1926

Jahreskalender

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Parteivorsitzende sind Arthur Crispien, Hermann Müller und Otto Wels, Distriktsvorsitzender in Schleswig-Holstein ist Willy Verdieck.

Reichskanzler sind Hans Luther (parteilos), dann Wilhelm Marx (Zentrum) an der Spitze (rechts)bürgerlicher Koalitionen. Die SPD bildet mit 131 Sitzen im Reichstag die größte Fraktion.

Der von der SPD unterstützte, heftig umkämpfte Volksentscheid am 20. Juli zur entschädigungslosen Enteignung der deutschen Fürsten scheitert. Zwar stimmt eine Mehrheit dafür, doch nicht die absolute Mehrheit, die benötigt wird, nachdem die Reichsregierung das Gesetz für "verfassungsändernd" erklärt hat.

Januar

• 1. Januar - Gründung des Internationalen Sozialistischen Kampfbundes (ISK).

Februar

• 21. Februar - Karl Otto Conrady wird in Hamm/Westf. geboren.

März

• 12. März - Walter Tiemann kommt in Kiel zur Welt.
• 17. März - Siegfried Lenz wird in in Lyck/Ostpr. (heute Ełk/Polen) geboren.

April

• 24. April - Kurt Hamer kommt in Neumünster zur Welt.

Mai

• 13. Mai - Ernst-Wilhelm Stojan wird in Oels/Schlesien (heute Oleśnica/Polen) geboren.

Juli

• Der Kieler VZ-Redakteur und Stadtverordnetenvorsteher Heinrich Jacobs wird zum Amts- und Gemeindevorsteher in Büdelsdorf gewählt.
• Christian Haß wird zum Stadtverordnetenvorsteher der Stadt Kiel gewählt.
• 3.+4. Juli - Der "Republikanische Tag der Nordmark" des Reichsbanners Schleswig-Holstein findet in Kiel statt.

September

• In Schacht-Audorf schließt die Eisenhütte Holstein ihr dortiges Werk wegen "Unrentabilität". Etwa 600 Beschäftigte werden arbeitslos. Dies wirkt sich auch negativ für die Arbeitersportler aus.
• 3. September - Die Gemeinnützige Baugenossenschaft Büdelsdorf und Umgebung GmbH wird gegründet.

Oktober

• 1. Oktober - Eduard Adler geht mit 65 Jahren als Landrat des Kreises Eckernförde in den Ruhestand und zieht nach Flensburg.
• 1. Oktober - Walter Damm und Franz Osterroth beginnen ein Studium an der Akademie der Arbeit in Frankfurt.

November

• 5. November - Wilhelm Marschner wird in Niederkreibitz/Tschechoslowakei (heute: Chřibská/Tschechien) geboren.
• 14. November - In den Wahlen zur Lübecker Bürgerschaft erhält die SPD 35 Sitze. Abgeordnete sind u.a. August Haut (Wortführer), Julius Leber, Otto Passarge, Wilhelm Pieth und Fritz Solmitz.
• 24. November - Alle sozialistischen Jugendorganisationen in Kiel schließen sich zu einem "Sozialistischen Jugendkartell" zusammen, das gemeinsame Bildungsarbeit leistet, Sammlungen durchführt, öffentliche Versammlungen für die Jugend bietet und Aufmärschen, Fackelzügen und Demonstrationen "den Schwung der Jugend" gibt.

Dezember

• 3. Dezember - Jürgen Oldenburg kommt in Altona/Holst. zur Welt.
• 31. Dezember - Der Allgemeine Konsumverein Kiel beendet das Jahr mit rund 36.000 Mitgliedern, die gemeinsam über ein Sparguthaben von fast 2 Mio. Reichsmark verfügen. Die Konsumvereine in Neumünster und Rendsburg wurden übernommen, der Jahresumsatz beläuft sich auf ca. 10,8 Mio. Reichsmark.

Nicht datiert

• Hermann Adam wird stellvertretender Vorsitzender des Provinziallandtags von Schleswig-Holstein.
• Fritz Baade wird Mitglied des Enquete-Ausschusses in Berlin.
• Friedel Felst, Jacob Baasch, Frieda Bendfeldt (verm.), Walter Damm, Michael Freund, Karl Fricke, Herbert Matte, Hermann Schwieger, Willi Steinhörster und Christian Weber treten der SPD bei.
• Gottfried Brockmann beginnt sein Studium der Freien und Angewandten Grafik an der Kunstakademie Düsseldorf.
• Andreas Gayk und Karl Rickers treten in die Redaktion der Schleswig-Holsteinischen Volkszeitung ein, Gayk als Leiter der Lokalredaktion.
• Richard Grune kann im Rahmen einer Gruppenausstellung in der Kieler Kunsthalle erste eigene Werke ausstellen.
• Paul Lohmann beginnt an der Deutschen Hochschule für Politik in Berlin eine staatliche Ausbildung zum Erzieher.
• Heinz Meier, später OV Kronshagen, kommt zur Welt.
• 'Jack' Meitmann wird von der Bezirksorganisation als hauptamtlicher Parteisekretär angestellt und auch in den Bezirksvorstand gewählt.
• August Rathmann betätigt sich nach Abschluss seines Studiums als Mitherausgeber der Reihe Schriften zur Zeit, die sich auf nationaler und internationaler Ebene um eine moderne theoretische Auseinandersetzung mit dem Sozialismus bemüht.
• Karl Ratz übernimmt den Vorsitz der Sozialistischen Arbeiterjugend Schleswig-Holsteins.
• Martha Ehlers wird Mitarbeiterin von Otto Eggerstedt im Büro der Kieler SPD (oder 1927).
• Max Schmidt übernimmt als Gausekretär die Leitung des Reichsbanners Schwarz-Rot-Gold in Schleswig-Holstein.
• Albert Schulz geht als Redakteur zur Schweriner Parteizeitung Das Freie Wort, die zur Mecklenburger Volkszeitung gehört.
• Hans Stade leitet die Wirtschaftsschule des Deutschen Metallarbeiter-Verbandes in Bad Dürrenberg (Sachsen-Anhalt), wo er im selben Jahr auch SPD-Vorsitzender und Kreistagsabgeordneter wird.
• Theodor Werner übernimmt als Parteisekretär die Bezirksleitung der Kieler SPD.
• Die Freie Turnerschaft Elmshorn feiert auf der Traditionsstätte an der Rennbahn eine Fahnenweihe.
• Das zu klein gewordene Gewerkschaftshaus Kiel erhält einen großzügigen Anbau.
• Wohl in diesem Jahr wird in Kalifornien (Schönberg) das Naturfreundehaus eröffnet.
• Die Traditionsfahne des Distrikts Ellerbek wird geweiht.
• Der Bezirksverband Schleswig-Holstein hat Ende des Jahres 43.795 Mitglieder.