Bill Meitmann: Unterschied zwischen den Versionen

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== Leben & Beruf ==
== Leben & Beruf ==
Wie seine Brüder [[Anton Meitmann|Anton]] und [[Karl Meitmann|'Jack']] stammte 'Bill' Meitmann aus einer Familie von Sozialdemokraten.<ref>Für Einzelheiten zur Familiengeschichte, s. [[Karl Meitmann]] und [[Johannes Meitmann]].</ref> Bis zum 1. Weltkrieg war er Arbeiter. Vermutlich um dem Kriegsdienst zu entkommen - als überzeugter Pazifist - flüchtete er mit seinen Brüdern Heinrich (* [[1885]]) und [[Anton Meitmann|Anton]] nach Dänemark, möglicherweise auf einem dänischen Fischereifahrzeug. Im Mai [[1915]] reisen die drei Meitmann-Brüder als Dänen getarnt, vielleicht mit der Beihilfe von dänischen Sozialdemokraten, an Bord das dänischen Passagierdampfers 'Hellig Olav' von Kopenhagen nach New-York. In der Passagierliste wird er mit Vornamen 'Vilhelm' genannt, Beruf Brauer. Sie treiben ein abenteuerliches Leben in Nordamerika und kommen nach dem Krieg in ihre Heimatstadt zurück. Nach diesen Erlebnissen haben sie das kapitalistische Wirtschaftssystem so satt, dass sie nicht mehr für einen Arbeitgeber arbeiten wollen, sich einen hölzernen Fischkutter anschaffen, um selbstständig zu bleiben. Der ältere Bruder Heinrich kehrt [[1927]] endgültig in die Vereinigten Staaten zurück, sodass 'Bill' und Anton Meitmann anschließend die Küstenfischerei zu zweit betreiben.<ref>Michel Stermann: ''Maman Grete'', S. 152-156.</ref>
Wie seine Brüder [[Anton Meitmann|Anton]] und [[Karl Meitmann|'Jack']] stammte 'Bill' Meitmann aus einer Familie von Sozialdemokraten.<ref>Für Einzelheiten zur Familiengeschichte, s. [[Karl Meitmann]] und [[Johannes Meitmann]].</ref> Bis zum 1. Weltkrieg war er Arbeiter. Vermutlich um dem Kriegsdienst zu entkommen - als überzeugter Pazifist - flüchtete er mit seinen Brüdern Heinrich (* [[1885]]) und [[Anton Meitmann|Anton]] nach Dänemark, möglicherweise auf einem dänischen Fischereifahrzeug. Im Mai [[1915]] reisen die drei Meitmann-Brüder als Dänen getarnt, vielleicht mit der Beihilfe von dänischen Sozialdemokraten, an Bord das dänischen Passagierdampfers ''Hellig Olav'' von Kopenhagen nach New-York. In der Passagierliste wird er mit Vornamen 'Vilhelm' genannt, Beruf Brauer. Sie treiben ein abenteuerliches Leben in Nordamerika, wo sie sich wieder als Deutsche herausgeben. Am 5. März [[1918]] werden sie unter Spionagevedächtigung als Kriegsgefangene eingesperrt, dann erst am 2. Juli [[1918]] ausgewiesen und an Bord des Truppentransporters ''USS Martha Washington'' nach Europa zurückgeschickt. Nach diesen Erlebnissen haben sie das kapitalistische Wirtschaftssystem so satt, dass sie nicht mehr für einen Arbeitgeber arbeiten wollen, sich einen hölzernen Fischkutter anschaffen, um selbstständig zu bleiben. Der ältere Bruder Heinrich kehrt [[1927]] endgültig in die Vereinigten Staaten zurück, sodass 'Bill' und [[Anton Meitmann|Anton]] Meitmann anschließend die Küstenfischerei zu zweit betreiben.<ref>Michel Stermann: ''Maman Grete'', 2. Auflage, S. 188-190.</ref>


== Partei & Politik ==
== Partei & Politik ==

Version vom 13. Oktober 2018, 10:12 Uhr

Bill Meitmann
Bill Meitmann
Bill Meitmann
Geboren: 23. Dezember 1886
Gestorben: 7. Dezember 1954

Wilhelm Max Ludwig Johannes 'Bill' Meitmann, * 23. Dezember 1886 in Gaarden, † 7. Dezember 1954 in Kiel; Fischer. Verheiratet, keine Kinder.

Leben & Beruf

Wie seine Brüder Anton und 'Jack' stammte 'Bill' Meitmann aus einer Familie von Sozialdemokraten.[1] Bis zum 1. Weltkrieg war er Arbeiter. Vermutlich um dem Kriegsdienst zu entkommen - als überzeugter Pazifist - flüchtete er mit seinen Brüdern Heinrich (* 1885) und Anton nach Dänemark, möglicherweise auf einem dänischen Fischereifahrzeug. Im Mai 1915 reisen die drei Meitmann-Brüder als Dänen getarnt, vielleicht mit der Beihilfe von dänischen Sozialdemokraten, an Bord das dänischen Passagierdampfers Hellig Olav von Kopenhagen nach New-York. In der Passagierliste wird er mit Vornamen 'Vilhelm' genannt, Beruf Brauer. Sie treiben ein abenteuerliches Leben in Nordamerika, wo sie sich wieder als Deutsche herausgeben. Am 5. März 1918 werden sie unter Spionagevedächtigung als Kriegsgefangene eingesperrt, dann erst am 2. Juli 1918 ausgewiesen und an Bord des Truppentransporters USS Martha Washington nach Europa zurückgeschickt. Nach diesen Erlebnissen haben sie das kapitalistische Wirtschaftssystem so satt, dass sie nicht mehr für einen Arbeitgeber arbeiten wollen, sich einen hölzernen Fischkutter anschaffen, um selbstständig zu bleiben. Der ältere Bruder Heinrich kehrt 1927 endgültig in die Vereinigten Staaten zurück, sodass 'Bill' und Anton Meitmann anschließend die Küstenfischerei zu zweit betreiben.[2]

Partei & Politik

Literatur

  • Michel Stermann: Maman Grete. Eine Erzieherin aus Deutschland für KZ-Opfer-Waisenkinder in Frankreich und weitere Familien-Porträts (Norderstedt 2016), 2. Auflage 2018, ISBN 978-3-7407-4985-9.

Links

Quellen

  1. Für Einzelheiten zur Familiengeschichte, s. Karl Meitmann und Johannes Meitmann.
  2. Michel Stermann: Maman Grete, 2. Auflage, S. 188-190.