Hamburger Echo: Unterschied zwischen den Versionen

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{{Infobox Publikation
Das '''Hamburger Echo''' war eine sozialdemokratische [[Tageszeitung]], die – mit Unterbrechungen und unter wechselndem Titel – von 1875 bis 1966 erschien.  
| titel              = Abendecho
| bild              =
| beschreibung      = deutsche Tageszeitung
| verlag            = Auerdruck GmbH
| erstausgabe_tag    = 1. Oktober
| erstausgabe_jahr  = 1964
| einstellung_tag    = 30. Dezember
| einstellung_jahr  = 1966
| erscheint          = täglich / samstags
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Das '''''Hamburger'' Abendecho''' war eine [[Tageszeitung]], erstmals erschienen am 1. Oktober 1964 in [[Hamburg]] als [[Wettbewerb (Wirtschaft)|Mitbewerber]] zum ''[[Hamburger Abendblatt]]''. Die Zeitung wurde im Zustell-[[Abonnement]] und im freien Verkauf sechsmal pro Woche (wie auch das ''Hamburger Abendblatt'' seinerzeit) ab mittags angeboten – zunächst unter dem Namen: ''„Hamburger Abendecho“'', dann ab dem 31. Juli 1966 verkürzt zu: ''„Abendecho“''.
Es wurde 1875 als ''Hamburg-Altonaer Volksblatt'' unter der Leitung von [[Wilhelm Hasenclever]] und [[Carl Hillmann|Carl Hielmann]] gegründet und erschien anfangs im Verlag [[Johann Heinrich Wilhelm Dietz|J. H. W. Dietz]],<ref>{{Literatur |Autor=Wilhelm Hasenclever |Titel=Hamburg-Altonaer Volksblatt |Online=https://kataloge.uni-hamburg.de/DB=1/XMLPRS=N/PPN?PPN=167874020 |Abruf=2019-06-08}}</ref> später im parteieigenen Verlag ''Auerdruck''. In der Zeit des [[Sozialistengesetz|Sozialistengesetzes]] führte es den unverfänglichen Titel ''Gerichtszeitung'' (1878–1881)<ref>{{Literatur |Titel=Gerichtszeitung : Tageblatt für Hamburg, Altona und Umgebung |Online=https://kataloge.uni-hamburg.de/DB=1/XMLPRS=N/PPN?PPN=167874039 |Abruf=2019-06-08}}</ref> und ''Bürgerzeitung'' (1881–1887),<ref>{{Literatur |Titel=Bürgerzeitung |Online=https://kataloge.uni-hamburg.de/DB=1/XMLPRS=N/PPN?PPN=167874047 |Abruf=2019-06-08}}</ref> ab Oktober 1887 schließlich Hamburger Echo. Mit einer Auflage von mehr als 76.000 Exemplaren galt das Echo vor dem Ersten Weltkrieg als zweitgrößte sozialdemokratische Tageszeitung in Deutschland.<ref> Kirsten Haake: ''Helma Steinbach 1847–1918'' - Eine Vorkämpferin für Gewerkschaft, Genossenschaft und Partei, Biografie, Verlag: Books on Demand, Norderstedt 2018, S. 38, ISBN 978-3-7528-2318-9</ref> Unter der [[Zeit des Nationalsozialismus|Herrschaft der Nationalsozialisten]] von 1933 bis 1945 verboten, erlebte das Echo nach dem Zweiten Weltkrieg eine erneute Blüte und erreichte kurz nach der [[Währungsreform 1948 (Westdeutschland)|Währungsreform 1948]] ihre höchste Auflage von 244.000 Exemplaren.<ref>Walter Tormin: ''Die Geschichte der SPD in Hamburg 1945 bis 1950.'' Hamburg 1994, S. 220 ff.</ref> Kurz darauf brach die Auflage allerdings ein, nicht zuletzt durch die Konkurrenz des 1948 von Axel Springer gegründeten [[Hamburger Abendblatt|Hamburger Abendblattes]] und anderer Zeitungen.  


Mit inhaltlich eher [[Linksliberalismus|linksliberaler]] Tendenz – ähnlich der ''[[Hamburger Morgenpost]]'' aus gleichem Hause – konnte sie sich langfristig nicht gegen das ''Hamburger Abendblatt'' durchsetzen und stellte mit der Silvesterausgabe am 30.&nbsp;Dezember 1966 ihr Erscheinen ein.
Nachdem die Auflage bis Anfang der 1960er Jahre weiter kontinuierlich bis auf 25.000 zurückgegangen war, sollte die Zeitung zum Jahresende 1963 eingestellt werden.<ref>{{Literatur |Autor=DIE ZEIT |Titel=Das "Echo" soll nicht sterben |Hrsg= |Sammelwerk=Die Zeit |Band= |Nummer= |Auflage= |Verlag= |Ort=Hamburg |Datum=1963-11-15 |ISBN= |ISSN=0044-2070 |Seiten= |Online=https://www.zeit.de/1963/46/das-echo-soll-nicht-sterben/komplettansicht |Abruf=2019-06-08}}</ref> Nach Protesten aus der Hamburger Öffentlichkeit wurde die Einstellung jedoch hinausgezögert und zum 1. Oktober 1964 das Nachfolgeprojekt ''Hamburger Abendecho'' als nunmehr parteiunabhängige Tageszeitung gestartet. Die Zeitung wurde im Zustell-[[Abonnement]] und im freien Verkauf sechsmal pro Woche (wie auch das ''Hamburger Abendblatt'' seinerzeit) ab mittags angeboten zunächst unter dem Namen: ''„Hamburger Abendecho“'', dann ab dem 31.&nbsp;Juli 1966 verkürzt zu: ''„Abendecho“''. Mit inhaltlich eher [[Linksliberalismus|linksliberaler]] Tendenz – ähnlich der ''[[Hamburger Morgenpost]]'' aus gleichem Hause – konnte sie sich jedoch langfristig nicht gegen die übrige Konkurrenz durchsetzen und stellte mit der Silvesterausgabe am 30.&nbsp;Dezember 1966 ihr Erscheinen endgültig ein.
 
Als ihre Vorgänger gelten (chronologisch):
*''Hamburg-Altonaer Volksblatt'' (1875 Ersterscheinungsjahr)
*''Gerichtszeitung'' (10.&nbsp;November 1878 – 31.&nbsp;März 1881)
*''Bürgerzeitung'' (17.&nbsp;April 1881 – 14.&nbsp;September 1887)
*''Hamburger Echo'' (4.&nbsp;Oktober 1887 – 30.&nbsp;Juni 1888)
*''Hamburger Echo'' (1.&nbsp;Januar 1892 – 3.&nbsp;März 1933)
*– kein Erscheinen vom 5.&nbsp;März 1933 bis 3.&nbsp;April 1946, dann Teilung in Unterreihen
*''Hamburger Echo'' (3.&nbsp;April 1946 – 31.&nbsp;Dezember 1963)
*''Hamburger Echo am Abend'' (2.&nbsp;Januar 1964 30.&nbsp;September 1964)
siehe oben:
*''Hamburger Abendecho'' (1.&nbsp;Oktober 1964 – 30.&nbsp;Juli 1966)
*''Abendecho'' (31.&nbsp;Juli 1966 – 30.&nbsp;Dezember 1966)
== Hamburger Echo ==
Das "Hamburger Echo" war vor dem 1. Weltkrieg mit einer Auflage von mehr als 76.000 Exemplaren die zweitgrößte sozialdemokratische Tageszeitung in Deutschland.<ref> Kirsten Haake: ''Helma Steinbach 1847–1918'' - Eine Vorkämpferin für Gewerkschaft, Genossenschaft und Partei, Biografie, Verlag: Books on Demand, Norderstedt 2018, S. 38, ISBN 978-3-7528-2318-9</ref> Die Auflage des "Hamburger Echo" ging von 216 000 im Jahre 1949 auf 75 000 im Jahr 1950 zurück. Dazu mag neben der Geldknappheit nach der [[Währungsreform]] und dem Trend von Parteizeitungen zu "überparteilichen" Blättern (in Hamburg das 1948 gegründete [[Hamburger Abendblatt]]) die seit 1949 in einem Tochterverlag des Echo-Verlages Auerdruck GmbH erscheinende [[Hamburger Morgenpost]] beigetragen haben, deren Auflage von 60.000 auf 123 000 Exemplare stieg. Während das Hamburger Echo als zu parteifromm und als langweilig empfunden und deswegen über den Kreis der [[SPD]]-Mitglieder hinaus immer weniger gelesen wurde.<ref>Dr. [[Walter Tormin]]: Die Hamburger SPD von 1945 bis heute, S. 50 in "Vom Hamburger Parteitag", SPD Hamburg 1988.</ref> Auch der Versuch scheiterte, die Zeitung als Abendecho mehr unpolitisch-unterhaltend aufzumachen.
[[Datei:Stoßtrupp gegen jüdischen Redner in Hamburg 1920.jpg|mini|Wiener Morgenzeitung zitiert Hamburger Echo 1920]]
Ein Beispiel für die ironische Sichtweise auf rechtsradikale Umtriebe 1920 ist die Einordnung eines „Hakenkreuzler“-Aufrufs, eine Rede des jüdischen Arztes [[Magnus Hirschfeld]] zu stören. (Bild rechts)


== Weblinks ==
== Weblinks ==

Version vom 8. Juni 2019, 11:50 Uhr

Das Hamburger Echo war eine sozialdemokratische Tageszeitung, die – mit Unterbrechungen und unter wechselndem Titel – von 1875 bis 1966 erschien.

Es wurde 1875 als Hamburg-Altonaer Volksblatt unter der Leitung von Wilhelm Hasenclever und Carl Hielmann gegründet und erschien anfangs im Verlag J. H. W. Dietz,[1] später im parteieigenen Verlag Auerdruck. In der Zeit des Sozialistengesetzes führte es den unverfänglichen Titel Gerichtszeitung (1878–1881)[2] und Bürgerzeitung (1881–1887),[3] ab Oktober 1887 schließlich Hamburger Echo. Mit einer Auflage von mehr als 76.000 Exemplaren galt das Echo vor dem Ersten Weltkrieg als zweitgrößte sozialdemokratische Tageszeitung in Deutschland.[4] Unter der Herrschaft der Nationalsozialisten von 1933 bis 1945 verboten, erlebte das Echo nach dem Zweiten Weltkrieg eine erneute Blüte und erreichte kurz nach der Währungsreform 1948 ihre höchste Auflage von 244.000 Exemplaren.[5] Kurz darauf brach die Auflage allerdings ein, nicht zuletzt durch die Konkurrenz des 1948 von Axel Springer gegründeten Hamburger Abendblattes und anderer Zeitungen.

Nachdem die Auflage bis Anfang der 1960er Jahre weiter kontinuierlich bis auf 25.000 zurückgegangen war, sollte die Zeitung zum Jahresende 1963 eingestellt werden.[6] Nach Protesten aus der Hamburger Öffentlichkeit wurde die Einstellung jedoch hinausgezögert und zum 1. Oktober 1964 das Nachfolgeprojekt Hamburger Abendecho als nunmehr parteiunabhängige Tageszeitung gestartet. Die Zeitung wurde im Zustell-Abonnement und im freien Verkauf sechsmal pro Woche (wie auch das Hamburger Abendblatt seinerzeit) ab mittags angeboten – zunächst unter dem Namen: „Hamburger Abendecho“, dann ab dem 31. Juli 1966 verkürzt zu: „Abendecho“. Mit inhaltlich eher linksliberaler Tendenz – ähnlich der Hamburger Morgenpost aus gleichem Hause – konnte sie sich jedoch langfristig nicht gegen die übrige Konkurrenz durchsetzen und stellte mit der Silvesterausgabe am 30. Dezember 1966 ihr Erscheinen endgültig ein.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Vorlage:Literatur
  2. Vorlage:Literatur
  3. Vorlage:Literatur
  4. Kirsten Haake: Helma Steinbach 1847–1918 - Eine Vorkämpferin für Gewerkschaft, Genossenschaft und Partei, Biografie, Verlag: Books on Demand, Norderstedt 2018, S. 38, ISBN 978-3-7528-2318-9
  5. Walter Tormin: Die Geschichte der SPD in Hamburg 1945 bis 1950. Hamburg 1994, S. 220 ff.
  6. Vorlage:Literatur