Carl Ullrich

Aus SPD Geschichtswerkstatt
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Carl Ullrich
Geboren: 1. Januar 1889
Gestorben: 31. Oktober 1944

Carl Ullrich, * 1889, † 31. Oktober 1944 KZ Neuengamme; Maurer; Mitglied der SPD.

Carl Ullrich war gelernte Maurer, der sich zum Polier hocharbeiten konnte, Gewerkschafte und ab 1930 Abgeordneter in der Eutiner Stadtvertretung. Mehrfach geriet er in körperliche Auseinandersetzungen mit der örtlichen SA, wiederholt wurde er krankenhausreif geschlagen.[1] Eutin war früh eine Nazi-Hochburg.[2]

Nach der Übergabe der Macht an die Nationalsozialisten im Januar 1933 wurde er zwar überwacht, behielt aber seinen Arbeitsplatz in Kiel. Nach dem Attentat auf Adolf Hitler vom 20. Juli 1944 wurde er wie viele andere Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten im Rahmen der Aktion Gewitter verhaftet und ins Konzentrationslager Neuengamme deportiert.[1]

Er starb plötzlich und unvermutet am 31. Oktober 1944, angeblich an einer Lungenentzündung. Mithäftlinge konnten jedoch keine schwere Erkrankung feststellen, wie der Historiker Lawrence D. Stokes herausfand. Zu jener Zeit hat der SS-Mann Wilhelm Bahr aus Eutin ca. 300 Häftlinge des KZ Neuengamme mittels Benzinspritze ermordet haben[3]. Carl Ullrich könnte eines seiner Opfer gewesen sein[4].

In der Liste sozialdemokratischer Todesopfer, die Franz Osterroth zusammengestellt hat, findet sich ein "Karl Ulrich", bei dem es sich vermutlich um Carl Ullrich handeln wird.

Quellen

  1. 1,0 1,1 Lübecker Nachrichten: Künstler setzt drei Stolpersteine in Eutin, 21. Mai 2019
  2. Stokes, Lawrence D.: The Social Composition of the Nazi Party in Eutin. in: Vol. 23, No. 1 (1978), pp. 1-32
  3. Garbe, Detlef: Konzentrationslager Neuengamme. Geschichte - Nachgeschichte - Erinnerungen. Band 2, Edition Temmen (2014) Seite 85
  4. Stokes, Lawrence D.: „Meine kleine Stadt steht für tausend andere …“. Studien zur Geschichte von Eutin in Holstein, 1918–1945. Struve’s Buchdruckerei, Eutin 2004, ISBN 3-923457-72-3.