920/1920-064.pdf Lübecker Volksbote vom 16.03.1920]</ref> <br />
<br />
Die Arbeiterschaft hatte auch im Vorfeld Lager mit Waffen im Umland angelegt, die sie jetzt in die Stadt holte.<ref name=":0" /> [[Wilhelm Spiegel]] schaffte Waffen per Bahn aus [[Ortsverein Altona|Altona]] heran.<ref name=":2" /> Außerdem überfielen die Arbeiter Einheiten der unerfahrenen Zeitfreiwilligen und nahmen ihnen die Waffen ab.<ref name=":0" />[[Datei:RadbruchGustav.jpg|links|mini|220x220px|Prof. Gustav Radbruch]]<br />
[[Gustav Radbruch]] und [[Hermann Heller]] verhandelten mit Konteradmiral Magnus von Levetzow, wurden dann aber festgenommen - genau wie [[Gustav Garbe]] im [[Gewerkschaftshaus Kiel|Gewerkschaftshaus]].<br />
<br />
Am Abend erklärte Kiels parteiloser Bürgermeister Dr. Fritz Gradenwitz Konteradmiral Magnus von Levetzow, dass der Magistrat sich hinter die legale Regierung von [[Gustav Bauer]] gestellt hat. Alle deutschen Landesregierungen hatten ebenfalls den Putsch verurteilt. Die Reichsregierung war nur nach Dresden ausgewichen und die Nationalversammlung war nach Stuttgart einberufen worden. Die Putschisten hatten also nicht viel mehr als Berlin unter Kontrolle. Und dort hatten die Gewerkschaften zum Generalstreik aufgerufen und die Ministerialbürokratie verweigerte die Zusammenarbeit. Trotzdem handelte Konteradmiral Magnus von Levetzow weiterhin so, als seinen die Arbeiter die Aufständischen, die zur Ordnung gebracht werden müssten.<ref name=":11" /><br />
<br />
'''Sonntag [[14. März]]:''' "Am Sonntag herrschte schwüle Ruhe."<ref name=":16" /> In enger Abstimmung mit der Regierung Kapp ließ Konteradmiral Magnus von Levetzow den kranken Polizeipräsidenten [[Wilhelm Poller]] unter Hausarrest stellen und den Oberpräsidenten [[Heinrich Kürbis]] verhaften und ernannte Paul Lindemann zum neuen Oberpräsidenten und den ehemaligen Landrat von Löw zum Polizeipräsidenten.<ref name=":7" /><br />
<br />
Paul Lindemann war gerade erst, am [[4. Oktober]] [[1919]] als Oberbürgermeister von Kiel zurückgetreten. Er war davor bereits seit [[1912]] Oberbürgermeister und fand sich offenbar in der neuen, demokratischen Realität noch nicht so ganz zurecht. Denn es kam [[1919]] in der Stadtverordnetenvertretung zum Eklat, als Paul Lindemann die Amtseinführung des Arbeitersekretärs [[Paul Greß]] kritisch kommentierte: "Mit der Benennung eines ihrer Parteiangehörigen haben die Mehrheitsparteien der Wahl einen politischen Beigeschmack gegeben.“ [[Paul Greß]] sei "durch das Vertrauen der Parteifreunde berufen" worden. "Aber es liegt ja in der Natur solcher Umwälzungen, wie wir zurzeit eine erleben, dass grundsätzlich alles bisher Vorhandene beseitigt werden muss, ganz gleich, ob es sich bewährt hat oder nicht." Diese Aussagen wurden von allen Ratsfraktionen als Missachtung der demokratischen Kandidatenaufstellung gewertet, eine gedeihliche Zusammenarbeit erschien nicht mehr möglich. So trat er zurück.<ref>Kieler Zeitung 1. Oktober 1910, zitiert nach [http://www.kiel.de/kultur/stadtgeschicht/ob/oberbuergermeister_lindemann.php Christa Geckeler].</ref><br />
<br />
Als Oberpräsidenten der Putschisten gelang es Paul Lindemann aber am Wochenende u.a. die Unterstützung der organisierten Bauernschaft in Schleswig-Holstein für die Putschisten-Regierung. Die Landwirtschaftskammer und mehrere Bauernverbände sprachen der "neuen Regierung" das Vertrauen aus und forderte ein Ende des Generalstreiks - andernfalls wolle man keine Lebensmittel mehr liefern.<ref>''[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1754726119_19200319AB/page/1 Lindemann organisiert die Bauern]'', Hamburger Echo - Freitag, den 19. März 1920, Seite 1</ref> Es ließ sich also ahnen, unter welcher Bedrohung die Arbeiterschaft um Umland der Städte agierte. <br />
<br />
{{Ort|Name=Schiffmaschinenbauschule|LatLon=54.32752,10.12920}}<br />
<br />
Starke Patrouillen zogen durch die Straßen. Die Schiffmaschinenbauschule (heute: Muthesius Kunsthochschule) ließ Konteradmiral Magnus von Levetzow, um von dort aus das gegenüberliegende Polizeipräsidium sowie das Gewerkschaftshaus kontrollieren zu können.<ref name=":1" /> Sämtliche Zeitungen wurden verboten - ebenso wie Versammlungen, Plakate, Umzüge und Flugblätter. Bei ersten Zusammenstößen kommt es zu Opfern.<ref name=":2" /> <br />
<br />
'''Montag, [[15. März]]:''' Der Generalstreik lief jetzt im ganzen Land. Weiterhin arbeitete auch in Kiel praktisch niemand. Massive Militärpräsenz in der ganzen Stadt. Die Einheiten zwangen die Leute in ihre Häuser und schießen zur Warnung in den Straßen. Wieder gab es 3 Tote. Diesmal ein Soldat, eine Frau und ein Kind.<ref>Klaus Kuhl: ''[http://www.kurkuhl.de/docs/kapp-putsch_bild-video-begleitheft.pdf Erbitterte Kämpfe im März 1920],'' Kiel 1980. Seite 15</ref> <br />
<br />
Die Telefon- und Telegrafen-Verbindungen sind durch den Generalstreik unterbrochen. Nachrichten können sich nur langsam verbreiten. Auch den Putschisten fehlen die Kommunikationsmöglichkeiten.<ref name=":6" /><br />
<br />
'''Dienstag, [[16. März]]:''' Die Arbeiterschaft organisierte sich immer besser. Die Sicherheitswehr, eine Bereitschaftspolizei wollte keine politischen Verhaftungen vornehmen. Auch die Zeitfreiwilligen zweifelten an ihrem Einsatz. Sie hatten sich zu Landesverteidigung gemeldet, sollten jetzt aber auf ihre Landsleute schießen.<ref>Klaus Kuhl: ''[http://www.kurkuhl.de/docs/kapp-putsch_bild-video-begleitheft.pdf Erbitterte Kämpfe im März 1920],'' Kiel 1980. Seite 16</ref> Der Verband der Deckoffiziere und der Verband ehemaliger und derzeitiger Berufssoldaten stellte sich gegen die Putschisten; auf die Seite der Demokratie.<ref name=":13">''[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1754726119_19200319MO/page/1 Die Straßenkämpfe in Kiel]'', Hamburger Echo - Freitag, den 19. März 1920, Seite 1</ref><br />
<br />
'''Mittwoch, [[17. März]]:''' Der Putsch in Berlin brach zusammen. Wolfgang Kapp floh ins Exil nach Schweden. Doch die militärische Führung gab noch nicht auf. Reichswehrgruppenkommando 1 informierte Konteradmiral Magnus von Levetzow, dass "Dr. Kapp aus nationalem Gefühl und um der Einheitsfront gegen den Bolschewismus nicht im Wege zu stehen" zurückgetreten sei, und dann heißt es:<blockquote>"Für uns Soldaten kommt es darauf an, in einheitlicher Front in Verein mit Sicherheitspolizei, Einwohnerwehr und technischer Nothilfe den von den Kommunisten angekündigten Kampf mit aller Aufopferung zum Heile des Vaterlandes zu bestehen." </blockquote>Auch diesen Befehl setzte Magnus von Levetzow um. <br />
<br />
In der Holstenstraße kam es zu einem blutigen Zusammenstoß zwischen Truppen der Putschisten und Arbeitern. Zwei Menschen starben und zehn wurden verwundet.<ref name=":16" /> <br />
<br />
Aus Hamburg kamen mit einer Lokomotive Kieler Genossen zusammen mit [[Max Brauer]] und [[Walther Lamp'l]] zur Unterstützung.<ref>''[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1754726119_19200318MO/page/1 Kiel und Schleswig befreit]'', Hamburger Echo, Donnerstag, den 18. März 1920, Seite 1</ref> Magistrat, Stadtverordnetenversammlung und die vier demokratischen Parteien, SPD, USPD, Deutsche Demokratische Partei und Deutsche Volkspartei forderten Konteradmiral Magnus von Levetzow dazu auf, die politischen Gefangenen ([[Heinrich Kürbis]], [[Gustav Radbruch]], [[Hermann Heller]] u.a.) freizulassen, als Gouverneur zurückzutreten und die Übernahme dieser Aufgabe durch den Verleger der ''Kieler Zeitung'', Leutnant der Reserve Hieronimus. Das lehnte Magnus von Levetzow ab.<ref name=":13" /><br />
[[Datei:Aufruf Eduard Adler Kapp-Putsch 1920.png|mini|Aufruf an die Bevölkerung im [[Hamburger Echo]]]]<br />
'''Donnerstag, [[18. März]]:''' Am Morgen lehnte Magnus von Levetzow erneut Verhandlungen ab.<ref name=":13" /> Um 9 Uhr begannen Truppen, in eine Menschenmenge in der Wilhelminenstraße zu schießen. Die Arbeiter vertrieben die Soldaten, die geschossen hatten, Richtung Wik und stürmten die Schiffmaschinenbauschule: "Handgranaten flogen, einige Schüsse knallten und die Mannschaft war überrannt".<ref name=":16" /> <br />
<br />
Konteradmiral Magnus von Levetzow aktivierte die Loewenfelder und weitere Einheiten Zeitfreiwilliger in der Wik, die schwer bewaffnet, mit Maschinengewehren und Minenwerfern über die Feldstraße und die Holtenauerstraße Richtung Dreiecksplatz marschierten und das Gewerkschaftshaus besetzen sollten.<ref>Klaus Kuhl: ''[http://www.kurkuhl.de/docs/kapp-putsch_bild-video-begleitheft.pdf Erbitterte Kämpfe im März 1920],'' Kiel 1980. Seite 17</ref><br />
<br />
Arbeiterwehren gemeinsam mit der Sicherheitswehr stellten sich auf die Abwehr ein. Mittlerweile waren auch sie gut gerüstet.<ref name=":16" /> Auf der Holtenauerstraße am Schauspielhaus und am Kleinen Kiel kam es zu Schusswechseln. Neben der Marinebrigade Loewenfelder standen den Arbeiterwehren 3000 zeitfreiwillige Studenten und Gymnasiasten gegenüber.<ref name=":13" /> <br />
<br />
Der Arbeiterschaft gelang es, das Freikorps zurückzudrängen. Obwohl die wiederhergestellte demokratische Regierung in Berlin Konteradmiral Magnus von Levetzow abgesetzt hatte, gingen die Kämpfe weiter. <br />
<br />
Dann wurden [[Gustav Garbe]], [[Gustav Radbruch]] und [[Hermann Heller]] freigelassen. Das Militär bat um einen Waffenstillstand.<br />
<br />
Bei den Kämpfen gab es 53 tote Zivilisten, 27 Tote bei den Militärs und 180 Verwundete. Man sprach von Kiels "blutigem Donnerstag".<br />
<br />
'''Freitag [[18. März|19. März]]:''' Am Morgen ließ Konteradmiral Magnus von Levetzow [[Gustav Garbe]], inzwischen zum Zivilgouverneur ernannt, erneut verhaften. Allerdings verweigerten ihm jetzt ein Teil der Soldaten die Gefolgschaft. Nur zusammen mit den Loewenfeldern zog er zu den Kasernen in der Wik. <br />
<br />
Dort bereiteten sie sich auf einen Angriff der Arbeiterwehren vor, während Konteradmiral Magnus von Levetzow und die Kapitänleutnants Eitze und Weber eine Reise nach Berlin antrat, vermutlich um den Putsch dort zu unterstützen. Ein Posten aber in Lütjenburg erkannte und verhaftete sie. Man brachte sie ins Gefängnis nach Kiel.<ref>Anzeiger für das Fürstentum Lübeck, [https://lb-eutin.kreis-oh.de/index.php?id=260&no_cache=1&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bday%5D=&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bmonth%5D=03&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Byear%5D=1920&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bindex%5D=&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bmode%5D=0&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bpage%5D=2&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Buid%5D=11312&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Baction%5D=detail&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bcontroller%5D=Paper Ausgabe vom 23.3.1920] (Login erforderlich)</ref><br />
<br />
Die restlichen Loewenfelder in den Wiker Kasernen brachen am Abend mit schwerem Beschuss nach Norden aus. Der Friedrichsorter Arbeiterwehr gelang es nicht zu verhindern, dass sie über die Holtenauer Hochbrücke marschieren.<ref>Klaus Kuhl: ''[http://www.kurkuhl.de/docs/kapp-putsch_bild-video-begleitheft.pdf Erbitterte Kämpfe im März 1920],'' Kiel 1980. Seite 21f</ref><ref name=":15">''[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1754726119_19200320AB/page/1 Die Lage in Kiel]'', Hamburger Echo - Samstag, den 20. März 1920</ref> Auf der anderen Seite des Kaiser-Wilhelm-Kanals nahmen die Loewenfelder im Gut Knoop Stellung.<br />
<br />
Durch die Kämpfe von morgens 9 Uhr bis abends 19 Uhr<ref name=":14">''[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1754726119_19200319AB/page/2 Waffenstillstand und Verhandlungen in Kiel]'', Hamburger Echo, Freitag, den 19. März 1920, Seite 2</ref> waren einige Straßenzüge stark beschädigt: "[…] Ungeheure Menschenmengen zogen heute durch die Straßen der Stadt, um die zahlreichen durch Geschosse aller Art demolierten Häuser zu besichtigen. An zahlreichen Häusern sind die Fassaden schwer beschädigt, ganze Straßenzüge zeigen kein unversehrt gebliebenes Fenster. Geschäfte und Wirtslokale sind fast sämtliche geschlossen. Das ganze Wirtschaftsleben ruht, der Generalstreik dauert an. [[Heinrich Kürbis|Oberpräsident]] [[Heinrich Kürbis]] forderte auf, die Arbeit überall wieder aufzunehmen."<ref>Anzeiger für das Fürstentum Lübeck, [https://lb-eutin.kreis-oh.de/index.php?id=260&no_cache=1&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bday%5D=&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bmonth%5D=03&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Byear%5D=1920&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bindex%5D=&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bmode%5D=0&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bpage%5D=2&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Buid%5D=11311&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Baction%5D=detail&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bcontroller%5D=Paper Ausgabe vom 21.3.1920] (Login erforderlich)</ref> Am Abend beschlossen die Vertrauensleute von SPD und Gewerkschaften ein Ende des Generalstreiks in den lebenswichtigen Betrieben. Auch Zeitungen sollten wieder erscheinen.<ref name=":15" /><br />
<br />
'''Sonnabend, [[20. März]]:''' Am Vormittag fand erneut eine Besprechung der [[Vertrauensperson|Vertrauensleute]] von SPD und Gewerkschaften statt, die sich mit der aktuellen Lage befasste:<ref name=":14" /> Die restlichen Zeitfreiwilligen setzen sich unter Beschuss über die Levensauer Hochbrücke ab und vereinen sich bei Nortorf mit den Loewenfeldern.<ref>Klaus Kuhl: ''[http://www.kurkuhl.de/docs/kapp-putsch_bild-video-begleitheft.pdf Erbitterte Kämpfe im März 1920],'' Kiel 1980. Seite 22f</ref> Der Journalist Axel Eggebrecht, der zu den Zeitfreiwilligen gehörte berichtete vom Auftreten der Loewenfelder in Nortorf:<blockquote>"Ich erlebte, wie diese Baltikumkämpfer einem armen kleinen jüdischen Schneidermeister das Geschäft ausräumten, ihn verprügelten, die Waren auf die Strasse warfen, der Mann schrie um Hilfe."<ref>Eggebrecht, Axel: ''Der halbe Weg'', Rowohlt, 1981, zitiert nach Klaus Kuhl: ''[http://www.kurkuhl.de/docs/kapp-putsch_bild-video-begleitheft.pdf Erbitterte Kämpfe im März 1920],'' Kiel 1980.</ref></blockquote>Axel Eggebrecht setzte sich für ihn ein und erreichte, dass die Soldateska von ihm abließ.<ref>Klaus Kuhl: ''[http://www.kurkuhl.de/docs/kapp-putsch_bild-video-begleitheft.pdf Erbitterte Kämpfe im März 1920],'' Kiel 1980. Seite 22</ref> Erfolglos versuchte [[Gustav Radbruch]] die studentischen Zeitfreiwilligen von der Rückkehr nach Kiel zu überzeugen.<ref name=":3">{{Osterroth-100-Jahre}}, Seite 70</ref> <br />
<br />
Die zivilen Todesopfer des Kapp-Lüttwitz-Putsch wurden am [[24. März]] unter dem Geleit von rund 15.000 Bürgern auf dem Friedhof Eichhof und dem Nordfriedhof beigesetzt. Die Trauerrede hielt [[Gustav Radbruch]]. In seinen Erinnerungen schrieb er: "Durch meine Haltung im Kapp-Putsch wurde ich fest mit der Kieler Arbeiterschaft verbunden, fester wohl als sonst Akademiker."<ref name=":3" /> Der Tag wurde zum arbeitsfreien Feiertag erklärt.<ref name=":12">Anzeiger für das Fürstentum Lübeck, [https://lb-eutin.kreis-oh.de/index.php?id=260&no_cache=1&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bday%5D=&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bmonth%5D=03&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Byear%5D=1920&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bindex%5D=&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bmode%5D=0&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bpage%5D=2&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Buid%5D=11314&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Baction%5D=detail&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bcontroller%5D=Paper Ausgabe vom 25.3.1920] (Login erforderlich)</ref> Die Marine wählte einen Teil ihrer Offiziere neu.<ref name=":12" /><br />
[[Datei:Schleswig-Holstein, Kiel, Nordfriedhof NIK 1234.jpg|mini|220x220px|Grabstein für Wilfried von Loewenfeld, 1968-2019 Ehrengrab der Landeshauptstadt Kiel]]<br />
Auf dem Nordfriedhof erinnert immer noch ein Gedenkstein an Wilfried von Loewenfeld und seine gefallenen Putschisten. Bis zu einem Artikel in der ''taz''<ref>Geisslinger, Esther: ''[https://taz.de/Freikorps--Fuehrer-ruht-in-Ehren/!5561132/ Freikorps-Führer ruht in Ehren]'', bei: taz.de 10. 1. 2019, abgerufen 11.12.2022</ref> [[2019]] und einem darauf folgenden Ratsbeschluss<ref>[https://ratsinfo.kiel.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=22622 0327/2019 Ehrengrab Loewenfeld]</ref> handelte es sich dabei sogar um ein "Ehrengrab", das sonst nur "Opfern von Kriegen und politischer Wirren, sowie Persönlichkeiten, die sich um die Allgemeinheit verdient gemacht haben" bekommen.<br />
===Schleswig===<br />
[[Ortsverein Schleswig|Schleswig]] war die Hauptstadt der Provinz Schleswig-Holstein und Sitz des Oberpräsidenten [[Heinrich Kürbis]]. Den setzte Konteradmiral Magnus von Levetzow am [[14. März]] ab und ernannte den kürzlich zurückgetretenen Oberbürgermeister Paul Lindemann zum neuen Oberpräsidenten.<br />
<br />
Kommandeur Major Hans Cuno von Lattorff schloss sich mit einen Einheiten im Schloss Gottorf in [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]] dem Putsch direkt am Morgen des [[13. März]] an. Er forderte die Bevölkerung auf, sich ruhig zu verhalten und zensierte die Zeitung. [[Eduard Adler]] organisierte die gleichzeitig die Gegenwehr, forderte die Bevölkerung auf, sich hinter die demokratische Regierung zu stellen<ref name=":8">Schartl, Matthias: ''[https://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_08/Demokratische_Geschichte_Band_08_Essay06.pdf Landräte und Kapp-Putsch 1920 im nördlichen Schleswig-Holstein]'', in: ''Demokratie Geschichte'', Band 8 (1993)</ref> und sorgte gleichzeitig für den reibungslosen Ablauf der Volksabstimmung in Schleswig am [[14. März]]. Er erreichte, dass Züge mit zur Abstimmung Anreisenden trotz des Generalstreiks abgefertigt wurden und ihre Stimmen nicht verloren gingen.<ref>Beier, Gerhard: ''Eduard Adler''. In: ''Jungsozialisten Kiel Information'' 3/1965, zit. in: Fischer: ''"Mit uns die neue Zeit!"'', S. 31</ref> Major von Lattorff ließ [[Eduard Adler]] verhaften und am [[15. März]] auch den Vorsitzenden der Deutschen Demokratischen Partei (DDP). <br />
<br />
Die Angestellten und Beamten der Verwaltung aber vor allem die Arbeiter von [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]] war entschlossen, die Demokratie zu verteidigen. Sie schafften aus [[Ortsverein Husum|Husum]] und der näheren Umgebung Waffen und zusätzliche Männer nach [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]]. [[Adolf Köster]] und [[Karl Meitmann|Jack Meitmann]] riefen zu einem Aktionsausschuss auf, dem sich auch USPD und DDP anschlossen. Am [[15. März]] begann der Generalstreik auch in [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]]. Einige Geschäftsleute und Ärzte traten in den Gegenstreik und gründeten unter der Leitung von Franz Schoppmeier eine Zeitfreiwilligeneinheit, die sich am Schloss Gottorf postieren wollte. Stattdessen flüchteten sich die Rädelsführer in der Nacht zum [[17. März]] in die Garnison.<ref name=":8" /><br />
[[Datei:Aufruf Karl Meitmann Kapp-Putsch 1920.png|links|mini|Aufruf von Karl Meitmann, Schleswig im [[Hamburger Echo]]]]<br />
Am [[18. März]] war der Kapp-Putsch in Berlin bereits zusammengebrochen. In [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]] aber belagerten weiterhin 180 Arbeiter mit Maschinengewehren und Kanonen das Schloss und entwaffneten die Patrouillen in der Stadt. <br />
<br />
Im Schloss regte sich der Widerstand. Unteroffiziere konnten den Putsch nicht mit ihrem Eid vereinbaren. Sie drängten die Offiziere zu Verhandlungen. Die Arbeiter forderten die bedingungslose Übergabe alle Waffen und die Freilassung von [[Eduard Adler]]. Man einigte sich darauf [[Eduard Adler]] freizulassen, die Waffen aber in der Garnison zu lassen. <br />
<br />
Die Lage entspannte sich, bis ein Stoßtrupp aus dem Schloss die Arbeiter angriff. Den Arbeitern gelang es aber die Soldaten zurückzuschlagen. Dabei starben mehrere Soldaten und der Lederarbeiter [[Heinrich Fabian]]. [[Karl Meitmann|Jack Meitmann]] versuchte in die Garnison zu gelangen, um weiter zu verhandeln, wurde aber mit Waffengewalt vertrieben.<ref name=":8" /><br />
<br />
Abends traf [[Adolf Köster]] aus Flensburg ein. Jetzt nahmen die Offiziere die Übergabebedingungen an. Alle Soldaten und die Zeitfreiwilligen wurden entwaffnet. Die Offiziere verhaftet. Auf Anforderung des Aktionsausschusses traf General Kurt von Hammerstein-Equord in Schleswig ein, was die Lage weiter beruhigte.<ref name=":8" /><br />
<br />
Am [[20. März]] befürchtete man kurz, dass die aus Kiel abmarschierenden Loewenfelder in [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]] einfallen könnten. Alle wurden wieder in Alarmbereitschaft versetzt. In Verhandlungen aber, wurde Franz Claassen davon überzeugt, mit seiner Einheit Loewenfelder nach [[Ortsverein Hohenlockstedt|Lockstedter Lager]] abzuziehen.<ref name=":8" /><br />
<br />
===Eckernförde===<br />
[[Datei:Bergstraße Eckerförde Finanzamt.jpg|links|mini|Zuerst Lehrerseminar, dann Landratsamt, heute Finanzamt: Gebäude an der Ecke Bergstraße/Riesebyer Straße in Borby]]<br />
In [[Ortsverein Eckernförde|Eckernförde]] ahnte die Arbeiterbewegung im Vorfeld des Putschen bereits, dass sich etwas anbahnt. In verschiedenen Orten in der Umgebung formierten sich Einwohnerwehren unter der Führung ehemaliger Offiziere und es wurden auf mehreren Gütern (Hemmelsmark, Warleberg, Königsförde und Ludwigsburg) Waffen gefunden.<ref name=":5" /><br />
<br />
In der Nacht vom [[14. März|14.]] auf den [[15. März]] marschierten auch in Eckernförde ehemalige Soldaten unter Leitung des Gutsbesitzers Kellinghusen (Gut Eschelsmark) ein und besetzten Post, Bahnhof, das Kreiskrankenhaus, das Lehrerseminar und das Landratsamt. Bewaffnet hatten sich das Freikorps Kellinghusen in der Garnison in [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]]. Bürgermeister Dr. Albers und Landrat Freiherr von Schröder kooperierten mit den Putschisten. So fordert Dr. Albers sie auf, auch das Rathaus zu besetzen und Landrat Freiherr von Schröder kümmert sich um die Zensur der Eckernförder Zeitung.<ref name=":4" /><br />
<br />
Den Gewerkschaftssekretär [[Jürgen Jürgensen]] verhaften die Putschisten. Der [[USPD]]-Vorsitzende [[Richard Vosgerau]] entkam seiner Verhaftung nur knapp. <br />
<br />
Auch in Eckernförde ruhte wegen des Generalstreiks die Arbeit. Im [[Gewerkschaftshaus Eckernförde|Gewerkschaftshaus]] bereitete die Arbeiterschaft den Widerstand vor. Arbeiter enteignen die Autos der Gräfin von Reventlou und des Holzhändlers Timm. Bei Bauern und Jägern liehen sie sich Waffen<ref name=":5" /> (Gegen Quittung!).<ref name=":4" /><br />
<br />
{{Ort|Name=Langebrückstraße|LatLon=54.47256,9.83516}}<br />
<br />
Am [[16. März]] schickte Konteradmiral Magnus von Levetzow ein Schiff der Marine aus Kiel zur Unterstützung der Putschisten in Eckernförde. Militär patrouillierte in den Straßen. Als ein Trupp der Arbeiterwehr die Langebrückstraße herunter läuft, eröffnet das Militär das Feuer. Ein Arbeiter und ein Matrose wurden verwundet.<ref name=":4" /><br />
<br />
Am [[17. März]] verhinderten die Streikenden bei der Eckernförder Zeitung, dass die Putschisten ihre Nachrichten verbreiten können. Dafür werden in Borby Flugblätter in großer Menge gegen den Putsch verteilt. Die Putschisten behalfen sich mit einer Info-Tafel neben dem Rathaus. <br />
<br />
Die Arbeiterwehr verhaftete den Gutherrn von Hemmelsmark, Heinrich Prinz von Preußen, und setzt ihn im [[Gewerkschaftshaus Eckernförde|Gewerkschaftshaus]] fest. Auf seinem Gut war der Generalstreik nicht befolgt worden - im Gegensatz zu den anderen Gütern der Umgebung.<ref name=":5" /><br />
<br />
Bewaffnete Arbeiter umstellten das besetzte Kreiskrankenhaus und das Lehrerseminar und lieferten sich Schusswechsel mit den Putschisten in den Gebäuden. Landrat Freiherr von Schröder forderte in dieser Situation Verstärkung aus [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]] an. In einem Flugblatt fordert die Arbeiter auf, von den Waffen abzulassen.<ref name=":4" /><br />
<br />
Da die Arbeiterschaft ohnehin nicht auf Kampf aus ist, beschloss sie erst einmal die Stärke der Putschisten auszukundschaften. Sie schicken Arbeiter in Arbeitskleidung zum Landratsamt, die unter einem Vorwand eingelassen wurden. Die stellen fest, dass sich dort nicht allzu viele Kämpfer verschanzt haben. Die Arbeiterschaft hatte dagegen bereits 1600 Personen organisiert - in einer Zeit als Eckernförde und Borby zusammen keine 8000 Einwohnerinnen und Einwohner hatte.<br />
<br />
Die Arbeiterschaft stellten den Putschisten ein Ultimatum und boten bei Abzug freies Geleit. Zur Untermauerung der Forderung boten die Arbeiter mehrere Maschinengewehre auf, die der Gewerkschafter [[Fiete Lange]] auf dem Fahrrad aus [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]] geholt hatte, wo der Aufstand bereits zusammengebrochen war. Sie sollten in Duvenstedt verladen werden.<ref>''[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1754726119_19200323AB/page/3 Schleswig]'', Hamburger Echo - Dienstag, den 23. März 1920, Seite 3</ref><br />
<br />
Am [[18. März]] sahen die Putschisten ihre auswegslose Lage ein, akzeptierten ihre Niederlage und zogen am Morgen Richtung Schwansen ab. Die Waffen hinterließen sie der Arbeiterwehr. [[Jürgen Jürgensen]] ließen sie frei. <br />
<br />
Als die Marinesoldaten der Marine auf ihr Schiff abzogen, schaute die Bevölkerung Eckernfördes am Hafen zu. Dann fielen zwei Schüsse am Ufer. Die Marine-Soldaten schossen sofort zurück in die Menge und töteten die Gewerkschafter [[Franz Langel]] und [[Max Allewelt]]. Das Schiff fuhr mit Bürgermeister Dr. Albers zurück nach Kiel. Auch Landrat Freiherr von Schröder setzte sich später ab.<ref name=":4">Schulte, Rolf: ''Der Kapp-Putsch in Eckernförde'', in: Hamer, Kurt/Schunck, Karl-Werner/Schwarz, Rolf (Hrsg.): ''Vergessen + Verdrängt - Eine andere Heimatgeschichte'', Druckhaus Schwensen Eckernförde (1984), Seite 22f</ref> <br />
<br />
[[19. März]]: [[Fiete Lange]] zog mit einem Trupp Arbeiter südlich von [[Ortsverein Eckernförde|Eckernförde]], um die Loewenfelder aufzuhalten, die aus Kiel gen Norden abgezogen waren. Jedoch waren die Loewenfelder mittlerweile Richtung [[Ortsverein Rendsburg|Rendsburg]]/[[Ortsverein Nortorf|Nortorf]] abgebogen.<ref name=":4" /><br />
<br />
Am [[22. März]] fand eine große Trauerfeier für [[Franz Langel]] und [[Max Allewelt]] statt. <br />
===Restliche Provinz===<br />
In [[Ortsverein Heide|Heide]] versuchte am [[13. März]] der Garnisonsälteste Hauptmann Freiherr von Liliencron zusammen mit dem Apotheker Karl Lienau von der DNVP den Landrat von [[Kreisverein Norderdithmarschen|Norderdithmarschen]] dazu zu drängen, sich dem Putsch anzuschließen. Der weigerte sich. In der Nacht zum [[14. März]] verhafteten Mitglieder der [[USPD]] den Hauptmann Freiherr von Liliencron, brachten ihn zunächst nach [[Ortsverein Wöhrden|Wöhrden]], dann aber ins Gefängnis nach [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]]. 15 Mitglieder von SPD und [[USPD]] bildeten einen Aktionsausschuss und riefen den Generalstreik aus.<ref>Pfeil, Ulrich: ''Dithmarschen in der Weimarer Republik 1918-1933'', in: Gietzelt, Martin (Hrsg.): ''Geschichte Ditmarschens - Das 20. Jahrhundert'', Boyens Buchverlag (2013) <nowiki>ISBN 3804213871</nowiki></ref><br />
<br />
In [[Kreisverband Stormarn|Stormarn]] organisierte der Reichstagsabgeordnete [[Louis Biester]] den Widerstand: Am [[13. März]] versicherte er sich dass der Landrat Friedrich Knutzen auf der Seiten der Demokraten stünde. Der widersetzte sich allerdings, auf Verlagen [[Louis Biester|Louis Biesters]] eine Resolution zu unterschreiben, die alle Kreisausschussmitglieder, Amtsvorsteher und Gemeindevorsteher sowie deren Stellvertreter ihrer Ämter entheben sollte, die nicht der SPD, USPD oder DDP angehörten. Immerhin ordnete Friedrich Knutzen seine Verwaltung an, Anweisungen der Putschisten zu ignorieren. [[Louis Biester]] organisierte einen Ausschuss zur Abwehr der Putschisten. Dieser umfasste 1.500 Sozialdemokraten und zugleich fast alle Amtsvorsteher im südlichen Stormarn, deren Kommunen ebenso sozialdemokratisch orientiert waren wie die dortigen Einwohnerwehren. An einigen Orten streikten die Arbeiterinnen und Arbeiter.<ref name=":9">Stöber, Nora: ''Kapp-Lüttwitz-Putsch in Stormarn'', im: ''Stormarn Lexikon'', abgerufen 18.12.2022</ref><br />
<br />
In [[Ortsverein Bad Oldesloe|Bad Oldesloe]] organisierten SPD und [[USPD]] den Widerstand und einen anti-putschistischen Bürgerrat der auch mit Vertretern von bürgerlichen Parteien besetzt war. Aus Solidarität wurde hier für einen Tag gestreikt und eine Bürgerwehr gegründet.<ref name=":9" /><br />
<br />
In [[Ortsverein Lauenburg|Lauenburg an der Elbe]] kamen schon am [[13. März]] direkt 1500 Menschen zu einer Demonstration gegen den Putsch zusammen, auf der Bürgermeister Stoll und Demokrat Schmidt sprachen.<ref>''[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1754726119_19200314MO/page/2 Lauenburg a.d. Elbe]'', Hamburger Echo, Sonntag, den 14. März 1920, Seite 2</ref><br />
<br />
In der Stadt [[Ortsverein Bad Segeberg|Segeberg]] wurde am [[18. März]] das Gerücht verbreitet, die Arbeiterschaft wolle den Landrat Isemann hängen. 80 bewaffnete Männer, Großbauern und ihre Gehilfen, patrouillierten durch die Straßen und drängte zunächst die Arbeiter zurück. Dann ließen sich die Bauern auf Verhandlungen ein. Der Vorsitzende der Arbeiterschaft Kiehnle gewährte ihnen freies Geleit, wenn sie ihre Waffen abgeben würden. Im Vereins-Gewerbehaus gaben die Bauern ihre Waffen ab. Als sie heraus kamen, wurden sie von Halbstarken verprügelt. Der Herr des Guts Wensin und der des Hofs Mahnke aus Garbek wurden dabei stark verletzt. Die Gutsherren Freiherr von Stumm, Isenberg und Schmölcke konnten entkommen. Die Arbeiter bildeten einen Agitationsausschuss und einen Vollzugsrat, die die öffentliche Ordnung wiederherstellten. Mit der Einverständnis des Bürgermeisters bildeten die Arbeiter eine Sicherheitswehr. Sie befragten den Landrat, der versicherte, nichts mit dem Putsch zu tun zu haben. Außerdem sicherte er zu, gegen die Großbauern vorzugehen. Ein Beigeordneter (Leseberg, [[USPD]]) sollte darauf achten, dass sich der Landrat an die Abmachungen hielt. Seither herrschte in Segeberg wieder Ruhe.<ref>''[https://resolver.sub.uni-hamburg.de/kitodo/PPN1754726119_19200320AB/page/5 Ein frecher Junkerstreich]'', Hamburger Echo, Samstag, den 20. März 1920, Seite 5</ref><br />
<br />
Auf Sylt stellt sich [[Andreas Nielsen]] dem Putsch entgegen.<br />
<br />
==Lübeck==<br />
In [[Kreisverband Lübeck|Lübeck]], das damals noch nicht zu Schleswig-Holstein gehörte, blieb während des Kapp-Lüttwitz-Putsches alles ruhig. Zwar hatte sich der Schweriner Brigadekommandeur der Reichswehr, Generalmajor Paul von Lettow-Vorbeck, gleich am ersten Tag General Walther von Lüttwitz unterstellt und versuchte von Schwerin aus in Lübeck Einfluss zu nehmen. Jedoch: Direkt am [[13. März]] beschloss die [[Bürgerschaftswahlen in Lübeck (1919 bis 1933)|Bürgerschaft]], sich hinter die demokratische Reichsregierung zu stellen und erklärt die Verordnungen von Generalmajor Paul von Lettow-Vorbeck für nichtig. Auch der [[Lübecker Volksbote]] wehrte sich - anders als bspw. der ''Lübecker Generalanzeiger:''<blockquote>"Der Oberbefehlshaber Lettow-Vorbeck sandte uns Montag durch den hiesigen Garnisonsältesten Major Klug nicht mehr als vier Verordnungen zu, die wir abdrucken sollten. Der Mensch bildet sich wirklich ein, wir würden vor ihm in die Knie sinken und uns selbst den Strick nehmen, der für ihn aufbewahrt ist, um den Hals zu legen."<ref name=":7" /></blockquote>Man versicherte der Bevölkerung, dass die Verfassung Lübecks nicht bedroht sei.<ref name=":7" /> Der [[Lübecker Volksbote]] berichtete in dieser Zeit so gut es ging aus den besetzten Städten.<br />
<br />
==Eutin==<br />
Auch in [[Ortsverein Eutin|Eutin]], das damals noch nicht zu Schleswig-Holstein, sondern zum [[Fürstentum Lübeck|Landesteil Lübeck]] gehörte, wehrte sich die Arbeiterbewegung gegen den Putsch: Auf Impuls des SPD-Stadtratsvorsitzenden [[Paul Hensel]] wurde bereits [[1919]] eine Einwohnerwehr gebildet. Allerdings war sie nicht bewaffnet. Die Waffen sollte sie von der Reichswehr bekommen. Die aber weigerte sich, einer SPD-nahen Truppe Waffen zu geben und baute stattdessen eine eigene Einheit Zeitfreiwilliger aus ehemaligen Offizieren und örtlichen Gymnasiasten auf.<ref name=":10">Strokes, Lawrence: ''Zur Geschichte der Arbeiterbewegung in Eutin während der Weimarer Republik'', in: Paetau, Rainer/Rüdel, Holger (Hrsg.): ''Arbeiter und Arbeiterbewegung in Schleswig-Holstein im 19. und 20. Jahrhundert'', Karl-Wachholz-Verlag, Neumünster (1987), Seite 373f</ref> <br />
<br />
Die SPD hatte sich schon länger dafür eingesetzt, dass der DNVP-Kreisvorsitzende und Realschuldirektor Wilhelm Harders wegen seiner rechtsextremen Aktivitäten abberufen würde. Das war nicht gelungen. Im Putsch setzte er sich am [[13. März]] an die Spitze der Bewegung in Eutin. Zunächst versuchte er noch vergeblich die inzwischen bewaffnete Einheit Zeitfreiwilliger in der Garnison davon zu überzeugen, sich ihm anzuschließen. Wilhelm Harders gab jedoch noch nicht auf. Er fuhr nach Kiel, wo er sich Unterstützung bei den bislang erfolgreichen Putschisten holen wollte.<ref name=":10" /><br />
[[Datei:Einberufung der Zeitfreiwilligen in Eutin, 1920.png|mini|Anzeige im ''"Anzeiger für das Fürstentum Lübeck"'' vom 14.3.1920]]<br />
Am [[14. März]] macht der bürgerliche "Anzeiger für das Fürstentum Lübeck" auf mit der Überschrift: "Eine neue Regierung in Berlin!" - Er veröffentlicht die Mitteilung der Putschisten: "Berlin, 13. März. Von der Reichskanzlei wird nachstehende Kundgebung erlassen: Die bisherige Reichsregierung hat aufgehört zu sein, die Staatsgewalt ist an den Generallandschaftsdirektor Kapp als Reichskanzler und preußischen Ministerpräsident übergegangen, zum militärischen Oberbefehlshaber und als Reichswehrminister General v. Lüttwitz berufen. Eine neue Regierung der Ordnung, Freiheit und der Tat wird gebildet. Die [[Wahl zur Nationalversammlung 1919|Nationalversammlung]] und die preußische Landesversammlung werden aufgelöst. […] Die Brigade Ehrhardt ist, ohne Widerstand zu finden unter schwarz-weiß-roten Fahnen in Berlin eingezogen und hat das Regierungsviertel im weiten Umkreise streng abgesperrt." Daneben erschien die Anzeige, mit der die Zeitfreiwilligen eingezogen werden.<ref>Anzeiger für das Fürstentum Lübeck, [https://lb-eutin.kreis-oh.de/index.php?id=260&no_cache=1&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bday%5D=&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bmonth%5D=03&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Byear%5D=1920&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bindex%5D=&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bsearch%5D%5Bmode%5D=0&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bpage%5D=2&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Buid%5D=11309&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Baction%5D=detail&tx_jolbeutinbase_pi1086%5Bcontroller%5D=Paper Ausgabe vom 14.3.1920] (Login erforderlich)</ref> <br />
<br />
Am [[15. März]] begann auch im [[Fürstentum Lübeck|Landesteil Lübeck]] der Generalstreik. 2000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 180 Betreiben legten die Arbeit nieder. Weil der Regierungspräsident Wilms sich weigerte, die Einwohnerwehr zu bewaffnen, ergriffen SPD und [[USPD]] die Initiative. Sie wählte ein "Exekutiv-Komitee". Das organisierte, dass das Zeitfreiwilligenkorps seine Waffen an die Einwohnerwehr übergab. Ab da war [[Ortsverein Eutin|Eutin]] fest in der Hand der Einwohnerwehr und des Exekutiv-Komitees.<ref name=":10" /><br />
<br />
Als Wilhelm Harders mit 20-30 Soldaten aus Kiel eintraf und auf die Einwohnerwehr stieß, flüchtete er, um seiner Verhaftung zu entgehen.<ref name=":10" /> Die Nachrichtenlage muss schwierig gewesen sein, aber der [[Lübecker Volksbote]] berichtete, dass die Kieler Zeitfreiwilligen unter der Führung Wilhelm Harders ein Gebäude besetzte, das die Einwohnerwehr am [[15. März]] zurückeroberte und die Putschisten entwaffneten.<ref name=":7" /> <br />
<br />
Am [[17. März]] war die Lage noch immer nicht komplett entspannt. In der Stadt patrouillierte die Einwohnerwehr zusammen mit 30 Soldaten der Reichswehr.<ref>[http://library.fes.de/luebeck/pdf/1920/1920-065.pdf Lübecker Volksbote vom 17.03.1920]</ref> In der Umgebung durchsuchen die Freiwilligen die Güter nach Waffen.<ref name=":10" /> Am [[18. März]] vermeldet der [[Lübecker Volksbote]]: "Die deutschnationalen Gutsbesitzer gehen drauf und dran, den Arbeitern die Gleichberechtigung zu nehmen und die alte Gewalt wieder aufzurichten."<ref>[http://library.fes.de/luebeck/pdf/1920/1920-066.pdf Lübecker Volksbote vom 18.03.1920]</ref> In drei Dörfern in der Umgebung fanden die Arbeiter Waffen wie Maschinengewehre.<br />
<br />
==Literatur==<br />
<br />
*Biester, Louis: ''Erinnerungen an den Kapp-Putsch 1920 im Kreis Stormarn 1923''. 1984, In: ''Jahrbuch für den Kreis Stormarn'', Großhansdorf: ProFunda-Verlag, 1983, 2 (1984), Seite 66–79<br />
*Dähnhart, Dirk/Granier, Gerhard (Hrsg.), ''Der Kapp-Putsch in Kiel. Eine Dokumentation zum 60. Jahrestag der Märzereignisse von 1920'', in: Mitteilungen der Gesellschaft für Kieler Stadtgeschichte, Bd. 66. (1980)<br />
*Kuhl, Klaus: ''[http://www.kurkuhl.de/docs/kapp-putsch_bild-video-begleitheft.pdf Erbitterte Kämpfe im März 1920],'' Kiel (1980)<br />
*Meitmann, Karl: ''[https://www.dein-ads.de/fileadmin/download/pdf_grenzfriedenshefte/1963/grenzfriedenshefte-3-1963.pdf Der Kapp-Putsch in Schleswig].'' In: ''Grenzfriedenshefte'' (Husum 1963), S. 153-166<br />
*Meitmann, Karl: ''[https://www.dein-ads.de/fileadmin/download/pdf_grenzfriedenshefte/1970/grenzfriedenshefte-1-1970.pdf Der Kapp-Putsch ist da]''. In: Grenzfriedenshefte (Husum 1970) , 33-34<br />
*Paetau, Rainer: ''Märzstürme über Kiel. Sozialisten, Kapp-Putschisten und die Weimarer Republik von 1920'' in: Paetau, Rainer / Rüdel, Holger (Hrsg.): ''Arbeiter und Arbeiterbewegung in Schleswig-Holstein im 19. und 20. Jahrhundert'' (Neumünster 1987) ISBN 3-529-02913-0, S. 311-346<br />
*Perrey, Hans-Jürgen: Stormarns preußische Jahre, die Geschichte des Kreises von 1867 bis 1946/47. Neumünster, Wachholtz (1993)<br />
*Rocca, Regina: ''[https://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay22.pdf Der Kapp-Lüttwitz-Putsch in Kiel]'', in: Demokratische Geschichte, Band 3 (1988)<br />
*Schartl, Matthias: ''[https://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_08/Demokratische_Geschichte_Band_08_Essay06.pdf Landräte und Kapp-Putsch 1920 im nördlichen Schleswig-Holstein]'', in: Demokratische Geschichte, Band 8 (1993)<br />
*Schulte, Rolf: ''Der Kapp-Putsch in Eckernförde'', in: Hamer, Kurt/Schunck, Karl-Werner/Schwarz, Rolf (Hrsg.): ''Vergessen + Verdrängt - Eine andere Heimatgeschichte'', Druckhaus Schwensen Eckernförde (1984)<br />
*Zander, Sylvina: Bad Oldesloe in der Zeit der Weimarer Republik und des Nationalsozialismus (1918–1945). Kiel, Wachholtz (2021)<br />
<br />
==Links==<br />
<br />
*{{Wikipedia|NAME=Kapp-Putsch}}<br />
*Bundesarchiv: [https://invenio.bundesarchiv.de/invenio/direktlink/2c8055cb-e8b6-44af-a698-095997100434/ Digitalisierter Aktenband R 43 I/2719 (Umsturzbestrebungen durch Kapp-Lüttwitz)]<br />
<br />
==Anmerkungen==<br />
<references group="Anm." /><br />
<br />
==Einzelnachweise==<br />
<references /></div>Kaffeeringehttps://www.spd-geschichtswerkstatt.de/index.php?title=Karl_Meitmann&diff=54012Karl Meitmann2024-03-03T20:14:01Z<p>Kaffeeringe: /* Veröffentlichungen */</p>
<hr />
<div>{{Person<br />
|Vorname = Karl 'Jack'<br />
|Nachname = Meitmann<br />
|Titel = <br />
|geboren = 18910320<br />
|Geburtsort = Gaarden<br />
|gestorben = 19710217<br />
|Sterbeort = Kiel<br />
|Geschlecht = Mann<br />
|Foto = Karl Meitmann.jpg<br />
|Landesvorsitz = 0<br />
|stellvLandesvorsitz = 0<br />
|LandesvorstandBeisitz = 0<br />
|Schatzmeister = 0<br />
|Fraktionsvorsitz = 0<br />
|MP = 0<br />
|Spitzenkandidatur = 0<br />
|MdB = 0<br />
|MdBWahlperioden = <br />
|MdL = 0<br />
|MdLWahlperioden =<br />
|MdEP = 0<br />
|MdEPWahlperioden =<br />
|Landesminister = 0<br />
|Landesstaatssekretär = 0<br />
|Bundesminister = 0<br />
|Bundesstaatssekretär = 0<br />
}}<br />
'''Karl Friedrich Hermann 'Jack' Meitmann''', * [[20. März]] [[1891]] in Gaarden (heute Kiel-Gaarden), † [[17. Februar]] [[1971]] in Kiel; Kaufmann. Mitglied der SPD seit [[1909]]. <br />
<br />
==Werdegang==<br />
Karl Meitmann wurde von Parteifreunden "Jack" genannt<ref>Stermann: ''Maman Grete'', S. 140; s. auch pers. Mitteilung von [[Rosa Wallbaum]], ca. [[2001]], in den Gesprächen, die die Grundlage für das Buch ''"Ich hab mich niemals arm gefühlt!" Die Kielerin Rosa Wallbaum berichtet aus ihrem Leben'' (Berlin/Hamburg 2010) bildeten. Weitere Informationen dazu im Nachruf der ''[[Nordwoche]]'', 26.2.1971</ref> - deutsch ausgesprochen [ják]. "Jack die Bärenklaue" war Karl Meitmanns "Indianername" als Kind. Sein Enkel vermutet, dass später seine erwachsenen Freunde dies "irgendwie"erfahren und fortan diesen Spitznamen genutzt hätten.<ref>mündlich Michel Stermann, AvS Tagung 25.3.2022 KSH in Hamburg</ref> Die Erklärung könnte darin liegen, dass er über die [[Sozialistische Arbeiterjugend]] viele Kontakte aus der Jugend ins Erwachsenenleben mitnahm; es ist nicht geklärt, ob die Verwendung im Wesentlichen auf Kiel beschränkt blieb.<br />
<br />
Er stammte aus einer Familie von Sozialdemokraten. Sein Vater, [[Johannes Meitmann]], war Geschäftsführer der Vereinsbäckerei, der Keimzelle des Kieler [[Allgemeiner Konsumverein Kiel|Konsum]]<ref>HM [Holger Martens]: ''[http://lebensgeschichten.avs-hh.de/index.php?id=86 Karl Meitmann in der Datenbank AvS]''</ref>, seine Mutter [[Louise Meitmann|Louise Friederike Ernestine Mathilde]], geb. Klein.<ref>Stermann: ''Maman Grete'', S. 136</ref> Eine seiner Schwestern (Halbschwester) war [[Lisa Hansen]], sein Schwager [[Richard Hansen]]. Er hatte sechs weitere Geschwister, Wilhelmine, Heinrich, [[Bill Meitmann|Wilhelm "Bill"]], [[Anton Meitmann|Anton]], Else und Hans (Halbbruder).<ref>Stermann: ''Maman Grete'', S. 138, 151-152</ref><br />
<br />
[[1905]] schloss er mit 14 Jahren den Besuch der Volksschule ab. Im selben Jahr gehörte er zu den Jugendlichen, die die [[Sozialistische Arbeiterjugend]] in Kiel gründeten, und wurde ihr erster Vorsitzender. [[1908]] trat er der "[[Arbeitersport in Kiel|Freien Turnerschaft an der Kieler Förde]]" bei und war als Jugendturnwart aktiv.<ref>HM [Holger Martens]: ''[http://lebensgeschichten.avs-hh.de/index.php?id=86 Karl Meitmann in der Datenbank AvS]''</ref> <br />
<br />
Nach dem Schulabschluss machte er eine Kaufmannslehre und wechselte [[1909]] nach Hamburg, um bei der Großeinkaufs-Gesellschaft Deutscher Consumvereine (GEG), der Großhandelsorganisation des [[Allgemeiner Konsumverein Kiel|Konsum]], als Buchhalter zu arbeiten. In seiner Freizeit lernte er Fremdsprachen und bildete sich im Bereich Wirtschaft und Genossenschaftswesen fort. [[1912]] wurde er zum Militärdienst eingezogen, an den sich vier Jahre Kriegsdienst im 1. Weltkrieg anschlossen. Am [[8. August]] [[1916]] erlitt er eine Kriegsverletzung.<ref>Lt. Recherchen der [http://gedbas.genealogy.net/person/show/1133263997 Seite für Ahnenforschung] des Vereins für Computergenealogie, abgerufen 27.3.2016. Über die Natur der Verletzung wird nichts Näheres mitgeteilt.</ref> <br />
<br />
Nach Kriegsende kehrte er zunächst nach Kiel zurück, beteiligte sich an der [[Kieler Arbeiter- und Matrosenaufstand|Novemberrevolution 1918]] und wurde Sekretär des Beigeordneten beim Regierungspräsidenten von Schleswig-Holstein<ref>Kutz-Bauer / Martens: ''Verfolgung'', S. 70</ref>, der verantwortlich war für die Umsetzung der Politik der neuen Reichsregierung. Dieser ordnete ihn [[1919]] zum Sekretariat des Abstimmungskommissars für [[Minderheitenpolitik|Nordschleswig]] ab, wo er für die deutsche Seite den Abstimmungskampf organisierte.<br />
<br />
[[1920]] gehörte er der militärischen Leitung für die Niederschlagung des [[Kapp-Lüttwitz-Putsch|Kapp-Lüttwitz-Putsches]] in [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]] an. <br />
<br />
Bis [[1923]] leitete er dann als Zivil-Kommissar der Schutzpolizei in der Provinz Schleswig-Holstein den demokratischen Aufbau der Polizei.<ref>Kutz-Bauer / Martens: ''Verfolgung'', S. 70</ref> Das Rüstzeug für diese Aufgabe erwarb er durch ein berufsbegleitendes achtsemestriges Studium als Hospitant an der Universität Kiel. Man wollte ihn auch als preußischen Landrat oder als Polizeipräsidenten von Kiel; beides lehnte er ab.<ref>HM [Holger Martens]: ''[http://lebensgeschichten.avs-hh.de/index.php?id=86 Karl Meitmann in der Datenbank AvS]''</ref><br />
<br />
Am [[25. November]] [[1922]], dem Tag nach dem Tod seines Vaters, heirateten Karl Meitmann und die Zeichnerin, später Innenarchitektin [[Else Meitmann|Elsa Anna 'Else' Adam]] (* [[11. Januar]] [[1902]] in Kiel, † [[17. Februar]] [[1995]] in Kiel, Tochter von [[Hermann Adam]] und Schwester von [[Hans Adam]]). Sie bekamen zwei Kinder - Grete, * [[2. September]] [[1923]] in Kiel, † [[23. März]] [[1953]] in Montfermeil/Frankreich, und Jack, * [[12. März]] [[1925]] in Kiel, † [[26. November]] [[2006]] in Preetz.<ref>Lt. der [http://gedbas.genealogy.net/person/show/1133263997 Seite für Ahnenforschung] des Vereins für Computergenealogie, abgerufen 27.3.2016.</ref> <br />
<br />
Ab [[1924]] baute er gemeinsam mit [[Richard Hansen]] und anderen das [[Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold|Reichsbanner]] auf und wurde dessen Gaugeschäftsführer für Schleswig-Holstein. [[1926]] stellte ihn die Bezirksorganisation der SPD als hauptamtlichen Parteisekretär an und wählte ihn in den [[Landesvorstand|Bezirksvorstand]].<ref>HM [Holger Martens]: ''[http://lebensgeschichten.avs-hh.de/index.php?id=86 Karl Meitmann in der Datenbank AvS]''</ref> [[1929]] war er Unterbezirkssekretär in [[Ortsverein Altona|Altona]]. Dadurch und durch seine Tätigkeit im [[Reichsbanner]] hatte er gute Kontakte nach Hamburg. Als der dortige Bezirksvorsitzende im Sommer des Jahres zurücktrat, wurde Karl Meitmann offenbar aufgefordert, sich zu bewerben.<br />
<blockquote>"Eine Gruppe jüngerer Funktionäre, zu der sowohl Anhänger des linken wie des rechten Flügels der Partei gehörten, entfaltete sogleich, nachdem [die] Rücktrittsabsichten bekannt geworden waren, eine zielstrebige Aktivität, um die Nachfolgefrage in ihrem Sinn zu lösen. Nach ihrer Überzeugung brauchte die Partei jetzt einen jungen, besonders aktiven Vorsitzenden, der auch für die emotionale Seite des politischen Kampfes aufgeschlossen sein sollte. Außerdem [sollte] der neue Vorsitzende die Parteigremien wieder stärker in die Gestaltung und Führung der Hamburgischen Politik einschalten [...] und die außerparlamentarische Aktivität der Partei wieder stärker in den Vordergrund stellen [...]. Der Kandidat dieser Gruppe jüngerer Funktionäre war Karl Meitmann."<ref>Witt, Friedrich-Wilhelm: ''Die Hamburger Sozialdemokratie in der Weimarer Republik unter besonderer Berücksichtigung der Jahre 1929/30-1933'' (Diss., Verlag für Literatur und Zeitgeschehen, Hannover 1971), S. 61</ref></blockquote><br />
Gegen ihn kandidierten für die Parteilinken [[Lothar Popp]] sowie ein Kandidat der führenden Mitglieder der Bürgerschaftsfraktion, der Senatoren und eines Teils des Landesvorstandes, die zum Ziel hatten, "die Wahl eines Vorsitzenden durchzusetzen, der ihnen möglichst große Handlungsfreiheit bei der Formulierung und Durchführung der sozialdemokratischen Politik in Hamburg ließ". Dies gelang nicht. Am [[22. August]] [[1929]] wurde Karl Meitmann mit 436 gegen 146 und 108 (Popp) Stimmen zum Landesvorsitzenden in Hamburg gewählt.<ref>Witt, Friedrich-Wilhelm: ''Die Hamburger Sozialdemokratie in der Weimarer Republik unter besonderer Berücksichtigung der Jahre 1929/30-1933'' (Diss., Verlag für Literatur und Zeitgeschehen, Hannover 1971), S. 61 f.; dort auch das Zitat.</ref> Er zog von Altona nach Hamburg-Fuhlsbüttel und kam [[1931]] auch in die Hamburgische Bürgerschaft.<ref>Stermann: ''Maman Grete'', S. 25</ref>.<br />
<br />
Wie realistisch er die Nazis schon [[1930]] einschätzte, macht eine Rede deutlich, die er kurz nach der für die SPD katastrophalen [[Reichstagswahl 1930|Reichstagswahl]] vom [[14. September]] [[1930]] vor Hamburger Funktionären im Rahmen der Analyse des Wahlergebnisses hielt. Er nahm<br />
<blockquote>"auch zur Frage einer eventuellen Regierungsbeteiligung der Nationalsozialisten Stellung. Mit entschiedenen Worten lehnte er die hinter solchen Plänen stehende 'Taktik des Anschauungsunterrichts' ab. Es sei ein grundlegender Irrtum zu glauben, daß Hitler etwa den Weg gehen werde, den die Deutschnationalen [[1924]] gegangen seien. Gehe er ihn doch, dann werde er es nur tun, 'wenn er vorher alle Sicherung geschaffen (habe), daß keine Wahl ihn wieder korrigieren (könne)'. Hitler wolle mehr als Finanz- und Agrarpolitik, ihm gehe es um die Macht, die 'ganze Macht'. Wörtlich fuhr Meitmann fort: 'Die Nazis sind eine reale Wirklichkeit, die wir nicht übersehen dürfen. Sie wollen nicht abwirtschaften, sie wollen eine Exekutive sein, die, wenn es sein muß, durch Ströme von Blut ihre Macht aufrichtet und erhält ... Die Nationalsozialisten werden nicht nach Berlin marschieren, sie werden Stück für Stück den Boden ebnen, um die Herrschaft zu erringen'. Deshalb, so folgerte Meitmann, müsse eindringlich vor dem Gedanken gewarnt werden, 'wir wollen abwarten, was da kommt', man solle sich immer das Beispiel Italiens vor Augen halten, wo nicht zuletzt durch das Versagen der Arbeiterklasse der Faschismus zur Macht gekommen sei."<ref>Witt, Friedrich-Wilhelm: ''Die Hamburger Sozialdemokratie in der Weimarer Republik unter besonderer Berücksichtigung der Jahre 1929/30-1933'' (Diss., Verlag für Literatur und Zeitgeschehen, Hannover 1971), S. 88; wörtliche Zitate ebd. nach dem Versammlungsbericht, ''Hamburger Echo'', 26.9.1930</ref></blockquote><br />
Aufgrund dieser Einschätzung setzte sich Karl Meitmann dafür ein, "daß die Sozialdemokratie jetzt mit aller Macht den Wiedereintritt in die Regierung anstreben solle".<ref>Witt, Friedrich-Wilhelm: ''Die Hamburger Sozialdemokratie in der Weimarer Republik unter besonderer Berücksichtigung der Jahre 1929/30-1933'' (Diss., Verlag für Literatur und Zeitgeschehen, Hannover 1971), S. 89</ref><br />
<br />
==Nationalsozialismus==<br />
Bereits kurz nach der Machtübertragung an die Nazis wurde Karl Meitmann - unter Bruch seiner Immunität als Bürgerschafts-Abgeordneter - mehrfach verhaftet.<br />
<br />
<blockquote>"[Er] musste Hausdurchsuchungen über sich ergehen lassen, und da die Aufbewahrung von Parteiunterlagen sowohl in den Räumen der Partei als auch im eigenen Haus zu gefährlich war, verbrannte er in seiner Waschküche am Maienweg 281 zahlreiche Dokumente, darunter einmalige Originale aus der Parteigeschichte von unersetzlichem Wert."<ref>HM [Holger Martens]: ''[http://lebensgeschichten.avs-hh.de/index.php?id=86 Karl Meitmann in der Datenbank AvS]''</ref></blockquote><br />
<br />
Die letzte Verhaftung geschah am [[16. Juni]] während einer Sitzung des Bezirksvorstandes in den Redaktionsräumen des ''Hamburger Echo''. Dort <br />
<br />
<blockquote>"stellte Meitmann eine vierseitige "Situations-Analyse" über die politischen Verhältnisse in Deutschland vor. Die Veranstaltung nahm ein abruptes Ende, als Polizei und SA-Leute die Anwesenden verhafteten. Obwohl keine strafbaren Handlungen nachgewiesen werden konnten, kamen die Teilnehmer [alle außer Meitmann] erst nach Wochen wieder frei."<ref>Kutz-Bauer / Martens: ''Verfolgung'', S. 70</ref></blockquote><br />
<br />
Insgesamt saß er fünf Monate im KZ Hamburg-Fuhlsbüttel, wo er schwer misshandelt wurde.<ref>HM [Holger Martens]: ''[http://lebensgeschichten.avs-hh.de/index.php?id=86 Karl Meitmann in der Datenbank AvS]''</ref> Sein Rechtsanwalt, der ehemalige Bürgerschaftspräsident [[Herbert Ruscheweyh]], erreichte Ende Oktober [[1933]] seine Freilassung mit der Auflage, Hamburg innerhalb von 24 Stunden zu verlassen. <br />
<br />
<blockquote>"Meitmann begab sich nach Niendorf an der Ostsee. Hier holte der mit ihm befreundete Herbert Dorendorf<ref>Lt. der [http://gedbas.genealogy.net/person/show/1133263997 Seite für Ahnenforschung] des Vereins für Computergenealogie, abgerufen 27.3.2016, war Karl Meitmann während des 1. Weltkrieges mit Grete Dorendorf verlobt; die Verbindung wurde aber bei Ende des Krieges gelöst.</ref><sup>,</sup><ref> Herbert Dorendorf war ihr Bruder aber auch bereits um 1920 einer der Verehrer von [[Else Meitmann|Else]], also auf doppeltem Wege mit dem Ehepaar verbunden. Quelle: Meitmann-Familienarchiv (insbesondere Briefwechsel und Tagebücher), unveröffentlicht.</ref>, Vorstandsmitglied der Märkischen Brikett- und Kohlen-Verkaufs AG, Berlin, ihn und seine Frau mit dem Auto ab und brachte die beiden nach Berlin. Dorendorf verschaffte Meitmann eine Anstellung als Lohnbuchhalter in einem kleinen Werk der "Anhaltischen Kohlenwerke", 50 Kilometer östlich von Frankfurt an der Oder. Zunächst wohnte Meitmann in Schmagorei, Kreis West-Sternberg, dann zog er nach Drossen, unweit davon. [[1936]] wechselte er für die gleiche Firma in die Berliner Hauptverwaltung. In der Hauptstadt unterhielt er Verbindungen zu Widerstandskreisen um [[Theodor Haubach]] und [[Julius Leber]]."<ref>HM [Holger Martens]: ''[http://lebensgeschichten.avs-hh.de/index.php?id=86 Karl Meitmann in der Datenbank AvS]''</ref></blockquote><br />
<br />
In Berlin lebten Meitmanns zurückgezogen<ref>Kutz-Bauer / Martens: ''Verfolgung'', S. 71</ref>, bis Krieg und Nazi-Regime vorbei waren. Mit ehemaligen Kieler Freunden waren sie aber in Kontakt geblieben, von denen einige in Berlin im Widerstand aktiv waren, darunter die Ehepaare [[Andreas Gayk|Andreas und Frieda Gayk]] sowie [[Niels Brodersen|Niels]] und [[Anne Brodersen]].<ref>Stermann: ''Maman Grete'', S. 42</ref> Nach der Evakuierung der Zivilbevölkerung aus Berlin auf Befehl Görings im August [[1943]] lebten sie in getrennten Unterkünften. Die Kinder wurden in Jena untergebracht. Zwischen Februar [[1944]] und April [[1945]] war Else Meitmann als Zeichnerin bei Soldan-Film in der Nähe von Oranienburg dienstverpflichtet und wohnte in einem kleinen Zimmer im Dameswalder Weg 8. Im April 1945 machte sie sich per Fahrrad auf den Weg nach Kiel zu ihrer Mutter, wo sie nach drei Wochen ankam.<ref>Lt. der [http://gedbas.genealogy.net/person/show/1133263998 Seite für Ahnenforschung] des Vereins für Computergenealogie, abgerufen 27.3.2016.</ref><br />
<br />
==Nach der NS-Herrschaft==<br />
[[Datei:Ankündigung Wahlkundgebung 1946.jpg|550px|thumb|left|Ankündigung einer Wahlkundgebung mit Karl Meitmann in der ''VZ'' vom 5.10.1946]]<br />
Im Mai [[1945]] kehrte auch Karl Meitmann zunächst in seine Heimatstadt zurück, nahm aber ab [[24. Juni]] [[1945]] seine politische Tätigkeit in Hamburg wieder auf.<ref>HM [Holger Martens]: ''[http://lebensgeschichten.avs-hh.de/index.php?id=86 Karl Meitmann in der Datenbank AvS]''</ref> Er wurde wieder Landesvorsitzender, Mitglied des Bundesvorstandes, Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft und schließlich Bundestagsabgeordneter.<br />
<br />
Als Landesvorsitzender neigte er offenbar - wie viele - zunächst der Idee der Einheitspartei zu:<br />
<blockquote>"[Am 17. Juli 1945] starb Magda Thürey im Alter von 46 Jahren an den Folgen der Gestapo-Haft. Ihr Begräbnis wurde die erste und einzige große Einheitskundgebung der linken Arbeiterparteien in Hamburg. Über ihrem Grab reichten sich die Vertreter der SPD (Karl Meitmann) und KPD (Fiete Dettmann) symbolisch die Hände und versprachen "den Bruderkampf niemals wieder aufleben zu lassen".<ref>Böhle, Ingo: ''Thüreystraße''. In: Bake, Rita (Hrsg.): ''Ein Gedächtnis der Stadt'', Bd. 2 - ''Frauenbiographien von A bis Z'' (Hamburg 2015), S. 400</ref></blockquote><br />
<br />
Er beriet auch seine Kieler Genossen, wie aus dem Papier ''[[Erklärung von Sozialdemokraten und Kommunisten Kiels vom 1. Sept. 1945#Vorgeschichte|Die Bemühungen zur Schaffung einer Einheitsfront]]'' hervorgeht. Auf der Veranstaltung am [[11. August]] [[1945]] war er Hauptredner und lieferte eigene Erinnerungen zum Begräbnis der Genossin Thürey:<br />
<br />
<blockquote>"Und nun sprach Jack Meitmann. 1 1/2 Std. lang, mit einer Beredsamkeit, als ob es gelte, Nazis zur Einheitsfront zu bekehren. Er erwähnte zunächst seine Person und die Gerüchte die über ihn im Umlauf sind. Ausser der DAF [Deutsche Arbeitsfront der Nationalsozialisten] gehörte er nur dem Grenzschutz an, eine Äusserung, die ohne Widerspruch nur stillschweigend zur Kenntnis genommen wurde. Dann sprach er weiter davon, daß er sowie der Gen. Dettmann von der KP in Hamburg am Grab eines Genossen , wo die Hamburger Arbeiterschaft mit 3000 Mann aufmarschiert war, um gleichzeitig damit eine politische Kundgebung zu veranstalten, verhaftet wurden und 24 Std, zusammen mit Gestapoagenten eingesperrt waren, wie also in Hamburg gearbeitet wird, und wenn es nicht geht mit dem Tommy [der britischen Besatzungsmacht], dann eben ohne ihn, und sogar gegen ihn."<ref>''[[Erklärung von Sozialdemokraten und Kommunisten Kiels vom 1. Sept. 1945#Vorgeschichte|Die Bemühungen zur Schaffung einer Einheitsfront]]''</ref></blockquote><br />
<br />
Interessant nicht nur, dass er in Kiel weiterhin 'Jack' war, sondern auch, dass die britische Militärverwaltung in Hamburg ihn und Dettmann offenbar kurzfristig verhaftet hatte - möglicherweise waren politische Kundgebungen im Juli noch verboten. Außerdem wird deutlich, dass es über Karl Meitmann offenbar Gerüchte der Kollaboration mit den Nazis gab. Sie scheinen ausgeräumt worden zu sein, da sie nirgendwo sonst aufgenommen werden und er einer der führenden Sozialdemokraten in Hamburg blieb.<br />
<br />
Am [[6. Oktober|6.]]/[[7. Oktober]] [[1945]] gehörte er zu den drei Delegierten des Bezirks Hamburg auf der [[Konferenz von Wennigsen]], die die Neugründung der SPD auf Reichsebene einleitete. In Wennigsen wurde auch die Ablehnung einer Einheitspartei mit den Kommunisten beschlossen.<ref>{{Wikipedia|NAME=Wennigser Konferenz}}, abgerufen 28.8.2023</ref><br />
<br />
Im August [[1945]] hatte er noch zusammen mit seinem Stellvertreter einen gemeinsamen Aufruf mit Kommunisten unterzeichnet, nach dem auf der "Grundlage gemeinsamen Handelns der sozialdemokratischen und der kommunistischen Genossen ... die eine Sozialistische Partei entstehen" solle. Eine ähnliche [[Erklärung von Sozialdemokraten und Kommunisten Kiels vom 1. Sept. 1945|Erklärung]] gab es um dieselbe Zeit auch in Kiel; diese Versuche waren jedoch offenbar nicht von Dauer, nicht zuletzt, weil beide Seiten einander aus der Erfahrung der letzten 20 Jahre misstrauten. In der Bürgerschaftsdebatte vom [[18. Mai]] [[1949]] um die Annahme des Grundgesetzes waren die Fronten längst wieder verhärtet.<ref>Beide Reden zit. in ''[http://www.hamburg.de/contentblob/4268656/data/szenische-darbietung-60jahregg-auffuehrungstext.pdf 60 Jahre Grundgesetz. Szenischen Darbietung der lebhaften Bürgerschaftssitzung vom 18. Mai 1949 zur Abstimmung über das Grundgesetz]'' (Hamburg 2009), S. 7-11</ref><br />
<br />
Nach der Bürgerschaftswahl [[1946]], in der die SPD 83 von 110 Sitzen erhielt, setzte sich Karl Meitmann ohne Erfolg für eine Alleinregierung seiner Partei ein, da der Erste Bürgermeister [[Max Brauer]] angesichts der Gesamtsituation eine Allparteienregierung bevorzugte.<ref>HM [Holger Martens]: ''[http://lebensgeschichten.avs-hh.de/index.php?id=86 Karl Meitmann in der Datenbank AvS]''</ref><br />
<br />
[[1946]] wurde er für zwei Jahre in den Zonenbeirat der britischen Besatzungszone berufen. Von [[1947]] bis [[1954]] gehörte er dem Bundesvorstand der SPD an.<ref>Kutz-Bauer / Martens: ''Verfolgung'', S. 71</ref> In der [[Bundestagswahl 1949]] wurde er im Wahlkreis Hamburg VI direkt gewählt und gab sein Bürgerschaftsmandat auf; danach kam er jeweils über die Liste in den Bundestag und blieb Abgeordneter bis zur [[Bundestagswahl 1961]].<br />
<br />
[[1956]] zogen Meitmanns wieder in die Nähe ihrer Geburtsstadt, in den Luisenweg 6 in Mönkeberg, wo sie nach dem Ende seines Bundestagsmandats zurückgezogen lebten. Karl Meitmann starb am [[17. Februar]] [[1971]] im Städtischen Krankenhaus in Kiel.<ref>Laut Totenschein</ref> Seine Urne wurde nach einer Trauerfeier in Kiel am [[25. Februar]] [[1971]] auf dem Ehrenfeld der Geschwister-Scholl-Stiftung auf dem Hamburger Zentralfriedhof Ohlsdorf beigesetzt.<ref>Traueranzeige Karl Meitmann von der Familie, ''Kieler Nachrichten'', 20.2.1971. In derselben Ausgabe widmete die Zeitung ihm einen kurzen Nachruf, ''Früherer SPD-Landesvorsitzender Karl Meitmann gestorben'', der ausschließlich auf seine Arbeit in Hamburg Bezug nahm.</ref><br />
[[Datei:Stolperstein Karl Meitmann.jpg|mini|Stolperstein Karl Meitmann]]<br />
<br />
==Ehrungen==<br />
<br />
*Am [[25. März]] [[2022]] wurde in Hamburg vor dem Kurt-Schumacher-Haus ein [[Stolperstein]] für Karl Meitmann in Anwesenheit der beiden Hamburger SPD-Vorsitzenden [[Melanie Leonhardt]] und [[Nils Weiland]] eingeweiht.<br />
<br />
==Veröffentlichungen==<br />
<br />
*''[https://www.dein-ads.de/fileadmin/download/pdf_grenzfriedenshefte/1963/grenzfriedenshefte-3-1963.pdf Der Kapp-Putsch in Schleswig].'' In: ''Grenzfriedenshefte'' (Husum 1963), S. 153-166<br />
*''[https://www.dein-ads.de/fileadmin/download/pdf_grenzfriedenshefte/1970/grenzfriedenshefte-1-1970.pdf Der Kapp-Putsch ist da]''. In: Grenzfriedenshefte (Husum 1970) , 33-34<br />
<br />
==Literatur==<br />
<br />
*[[Arbeitsgemeinschaft ehemals verfolgter Sozialdemokraten (AvS)|Arbeitsgemeinschaft Ehemals Verfolgter Sozialdemokraten]] (AvS): ''Wegweiser zu den Stätten von Verfolgung und sozialdemokratischem Widerstand in Hamburg, Teil 1'' [Texte und Recherche: Holger Martens] (Hamburg 2005)<br />
*Hochmuth, Ursel / Meyer, Gertrud: ''Streiflichter aus dem Hamburger Widerstand 1933-1945'' (Frankfurt/M. 1969, Neudruck 1980)<br />
*[[Helga Kutz-Bauer|Kutz-Bauer, Helga]] / [[Holger Martens|Martens, Holger]]: ''[http://www.spd-hamburg.de/scalableImageBlob/102464/data/verfolgung_als_politische_erfahrung-data.pdf Verfolgung als politische Erfahrung. Hamburger Sozialdemokraten nach 1945]'' (Hamburg 2013)<br />
*[[Holger Martens|Martens, Holger]] (HM): ''Meitmann, Karl''. In: Arbeitskreis Geschichte der SPD Hamburg / Arbeitsgemeinschaft Ehemals Verfolgter Sozialdemokraten (Hrsg.): ''Für Freiheit und Demokratie: Hamburger Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten in Verfolgung und Widerstand; 1933–1945'' (Hamburg 2003), S. 103 ff., ISBN 3-8330-0637-4<br />
*[[Fritz Sänger|Sänger, Fritz]] / Sänger, Siegfried: ''Handbuch des Deutschen Bundestages (3. Wahlperiode)'' (Stuttgart 1957)<br />
*''Einheit und nie wieder Bruderkampf'', ''taz-hamburg'', 19.8.2005<br />
*[[Benutzer:Micsterm|Stermann, Michel]]: ''Maman Grete. Eine Erzieherin aus Deutschland für KZ-Opfer-Waisenkinder in Frankreich und weitere Familien-Porträts'' (Twentysix Verlag, Norderstedt 2016, 2. Auflage 2018) ISBN 978-3-7407-4985-9<br />
*Witt, Friedrich-Wilhelm: ''Die Hamburger Sozialdemokratie in der Weimarer Republik unter besonderer Berücksichtigung der Jahre 1929/30 - 1933'' (Dissertation Universität Hamburg, Hannover 1971)<br />
<br />
==Links==<br />
<br />
*{{Wikipedia}}<br />
*[http://www.avs-bund.de/meitmann-karl/ Karl Meitmann in der Datenbank der Arbeitsgemeinschaft ehemals verfolgter Sozialdemokraten]<br />
<br />
==Einzelnachweise==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Widerstand|Meitmann, Karl]]</div>Kaffeeringehttps://www.spd-geschichtswerkstatt.de/index.php?title=1933&diff=5401119332024-03-03T20:03:45Z<p>Kaffeeringe: /* April */</p>
<hr />
<div>{{Navigationsleiste Jahre}}<br />
<br />
Am [[30. Januar]] überträgt Reichspräsident von Hindenburg ohne Beteiligung des Reichstages das Amt des Reichskanzlers an Adolf Hitler, den "Führer" der Nationalsozialistischen deutschen Arbeiterpartei (NSDAP). <br />
<br />
SPD-Parteivorsitzende sind [[Arthur Crispien]], [[Hans Vogel]] und [[Otto Wels]], [[Landesvorsitzende/r|Bezirksvorsitzender]] in [[Bezirksverband Schleswig-Holstein|Schleswig-Holstein]] ist [[Willy Verdieck]].<br />
<br />
Der Brand des Reichstages am [[27. Februar]] führt zu einer Verhaftungswelle. In der Reichstagswahl vom [[5. März]] bleiben die Nazis mit 43,9% unter der angestrebten absoluten Mehrheit, obwohl viele ihrer politischen Gegner bereits in "Schutzhaft" sitzen und der Einschüchterung durch die SA der Nazis keine Grenze gesetzt ist. <br />
<br />
Innerhalb weniger Monate wird mit der Entmachtung des Reichstages, der Regelungen des Regimes wie das "Ermächtigungsgesetz" nur noch scheindemokratisch legitimiert, und mit Hilfe von Notverordnungen das gesamte politische Leben in Deutschland gleichgeschaltet. Die demokratischen Parteien werden am [[22. Juni]] verboten, am [[14. Juli]] tritt das "Gesetz zur Neubildung von Parteien" in Kraft, das eben keine Neubildung von Parteien mehr zulässt. <br />
<br />
Auch in Schleswig-Holstein entfernen die Nazis [[Widerstand in der NS-Zeit|Menschen, die Widerstand leisten]], aus dem öffentlichen Leben. Sie verhaften zunächst KPD- und SPD-Leute und bringen sie in die ersten, wild eingerichteten Konzentrationslager. Dort werden sie schwer misshandelt und viele von ihnen ermordet. Wenig später erlassen die Nazis auch die ersten Gesetze zur Diskriminierung der jüdischen Bevölkerung. <br />
<br />
==Januar==<br />
*[[Otto Eggerstedt]] wird nach seiner Rückkehr nach Kiel erneut zum Vorsitzenden der [[Kreisverband Kiel|Kieler SPD]] gewählt.<br />
*[[Emilie Helm]] wird zur 1. Vorsitzenden der [[ASF|Sozialistischen Frauengruppe]] der [[Ortsverein Pinneberg|SPD Pinneberg]] gewählt.<br />
*[[9. Januar]] - [[Horst Hager]] kommt in Heidelberg zur Welt.<br />
*[[27. Januar]] - Das Preußische Staatsministerium versagt die Anerkennung der Wahl von [[Fritz Petersen]] zum Bürgermeister von [[Ortsverein Elmshorn|Elmshorn]].<br />
*[[28. Januar]] - [[Walther Lehmkuhl]] legt sein 1. juristisches Staatsexamen ab und tritt in Kiel in den Staatsdienst ein.<br />
*[[30. Januar]] - Der von seiner Gewerkschaft von Königsberg nach [[Kreisverband Lübeck|Lübeck]] versetzte [[Max Sommerfeld]] tritt seine Arbeit im [[Gewerkschaftshaus Lübeck|Lübecker Gewerkschaftshaus]] an.<br />
*[[31. Januar]] - Nazis verüben einen Mordanschlag auf [[Julius Leber]]. Ein Angreifer wird dabei vom [[Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold|Reichsbanner-Mann]] [[Willi Rath]] in Notwehr getötet. [[Julius Leber]] und sein Begleiter werden in Untersuchungshaft genommen.<br />
<br />
==Februar==<br />
*[[Datei:Aufruf zur Solidaritätkundgebung für Julius Leber.png|mini|Aufruf zur Solidaritätskundgebung für Julius Leber]]Der frisch wiedergewählte Amts- und Gemeindevorsteher von [[Ortsverein Seedorf|Seedorf]], [[Alfred Ahrens]], wird von den Nazis des Amtes enthoben und für zehn Tage verhaftet.<br />
*[[Richard Grune]] zieht nach Berlin, möglicherweise auch deswegen, weil er sich als Homosexueller in der Großstadt sicherer fühlt.<br />
*[[Willy Verdieck]] entgeht einem ersten Versuch der Nazis, ihn zu verhaften.<br />
*Die Nazis schließen die vor wenigen Jahren eröffnete [[Arbeitervolkshochschule Harrisleefeld]].<br />
*Die Nazis verhaften den frühere Flensburger SPD-Vorsitzende [[Max Funke]] und verurteilen ihn zu drei Jahren Haft im KZ Oranienburg.<br />
*[[2. Februar]] - Protest-Kundgebung der [[Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold|Eisernen Front]] im [[Gewerkschaftshaus Lübeck|Lübecker Gewerkschaftshaus]] gegen die illegale Festnahme von [[Julius Leber]] und [[Willi Rath]]..<br />
*[[15. Februar]] - In [[Ortsverein Elmshorn|Elmshorn]] demonstrieren 3.500 Menschen öffentlich gegen die Nazis.<br />
*[[15. Februar]] - Die ''[[Schleswig-Holsteinische Volkszeitung]]'' wird vorläufig verboten.<br />
*[[16. Februar]] - [[Siegfried Zimmermann]] kommt in Swinemünde/Pommern (heute Świnoujście/Polen) zur Welt.<br />
*[[19. Februar]] - Die [[Kreisverband Lübeck|Lübecker]] Arbeiterbewegung reagiert auf die Verhaftung von [[Julius Leber]] mit ihrer letzten großen offenen Protestaktionen gegen die Nazis. 15.000 Menschen kommen zusammen. Der vorübergehend entlassene Julius Leber nimmt trotz schwerer Verletzung teil; seine Rede hält [[Fritz Solmitz]].<br />
*[[25. Februar]] - Der [[Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold|Reichsbanner-Mann]] [[Julius Zehr]] wird von einem Nazi in [[Ortsverein Harrislee|Harrisleefeld bei Flensburg]] erschossen.<br />
*[[27. Februar]] - Die ''[[Schleswig-Holsteinische Volkszeitung]]'' muss endgültig ihr Erscheinen einstellen.<br />
*[[28. Februar]] - Alle reichsweiten Zeitungen der [[Sozialistische Arbeiterjugend|Sozialistischen Arbeiterjugend]] werden verboten.<br />
*[[28. Februar]] - Die [[Arbeitersport in Elmshorn|Freie Turn- und Sportvereinigung Elmshorn von 1890]] wird verboten.<br />
<br />
==März==<br />
*[[Alfred Ahrens]] wird, weil er sich zur Gemeinderatswahl in [[Ortsverein Seedorf|Seedorf]] hat aufstellen lassen, zum zweiten Mal verhaftet.<br />
*[[Karl Fick]] wird, nicht zuletzt aufgrund lokaler politischer Rivalitäten, verhaftet und ins provisorische KZ Eutin eingeliefert.<br />
*[[Lauritz Lauritzen]] tritt aus der SPD aus.<br />
*Die Nazis untersagen [[Fritz Petersen]], seine Amtsgeschäfte als neu gewählter Bürgermeister von [[Ortsverein Elmshorn|Elmshorn]] aufzunehmen.<br />
*In [[Ortsverein Preetz|Preetz]] setzen die Nazis die sozialdemokratischen Stadträte [[Genosse Peters|Peters]], [[Genosse Brodthagen|Brodthagen]] und [[Genosse Trepkau|Trepkau]] ab - offiziell, weil diese den Dienst verweigern, solange auf dem Rathaus die Hakenkreuzfahne weht.<br />
*[[Max Sommerfeld]] spricht in Schlutup für den erkrankten [[Fritz Solmitz]].<br />
*[[Willy Verdieck]] wird auf dem Weg in die Emigration nach Dänemark in Flensburg verhaftet.<br />
*Das [[Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold]] wird verboten, seine Mitglieder systematisch verfolgt.<br />
*[[2. März]] - Der ''[[Lübecker Volksbote]]'', dessen Chefredakteur [[Julius Leber]] ist, wird bis zum [[20. März]] verboten.<br />
*[[5. März]] - In der letzten [[Reichstagswahl März 1933|Reichstagswahl]], zu der mehr als eine Partei kandidieren kann, erreicht die SPD immer noch 18,3 %, die KPD 12,3 % und das katholische Zentrum 11,3 %. Die Nazis verfehlen ihr Ziel, eine deutliche absolute Mehrheit zu gewinnen. Gleichzeitig findet die Wahl zum Oldenburgischen Landtag und damit im [[Fürstentum Lübeck|Landesteil Lübeck]] statt. Die SPD verliert hier noch zwei Sitze und erreicht 18,17 %.<br />
*[[5. März]] - In [[Ortsverein Kellinghusen|Kellinghusen]] wird der [[Arbeitersport|Arbeitersportler]] [[Otto Fabian]] auf einem Spaziergang von einem SA-Trupp angegriffen und erschossen.<br />
*[[6. März]] - Den [[Kreisverband Lübeck|Lübecker]] Senatoren [[August Haut]], [[Albert Henze]], [[Fritz Mehrlein]] und dem Bürgermeister [[Paul Löwigt]] werden durch die Nazis ihre Ämter genommen.<br />
*[[8. März]] - Vermutlich an diesem Tag, dem letzten Internationalen Frauentag, der für 12 Jahre in Deutschland begangen wird, hält [[Helene Grünig]] mit 62 Jahren ihre letzte öffentliche Rede.<br />
*[[12. März]] - In der Nacht vor der [[Kommunalwahl 1933|Kommunalwahl]] wird [[Wilhelm Spiegel]] von Nazis in seinem eigenen Haus in [[Kreisverband Kiel|Kiel]] ermordet.<br />
*[[12. März]] - [[Kommunalwahl 1933|Kommunalwahlen]] und [[Provinziallandtagswahl 1933|Provinziallandtagswahlen]]. In [[Sozialdemokratischer Verein Groß-Kiel|Kiel]] werden abends [[Karl Ratz]], [[Wilhelm Schweizer]], [[Willy Verdieck]] und andere von SA und SS im Rathaus eingesperrt, später der Polizei übergeben. [[Wilhelm Schweizer]]s Wohnung wird verwüstet. Die Verhafteten bringt die SA am nächsten Tag ins KZ Oranienburg.<br />
*[[12. März]] - In Schewkowitz/Oberschlesien (heute Dziewkowice/Polen) wird [[Rudolf Johna]] geboren.<br />
*[[13. März]] - Die Nazis suchen im [[Gewerkschaftshaus Kiel|Kieler Gewerkschaftshaus]] nach einer Vervielfältigungsmaschine, mit der Flugblätter zum Mord an [[Wilhelm Spiegel]] erstellt worden sind. Am Abend besetzen sie das Haus und zerstören dabei das Portrait, dass Max Liebermann von [[Carl Legien]] gemalt hat. Den Nazis fallen die Mitgliederkarteien nicht nur der Gewerkschaften, sondern auch der [[Sozialdemokratischer Verein Groß-Kiel|Kieler SPD]] in die Hände. Dies hat zahlreiche Verhaftungen zur Folge.<br />
*[[15. März]] - Der Trauerzug durch Kiel für den ermordeten [[Wilhelm Spiegel]] kann als letzte stumme Demonstration [[Sozialdemokratischer Verein Groß-Kiel|der republikanischen Kräfte der Stadt]] gegen die Nazis gewertet werden. Viele Arbeiter legen demonstrativ ihre Arbeit nieder, die vorsorglich in Alarmbereitschaft gesetzte Polizei greift nicht ein. [[Otto Eggerstedt]] hält die Trauerrede.<br />
*[[22. März]] - In der Nacht auf den [[23. März]] wird die Anlage um den [[Friedrich Ebert|Friedrich-Ebert-Gedenkstein]] an der Lieth in [[Ortsverein Bad Bramstedt|Bad Bramstedt]] von aufgehetzten Jungnazis zerstört, der Stein später im Wasser versenkt. Vorher kann [[Franz Gustav Schatz]] dessen Plakette mit der Inschrift verstecken.<br />
*[[23. März]] - Reichstagssitzung in der Krolloper, als Ersatz für das ausgebrannte Reichstagsgebäude: [[Otto Wels]] hält die Rede mit dem berühmten Satz "Freiheit und Leben kann man uns nehmen, die Ehre nicht!". [[Julius Leber]] ist bereits beim Betreten des Reichstages verhaftet worden. [[Otto Eggerstedt]] und andere sind schon auf der Flucht. Die verbliebenen 94 Abgeordneten der SPD stimmen geschlossen gegen das Ermächtigungsgesetz, unter ihnen [[Gustav Dahrendorf]], [[Carlo Mierendorff]], [[Louise Schroeder]], die die Ablehnung vorher öffentlich gefordert hat, [[Kurt Schumacher]] und [[Rudolf Wissell]], der kurz darauf ebenfalls verhaftet, aber nach drei Monaten freigelassen wird.<br />
*[[24. März]] - Bei [[Walter Lurgenstein]] nehmen die Nazis aufgrund einer Denunziation eine Haussuchung vor; er wird verhaftet, nicht zuletzt wegen seines Engagements für die [[Arbeitervolkshochschule Harrisleefeld]]. Am Tag darauf wird auch der [[Ortsverein Husum|Ortsvereinsvorsitzende]] [[Meinhard Albrecht]] nach einer Haussuchung in "Schutzhaft" genommen.<br />
*[[25. März]] - [[Heinrich Wellenbrink]] wird von den Nazis als Bürgermeister von [[Ortsverein Uetersen|Uetersen]] beurlaubt, später entlassen.<br />
*[[25. März]] - In [[Ortsverein Schenefeld (Pinneberg)|Schenefeld]] werden [[Paul Steiniger|Paul]] und [[Max Steiniger]], [[Ewald Teegen]] und [[Heinrich Schütt]] wegen ihrer Tätigkeit für KPD und SPD verhaftet.<br />
*[[30. März]] - [[Louis Biester]] tritt aus der SPD und der Reichstagsfraktion aus, behält aber sein Reichstagsmandat.<br />
*[[31. März]] - [[Rudolf Katz]] emigriert aus Deutschland und wird bis [[1934]] Delegierter des Völkerbundes in Nanking/China.<br />
<br />
==April==<br />
*[[Bernhard Kalk]] und [[Hans Oldorf]] werden von den Nazis im KZ Fuhlsbüttel in "Schutzhaft" genommen.<br />
*In [[Ortsverein Eckernförde|Eckernförde]] weigert sich Bürgermeister [[Richard Vosgerau]], die Hakenkreuzfahne auf das Amtsgebäude zu setzen, und wird von der SA in "Schutzhaft" genommen. Man wirft ihm außerdem "Unterschlagung von Gewerkschaftsvermögen" vor. Seinem Einfluss in Eckernförde tut dies keinen Abbruch.<br />
*Die [[Ortsverein Quickborn|SPD Quickborn]] führt mit der örtlichen KPD Gespräche über eine Zusammenarbeit, die aber zu keinem Erfolg führen.<br />
*In Breslau verhaften die Nazis [[Max Kukil|Max Kukielczynski]] und sperren ihn bis Dezember in den KZ Breslau-Dürrgoy und Esterwegen ein.<br />
*In Flensburg verhaften die Nazis [[Wilhelm Haberlandt]] wegen Vorbereitung „illegaler Demonstrationen“. <br />
*[[1. April]] - In [[Kreisverband Flensburg|Flensburg]] besetzen die Nazis von Polizei und SA erstmals das [[Gewerkschaftshaus Flensburg|Gewerkschaftshaus]].<br />
*[[2. April]] - In der Nacht auf den 3. emigriert [[Willy Brandt|Herbert Frahm]] vor den Nazis nach Dänemark. Der Fischer [[Paul Stooß]] bringt ihn mit seinem Kutter von [[Ortsverein Travemünde|Travemünde]] aus über die Ostsee nach Rødbyhavn.<br />
*[[3. April]] - Dem neuen Gemeinderat von [[Ortsverein Waabs|Waabs]], der sich nach der [[Kommunalwahl 1933]] konstituiert, gehören als SPD-Vertreter [[Felix Augustin]] und [[Fritz Gimm]] an.<br />
*[[5. April]] - Der Vorsitzende der [[Kreisverein Eiderstedt|SPD Eiderstedt]], [[Paul Dölz]], wird zusammen mit 24 Linken aus [[Ortsverein Tönning|Tönning]] und [[Ortsverein Lunden-Lehe-Krempel|Lunden]] von den Nazis verhaftet und nach Husum gebracht.<br />
*[[7. April]] - Die Nazis ändern den Namen der Kieler [[Carl Legien|Legienstraße]] zurück in "Fährstraße".<br />
*[[10. April]] - Der neu gewählte Provinziallandtag konstituiert sich. Die 15 gewählten Sozialdemokraten, unter ihnen [[Max Brauer]], [[Richard Hansen]], [[Wilhelm Schweizer]], [[Willy Verdieck]] und [[Theodor Werner]], können jedoch wegen Flucht oder Verhaftung nicht mehr teilnehmen.<br />
*[[11. April]] - Die drei gewählten SPD-Mitglieder der Stadtvertretung von [[Ortsverein Husum|Husum]] legen nach offenen Drohungen der NS-Vertreter ihre Mandate nieder.<br />
*[[15. April]] - [[Adolf Rohde]] wird als Bürgermeister von [[Ortsverein Itzehoe|Itzehoe]] abgesetzt und in "Schutzhaft" genommen, aus der er allerdings nach einigen Tagen wieder entlassen wird. SA-Männer werfen sämtliche Scheiben seiner Wohnung ein.<br />
*[[24. April]] - [[Ludwig Preller]] wird als "politisch unzuverlässig" aus dem Staatsdienst entlassen.<br />
*[[26. April]] - Auf Antrag der Nazis werden die drei SPD-Mitglieder - [[Johannes Feddersen]], [[Wilhelm Schnoor]] und [[Johann Wamers]] - aus der [[Ortsverein Bredstedt|Bredstedter]] Stadtvertretung ausgeschlossen. Ähnliche Initiativen starten die Nazis in vielen Kommunalvertretungen.<br />
*[[30. April]] - In der Nacht auf den [[1. Mai]] bringen Nazis in [[Sozialdemokratischer Verein Groß-Kiel|Kiel]] den [[Arbeitersport in Kiel|Arbeitersportler]] [[Edmund Schnoor]] um.<br />
<br />
==Mai==<br />
*[[Paul Bromme]], der sich in [[Kreisverband Lübeck|Lübeck]] im [[Widerstand in der NS-Zeit|Widerstand]] engagiert hat, flüchtet in die Tschechoslowakei, später nach Schweden.<br />
*Minna Fick richtet ein persönliches Gesuch um die Freilassung ihres Ehemannes [[Karl Fick]] aus der KZ-Haft an Reichspräsident von Hindenburg, jedoch ohne Erfolg.<br />
*Anfang des Monats löst sich die Ortsgruppe [[Ortsverein Glückstadt|Glückstadt]] des [[Reichsbanner]]s auf, um einem Verbot durch die Nazis zuvorzukommen. Vier Glückstädter Genossen, deren Namen bisher nicht ermittelt sind, werden in "Schutzhaft" genommen.<br />
*[[1. Mai]] - Die [[Kreisverband Steinburg|SPD im Kreis Steinburg]] und die KPD versuchen durch Anmeldung eines "Morgenspaziergangs" im Itzehoer Umland eine eigene Maifeier zu organisieren; dies wird jedoch verboten, um die zentrale Kundgebung der Nazis nicht zu beeinträchtigen.<br />
*[[1. Mai]] - In [[Ortsverein Schenefeld (Pinneberg)|Schenefeld]] werden [[August Großmann]] und [[Ernst Hadler]] von den Nazis in "Schutzhaft" genommen.<br />
*[[2. Mai]] - Die Nazis besetzen die [[Gewerkschaftshaus Kiel|Gewerkschaftshäuser]] und beginnen auch in Schleswig-Holstein, das Eigentum und Vermögen der Gewerkschaften zu beschlagnahmen und Mitglieder zu verhaften.<br />
*[[2. Mai]] - [[Heinrich Wilckens]] wird zum ersten Mal von den Nazis verhaftet. Bis zum Ende der NS-Diktatur erleidet er 21 Haussuchungen und vier Verhaftungen.<br />
*[[2. Mai]] - In ihrer Wohnung im [[Gewerkschaftshaus Lübeck|Lübecker Gewerkschaftshaus]] wird [[Berta Wirthel]] mit ihrem Mann, dem Hausmeister, von den Nazis zunächst festgehalten, dann vertrieben. Sie muss sich danach zwei Jahre lang zweimal täglich auf der Polizei melden. Trotzdem kann sie Kontakt zu den Genossen halten.<br />
*[[5. Mai]] - Bei der zweiten Sitzung der [[Ortsverein Kronshagen|Kronshagener]] Gemeindevertretung werden die SPD-Vertreter [[Eduard Markowski]], [[Ludwig Möller]], [[Karl Mückenheim]] und [[Karl Stegelmann]] als "entschuldigt fehlend" geführt; die Tagesordnung enthält einen "Antrag" von ihnen "auf Entbindung von ihren Mandaten".<br />
*[[6. Mai]] - Bezirkskassierer [[Paul Andratschke]] wird verhaftet, nach einem Tag wieder freigelassen, aber noch mehrfach zu Vernehmungen geholt. Er verliert seine Arbeit.<br />
*[[7. Mai]] - Die [[Ortsverein Preetz|SPD Preetz]] löst sich - wie viele anderen Ortsvereine in diesen Tagen - selbst auf, um Polizeiaktionen zuvorzukommen.<br />
*[[7. Mai]] - [[Käthe Leu]] stirbt mit 52 Jahren in Danzig.<br />
*[[9. Mai]] - Der Befehl des Geheimen Staatspolizeiamtes der Nazis, die Vermögen von SPD, sozialdemokratischen Zeitungen und dem [[Reichsbanner]] zu beschlagnahmen, führt in der Folge auch in Schleswig-Holstein zu zahlreichen Haussuchungen und Verhaftungen. Die [[Ortsverein Kellinghusen|SPD Kellinghusen]] löst sich selbst auf.<br />
*[[9. Mai]] - In Hamburg verhaften die Nazis [[Friedel Ahrens|Friedel Felst]] und andere Beschäftigte des Büros der [[SAJ|Arbeiterjugend]] wegen angeblicher Veruntreuung staatlicher Gelder.<br />
*[[12. Mai]] - Die [[Ortsverein Schleswig|SPD Schleswig]] löst sich selbst auf. Die [[:Kategorie:Fahne|Parteifahne]] wird mit Akten und Bildern in einem Nebengebäude in der Töpferstraße eingemauert und 12 Jahre später wieder hervorgeholt.<br />
*[[14. Mai]] - Bis zu diesem Tag sind im [[Kreisverband Steinburg|Kreis Steinburg]] 18 Sozialdemokraten von den Nazis in "Schutzhaft" genommen worden.<br />
*[[15. Mai]] - [[Richard Hansen]] gelingt die Flucht über die Ostsee nach Dänemark.<br />
*[[15. Mai]] - Nach der Übernahme des [[Gewerkschaftshaus Lübeck|Lübecker Gewerkschaftshauses]] durch die "Deutsche Arbeitsfront" kündigt [[Max Sommerfeld]] und geht zurück nach Königsberg.<br />
*[[17. Mai]] - Die [[Sozialistische Arbeiterjugend]] beschließt ihre Selbstauflösung, um dem Verbot durch die Nazis zuvorzukommen.<br />
*[[18. Mai]] - Eine letzte geheime Versammlung der [[Kreisverband Neumünster|SPD Neumünster]] im Lokal "Reichsadler" wird von der Polizei aufgelöst und die Teilnehmer in "Schutzhaft" genommen.<br />
*[[21. Mai]] - Das Reichsgesetz, durch das alle [[Allgemeiner Konsumverein Kiel|Verbrauchergenossenschaften]] für aufgelöst erklärt werden, tritt in Kraft.<br />
*[[25. Mai]] - [[Otto Eggerstedt]] wird aufgrund einer Denunziation verhaftet und ins KZ Esterwegen gebracht.<br />
*[[26. Mai]] - [[Willy Verdieck]] wird beim Tanken in [[Kreisverband Flensburg|Flensburg]] von der SA erkannt und verhaftet.<br />
*[[30. Mai]] - [[Heinrich Grönwoldt]] und die Genossen [[Genosse Bargholz|Bargholz]] und [[Genosse Freundstück|Freundstück]] nehmen zum letzten Mal vor dem reichsweiten Verbot der SPD an der Sitzung des [[Ortsverein Russee-Hammer|Gemeinderates Russee]] teil.<br />
*[[31. Mai]] - Der ''[[Lübecker Volksbote]]'' wird mit dem ''Niederdeutschen Beobachter'' - dem Kampfblatt der NSDAP Mecklenburg - vereinigt und ist damit gleichgeschaltet.<br />
<br />
==Juni==<br />
*Im [[Widerstand in der NS-Zeit|politischen Widerstand]] aktive Sozialdemokraten wie [[Andreas Gayk]], [[Niels Brodersen|Niels]] und [[Anne Brodersen]], [[Karl Rickers]] oder aus Düsseldorf die [[Gottfried Brockmann|Brockmanns]] ziehen um diese Zeit aus Sicherheitsgründen ins anonymere Berlin. Andere wie [[Bruno Verdieck]], [[Walter Damm]], [[Hans Schröder]] oder [[Oskar Nielsen]] arbeiten an anderen Orten im Widerstand.<br />
*[[Marie Schmelzkopf]] verliert ihre Ämter und wird unter Hinweis auf ihre Tätigkeit als Stadtverordnete von der Gestapo verhaftet, allerdings nach einiger Zeit freigelassen. Ihre Kinder erfahren erst durch intensive Recherchen von ihrem Verbleib.<br />
*[[3. Juni]] - In [[Ortsverein Schenefeld (Pinneberg)|Schenefeld]] werden [[Paul Steiniger|Paul]] und [[Max Steiniger]], [[Ewald Teegen]] und [[Heinrich Schütt]] nach gut zwei Monaten aus der "Schutzhaft" freigelassen.<br />
*[[8. Juni]] - [[Manfred Scheller]], später [[Ortsverein Itzstedt|Itzstedt]], wird in Hamburg geboren.<br />
*[[9. Juni]] - Die Nazis beschlagnahmen Vermögen, Parteihäuser, Zeitungsbetriebe, Geschäftsräume und Druckereien der SPD.<br />
*[[16. Juni]] - Die erste Ausgabe von [[Andreas Gayk]]s Zeitung ''[[Blick in die Zeit]]'' erscheint in Berlin.<br />
*[[16. Juni]] - In Hamburg wird der gesamte Bezirksvorstand einschließlich [[Karl Meitmann]] während der ''[[Hamburger Echo#NS-Herrschaft|Echo-Versammlung]]'' verhaftet, der letzten Möglichkeit, die politische Lage zu diskutieren. Obwohl keine strafbaren Handlungen belegbar sind, werden die Verhafteten erst nach Wochen wieder entlassen. [[Karl Meitmann]] bleibt fünf Monate in Haft und muss danach Hamburg verlassen.<br />
*[[19. Juni]] - [[Johannes Stelling]] wird erneut in den Parteivorstand gewählt.<br />
*[[21. Juni]] - Im Verlauf der "Köpenicker Blutwoche" wird [[Johannes Stelling]] mit anderen in ein SA-Sturmlokal verschleppt und grauenvoll gefoltert. In den Morgenstunden des Folgetages wird er im Amtsgerichtsgefängnis Köpenick endgültig ermordet und sein entstellter Leichnam ins Wasser geworfen. Er ist 56 Jahre alt.<br />
*[[22. Juni]] - Die Nazis verbieten die SPD und alle anderen Parteien außer ihrer eigenen. Letzte Vorstände der Gliederungen, soweit bekannt: [[Landesverband|Bezirksverband]] - [[Willy Verdieck]]; [[Ortsverein Altona|SPD Altona/Holstein]] - [[Paul Bugdahn]]; [[Kreisverein Eiderstedt|SPD Eiderstedt]] - [[Paul Dölz]]; [[Ortsverein Eutin|SPD Eutin]] - [[Paul Hensel]]; [[Kreisverband Flensburg|SPD Flensburg]] - [[Peter Beck]] (Stellvertreter); [[Ortsverein Harrislee|SPD Harrisleefeld]] - [[Wilhelm Schmehl]]; [[Ortsverein Heide|SPD Heide]] - [[Peter Kuskopf]]; [[Kreisverband Herzogtum Lauenburg|SPD Herzogtum Lauenburg]] - [[Hans Michel]]; [[Ortsverein Husum|SPD Husum]] - [[Meinhard Albrecht]]; [[Ortsverein Kiel-Ellerbek|SPD Kiel-Ellerbek]] - [[Walter Raabke]]; [[Ortsverein Kiel-Süd|SPD Kiel-Süd]] - [[Karl Ratz]]; [[Ortsverein Altenholz/Klausdorf|SPD Klausdorf]] - [[Willy Busch]]; [[Ortsverein Kronshagen|SPD Kronshagen]] - [[Franz Piehozki]] (Vorsitz), [[Hermann Andritzki]] (Stellvertreter), [[Emil Struck]] (Kassierer) und [[Walter Weskamp]] (Schriftführer); [[Ortsverein Oldenburg|SPD Oldenburg]] - [[Karl Panitzki]]; [[Ortsverein Russee|SPD Russee]] - [[Heinrich Grönwoldt]]; [[Ortsverein Suchsdorf|SPD Suchsdorf]] - [[Hannes Schwensen]] (inoffiziell, da kein dt. Staatsbürger); [[Ortsverein Travemünde|SPD Travemünde]] - [[Genosse Litzendorf]].<br />
*[[27. Juni]] - [[Louis Biester]] wird aufgrund des "Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums" endgültig aus dem Schuldienst entlassen und am selben Tag in "Schutzhaft" genommen.<br />
*[[27. Juni]] - Die in [[Ortsverein Schenefeld (Pinneberg)|Schenefeld]] verhafteten [[August Großmann]] und [[Ernst Hadler]] werden nach knapp zwei Monaten entlassen.<br />
*[[29. Juni]] - Die "Deutsche Arbeitsfront" schickt der Reichshauptbank und den Provinzialanstalten ein Schreiben mit einer Namensliste, vor allem von [[Arbeitskreis der ehemals verfolgten und inhaftierten Sozialdemokraten (AvS)#Schleswig-Holstein|SPD-Kassierern, auch aus Schleswig-Holstein]]. Ziel ist, Konten von Sozialdemokraten zu sperren, die verdächtigt werden, Parteigelder zu "verstecken".<br />
<br />
==Juli==<br />
*[[Wilhelm Schmehl]] bringt Teile des historisch wertvollen Marx-Engels-Nachlasses aus dem Berliner SPD-Archiv in Fußmärschen durchs Moor nach Dänemark in Sicherheit.<br />
*[[Willy Busch]] flüchtet vor dem Terror der Nazis gegen ihn in [[Ortsverein Altenholz/Klausdorf|Klausdorf]] mit seiner Frau nach Dänemark.<br />
*[[1. Juli]] - Die [[Freie Volksbühne Kiel]] löst sich zum zweiten Mal in ihrer Geschichte selbst auf.<br />
*[[1. Juli]] - Die Leiche von [[Johannes Stelling]] wird geborgen und anhand seines Trauringes identifiziert.<br />
*[[14. Juli]] - In [[Ortsverein Schenefeld (Pinneberg)|Schenefeld]] wird [[Carl Schmidt]] verhaftet und ins KZ Esterwegen gebracht.<br />
*[[16. Juli]] - "Sägebock-Aktion" - In [[Ortsverein Münsterdorf|Münsterdorf]] misshandeln SA-Schläger mehrere [[Reichsbanner|Reichsbanner-Mitglieder]].<br />
*[[20. Juli]] - Der örtliche SA-Führer lehnt die Entlassung von [[Karl Fick]] aus dem KZ ab und macht deutlich, dass er ihn als politische Geisel betrachtet.<br />
<br />
==August==<br />
*Stadtrat [[Emil Brodkorb]] wird aus dem Magistrat der Stadt [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]] ausgeschlossen.<br />
*[[3. August]] - [[Hermann Thurow-Nievergelt]] stirbt mit 66 Jahren in der Emigration in Freidorf bei Basel/Schweiz.<br />
*[[7. August]] - Zur Gemeinderatssitzung in [[Ortsverein Waabs|Waabs]] an diesem Tag werden die beiden SPD-Vertreter, [[Felix Augustin]] und [[Fritz Gimm]], nicht mehr geladen.<br />
*[[14. August]] - Die Dachorganisation der [[Allgemeiner Konsumverein Kiel|Konsumvereine]], die GEG, wird von den Nazis zwangsweise in den "Reichsbund der deutschen Verbrauchergenossenschaften GmbH (GEG)" überführt. Damit haben die Konsumvereine keine eigenständige Grundlage mehr.<br />
*[[17. August]] - Alle SPD-Vertreter werden aus der Stadtvertretung von [[Ortsverein Bredstedt|Bredstedt]] ausgeschlossen.<br />
*[[20. August]] - [[Andreas Carlsen]] wird in [[Ortsverein Bredstedt|Bredstedt]] von drei SA-Männern beschuldigt, seine Mutter geschlagen zu haben, und von ihnen in denunziatorischer und erniedrigender Weise durch den gesamten Ort geführt.<br />
*[[24. August]] - [[Johannes Stelling]]s Asche wird auf dem Zentralfriedhof Berlin-Friedrichsfelde beigesetzt.<br />
*[[29. August]] - [[Karl Fick]] wird aus dem provisorischen KZ Eutin freigelassen, verliert jedoch seinen Arbeitsplatz und ist mehrere Jahre arbeitslos.<br />
<br />
==September==<br />
*[[Richard Vosgerau]] wird aus der "Schutzhaft" entlassen und zieht in der Folgezeit auf den Rat eines Gestapomannes nach Kiel um, wo er eine Versicherungsvertretung übernimmt.<br />
*[[19. September]] - [[Fritz Solmitz]] wird nach schweren Misshandlungen durch die SS in seiner Zelle im KZ Fuhlsbüttel erhängt aufgefunden. Er ist 39 Jahre alt. Ob er in den Selbstmord getrieben oder von der SS ermordet wurde, ist ungeklärt.<br />
*[[26. September]] - Der [[Ortsverein Schenefeld (Pinneberg)|Schenefelder]] [[Carl Schmidt]] wird nach zwei Monaten aus dem KZ Esterwegen entlassen.<br />
<br />
==Oktober==<br />
*[[Karl Meitmann]] wird aus dem KZ Hamburg-Fuhlsbüttel entlassen mit der Auflage, Hamburg innerhalb von 24 Stunden zu verlassen. Freunde verschaffen ihm eine Arbeit in Frankfurt/Oder.<br />
*[[8. Oktober]] - [[Karl Grambow]] wird in seiner Zelle im Amtsgerichtsgefängnis [[Ortsverein Schwarzenbek|Schwarzenbek]] tot aufgefunden. Auch bei ihm ist ungeklärt, ob er in den Selbstmord getrieben oder ermordet wurde.<br />
*[[12. Oktober]] - [[Otto Eggerstedt]] wird im KZ Esterwegen (Emsland) von SS-Wachleuten ermordet.<br />
*[[29. Oktober]] - [[Marliese Alfken]] kommt in Goslar zur Welt.<br />
<br />
==November==<br />
*Die Nazis entlassen [[Otto Spiegel]] aufgrund seiner Zugehörigkeit zum Judentum als Leiter der Städtischen Säuglings- und Fürsorgestelle in Kiel-Holtenau.<br />
*[[Paul Dölz]] wird wegen Haftunfähigkeit aus dem Gefängnis Rendsburg entlassen.<br />
*[[5. November]] - Zusammen mit zahlreichen [[Kreisverband Kiel|Kieler]] Genossen, darunter vermutlich [[Theodor Werner]] und [[Karl Ratz]] (der anschließend ein Jahr Gefängnis erhält), werden [[Nanny Kurfürst]], [[Emma Drewanz]] und [[Gertrud Völcker]] von den Nazis vorübergehend in "Schutzhaft" genommen.<br />
*[[17. November]] - Laut Bericht der ''Nortorfer Illustrierten Woche'' von diesem Tag vergraben die Nazis den Gedenkstein des Ortes für [[Friedrich Ebert]], um "die letzte Erinnerung an die schmachvollen 14 Jahre" der Weimarer Republik zu beseitigen.<br />
<br />
==Dezember==<br />
*Nach seiner Entlassung aus dem KZ Esterwegen ist [[Max Kukil|Max Kukielczynski]] zunächst arbeitslos.<br />
*[[Karl Oesterle]] zieht nach [[Ortsverein Oststeinbek|Oststeinbeck]], um Verfolgungen durch die Hamburger Gestapo zu entgehen.<br />
<br />
==Nicht datiert==<br />
*Neben anderen verlieren [[Alfred Ahrens]], [[Karl Albrecht]], [[Edith Baade]], [[Fritz Baade]], [[Heinrich Boschen]], [[Eduard Clasen]], [[Walter Damm]], [[Otto Engel]], [[Willi Engel]], [[Hermann Engels]], [[Wilhelm Esser]], [[Rudolf Henning]], [[Toni Jensen]], [[Luise Klinsmann]], [[Heinz Kock]], [[Anni Krahnstöver]], [[Friedrich Mandelkow]], [[Johannes Möller]], [[Rosa Wallbaum|Rosa Obloch]], [[Richard Schenck]], [[Hans Schwichtenberg]], [[Georg Seeler]], [[Willi Steinhörster]], [[Emil Willumeit]] und [[Albert Witte]] wegen ihrer politischen Überzeugung ihren Broterwerb.<br />
*[[Erich Arp]] emigriert in die Niederlande, kehrt jedoch später nach Deutschland zurück.<br />
*[[Karl Becker]] wird von der Universität Rostock zum Dr. rer. pol. promoviert.<br />
*[[Uwe Damm]], der älteste Sohn von [[Walter Damm]], kommt zur Welt.<br />
*[[Kurt Engert]] wird von den Nazis zum Abbruch seines berufsbegleitenden Studiums gezwungen.<br />
*[[Käte Frankenthal]], die mittlerweile in Berlin lebt und politisch tätig ist, flieht angesichts der Bedrohung durch die Nazis in die USA.<br />
*[[Michael Freund]] soll aus der SPD ausgetreten sein, arbeitet aber an der Zeitschrift ''[[Blick in die Zeit]]'' mit.<br />
*[[Emilie Helm]] übernimmt den Vorsitz der [[ASF|Sozialistischen Frauengruppe Pinneberg]].<br />
*[[Hermann Köster]] tritt in die Reichsmarine (ab [[1935]] Kriegsmarine) ein.<br />
*[[Paul Lohmann]] wird auf Grund eines NS-Gesetzes wegen "Vorbereitung zum Hochverrat und Verbrechen gegen das Parteiverbotgesetz" zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt.<br />
*Die Nazis entheben [[Hermann Lüdemann]] seines Amtes als Oberpräsident von Niederschlesien.<br />
*[[Rudolf Lüdemann]] wird aus dem öffentlichen Dienst entlassen, in "Schutzhaft" genommen und schwer misshandelt.<br />
*[[Peter Mertineit]] wird in Kiel geboren.<br />
*[[Franz Osterroth]] gründet in Magdeburg eine Widerstandsgruppe der [[Jusos|Jungsozialisten]] und redigiert deren Jugendzeitschrift ''Junger Sozialismus''.<br />
*[[Karl Schiller]] tritt der nationalsozialistischen SA bei.<br />
*Der SPD-Bürgermeister von [[Ortsverein Glückstadt|Glückstadt]], [[Wilhelm Schinkel]], wird von den Nazis abgesetzt.<br />
*[[Max Schmidt]] wird bei einer Zusammenkunft mit Parteifreunden in [[Kreisverband Flensburg|Flensburg]] von der Gestapo verhaftet. Nach der Freilassung ist er weiterer politischer Verfolgung ausgesetzt und wird arbeitslos.<br />
*Dem 78-jährigen [[Ferdinand Tönnies]] entziehen die Nazis seinen Lehrauftrag, seinen Beamtenstatus und damit nahezu alle Bezüge; er lebt bis zu seinem Tod verarmt in [[Sozialdemokratischer Verein Groß-Kiel|Kiel]].<br />
*[[Bruno Verdieck]] setzt seine Gewerkschaftsarbeit bis zur Verhaftung im Untergrund fort.<br />
*[[Theodor Werner]] wird von der Gestapo verhaftet, seine Ersparnisse beschlagnahmt. Nach seiner Freilassung übernimmt er einen Tabakladen im Königsweg 52 in Kiel, der zugleich als unauffällige Anlaufstelle für Genossen dient.<br />
*Als einziger Wohlfahrtsverband wird die [[AWO]] vom NS-Regime verboten und aufgelöst.<br />
*In [[Ortsverein Husum|Husum]] holen ein Maurer, ein Schlosser, ein Angestellter der Stadtwerke und der Schmied und Eisenbahner [[Rudolf Schütze]] eines Tages im Morgengrauen die Nazifahne vom Schornstein der Husumer Möbelfabrik und hissen statt dessen die rote Fahne der [[Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold|Eisernen Front]]. Die Nazis "korrigieren" dies am nächsten Tag, aber die Männer überleben ihre Aktion.<br />
*In [[Ortsverein Süderbrarup|Süderbrarup]] gibt es nach Beginn der NS-Herrschaft geringe Untergrundaktivitäten, aber keinen [[Widerstand in der NS-Zeit|organisierten Widerstand]].<br />
*[[Friedrich Ebert|Friedrich-Ebert-Gedenksteine]] sind ein bevorzugtes Ziel der Nazis. Der Stein in [[Ortsverein Eutin|Eutin]] wird von ihnen abmontiert und zur Werkstatt eines örtlichen Bildhauers transportiert, wo er unauffindbar verschwindet. In [[Ortsverein Wedel|Wedel]] demolieren SA-Leute den Stein und stehlen die im Sockel eingemauerten Dokumente. Ein Tiefbauunternehmer rettet ihn, indem er ihn vergräbt.<br />
*[[:Kategorie:Fahne|Traditionsfahnen]] einzelner Gliederungen werden versteckt und so über die Nazizeit gerettet, etwa die Fahnen von [[Ortsverein Suchsdorf - Traditionsfahne|Kiel-Suchsdorf]], [[Ortsverein Neumühlen-Dietrichsdorf#Traditionsfahne|Kiel-Dietrichsdorf]], [[Ortsverein Kiel-Süd#Geschichte|Kiel-Süd]] oder die [[USPD]]-Fahne von [[Ortsverein Bosau|Bosau]] von [[1919]]. Die Fahne des [[Arbeitergesangsverein Eintracht|Arbeitergesangsvereins Eintracht]] vergraben [[Hermann Kölln]] und vier weitere [[Ortsverein Elmshorn|Elmshorner]] Arbeiter noch rechtzeitig vor der Herrschaft der Faschisten nachts in einem Zinksarg auf einem Grundstück in der Amandastraße. Die Fahne der [[Ortsverein Travemünde|SPD Travemünde]] bleibt, in einer Blechdose verpackt, in einer Abseite der Wohnung von [[Willi Nickel|Alma und Willi Nickel]] bei zumindest einer Haussuchung unentdeckt und übersteht die zwölf Jahre.<br />
<br />
[[Kategorie:Jahresseite]]</div>Kaffeeringehttps://www.spd-geschichtswerkstatt.de/index.php?title=1933&diff=5401019332024-03-03T17:27:38Z<p>Kaffeeringe: /* April */</p>
<hr />
<div>{{Navigationsleiste Jahre}}<br />
<br />
Am [[30. Januar]] überträgt Reichspräsident von Hindenburg ohne Beteiligung des Reichstages das Amt des Reichskanzlers an Adolf Hitler, den "Führer" der Nationalsozialistischen deutschen Arbeiterpartei (NSDAP). <br />
<br />
SPD-Parteivorsitzende sind [[Arthur Crispien]], [[Hans Vogel]] und [[Otto Wels]], [[Landesvorsitzende/r|Bezirksvorsitzender]] in [[Bezirksverband Schleswig-Holstein|Schleswig-Holstein]] ist [[Willy Verdieck]].<br />
<br />
Der Brand des Reichstages am [[27. Februar]] führt zu einer Verhaftungswelle. In der Reichstagswahl vom [[5. März]] bleiben die Nazis mit 43,9% unter der angestrebten absoluten Mehrheit, obwohl viele ihrer politischen Gegner bereits in "Schutzhaft" sitzen und der Einschüchterung durch die SA der Nazis keine Grenze gesetzt ist. <br />
<br />
Innerhalb weniger Monate wird mit der Entmachtung des Reichstages, der Regelungen des Regimes wie das "Ermächtigungsgesetz" nur noch scheindemokratisch legitimiert, und mit Hilfe von Notverordnungen das gesamte politische Leben in Deutschland gleichgeschaltet. Die demokratischen Parteien werden am [[22. Juni]] verboten, am [[14. Juli]] tritt das "Gesetz zur Neubildung von Parteien" in Kraft, das eben keine Neubildung von Parteien mehr zulässt. <br />
<br />
Auch in Schleswig-Holstein entfernen die Nazis [[Widerstand in der NS-Zeit|Menschen, die Widerstand leisten]], aus dem öffentlichen Leben. Sie verhaften zunächst KPD- und SPD-Leute und bringen sie in die ersten, wild eingerichteten Konzentrationslager. Dort werden sie schwer misshandelt und viele von ihnen ermordet. Wenig später erlassen die Nazis auch die ersten Gesetze zur Diskriminierung der jüdischen Bevölkerung. <br />
<br />
==Januar==<br />
*[[Otto Eggerstedt]] wird nach seiner Rückkehr nach Kiel erneut zum Vorsitzenden der [[Kreisverband Kiel|Kieler SPD]] gewählt.<br />
*[[Emilie Helm]] wird zur 1. Vorsitzenden der [[ASF|Sozialistischen Frauengruppe]] der [[Ortsverein Pinneberg|SPD Pinneberg]] gewählt.<br />
*[[9. Januar]] - [[Horst Hager]] kommt in Heidelberg zur Welt.<br />
*[[27. Januar]] - Das Preußische Staatsministerium versagt die Anerkennung der Wahl von [[Fritz Petersen]] zum Bürgermeister von [[Ortsverein Elmshorn|Elmshorn]].<br />
*[[28. Januar]] - [[Walther Lehmkuhl]] legt sein 1. juristisches Staatsexamen ab und tritt in Kiel in den Staatsdienst ein.<br />
*[[30. Januar]] - Der von seiner Gewerkschaft von Königsberg nach [[Kreisverband Lübeck|Lübeck]] versetzte [[Max Sommerfeld]] tritt seine Arbeit im [[Gewerkschaftshaus Lübeck|Lübecker Gewerkschaftshaus]] an.<br />
*[[31. Januar]] - Nazis verüben einen Mordanschlag auf [[Julius Leber]]. Ein Angreifer wird dabei vom [[Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold|Reichsbanner-Mann]] [[Willi Rath]] in Notwehr getötet. [[Julius Leber]] und sein Begleiter werden in Untersuchungshaft genommen.<br />
<br />
==Februar==<br />
*[[Datei:Aufruf zur Solidaritätkundgebung für Julius Leber.png|mini|Aufruf zur Solidaritätskundgebung für Julius Leber]]Der frisch wiedergewählte Amts- und Gemeindevorsteher von [[Ortsverein Seedorf|Seedorf]], [[Alfred Ahrens]], wird von den Nazis des Amtes enthoben und für zehn Tage verhaftet.<br />
*[[Richard Grune]] zieht nach Berlin, möglicherweise auch deswegen, weil er sich als Homosexueller in der Großstadt sicherer fühlt.<br />
*[[Willy Verdieck]] entgeht einem ersten Versuch der Nazis, ihn zu verhaften.<br />
*Die Nazis schließen die vor wenigen Jahren eröffnete [[Arbeitervolkshochschule Harrisleefeld]].<br />
*[[2. Februar]] - Protest-Kundgebung der [[Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold|Eisernen Front]] im [[Gewerkschaftshaus Lübeck|Lübecker Gewerkschaftshaus]] gegen die illegale Festnahme von [[Julius Leber]] und [[Willi Rath]]..<br />
*[[15. Februar]] - In [[Ortsverein Elmshorn|Elmshorn]] demonstrieren 3.500 Menschen öffentlich gegen die Nazis.<br />
*[[15. Februar]] - Die ''[[Schleswig-Holsteinische Volkszeitung]]'' wird vorläufig verboten.<br />
*[[16. Februar]] - [[Siegfried Zimmermann]] kommt in Swinemünde/Pommern (heute Świnoujście/Polen) zur Welt.<br />
*[[19. Februar]] - Die [[Kreisverband Lübeck|Lübecker]] Arbeiterbewegung reagiert auf die Verhaftung von [[Julius Leber]] mit ihrer letzten großen offenen Protestaktionen gegen die Nazis. 15.000 Menschen kommen zusammen. Der vorübergehend entlassene Julius Leber nimmt trotz schwerer Verletzung teil; seine Rede hält [[Fritz Solmitz]].<br />
*[[25. Februar]] - Der [[Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold|Reichsbanner-Mann]] [[Julius Zehr]] wird von einem Nazi in [[Ortsverein Harrislee|Harrisleefeld bei Flensburg]] erschossen.<br />
*[[27. Februar]] - Die ''[[Schleswig-Holsteinische Volkszeitung]]'' muss endgültig ihr Erscheinen einstellen.<br />
*[[28. Februar]] - Alle reichsweiten Zeitungen der [[Sozialistische Arbeiterjugend|Sozialistischen Arbeiterjugend]] werden verboten.<br />
*[[28. Februar]] - Die [[Arbeitersport in Elmshorn|Freie Turn- und Sportvereinigung Elmshorn von 1890]] wird verboten.<br />
<br />
==März==<br />
*[[Alfred Ahrens]] wird, weil er sich zur Gemeinderatswahl in [[Ortsverein Seedorf|Seedorf]] hat aufstellen lassen, zum zweiten Mal verhaftet.<br />
*[[Karl Fick]] wird, nicht zuletzt aufgrund lokaler politischer Rivalitäten, verhaftet und ins provisorische KZ Eutin eingeliefert.<br />
*[[Lauritz Lauritzen]] tritt aus der SPD aus.<br />
*Die Nazis untersagen [[Fritz Petersen]], seine Amtsgeschäfte als neu gewählter Bürgermeister von [[Ortsverein Elmshorn|Elmshorn]] aufzunehmen.<br />
*In [[Ortsverein Preetz|Preetz]] setzen die Nazis die sozialdemokratischen Stadträte [[Genosse Peters|Peters]], [[Genosse Brodthagen|Brodthagen]] und [[Genosse Trepkau|Trepkau]] ab - offiziell, weil diese den Dienst verweigern, solange auf dem Rathaus die Hakenkreuzfahne weht.<br />
*[[Max Sommerfeld]] spricht in Schlutup für den erkrankten [[Fritz Solmitz]].<br />
*[[Willy Verdieck]] wird auf dem Weg in die Emigration nach Dänemark in Flensburg verhaftet.<br />
*Das [[Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold]] wird verboten, seine Mitglieder systematisch verfolgt.<br />
*[[2. März]] - Der ''[[Lübecker Volksbote]]'', dessen Chefredakteur [[Julius Leber]] ist, wird bis zum [[20. März]] verboten.<br />
*[[5. März]] - In der letzten [[Reichstagswahl März 1933|Reichstagswahl]], zu der mehr als eine Partei kandidieren kann, erreicht die SPD immer noch 18,3 %, die KPD 12,3 % und das katholische Zentrum 11,3 %. Die Nazis verfehlen ihr Ziel, eine deutliche absolute Mehrheit zu gewinnen. Gleichzeitig findet die Wahl zum Oldenburgischen Landtag und damit im [[Fürstentum Lübeck|Landesteil Lübeck]] statt. Die SPD verliert hier noch zwei Sitze und erreicht 18,17 %.<br />
*[[5. März]] - In [[Ortsverein Kellinghusen|Kellinghusen]] wird der [[Arbeitersport|Arbeitersportler]] [[Otto Fabian]] auf einem Spaziergang von einem SA-Trupp angegriffen und erschossen.<br />
*[[6. März]] - Den [[Kreisverband Lübeck|Lübecker]] Senatoren [[August Haut]], [[Albert Henze]], [[Fritz Mehrlein]] und dem Bürgermeister [[Paul Löwigt]] werden durch die Nazis ihre Ämter genommen.<br />
*[[8. März]] - Vermutlich an diesem Tag, dem letzten Internationalen Frauentag, der für 12 Jahre in Deutschland begangen wird, hält [[Helene Grünig]] mit 62 Jahren ihre letzte öffentliche Rede.<br />
*[[12. März]] - In der Nacht vor der [[Kommunalwahl 1933|Kommunalwahl]] wird [[Wilhelm Spiegel]] von Nazis in seinem eigenen Haus in [[Kreisverband Kiel|Kiel]] ermordet.<br />
*[[12. März]] - [[Kommunalwahl 1933|Kommunalwahlen]] und [[Provinziallandtagswahl 1933|Provinziallandtagswahlen]]. In [[Sozialdemokratischer Verein Groß-Kiel|Kiel]] werden abends [[Karl Ratz]], [[Wilhelm Schweizer]], [[Willy Verdieck]] und andere von SA und SS im Rathaus eingesperrt, später der Polizei übergeben. [[Wilhelm Schweizer]]s Wohnung wird verwüstet. Die Verhafteten bringt die SA am nächsten Tag ins KZ Oranienburg.<br />
*[[12. März]] - In Schewkowitz/Oberschlesien (heute Dziewkowice/Polen) wird [[Rudolf Johna]] geboren.<br />
*[[13. März]] - Die Nazis suchen im [[Gewerkschaftshaus Kiel|Kieler Gewerkschaftshaus]] nach einer Vervielfältigungsmaschine, mit der Flugblätter zum Mord an [[Wilhelm Spiegel]] erstellt worden sind. Am Abend besetzen sie das Haus und zerstören dabei das Portrait, dass Max Liebermann von [[Carl Legien]] gemalt hat. Den Nazis fallen die Mitgliederkarteien nicht nur der Gewerkschaften, sondern auch der [[Sozialdemokratischer Verein Groß-Kiel|Kieler SPD]] in die Hände. Dies hat zahlreiche Verhaftungen zur Folge.<br />
*[[15. März]] - Der Trauerzug durch Kiel für den ermordeten [[Wilhelm Spiegel]] kann als letzte stumme Demonstration [[Sozialdemokratischer Verein Groß-Kiel|der republikanischen Kräfte der Stadt]] gegen die Nazis gewertet werden. Viele Arbeiter legen demonstrativ ihre Arbeit nieder, die vorsorglich in Alarmbereitschaft gesetzte Polizei greift nicht ein. [[Otto Eggerstedt]] hält die Trauerrede.<br />
*[[22. März]] - In der Nacht auf den [[23. März]] wird die Anlage um den [[Friedrich Ebert|Friedrich-Ebert-Gedenkstein]] an der Lieth in [[Ortsverein Bad Bramstedt|Bad Bramstedt]] von aufgehetzten Jungnazis zerstört, der Stein später im Wasser versenkt. Vorher kann [[Franz Gustav Schatz]] dessen Plakette mit der Inschrift verstecken.<br />
*[[23. März]] - Reichstagssitzung in der Krolloper, als Ersatz für das ausgebrannte Reichstagsgebäude: [[Otto Wels]] hält die Rede mit dem berühmten Satz "Freiheit und Leben kann man uns nehmen, die Ehre nicht!". [[Julius Leber]] ist bereits beim Betreten des Reichstages verhaftet worden. [[Otto Eggerstedt]] und andere sind schon auf der Flucht. Die verbliebenen 94 Abgeordneten der SPD stimmen geschlossen gegen das Ermächtigungsgesetz, unter ihnen [[Gustav Dahrendorf]], [[Carlo Mierendorff]], [[Louise Schroeder]], die die Ablehnung vorher öffentlich gefordert hat, [[Kurt Schumacher]] und [[Rudolf Wissell]], der kurz darauf ebenfalls verhaftet, aber nach drei Monaten freigelassen wird.<br />
*[[24. März]] - Bei [[Walter Lurgenstein]] nehmen die Nazis aufgrund einer Denunziation eine Haussuchung vor; er wird verhaftet, nicht zuletzt wegen seines Engagements für die [[Arbeitervolkshochschule Harrisleefeld]]. Am Tag darauf wird auch der [[Ortsverein Husum|Ortsvereinsvorsitzende]] [[Meinhard Albrecht]] nach einer Haussuchung in "Schutzhaft" genommen.<br />
*[[25. März]] - [[Heinrich Wellenbrink]] wird von den Nazis als Bürgermeister von [[Ortsverein Uetersen|Uetersen]] beurlaubt, später entlassen.<br />
*[[25. März]] - In [[Ortsverein Schenefeld (Pinneberg)|Schenefeld]] werden [[Paul Steiniger|Paul]] und [[Max Steiniger]], [[Ewald Teegen]] und [[Heinrich Schütt]] wegen ihrer Tätigkeit für KPD und SPD verhaftet.<br />
*[[30. März]] - [[Louis Biester]] tritt aus der SPD und der Reichstagsfraktion aus, behält aber sein Reichstagsmandat.<br />
*[[31. März]] - [[Rudolf Katz]] emigriert aus Deutschland und wird bis [[1934]] Delegierter des Völkerbundes in Nanking/China.<br />
<br />
==April==<br />
*[[Bernhard Kalk]] und [[Hans Oldorf]] werden von den Nazis im KZ Fuhlsbüttel in "Schutzhaft" genommen.<br />
*In [[Ortsverein Eckernförde|Eckernförde]] weigert sich Bürgermeister [[Richard Vosgerau]], die Hakenkreuzfahne auf das Amtsgebäude zu setzen, und wird von der SA in "Schutzhaft" genommen. Man wirft ihm außerdem "Unterschlagung von Gewerkschaftsvermögen" vor. Seinem Einfluss in Eckernförde tut dies keinen Abbruch.<br />
*Die [[Ortsverein Quickborn|SPD Quickborn]] führt mit der örtlichen KPD Gespräche über eine Zusammenarbeit, die aber zu keinem Erfolg führen.<br />
*In Breslau verhaften die Nazis [[Max Kukil|Max Kukielczynski]] und sperren ihn bis Dezember in den KZ Breslau-Dürrgoy und Esterwegen ein.<br />
*[[1. April]] - In [[Kreisverband Flensburg|Flensburg]] besetzen die Nazis von Polizei und SA erstmals das [[Gewerkschaftshaus Flensburg|Gewerkschaftshaus]].<br />
*[[2. April]] - In der Nacht auf den 3. emigriert [[Willy Brandt|Herbert Frahm]] vor den Nazis nach Dänemark. Der Fischer [[Paul Stooß]] bringt ihn mit seinem Kutter von [[Ortsverein Travemünde|Travemünde]] aus über die Ostsee nach Rødbyhavn.<br />
*[[3. April]] - Dem neuen Gemeinderat von [[Ortsverein Waabs|Waabs]], der sich nach der [[Kommunalwahl 1933]] konstituiert, gehören als SPD-Vertreter [[Felix Augustin]] und [[Fritz Gimm]] an.<br />
*[[5. April]] - Der Vorsitzende der [[Kreisverein Eiderstedt|SPD Eiderstedt]], [[Paul Dölz]], wird zusammen mit 24 Linken aus [[Ortsverein Tönning|Tönning]] und [[Ortsverein Lunden-Lehe-Krempel|Lunden]] von den Nazis verhaftet und nach Husum gebracht.<br />
*[[7. April]] - Die Nazis ändern den Namen der Kieler [[Carl Legien|Legienstraße]] zurück in "Fährstraße".<br />
*[[10. April]] - Der neu gewählte Provinziallandtag konstituiert sich. Die 15 gewählten Sozialdemokraten, unter ihnen [[Max Brauer]], [[Richard Hansen]], [[Wilhelm Schweizer]], [[Willy Verdieck]] und [[Theodor Werner]], können jedoch wegen Flucht oder Verhaftung nicht mehr teilnehmen.<br />
*[[11. April]] - Die drei gewählten SPD-Mitglieder der Stadtvertretung von [[Ortsverein Husum|Husum]] legen nach offenen Drohungen der NS-Vertreter ihre Mandate nieder.<br />
*[[15. April]] - [[Adolf Rohde]] wird als Bürgermeister von [[Ortsverein Itzehoe|Itzehoe]] abgesetzt und in "Schutzhaft" genommen, aus der er allerdings nach einigen Tagen wieder entlassen wird. SA-Männer werfen sämtliche Scheiben seiner Wohnung ein.<br />
*[[24. April]] - [[Ludwig Preller]] wird als "politisch unzuverlässig" aus dem Staatsdienst entlassen.<br />
*[[26. April]] - Auf Antrag der Nazis werden die drei SPD-Mitglieder - [[Johannes Feddersen]], [[Wilhelm Schnoor]] und [[Johann Wamers]] - aus der [[Ortsverein Bredstedt|Bredstedter]] Stadtvertretung ausgeschlossen. Ähnliche Initiativen starten die Nazis in vielen Kommunalvertretungen.<br />
*[[30. April]] - In der Nacht auf den [[1. Mai]] bringen Nazis in [[Sozialdemokratischer Verein Groß-Kiel|Kiel]] den [[Arbeitersport in Kiel|Arbeitersportler]] [[Edmund Schnoor]] um.<br />
<br />
==Mai==<br />
*[[Paul Bromme]], der sich in [[Kreisverband Lübeck|Lübeck]] im [[Widerstand in der NS-Zeit|Widerstand]] engagiert hat, flüchtet in die Tschechoslowakei, später nach Schweden.<br />
*Minna Fick richtet ein persönliches Gesuch um die Freilassung ihres Ehemannes [[Karl Fick]] aus der KZ-Haft an Reichspräsident von Hindenburg, jedoch ohne Erfolg.<br />
*Anfang des Monats löst sich die Ortsgruppe [[Ortsverein Glückstadt|Glückstadt]] des [[Reichsbanner]]s auf, um einem Verbot durch die Nazis zuvorzukommen. Vier Glückstädter Genossen, deren Namen bisher nicht ermittelt sind, werden in "Schutzhaft" genommen.<br />
*[[1. Mai]] - Die [[Kreisverband Steinburg|SPD im Kreis Steinburg]] und die KPD versuchen durch Anmeldung eines "Morgenspaziergangs" im Itzehoer Umland eine eigene Maifeier zu organisieren; dies wird jedoch verboten, um die zentrale Kundgebung der Nazis nicht zu beeinträchtigen.<br />
*[[1. Mai]] - In [[Ortsverein Schenefeld (Pinneberg)|Schenefeld]] werden [[August Großmann]] und [[Ernst Hadler]] von den Nazis in "Schutzhaft" genommen.<br />
*[[2. Mai]] - Die Nazis besetzen die [[Gewerkschaftshaus Kiel|Gewerkschaftshäuser]] und beginnen auch in Schleswig-Holstein, das Eigentum und Vermögen der Gewerkschaften zu beschlagnahmen und Mitglieder zu verhaften.<br />
*[[2. Mai]] - [[Heinrich Wilckens]] wird zum ersten Mal von den Nazis verhaftet. Bis zum Ende der NS-Diktatur erleidet er 21 Haussuchungen und vier Verhaftungen.<br />
*[[2. Mai]] - In ihrer Wohnung im [[Gewerkschaftshaus Lübeck|Lübecker Gewerkschaftshaus]] wird [[Berta Wirthel]] mit ihrem Mann, dem Hausmeister, von den Nazis zunächst festgehalten, dann vertrieben. Sie muss sich danach zwei Jahre lang zweimal täglich auf der Polizei melden. Trotzdem kann sie Kontakt zu den Genossen halten.<br />
*[[5. Mai]] - Bei der zweiten Sitzung der [[Ortsverein Kronshagen|Kronshagener]] Gemeindevertretung werden die SPD-Vertreter [[Eduard Markowski]], [[Ludwig Möller]], [[Karl Mückenheim]] und [[Karl Stegelmann]] als "entschuldigt fehlend" geführt; die Tagesordnung enthält einen "Antrag" von ihnen "auf Entbindung von ihren Mandaten".<br />
*[[6. Mai]] - Bezirkskassierer [[Paul Andratschke]] wird verhaftet, nach einem Tag wieder freigelassen, aber noch mehrfach zu Vernehmungen geholt. Er verliert seine Arbeit.<br />
*[[7. Mai]] - Die [[Ortsverein Preetz|SPD Preetz]] löst sich - wie viele anderen Ortsvereine in diesen Tagen - selbst auf, um Polizeiaktionen zuvorzukommen.<br />
*[[7. Mai]] - [[Käthe Leu]] stirbt mit 52 Jahren in Danzig.<br />
*[[9. Mai]] - Der Befehl des Geheimen Staatspolizeiamtes der Nazis, die Vermögen von SPD, sozialdemokratischen Zeitungen und dem [[Reichsbanner]] zu beschlagnahmen, führt in der Folge auch in Schleswig-Holstein zu zahlreichen Haussuchungen und Verhaftungen. Die [[Ortsverein Kellinghusen|SPD Kellinghusen]] löst sich selbst auf.<br />
*[[9. Mai]] - In Hamburg verhaften die Nazis [[Friedel Ahrens|Friedel Felst]] und andere Beschäftigte des Büros der [[SAJ|Arbeiterjugend]] wegen angeblicher Veruntreuung staatlicher Gelder.<br />
*[[12. Mai]] - Die [[Ortsverein Schleswig|SPD Schleswig]] löst sich selbst auf. Die [[:Kategorie:Fahne|Parteifahne]] wird mit Akten und Bildern in einem Nebengebäude in der Töpferstraße eingemauert und 12 Jahre später wieder hervorgeholt.<br />
*[[14. Mai]] - Bis zu diesem Tag sind im [[Kreisverband Steinburg|Kreis Steinburg]] 18 Sozialdemokraten von den Nazis in "Schutzhaft" genommen worden.<br />
*[[15. Mai]] - [[Richard Hansen]] gelingt die Flucht über die Ostsee nach Dänemark.<br />
*[[15. Mai]] - Nach der Übernahme des [[Gewerkschaftshaus Lübeck|Lübecker Gewerkschaftshauses]] durch die "Deutsche Arbeitsfront" kündigt [[Max Sommerfeld]] und geht zurück nach Königsberg.<br />
*[[17. Mai]] - Die [[Sozialistische Arbeiterjugend]] beschließt ihre Selbstauflösung, um dem Verbot durch die Nazis zuvorzukommen.<br />
*[[18. Mai]] - Eine letzte geheime Versammlung der [[Kreisverband Neumünster|SPD Neumünster]] im Lokal "Reichsadler" wird von der Polizei aufgelöst und die Teilnehmer in "Schutzhaft" genommen.<br />
*[[21. Mai]] - Das Reichsgesetz, durch das alle [[Allgemeiner Konsumverein Kiel|Verbrauchergenossenschaften]] für aufgelöst erklärt werden, tritt in Kraft.<br />
*[[25. Mai]] - [[Otto Eggerstedt]] wird aufgrund einer Denunziation verhaftet und ins KZ Esterwegen gebracht.<br />
*[[26. Mai]] - [[Willy Verdieck]] wird beim Tanken in [[Kreisverband Flensburg|Flensburg]] von der SA erkannt und verhaftet.<br />
*[[30. Mai]] - [[Heinrich Grönwoldt]] und die Genossen [[Genosse Bargholz|Bargholz]] und [[Genosse Freundstück|Freundstück]] nehmen zum letzten Mal vor dem reichsweiten Verbot der SPD an der Sitzung des [[Ortsverein Russee-Hammer|Gemeinderates Russee]] teil.<br />
*[[31. Mai]] - Der ''[[Lübecker Volksbote]]'' wird mit dem ''Niederdeutschen Beobachter'' - dem Kampfblatt der NSDAP Mecklenburg - vereinigt und ist damit gleichgeschaltet.<br />
<br />
==Juni==<br />
*Im [[Widerstand in der NS-Zeit|politischen Widerstand]] aktive Sozialdemokraten wie [[Andreas Gayk]], [[Niels Brodersen|Niels]] und [[Anne Brodersen]], [[Karl Rickers]] oder aus Düsseldorf die [[Gottfried Brockmann|Brockmanns]] ziehen um diese Zeit aus Sicherheitsgründen ins anonymere Berlin. Andere wie [[Bruno Verdieck]], [[Walter Damm]], [[Hans Schröder]] oder [[Oskar Nielsen]] arbeiten an anderen Orten im Widerstand.<br />
*[[Marie Schmelzkopf]] verliert ihre Ämter und wird unter Hinweis auf ihre Tätigkeit als Stadtverordnete von der Gestapo verhaftet, allerdings nach einiger Zeit freigelassen. Ihre Kinder erfahren erst durch intensive Recherchen von ihrem Verbleib.<br />
*[[3. Juni]] - In [[Ortsverein Schenefeld (Pinneberg)|Schenefeld]] werden [[Paul Steiniger|Paul]] und [[Max Steiniger]], [[Ewald Teegen]] und [[Heinrich Schütt]] nach gut zwei Monaten aus der "Schutzhaft" freigelassen.<br />
*[[8. Juni]] - [[Manfred Scheller]], später [[Ortsverein Itzstedt|Itzstedt]], wird in Hamburg geboren.<br />
*[[9. Juni]] - Die Nazis beschlagnahmen Vermögen, Parteihäuser, Zeitungsbetriebe, Geschäftsräume und Druckereien der SPD.<br />
*[[16. Juni]] - Die erste Ausgabe von [[Andreas Gayk]]s Zeitung ''[[Blick in die Zeit]]'' erscheint in Berlin.<br />
*[[16. Juni]] - In Hamburg wird der gesamte Bezirksvorstand einschließlich [[Karl Meitmann]] während der ''[[Hamburger Echo#NS-Herrschaft|Echo-Versammlung]]'' verhaftet, der letzten Möglichkeit, die politische Lage zu diskutieren. Obwohl keine strafbaren Handlungen belegbar sind, werden die Verhafteten erst nach Wochen wieder entlassen. [[Karl Meitmann]] bleibt fünf Monate in Haft und muss danach Hamburg verlassen.<br />
*[[19. Juni]] - [[Johannes Stelling]] wird erneut in den Parteivorstand gewählt.<br />
*[[21. Juni]] - Im Verlauf der "Köpenicker Blutwoche" wird [[Johannes Stelling]] mit anderen in ein SA-Sturmlokal verschleppt und grauenvoll gefoltert. In den Morgenstunden des Folgetages wird er im Amtsgerichtsgefängnis Köpenick endgültig ermordet und sein entstellter Leichnam ins Wasser geworfen. Er ist 56 Jahre alt.<br />
*[[22. Juni]] - Die Nazis verbieten die SPD und alle anderen Parteien außer ihrer eigenen. Letzte Vorstände der Gliederungen, soweit bekannt: [[Landesverband|Bezirksverband]] - [[Willy Verdieck]]; [[Ortsverein Altona|SPD Altona/Holstein]] - [[Paul Bugdahn]]; [[Kreisverein Eiderstedt|SPD Eiderstedt]] - [[Paul Dölz]]; [[Ortsverein Eutin|SPD Eutin]] - [[Paul Hensel]]; [[Kreisverband Flensburg|SPD Flensburg]] - [[Peter Beck]] (Stellvertreter); [[Ortsverein Harrislee|SPD Harrisleefeld]] - [[Wilhelm Schmehl]]; [[Ortsverein Heide|SPD Heide]] - [[Peter Kuskopf]]; [[Kreisverband Herzogtum Lauenburg|SPD Herzogtum Lauenburg]] - [[Hans Michel]]; [[Ortsverein Husum|SPD Husum]] - [[Meinhard Albrecht]]; [[Ortsverein Kiel-Ellerbek|SPD Kiel-Ellerbek]] - [[Walter Raabke]]; [[Ortsverein Kiel-Süd|SPD Kiel-Süd]] - [[Karl Ratz]]; [[Ortsverein Altenholz/Klausdorf|SPD Klausdorf]] - [[Willy Busch]]; [[Ortsverein Kronshagen|SPD Kronshagen]] - [[Franz Piehozki]] (Vorsitz), [[Hermann Andritzki]] (Stellvertreter), [[Emil Struck]] (Kassierer) und [[Walter Weskamp]] (Schriftführer); [[Ortsverein Oldenburg|SPD Oldenburg]] - [[Karl Panitzki]]; [[Ortsverein Russee|SPD Russee]] - [[Heinrich Grönwoldt]]; [[Ortsverein Suchsdorf|SPD Suchsdorf]] - [[Hannes Schwensen]] (inoffiziell, da kein dt. Staatsbürger); [[Ortsverein Travemünde|SPD Travemünde]] - [[Genosse Litzendorf]].<br />
*[[27. Juni]] - [[Louis Biester]] wird aufgrund des "Gesetzes zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums" endgültig aus dem Schuldienst entlassen und am selben Tag in "Schutzhaft" genommen.<br />
*[[27. Juni]] - Die in [[Ortsverein Schenefeld (Pinneberg)|Schenefeld]] verhafteten [[August Großmann]] und [[Ernst Hadler]] werden nach knapp zwei Monaten entlassen.<br />
*[[29. Juni]] - Die "Deutsche Arbeitsfront" schickt der Reichshauptbank und den Provinzialanstalten ein Schreiben mit einer Namensliste, vor allem von [[Arbeitskreis der ehemals verfolgten und inhaftierten Sozialdemokraten (AvS)#Schleswig-Holstein|SPD-Kassierern, auch aus Schleswig-Holstein]]. Ziel ist, Konten von Sozialdemokraten zu sperren, die verdächtigt werden, Parteigelder zu "verstecken".<br />
<br />
==Juli==<br />
*[[Wilhelm Schmehl]] bringt Teile des historisch wertvollen Marx-Engels-Nachlasses aus dem Berliner SPD-Archiv in Fußmärschen durchs Moor nach Dänemark in Sicherheit.<br />
*[[Willy Busch]] flüchtet vor dem Terror der Nazis gegen ihn in [[Ortsverein Altenholz/Klausdorf|Klausdorf]] mit seiner Frau nach Dänemark.<br />
*[[1. Juli]] - Die [[Freie Volksbühne Kiel]] löst sich zum zweiten Mal in ihrer Geschichte selbst auf.<br />
*[[1. Juli]] - Die Leiche von [[Johannes Stelling]] wird geborgen und anhand seines Trauringes identifiziert.<br />
*[[14. Juli]] - In [[Ortsverein Schenefeld (Pinneberg)|Schenefeld]] wird [[Carl Schmidt]] verhaftet und ins KZ Esterwegen gebracht.<br />
*[[16. Juli]] - "Sägebock-Aktion" - In [[Ortsverein Münsterdorf|Münsterdorf]] misshandeln SA-Schläger mehrere [[Reichsbanner|Reichsbanner-Mitglieder]].<br />
*[[20. Juli]] - Der örtliche SA-Führer lehnt die Entlassung von [[Karl Fick]] aus dem KZ ab und macht deutlich, dass er ihn als politische Geisel betrachtet.<br />
<br />
==August==<br />
*Stadtrat [[Emil Brodkorb]] wird aus dem Magistrat der Stadt [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]] ausgeschlossen.<br />
*[[3. August]] - [[Hermann Thurow-Nievergelt]] stirbt mit 66 Jahren in der Emigration in Freidorf bei Basel/Schweiz.<br />
*[[7. August]] - Zur Gemeinderatssitzung in [[Ortsverein Waabs|Waabs]] an diesem Tag werden die beiden SPD-Vertreter, [[Felix Augustin]] und [[Fritz Gimm]], nicht mehr geladen.<br />
*[[14. August]] - Die Dachorganisation der [[Allgemeiner Konsumverein Kiel|Konsumvereine]], die GEG, wird von den Nazis zwangsweise in den "Reichsbund der deutschen Verbrauchergenossenschaften GmbH (GEG)" überführt. Damit haben die Konsumvereine keine eigenständige Grundlage mehr.<br />
*[[17. August]] - Alle SPD-Vertreter werden aus der Stadtvertretung von [[Ortsverein Bredstedt|Bredstedt]] ausgeschlossen.<br />
*[[20. August]] - [[Andreas Carlsen]] wird in [[Ortsverein Bredstedt|Bredstedt]] von drei SA-Männern beschuldigt, seine Mutter geschlagen zu haben, und von ihnen in denunziatorischer und erniedrigender Weise durch den gesamten Ort geführt.<br />
*[[24. August]] - [[Johannes Stelling]]s Asche wird auf dem Zentralfriedhof Berlin-Friedrichsfelde beigesetzt.<br />
*[[29. August]] - [[Karl Fick]] wird aus dem provisorischen KZ Eutin freigelassen, verliert jedoch seinen Arbeitsplatz und ist mehrere Jahre arbeitslos.<br />
<br />
==September==<br />
*[[Richard Vosgerau]] wird aus der "Schutzhaft" entlassen und zieht in der Folgezeit auf den Rat eines Gestapomannes nach Kiel um, wo er eine Versicherungsvertretung übernimmt.<br />
*[[19. September]] - [[Fritz Solmitz]] wird nach schweren Misshandlungen durch die SS in seiner Zelle im KZ Fuhlsbüttel erhängt aufgefunden. Er ist 39 Jahre alt. Ob er in den Selbstmord getrieben oder von der SS ermordet wurde, ist ungeklärt.<br />
*[[26. September]] - Der [[Ortsverein Schenefeld (Pinneberg)|Schenefelder]] [[Carl Schmidt]] wird nach zwei Monaten aus dem KZ Esterwegen entlassen.<br />
<br />
==Oktober==<br />
*[[Karl Meitmann]] wird aus dem KZ Hamburg-Fuhlsbüttel entlassen mit der Auflage, Hamburg innerhalb von 24 Stunden zu verlassen. Freunde verschaffen ihm eine Arbeit in Frankfurt/Oder.<br />
*[[8. Oktober]] - [[Karl Grambow]] wird in seiner Zelle im Amtsgerichtsgefängnis [[Ortsverein Schwarzenbek|Schwarzenbek]] tot aufgefunden. Auch bei ihm ist ungeklärt, ob er in den Selbstmord getrieben oder ermordet wurde.<br />
*[[12. Oktober]] - [[Otto Eggerstedt]] wird im KZ Esterwegen (Emsland) von SS-Wachleuten ermordet.<br />
*[[29. Oktober]] - [[Marliese Alfken]] kommt in Goslar zur Welt.<br />
<br />
==November==<br />
*Die Nazis entlassen [[Otto Spiegel]] aufgrund seiner Zugehörigkeit zum Judentum als Leiter der Städtischen Säuglings- und Fürsorgestelle in Kiel-Holtenau.<br />
*[[Paul Dölz]] wird wegen Haftunfähigkeit aus dem Gefängnis Rendsburg entlassen.<br />
*[[5. November]] - Zusammen mit zahlreichen [[Kreisverband Kiel|Kieler]] Genossen, darunter vermutlich [[Theodor Werner]] und [[Karl Ratz]] (der anschließend ein Jahr Gefängnis erhält), werden [[Nanny Kurfürst]], [[Emma Drewanz]] und [[Gertrud Völcker]] von den Nazis vorübergehend in "Schutzhaft" genommen.<br />
*[[17. November]] - Laut Bericht der ''Nortorfer Illustrierten Woche'' von diesem Tag vergraben die Nazis den Gedenkstein des Ortes für [[Friedrich Ebert]], um "die letzte Erinnerung an die schmachvollen 14 Jahre" der Weimarer Republik zu beseitigen.<br />
<br />
==Dezember==<br />
*Nach seiner Entlassung aus dem KZ Esterwegen ist [[Max Kukil|Max Kukielczynski]] zunächst arbeitslos.<br />
*[[Karl Oesterle]] zieht nach [[Ortsverein Oststeinbek|Oststeinbeck]], um Verfolgungen durch die Hamburger Gestapo zu entgehen.<br />
<br />
==Nicht datiert==<br />
*Neben anderen verlieren [[Alfred Ahrens]], [[Karl Albrecht]], [[Edith Baade]], [[Fritz Baade]], [[Heinrich Boschen]], [[Eduard Clasen]], [[Walter Damm]], [[Otto Engel]], [[Willi Engel]], [[Hermann Engels]], [[Wilhelm Esser]], [[Rudolf Henning]], [[Toni Jensen]], [[Luise Klinsmann]], [[Heinz Kock]], [[Anni Krahnstöver]], [[Friedrich Mandelkow]], [[Johannes Möller]], [[Rosa Wallbaum|Rosa Obloch]], [[Richard Schenck]], [[Hans Schwichtenberg]], [[Georg Seeler]], [[Willi Steinhörster]], [[Emil Willumeit]] und [[Albert Witte]] wegen ihrer politischen Überzeugung ihren Broterwerb.<br />
*[[Erich Arp]] emigriert in die Niederlande, kehrt jedoch später nach Deutschland zurück.<br />
*[[Karl Becker]] wird von der Universität Rostock zum Dr. rer. pol. promoviert.<br />
*[[Uwe Damm]], der älteste Sohn von [[Walter Damm]], kommt zur Welt.<br />
*[[Kurt Engert]] wird von den Nazis zum Abbruch seines berufsbegleitenden Studiums gezwungen.<br />
*[[Käte Frankenthal]], die mittlerweile in Berlin lebt und politisch tätig ist, flieht angesichts der Bedrohung durch die Nazis in die USA.<br />
*[[Michael Freund]] soll aus der SPD ausgetreten sein, arbeitet aber an der Zeitschrift ''[[Blick in die Zeit]]'' mit.<br />
*[[Emilie Helm]] übernimmt den Vorsitz der [[ASF|Sozialistischen Frauengruppe Pinneberg]].<br />
*[[Hermann Köster]] tritt in die Reichsmarine (ab [[1935]] Kriegsmarine) ein.<br />
*[[Paul Lohmann]] wird auf Grund eines NS-Gesetzes wegen "Vorbereitung zum Hochverrat und Verbrechen gegen das Parteiverbotgesetz" zu drei Jahren Zuchthaus verurteilt.<br />
*Die Nazis entheben [[Hermann Lüdemann]] seines Amtes als Oberpräsident von Niederschlesien.<br />
*[[Rudolf Lüdemann]] wird aus dem öffentlichen Dienst entlassen, in "Schutzhaft" genommen und schwer misshandelt.<br />
*[[Peter Mertineit]] wird in Kiel geboren.<br />
*[[Franz Osterroth]] gründet in Magdeburg eine Widerstandsgruppe der [[Jusos|Jungsozialisten]] und redigiert deren Jugendzeitschrift ''Junger Sozialismus''.<br />
*[[Karl Schiller]] tritt der nationalsozialistischen SA bei.<br />
*Der SPD-Bürgermeister von [[Ortsverein Glückstadt|Glückstadt]], [[Wilhelm Schinkel]], wird von den Nazis abgesetzt.<br />
*[[Max Schmidt]] wird bei einer Zusammenkunft mit Parteifreunden in [[Kreisverband Flensburg|Flensburg]] von der Gestapo verhaftet. Nach der Freilassung ist er weiterer politischer Verfolgung ausgesetzt und wird arbeitslos.<br />
*Dem 78-jährigen [[Ferdinand Tönnies]] entziehen die Nazis seinen Lehrauftrag, seinen Beamtenstatus und damit nahezu alle Bezüge; er lebt bis zu seinem Tod verarmt in [[Sozialdemokratischer Verein Groß-Kiel|Kiel]].<br />
*[[Bruno Verdieck]] setzt seine Gewerkschaftsarbeit bis zur Verhaftung im Untergrund fort.<br />
*[[Theodor Werner]] wird von der Gestapo verhaftet, seine Ersparnisse beschlagnahmt. Nach seiner Freilassung übernimmt er einen Tabakladen im Königsweg 52 in Kiel, der zugleich als unauffällige Anlaufstelle für Genossen dient.<br />
*Als einziger Wohlfahrtsverband wird die [[AWO]] vom NS-Regime verboten und aufgelöst.<br />
*In [[Ortsverein Husum|Husum]] holen ein Maurer, ein Schlosser, ein Angestellter der Stadtwerke und der Schmied und Eisenbahner [[Rudolf Schütze]] eines Tages im Morgengrauen die Nazifahne vom Schornstein der Husumer Möbelfabrik und hissen statt dessen die rote Fahne der [[Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold|Eisernen Front]]. Die Nazis "korrigieren" dies am nächsten Tag, aber die Männer überleben ihre Aktion.<br />
*In [[Ortsverein Süderbrarup|Süderbrarup]] gibt es nach Beginn der NS-Herrschaft geringe Untergrundaktivitäten, aber keinen [[Widerstand in der NS-Zeit|organisierten Widerstand]].<br />
*[[Friedrich Ebert|Friedrich-Ebert-Gedenksteine]] sind ein bevorzugtes Ziel der Nazis. Der Stein in [[Ortsverein Eutin|Eutin]] wird von ihnen abmontiert und zur Werkstatt eines örtlichen Bildhauers transportiert, wo er unauffindbar verschwindet. In [[Ortsverein Wedel|Wedel]] demolieren SA-Leute den Stein und stehlen die im Sockel eingemauerten Dokumente. Ein Tiefbauunternehmer rettet ihn, indem er ihn vergräbt.<br />
*[[:Kategorie:Fahne|Traditionsfahnen]] einzelner Gliederungen werden versteckt und so über die Nazizeit gerettet, etwa die Fahnen von [[Ortsverein Suchsdorf - Traditionsfahne|Kiel-Suchsdorf]], [[Ortsverein Neumühlen-Dietrichsdorf#Traditionsfahne|Kiel-Dietrichsdorf]], [[Ortsverein Kiel-Süd#Geschichte|Kiel-Süd]] oder die [[USPD]]-Fahne von [[Ortsverein Bosau|Bosau]] von [[1919]]. Die Fahne des [[Arbeitergesangsverein Eintracht|Arbeitergesangsvereins Eintracht]] vergraben [[Hermann Kölln]] und vier weitere [[Ortsverein Elmshorn|Elmshorner]] Arbeiter noch rechtzeitig vor der Herrschaft der Faschisten nachts in einem Zinksarg auf einem Grundstück in der Amandastraße. Die Fahne der [[Ortsverein Travemünde|SPD Travemünde]] bleibt, in einer Blechdose verpackt, in einer Abseite der Wohnung von [[Willi Nickel|Alma und Willi Nickel]] bei zumindest einer Haussuchung unentdeckt und übersteht die zwölf Jahre.<br />
<br />
[[Kategorie:Jahresseite]]</div>Kaffeeringehttps://www.spd-geschichtswerkstatt.de/index.php?title=Reichsbanner_Schwarz-Rot-Gold&diff=53963Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold2024-03-02T15:19:39Z<p>Kaffeeringe: /* Schleswig-Holstein */</p>
<hr />
<div>[[Datei:Reichsbanner_Heide.jpg||350px|thumb|right|Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold in Heide]]<br />
Das '''Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, Bund deutscher Kriegsteilnehmer und Republikaner''' ''(kurz: "Reichsbanner")'' war in der Weimarer Republik eine Vereinigung zum Schutz der Demokratie.<br />
<br />
Am [[22. Februar]] [[1924]], dem Geburtstag [[August Bebel]]s, wurde das Reichsbanner von ehemaligen Frontsoldaten der SPD, der Deutschen Demokratischen Partei und des Zentrums in Magdeburg gegründet. Seine Gründung war eine Reaktion auf die zahlreichen politischen Morde, Putsch- und Aufstandsversuche in den Anfangsjahren der Weimarer Republik. <br />
<br />
Schnell entwickelte sich das Reichsbanner zu einer Massenorganisation mit - nach eigenen Angaben - mehr als drei Millionen Mitgliedern. In der Praxis wurde es trotz der erklärten Überparteilichkeit überwiegend von Sozialdemokraten bestimmt, die die weitaus meisten Mitglieder stellten.<br />
<br />
==Ziele==<br />
:"Es gab für uns nur einen Weg zur Rettung der Republik: uns mit den linken Teilen der demokratischen Partei und des Zentrums zum gemeinsamen Vorgehen zu vereinen. Für die sozialdemokratische Partei wäre es wegen der Staatsgewalt unmöglich gewesen, eine rein parteipolitische militärische Organisation zum Schutz der Republik und der Arbeiterschaft gegen den Faschismus aufzustellen."<ref>[[Karl Höltermann]], 2. Bundesvorsitzender des Reichsbanners, 1926 auf einer Tagung antifaschistischer Verbände in Wien, zit. in [http://www.reichsbanner.de/rb_geschichte_01.html Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, Bund aktiver Demokraten e.V.], abgerufen 10.8.2014</ref><br />
<br />
Aus diesem Zitat werden die wesentlichen Zielsetzungen des Reichsbanners deutlich: die Republik und die demokratischen Parteien vor ihren Feinden am rechten und linken Rand zu bewahren, den militärisch organisierten Formationen der Rechten (nationalsozialistische SA und monarchistischer ''Stahlhelm'') und Linken (''Rotfrontkämpferbund'' der KPD) etwas Wirksames entgegenzustellen und die republikanisch gesinnte Arbeiterschaft, ggf. auch den einzelnen Arbeiter, vor Angriffen zu schützen. <br />
<br />
"Um eine breite Koalition zum Schutz der Republik auf die Beine zu stellen, musste das Reichsbanner ein auch außerhalb des SPD-Milieus anschlussfähiges Symbol und Geschichtsbild finden. Die Farben Schwarz-Rot-Gold nebst der Erinnerung an die demokratisch-bürgerliche Revolution von [[1848]] lösten besonders bei den Linksliberalen der DDP warme Gefühle aus, aber auch bei den katholischen Christdemokraten der Zentrumspartei. So hielt Altkanzler Joseph Wirth (Zentrum) auf Reichsbanner-Veranstaltungen mitreißende Reden. Solche prodemokratischen Feste, Demonstrationen und Gedenktage gab es überall in Deutschland, über die Jahre mit Millionen Teilnehmern."<ref name=":0">Cypionka, Arne: ''[https://www.spiegel.de/geschichte/reichsbanner-schwarz-rot-gold-die-weimarer-republik-haette-gerettet-werden-koennen-a-396e0a79-a016-4bdb-a113-3d974ad985d8?sara_ecid=soci_upd_wbMbjhOSvViISjc8RPU89NcCvtlFcJ "Die Weimarer Republik hätte gerettet werden können"]'' Interview mit dem Historiker Sebastian Elsbach bei: spiegel.de 3.2.2022, 16.39 Uhr</ref> <br />
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==Schleswig-Holstein==<br />
[[Datei:Anstecker Reichsbanner.JPG||200px|thumb|left|Anstecker des Reichsbanners]]<br />
[[Datei:Anstecker Reichsbanner mit Deutschlandfahne.JPG||200px|thumb|left|Anstecker des Reichsbanners mit der Deutschen Fahne]]<br />
Schon vor der Gründung des Reichsbanners gab es in Schleswig-Holstein, wie in vielen anderen Teilen des Reiches, sozialdemokratische und demokratische Schutzformationen. Hier und in Hamburg nannten sie sich "[[Vereinigung Republik]]".<ref>Brejora, Sascha: ''Gewalt für die Demokratie? Die Kampfverbände von SPD und SDAP (1932-1934) im Vergleich.'' Magisterarbeit (GRIN Verlag 2008), Auflage: 1</ref> <br />
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Bereits wenige Wochen nach der Gründung auf Reichsebene wurde am [[24. Mai]] [[1924]] auch das Reichsbanner Schleswig-Holstein in Kiel unter der Leitung des ersten Vorsitzenden [[Richard Hansen]] und des ersten Gausekretärs (=Landesgeschäftsführers) [[Karl Meitmann|Karl 'Jack' Meitmann]] ins Leben gerufen.<ref>Weber, Jürgen: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_20/Demokratische_Geschichte_Band_20_Essay_6.pdf Das Reichsbanner im Norden: Ein Bollwerk der Demokratie?]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 20(2010), S. 130 f.</ref> Desweiteren waren [[Eduard Adler]] und Dr. Kösters im Vorstand.<ref name=":1">{{Osterroth-100-Jahre}}, Seite 88</ref> In einem Aufruf des Vorstandes für Schleswig-Holstein hieß es über die Ziele und Aufgaben des neuen Bundes republikanischer Kriegsteilnehmer:<blockquote>"Deutschland darf nicht untergehen […] Es kann sich aber nur erhalten und wieder erstarken als Republik […] Der Bund wird keine eigenen politischen oder wirtschaftlichen Ziele verfolgen, sondern dies den republikanischen Parteien und wirtschaftlichen Organisationen überlassen […] Er will aufklären und werben […] Bei allen gewaltsamen Angriffen auf die republikanische Verfassung wird der Bund der republikanischen Behörden in der Abwehr unterstützen und die Gegner der Republik niederkämpfen mit den selben Mitteln, mit denen sie die Republik angreifen […] In der Erkenntnis, daß die Republik nur durch die Republikaner zur Macht und zu Ansehen gebracht werden kann, verlangt der Bund die Besetzung aller wichtigen Ämter, insbesondere in Verwaltung, Schule, Justiz, Wehrmacht und Polizei mit Republikanern."<ref name=":1" /></blockquote>Bei der Gründungsfeier am [[27. Mai]] [[1924]] im [[Gewerkschaftshaus Kiel]] übergab [[Otto Eggerstedt]] eine Schwarz-Rot-Goldene Fahne an [[Richard Hansen]].<br />
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[[Richard Hansen]], der noch [[1933]] auch in den Bundesvorstand gewählt wurde, blieb Vorsitzender bis zum Verbot im selben Jahr.<ref>([[Helga Kutz-Bauer]] / [[Holger Martens]]: ''Verfolgung als politische Erfahrung. Hamburger Sozialdemokraten nach 1945 (Hamburg 2013), S. 70''</ref> Auch [[Willy Verdieck]] gehörte dem Vorstand die gesamte Zeit seines Bestehens an. Auf [[Karl Meitmann|Jack Meitmann]] folgten als Gausekretäre [[Max Schmidt]] ([[1926]]-[[1930]]) und [[Karl Feldmann]] ([[1930]]-[[1933]]); Stellvertreter war die letzten Jahre [[Eugen Lechner]].<br />
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Wie die politische Lage schon [[1924]] gesehen wurde, macht das folgende Zitat deutlich:<br />
:"Tausende junge Männer sind zu bewaffneten Sturmhaufen formiert unter Führern, die sich rühmen, die Verfassung von Weimar, welche sie mit Feuer und Schwert bekämpfen, nie gelesen zu haben. Ein Ringen um geistige Probleme ist ihnen fremd, des Gebrauchs geistiger Waffen sind sie ungewohnt; sie sind Opfer wüster Demagogen, die schamlosen Missbrauch mit den Begriffen Vaterland und Nation treiben, ihre eigene Schuld und heimliche Ziele hinter schmachvoller Judenhetze verstecken. Wir Republikaner werden nie vergessen, dass Schulter an Schulter mit Katholiken, Protestanten und Freidenkern jüdische Soldaten gekämpft und geblutet haben. [...] Dieser blöde Antisemitismus, der sogar die Seelen der Kinder vergiftet, macht Deutschland nicht nur in der Welt lächerlich, sondern ist innenpolitisch wie außenpolitisch eine Gefahr."<ref>Zit. in [[Kurt Hamer]] u.a. (Hrsg.): ''Vergessen und verdrängt. Arbeiterbewegung und Nationalsozialismus in den Kreisen Rendsburg und Eckernförde'' (Eckernförde 1985), S. 84</ref><br />
<br />
Der Historiker [[Jürgen Weber]] schätzt, dass es in Schleswig-Holstein 30.000-40.000 Mitglieder gab:<br />
:"Zumindest in unseren Städten war das Reichsbanner die zahlenmäßig größte politische Kampforganisation – um den zeitgenössischen Begriff einmal zu benutzen – bis die nationalsozialistische SA auch in unserem Land immer größeren Zulauf bekam und aus dem ländlichen Raum heraus auch in den Städten immer mehr Fuß fasste."<ref>Weber, Jürgen: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_20/Demokratische_Geschichte_Band_20_Essay_6.pdf Das Reichsbanner im Norden: Ein Bollwerk der Demokratie?]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 20(2010)</ref><br />
[[Datei:HL Damals – Paul Hoff – Trauerzug – 4.jpg|mini|325x325px|Kapelle des Reichsbanners Lübeck, 1928]]<br />
Zum Thema Pazifismus und Wehrhaftigkeit schreibt er:<br />
:"Gerade in der SPD, die in der Weimarer Republik eine schwierige Debatte zur Wehrfrage führte, war das Verhältnis zu einem politischen Kampfverband wie dem Reichsbanner durchaus ambivalent. [...] In der praktischen Arbeit des Reichsbanners waren durchaus paramilitärische Komponenten vorhanden. [...] So regte zwar der Gauvorstand schon [[1926]] die Bildung von Kleinkaliber(KK)-Schießsport-Vereinen an. Und in Flensburg bauten Reichsbannerleute einen Schießstand in Sophieminde und gründeten den KK-Schützenverein "Republik". Aber das war und blieb neben den Musikzügen, Mandolinenclubs und Radfahrabteilungen eher Sport und Geselligkeit als militärisches Gehabe."<br />
Der Historiker Sebastian Elsbach erklärt, dass das Reichsbanner vor allem mit Abschreckung durch Masse arbeitete:<blockquote>"In der Weimarer Republik gab es ein spezifisches Zeitphänomen, eine Konstellation, die sehr gefährlich ist für das Überleben einer jeden Demokratie: Heute ist unvorstellbar, dass alle großen Parteien über eigene uniformierte Verbände verfügen, die anstelle der Polizei den Schutz von politischen Versammlungen übernehmen. Das Reichsbanner musste sich dieser Situation anpassen und versuchte, durch die eigene Größe eine abschreckende Wirkung zu erzielen, sodass es gar nicht erst zu Gewalt oder gar Toten kam. Diese defensive Strategie, wonach Gewalt nur in Notwehr eingesetzt werden durfte, funktionierte gegen den Stahlhelm oder die Kommunisten sehr gut. Das änderte sich allerdings mit dem Aufstieg der SA, da die NS-Schergen ohne jegliche Rücksicht auf menschliches Leben vorgingen. Hier hätte der Staat eingreifen müssen und auch können – aber das war politisch nicht gewollt."<ref name=":0" /></blockquote><br />
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===Reichsbanner Kiel===<br />
[[Datei:Fahne Reichsbanner Kiel-Hassee.jpg|280px|thumb|left|Fahne des Reichsbanners Kiel-Hassee]]Das zentrale Verkehrslokal des Kieler Reichsbanners (die spätere Gaststätte "Zauberlehrling") stand in der Lutherstraße Ecke Lüdemannstraße - heute eine Privatwohnung. Auch die Kieler Gründungsfahne existiert noch und wird bei der [[Kreisverband Kiel|Kieler SPD]] aufbewahrt. Die Fahne des [[Ortsverein Hassee|Ortsvereins Kiel-Hassee]] wurde vor einigen Jahren wieder aufgefunden. Sie entspricht - abgesehen von der Inschrift - der Fahne des Kreisverbandes. Auch die Fahne des [[Ortsverein Holtenau|Ortsvereins Holtenau]] ist ähnlich gestaltet und wohl eine ehemalige Reichsbanner-Fahne, die an Stelle oder nach Verlust einer eigenen OV-Fahne verwendet wurde.<br />
<br />
[[Datei:Programmheft1.jpeg|220px|thumb|right|Tag der Republik am 3./4. Juli 1926 in Kiel]][[Datei:Programmheft2.jpeg|220px|thumb|right|Programm der Feierlichkeiten]] [[Datei:Programmheft3.jpeg|220px|thumb|right|Skizze aus dem Programmheft]]Am [[3. Juli|3.]]/[[4. Juli]] [[1926]] beging das Reichsbanner Schleswig-Holstein in Kiel den "Tag der Republik" mit einer großen öffentlichen Feier.<br />
<br />
Kurz nach dem [[Reichsparteitag 1927, Kiel|Kieler Parteitag]] kam Ende Mai [[1927]] Reichspräsident von Hindenburg zu einem Staatsbesuch nach Kiel. <br />
:"Im Spalier für ihn war in imponierender Stärke das Reichsbanner Schwarzrotgold angetreten. In der ''Schleswig-Holsteinischen Volkszeitung'' lautete die Aufforderung dazu: 'Die schwarzrotgoldnen Fahnen des Reichsbanner sollen ihm zeigen, daß in Kiel, der einstigen Hochburg der "Kaiserlichen Marine", die Generation, die im Weltkrieg gekämpft hat, dem Reichsbanner Schwarzrotgold angehört ... Wer fehlt, schadet der Republik'. Die Reichsbannerkolonnen machten auf den Reichspräsidenten einen starken Eindruck, so daß er zu ihrem Führer [[Richard Hansen]] einige freundliche Worte über Schwarzrotgold sagte, unter dem man jetzt aufbauen wolle, nachdem man vorher unter Schwarzweißrot im Krieg gekämpft habe. Das Reichsbanner versäumte nicht, Hindenburgs Worte durch Plakatanschlag bekanntzumachen."<ref>Osterroth: ''Sozialdemokratie'', S. 92</ref><br />
<br />
===Reichsbanner Elmshorn===<br />
Die Chronik der [[Ortsverein Elmshorn|SPD Elmshorn]] berichtet über das Reichsbanner:<br />
:"[[1924]] gegründet, konnte der Ortsvereinsvorsitzende [[H. Arp]] bald eine ansehnliche Zahl überwiegend sozialdemokratischer Arbeiter in das Reichsbanner aufnehmen. Bedeutende Elmshorner Sozialdemokraten der Weimarer Zeit nahmen wichtige Aufgaben im Reichsbanner wahr. Zu nennen sind [[Karl Dreyer]], der Gewerkschaftler, und [[Heinrich Fehrs]], der spätere Reichsbannerführer. Als sich noch später die Auseinandersetzungen zuspitzen sollten, war es für fast alle jungen Sozialdemokraten Ehrensache und Pflicht, sich dieser Schutzorganisation anzuschließen und ihren Teil zu diesem 'Schutzwall der Republik' beizutragen.<br />
<br />
:In den ersten Jahren [...] verlief die Arbeit des Reichsbanners allerdings noch eher in ruhigen Bahnen. Die Mitglieder trafen sich einmal in der Woche. Es wurden viele Feste, Ausflüge, Unternehmungen vorbereitet und organisiert, an denen die Familien teilnahmen. Zugleich übten sich die Männer im Auftreten bei Versammlungen, im Ordnungsdienst und im Schutzdient. Erst nur mit Armbinden gekennzeichnet, kam [[1925]]/[[1926|26]] eine einheitliche Kleidung hinzu. Grüne Hose, graue Windjacke und die Reichsbanner-Mütze waren die Uniform, in der gemeinsam aufgetreten wurde. Man sollte sich zeigen und stolz darauf sein, für die Republik und die sozialdemokratische Arbeiterbewegung einzustehen.<br />
<br />
:Um [[1930]] herum brachen dann harte Zeiten für die 80 Mann des Elmshorner Reichsbanners an. Die Störungen von Versammlungen durch SS und Republikfeinde häuften sich. Es kam zu harten Zusammenstößen. SA-Trupps verprügelten einzelne Sozialdemokraten. In [[Ortsverein Uetersen|Uetersen]] nahm die SA eine zentrale Veranstaltung der Reichbanner-Mitglieder des [[Kreisverband Pinneberg|Kreises Pinneberg]] in der Gaststätte Wegener zum Anlaß, mit einer Fahnenweihe der SA zu provozieren. Es kam zu einer Saalschlacht mit zahlreichen Verletzten.<br />
<br />
:Das Elmshorner Reichsbanner intensivierte seine Agitation und seine Schutztätigkeit im Umland. Es beteiligte sich an zahlreichen Demonstrationen hin bis nach [[Kreisverband Dithmarschen|Dithmarschen]], das damals schon ein 'brauner Bereich' in Schleswig-Holstein war, in dem die Nazis große Erfolge feierten. Alte Reichsbanner-Leute erinnern sich noch an die großen Auseinandersetzungen in Wesselburen und anderen Orten auf der anderen Seite des Kanals. Die Fahrzeuge für diese Aktivitäten stellte [[Hermann Schinkel]] der spätere SPD-Landrat, der ein Fuhrunternehmen betrieb. Redner für das Reichsbanner war [[Karl Dreyer]], Stadverordneter und Gewerkschafter.<br />
<br />
:Als sich die Überfälle von SA-Trupps auf Reichsbanner-Leute häuften und die Brutalität in den politischen Auseinandersetzungen zunahm, wurde noch mit dem Aufbau besonderer Schutzformationen (Schufo) als Gegengewicht gegen SA und SS begonnen. Vor allem körperlich kräftige jüngere Offiziere der Polizei, die in großen Teilen in der Republik von Weimar zumal im sozialdemokratisch regierten Preußen, kämpferisch demokratisch eingestellt war, beteiligten sich an der Ausbildung dieser Organisationen [...]"<ref>SPD-Ortsverein Elmshorn: ''120 Jahre SPD Elmshorn. Eine Chronik'' (Elmshorn 1983)</ref><br />
<br />
===Reichsbanner Kronshagen===<br />
Aus [[Ortsverein Kronshagen|Kronshagen]] erinnert sich [[Günther Widulle]] an die Jugendzeit von [[Karl Mückenheim]] (geb. 1902): <br />
:"Im Jahre [[1923]]<ref>Dies war entweder eine der erwähnten Vorgänger-Organisationen, oder der Schreiber hat sich im Jahr vertan.</ref> wurde bei uns das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, Kameradschaft [[Ortsverein Kronshagen|Kronshagen]]-[[Ortsverein Suchsdorf|Suchsdorf]], gegründet, [[Franz Piehozki]], Tegelkuhle, war 1. Vorsitzender und [[Johann Mückenheim]], der Vater von [[Karl Mückenheim|Karl]], der Fahnenträger. Nach und nach wuchs die Gruppe auf 120 Mann an, ein eigener Spielmannszug mit Trommlern und Pfeifern sorgte bei weiten Propagandamärschen und Ausflügen für Musik und gute Laune. Unser [[Karl Mückenheim|Karl]] war immer dabei, auch bei den großen Aufmärschen in Hamburg und Berlin. Und wenn dem Vater die Fahne zu schwer wurde, dann übernahm sie der Sohn und trug sie weiter. [...]<br />
<br />
:Jeder in Kronshagen wußte, wer zuletzt die Fahne gehabt hatte und so kam eines Tages ein Polizist, um sie einzuziehen. Unser [[Karl Mückenheim|Karl]] behielt die Nerven. Er behauptete, er hätte die Fahne schon längst im Gewerkschaftshaus abgegeben - und der Polizist verzichtete auf Hausdurchsuchung und kam nie wieder [...]." <ref> Günther Widulle: ''Das ist Kronshagener Geschichte'', Kronshagen '''aktuell''', 1/78, S.7</ref><br />
Die Fahne überstand, in einem Kissen eingenäht, die NS-Zeit. [[1978]] übergab [[Karl Mückenheim]] sie an den [[Ortsverein Kronshagen]], wo sie jetzt im Fraktionszimmer der SPD im Rathaus hängt.<br />
<br />
[[1927]] wurde der "Kleinkaliber Schützenverein Republik, Ortsverein Kronshagen" gegründet. Vorsitzender war auch hier [[Franz Piehozki]], [[Karl Mückenheim]] war der Kassierer und [[Hans Nissen]] und [[Eduard Markowski]] waren Revisioren. Das Kassenbuch des Schützenvereins ist im Nachlass von Karl Mückenheim erhalten.<br />
<br />
===Kritische Stimmen===<br />
Es gibt andererseits Hinweise, dass auch innerhalb der SPD das Reichsbanner nicht von allen hochgeschätzt wurde.<br />
:"Es waren zwar viele prominente Sozialdemokraten nominell auch Mitglieder des Reichsbanners, aber in der Führungsetage dieser Organisation waren sie nicht sichtbar. 'Diejenigen von uns, die weniger Interesse an politischen Debatten hatten und lieber uniformiert durch die Straßen zogen, sind eben beim Reichsbanner gelandet. Für mich war das nichts.' So [[Albert Witte]], Ende der 1920er Jahre Vorsitzender der [[Sozialistische Arbeiterjugend|Kieler Arbeiterjugend]], dem auch noch im hohen Alter von 95 Jahren das Nase-Rümpfen anzusehen war, wenn er über die Genossen beim Reichsbanner sprach."<ref>Weber, Jürgen: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_20/Demokratische_Geschichte_Band_20_Essay_6.pdf Das Reichsbanner im Norden: Ein Bollwerk der Demokratie?]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 20(2010), S. 143</ref><br />
<br />
Wie verbreitet diese Haltung in Schleswig-Holstein war, lässt sich von heute aus schwer sagen. Immerhin gehörten [[Otto Eggerstedt]], [[Richard Hansen]] und [[Karl Meitmann]] zu den führenden SPD-Funktionären der Provinz.<br />
<br />
===''Eiserne Front''===<br />
[[Datei:Anstecker Eiserne Front.jpg|mini|Anstecker der Eisernen Front]]<br />
Die [[Reichstagswahl 1930]] hatte die NSDAP überraschend zur zweitstärksten Kraft gemacht. Die Arbeiterbewegung ahnte, was da auf die zu kommt. In fast 30 Orten wurden neue Ortsvereine des Reichsbanners gegründet. Es gab Dörfer, in denen die ganze Jugend zum Reichsbanner gehörte. Gleichzeitig nahm der Terror der Nazis zu.<ref>{{Osterroth-100-Jahre}}, Seite 99</ref><br />
[[Datei:Vorwärts - Titelseite Aufruf für die Eiserne Front.png|mini|Vorwärts - Titelseite Aufruf für die Eiserne Front, 1.1.1932]]<br />
Die Gründung der ''[https://de.wikipedia.org/wiki/Eiserne_Front Eisernen Front]'' am [[16. Dezember]] [[1931]] war die Antwort auf die Gründung der "Harzburger Front" der Rechten und auf den Fund der "Boxheimer Dokumente", die die Absichten der Nazis für den Fall, dass sie an die Regierung kämen, deutlich machten. Die ''Eiserne Front'' war im Wesentlichen ein Zusammenschluss von Gewerkschaften, SPD, Reichsbanner und Arbeitersportorganisationen unter dem Symbol der drei Pfeile; sie standen für die politische, wirtschaftliche und körperliche Kraft der Arbeiterklasse.<ref>Nach [http://www.reichsbanner.de/rb_geschichte_03.html Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, Bund aktiver Demokraten e.V.], abgerufen 10.8.2014</ref> <br />
<br />
Zum Jahreswechsel [[1932]] riefen die sozialdemokratischen Zeitungen zur Eisernen Front auf. Am [[4. Januar|4.]]/[[5. Januar]] fanden im ganzen Land 40 Veranstaltungen der "Eisernen Front" statt. Am [[25. Januar]] rief die Reichkampfleitung der "Eisernen Front" zur Rüstwoche und reichsweiten Kundgebungen auf.<ref>[http://library.fes.de/luebeck/pdf/1932/1932-021.pdf Lübecker Volksbote vom 26.01.1932]</ref><br />
<br />
Am [[21. Februar]] [[1932]] fanden tatsächlich im ganzen Reich Kundgebungen der "Eisernen Front" statt.<ref name=":02">[http://library.fes.de/luebeck/pdf/1932/1932-044.pdf Lübecker Volksbote vom 22.02.1932]</ref> In Lübeck reichte die Veranstaltungshalle nicht für alle aus. Viele Formationen mussten draußen warten. [[Otto Passarge]] begrüßte sie zum Appell. Der SPD-Vorsitzende [[Hans Vogel]] hielt eine Rede, die der [[Lübecker Volksbote]] am folgenden Tag in Auszügen abdruckte.<ref name=":02" /> <br />
<br />
In Quaal bei [[Ortsverein Bad Segeberg|Segeberg]] überfallen 40 Nazis die letzten Teilnehmer so einer Kundgebung. Sechs Reichsbannerleute wurden dabei schwer verletzt. Der Fahrer des Krankenwagens, der gerufen wurde, begrüßte die Anwesenden mit "Heil Hitler". Zwei der Nazis schleppten die Verletzten wie Vieh zum Auto und warfen sie hinein.<ref name=":02" /> <br />
<br />
In der Chronik der [[Ortsverein Elmshorn|SPD Elmshorn]] heißt es: <br />
:"Nicht vergessen werden darf an dieser Stelle, daß Reichsbanner und ''Eiserne Front'' nicht nur gegen die Nazis, sondern auch gegen kommunistische Grupperungen einen harten Stand hatten. Noch heute [Anm.: 1983] wirkt die Verbitterung nach, als Sozialdemokrat auf der Straße von SA und Rotfront-Kämpferbund oder im Betrieb von NSBO, der Betriebsorganisation der Nazis, und der RGO, der Roten Gewerkschaftsorganisation der Kommunisten gleichermaßen attackiert worden zu sein."<ref>SPD-Ortsverein Elmshorn: ''120 Jahre SPD Elmshorn. Eine Chronik'' (Elmshorn 1983)</ref><br />
[[Datei:SPD Plakat 1932-4.jpg|thumb|300px|Wahlplakat der SPD zur Reichstagswahl vom 6. November 1932|links]]Das Ende der Weimarer Republik konnte aber auch die ''Eiserne Front'' nicht mehr verhindern. Zu schlecht ausgestattet war sie und zu aussichtslos der bewaffnete Aufstand nach dem Papen-Staatsstreich [[1932]]. [[Albert Schulz]], Reichbanner-Gauleiter für Lübeck-Mecklenburg und späterer Landesgeschäftsführer der [[Landesverband|SPD Schleswig-Holstein]], erinnert sich:<br />
<br />
:"Ein bewaffneter Aufstand von uns würde als Putsch gegen die bestehende Ordnung angesehen werden. Selbst wenn ich bereit war anzunehmen, daß eine Anzahl preußischer Polizeioffiziere mitmachen würde, wie standen die Chancen? Gegen uns standen SA und SS, Stahlhelm, Polizei der nicht-preußischen Länder, soweit sie rechtsgerichtete Regierungen hatten, und schließlich die Reichswehr. Die mangelhafte Bewaffnung des Reichsbanners, die fehlenden technischen Hilfsmittel usw. waren bekannt."<ref>Albert Schulz: ''[http://oops.uni-oldenburg.de/635/1/668.pdf Erinnerungen eines Sozialdemokraten]'', Bibliotheks- und Informationssystem der Carl von Ossietzky-Universität, Oldenburg 2000 (Schriftenreihe des Fritz-Küster-Archivs), ISBN 3814207580</ref><br />
<br />
Für die Kämpfer in Elmshorn war das eine Enttäuschung:<br />
:"Noch deprimierender war für die Reichsbanner-Mitglieder dann die von der Führung befohlene Passivität nach dem Papen-Staatsstreich am [[20. Juli]] [[1932]], der mit den politischen Zusammenstößen vom [[13. Juli]] [[1932]] [Anm.: Es war der [[17. Juli]].] in Altona als der [https://de.wikipedia.org/wiki/Altonaer_Blutsonntag Altonaer Blutsonntag] in die Geschichte eingegangen ist. Auch in Elmshorn hatten sich die Reichsbanner-Leute in dieser Nacht des [[20. Juli]] bei [[Fritz Petersen]] im Lokal versammelt, um auf die Einsatzbefehle aus Berlin zu warten. Es mußte doch etwas passieren. Aber nichts geschah. Am nächsten Morgen gingen die versammelten Reichsbanner-Männer resigniert nach Hause. Aus Berlin waren keine Instruktionen gekommen. Ohne Strategie der Gegenwehr nahmen es die Sozialdemokraten und ihre Schutzorganisationen hin, daß das rote Preußen im Staatstreich von rechts übernommen wurde. [[Otto Braun]], der preußische Ministerpräsident zog sich in die Schweiz zurück. [[Carl Severing|Karl Severing]], der preußische Innenminister und 'Liebling' der Arbeiter, ließ sich von seiner eigenen Polizei festnehmen. Die Arbeiterschaft, die kämpfen wollte, hatte eine Führung, die nicht kämpfen wollte und nicht kämpfen konnte. Das Reichsbanner vermochte dann zwar noch bis ins Jahr [[1932]] hinein Massen für die Sozialdemokratie zu mobilisieren, die Offensivkraft der Phase vom Herbst [[1930]] bis zum Sommer [[1932]] aber war gebrochen, auch wenn es in einigen Orten, und dazu zählt [[Ortsverein Elmshorn|Elmshorn]], noch weitere große Aktionen der Arbeiterschaft gegen die Nazis geben sollte."<ref>SPD-Ortsverein Elmshorn: ''120 Jahre SPD Elmshorn. Eine Chronik'' (Elmshorn 1983)</ref><br />
<br />
Durch den Zusammenschluss der Arbeiterorganisationen in der ''Eisernen Front'' wurde der unmittelbare Bezug zur Sozialdemokratie dominant - auch wenn im Gauvorstand ein Sitz für ein Mitglied einer bürgerlichen Partei frei gehalten wurde. Dieser Sitz wurde auch genutzt, aber aus den Organisationen vor Ort traten unter dem Eindruck immer mehr gewalttätiger Auseinandersetzungen vermehrt bürgerliche Mitglieder aus.<ref>Weber, Jürgen: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_20/Demokratische_Geschichte_Band_20_Essay_6.pdf Das Reichsbanner im Norden: Ein Bollwerk der Demokratie?]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 20(2010), S. 130</ref><br />
<br />
Im März [[1933]] wurde das Reichsbanner von den Nazis verboten - Mitglieder von Reichsbanner und ''Eiserner Front'' wurden von diesem Zeitpunkt an systematisch verfolgt, in Konzentrationslager deportiert und zum Teil ermordet, andere flüchteten ins Ausland oder gingen in den [[Widerstand]].<br />
<br />
"Dem Verband kam eine zentrale Rolle beim Schutz der Weimarer Zivilgesellschaft zu. Ohne das Reichsbanner wäre der Aufstieg rechtsradikaler Parteien wohl schon Mitte der 1920er-Jahre nicht zu stoppen gewesen, und das hätte die erste deutsche Republik kaum überlebt."<ref name=":0" /><br />
<br />
==Ende==<br />
Mit Hilfe von [[Uwe Hansen]] konnten die Trommeln und Fanfaren des Reichsbanners und der [[Sozialistische Arbeiterjugend|Sozialistischen Arbeiterjugend]] nach Dänemark geschafft werden.<ref>{{Osterroth-100-Jahre}}, Seite 109</ref><br />
<br />
==Heute==<br />
Das Reichsbanner wurde [[1953]] als ''Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, Bund aktiver Demokraten e.V.'' wiedergegründet und existiert bis heute - allerdings mit nur ein paar hundert Mitgliedern.<br />
<br />
== Bilder ==<br />
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Datei:Reichsbanner Fahnenabordnungen.jpeg|Reichsbanner Fahnenabordnungen. Postkarte "Frei Licht" E. Meyer, Elisabethstr. 21, Kiel<br />
Datei:Tambourkorps des Reichsbanners in Aufstellung.jpeg|Postkarte Tambourkorps des Reichsbanners in Aufstellung zum Ausmarsch. Ort und Datum unbekannt.<br />
Datei:Junge Republik Jugend-Tambourkorps des Reichsbanners Lichtenberg.jpeg|Postkarte "Junge Republik" Jugend-Tambourkorps des Reichsbanners Lichtenberg.<br />
Datei:Reichsbanner mit Musikzug beim Frauentag in Büdelsdorf.jpeg|Postkarte Reichsbanner mit Musikzug beim Frauentag in Büdelsdorf<br />
Datei:Reichsbanner zum Ausmarsch mit Fahne und Musikzug.jpeg|Postkarte Reichsbanner zum Ausmarsch mit Fahne und Musikzug<br />
Datei:Reichsbanner Reichsverfassungsfeier 10. August 1924 in Weimar.jpg|Programm der Reichsverfassungsfeier am 10. August 1924 in Weimar des Reichsbanners<br />
</gallery><br />
<br />
==Literatur==<br />
*Unterlagen des Gauvorstandes wurden zu Beginn des "Dritten Reichs" beschlagnahmt und befinden sich heute im Bestand des Landesarchivs Abt. 384.1<ref>Schreiben 395/2016 des Leitenden Archivdirektors Prof. Dr. Dr. Rainer Hering an den SPD- Landesverband, Ralf Stegner, vom 10. Februar 2016</ref><br />
*Stokes, Lawrence D.: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay25.pdf Die Anfänge des Eutiner Reichsbanners (1924-1929/30)]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 335-343<br />
*Weber, Jürgen: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_20/Demokratische_Geschichte_Band_20_Essay_6.pdf Das Reichsbanner im Norden: Ein Bollwerk der Demokratie?]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 20(2010)<br />
*Müller, Kay: ''[https://www.shz.de/20989327 Kämpfer für die Demokratie – Reichsbanner SH reloaded]'', 10. September 2018<br />
*[[Franz Osterroth|Osterroth, Franz]]: ''100 Jahre Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein. Ein geschichtlicher Überblick'' (Kiel o.J. [1963])<br />
*Ziemann, Benjamin: ''[http://library.fes.de/pdf-files/historiker/08736.pdf Die Zukunft der Republik? Das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold 1924 - 1933]'', Bonn (2011)<br />
<br />
==Links==<br />
*[http://www.reichsbanner.de Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, Bund aktiver Demokraten e.V.]<br />
*{{Wikipedia}}<br />
<br />
==Einzelnachweise==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Reichsbanner]]<br />
[[Kategorie:Parteinahe Organisation]]<br />
[[Kategorie:Widerstand]]</div>Kaffeeringehttps://www.spd-geschichtswerkstatt.de/index.php?title=Reichsbanner_Schwarz-Rot-Gold&diff=53962Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold2024-03-02T15:19:21Z<p>Kaffeeringe: /* Schleswig-Holstein */</p>
<hr />
<div>[[Datei:Reichsbanner_Heide.jpg||350px|thumb|right|Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold in Heide]]<br />
Das '''Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, Bund deutscher Kriegsteilnehmer und Republikaner''' ''(kurz: "Reichsbanner")'' war in der Weimarer Republik eine Vereinigung zum Schutz der Demokratie.<br />
<br />
Am [[22. Februar]] [[1924]], dem Geburtstag [[August Bebel]]s, wurde das Reichsbanner von ehemaligen Frontsoldaten der SPD, der Deutschen Demokratischen Partei und des Zentrums in Magdeburg gegründet. Seine Gründung war eine Reaktion auf die zahlreichen politischen Morde, Putsch- und Aufstandsversuche in den Anfangsjahren der Weimarer Republik. <br />
<br />
Schnell entwickelte sich das Reichsbanner zu einer Massenorganisation mit - nach eigenen Angaben - mehr als drei Millionen Mitgliedern. In der Praxis wurde es trotz der erklärten Überparteilichkeit überwiegend von Sozialdemokraten bestimmt, die die weitaus meisten Mitglieder stellten.<br />
<br />
==Ziele==<br />
:"Es gab für uns nur einen Weg zur Rettung der Republik: uns mit den linken Teilen der demokratischen Partei und des Zentrums zum gemeinsamen Vorgehen zu vereinen. Für die sozialdemokratische Partei wäre es wegen der Staatsgewalt unmöglich gewesen, eine rein parteipolitische militärische Organisation zum Schutz der Republik und der Arbeiterschaft gegen den Faschismus aufzustellen."<ref>[[Karl Höltermann]], 2. Bundesvorsitzender des Reichsbanners, 1926 auf einer Tagung antifaschistischer Verbände in Wien, zit. in [http://www.reichsbanner.de/rb_geschichte_01.html Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, Bund aktiver Demokraten e.V.], abgerufen 10.8.2014</ref><br />
<br />
Aus diesem Zitat werden die wesentlichen Zielsetzungen des Reichsbanners deutlich: die Republik und die demokratischen Parteien vor ihren Feinden am rechten und linken Rand zu bewahren, den militärisch organisierten Formationen der Rechten (nationalsozialistische SA und monarchistischer ''Stahlhelm'') und Linken (''Rotfrontkämpferbund'' der KPD) etwas Wirksames entgegenzustellen und die republikanisch gesinnte Arbeiterschaft, ggf. auch den einzelnen Arbeiter, vor Angriffen zu schützen. <br />
<br />
"Um eine breite Koalition zum Schutz der Republik auf die Beine zu stellen, musste das Reichsbanner ein auch außerhalb des SPD-Milieus anschlussfähiges Symbol und Geschichtsbild finden. Die Farben Schwarz-Rot-Gold nebst der Erinnerung an die demokratisch-bürgerliche Revolution von [[1848]] lösten besonders bei den Linksliberalen der DDP warme Gefühle aus, aber auch bei den katholischen Christdemokraten der Zentrumspartei. So hielt Altkanzler Joseph Wirth (Zentrum) auf Reichsbanner-Veranstaltungen mitreißende Reden. Solche prodemokratischen Feste, Demonstrationen und Gedenktage gab es überall in Deutschland, über die Jahre mit Millionen Teilnehmern."<ref name=":0">Cypionka, Arne: ''[https://www.spiegel.de/geschichte/reichsbanner-schwarz-rot-gold-die-weimarer-republik-haette-gerettet-werden-koennen-a-396e0a79-a016-4bdb-a113-3d974ad985d8?sara_ecid=soci_upd_wbMbjhOSvViISjc8RPU89NcCvtlFcJ "Die Weimarer Republik hätte gerettet werden können"]'' Interview mit dem Historiker Sebastian Elsbach bei: spiegel.de 3.2.2022, 16.39 Uhr</ref> <br />
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==Schleswig-Holstein==<br />
[[Datei:Anstecker Reichsbanner.JPG||200px|thumb|left|Anstecker des Reichsbanners]]<br />
[[Datei:Anstecker Reichsbanner mit Deutschlandfahne.JPG||200px|thumb|left|Anstecker des Richsbanners mit der Deutschen Fahne]]<br />
Schon vor der Gründung des Reichsbanners gab es in Schleswig-Holstein, wie in vielen anderen Teilen des Reiches, sozialdemokratische und demokratische Schutzformationen. Hier und in Hamburg nannten sie sich "[[Vereinigung Republik]]".<ref>Brejora, Sascha: ''Gewalt für die Demokratie? Die Kampfverbände von SPD und SDAP (1932-1934) im Vergleich.'' Magisterarbeit (GRIN Verlag 2008), Auflage: 1</ref> <br />
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Bereits wenige Wochen nach der Gründung auf Reichsebene wurde am [[24. Mai]] [[1924]] auch das Reichsbanner Schleswig-Holstein in Kiel unter der Leitung des ersten Vorsitzenden [[Richard Hansen]] und des ersten Gausekretärs (=Landesgeschäftsführers) [[Karl Meitmann|Karl 'Jack' Meitmann]] ins Leben gerufen.<ref>Weber, Jürgen: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_20/Demokratische_Geschichte_Band_20_Essay_6.pdf Das Reichsbanner im Norden: Ein Bollwerk der Demokratie?]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 20(2010), S. 130 f.</ref> Desweiteren waren [[Eduard Adler]] und Dr. Kösters im Vorstand.<ref name=":1">{{Osterroth-100-Jahre}}, Seite 88</ref> In einem Aufruf des Vorstandes für Schleswig-Holstein hieß es über die Ziele und Aufgaben des neuen Bundes republikanischer Kriegsteilnehmer:<blockquote>"Deutschland darf nicht untergehen […] Es kann sich aber nur erhalten und wieder erstarken als Republik […] Der Bund wird keine eigenen politischen oder wirtschaftlichen Ziele verfolgen, sondern dies den republikanischen Parteien und wirtschaftlichen Organisationen überlassen […] Er will aufklären und werben […] Bei allen gewaltsamen Angriffen auf die republikanische Verfassung wird der Bund der republikanischen Behörden in der Abwehr unterstützen und die Gegner der Republik niederkämpfen mit den selben Mitteln, mit denen sie die Republik angreifen […] In der Erkenntnis, daß die Republik nur durch die Republikaner zur Macht und zu Ansehen gebracht werden kann, verlangt der Bund die Besetzung aller wichtigen Ämter, insbesondere in Verwaltung, Schule, Justiz, Wehrmacht und Polizei mit Republikanern."<ref name=":1" /></blockquote>Bei der Gründungsfeier am [[27. Mai]] [[1924]] im [[Gewerkschaftshaus Kiel]] übergab [[Otto Eggerstedt]] eine Schwarz-Rot-Goldene Fahne an [[Richard Hansen]].<br />
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[[Richard Hansen]], der noch [[1933]] auch in den Bundesvorstand gewählt wurde, blieb Vorsitzender bis zum Verbot im selben Jahr.<ref>([[Helga Kutz-Bauer]] / [[Holger Martens]]: ''Verfolgung als politische Erfahrung. Hamburger Sozialdemokraten nach 1945 (Hamburg 2013), S. 70''</ref> Auch [[Willy Verdieck]] gehörte dem Vorstand die gesamte Zeit seines Bestehens an. Auf [[Karl Meitmann|Jack Meitmann]] folgten als Gausekretäre [[Max Schmidt]] ([[1926]]-[[1930]]) und [[Karl Feldmann]] ([[1930]]-[[1933]]); Stellvertreter war die letzten Jahre [[Eugen Lechner]].<br />
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Wie die politische Lage schon [[1924]] gesehen wurde, macht das folgende Zitat deutlich:<br />
:"Tausende junge Männer sind zu bewaffneten Sturmhaufen formiert unter Führern, die sich rühmen, die Verfassung von Weimar, welche sie mit Feuer und Schwert bekämpfen, nie gelesen zu haben. Ein Ringen um geistige Probleme ist ihnen fremd, des Gebrauchs geistiger Waffen sind sie ungewohnt; sie sind Opfer wüster Demagogen, die schamlosen Missbrauch mit den Begriffen Vaterland und Nation treiben, ihre eigene Schuld und heimliche Ziele hinter schmachvoller Judenhetze verstecken. Wir Republikaner werden nie vergessen, dass Schulter an Schulter mit Katholiken, Protestanten und Freidenkern jüdische Soldaten gekämpft und geblutet haben. [...] Dieser blöde Antisemitismus, der sogar die Seelen der Kinder vergiftet, macht Deutschland nicht nur in der Welt lächerlich, sondern ist innenpolitisch wie außenpolitisch eine Gefahr."<ref>Zit. in [[Kurt Hamer]] u.a. (Hrsg.): ''Vergessen und verdrängt. Arbeiterbewegung und Nationalsozialismus in den Kreisen Rendsburg und Eckernförde'' (Eckernförde 1985), S. 84</ref><br />
<br />
Der Historiker [[Jürgen Weber]] schätzt, dass es in Schleswig-Holstein 30.000-40.000 Mitglieder gab:<br />
:"Zumindest in unseren Städten war das Reichsbanner die zahlenmäßig größte politische Kampforganisation – um den zeitgenössischen Begriff einmal zu benutzen – bis die nationalsozialistische SA auch in unserem Land immer größeren Zulauf bekam und aus dem ländlichen Raum heraus auch in den Städten immer mehr Fuß fasste."<ref>Weber, Jürgen: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_20/Demokratische_Geschichte_Band_20_Essay_6.pdf Das Reichsbanner im Norden: Ein Bollwerk der Demokratie?]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 20(2010)</ref><br />
[[Datei:HL Damals – Paul Hoff – Trauerzug – 4.jpg|mini|325x325px|Kapelle des Reichsbanners Lübeck, 1928]]<br />
Zum Thema Pazifismus und Wehrhaftigkeit schreibt er:<br />
:"Gerade in der SPD, die in der Weimarer Republik eine schwierige Debatte zur Wehrfrage führte, war das Verhältnis zu einem politischen Kampfverband wie dem Reichsbanner durchaus ambivalent. [...] In der praktischen Arbeit des Reichsbanners waren durchaus paramilitärische Komponenten vorhanden. [...] So regte zwar der Gauvorstand schon [[1926]] die Bildung von Kleinkaliber(KK)-Schießsport-Vereinen an. Und in Flensburg bauten Reichsbannerleute einen Schießstand in Sophieminde und gründeten den KK-Schützenverein "Republik". Aber das war und blieb neben den Musikzügen, Mandolinenclubs und Radfahrabteilungen eher Sport und Geselligkeit als militärisches Gehabe."<br />
Der Historiker Sebastian Elsbach erklärt, dass das Reichsbanner vor allem mit Abschreckung durch Masse arbeitete:<blockquote>"In der Weimarer Republik gab es ein spezifisches Zeitphänomen, eine Konstellation, die sehr gefährlich ist für das Überleben einer jeden Demokratie: Heute ist unvorstellbar, dass alle großen Parteien über eigene uniformierte Verbände verfügen, die anstelle der Polizei den Schutz von politischen Versammlungen übernehmen. Das Reichsbanner musste sich dieser Situation anpassen und versuchte, durch die eigene Größe eine abschreckende Wirkung zu erzielen, sodass es gar nicht erst zu Gewalt oder gar Toten kam. Diese defensive Strategie, wonach Gewalt nur in Notwehr eingesetzt werden durfte, funktionierte gegen den Stahlhelm oder die Kommunisten sehr gut. Das änderte sich allerdings mit dem Aufstieg der SA, da die NS-Schergen ohne jegliche Rücksicht auf menschliches Leben vorgingen. Hier hätte der Staat eingreifen müssen und auch können – aber das war politisch nicht gewollt."<ref name=":0" /></blockquote><br />
<br />
===Reichsbanner Kiel===<br />
[[Datei:Fahne Reichsbanner Kiel-Hassee.jpg|280px|thumb|left|Fahne des Reichsbanners Kiel-Hassee]]Das zentrale Verkehrslokal des Kieler Reichsbanners (die spätere Gaststätte "Zauberlehrling") stand in der Lutherstraße Ecke Lüdemannstraße - heute eine Privatwohnung. Auch die Kieler Gründungsfahne existiert noch und wird bei der [[Kreisverband Kiel|Kieler SPD]] aufbewahrt. Die Fahne des [[Ortsverein Hassee|Ortsvereins Kiel-Hassee]] wurde vor einigen Jahren wieder aufgefunden. Sie entspricht - abgesehen von der Inschrift - der Fahne des Kreisverbandes. Auch die Fahne des [[Ortsverein Holtenau|Ortsvereins Holtenau]] ist ähnlich gestaltet und wohl eine ehemalige Reichsbanner-Fahne, die an Stelle oder nach Verlust einer eigenen OV-Fahne verwendet wurde.<br />
<br />
[[Datei:Programmheft1.jpeg|220px|thumb|right|Tag der Republik am 3./4. Juli 1926 in Kiel]][[Datei:Programmheft2.jpeg|220px|thumb|right|Programm der Feierlichkeiten]] [[Datei:Programmheft3.jpeg|220px|thumb|right|Skizze aus dem Programmheft]]Am [[3. Juli|3.]]/[[4. Juli]] [[1926]] beging das Reichsbanner Schleswig-Holstein in Kiel den "Tag der Republik" mit einer großen öffentlichen Feier.<br />
<br />
Kurz nach dem [[Reichsparteitag 1927, Kiel|Kieler Parteitag]] kam Ende Mai [[1927]] Reichspräsident von Hindenburg zu einem Staatsbesuch nach Kiel. <br />
:"Im Spalier für ihn war in imponierender Stärke das Reichsbanner Schwarzrotgold angetreten. In der ''Schleswig-Holsteinischen Volkszeitung'' lautete die Aufforderung dazu: 'Die schwarzrotgoldnen Fahnen des Reichsbanner sollen ihm zeigen, daß in Kiel, der einstigen Hochburg der "Kaiserlichen Marine", die Generation, die im Weltkrieg gekämpft hat, dem Reichsbanner Schwarzrotgold angehört ... Wer fehlt, schadet der Republik'. Die Reichsbannerkolonnen machten auf den Reichspräsidenten einen starken Eindruck, so daß er zu ihrem Führer [[Richard Hansen]] einige freundliche Worte über Schwarzrotgold sagte, unter dem man jetzt aufbauen wolle, nachdem man vorher unter Schwarzweißrot im Krieg gekämpft habe. Das Reichsbanner versäumte nicht, Hindenburgs Worte durch Plakatanschlag bekanntzumachen."<ref>Osterroth: ''Sozialdemokratie'', S. 92</ref><br />
<br />
===Reichsbanner Elmshorn===<br />
Die Chronik der [[Ortsverein Elmshorn|SPD Elmshorn]] berichtet über das Reichsbanner:<br />
:"[[1924]] gegründet, konnte der Ortsvereinsvorsitzende [[H. Arp]] bald eine ansehnliche Zahl überwiegend sozialdemokratischer Arbeiter in das Reichsbanner aufnehmen. Bedeutende Elmshorner Sozialdemokraten der Weimarer Zeit nahmen wichtige Aufgaben im Reichsbanner wahr. Zu nennen sind [[Karl Dreyer]], der Gewerkschaftler, und [[Heinrich Fehrs]], der spätere Reichsbannerführer. Als sich noch später die Auseinandersetzungen zuspitzen sollten, war es für fast alle jungen Sozialdemokraten Ehrensache und Pflicht, sich dieser Schutzorganisation anzuschließen und ihren Teil zu diesem 'Schutzwall der Republik' beizutragen.<br />
<br />
:In den ersten Jahren [...] verlief die Arbeit des Reichsbanners allerdings noch eher in ruhigen Bahnen. Die Mitglieder trafen sich einmal in der Woche. Es wurden viele Feste, Ausflüge, Unternehmungen vorbereitet und organisiert, an denen die Familien teilnahmen. Zugleich übten sich die Männer im Auftreten bei Versammlungen, im Ordnungsdienst und im Schutzdient. Erst nur mit Armbinden gekennzeichnet, kam [[1925]]/[[1926|26]] eine einheitliche Kleidung hinzu. Grüne Hose, graue Windjacke und die Reichsbanner-Mütze waren die Uniform, in der gemeinsam aufgetreten wurde. Man sollte sich zeigen und stolz darauf sein, für die Republik und die sozialdemokratische Arbeiterbewegung einzustehen.<br />
<br />
:Um [[1930]] herum brachen dann harte Zeiten für die 80 Mann des Elmshorner Reichsbanners an. Die Störungen von Versammlungen durch SS und Republikfeinde häuften sich. Es kam zu harten Zusammenstößen. SA-Trupps verprügelten einzelne Sozialdemokraten. In [[Ortsverein Uetersen|Uetersen]] nahm die SA eine zentrale Veranstaltung der Reichbanner-Mitglieder des [[Kreisverband Pinneberg|Kreises Pinneberg]] in der Gaststätte Wegener zum Anlaß, mit einer Fahnenweihe der SA zu provozieren. Es kam zu einer Saalschlacht mit zahlreichen Verletzten.<br />
<br />
:Das Elmshorner Reichsbanner intensivierte seine Agitation und seine Schutztätigkeit im Umland. Es beteiligte sich an zahlreichen Demonstrationen hin bis nach [[Kreisverband Dithmarschen|Dithmarschen]], das damals schon ein 'brauner Bereich' in Schleswig-Holstein war, in dem die Nazis große Erfolge feierten. Alte Reichsbanner-Leute erinnern sich noch an die großen Auseinandersetzungen in Wesselburen und anderen Orten auf der anderen Seite des Kanals. Die Fahrzeuge für diese Aktivitäten stellte [[Hermann Schinkel]] der spätere SPD-Landrat, der ein Fuhrunternehmen betrieb. Redner für das Reichsbanner war [[Karl Dreyer]], Stadverordneter und Gewerkschafter.<br />
<br />
:Als sich die Überfälle von SA-Trupps auf Reichsbanner-Leute häuften und die Brutalität in den politischen Auseinandersetzungen zunahm, wurde noch mit dem Aufbau besonderer Schutzformationen (Schufo) als Gegengewicht gegen SA und SS begonnen. Vor allem körperlich kräftige jüngere Offiziere der Polizei, die in großen Teilen in der Republik von Weimar zumal im sozialdemokratisch regierten Preußen, kämpferisch demokratisch eingestellt war, beteiligten sich an der Ausbildung dieser Organisationen [...]"<ref>SPD-Ortsverein Elmshorn: ''120 Jahre SPD Elmshorn. Eine Chronik'' (Elmshorn 1983)</ref><br />
<br />
===Reichsbanner Kronshagen===<br />
Aus [[Ortsverein Kronshagen|Kronshagen]] erinnert sich [[Günther Widulle]] an die Jugendzeit von [[Karl Mückenheim]] (geb. 1902): <br />
:"Im Jahre [[1923]]<ref>Dies war entweder eine der erwähnten Vorgänger-Organisationen, oder der Schreiber hat sich im Jahr vertan.</ref> wurde bei uns das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, Kameradschaft [[Ortsverein Kronshagen|Kronshagen]]-[[Ortsverein Suchsdorf|Suchsdorf]], gegründet, [[Franz Piehozki]], Tegelkuhle, war 1. Vorsitzender und [[Johann Mückenheim]], der Vater von [[Karl Mückenheim|Karl]], der Fahnenträger. Nach und nach wuchs die Gruppe auf 120 Mann an, ein eigener Spielmannszug mit Trommlern und Pfeifern sorgte bei weiten Propagandamärschen und Ausflügen für Musik und gute Laune. Unser [[Karl Mückenheim|Karl]] war immer dabei, auch bei den großen Aufmärschen in Hamburg und Berlin. Und wenn dem Vater die Fahne zu schwer wurde, dann übernahm sie der Sohn und trug sie weiter. [...]<br />
<br />
:Jeder in Kronshagen wußte, wer zuletzt die Fahne gehabt hatte und so kam eines Tages ein Polizist, um sie einzuziehen. Unser [[Karl Mückenheim|Karl]] behielt die Nerven. Er behauptete, er hätte die Fahne schon längst im Gewerkschaftshaus abgegeben - und der Polizist verzichtete auf Hausdurchsuchung und kam nie wieder [...]." <ref> Günther Widulle: ''Das ist Kronshagener Geschichte'', Kronshagen '''aktuell''', 1/78, S.7</ref><br />
Die Fahne überstand, in einem Kissen eingenäht, die NS-Zeit. [[1978]] übergab [[Karl Mückenheim]] sie an den [[Ortsverein Kronshagen]], wo sie jetzt im Fraktionszimmer der SPD im Rathaus hängt.<br />
<br />
[[1927]] wurde der "Kleinkaliber Schützenverein Republik, Ortsverein Kronshagen" gegründet. Vorsitzender war auch hier [[Franz Piehozki]], [[Karl Mückenheim]] war der Kassierer und [[Hans Nissen]] und [[Eduard Markowski]] waren Revisioren. Das Kassenbuch des Schützenvereins ist im Nachlass von Karl Mückenheim erhalten.<br />
<br />
===Kritische Stimmen===<br />
Es gibt andererseits Hinweise, dass auch innerhalb der SPD das Reichsbanner nicht von allen hochgeschätzt wurde.<br />
:"Es waren zwar viele prominente Sozialdemokraten nominell auch Mitglieder des Reichsbanners, aber in der Führungsetage dieser Organisation waren sie nicht sichtbar. 'Diejenigen von uns, die weniger Interesse an politischen Debatten hatten und lieber uniformiert durch die Straßen zogen, sind eben beim Reichsbanner gelandet. Für mich war das nichts.' So [[Albert Witte]], Ende der 1920er Jahre Vorsitzender der [[Sozialistische Arbeiterjugend|Kieler Arbeiterjugend]], dem auch noch im hohen Alter von 95 Jahren das Nase-Rümpfen anzusehen war, wenn er über die Genossen beim Reichsbanner sprach."<ref>Weber, Jürgen: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_20/Demokratische_Geschichte_Band_20_Essay_6.pdf Das Reichsbanner im Norden: Ein Bollwerk der Demokratie?]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 20(2010), S. 143</ref><br />
<br />
Wie verbreitet diese Haltung in Schleswig-Holstein war, lässt sich von heute aus schwer sagen. Immerhin gehörten [[Otto Eggerstedt]], [[Richard Hansen]] und [[Karl Meitmann]] zu den führenden SPD-Funktionären der Provinz.<br />
<br />
===''Eiserne Front''===<br />
[[Datei:Anstecker Eiserne Front.jpg|mini|Anstecker der Eisernen Front]]<br />
Die [[Reichstagswahl 1930]] hatte die NSDAP überraschend zur zweitstärksten Kraft gemacht. Die Arbeiterbewegung ahnte, was da auf die zu kommt. In fast 30 Orten wurden neue Ortsvereine des Reichsbanners gegründet. Es gab Dörfer, in denen die ganze Jugend zum Reichsbanner gehörte. Gleichzeitig nahm der Terror der Nazis zu.<ref>{{Osterroth-100-Jahre}}, Seite 99</ref><br />
[[Datei:Vorwärts - Titelseite Aufruf für die Eiserne Front.png|mini|Vorwärts - Titelseite Aufruf für die Eiserne Front, 1.1.1932]]<br />
Die Gründung der ''[https://de.wikipedia.org/wiki/Eiserne_Front Eisernen Front]'' am [[16. Dezember]] [[1931]] war die Antwort auf die Gründung der "Harzburger Front" der Rechten und auf den Fund der "Boxheimer Dokumente", die die Absichten der Nazis für den Fall, dass sie an die Regierung kämen, deutlich machten. Die ''Eiserne Front'' war im Wesentlichen ein Zusammenschluss von Gewerkschaften, SPD, Reichsbanner und Arbeitersportorganisationen unter dem Symbol der drei Pfeile; sie standen für die politische, wirtschaftliche und körperliche Kraft der Arbeiterklasse.<ref>Nach [http://www.reichsbanner.de/rb_geschichte_03.html Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, Bund aktiver Demokraten e.V.], abgerufen 10.8.2014</ref> <br />
<br />
Zum Jahreswechsel [[1932]] riefen die sozialdemokratischen Zeitungen zur Eisernen Front auf. Am [[4. Januar|4.]]/[[5. Januar]] fanden im ganzen Land 40 Veranstaltungen der "Eisernen Front" statt. Am [[25. Januar]] rief die Reichkampfleitung der "Eisernen Front" zur Rüstwoche und reichsweiten Kundgebungen auf.<ref>[http://library.fes.de/luebeck/pdf/1932/1932-021.pdf Lübecker Volksbote vom 26.01.1932]</ref><br />
<br />
Am [[21. Februar]] [[1932]] fanden tatsächlich im ganzen Reich Kundgebungen der "Eisernen Front" statt.<ref name=":02">[http://library.fes.de/luebeck/pdf/1932/1932-044.pdf Lübecker Volksbote vom 22.02.1932]</ref> In Lübeck reichte die Veranstaltungshalle nicht für alle aus. Viele Formationen mussten draußen warten. [[Otto Passarge]] begrüßte sie zum Appell. Der SPD-Vorsitzende [[Hans Vogel]] hielt eine Rede, die der [[Lübecker Volksbote]] am folgenden Tag in Auszügen abdruckte.<ref name=":02" /> <br />
<br />
In Quaal bei [[Ortsverein Bad Segeberg|Segeberg]] überfallen 40 Nazis die letzten Teilnehmer so einer Kundgebung. Sechs Reichsbannerleute wurden dabei schwer verletzt. Der Fahrer des Krankenwagens, der gerufen wurde, begrüßte die Anwesenden mit "Heil Hitler". Zwei der Nazis schleppten die Verletzten wie Vieh zum Auto und warfen sie hinein.<ref name=":02" /> <br />
<br />
In der Chronik der [[Ortsverein Elmshorn|SPD Elmshorn]] heißt es: <br />
:"Nicht vergessen werden darf an dieser Stelle, daß Reichsbanner und ''Eiserne Front'' nicht nur gegen die Nazis, sondern auch gegen kommunistische Grupperungen einen harten Stand hatten. Noch heute [Anm.: 1983] wirkt die Verbitterung nach, als Sozialdemokrat auf der Straße von SA und Rotfront-Kämpferbund oder im Betrieb von NSBO, der Betriebsorganisation der Nazis, und der RGO, der Roten Gewerkschaftsorganisation der Kommunisten gleichermaßen attackiert worden zu sein."<ref>SPD-Ortsverein Elmshorn: ''120 Jahre SPD Elmshorn. Eine Chronik'' (Elmshorn 1983)</ref><br />
[[Datei:SPD Plakat 1932-4.jpg|thumb|300px|Wahlplakat der SPD zur Reichstagswahl vom 6. November 1932|links]]Das Ende der Weimarer Republik konnte aber auch die ''Eiserne Front'' nicht mehr verhindern. Zu schlecht ausgestattet war sie und zu aussichtslos der bewaffnete Aufstand nach dem Papen-Staatsstreich [[1932]]. [[Albert Schulz]], Reichbanner-Gauleiter für Lübeck-Mecklenburg und späterer Landesgeschäftsführer der [[Landesverband|SPD Schleswig-Holstein]], erinnert sich:<br />
<br />
:"Ein bewaffneter Aufstand von uns würde als Putsch gegen die bestehende Ordnung angesehen werden. Selbst wenn ich bereit war anzunehmen, daß eine Anzahl preußischer Polizeioffiziere mitmachen würde, wie standen die Chancen? Gegen uns standen SA und SS, Stahlhelm, Polizei der nicht-preußischen Länder, soweit sie rechtsgerichtete Regierungen hatten, und schließlich die Reichswehr. Die mangelhafte Bewaffnung des Reichsbanners, die fehlenden technischen Hilfsmittel usw. waren bekannt."<ref>Albert Schulz: ''[http://oops.uni-oldenburg.de/635/1/668.pdf Erinnerungen eines Sozialdemokraten]'', Bibliotheks- und Informationssystem der Carl von Ossietzky-Universität, Oldenburg 2000 (Schriftenreihe des Fritz-Küster-Archivs), ISBN 3814207580</ref><br />
<br />
Für die Kämpfer in Elmshorn war das eine Enttäuschung:<br />
:"Noch deprimierender war für die Reichsbanner-Mitglieder dann die von der Führung befohlene Passivität nach dem Papen-Staatsstreich am [[20. Juli]] [[1932]], der mit den politischen Zusammenstößen vom [[13. Juli]] [[1932]] [Anm.: Es war der [[17. Juli]].] in Altona als der [https://de.wikipedia.org/wiki/Altonaer_Blutsonntag Altonaer Blutsonntag] in die Geschichte eingegangen ist. Auch in Elmshorn hatten sich die Reichsbanner-Leute in dieser Nacht des [[20. Juli]] bei [[Fritz Petersen]] im Lokal versammelt, um auf die Einsatzbefehle aus Berlin zu warten. Es mußte doch etwas passieren. Aber nichts geschah. Am nächsten Morgen gingen die versammelten Reichsbanner-Männer resigniert nach Hause. Aus Berlin waren keine Instruktionen gekommen. Ohne Strategie der Gegenwehr nahmen es die Sozialdemokraten und ihre Schutzorganisationen hin, daß das rote Preußen im Staatstreich von rechts übernommen wurde. [[Otto Braun]], der preußische Ministerpräsident zog sich in die Schweiz zurück. [[Carl Severing|Karl Severing]], der preußische Innenminister und 'Liebling' der Arbeiter, ließ sich von seiner eigenen Polizei festnehmen. Die Arbeiterschaft, die kämpfen wollte, hatte eine Führung, die nicht kämpfen wollte und nicht kämpfen konnte. Das Reichsbanner vermochte dann zwar noch bis ins Jahr [[1932]] hinein Massen für die Sozialdemokratie zu mobilisieren, die Offensivkraft der Phase vom Herbst [[1930]] bis zum Sommer [[1932]] aber war gebrochen, auch wenn es in einigen Orten, und dazu zählt [[Ortsverein Elmshorn|Elmshorn]], noch weitere große Aktionen der Arbeiterschaft gegen die Nazis geben sollte."<ref>SPD-Ortsverein Elmshorn: ''120 Jahre SPD Elmshorn. Eine Chronik'' (Elmshorn 1983)</ref><br />
<br />
Durch den Zusammenschluss der Arbeiterorganisationen in der ''Eisernen Front'' wurde der unmittelbare Bezug zur Sozialdemokratie dominant - auch wenn im Gauvorstand ein Sitz für ein Mitglied einer bürgerlichen Partei frei gehalten wurde. Dieser Sitz wurde auch genutzt, aber aus den Organisationen vor Ort traten unter dem Eindruck immer mehr gewalttätiger Auseinandersetzungen vermehrt bürgerliche Mitglieder aus.<ref>Weber, Jürgen: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_20/Demokratische_Geschichte_Band_20_Essay_6.pdf Das Reichsbanner im Norden: Ein Bollwerk der Demokratie?]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 20(2010), S. 130</ref><br />
<br />
Im März [[1933]] wurde das Reichsbanner von den Nazis verboten - Mitglieder von Reichsbanner und ''Eiserner Front'' wurden von diesem Zeitpunkt an systematisch verfolgt, in Konzentrationslager deportiert und zum Teil ermordet, andere flüchteten ins Ausland oder gingen in den [[Widerstand]].<br />
<br />
"Dem Verband kam eine zentrale Rolle beim Schutz der Weimarer Zivilgesellschaft zu. Ohne das Reichsbanner wäre der Aufstieg rechtsradikaler Parteien wohl schon Mitte der 1920er-Jahre nicht zu stoppen gewesen, und das hätte die erste deutsche Republik kaum überlebt."<ref name=":0" /><br />
<br />
==Ende==<br />
Mit Hilfe von [[Uwe Hansen]] konnten die Trommeln und Fanfaren des Reichsbanners und der [[Sozialistische Arbeiterjugend|Sozialistischen Arbeiterjugend]] nach Dänemark geschafft werden.<ref>{{Osterroth-100-Jahre}}, Seite 109</ref><br />
<br />
==Heute==<br />
Das Reichsbanner wurde [[1953]] als ''Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, Bund aktiver Demokraten e.V.'' wiedergegründet und existiert bis heute - allerdings mit nur ein paar hundert Mitgliedern.<br />
<br />
== Bilder ==<br />
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Datei:Reichsbanner Fahnenabordnungen.jpeg|Reichsbanner Fahnenabordnungen. Postkarte "Frei Licht" E. Meyer, Elisabethstr. 21, Kiel<br />
Datei:Tambourkorps des Reichsbanners in Aufstellung.jpeg|Postkarte Tambourkorps des Reichsbanners in Aufstellung zum Ausmarsch. Ort und Datum unbekannt.<br />
Datei:Junge Republik Jugend-Tambourkorps des Reichsbanners Lichtenberg.jpeg|Postkarte "Junge Republik" Jugend-Tambourkorps des Reichsbanners Lichtenberg.<br />
Datei:Reichsbanner mit Musikzug beim Frauentag in Büdelsdorf.jpeg|Postkarte Reichsbanner mit Musikzug beim Frauentag in Büdelsdorf<br />
Datei:Reichsbanner zum Ausmarsch mit Fahne und Musikzug.jpeg|Postkarte Reichsbanner zum Ausmarsch mit Fahne und Musikzug<br />
Datei:Reichsbanner Reichsverfassungsfeier 10. August 1924 in Weimar.jpg|Programm der Reichsverfassungsfeier am 10. August 1924 in Weimar des Reichsbanners<br />
</gallery><br />
<br />
==Literatur==<br />
*Unterlagen des Gauvorstandes wurden zu Beginn des "Dritten Reichs" beschlagnahmt und befinden sich heute im Bestand des Landesarchivs Abt. 384.1<ref>Schreiben 395/2016 des Leitenden Archivdirektors Prof. Dr. Dr. Rainer Hering an den SPD- Landesverband, Ralf Stegner, vom 10. Februar 2016</ref><br />
*Stokes, Lawrence D.: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay25.pdf Die Anfänge des Eutiner Reichsbanners (1924-1929/30)]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 335-343<br />
*Weber, Jürgen: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_20/Demokratische_Geschichte_Band_20_Essay_6.pdf Das Reichsbanner im Norden: Ein Bollwerk der Demokratie?]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 20(2010)<br />
*Müller, Kay: ''[https://www.shz.de/20989327 Kämpfer für die Demokratie – Reichsbanner SH reloaded]'', 10. September 2018<br />
*[[Franz Osterroth|Osterroth, Franz]]: ''100 Jahre Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein. Ein geschichtlicher Überblick'' (Kiel o.J. [1963])<br />
*Ziemann, Benjamin: ''[http://library.fes.de/pdf-files/historiker/08736.pdf Die Zukunft der Republik? Das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold 1924 - 1933]'', Bonn (2011)<br />
<br />
==Links==<br />
*[http://www.reichsbanner.de Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, Bund aktiver Demokraten e.V.]<br />
*{{Wikipedia}}<br />
<br />
==Einzelnachweise==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:Reichsbanner]]<br />
[[Kategorie:Parteinahe Organisation]]<br />
[[Kategorie:Widerstand]]</div>Kaffeeringehttps://www.spd-geschichtswerkstatt.de/index.php?title=Olof-Palme-Friedenspreis&diff=53943Olof-Palme-Friedenspreis2024-02-29T11:54:21Z<p>Kaffeeringe: /* Links */</p>
<hr />
<div>Den '''Olof-Palme-Friedenspreis''' verleiht die [[Kreisverband Stormarn|SPD Stormarn]] seit [[1987]]. Sie stiftete ihn nach der Ermordung [[Olof Palme]]s am [[28. Februar]] [[1986]]<br />
<br />
:"zum Gedenken an den schwedischen Ministerpräsidenten und sein Lebens- und Friedenswerk: seinem Bemühen, den Menschen ein Leben in demokratischer Freiheit zu verschaffen, seinem Kampf gegen Unrecht, Unterdrückung und Rassismus, seinem Eintreten für Frieden und Sicherheit durch Partnerschaft, für Abrüstung, gegen Atomwaffen und für die Verbesserung der Situation in der Dritten Welt. Die SPD Stormarn verleiht den Olof-Palme-Friedenspreis seit 1987 an Vereine, Verbände und Menschen aus Stormarn, die sich besonders im Sinne Olof Palmes für ein friedliches Miteinander und ein menschenwürdiges Dasein für alle engagieren."<ref>[http://www.spd-stormarn.de/olof-palme/olof-palme-friedenspreis/ SPD Stormarn: Olof-Palme-Friedenspreis]</ref><br />
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In seiner Rede zum 30-jährigen Jubiläum des Friedenspreises im Jahr [[2017]] erinnert sich [[Franz Thönnes]] - [[1986]] frisch gewählter Kreisvorsitzender der SPD Stormarn: <br />
:"[[28. Februar]] [[1986]]<ref>Im Originalmanuskript steht irrtümlich '1987'.</ref>. Heute vor genau 31 Jahren wurde um 23.21 Uhr Olaf Palme nach einem Kinobesuch auf dem Sveavägen in Stockholm aus nächster Nähe im Beisein seiner Frau Lisbet mit einer Schusswaffe von einem bis heute unbekannten Täter ermordet. Wir Sozialdemokraten waren tags darauf am Kommunalwahlstand-Stand auf dem Ahrensburger Marktplatz tief betroffen, wie die gesamte sozialdemokratische Familie in der Welt. [...] Was konnte man tun, um Olof Palme hier bei uns zu ehren und Bürger die sich im Sinne seines Lebenswerkes für andere engagieren zu würdigen und andere zum Nachmachen anzuregen?<br />
:Die Idee kam mir einige Wochen später als ich in Glinde auf einem Parteitag zum SPD-Kreisvorsitzenden gewählt wurde. Unabgestimmt rief ich die jährliche Vergabe eines 'Olof-Palme-Friedenspreis' der Stormarner SPD aus. Und die Partei folgte dankenswerterweise. Die Preisdotierung war unklar, doch dachte ich schon, dass die Abgeordneten aus Land und Bund bestimmt nicht 'nein' sagen – konnten!"<ref>[http://kulturserver-hamburg.de/home/wjg/wa_files/2017-02-28_Reinbek_Franz_20Tho_CC_88nnes_Rede_2030_20Jahre_20Olof.pdf Rede Franz Thönnes, MdB, Parlamentarischer Staatssekretär a.D.: ''30 jähriges Jubiläum des Olof-Palme-Friedenspreises des SPD Kreisverbandes Stormarn'' am 28.2.2017 im Schloss Reinbek]</ref><br />
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Der Preis hat ein Kuratorium, dem zuerst [[Egon Bahr]] (als Vorsitzender für 8 Jahre), der ehemalige Bischof und Generalsekretär von Amnesty International Helmut Frenz, [[Gisela Gräfin von der Goltz]] aus Reinbek, die Landtagsabgeordnete [[Uschi Kähler]] sowie Propst Karl-Ludwig Kohlwage angehörten. Später wurde [[Heide Moser]] Mitglied. Birgit Kassovic, Schatzmeisterin der Walter-Jacobsen-Gesellschaft, ist heute als Nachfolgerin von [[Alfred Schulz]] Vorsitzende des Kuratoriums.<br />
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Festredner der 1. Olof-Palme-Friedenspreisverleihung [[1987]] war [[Egon Bahr]].<br />
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==Links==<br />
*Homepage: [https://spd-stormarn.de/olof-palme-friedenspreis/ SPD Stormarn: Olof-Palme-Friedenspreis]<br />
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==Einzelnachweise==<br />
<references /><br />
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[[Kategorie:Auszeichnung]]<br />
[[Kategorie:Kreisverband Stormarn]]</div>Kaffeeringehttps://www.spd-geschichtswerkstatt.de/index.php?title=SPD-Parteitag_1920,_Kassel&diff=53933SPD-Parteitag 1920, Kassel2024-02-28T15:27:24Z<p>Kaffeeringe: /* Inhalte */</p>
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<div>Der '''SPD-Parteitag 1920''' fand vom [[10.Oktober|10.]] bis [[16. Oktober]] in Kassel statt.<br />
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==Personen==<br />
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==Inhalte==<br />
Im Mittelpunkt standen die Lage des Deutschen Reiches nach dem 1. Weltkrieg und die Haltung der SPD dazu:<br />
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<blockquote>"Als Aktionsprogramm zur Außenpolitik werden <br />
*die Revision des Versailler Friedens im Rahmen der Beschlüsse der II. Internationale;<br />
*die sofortige Inangriffnahme der Wiedergutmachung durch den Wiederaufbau der zerstörten Gebiete Nordfrankreichs, möglichst in Zusammenarbeit der Arbeiterorganisationen beider Länder;<br />
*die Schaffung eines internationalen proletarischen Aktionsausschusses für die auswärtige Politik der Arbeiterklasse durch die II. Internationale und<br />
*die sofortige Wiederaufnahme der politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zu Sowjet-Rußland,<br />
gefordert. Mit tiefster Empörung wird von den ungeheuren Wiedergutmachungsforderungen der Entente, deren Erfüllung weit grausamer als die Hungerblockade sei, Kenntnis genommen. Die Haltung des Parteivorstandes und der Fraktion bei der Regierungsbildung wird ausdrücklich gebilligt. Ein Wiedereintritt der SPD in die Reichsregierung könne nur in Frage kommen, wenn die Interessen des Proletariats, vor allem die Demokratisierung der Verwaltung, die Republikanisierung der Reichswehr, die Sozialisierung der dafür reifen Wirtschaftszweige und eine pazifistische auswärtige Politik es zwingend erheischten. <br><br />
Die Zusammenarbeit mit einer Partei, die nicht grundsätzlich auf dem Boden der Republik steht, könne nicht in Frage kommen. Mit Entschiedenheit wird die völkische Rassenhetze verurteilt, ebenso alle separatistischen Bestrebungen. Das rücksichtsvolle Vorgehen gegen die am [[Kapp-Putsch]] Beteiligten wird verurteilt. Die Justiz müsse endlich den Geist des neu geordneten Gemeinwesens in sich aufnehmen. <br><br />
Aufgabe der Fraktion sei es, für eine rasche und scharfe Besteuerung des Besitzes und für eine Aufwandssteuer einzutreten, um die kleinen Lohn- und Gehaltseinkommen zu entlasten."<ref>Osterroth, Franz / Schuster, Dieter: ''[http://library.fes.de/fulltext/bibliothek/chronik/band2/e235f233.html Chronik der deutschen Sozialdemokratie.]'' Band 1: ''Bis zum Ende des Ersten Weltkrieges.'' 2., neu bearb. und erw. Aufl. 1975. Electronic ed.: Bonn : FES Library, 2001</ref></blockquote><br />
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Die [[Jusos|Jungsozialisten]], deren Wurzeln auch in [[Sozialdemokratischer Verein Groß-Kiel|Kiel]] lagen, wurden als Gliederung für junge Erwachsene nach der [[SAJ|Sozialistischen Arbeiterjugend]] anerkannt. <br />
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== Links ==<br />
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* Archiv der Sozialen Demokratie: [http://library.fes.de/parteitage/index-pt-1920.html Tagesordnung, Protokoll, Register des Parteitags]<br />
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==Einzelnachweise==<br />
<references /><br />
<br />
[[Kategorie:SPD-Parteitag]]</div>Kaffeeringe