Bernd Michels: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Bernd Michels''' (* 1945) ist Journalist (zeitweise beim NDR), war von 1975-1985 <ref>''Eine Reihe operativ auswertbarer Einzelinformationen'' Berliner Zeitung 12. April 1995 https://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/1995/0412/none/0005/index.html</ref> persönlicher Referent und Redenschreiber des SPD-Landesvorsitzenden [[Günther Jansen]]<ref>Helmut Müller-Enbergs (1998) ''Inoffizielle Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit, 2 Bde., Bd.2, Anleitungen für die Arbeit mit Agenten, Kundschaftern und Spionen in der Bundesrepublik Deutschland'' ISBN 3861531453</ref> und von 1976 bis 1985 Pressesprecher der SPD Schleswig-Holstein<ref>''Björn und die Detektive'', DER SPIEGEL 23/1993 http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13682591.html</ref>. 1980 - 1988 war er Wahlkreismitarbeiter von Günter Jansen, als dieser Bundestagsabgeordneter für Ost-Holstein war<ref>Gerhard Werle, Klaus Marxen, Petra Schäfter, Ivo Thiemrodt (2004) ''Strafjustiz und DDR-Unrecht.'', S. 118 ISBN 3899490800</ref>.
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'''Bernd Michels''', * [[1945]]; Journalist. Mitglied der SPD von ca. [[1980]] bis [[2005]].


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Bernd Michels wurde 1991 unter dem Verdacht verhaftet von 1973 - 1989 als IM "Bernhard"<ref>Helmut Müller-Enbergs (1998) ''Inoffizielle Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit, 2 Bde., Bd.2, Anleitungen für die Arbeit mit Agenten, Kundschaftern und Spionen in der Bundesrepublik Deutschland'' S. 227 ISBN 3861531453</ref> für den Auslandsnachrichtendienst der Stasi (Hauptverwaltung Aufklärung, HVA) gearbeitet zu haben<ref>Hubertus Knabe,Bernd Eisenfeld (1999) ''West-Arbeit des MfS.'', S. 36 ISBN 978-3861531821</ref>. 1996 wurde Anklage erhoben<ref>Diethart Goos, ''Agentenprozeß eröffnet'', WELT 06. November 1996 http://www.welt.de/print-welt/article651291/Agentenprozess_eroeffnet.html</ref>.
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Später war Bernd Michels als Journalist zeitweise beim NDR beschäftigt, dann bei einem Kieler Lokalsender.
 
=== Stasi-Mitarbeit ===
[[1991]] wurde Bernd Michels unter dem Verdacht verhaftet, von [[1973]] bis [[1989]] als Inoffizieller Mitarbeiter (IM) "Bernhard"<ref>Müller-Enbergs: ''Mitarbeiter'', S. 227</ref> für den Auslandsnachrichtendienst der Stasi (Hauptverwaltung Aufklärung, HVA) gearbeitet zu haben<ref>Knabe / Eisenfeld: ''West-Arbeit'', S. 36</ref>. [[1996]] wurde Anklage erhoben<ref>Diethart Goos: ''[http://www.welt.de/print-welt/article651291/Agentenprozess_eroeffnet.html Agentenprozeß eröffnet]'', DIE WELT, 6.11.1996 </ref>; der Prozess endete mit einer Verurteilung wegen "geheimdienstlicher Agententätigkeit".<ref>''[https://www.kn-online.de/Nachrichten/Politik/Michels-verlaesst-die-Linkspartei Michels verlässt die Linkspartei]'', ''Kieler Nachrichten'', 19.5.2009 |  [https://web.archive.org/web/20200212073704/https://www.kn-online.de/Nachrichten/Politik/Michels-verlaesst-die-Linkspartei Waybackmachine]</ref>.
 
== Linkspartei ==
Nach 25 Jahren Mitgliedschaft in der SPD trat Bernd Michels [[2005]] in die Linkspartei ein. [[2009]] verließ er auch diese: "Die Mitglieder würden 'mehrheitlich nicht links, sondern linkisch agieren', äußerte der ehemalige Wahlkampfmanager mit Blick auf die parteiinternen Auseinandersetzungen. Es habe sich gezeigt, dass die Linke 'keine ernsthafte Alternative zu den etablierten Parteien ist'." <ref>''[https://www.kn-online.de/Nachrichten/Politik/Michels-verlaesst-die-Linkspartei Michels verlässt die Linkspartei]'', ''Kieler Nachrichten'', 19.5.2009 |  [https://web.archive.org/web/20200212073704/https://www.kn-online.de/Nachrichten/Politik/Michels-verlaesst-die-Linkspartei Waybackmachine]</ref>


== Literatur ==
== Literatur ==
* Bernd Michels (1990) ''Spionage auf Deutsch. Wie ich über Nacht zum Top-Agenten wurde.'' Zebulon Verlag
* Bernd Michels: ''Spionage auf Deutsch. Wie ich über Nacht zum Top-Agenten wurde'' (Düsseldorf 1992) ISBN 978-3928679060
 
* Hubertus Knabe / Bernd Eisenfeld: ''West-Arbeit des MfS. Das Zusammenspiel von "Aufklärung" und "Abwehr"'' (Berlin 1999) ISBN 978-3861531821
* Helmut Müller-Enbergs: ''Inoffizielle Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit. Bd. 2: Anleitungen für die Arbeit mit Agenten, Kundschaftern und Spionen in der Bundesrepublik Deutschland'' (Berlin 1998) ISBN 3861531453
* Gerhard Werle / Klaus Marxen / Petra Schäfter / Ivo Thiemrodt: ''Strafjustiz und DDR-Unrecht'' (Berlin 2004) ISBN 3899490800


== Quellen ==
== Quellen ==
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[[Kategorie:Pressesprecher]]
[[Kategorie:JournalistIn|Michels, Bernd]]
[[Kategorie:Ehem. SPD-Mitglied|Michels, Bernd]]

Version vom 12. Februar 2020, 12:40 Uhr

Bernd Michels
Bernd Michels
Bernd Michels
Geboren: 28. März 1945

Bernd Michels, * 1945; Journalist. Mitglied der SPD von ca. 1980 bis 2005.

Werdegang

Von 1975 bis 1988 arbeitete Bernd Michels für Günther Jansen, zum Teil als persönlicher Referent und Redenschreiber des Landesvorsitzenden[1], zum Teil als Wahlkreismitarbeiter des Bundestagsabgeordneten für Ostholstein[2]. Von 1976 bis 1985 war er gleichzeitig Pressesprecher der SPD Schleswig-Holstein[3].

Später war Bernd Michels als Journalist zeitweise beim NDR beschäftigt, dann bei einem Kieler Lokalsender.

Stasi-Mitarbeit

1991 wurde Bernd Michels unter dem Verdacht verhaftet, von 1973 bis 1989 als Inoffizieller Mitarbeiter (IM) "Bernhard"[4] für den Auslandsnachrichtendienst der Stasi (Hauptverwaltung Aufklärung, HVA) gearbeitet zu haben[5]. 1996 wurde Anklage erhoben[6]; der Prozess endete mit einer Verurteilung wegen "geheimdienstlicher Agententätigkeit".[7].

Linkspartei

Nach 25 Jahren Mitgliedschaft in der SPD trat Bernd Michels 2005 in die Linkspartei ein. 2009 verließ er auch diese: "Die Mitglieder würden 'mehrheitlich nicht links, sondern linkisch agieren', äußerte der ehemalige Wahlkampfmanager mit Blick auf die parteiinternen Auseinandersetzungen. Es habe sich gezeigt, dass die Linke 'keine ernsthafte Alternative zu den etablierten Parteien ist'." [8]

Literatur

  • Bernd Michels: Spionage auf Deutsch. Wie ich über Nacht zum Top-Agenten wurde (Düsseldorf 1992) ISBN 978-3928679060
  • Hubertus Knabe / Bernd Eisenfeld: West-Arbeit des MfS. Das Zusammenspiel von "Aufklärung" und "Abwehr" (Berlin 1999) ISBN 978-3861531821
  • Helmut Müller-Enbergs: Inoffizielle Mitarbeiter des Ministeriums für Staatssicherheit. Bd. 2: Anleitungen für die Arbeit mit Agenten, Kundschaftern und Spionen in der Bundesrepublik Deutschland (Berlin 1998) ISBN 3861531453
  • Gerhard Werle / Klaus Marxen / Petra Schäfter / Ivo Thiemrodt: Strafjustiz und DDR-Unrecht (Berlin 2004) ISBN 3899490800

Quellen

  1. Müller-Enbergs: Mitarbeiter
  2. Werle / Marxen u.a.: Strafjustiz, S. 118
  3. Björn und die Detektive, DER SPIEGEL, 7.6.1993
  4. Müller-Enbergs: Mitarbeiter, S. 227
  5. Knabe / Eisenfeld: West-Arbeit, S. 36
  6. Diethart Goos: Agentenprozeß eröffnet, DIE WELT, 6.11.1996
  7. Michels verlässt die Linkspartei, Kieler Nachrichten, 19.5.2009 | Waybackmachine
  8. Michels verlässt die Linkspartei, Kieler Nachrichten, 19.5.2009 | Waybackmachine