Landtagswahlen 1919-1933: Unterschied zwischen den Versionen

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Die [[USPD]] hat in dieser und der Nachwahl zum Reichstag unter der [[Übersicht der Parteien der Arbeiterbewegung|Abspaltung und der Gründung der KPD]] gelitten. Auf dem [[Bezirksparteitag 1921, Altona|Bezirksparteitag]] resümiert [[Willy Verdieck]], infolge der Spaltung der USPD sein die sozialistischen Stimmen prozentual zurückgegangen. Die SPD habe vor allem in den Städten Stimmen verloren. Dagegen sei das Land eine Hauptstütze der Partei geworden.<ref>{{Osterroth-100-Jahre}}, Seite 75</ref>  
Die [[USPD]] hat in dieser und der Nachwahl zum Reichstag unter der [[Übersicht der Parteien der Arbeiterbewegung|Abspaltung und der Gründung der KPD]] gelitten. Auf dem [[Bezirksparteitag 1921, Altona|Bezirksparteitag]] resümiert [[Willy Verdieck]], infolge der Spaltung der USPD sein die sozialistischen Stimmen prozentual zurückgegangen. Die SPD habe vor allem in den Städten Stimmen verloren. Dagegen sei das Land eine Hauptstütze der Partei geworden.<ref>{{Osterroth-100-Jahre}}, Seite 75</ref>
 
=== Landtagswahl 1932 ===
Das Ergebnis war für die SPD tief enttäuschend und es weckte Befürchtungen: Die SPD verlor 7,8 Prozentpunkte und bekam für Schleswig-Holstein nur noch 5 Mandate. Die Kommunisten bekamen 1 Mandat und die NSDAP 9 Mandate. Die SPD Abgeordneten waren<ref>[https://fes.imageware.de/fes/web/index.html?open=VW49201&page=1 Vorwärts vom 25.04.1932], Nummer: 193, Jahrgang: 49</ref>:
 
* [[Toni Jensen]], Kiel
* [[Paul Bugdahn]]
* [[Jürgen Jürgensen]]
* [[Hermann Peters I|Hermann Peters]], Hochdonn
* [[Gehrt Rickers]]
 
Es gab im neuen Landtag keine Mehrheit für die bisherige Regierung. [[Otto Braun]] bliebt geschäftsführend im Amt.
 
Insgesamt saßen im Landtag 162 Nazis 57 Kommunisten gegenüber. Nach einem Monat gab es die erste gewalttätige Auseinandersetzung im Parlament, bei der [[Jürgen Jürgensen]] schwer verletzt wurde.<ref>{{Osterroth-100-Jahre}}, Seite 103</ref>
 
=== Landtagswahl 1933 ===
Die Landtagswahl fand am gleichen Tag wie die [[Reichstagswahl März 1933|Reichstagswahl]] statt - die letzte, bei der noch andere Parteien als die NSDAP teilnehmen durften.
 
== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
<references />
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[[Kategorie:Wahlen]]
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Aktuelle Version vom 8. Februar 2024, 21:54 Uhr

Das Land Preußen in der Weimarer Republik. Schleswig-Holstein ist dort eine Provinz.
Das Land Preußen in der Weimarer Republik. Schleswig-Holstein ist dort eine Provinz.

In den Landtagswahlen 1919-1933 bestimmten die Wähler die Zusammensetzung des Preußischen Landtags - auch die aus Schleswig-Holstein, denn die Provinz Schleswig-Holstein gehörte zu Preußen, allerdings noch ohne den Landesteil Lübeck bzw. Landesteil Eutin, der zum Freistaat Oldenburg gehörte, und die Stadt Lübeck selbst, die ein eigenständiger Staat des Deutschen Reiches war.

Ergebnisse[1]

KPD USPD DL SPD DDP Z DVP DNVP NSDAP WBT*
26. Januar 1919 - 7,4 - 36,4 16,2 20,6 5,7 11,2 - 95,4
20. Februar 1921 7,4 6,6 - 26,3 6,2 17,2 14,2 17,9 - 77,5
19. November 1922 7,4 6,4 - 25,9 6,1 17,9 14,0 17,7 - 77,2
7. Dezember 1924 9,6 0,4 - 24,9 5,9 17,6 9,8 23,7 2,5 78,6
20. Mai 1928 11,9 0,1 0,4 29,0 4,4 15,2 8,5 17,4 1,8 76,2
24. April 1932 12,8 - 0,4 21,2 1,5 15,3 1,5 6,9 36,3 82,1
5. März 1933 13,2 - 0,0 16,6 0,7 14,1 1,0 8,8 43,2 88,7

* WBT = Wahlbeteiligung

Landtagswahl 1921

Die Landtagswahl am 20. Feburar 1921 findet zeitgleich mit der schleswig-holsteinischen Nachwahl zur Reichstagswahl 1920 statt. Gewählt werden[2]:

Die Weimarer Koalition behält knapp ihre Mehrheit und Otto Braun bleibt Ministerpräsident von Preußen.

Die USPD hat in dieser und der Nachwahl zum Reichstag unter der Abspaltung und der Gründung der KPD gelitten. Auf dem Bezirksparteitag resümiert Willy Verdieck, infolge der Spaltung der USPD sein die sozialistischen Stimmen prozentual zurückgegangen. Die SPD habe vor allem in den Städten Stimmen verloren. Dagegen sei das Land eine Hauptstütze der Partei geworden.[3]

Landtagswahl 1932

Das Ergebnis war für die SPD tief enttäuschend und es weckte Befürchtungen: Die SPD verlor 7,8 Prozentpunkte und bekam für Schleswig-Holstein nur noch 5 Mandate. Die Kommunisten bekamen 1 Mandat und die NSDAP 9 Mandate. Die SPD Abgeordneten waren[4]:

Es gab im neuen Landtag keine Mehrheit für die bisherige Regierung. Otto Braun bliebt geschäftsführend im Amt.

Insgesamt saßen im Landtag 162 Nazis 57 Kommunisten gegenüber. Nach einem Monat gab es die erste gewalttätige Auseinandersetzung im Parlament, bei der Jürgen Jürgensen schwer verletzt wurde.[5]

Landtagswahl 1933

Die Landtagswahl fand am gleichen Tag wie die Reichstagswahl statt - die letzte, bei der noch andere Parteien als die NSDAP teilnehmen durften.

Einzelnachweise

  1. Schröder, Valentin: Weimarer Republik 1918-1933 Landtagswahlen Freistaat Preußen (2015); Eingesehen am 2.10.2018
  2. Osterroth, Franz: 100 Jahre Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein. Ein geschichtlicher Überblick (Kiel o. J. [1963]), Seite 74
  3. Osterroth, Franz: 100 Jahre Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein. Ein geschichtlicher Überblick (Kiel o. J. [1963]), Seite 75
  4. Vorwärts vom 25.04.1932, Nummer: 193, Jahrgang: 49
  5. Osterroth, Franz: 100 Jahre Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein. Ein geschichtlicher Überblick (Kiel o. J. [1963]), Seite 103