Walter Hohnsbehn: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Walter Hohnsbehn''', * [[1904]] in Neumünster, † [[3. Mai]] [[1945]] vor Neustadt/Holstein. Maschinenbauer. Mitglied der SPD. | '''Walter Hohnsbehn''', * [[25. Juni]] [[1904]]<ref name=":0">[https://collections.arolsen-archives.org/de/search/person/3446048?s=Walter%20Hohnsbehn&t=222863&p=1 Individuelle Häftlings Unterlagen - KL Neuengamme]</ref> in Neumünster, † [[3. Mai]] [[1945]] vor Neustadt/Holstein. Maschinenbauer. Mitglied der SPD. | ||
Walter Hohnsbehn absolvierte eine Maschinenbaulehre und arbeitete während der Weltwirtschaftskrise als Land- und Saisonarbeiter. Als Mitglied der Metallarbeitergewerkschaft trat er der SPD bei, schloss sich dem [[Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold|Reichsbanner]] an und wurde [[1929]] zum jüngsten Stadtverordneten von Neumünster gewählt. | Walter Hohnsbehn absolvierte eine Maschinenbaulehre und arbeitete während der Weltwirtschaftskrise als Land- und Saisonarbeiter. Als Mitglied der Metallarbeitergewerkschaft trat er der SPD bei, schloss sich dem [[Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold|Reichsbanner]] an und wurde [[1929]] zum jüngsten Stadtverordneten von Neumünster gewählt. | ||
[[1933]] wurde er erstmals für neun Wochen von den Nationalsozialisten inhaftiert und arbeitete anschließend im Steinbruch und als Hilfsmonteur bei der Firma Simons. Als Mitarbeiter der Volksfürsorge verdächtigte man ihn, sich illegal politisch zu betätigen, und verurteilte ihn [[1936]] zu vier Monaten Gefängnis. [[1939]] wurde er zwar zur Kriegsmarine einberufen, | [[1933]] wurde er erstmals für neun Wochen von den Nationalsozialisten inhaftiert und arbeitete anschließend im Steinbruch und als Hilfsmonteur bei der Firma Simons. Als Mitarbeiter der Volksfürsorge verdächtigte man ihn, sich illegal politisch zu betätigen, und verurteilte ihn [[1936]] zu vier Monaten Gefängnis. Nach der Entlassung zog er mit seiner Familie nach Flensburg in die Apenrader Straße 59a, wo schon andere Familienmitglieder wohnten. Er arbeitete in den Wiking Werken Flensburg, wo er es bis zum Betriebsleiter brachte. [[1939]] wurde er zwar zur Kriegsmarine einberufen, wurde im heimatlichen Flugzeugproduktionsbetrieb aber "unabkömmlich" gestellt. | ||
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Nach Auflösung des KZ kurz vor Ende des Krieges wurden die verbleibenden Gefangenen auf Todesmärsche Richtung Lübeck geschickt. Um die Spuren der Naziverbrechen in Neuengamme zu verwischen, brachte man die Überlebenden auf Schiffe in der Lübecker Bucht, die möglicherweise versenkt werden sollten.<ref>Es gibt mehrere Theorien dazu, was die Nazis mit den Schiffen planten. Für eine Übersicht vgl. [[Cap Arcona|CAP ARCONA]].</ref> Am [[3. Mai]] [[1945]] kam er bei einem britischen Luftangriff auf die CAP | Nach Auflösung des KZ kurz vor Ende des Krieges wurden die verbleibenden Gefangenen auf Todesmärsche Richtung Lübeck geschickt. Um die Spuren der Naziverbrechen in Neuengamme zu verwischen, brachte man die Überlebenden auf Schiffe in der Lübecker Bucht, die möglicherweise versenkt werden sollten.<ref>Es gibt mehrere Theorien dazu, was die Nazis mit den Schiffen planten. Für eine Übersicht vgl. [[Cap Arcona|CAP ARCONA]].</ref> Am [[3. Mai]] [[1945]] kam er bei einem britischen Luftangriff auf die [[Cap Arcona|CAP ARCONA]] im Alter von 40 Jahren ums Leben. | ||
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== | ==Erinnerung== | ||
Der [[Ortsverein Neumünster-Schwale]] hat am [[24. April]] [[2007]] einen [[Stolperstein]] für Walter Hohnsbehn vor der Bellmannstraße 16 in Neumünster setzen lassen. | |||
Im September [[2023]] wurde auf Veranlassung der Flensburger SPD-Fraktion ein Stolperstein für ihn an seinem letzten bekannten Wohnort in der Apenrader Straße 59a in Flensburg gesetzt. | |||
== Einzelnachweise == | ==Literatur== | ||
*Obst, Carsten/Heggen, Alfred: [https://www.neumuenster.de/fileadmin/neumuenster.de/media/kultur_und_freizeit/stadtgeschichte/stolpersteine/Stolpersteine.pdf Stolpersteine], 2. Auflage, Neumünster 07/2016 | |||
==Einzelnachweise== | |||
<references /> | <references /> | ||
[[Kategorie:Widerstand]] | [[Kategorie:Widerstand]] | ||
[[Kategorie:Stolperstein]] | [[Kategorie:Stolperstein]] | ||
[[Kategorie:Kreisverband Neumünster]] | [[Kategorie:Kreisverband Neumünster]] | ||
Aktuelle Version vom 29. Juli 2025, 01:27 Uhr
| Walter Hohnsbehn |
Walter Hohnsbehn, * 25. Juni 1904[1] in Neumünster, † 3. Mai 1945 vor Neustadt/Holstein. Maschinenbauer. Mitglied der SPD.
Walter Hohnsbehn absolvierte eine Maschinenbaulehre und arbeitete während der Weltwirtschaftskrise als Land- und Saisonarbeiter. Als Mitglied der Metallarbeitergewerkschaft trat er der SPD bei, schloss sich dem Reichsbanner an und wurde 1929 zum jüngsten Stadtverordneten von Neumünster gewählt.
1933 wurde er erstmals für neun Wochen von den Nationalsozialisten inhaftiert und arbeitete anschließend im Steinbruch und als Hilfsmonteur bei der Firma Simons. Als Mitarbeiter der Volksfürsorge verdächtigte man ihn, sich illegal politisch zu betätigen, und verurteilte ihn 1936 zu vier Monaten Gefängnis. Nach der Entlassung zog er mit seiner Familie nach Flensburg in die Apenrader Straße 59a, wo schon andere Familienmitglieder wohnten. Er arbeitete in den Wiking Werken Flensburg, wo er es bis zum Betriebsleiter brachte. 1939 wurde er zwar zur Kriegsmarine einberufen, wurde im heimatlichen Flugzeugproduktionsbetrieb aber "unabkömmlich" gestellt.
Im August 1944 wurde er im Rahmen der Aktion Gewitter erneut festgenommen, ins KZ Neuengamme deportiert (Häftlingsnummer 43306[1]. Über die Suche lassen sich auch eine Armbanduhr und ein Zigaretten-Etui finden, die ihm von den Nazis abgenommen wurden.) und dort in der U-Boot-Produktion eingesetzt.
Nach Auflösung des KZ kurz vor Ende des Krieges wurden die verbleibenden Gefangenen auf Todesmärsche Richtung Lübeck geschickt. Um die Spuren der Naziverbrechen in Neuengamme zu verwischen, brachte man die Überlebenden auf Schiffe in der Lübecker Bucht, die möglicherweise versenkt werden sollten.[2] Am 3. Mai 1945 kam er bei einem britischen Luftangriff auf die CAP ARCONA im Alter von 40 Jahren ums Leben.
Nach seinem Tod setzte sein Vater Gustav Hohnsbehn alles daran, ihn zu finden, doch Walter Hohnsbehns Spur verliert sich auf dem Weg von Hamburg zur Lübecker Bucht.
Erinnerung
Der Ortsverein Neumünster-Schwale hat am 24. April 2007 einen Stolperstein für Walter Hohnsbehn vor der Bellmannstraße 16 in Neumünster setzen lassen.
Im September 2023 wurde auf Veranlassung der Flensburger SPD-Fraktion ein Stolperstein für ihn an seinem letzten bekannten Wohnort in der Apenrader Straße 59a in Flensburg gesetzt.
Literatur
- Obst, Carsten/Heggen, Alfred: Stolpersteine, 2. Auflage, Neumünster 07/2016
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 Individuelle Häftlings Unterlagen - KL Neuengamme
- ↑ Es gibt mehrere Theorien dazu, was die Nazis mit den Schiffen planten. Für eine Übersicht vgl. CAP ARCONA.

