Ida Petersen: Unterschied zwischen den Versionen

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Sie war von [[1946]] bis [[1974]] als Gemeindevertreterin für die SPD aktiv. Kurz nach dem Krieg arbeitete sie in Kronshagen im sogenannten "Speisekammerausschuss" mit. Auf dem Kutschbock fuhr sie über Land und holte Nahrungsmittel heran. Später war sie im Sozialausschuss, dem sie als stellvertretende Vorsitzende lange angehört.
Sie war von [[1946]] bis [[1974]] als Gemeindevertreterin für die SPD aktiv. Kurz nach dem Krieg arbeitete sie in Kronshagen im sogenannten "Speisekammerausschuss" mit. Auf dem Kutschbock fuhr sie über Land und holte Nahrungsmittel heran. Später war sie im Sozialausschuss, dem sie als stellvertretende Vorsitzende lange angehört.


Mit ihrem sozialen Engagement setzte sie sich für die Schwächeren und Bedürftigen in der Gemeinde ein, war lange im Vorstand des OV Kronshagen der [[AWO]] und kämpfte für ein Alten- und Pflegeheim in der Gemeinde.
Mit ihrem sozialen Engagement setzte sie sich für die Schwächeren und Bedürftigen in der Gemeinde ein und kämpfte für ein Alten- und Pflegeheim in der Gemeinde.


== Ehrenämter ==
== Ehrenämter ==
Auch bei der Mitgliedschaft in der AWO knüpft Ida an Familientraditionen an. Ihre Mutter war schon vor dem II. Weltkrieg AWO-Helferin gewesen. Seit [[1946]] arbeitet Ida Petersen im [[AWO OV Kronshagen]] mit, zunächst als Beisitzerin, später als Schriftführerin. Ihr Schwerpunkt bei der AWO galt dem Wohl der Kinder. Sie begleitete Kindertransporte und organisierte die Ferienerholung in Falckenstein  
Von [[1948]] bis [[1979]] gehörte Ida in unterschiedlichen Funktionen dem Vorstand der [[Ortsverein Kronshagen|SPD Kronshagen]] an.
 
Auch bei der Mitgliedschaft in der AWO knüpft Ida an Familientraditionen an. Ihre Mutter war schon vor dem II. Weltkrieg AWO-Helferin gewesen. Seit [[1946]] arbeitet Ida Petersen im [[AWO OV Kronshagen]] mit, zunächst als Beisitzerin, später als Schriftführerin. Ihr Schwerpunkt bei der AWO galt dem Wohl der Kinder. Sie begleitete Kindertransporte und organisierte die Ferienerholung in Falckenstein. Daneben war sie 30 Jahre im Kreisvorstand der AWO tätig und wurde zum Ehrenmitglied im Kreisvorstand ernannt.
In Kronshagen arbeitete sie jahrelang beim Feierabendkreis der Gemeinde mit.
Von [[1965]] bis [[1977]] war Ida Petersen als ehrenamtliche Richterin tätig.  
Von [[1965]] bis [[1977]] war Ida Petersen als ehrenamtliche Richterin tätig.  



Version vom 8. April 2020, 14:14 Uhr

Ida Petersen
Ida Petersen
Ida Petersen
Geboren: 11. November 1909
Gestorben: 7. Januar 1998

Ida Petersen (geb. Rüffler), * 11. November 1909 in Kiel, † 7. Januar 1998 in Kronshagen. Verheiratet mit Rudolf Petersen, zwei Kinder. Mitglied des ZDA (Zentralverdand der Angestellten) seit 1932. Mitglied der SPD seit 1927.

Leben & Beruf

Ida Petersen wurde 1909 als Österreicherin in Kiel geboren. Sie stammte aus einen sozialdemokratischen Elternhaus. Ida selbst sagte, sie sei "mit dem Kinderwagen in die Partei hineingeschoben worden". 1927 nahm Ida an der Kinderrepublik "Seekamp“ teil. Nach dem Besuch der Mittelschule begann sie eine Lehre in einer Musikalienhandlung, wo sie bis 1932 arbeitete. Ida war sehr musikalisch. Während der Schule bekam sie von ihren Eltern den Lautenuntericht finanziert. Über das Musizieren lernte sie auch ihren späteren Mann Rudolf Petersen kennen, der Mandoline und klassische Gitarre im selben Club spielte. Sie und Rudolf Petersen, ebenfalls aus einer alten sozialdemokratischen Familie und SPD Mitglied, heirateten 1936. Ihr Mann war bis 1949 in Kriegsgefangenschaft, so dass sie in dieser Zeit ihre Kinder alleine großziehen musste. Zu dieser Zeit lebten sie und ihre Kinder von der "Fürsorge". Um so stärker zählt ihr starkes sozialpolitisches Engagement in der Nachkriegszeit.

Von 1938 bis ihrem Tod lebte Ida Petersen in Kronshagen und wurde 1974 zur Ehrenbürgerin ihrer Gemeinde ernannt.

Politik

"1927, als der Reichsparteitag der Sozialdemokratischen Partei in Kiel stattfand, trat Ida in diese Partei ein und blieb ihr und anderen Arbeiterorganisationen treu bis zur Machtergreifung der Nationalsozialisten, bis Ida Rüffler samt ihrer Gitarre gewaltsam aus dem Gewerkschaftshaus entfernt wurde (ihren Plattenspieler behielten die Eroberer des Gewerkschaftshauses - um Musik für ihre Siegesfeier zu haben!)."[1]

Ida und ihre Freundinnen wurden in die „Blume“ (Polizeidirektion in der Blumenstraße) abtransportiert. Dieses und spätere Erlebnisse im Nationalsozialismus waren Ereignisse, die das Leben der jungen Frau bestimmt haben.[2]

Sie war von 1946 bis 1974 als Gemeindevertreterin für die SPD aktiv. Kurz nach dem Krieg arbeitete sie in Kronshagen im sogenannten "Speisekammerausschuss" mit. Auf dem Kutschbock fuhr sie über Land und holte Nahrungsmittel heran. Später war sie im Sozialausschuss, dem sie als stellvertretende Vorsitzende lange angehört.

Mit ihrem sozialen Engagement setzte sie sich für die Schwächeren und Bedürftigen in der Gemeinde ein und kämpfte für ein Alten- und Pflegeheim in der Gemeinde.

Ehrenämter

Von 1948 bis 1979 gehörte Ida in unterschiedlichen Funktionen dem Vorstand der SPD Kronshagen an. Auch bei der Mitgliedschaft in der AWO knüpft Ida an Familientraditionen an. Ihre Mutter war schon vor dem II. Weltkrieg AWO-Helferin gewesen. Seit 1946 arbeitet Ida Petersen im AWO OV Kronshagen mit, zunächst als Beisitzerin, später als Schriftführerin. Ihr Schwerpunkt bei der AWO galt dem Wohl der Kinder. Sie begleitete Kindertransporte und organisierte die Ferienerholung in Falckenstein. Daneben war sie 30 Jahre im Kreisvorstand der AWO tätig und wurde zum Ehrenmitglied im Kreisvorstand ernannt. In Kronshagen arbeitete sie jahrelang beim Feierabendkreis der Gemeinde mit. Von 1965 bis 1977 war Ida Petersen als ehrenamtliche Richterin tätig.

Ehrungen

1974 wurde sie zur Ehrenbürgerin der Gemeinde Kronshagen gewählt.

Veröffentlichungen

Ida Petersen: Soziale Einrichtungen, in: Gemeinde Kronshagen (Hrsg.): Kronshagen. Beginn * Entwicklung * Gegenwart (o.O. 1971), S. 121 ff.

Links

Quellen

  1. Marta Sakmirda: Ehrenbürgerin Ida, Kontakte Dez. 1989, S. 5
  2. Frauen der Geschichte in Kronshagen, (Ausstellung der Gleichstellungsbeauftragten im Kronshagener Rathaus, 2010) Text von Marta Sakmirda