Gabriele Kötschau

Aus SPD Geschichtswerkstatt
Gabriele Kötschau
Gabriele Kötschau
Gabriele Kötschau
Geboren: 19. Juli 1950

Dr. Gabriele Kötschau (geb. Bögelsack), * 19. Juli 1950 in Berlin; Rechtsanwältin, Landtagsabgeordnete. Verheiratet, zwei Kinder. Seit 1972 Mitglied der SPD.

Werdegang

Nach dem Abitur studierte Gabriele Kötschau an der Freien Universität Berlin Jura, im Nebenfach Russistik. Sie wechselte an die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel, absolvierte 1973 in Schleswig die 1., 1977 in Hamburg die 2. Staatsprüfung und machte sich im September 1977 als Rechtsanwältin in Flensburg selbstständig. Das Osteuropa-Institut der Freien Universität Berlin promovierte sie 1981 mit einer Dissertation über Das Wahlsystem der UdSSR unter besonderer Berücksichtigung der Wahlen zum Obersten Sowjet der UdSSR. Mit ihrem Mann Dr. Uwe Kötschau unterhält sie bis heute eine gemeinsame Anwaltspraxis in der Flensburger Altstadt[1], in der sie nach anderen Informationen jedoch nur bis zur Wahl in den Landtag mitarbeitete[2]; außerdem führt die IHK Flensburg sie als Inhaberin der "Unternehmensberatung West-Ost".[3]

Nach ihrem Landtagsmandat war sie von 2005 bis 2010 als Generaldirektorin des Internationalen Ständigen Sekretariats des Ostseerates (CBSS) mit Sitz in Stock­holm tätig. Seit September 2011 leitet sie die Vertretung der Handelskammer Hamburg für Nordwestrussland in St. Petersburg.[4][5] Am Europa-Institut Klaus Mehnert der TU Kaliningrad und an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der CAU nimmt sie Lehraufträge wahr, sie hält Vorträge und Gastvorlesungen[6] und hat sich auch als Wahlbeobachterin in Osteuropa und Zentralasien und als Mitglied verschiedener Berufsverbände und gesellschaftspolitischer Organisationen engagiert. "Sie lebt und arbeitet in St. Petersburg, ist aber regelmäßig zu Beratungen Hamburger Unternehmen in Hamburg präsent.

"[7]

Ihre Aufgabe in Russland übernahm sie in einer Zeit der sich verschlechternden Beziehungen zum Westen. Sie verfügt jedoch über langjährige Kontakte und Freundschaften, auf die sie für ihre Arbeit zurückgreifen konnte.

"'Es ist wertvoll, mit Menschen, zu denen man Vertrauen aufgebaut hat, auch in schwierigen Zeiten offen sprechen zu können', meint Kötschau. 'Wir müssen wieder lernen, einander zuzuhören und Argumente offen auszutauschen.'

 Den Ostseerat hält sie noch heute für ein sehr wertvolles Gremium – erstens weil
 sich dort die EU und alle Ostseeanrainerstaaten, darunter auch Russland, auf gleicher Ebene begegnen; zweitens wegen der dort herrschenden Konsenspolitik. 'Auf der Ostsee sind heute gleichzeitig etwa 2500 Schiffe unterwegs, darunter voll beladene Öltanker. Deshalb müssen gewisse Sicherheitsfragen miteinander besprochen und Lösungen für einen Katastrophenfall auf der Ostsee gemeinsam geübt werden', erklärt Kötschau."[8]

Seit 1977 gehört sie dem Deutschen Anwaltsverein an. Von 1979 bis 1994 war sie aktiv in der "Internationalen Vereinigung Junger Rechtsanwälte", dort von 1982 bis 1986 Präsidentin der deutschen Sektion (Viveprésidente allemande). Sie ist oder war seit 1993 Mitglied des Deutsch-Russischen Forums, Mitglied der Deutschen Freundschaftsgesellschaft West-Ost in Schleswig-Holstein e.V. (ab 1994 Vorsitzende), Mitbegründerin und 1996 bis 2005 stellvertretende Vorsitzende des Bundesverbandes Deutscher West-Ost-Gesellschaften (BDWO) e.V.[9], seit 1998 Mitglied im Kuratorium des Internationales Bildungs- und Begegnungszentrums "Johannes Rau" (IBB) in Minsk, Belarus[10], Beiratsmitglied der Deutsch-Belarussischen Gesellschaft, seit 2010 Mitglied des Kuratoriums des Baltic Sea Forum e.V. - Pro Baltica[11], Präsidentin des Rotary Club St Petersburg International[12] sowie Mitglied der AWO.

Sie lebt mit ihrem Mann in Glücksburg.

Ihr internationales Xing-Profil gibt an, dass sie fließend Englisch, Russisch und Französisch sowie gut Spanisch und ein wenig Schwedisch spricht.[13]

Als liebste Freizeitbeschäftigung in St. Petersburg verriet sie "Fahrten auf Flüssen und Kanälen", wegen der Vielfalt der Stadt vom Wasser aus, außerdem die Nutzung des umfangreichen Kulturprogramms und im Winter die Möglichkeit, Skilanglauf zu betreiben. Darüber hinaus engagiere sie sich als Präsidentin des Rotary Clubs International "für die Unterstützung sozial schwacher Gruppen und v. a. russischer Kinder in St. Petersburg".[14]

Politische Arbeit

Parteiämter

Von 1974 bis 2000 war sie Kreisvorsitzende der SPD Schleswig-Flensburg.

Kommunalpolitik

Ab 1978 war sie bürgerliches Mitglied der SPD-Ratsfraktion in Glücksburg, von 1982 bis zu ihrer Wahl in den Landtag 1988 gehörte sie der Stadtvertretung Glücksburg und ihrem Finanz- und Kurausschuss an, gleichzeitig dem Kreistag Schleswig-Flensburg und dessen Wirtschaftsförderungs- und Kulturausschuss.

Landtag

  • 1988-2005 MdL für den Wahlkreis 3 (später 6) Flensburg-Land, 1996-2000 über die Landesliste
  • 1992-1996 Mitglied des Fraktionsvorstandes
  • 1996-2005 2. Landtagsvizepräsidentin

aktiv im Innen- und Rechtsausschuss, Eingaben-, Agrar-, Europaausschuss, Sonderausschuss 'Verfassungs- und Parlamentsreform', Ersten Untersuchungsausschuss der 13. Wahlperiode, Ältestenrat; Ausschuss Kommunaler Investitionsfonds, G-10-Ausschuss, G-10-Kommission, Landeswahlausschuss, Richterwahlausschuss

Ehrungen

Am 13. April 2006 wurde Gabriele Kötschau das Verdienstkreuz am Bande verliehen (ausgehändigt am 27. Juni).

Literatur & Links

Quellen

  1. Vgl. Branchenbuch Deutschland, abgerufen 6.1.2018
  2. Profil Gabriele Kötschau, abgerufen 9.1.2018
  3. IHK Flensburg, abgerufen 6.1.2018
  4. Hamburger Wirtschaft 01/2012
  5. Lewitschewa: Leben
  6. Handelskammer Hamburg - Vertretung St. Petersburg, abgerufen 9.1.2018
  7. Arb: Petersbürgerin Gabriele Kötschau
  8. Arb: Petersbürgerin Gabriele Kötschau
  9. Handelskammer Hamburg - Vertretung St. Petersburg, abgerufen 9.1.2018
  10. Kuratorium, abgerufen 9.1.2018
  11. Handelskammer Hamburg - Vertretung St. Petersburg, abgerufen 9.1.2018
  12. Rorary Club "St Petersburg International", May 2015, abgerufen 9.1.2018
  13. Profil Gabriele Kötschau, abgerufen 9.1.2018
  14. DRJV e.V.: Interview, S. 6