Karl Panitzki

Aus SPD Geschichtswerkstatt
Karl Panitzki
Karl Panitzki
Karl Panitzki
Geboren: 23. Oktober 1881
Gestorben: 22. April 1970

Karl Panitzki (* 23. Oktober 1881 in Kiel; † 22. April 1970 in Bonn-Beuel). Modelltischler, Gewerkschaftssekretär. Mitglied der SPD seit 1904.

Leben & Beruf

Nach dem Besuch der Volksschule erlernt Panitzki ab 1896 das Handwerk des Modelltischlers. 1902/03 arbeitet er auf einer Werft in China.

Seit 1921 bis die Nazis 1933 die freien Gewerkschaften in Deutschland zerschlagen, arbeitet er als Gewerkschaftssekretär. Bis dahin ist er auch Vorsitzender der SPD in Oldenburg.

Karl Panitzki heiratet und hat vier Kinder.

Nazi-Zeit

Als die Nazis die Gewerkschaften zerschlagen, verliert Karl Panitzki seinen Job. Er eröffnet einen Tabakwaren-Laden. Dies ist in den "illegalen" Zeiten bei SPD und KPD eine häufig anzutreffende Tätigkeit. Die Funktion von Tabakläden beim Aufbau eines illegalen Netzes erläutert ein Stasi-Offizier so:

"[…] da steckt man sich erstmal einen Glimmstengel an, und zu einem Schwatz ist auch noch Zeit. Man hört dies und das. Es trifft sich Hinz und Kunz. Und wenn dann der Kunz dein Mann ist, weil, du hast es erkannt, er eine Zigarettensorte verlangte, die es gar nicht gibt, es war dein Stichwort, dann kannst du ihm mit der Schachtel, die du ihm nun empfiehlst, jeden Kassiber mit rüberschieben, und wenn noch zehn andere im Laden rumstehen und paffen und quatschen, kein Aas merkt was."[1]

Nach dem Attentat auf Hitler 1944 verhaften die Nazis Paul Dölz im Rahmen der Aktion Gewitter und inhaftieren ihn im Konzentrationslager Neuengamme.

Partei & Politik

Karl Panitzki ist seit 1904 SPD Mitglied. In der Weimarer Republik ist er bis zum Verbot durch die Nazis Vorsitzender des Ortsvereins Oldenburg.[2]

Nach der Befreiung von der Nazi-Diktatur baut er die SPD im Kreis Oldenburg wieder auf. Er wird Vositzender zunächst des Ortsvereins Oldenburg - dann auch des Kreisvereins Oldenburg.[3]

Vom 16. Februar bis zum 10. November 1946 ist Karl Panitzki Bürgermeister von Oldenburg.

Am 11. April 1946 wird er in den ersten von der britischen Militärregierung ernannten Landtag berufen und wird Landtagsvizepräsident.

Der Kreistag wählt Karl Panitzki am 18. Oktober 1946 einstimmig[4] zum ehrenamtlichen Landrat. Er bleibt in dem Amt bis zur Kommunalwahl 1948.[5][6]

Er bleibt auch Mitglied des 2. ernannten Landtags und wird bei der Landtagswahl 1947 für den Wahlkreis 22 Oldenburg-Ost direkt in den Landtag gewählt. Bei der Landtagswahl 1954 wird er noch einmal für den Wahlkreis 31 Oldenburg in den Landtag gewählt.

Karl Panitzki wird Aufsichtsrat der Ostholsteinischen Landsiedlungsgenossenschaft und der Schleswag.

Ehrungen

Karl Panitziki wird das Verdienstkreuz 1. Klasse verliehen.

Links

Quellen

  1. Pierre Boom / Gerhard Haase-Hindenberg: Der fremde Vater. Der Sohn des Kanzlerspions Guillaume erinnert sich (Berlin 2005), S. 102
  2. Martens, Holger: SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959 (Malente 1998) Bd. 1, S. 94
  3. Martens, Holger: SPD in Schleswig-Holstein 1945-1959 (Malente 1998) Bd. 1, S. 94
  4. Seggern, Jessica von: Alte und neue Demokraten in Schleswig-Holstein (2005) Franz Steiner. S. 81 ISBN 978-3-515-08801-5
  5. Kreis Ostholstein: Landräte und Kreispräsidenten der früheren Kreise Eutin und Oldenburg und des heutigen Kreises Ostholstein
  6. Seggern, Jessica von: Alte und neue Demokraten in Schleswig-Holstein (2005) Franz Steiner. S. 83 ISBN 978-3-515-08801-5