Ortsverein Glückstadt

Aus SPD Geschichtswerkstatt

Der Ortsverein Glückstadt ist eine Gliederung im Kreisverband Steinburg.

Eine Parteiorganisation ist in Glückstadt seit 1865 nachweisbar. 1928 hatte der Ortsverein 343 Mitglieder.[1] 1932 gehörte die Stadt auch zu den Hochburgen des Reichsbanners im Kreis Steinburg. Die Abteilung löste sich allerdings vor dem 9. Mai 1933 auf, um einem Verbot durch die Nazis zuvorzukommen.

Anfang Mai 1933 wurden vier Glückstädter Genossen in "Schutzhaft" genommen; ihre Namen sind bisher nicht ermittelt. Sie wurden mit anderen Verhafteten in der "Abteilung für politische Häftlinge" in der Landesarbeitsanstalt Glückstadt - landläufig als "Konzentrationslager Glückstadt" bezeichnet - festgehalten. Dort mussten sie landwirtschaftliche und handwerkliche Arbeiten verrichten, wurden aber offenbar nicht misshandelt. Ob sie zu den vor Weihnachten Entlassenen gehörten oder zu den in ein größeres KZ Überstellten, ist ebenfalls nicht ermttelt.[2]

1944 wurde Georg Appel wegen pessimistischer Einschätzung des weiteren Kriegsverlaufs (vermutlich von einem Sondergericht) zum Tode verurteilt und erschossen.[3]

Literatur

  • Möller, Reimer: Widerstand und Verfolgung der organisierten Arbeiterschaft im Kreis Steinburg (1933-1935). Ein Überblick in: Paetau, Rainer / Rüdel, Holger (Hrsg.): Arbeiter und Arbeiterbewegung in Schleswig-Holstein im 19. und 20. Jahrhundert (Neumünster 1987) ISBN 3-529-02913-0, S. 387-414
  • Wilhelm Schinkel: Aus der Geschichte der Arbeiterbewegung Glückstadts und Umgebung 1865 – 1933 (Glückstadt 1953)

Quellen

  1. Möller: Widerstand, S. 390
  2. Möller: Widerstand, S. 397 ff.
  3. Möller: Widerstand, S. 408