1939

Aus SPD Geschichtswerkstatt

Hitler kündigt im Reichstag für den Fall eines neuen Weltkriegs die "Vernichtung der jüdischen Rasse in Europa" an. Im März lässt er die Tschecho-Slowakische Republik ("Rest-Tschechei") annektieren; sie wird in das "Reichsprotektorat Böhmen und Mähren" umgewandelt. Der deutsch-sowjetische Nichtangriffspakt ("Hitler-Stalin-Pakt") von Ende August schafft die Voraussetzungen für den von Hitler längst geplanten Krieg. Mit seinem Angriff auf Polen löst Deutschland am 1. September den Konflikt aus, der sich dann zum 2. Weltkrieg ausweitet. Frankreich und Großbritannien unterstützen die Polen und erklären Deutschland den Krieg.

Innenpolitisch verschärfen die Nazis ihre Repression gegen die jüdischstämmige Bevölkerung durch Zwangsvornamen, Einschränkungen der Berufsausübung, Führerscheinentzug und Zwangseinquartierung in "Judenhäuser". Nach Kriegsbeginn wird für die gesamte Bevölkerung das Hören ausländischer Sender und das Verbreiten von deren Nachrichten unter schwere Strafen gestellt. Am 8. November verübt der Handwerker Georg Elser im Münchner Bürgerbräukeller ein Sprengstoffattentat auf Hitler und seinen Führungsstab, das jedoch - wie auch die Versuche anderer - an einem Zufall scheitert.

General Franco siegt nicht zuletzt mit Hilfe der deutschen Luftwaffe im Spanischen Bürgerkrieg gegen die rechtmäßige Regierung.

Januar

  • 4. Januar - Ludwig Tamm wird von der Gestapo in Neumünster wegen Verdachts auf "Hochverrat" und Verstoß gegen das "Heimtückegesetz" verhaftet.

Februar

März

April

Mai

Juni

Juli

August

September

Ludwig Tamm wird von Neumünster ins KZ Sachsenhausen überstellt, von dort später ins KZ Dachau.

Oktober

November

Dezember

Nicht datiert

  • Fritz Baade arbeitet in der türkischen Emigration als privater Wirtschaftsberater.
  • Heinrich Boschen wird als Hilfsangestellter der Ortskrankenkasse Pinneberg dienstverpflichtet.
  • Die Nazis heben das Arbeitsverbot gegen Walter Damm auf.
  • Bruno Diekmann wird die Leitung der Fernsprechzentrale der Marinestation Ost in Kiel übertragen.
  • Max Grimm wird aus der Haft in das KZ Sachsenhausen verlegt.
  • Wilhelm Käber wird zur Wehrmacht eingezogen und erleidet beim Angriff auf Polen schwere Verwundungen.
  • Leo Langmann beendet in Kiel seine Lehre als Elektromechaniker, Hans Schwalbach seine Lehre als Speditionskaufmann.
  • Otto Müller nimmt eine Tätigkeit als Beamter der Wehrmacht (Stabsintendant) auf.
  • Karl Ratz wird erneut in "Schutzhaft" genommen, dann bis 1941 in den KZ Sachsenhausen und Neuengamme eingesperrt.
  • Karl Schiller habilitiert sich mit 28 Jahren am Institut für Weltwirtschaft in Kiel.
  • Louise Schroeder bestreitet nach dem Berufsverbot durch die Nazis ihren Lebensunterhalt als Sekretärin und Sozialarbeiterin in der Sozialabteilung einer Berliner Tiefbaufirma.
  • Max Sommerfeld und Hugo Voß werden zur Wehrmacht eingezogen, Reinhold Rehs zum Luftschutzwarndienst der Luftwaffe.
  • Edmund Söhnker stirbt in Hamburg-Wellingsbüttel.
  • Bruno Verdieck wird im Anschluss an seine Zuchthaushaft anderthalb Jahre lang im KZ Fuhlsbüttel eingesperrt.
  • Das Wohnlager Solomit wird in Kiel-Dietrichsdorf als Lager für "Dienstverpflichtete" der Kriegsmarinewerft Kiel errichtet.