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Auch nach [[1933]] übte Tamm häufig politisch motivierte Kritik an den Nazis. Am [[4. Januar]] [[1939]] wurde er von der Gestapo festgenommen und zunächst im Amtsgerichtsgefängnis inhaftiert. Die Staatsanwaltschaft leitete gegen ihn Ermittlungen wegen Hochverrats und Verstoß gegen das sogenannte Heimtückegesetz ein. "Er war Werftarbeiter in Kiel. Er war sehr kritisch. Vermutlich hat er Kollegen gegenüber etwas Falsches gesagt, die ihn daraufhin denunziert haben", vermutet | Auch nach [[1933]] übte Tamm häufig politisch motivierte Kritik an den Nazis. Am [[4. Januar]] [[1939]] wurde er von der Gestapo festgenommen und zunächst im Amtsgerichtsgefängnis inhaftiert. Die Staatsanwaltschaft leitete gegen ihn Ermittlungen wegen Hochverrats und Verstoß gegen das sogenannte Heimtückegesetz ein. "Die Gestapo kam damals zu uns. Ich war damals erst zehn Jahre alt. Ich erinnere mich noch, wie meine Großmutter auf Platt zu ihm sagte, er möge sich noch seine Puschen anziehen", erzählt Ludwig Tamms Enkel Walter Peter [[2014]] bei einer Gedenkfeier zum Volkstrauertag. Sein Großvater sollte die Polizisten kurz nach gegenüber begleiten. Am Rathaus sei damals eine Polizeiwache eingerichtet gewesen. Die Gestapo-Leute gaben an, nur etwas protokollieren zu wollen. Stattdessen wurde er verhaftet wegen eines Verstoßes gegen das Gesetz der Heimtücke. "Er war Werftarbeiter in Kiel. Er war sehr kritisch. Vermutlich hat er Kollegen gegenüber etwas Falsches gesagt, die ihn daraufhin denunziert haben", vermutet Walter Peter.<ref>shz.de: ''"[https://www.shz.de/lokales/holsteinischer-courier/mahnende-worte-und-ein-appell-id15329926.html Mahnende Worte und ein Appell]"'', 14. November 2016</ref> | ||
Das Verfahrens wird im März [[1939]] eingestellt. Trotzdem blieb Tamm weiterhin in Haft. Im September [[1939]] überführte die Gestapo Tamm zunächst in das Konzentrationslager Sachsenhausen und später in das Konzentrationslager Dachau. Dort ist er am [[23. September]] [[1941]] im Alter von 58 Jahren verstorben | Das Verfahrens wird im März [[1939]] eingestellt. Trotzdem blieb Tamm weiterhin in Haft. Im September [[1939]] überführte die Gestapo Tamm zunächst in das Konzentrationslager Sachsenhausen und später in das Konzentrationslager Dachau. Dort ist er am [[23. September]] [[1941]] im Alter von 58 Jahren verstorben |
Version vom 28. September 2018, 21:39 Uhr
Ludwig Tamm |
Ludwig Carl Tamm, *1883 Demmin, †23. September 1941 KZ Dachau; Werftarbeiter. Mitglied der SPD. Wurde von den Nazis im KZ Dachau umgebracht.
Leben & Beruf
Ludwig Carl Tamm kam im April 1904 aus seinem Geburtsort Demmin nach Tungendorf und zog später nach Neumünster, wo er ab 1939 im Großflecken 54 wohnte. Mit seiner Frau Anna Ida Wilhelmina Tamm, geborene Voss, hatte er sechs Kinder. Er war SPD-Mitglied und wurde Anfang 1939 von der Firma Kurt Brammer in Kiel als Bauhilfsarbeiter beschäftigt.
Nationalsozialismus
Auch nach 1933 übte Tamm häufig politisch motivierte Kritik an den Nazis. Am 4. Januar 1939 wurde er von der Gestapo festgenommen und zunächst im Amtsgerichtsgefängnis inhaftiert. Die Staatsanwaltschaft leitete gegen ihn Ermittlungen wegen Hochverrats und Verstoß gegen das sogenannte Heimtückegesetz ein. "Die Gestapo kam damals zu uns. Ich war damals erst zehn Jahre alt. Ich erinnere mich noch, wie meine Großmutter auf Platt zu ihm sagte, er möge sich noch seine Puschen anziehen", erzählt Ludwig Tamms Enkel Walter Peter 2014 bei einer Gedenkfeier zum Volkstrauertag. Sein Großvater sollte die Polizisten kurz nach gegenüber begleiten. Am Rathaus sei damals eine Polizeiwache eingerichtet gewesen. Die Gestapo-Leute gaben an, nur etwas protokollieren zu wollen. Stattdessen wurde er verhaftet wegen eines Verstoßes gegen das Gesetz der Heimtücke. "Er war Werftarbeiter in Kiel. Er war sehr kritisch. Vermutlich hat er Kollegen gegenüber etwas Falsches gesagt, die ihn daraufhin denunziert haben", vermutet Walter Peter.[1]
Das Verfahrens wird im März 1939 eingestellt. Trotzdem blieb Tamm weiterhin in Haft. Im September 1939 überführte die Gestapo Tamm zunächst in das Konzentrationslager Sachsenhausen und später in das Konzentrationslager Dachau. Dort ist er am 23. September 1941 im Alter von 58 Jahren verstorben
Gedenken
Am Großflecken 54 ist ein Stolperstein für Ludwig Tamm gesetzt. Pate für den Stolperstein ist Ludwig Tamms Enkel Walter Peter
Links
- kulturraum-neumuenster.de: Ludwig Carl Tamm
Quellen
- ↑ shz.de: "Mahnende Worte und ein Appell", 14. November 2016