Jusos in der DDR und der UdSSR, 1981
Aus SPD Geschichtswerkstatt
Im März 1981 - mitten in der Debatte um den NATO-Doppelbeschluss - reist eine Delegation der Jusos mit ihrem damaligen Bundesvorsitzenden Willi Piecyk zu Gesprächen mit der FDJ in die DDR. Dabei wird eine gemeinsame Resolution verabschiedet, die Willi Piecyk und Egon Krenz unterschreiben, der damals 1. Sekretär des Zentralrats der FDJ war. Darin sprechen sich beide Organisationen dafür aus, dass die UdSSR und die NATO ihre Rüstung einfrieren und mit Verhandlungen beginnen. Drei Wochen später reist wiederum eine Juso-Delegation nach Moskau.[1] Im Anschluss daran erklären die Bundesjusos:
- "Die Jungsozialisten haben auch bei ihren Gesprächen in Moskau deutlich gemacht, daß sie für schnelle Verhandlungen über die Mittelstreckenraketen für Europa mit dem Ziel der beiderseitigen Beseitigung eintreten. Wie der Bundesvorsitzende der Jungsozialisten Willi Piecyk in Bonn erklärte, sind die Jungsozialisten nach wie vor der Auffassung, daß die von der NATO verlangte Stationierung neuer Atomraketen und Marschflugkörper in der Bundesrepublik nicht mehr Sicherheit, sondern mehr Unsicherheit schaffen würde. Deshalb wollen die Jungsozialisten auch auf dem SPD-Bundesparteitag 1982 für die Aufkündigung des NATO-Rüstungsbeschlusses durch die Bundesrepublik eintreten. Äußerungen des amerikanischen Verteidigungsministers machen so gut wie täglich deutlich, warum die Bundesrepublik aus ureigenen Interessen eine andere Politik machen muß als die Reagan-Administration."
Quellen
- ↑ CDU-Dokumentation 16/1981, Seite 5 f.