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== Leben & Beruf ==
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Ludwig Carl Tamm kam im April [[1904]] aus seinem Geburtsort Demmin nach [[Ortsverein Tungendorf|Tungendorf]] und zog später nach [[Kreisverband Neumünster|Neumünster]], wo er ab [[1939]] im Großflecken 54 wohnte. Mit seiner Frau Anna Ida Wilhelmina Tamm, geborene Voss, hatte er sechs Kinder. Er war SPD-Mitglied und wurde Anfang 1939 von der Firma Kurt Brammer in Kiel als Bauhilfsarbeiter beschäftigt.  
Ludwig Carl Tamm kam im April [[1904]] aus seinem Geburtsort Demmin nach [[Ortsverein Neumünster-Tungendorf|Tungendorf]] und zog später nach [[Kreisverband Neumünster|Neumünster]], wo er ab [[1939]] im Großflecken 54 wohnte. Mit seiner Frau Anna Ida Wilhelmina Tamm, geborene Voss, hatte er sechs Kinder. Er war SPD-Mitglied und wurde Anfang 1939 von der Firma Kurt Brammer in Kiel als Bauhilfsarbeiter beschäftigt.  


== Nationalsozialismus ==
== Nationalsozialismus ==

Version vom 28. September 2018, 21:39 Uhr

Ludwig Tamm
Ludwig Tamm
Ludwig Tamm
Geboren: 23. November 1883
Gestorben: 23. September 1941

Ludwig Carl Tamm, *1883 Demmin, †23. September 1941 KZ Dachau; Werftarbeiter. Mitglied der SPD. Wurde von den Nazis im KZ Dachau umgebracht.

Leben & Beruf

Ludwig Carl Tamm kam im April 1904 aus seinem Geburtsort Demmin nach Tungendorf und zog später nach Neumünster, wo er ab 1939 im Großflecken 54 wohnte. Mit seiner Frau Anna Ida Wilhelmina Tamm, geborene Voss, hatte er sechs Kinder. Er war SPD-Mitglied und wurde Anfang 1939 von der Firma Kurt Brammer in Kiel als Bauhilfsarbeiter beschäftigt.

Nationalsozialismus

Auch nach 1933 übte Tamm häufig politisch motivierte Kritik an den Nazis. Am 4. Januar 1939 wurde er von der Gestapo festgenommen und zunächst im Amtsgerichtsgefängnis inhaftiert. Die Staatsanwaltschaft leitete gegen ihn Ermittlungen wegen Hochverrats und Verstoß gegen das sogenannte Heimtückegesetz ein. "Die Gestapo kam damals zu uns. Ich war damals erst zehn Jahre alt. Ich erinnere mich noch, wie meine Großmutter auf Platt zu ihm sagte, er möge sich noch seine Puschen anziehen", erzählt Ludwig Tamms Enkel Walter Peter 2014 bei einer Gedenkfeier zum Volkstrauertag. Sein Großvater sollte die Polizisten kurz nach gegenüber begleiten. Am Rathaus sei damals eine Polizeiwache eingerichtet gewesen. Die Gestapo-Leute gaben an, nur etwas protokollieren zu wollen. Stattdessen wurde er verhaftet wegen eines Verstoßes gegen das Gesetz der Heimtücke. "Er war Werftarbeiter in Kiel. Er war sehr kritisch. Vermutlich hat er Kollegen gegenüber etwas Falsches gesagt, die ihn daraufhin denunziert haben", vermutet Walter Peter.[1]

Das Verfahrens wird im März 1939 eingestellt. Trotzdem blieb Tamm weiterhin in Haft. Im September 1939 überführte die Gestapo Tamm zunächst in das Konzentrationslager Sachsenhausen und später in das Konzentrationslager Dachau. Dort ist er am 23. September 1941 im Alter von 58 Jahren verstorben

Gedenken

Am Großflecken 54 ist ein Stolperstein für Ludwig Tamm gesetzt. Pate für den Stolperstein ist Ludwig Tamms Enkel Walter Peter

Links

Quellen

  1. shz.de: "Mahnende Worte und ein Appell", 14. November 2016