1930

Aus SPD Geschichtswerkstatt

Dieses Jahr markiert einen politischen Wendepunkt für die Demokratie in Deutschland: Nicht mehr parlamentarische Mehrheiten entscheiden über die Regierung, sondern der Wille des Reichspräsidenten. Es beginnt die Zeit der "Präsidialkabinette", die drei Jahre später ihren Tiefpunkt in der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler findet.

Nach dem Rücktritt der letzten SPD-geführten Koalition unter Hermann Müller am 27. März ernennt Hindenburg den Zentrumspolitiker Heinrich Brüning zum Reichskanzler, der mangels parlamentarischer Mehrheit zunehmend mit Hilfe von Notverordnungen regiert.

Parteivorsitzende sind Arthur Crispien und Otto Wels, Distriktsvorsitzender in Schleswig-Holstein ist Willy Verdieck.

Im Sommer beenden Deutschlands Kriegsgegner vorzeitig die Besetzung des Rheinlandes, wie im Young-Plan vereinbart.

Die Reichstagswahl im September bringt der SPD wieder die relative Mehrheit, aber Verluste von ca. 5%; dagegen steigt die NSdAP von 2,6% auf über 18% an und wird zweitstärkste Fraktion. Die Kommunisten gewinnen nur wenig dazu.

Der Antikriegsfilm Im Westen nichts Neues nach Erich Maria Remarques gleichnamigem Roman führt zu wütenden Gegenaktionen vor allem der Nazis.

Januar

  • August Rathmann wird in Berlin Mitherausgeber und Schriftleiter der Neuen Blätter für den Sozialismus. Zeitschrift für geistige und politische Gestaltung.
  • 21. Januar - Harald Fojut wird geboren.

Februar

März

April

Mai

Juni

Juli

August

September

  • Nanny Kurfürst gibt wegen der Geburt ihrer Tochter Anni ihr Reichstagsmandat kurz vor Ende der Legislaturperiode auf und betreibt in der Elisabethstraße in Kiel-Gaarden einen kleinen Tabakladen.
  • 14. September - Reichstagswahl. Kurt Pohle zieht für den Wahlkreis Breslau in den Reichstag ein, Fritz Baade für Magdeburg.

Oktober

November

Dezember

Nicht datiert