Ortsverein Schönberg: Unterschied zwischen den Versionen

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== Gründung und Geschichte ==
== Gründung und Geschichte ==
Im Januar [[1919]] gründeten mutige Männer und Frauen die SPD Schönberg in der Gastwirtschaft "Herberge" von Karl Geest in der Großen Mühlenstraße. Diese Männer und Frauen orientierten sich stets an den Grundsätzen unserer Partei: Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität. Sie verfolgten auch in schwierigen Zeiten immer ihr Ziel, soziale und gerechte Politik für die Bürgerinnen und Bürger durchzusetzen.  
Im Januar [[1919]] gründeten mutige Männer und Frauen die SPD Schönberg in der Gastwirtschaft "Herberge" von [[Karl Geest]] in der Großen Mühlenstraße. Sie orientierten sich stets an den Grundsätzen der Partei: Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität.


In die Gemeindevertretung wurde damals als erste Frau die [[Genossin Dutschke]] gewählt; zum ersten Mal bestimmten Arbeiter in der kommunalen Selbstverwaltung mit. Sie verfolgten in den Notzeiten nach dem ersten Weltkrieg ihr Ziel, soziale und gerechte Politik für die Bürgerinnen und Bürger durchzusetzen.
In die Gemeindevertretung wurde damals als erste Frau [[Lina Dutschke]] gewählt, eine Genossin, neben den Genossen [[Ernst Fuchs]] und [[Paul Dutschke]]<ref>Vgl. [[Rolf Fischer|Fischer, Rolf]]: ''"Mit uns zieht die neue Zeit" - Die SPD Schönberg von 1919 bis zum Verbot 1933'', in: SPD Schönberg: ''100 Jahre'', S. 13</ref>; zum ersten Mal bestimmten Menschen aus dem Arbeiterstand in der kommunalen Selbstverwaltung mit. Sie verfolgten in den Notzeiten nach dem 1. Weltkrieg ihr Ziel, soziale und gerechte Politik für die Bürgerinnen und Bürger durchzusetzen.


Mit der Machtübergabe an Hitler und dem Verbot der SPD im selben Jahr endete die Arbeit des Ortsvereins. Die mehrheitlich von Nazis besetzte Gemeindevertretung übertrug alle Entscheidungsbefugnisse auf einen beschließenden Ausschuss, der aus drei Personen bestand: dem Gemeindevorsteher, seinem Stellvertreter und dem Ortsgruppenleiter der NSDAP.
Mit der Machtübergabe an Hitler und dem Verbot der SPD [[1933]] endete auch die Arbeit des Ortsvereins Schönberg.


=== Nach der NS-Zeit ===
=== Neubeginn ===
Der Ortsverein wurde am [[1. Dezember]] [[1945]] neu gegründet. Im Vordergrund der gesamten politischen Arbeit stand über viele Jahre hinweg die Notwendigkeit, die ungeheure Not der vielen von den Kriegsfolgen betroffenen Menschen zu mildern.  
Der Ortsverein wurde am [[1. Dezember]] [[1945]] neu gegründet. Zu den Gründern gehörten in erster Linie [[Heinrich Theede]], [[Werner Stein]], [[Bruno Oldhoff]] und [[Kurt Neumann]]. Zum 1. Vorsitzenden wählte man  [[Kurt Pohle]], der bis August [[1947]] in Schönberg wohnte, danach [[Heinrich Rehse]]. Im Vordergrund der gesamten politischen Arbeit stand über viele Jahre hinweg die Notwendigkeit, die ungeheure Not der vielen von den Kriegsfolgen betroffenen Menschen zu mildern.<ref>Vgl. [[Volker Buldmann|Buldmann, Volker]]: ''Nach dem 2. Weltkrieg - Die SPD Schönberg von 1945 bis 1979'', in: SPD Schönberg: ''100 Jahre'', S. 29</ref>


Sozialdemokraten hatten es bis Ende der sechziger Jahre schwer, in Schönberg zu bestehen, denn bis dahin hatten konservative Parteien stets die Mehrheit in der Gemeindevertretung.  
Sozialdemokraten hatten es bis Ende der sechziger Jahre schwer, in Schönberg zu bestehen, denn bis dahin hatten konservative Parteien stets die Mehrheit in der Gemeindevertretung.  
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Der Ortsverein Schönberg  feierte [[2009]] seinen 90. Geburtstag.  
Der Ortsverein Schönberg  feierte [[2009]] seinen 90. Geburtstag.  
: "Diese Tradition verpflichtet. Sie verpflichtet die Jüngeren, die alten Werte zu pflegen und neue Ideen einzubringen, sie verpflichtet, den Idealen der Partei die Treue zu halten, auch oder gerade in einer Zeit, in der Idealismus keinen großen Stellenwert mehr zu besitzen scheint. Die Kraft für diese Aufgaben in der Zukunft kann die SPD im Jubiläumsjahr zu einem Teil aus unserer Vergangenheit schöpfen. Die Sozialdemokratie ist niemals am Ziel, sondern immer auf dem Weg."<ref>Festschrift ''90 Jahre SPD-Schönberg und 750 Jahre Schönberg'' (Schönberg 2009)</ref>
: "Diese Tradition verpflichtet. Sie verpflichtet die Jüngeren, die alten Werte zu pflegen und neue Ideen einzubringen, sie verpflichtet, den Idealen der Partei die Treue zu halten, auch oder gerade in einer Zeit, in der Idealismus keinen großen Stellenwert mehr zu besitzen scheint. Die Kraft für diese Aufgaben in der Zukunft kann die SPD im Jubiläumsjahr zu einem Teil aus unserer Vergangenheit schöpfen. Die Sozialdemokratie ist niemals am Ziel, sondern immer auf dem Weg."<ref>Festschrift ''90 Jahre'', S. ?</ref>


=== BürgermeisterInnen ===
=== BürgermeisterInnen ===
Bürgermeister [[Wilfried Zurstraßen]] (????-????) wurde schon genannt.
Bürgermeister [[Wilfried Zurstraßen]] (????-????) wurde schon genannt.


Im Februar [[2017]] wurde das hauptamtliche Bürgermeisteramt in Direktwahl mit [[Peter A. Kokocinski]] neu besetzt. In der Stichwahl am [[12. März]] wurde er denkbar knapp mit vier Stimmen Vorsprung gewählt, nachdem er im Februar [[2017]] noch etwa 12% hinter dem CDU-Kandidaten gelegen hatte. Er trat sein Amt am [[1. Mai]] an.
[[2017]] wurde das hauptamtliche Bürgermeisteramt in Direktwahl mit [[Peter A. Kokocinski]] neu besetzt. In der Stichwahl am [[12. März]] wurde er denkbar knapp mit vier Stimmen Vorsprung gewählt, nachdem er im Februar [[2017]] noch etwa 12% hinter dem CDU-Kandidaten gelegen hatte. Er trat sein Amt am [[1. Mai]] an.


1. stellvertretende Bürgermeisterin ist [[Antje Klein]].
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=== Weitere Mitglieder ===
=== Weitere Mitglieder ===
Mitglied im OV ist unter anderen [[Anette Langner]] (seit [[2002]]). Von der [[Kommunalwahl 2003]] bis vermutlich zu ihrem Wechsel in die Landesregierung [[2012]] gehörte sie auch dem Gemeinderat an.
Mitglied im OV ist unter anderen [[Anette Langner]] (seit [[2002]]). Von der [[Kommunalwahl 2003]] bis vermutlich zu ihrem Wechsel in die Landesregierung [[2012]] gehörte sie auch dem Gemeinderat an.
Anlässlich der Feier zum hundertjährigen Bestehen des Ortsvereins am [[12. Oktober]] [[2019]] wurde Bürgervorsteherin [[Antje Klein]] für ihre langjährige und vielfältige kommunalpolitische Arbeit von der Landesvorsitzenden mit der [[Schleswig-Holstein-Medaille]] ausgezeichnet.


== Literatur & Links ==
== Literatur & Links ==
*Festschrift ''90 Jahre SPD-Schönberg und 750 Jahre Schönberg'' (Schönberg 2009)
[[Volker Buldmann|Buldmann, Volker]]: ''60 Jahre SPD Schönberg'' (Schönberg 1979)
*Festschrift ''90 Jahre SPD Schönberg und 750 Jahre Schönberg'' (Schönberg 2009)
*SPD-Ortsverein Schönberg: ''100 Jahre SPD Schönberg. 1919|2019'' (Schönberg 2019)
*Homepage: [http://www.spd-net-sh.de/ploen/schoenberg/ Ortsverein Schönberg]
*Homepage: [http://www.spd-net-sh.de/ploen/schoenberg/ Ortsverein Schönberg]



Version vom 15. September 2019, 01:22 Uhr

Der Ortsverein Schönberg ist eine Gliederung im Kreisverband Plön. Er wurde 1919 gegründet.

Gründung und Geschichte

Im Januar 1919 gründeten mutige Männer und Frauen die SPD Schönberg in der Gastwirtschaft "Herberge" von Karl Geest in der Großen Mühlenstraße. Sie orientierten sich stets an den Grundsätzen der Partei: Freiheit, Gerechtigkeit und Solidarität.

In die Gemeindevertretung wurde damals als erste Frau Lina Dutschke gewählt, eine Genossin, neben den Genossen Ernst Fuchs und Paul Dutschke[1]; zum ersten Mal bestimmten Menschen aus dem Arbeiterstand in der kommunalen Selbstverwaltung mit. Sie verfolgten in den Notzeiten nach dem 1. Weltkrieg ihr Ziel, soziale und gerechte Politik für die Bürgerinnen und Bürger durchzusetzen.

Mit der Machtübergabe an Hitler und dem Verbot der SPD 1933 endete auch die Arbeit des Ortsvereins Schönberg.

Neubeginn

Der Ortsverein wurde am 1. Dezember 1945 neu gegründet. Zu den Gründern gehörten in erster Linie Heinrich Theede, Werner Stein, Bruno Oldhoff und Kurt Neumann. Zum 1. Vorsitzenden wählte man Kurt Pohle, der bis August 1947 in Schönberg wohnte, danach Heinrich Rehse. Im Vordergrund der gesamten politischen Arbeit stand über viele Jahre hinweg die Notwendigkeit, die ungeheure Not der vielen von den Kriegsfolgen betroffenen Menschen zu mildern.[2]

Sozialdemokraten hatten es bis Ende der sechziger Jahre schwer, in Schönberg zu bestehen, denn bis dahin hatten konservative Parteien stets die Mehrheit in der Gemeindevertretung.

Modernisierung in den 1970ern und 1990ern

In der Kommunalwahl 1970 wählten zum erstenmal 50% der Bürgerinnen und Bürger die SPD. In dieser Legislaturperiode entstanden soziale Einrichtungen wie die Seniorenbegegnungsstätte und das Jugendheim; das erste Gewerbegebiet und Baugebiete für Einfamilienhäuser wurden erschlossen, sozialer Wohnungsbau wurde vorangetrieben, die Ortskernsanierung wurde eingeleitet, der Holm und die Kurklinik gebaut. Das war die Zeit des Aufbruchs, die Entwicklung vom landwirtschaftlich geprägten Dorf zur modernen Mittelpunktgemeinde.

In der Kommunalwahl 1990 wurde SPD wieder die stärkste Kraft im Gemeinderat, und nie zuvor konnte sie soviel erreichen und bewegen wie in den folgenden zwei Jahrzehnten. Viele Bürgerinnen und Bürger engagierten sich über viele Jahre, auch in sehr schweren Zeiten, bei der SPD und halfen mit, die Gemeindepolitik gerecht und sozial zu gestalten. Sie waren das soziale Gewissen der Gemeinde. Gemeinsam mit Bürgermeister Wilfried Zurstraßen brachten sie eine Menge auf den Weg. Schönberg wurde eine attraktive Gemeinde, in der es sich lohnte, zu leben und zu arbeiten.

Der Ortsverein Schönberg feierte 2009 seinen 90. Geburtstag.

"Diese Tradition verpflichtet. Sie verpflichtet die Jüngeren, die alten Werte zu pflegen und neue Ideen einzubringen, sie verpflichtet, den Idealen der Partei die Treue zu halten, auch oder gerade in einer Zeit, in der Idealismus keinen großen Stellenwert mehr zu besitzen scheint. Die Kraft für diese Aufgaben in der Zukunft kann die SPD im Jubiläumsjahr zu einem Teil aus unserer Vergangenheit schöpfen. Die Sozialdemokratie ist niemals am Ziel, sondern immer auf dem Weg."[3]

BürgermeisterInnen

Bürgermeister Wilfried Zurstraßen (????-????) wurde schon genannt.

2017 wurde das hauptamtliche Bürgermeisteramt in Direktwahl mit Peter A. Kokocinski neu besetzt. In der Stichwahl am 12. März wurde er denkbar knapp mit vier Stimmen Vorsprung gewählt, nachdem er im Februar 2017 noch etwa 12% hinter dem CDU-Kandidaten gelegen hatte. Er trat sein Amt am 1. Mai an.

1. stellvertretende Bürgermeisterin ist Antje Klein.

Vorstände

Jahr Vorsitz Stellvertretung Kasse Schriftführung Weitere
8. November 2016 Klaus Stelck Heike Dziuba Bengt Wagner Kerstin Thomsen Rainer Kruse, Ingrid Schweder, Hans Joachim Stephan

Frühere Vorsitzende

Jahr
2016 Klaus Stelck
November 2014 Dieter Schimmer
31. Oktober 2008 Peter Domeier
12. Oktober 2007 Elke Henning
3. November 2006 Hildegard Buchenau
1991 Leo Derrik
2. März 1984 Horst Wegner
April 1978 Volker Buldmann
1974 Leo Derrik
1969 Heiner Engler
1959 Erwin Schlese
1952 Willi Bahr
1950 Heinrich Diedrichsen
3. Oktober 1949 Kurt Neumann
1. September 1947 Heinrich Rehse
1. Dezember 1945 Kurt Pohle
22. Juni 1933 Verbot der SPD
April 1927 Ernst Hinnerwisch, Rektor
November 1921 Hermann Rusch sen., Marinesoldat (in Schönberg geblieben)
Januar 1919 Ernst Fuchs, Metallformer

Weitere Mitglieder

Mitglied im OV ist unter anderen Anette Langner (seit 2002). Von der Kommunalwahl 2003 bis vermutlich zu ihrem Wechsel in die Landesregierung 2012 gehörte sie auch dem Gemeinderat an.

Anlässlich der Feier zum hundertjährigen Bestehen des Ortsvereins am 12. Oktober 2019 wurde Bürgervorsteherin Antje Klein für ihre langjährige und vielfältige kommunalpolitische Arbeit von der Landesvorsitzenden mit der Schleswig-Holstein-Medaille ausgezeichnet.

Literatur & Links

Buldmann, Volker: 60 Jahre SPD Schönberg (Schönberg 1979)

  • Festschrift 90 Jahre SPD Schönberg und 750 Jahre Schönberg (Schönberg 2009)
  • SPD-Ortsverein Schönberg: 100 Jahre SPD Schönberg. 1919|2019 (Schönberg 2019)
  • Homepage: Ortsverein Schönberg

Quellen

  1. Vgl. Fischer, Rolf: "Mit uns zieht die neue Zeit" - Die SPD Schönberg von 1919 bis zum Verbot 1933, in: SPD Schönberg: 100 Jahre, S. 13
  2. Vgl. Buldmann, Volker: Nach dem 2. Weltkrieg - Die SPD Schönberg von 1945 bis 1979, in: SPD Schönberg: 100 Jahre, S. 29
  3. Festschrift 90 Jahre, S. ?