Otto Ralfs

Aus SPD Geschichtswerkstatt
Version vom 9. Juni 2020, 19:51 Uhr von Kaffeeringe (Diskussion | Beiträge) (Die Seite wurde neu angelegt: „{{Person | Vorname = Otto | Nachname = Ralfs | geboren = 18940101 | Geburtsort = | gestorben = 19450503 | Sterbeort = Neustadt/Holstein | Geschlecht = Mann |…“)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Noch kein Foto vorhanden
Noch kein Foto vorhanden
Otto Ralfs
Geboren: 1. Januar 1894
Gestorben: 3. Mai 1945

Otto Ralfs, * 1894, † 3. Mai vor Neustadt/Holstein; Mitglied der SPD.

Otto Ralfs wurde in Kellinghusen Stadtverordneter und war von 1929 bis 1933 Stadtverordnetenvorsteher. Er wurde am 23. August 1944 im Rahmen der Aktion Gewitter verhaftet, ins Kieler Polizeigefängnis überstellt und in das KZ Neuengamme deportiert.

Er bekam die Häftlingsnummer 43372. Unterdessen standen beide Söhne an der Ostfront. Dem ältere Bruder wurde es gestattet, den Vater im KZ zu besuchen. Er berichtete, dass es ihm gar nicht gut ging, er schrecklich abgemagert war und unter den Folgen der Zwangsarbeit litt.

Im März 1945 wurde Neuengamme Schritt für Schritt evakuiert, die Häftlinge mussten in Fußmärschen Richtung Ostsee ziehen und wurden auf die Häftlingsschiffe CAP ARCONA und THIELBEK verladen.

Otto Ralfs starb am 3. Mai 1945, dem Tag, an dem britische Jagdgeschwader die beiden Schiffe bombardierten. Insgesamt starben an diesem Tag starben von den 7.500 Menschen, die losmarschiert waren, 7.398. Ein niederländischer Häftling besuchte 1945 seine Familie und berichtete, dass er gemeinsam mit Otto Ralfs von Bord der Cap Ancona gesprungen sei. Während er sich an Land retten konnte, gelang dies Otto Ralfs nicht. Man nimmt an, dass er, der herzkrank war, in der Ostsee ertrunken ist.[1]

Er war verheiratet, seine Frau hieß Minna. Das Paar hatte zwei Söhne, Heinrich und Walter.[1]

Ehrungen

  • 2019 wurde für Otto Ralfs ein Stolperstein gesetzt.[2]
  • Eine Straße in Kellinghusen ist nach Otto Ralfs benannt.

Quellen

  1. 1,0 1,1 vgl.: Walter Vietzen: Kellinghusen unter dem Hakenkreuz: Zeitgeschichtliche Betrachtungen einer Kleinstadt in Mittelholstein, 2018, ISBN 978-3746060606, S. 78-81
  2. Tietje-Räther, Gisela: Stolpersteine gegen das Vergessen, bei shz.de 28.4.2019