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{{Person
|Vorname = Günther
|Nachname = Heyenn
|Titel =
|geboren = 19360813
|Geburtsort = Hamburg
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'''Günter Heyenn''', * [[13. August]] [[1936]] in Hamburg, † [[13. Januar]] [[2009]] in Hamburg; Beamter im gehobenen Dienst. Mitglied der SPD seit [[1957]].
 
== Leben & Beruf ==
Nach der mittleren Reife durchlief Günther Heyenn von [[1953]] bis [[1957]] die Ausbildung für den gehobenen Dienst in der Rentenversicherung bei der Landesversicherungsanstalt Hamburg. Dort war er tätig, zuletzt als Amsrat, bis er im Oktober [[1976]] in den Bundestag gewählt wurde. In der LVA war er zeitweise stellvertretender Personalratsvorsitzender.<ref>''Rund um den Roland. SPD-Information für Bad Bramstedt'', 1/1976, S. 1</ref>
 
Günther Heyenn war evangelisch, Mitglied von amnesty international, des Arbeiter-Samariter-Bundes, der Gewerkschaft [[ÖTV]], des Reichsbundes (heute Sozialverband Deutschland) und der [[AWO|Arbeiterwohlfahrt]], deren Landesvorstand er zeitweise angehörte.
 
[[1963]] heirateten er und [[Dora Heyenn|Dora Rahlf]]; sie hatten drei Kinder. Sein letzter Wohnort als MdB ist mit Teichstraße 21, 23815 Westerrade (bei Bad Segeberg) angegeben; danach scheint er zurück nach Hamburg gezogen zu sein, wo er Anfang [[2009]] starb. Er ist auf dem [https://grabsteine.genealogy.net/tomb.php?cem=2821&tomb=1854&b=H&lang=de Friedhof Hamburg-Tonndorf] beigesetzt. Seinen Nachlass verwahrt das [[Friedrich-Ebert-Stiftung|Archiv der sozialen Demokratie]].
 
== Partei & Politik ==
In die SPD trat Günther Heyenn [[1957]] ein. Er lebte in [[Ortsverein Friedrichsgabe|Friedrichsgabe]] im [[Kreisverband Pinneberg|Kreis Pinneberg]], wo er bis [[1969]] auch dem Gemeinderat angehörte; der Ort ging [[1970]] in [[Ortsverein Norderstedt|Norderstedt]] auf und wechselte in den [[Kreisverband Segeberg|Kreis Segeberg]].
 
[[1978]] wählte der [[Kreisverband Segeberg]] Günther Heyenn zum Vorsitzenden. Im März [[1980]] wurde er von seinem Gegenkandidaten [[Werner Hamm]] abgelöst, der sich mit 60% der Stimmen durchsetzte. Die OV-Zeitung schrieb dazu:
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=== Landtag ===
In der [[Landtagswahl 1971]] wurde er im Wahlkreis 40 (Norderstedt) direkt in den Landtag gewählt. Er hatte sich gegen drei innerparteiliche Mitbewerber durchgesetzt. In der [[Landtagswahl 1975]] unterlag er, zog jedoch über die Liste wieder in den Landtag ein. Am [[28. Oktober]] [[1976]] legte er sein Landtagsmandat nieder, weil er in den Bundestag gewählt worden war.
 
Er war hauptsächlich im Finanz- und im Innenausschuss aktiv, dessen stellvertretender Vorsitzender er drei Jahre lang war, sowie im Untersuchungsausschuss "Fehmarn", im Ausschuss Kommunaler Investitionsfonds und im Landeswahlausschuss. Die Fraktion bestimmte ihn zum innenpolitischen Sprecher. Für die 6. Bundesversammlung wählte ihn der Landtag zum Ersatzmitglied.[[Datei:1975 Kandidatenvorstellung BT-Wahl.png|thumb|left|300px||V.r. [[Alfred Schulz]], Günther Heyenn, [[Klaus Konrad]] und [[Manfred Frank]] in Bad Oldesloe bei der Vorstellung des Bundestagskandidaten]]
 
=== Bundestag ===
Für die [[Bundestagswahl 1976]] kandidierte er im Wahlkreis 8 (Segeberg/Stormarn-Nord) als Nachfolger von [[Klaus Konrad]]. Dabei wurde deutlich, dass Tatsachenverdrehungen und Falschbehauptungen eine lange Tradition haben: In einer Podiumsdiskussion sprach sich Günther Heyenn strikt gegen Gewalt als politisches Mittel aus, verwies allerdings darauf, dass Artikel 20 GG ein Widerstandsrecht der Bürgerinnen und Bürger gegen Kräfte beinhalte, die auf die Beseitigung der verfassungsmäßigen Ordnung hinarbeiten - wenn andere Abhilfe nicht möglich sei. Daraus machte die Junge Union eine Pressemitteilung mit der Behauptung,
<blockquote>"Heyenn habe gesagt, wenn die SPD nicht mehr die Macht im Staate habe, müsse man Gewalt anwenden."<ref>''Rund um den Roland. SPD-Information für Bad Bramstedt'', 02/1976, S. 3</ref></blockquote>
Diese Falschbehauptung verbreitete sich über die gesamte Republik; der Verleumdete wehrte sich in einer Pressekonferenz - mit welchem Erfolg, läßt sich nicht mehr feststellen.
 
Immerhin zog er über die Liste ins Parlament ein; in der [[Bundestagswahl 1980]] wurde er direkt gewählt, in allen weiteren Bundestagswahlen wieder über die Liste. Er vertrat die SPD-Fraktion von [[1990]] bis [[1994]] als Obmann (Vorsitzender) im Ausschuss für Arbeit und Sozialordnung.
 
An der 7., 8., 9. und 10. Bundesversammlung nahm er als MdB teil.
 
Günther Heyenn gehörte zu den Abgeordneten, die [[Norbert Gansel]]s Idee des [[Norbert Gansel#Der "gläserne Abgeordnete"|"gläsernen Abgeordneten"]] unterstützten und einmal im Jahr ihre Einnahmen und Ausgaben veröffentlichten.<ref>''Rund um den Roland. SPD-Information für Bad Bramstedt'', 02/1977, S. 2</ref>
 
Zur [[Bundestagswahl 1994]] trat er nicht wieder an.
 
== Ehrungen ==
Günther Heyenn war Träger des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse.<ref>{{Wikipedia}}, abgerufen 5.5.2021</ref>
 
== Links ==
* {{LIS|386}}
*{{Wikipedia}}
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
[[Kategorie:Kreisverband Segeberg]]
[[Kategorie:Kreisverband Stormarn]]

Version vom 8. Mai 2021, 15:42 Uhr

Günther Heyenn
Günther Heyenn
Günther Heyenn
Geboren: 13. August 1936
Gestorben: 13. Januar 2009

Günter Heyenn, * 13. August 1936 in Hamburg, † 13. Januar 2009 in Hamburg; Beamter im gehobenen Dienst. Mitglied der SPD seit 1957.

Leben & Beruf

Nach der mittleren Reife durchlief Günther Heyenn von 1953 bis 1957 die Ausbildung für den gehobenen Dienst in der Rentenversicherung bei der Landesversicherungsanstalt Hamburg. Dort war er tätig, zuletzt als Amsrat, bis er im Oktober 1976 in den Bundestag gewählt wurde. In der LVA war er zeitweise stellvertretender Personalratsvorsitzender.[1]

Günther Heyenn war evangelisch, Mitglied von amnesty international, des Arbeiter-Samariter-Bundes, der Gewerkschaft ÖTV, des Reichsbundes (heute Sozialverband Deutschland) und der Arbeiterwohlfahrt, deren Landesvorstand er zeitweise angehörte.

1963 heirateten er und Dora Rahlf; sie hatten drei Kinder. Sein letzter Wohnort als MdB ist mit Teichstraße 21, 23815 Westerrade (bei Bad Segeberg) angegeben; danach scheint er zurück nach Hamburg gezogen zu sein, wo er Anfang 2009 starb. Er ist auf dem Friedhof Hamburg-Tonndorf beigesetzt. Seinen Nachlass verwahrt das Archiv der sozialen Demokratie.

Partei & Politik

In die SPD trat Günther Heyenn 1957 ein. Er lebte in Friedrichsgabe im Kreis Pinneberg, wo er bis 1969 auch dem Gemeinderat angehörte; der Ort ging 1970 in Norderstedt auf und wechselte in den Kreis Segeberg.

1978 wählte der Kreisverband Segeberg Günther Heyenn zum Vorsitzenden. Im März 1980 wurde er von seinem Gegenkandidaten Werner Hamm abgelöst, der sich mit 60% der Stimmen durchsetzte. Die OV-Zeitung schrieb dazu:

"Mit dieser Wahl drückten die Delegierten ihre Überzeugung aus, daß Kreisvorsitz und Bundestagsmandat besser in zwei Händen liegen. So betonten auch alle Redner, daß Günther Heyenn auf die ungeteilte Loyalität und Unterstützung der Partei zählen könne."[2]

Landtag

In der Landtagswahl 1971 wurde er im Wahlkreis 40 (Norderstedt) direkt in den Landtag gewählt. Er hatte sich gegen drei innerparteiliche Mitbewerber durchgesetzt. In der Landtagswahl 1975 unterlag er, zog jedoch über die Liste wieder in den Landtag ein. Am 28. Oktober 1976 legte er sein Landtagsmandat nieder, weil er in den Bundestag gewählt worden war.

Er war hauptsächlich im Finanz- und im Innenausschuss aktiv, dessen stellvertretender Vorsitzender er drei Jahre lang war, sowie im Untersuchungsausschuss "Fehmarn", im Ausschuss Kommunaler Investitionsfonds und im Landeswahlausschuss. Die Fraktion bestimmte ihn zum innenpolitischen Sprecher. Für die 6. Bundesversammlung wählte ihn der Landtag zum Ersatzmitglied.

V.r. Alfred Schulz, Günther Heyenn, Klaus Konrad und Manfred Frank in Bad Oldesloe bei der Vorstellung des Bundestagskandidaten

Bundestag

Für die Bundestagswahl 1976 kandidierte er im Wahlkreis 8 (Segeberg/Stormarn-Nord) als Nachfolger von Klaus Konrad. Dabei wurde deutlich, dass Tatsachenverdrehungen und Falschbehauptungen eine lange Tradition haben: In einer Podiumsdiskussion sprach sich Günther Heyenn strikt gegen Gewalt als politisches Mittel aus, verwies allerdings darauf, dass Artikel 20 GG ein Widerstandsrecht der Bürgerinnen und Bürger gegen Kräfte beinhalte, die auf die Beseitigung der verfassungsmäßigen Ordnung hinarbeiten - wenn andere Abhilfe nicht möglich sei. Daraus machte die Junge Union eine Pressemitteilung mit der Behauptung,

"Heyenn habe gesagt, wenn die SPD nicht mehr die Macht im Staate habe, müsse man Gewalt anwenden."[3]

Diese Falschbehauptung verbreitete sich über die gesamte Republik; der Verleumdete wehrte sich in einer Pressekonferenz - mit welchem Erfolg, läßt sich nicht mehr feststellen.

Immerhin zog er über die Liste ins Parlament ein; in der Bundestagswahl 1980 wurde er direkt gewählt, in allen weiteren Bundestagswahlen wieder über die Liste. Er vertrat die SPD-Fraktion von 1990 bis 1994 als Obmann (Vorsitzender) im Ausschuss für Arbeit und Sozialordnung.

An der 7., 8., 9. und 10. Bundesversammlung nahm er als MdB teil.

Günther Heyenn gehörte zu den Abgeordneten, die Norbert Gansels Idee des "gläsernen Abgeordneten" unterstützten und einmal im Jahr ihre Einnahmen und Ausgaben veröffentlichten.[4]

Zur Bundestagswahl 1994 trat er nicht wieder an.

Ehrungen

Günther Heyenn war Träger des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse.[5]

Links

Einzelnachweise

  1. Rund um den Roland. SPD-Information für Bad Bramstedt, 1/1976, S. 1
  2. Rund um den Roland. SPD-Information für Bad Bramstedt, 1/1980, S. 3
  3. Rund um den Roland. SPD-Information für Bad Bramstedt, 02/1976, S. 3
  4. Rund um den Roland. SPD-Information für Bad Bramstedt, 02/1977, S. 2
  5. Wikipedia: Günther Heyenn, abgerufen 5.5.2021