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'''Jörg Rüdel''', * [[15. Januar]] [[1943]] in Kiel; † [[17. März]] [[2016]] in Kiel; Volkswirt, Geschäftsführer Seehafen Kiel, verheiratet mit Heidemarie, zwei Töchter. Mitglied der SPD seit [[1967]], zuletzt im [[Ortsverein Suchsdorf]].


== Werdegang ==
== Werdegang ==
Der Sohn eines Marineoffiziers arbeitete nach dem Abitur an der Kieler Gelehrtenschule und einem VWL-Studium zunächst für das Statistische Landesamt und dann im Wirtschaftsministerium. 1991 wechselte er zu Landeshauptstadt Kiel in die Hafenwirtschaft und übernahm später als erster Werkleiter die Führung der Hafen- und Verkehrsbetriebe. Er wandelte den behördenähnlichen Hafenbetrieb in eine privatwirtschaftliche Gesellschaft um. <ref>Frauke Behling: Ein Kieler Jung und ein echter Kämpfer, Kieler Nachrichten 26.03.2016</ref>
Jörg Rüdel, Sohn eines Marineoffiziers, machte sein Abitur an der Kieler Gelehrtenschule und studierte Volkswirtschaft. Nach Abschluss des Studiums arbeitete er zunächst beim Statistischen Landesamt, dann im Wirtschaftsministerium.  
Von 1996 bis 2006 war er erster Geschäftsführer der Seehafen Kiel GmbH & Co. KG. In dieser Zeit wurde der Seehafen ein profitables Unternehmen, auch durch von Rüdel durchgesetzte Großprojekte wie dem Ausbau des Ostuferhafens mit Abriss den U-Boot-Bunkers Kilian und dem Ausbau des Ostseekais zum Kreuzfahrtterminal.  


==Privates==
Er engagierte sich auch politisch. [[1976]] übernahm er für ein Jahr den Vorsitz des [[Ortsverein Brunswik|Ortsvereins Brunswik]], von [[1979]] bis [[1981]] war er Beisitzer im [[Kreisverband Kiel - Vorstände|Kreisvorstand]]. Von [[1978]] bis [[1990]] gehörte er der [[Kreisverband Kiel - Ratsfraktion|SPD-Ratsfraktion]] an. Außerdem war er Mitglied in der [[Arbeitsgemeinschaft der Selbständigen (AGS)|Arbeitsgemeinschaft der Selbstständigen]].<ref>''[http://www.kn-online.de/News/Nachrichten-Politik/Aktuelle-Nachrichten-Politik/Ruedels-boeser-Brief-an-den-Genossen-Stegner Rüdels böser Brief an den Genossen Stegner]'', ''Kieler Nachrichten'', 28.10.2009</ref>
Der Irland-Fan war mit [[Peer Steinbrück]] befreundet, mit der er zusammen mit [[Jürgen Fenske]] 1997 Urlaub in seinem Ferienhaus am Lough Corrib machte.<ref> Steinbrück: Biographie von Eckart Lohse, Markus Wehner</ref>


==Engagement==
[[1991]] wechselte er in die Hafenwirtschaft der Landeshauptstadt Kiel und übernahm später als Erster Werkleiter die Leitung der Hafen- und Verkehrsbetriebe. Er wandelte den behördenähnlichen Hafenbetrieb in eine privatwirtschaftliche Gesellschaft um. <ref>Frauke Behling: ''Ein Kieler Jung und ein echter Kämpfer'', ''Kieler Nachrichten'', 26.3.2016</ref>
2008 gründete er den Verein inka (Kieler Initiative gegen Kinderarmut), der Kinder aus schwierigen Verhältnissen für Musik und Sport begeistern will. Bis 2015 war er dessen Vorsitzender, bevor er sich aus gesundheitlichen Gründen zurückzog. Im Februar 2016 wurde er dafür mit dem Prunksiegel der Landeshauptstadt Kiel ausgezeichnet. <ref>https://www.kiel.de/leben/kinder/_meldungen/_kinder_meldung.php?id=56121</ref>
Von [[1996]] bis [[2006]] war er alleiniger Geschäftsführer der Seehafen Kiel GmbH & Co. In dieser Zeit wurde der Seehafen ein profitables Unternehmen, auch durch Großprojekte, die Jörg Rüdel mit durchsetzte, etwa den Ausbau des Ostuferhafens (für den der eigentlich als Mahnmal erhaltene U-Boot-Bunker Kilian abgerissen werden musste) und den Ausbau des Ostseekais zum Kreuzfahrtterminal.


1979-81 war er Mitglied im SPD-Kreisvorstand.  
Privat war der Irland-Fan mit [[Peer Steinbrück]] befreundet, mit dem er [[1997]] Urlaub in dessen Ferienhaus am Lough Corrib machte, mit [[Jürgen Fenske]] als Drittem im Bunde.<ref>Eckart Lohse / Markus Wehner: ''Steinbrück'' (München 2012), S. </ref>


Nach dem Landtagswahldebakel 2009 kritisierte der Ralf Stegner scharf in einem Brief, der in der Partei die Runde machte. <ref>http://www.kn-online.de/News/Nachrichten-Politik/Aktuelle-Nachrichten-Politik/Ruedels-boeser-Brief-an-den-Genossen-Stegner</ref>
An Selbstbewusstsein fehlte es ihm nicht. Nach dem [[Landtagswahl 2009|Landtagswahldebakel 2009]] kritisierte er [[Ralf Stegner]] scharf in einem nicht öffentlichen Brief, der gleichwohl in der Partei die Runde machte und auch in die Presse gelangte. In dem Artikel heißt es unter anderem, er sei "als ausgesprochenes Raubein bekannt".<ref>''[http://www.kn-online.de/News/Nachrichten-Politik/Aktuelle-Nachrichten-Politik/Ruedels-boeser-Brief-an-den-Genossen-Stegner Rüdels böser Brief an den Genossen Stegner]'', ''Kieler Nachrichten'', 28.10.2009</ref>
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Aber Jörg Rüdels Direktheit war mit sozialem Verantwortungsbewusstsein gepaart. [[2008]] gründete er den Verein "inka" (Kieler Initiative gegen Kinderarmut), der Kinder aus schwierigen Verhältnissen für Musik und Sport begeistern will und ihnen die erforderliche Ausstattung zur Verfügung stellt, etwa Musikinstrumente. Bis [[2015]] war er dessen Vorsitzender, dann zog er sich aus gesundheitlichen Gründen zurück. Am [[22. Februar]] [[2016]] wurde der schon Schwerkranke für dieses langjährige ehrenamtliche Engagement mit dem Prunksiegel der Landeshauptstadt Kiel ausgezeichnet.<ref>Presseinformation der LH Kiel: ''[https://www.kiel.de/leben/kinder/_meldungen/_kinder_meldung.php?id=56121 Kieler Prunksiegel für Jörg Rüdel]'', 22.2.2016</ref>


==Quellen==
== Einzelnachweise ==
<references />
 
[[Kategorie:Kreisverband Kiel|Rüdel, Jörg]]
[[Kategorie:Ortsverein Suchsdorf|Rüdel, Jörg]]

Aktuelle Version vom 30. September 2020, 21:47 Uhr

Jörg Rüdel
Jörg Rüdel
Jörg Rüdel
Geboren: 15. Januar 1943
Gestorben: 17. März 2016

Jörg Rüdel, * 15. Januar 1943 in Kiel; † 17. März 2016 in Kiel; Volkswirt, Geschäftsführer Seehafen Kiel, verheiratet mit Heidemarie, zwei Töchter. Mitglied der SPD seit 1967, zuletzt im Ortsverein Suchsdorf.

Werdegang

Jörg Rüdel, Sohn eines Marineoffiziers, machte sein Abitur an der Kieler Gelehrtenschule und studierte Volkswirtschaft. Nach Abschluss des Studiums arbeitete er zunächst beim Statistischen Landesamt, dann im Wirtschaftsministerium.

Er engagierte sich auch politisch. 1976 übernahm er für ein Jahr den Vorsitz des Ortsvereins Brunswik, von 1979 bis 1981 war er Beisitzer im Kreisvorstand. Von 1978 bis 1990 gehörte er der SPD-Ratsfraktion an. Außerdem war er Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft der Selbstständigen.[1]

1991 wechselte er in die Hafenwirtschaft der Landeshauptstadt Kiel und übernahm später als Erster Werkleiter die Leitung der Hafen- und Verkehrsbetriebe. Er wandelte den behördenähnlichen Hafenbetrieb in eine privatwirtschaftliche Gesellschaft um. [2] Von 1996 bis 2006 war er alleiniger Geschäftsführer der Seehafen Kiel GmbH & Co. In dieser Zeit wurde der Seehafen ein profitables Unternehmen, auch durch Großprojekte, die Jörg Rüdel mit durchsetzte, etwa den Ausbau des Ostuferhafens (für den der eigentlich als Mahnmal erhaltene U-Boot-Bunker Kilian abgerissen werden musste) und den Ausbau des Ostseekais zum Kreuzfahrtterminal.

Privat war der Irland-Fan mit Peer Steinbrück befreundet, mit dem er 1997 Urlaub in dessen Ferienhaus am Lough Corrib machte, mit Jürgen Fenske als Drittem im Bunde.[3]

An Selbstbewusstsein fehlte es ihm nicht. Nach dem Landtagswahldebakel 2009 kritisierte er Ralf Stegner scharf in einem nicht öffentlichen Brief, der gleichwohl in der Partei die Runde machte und auch in die Presse gelangte. In dem Artikel heißt es unter anderem, er sei "als ausgesprochenes Raubein bekannt".[4]

Jörg Rüdel 2012 mit Andreas Arend

Aber Jörg Rüdels Direktheit war mit sozialem Verantwortungsbewusstsein gepaart. 2008 gründete er den Verein "inka" (Kieler Initiative gegen Kinderarmut), der Kinder aus schwierigen Verhältnissen für Musik und Sport begeistern will und ihnen die erforderliche Ausstattung zur Verfügung stellt, etwa Musikinstrumente. Bis 2015 war er dessen Vorsitzender, dann zog er sich aus gesundheitlichen Gründen zurück. Am 22. Februar 2016 wurde der schon Schwerkranke für dieses langjährige ehrenamtliche Engagement mit dem Prunksiegel der Landeshauptstadt Kiel ausgezeichnet.[5]

Einzelnachweise

  1. Rüdels böser Brief an den Genossen Stegner, Kieler Nachrichten, 28.10.2009
  2. Frauke Behling: Ein Kieler Jung und ein echter Kämpfer, Kieler Nachrichten, 26.3.2016
  3. Eckart Lohse / Markus Wehner: Steinbrück (München 2012), S.
  4. Rüdels böser Brief an den Genossen Stegner, Kieler Nachrichten, 28.10.2009
  5. Presseinformation der LH Kiel: Kieler Prunksiegel für Jörg Rüdel, 22.2.2016