Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold: Unterschied zwischen den Versionen

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Das '''Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, Bund deutscher Kriegsteilnehmer und Republikaner''' wurde von ehemaligen Frontsoldaten der SPD, der Deutschen Demokratischen Partei und des Zentrums am [[22. Februar]] [[1924]], dem Geburtstag [[August Bebel]]s, in Magdeburg gegründet. Seine Gründung war eine Reaktion auf die zahlreichen politischen Morde, Putsch- und Aufstandsversuche in den Anfangsjahren der Weimarer Republik. Schnell entwickelte sich das Reichsbanner zu einer Massenorganisation mit - nach eigenen Angaben - mehr als drei Millionen Mitgliedern. In der Praxis wurde es trotz der erklärten Überparteilichkeit überwiegend von Sozialdemokraten bestimmt, die die weitaus meisten Mitglieder stellten.
[[Datei:Reichsbanner_Heide.jpg||350px|thumb|right|Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold in Heide]]
Das '''Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, Bund deutscher Kriegsteilnehmer und Republikaner''' ''(kurz: "Reichsbanner")'' war eine Vereinigung zum Schutz der Demokratie in der Weimarer Republik.
 
Am [[22. Februar]] [[1924]], dem Geburtstag [[August Bebel]]s, wurde das Reichsbanner von ehemaligen Frontsoldaten der SPD, der Deutschen Demokratischen Partei und des Zentrums in Magdeburg gegründet. Seine Gründung war eine Reaktion auf die zahlreichen politischen Morde, Putsch- und Aufstandsversuche in den Anfangsjahren der Weimarer Republik. Schnell entwickelte sich das Reichsbanner zu einer Massenorganisation mit - nach eigenen Angaben - mehr als drei Millionen Mitgliedern. In der Praxis wurde es trotz der erklärten Überparteilichkeit überwiegend von Sozialdemokraten bestimmt, die die weitaus meisten Mitglieder stellten.


== Ziele ==
== Ziele ==
: "Es gab für uns nur einen Weg zur Rettung der Republik: uns mit den linken Teilen der demokratischen Partei und des Zentrums zum gemeinsamen Vorgehen zu vereinen. Für die sozialdemokratische Partei wäre es wegen der Staatsgewalt unmöglich gewesen, eine rein parteipolitische militärische Organisation zum Schutz der Republik und der Arbeiterschaft gegen den Faschismus aufzustellen."<ref>Karl Höltermann, 2. Bundesvorsitzender des Reichsbanners, 1926 auf einer Tagung antifaschistischer Verbände in Wien, zit. in [http://www.reichsbanner.de/rb_geschichte_01.html Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, Bund aktiver Demokraten e.V.], abgerufen 10.8.2014</ref>
: "Es gab für uns nur einen Weg zur Rettung der Republik: uns mit den linken Teilen der demokratischen Partei und des Zentrums zum gemeinsamen Vorgehen zu vereinen. Für die sozialdemokratische Partei wäre es wegen der Staatsgewalt unmöglich gewesen, eine rein parteipolitische militärische Organisation zum Schutz der Republik und der Arbeiterschaft gegen den Faschismus aufzustellen."<ref>Karl Höltermann, 2. Bundesvorsitzender des Reichsbanners, 1926 auf einer Tagung antifaschistischer Verbände in Wien, zit. in [http://www.reichsbanner.de/rb_geschichte_01.html Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, Bund aktiver Demokraten e.V.], abgerufen 10.8.2014</ref>


Aus diesem Zitat werden die wesentlichen Zielsetzungen des Reichsbanners deutlich: die Republik vor ihren Feinden am rechten und linken Rand zu retten, den militärisch organisierten Formationen der Rechten (der nationalsozialistischen SA und dem "Stahlhelm") und der Linken (dem "Rotfrontkämpferbund" der KPD) etwas Wirksames entgegenzustellen und die republikanisch gesinnte Arbeiterschaft, ggf. auch den einzelnen Arbeiter, vor Angriffen zu schützen.   
Aus diesem Zitat werden die wesentlichen Zielsetzungen des Reichsbanners deutlich: die Republik und die demokratischen Parteien vor ihren Feinden am rechten und linken Rand zu bewahren, den militärisch organisierten Formationen der Rechten (nationalsozialistische SA und monarchistischer ''Stahlhelm'') und Linken (''Rotfrontkämpferbund'' der KPD) etwas Wirksames entgegenzustellen und die republikanisch gesinnte Arbeiterschaft, ggf. auch den einzelnen Arbeiter, vor Angriffen zu schützen.   


== Schleswig-Holstein ==
== Schleswig-Holstein ==
Schon vor der Gründung des Reichsbanners gab es in Schleswig-Holstein, wie in vielen anderen Teilen des Reiches, sozialdemokratische und demokratische Schutzformationen. Hier und in Hamburg nannten sie sich "Vereinigung Republik".<ref>Brejora, Sascha: ''Gewalt für die Demokratie? Die Kampfverbände von SPD und SDAP (1932-1934) im Vergleich.'' Magisterarbeit (GRIN Verlag 2008), Auflage: 1</ref>  
[[Datei:{{#setmainimage:Fahne Reichsbanner Kiel-Hassee.jpg}}|280px|thumb|left|Fahne des Reichsbanners Kiel-Hassee]]
Schon vor der Gründung des Reichsbanners gab es in Schleswig-Holstein, wie in vielen anderen Teilen des Reiches, sozialdemokratische und demokratische Schutzformationen. Hier und in Hamburg nannten sie sich "Vereinigung Republik".<ref>Brejora, Sascha: ''Gewalt für die Demokratie? Die Kampfverbände von SPD und SDAP (1932-1934) im Vergleich.'' Magisterarbeit (GRIN Verlag 2008), Auflage: 1</ref> Bereits wenige Wochen nach der Gründung auf Reichsebene wurde am [[24. Mai]] [[1924]] auch das Reichsbanner Schleswig-Holstein in Kiel unter der Leitung des ersten Vorsitzenden [[Richard Hansen]] und des ersten Gausekretärs [[Karl Meitmann|Karl 'Jack' Meitmann]] ins Leben gerufen.<ref>Weber, Jürgen: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_20/Demokratische_Geschichte_Band_20_Essay_6.pdf Das Reichsbanner im Norden: Ein Bollwerk der Demokratie?]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 20(2010), S. 130 f.</ref> Richard Hansen, der noch [[1933]] auch in den Bundesvorstand gewählt wurde, blieb Vorsitzender bis zum Verbot im selben Jahr.<ref>(Helga Kutz-Bauer / [[Holger Martens]]: ''Verfolgung als politische Erfahrung. Hamburger Sozialdemokraten nach 1945 (Hamburg 2013), S. 70</ref> Auch [[Willy Verdieck]] gehörte dem Vorstand die gesamte Zeit seines Bestehens an. Auf 'Jack' Meitmann folgten als Gausekretäre [[Max Schmidt]] ([[1926]]-[[1930]]) und [[Eugen Lechner]] ([[1930]]-[[1933]]).
 
Wie die Lage schon [[1924]] gesehen wurde, macht das folgende Zitat deutlich:
: "Tausende junge Männer sind zu bewaffneten Sturmhaufen formiert unter Führern, die sich rühmen, die Verfassung von Weimar, welche sie mit Feuer und Schwert bekämpfen, nie gelesen zu haben. Ein Ringen um geistige Probleme ist ihnen fremd, des Gebrauchs geistiger Waffen sind sie ungewohnt; sie sind Opfer wüster Demagogen, die schamlosen Missbrauch mit den Begriffen Vaterland und Nation treiben, ihre eigene Schuld und heimliche Ziele hinter schmachvoller Judenhetze verstecken. Wir Republikaner werden nie vergessen, dass Schulter an Schulter mit Katholiken, Protestanten und Freidenkern jüdische Soldaten gekämpft und geblutet haben. [...] Dieser blöde Antisemitismus, der sogar die Seelen der Kinder vergiftet, macht Deutschland nicht nur in der Welt lächerlich, sondern ist innenpolitisch wie außenpolitisch eine Gefahr."<ref>Zit. in [[Kurt Hamer]] u.a. (Hrsg.): ''Vergessen und verdrängt. Arbeiterbewegung und Nationalsozialismus in den Kreisen Rendsburg und Eckernförde'' (Eckernförde 1985), S. 84</ref>
 
Der Historiker [[Jürgen Weber]] schätzt, dass es in Schleswig-Holstein 30.000-40.000 Mitglieder gab:
: "Zumindest in unseren Städten war das Reichsbanner die zahlenmäßig größte politische Kampforganisation – um den zeitgenössischen Begriff einmal zu benutzen – bis die nationalsozialistische SA auch in unserem Land immer größeren Zulauf bekam und aus dem ländlichen Raum heraus auch in den Städten immer mehr Fuß fasste."<ref>Weber, Jürgen: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_20/Demokratische_Geschichte_Band_20_Essay_6.pdf Das Reichsbanner im Norden: Ein Bollwerk der Demokratie?]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 20(2010)</ref>  [[Datei:Programmheft1.jpeg|260px|thumb|right|Tag der Republik am 3./4. Juli 1926 in Kiel]][[Datei:Programmheft2.jpeg|260px|thumb|right|Programm der Feierlichkeiten]] [[Datei:Programmheft3.jpeg|260px|thumb|right|Skizze aus dem Programmheft]]
 
Zum Thema Pazifismus und Wehrhaftigkeit schreibt er:
: "Gerade in der SPD, die in der Weimarer Republik eine schwierige Debatte zur Wehrfrage führte, war das Verhältnis zu einem politischen Kampfverband wie dem Reichsbanner durchaus ambivalent. [...] In der praktischen Arbeit des Reichsbanners waren durchaus paramilitärische Komponenten vorhanden. [...] So regte zwar der Gauvorstand schon [[1926]] die Bildung von Kleinkaliber(KK)-Schießsport-Vereinen an. Und in Flensburg bauten Reichsbannerleute einen Schießstand in Sophieminde und gründeten den KK-Schützenverein "Republik". Aber das war und blieb neben den Musikzügen, Mandolinenclubs und Radfahrabteilungen eher Sport und Geselligkeit als militärisches Gehabe."
 
Die Chronik der [[Ortsverein Elmshorn|SPD Elmshorn]] berichtet über das Reichsbanner:
: "[[1924]] gegründet, konnte der Ortsvereinsvorsitzende [[H. Arp]] bald eine ansehnliche Zahl überwiegend sozialdemokratischer Arbeiter in das Reichsbanner aufnehmen. Bedeutende Elmshorner Sozialdemokraten der Weimarer Zeit nahmen wichtige Aufgaben im Reichsbanner wahr. Zu nennen sind [[Karl Dreyer]], der Gewerkschaftler, und [[Heinrich Fehrs]], der spätere Reichsbannerführer. Als sich noch später die Auseinandersetzungen zuspitzen sollten, war es für fast alle jungen Sozialdemokraten Ehrensache und Pflicht, sich dieser Schutzorganisation anzuschließen und ihren Teil zu diesem 'Schutzwall der Republik' beizutragen.
 
: In den ersten Jahren [...] verlief die Arbeit des Reichsbanners allerdings noch eher in ruhigen Bahnen. Die Mitglieder trafen sich einmal in der Woche. Es wurden viele Feste, Ausflüge, Unternehmungen vorbereitet und organisiert, an denen die Familien teilnahmen. Zugleich übten sich die Männer im Auftreten bei Versammlungen, im Ordnungsdienst und im Schutzdient. Erst nur mit Armbinden gekennzeichnet, kam [[1925]]/[[1926|26]] eine einheitliche Kleidung hinzu. Grüne Hose, graue Windjacke und die Reichsbanner-Mütze waren die Uniform, in der gemeinsam aufgetreten wurde. Man sollte sich zeigen und stolz darauf sein, für die Republik und die sozialdemokratische Arbeiterbewegung einzustehen.


Auch in Schleswig-Holstein gibt es noch Zeugnisse vom Wirken des Reichsbanners. Das zentrale Verkehrslokal des Kieler Reichsbanners stand in der Lutherstraße Ecke Lüdemannstraße, die spätere Gaststätte "Zauberlehrling". Auch die Gründungsfahne existiert noch und wird bei der [[Kreisverband Kiel|Kieler SPD]] aufbewahrt. Vorsitzender des Reichsbanners im Gau Schleswig-Holstein war während der gesamten Zeit seines Bestehens [[Richard Hansen]] aus Kiel, der [[1933]] auch noch in den Bundesvorstand gewählt wurde. Maßgeblich war am Aufbau der Organisation auch Gaugeschäftsführer [[Karl Meitmann]] beteiligt.<ref>(Helga Kutz-Bauer / [[Holger Martens]]: ''Verfolgung als politische Erfahrung. Hamburger Sozialdemokraten nach 1945 (Hamburg 2013), S. 70</ref>
: Um [[1930]] herum brachen dann harte Zeiten für die 80 Mann des Elmshorner Reichsbanners an. Die Störungen von Versammlungen durch SS und Republikfeinde häuften sich. Es kam zu harten Zusammenstößen. SA-Trupps verprügelten einzelne Sozialdemokraten. In [[Ortsverein Uetersen|Uetersen]] nahm die SA eine zentrale Veranstaltung der Reichbanner-Mitglieder des [[Kreisverband Pinneberg|Kreises Pinneberg]] in der Gaststätte Wegener zum Anlaß, mit einer Fahnenweihe der SA zu provozieren. Es kam zu einer Saalschlacht mit zahlreichen Verletzten.


[[Datei:Fahne Reichsbanner Kiel-Hassee.jpg|280px|thumb|left|Fahne des Reichsbanners Kiel-Hassee]]Die Fahne des [[Ortsverein Hassee|Ortsvereins Kiel-Hassee]] wurde vor einigen Jahren wieder aufgefunden. Sie entspricht - abgesehen von der Inschrift - der Fahne des Kreisverbandes.
: Das Elmshorner Reichsbanner intensivierte seine Agitation und seine Schutztätigkeit im Umland. Es beteiligte sich an zahlreichen Demonstrationen hin bis nach [[Kreisverband Dithmarschen|Dithmarschen]], das damals schon ein 'brauner Bereich' in Schleswig-Holstein war, in dem die Nazis große Erfolge feierten. Alte Reichsbanner-Leute erinnern sich noch an die großen Auseinandersetzungen in Wesselburen und anderen Orten auf der anderen Seite des Kanals. Die Fahrzeuge für diese Aktivitäten stellte [[Hermann Schinkel]] der spätere SPD-Landrat, der ein Fuhrunternehmen betrieb. Redner für das Reichsbanner war [[Karl Dreyer]], Stadverordneter und Gewerkschafter.


In der Chronik der [[Ortsverein Elmshorn|SPD Elmshorn]] heißt es:
: Als sich die Überfälle von SA-Trupps auf Reichsbanner-Leute häuften und die Brutalität in den politischen Auseinandersetzungen zunahm, wurde noch mit dem Aufbau besonderer Schutzformationen (Schufo) als Gegengewicht gegen SA und SS begonnen. Vor allem körperlich kräftige jüngere Offiziere der Polizei, die in großen Teilen in der Republik von Weimar zumal im sozialdemokratisch regierten Preußen, kämpferisch demokratisch eingestellt war, beteiligten sich an der Ausbildung dieser Organisationen [...]"<ref>SPD-Ortsverein Elmshorn: ''120 Jahre SPD Elmshorn. Eine Chronik'' (Elmshorn 1983)</ref>


: "[…] [[1924]] gegründet, konnte der Ortsvereinsvorsiteznde H.Arp bald eine ansehnliche Zahl überwiegend sozialdemokratischer Arbeiter in das Reichsbanner aufnehmen. Bedeutende Elmshorner Sozialdemokraten der Weimarer Zeit nahmen wichtige Aufgaben im Reichsbanner wahr. Zu nennen sind [[Karl Dreyer]], der Gewerkschaftler und [[Heinrich Fehrs]], der spätere Reichsbannerführer. Als sich noch später die Auseinandersetzungen zuspitzen sollten, was es für fast alle jungen Sozialdemokraten Ehrensache und Pflicht, sich dieser Schutzorganisation anzuschließen und ihren Teil zu diesem 'Schutzwall der Republik' beizutragen.
Aus [[Ortsverein Kronshagen|Kronshagen]] erinnert sich [[Günter Widulle]] an die Jugendzeit von [[Karl Mückenheim]] (geb. 1902):
:"Im Jahre [[1923]]<ref>Dies war entweder eine der erwähnten Vorgänger-Organisationen, oder der Schreiber hat sich im Jahr vertan.</ref> wurde bei uns das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, Kameradschaft [[Ortsverein Kronshagen|Kronshagen]]-[[Ortsverein Suchsdorf|Suchsdorf]], gegründet, [[Franz Pichotzki]], Tegelkuhle, war 1. Vorsitzender und [[Johann Mückenheim]], der Vater von [[Karl Mückenheim|Karl]], der Fahnenträger. Nach und nach wuchs die Gruppe auf 120 Mann an, ein eigener Spielmannszug mit Trommlern und Pfeifern sorgte bei weiten Propagandamärschen und Ausflügen für Musik und gute Laune. Unser [[Karl Mückenheim|Karl]] war immer dabei, auch bei den großen Aufmärschen in Hamburg und Berlin. Und wenn dem Vater die Fahne zu schwer wurde, dann übernahm sie der Sohn und trug sie weiter. [...]


: In den ersten Jahren nach der Reichsbanner-Gründung verlief die Arbeit des Reichsbanners allerdings noch eher in ruhigen Bahnen. Die Mitglieder trafen sich einmal in der Woche. Es wurden viele Feste, Ausflüge, Unternehmungen vorbereitet und organisiert, an denen die Familien teilnahmen. Zugleich übten sich die Männer im Auftreten bei Versammlungen, im Ordnungsdienst und im Schutzdient. Erst nur mit Armbinden gekennzeichnet, kam [[1925]]/[[1926|26]] eine einheitliche Kleidung hinzu. Grüne Hose, graue Windjacke und die Reichsbanner-Mütze waren die Uniform, in der gemeinsam aufgetreten wurde. Man sollte sich zeigen und stolz darauf sein, für die Republik und die sozialdemokratische Arbeiterbewegung einzustehen.
: Jeder in Kronshagen wußte, wer zuletzt die Fahne gehabt hatte und so kam eines Tages ein Polizist, um sie einzuziehen. Unser [[Karl Mückenheim|Karl]] behielt die Nerven. Er behauptete, er hätte die Fahne schon längst im Gewerkschaftshaus abgegeben - und der Polizist verzichtete auf Hausdurchsuchung und kam nie wieder [...]." <ref> Günther Widulle: ''Das ist Kronshagener Geschichte'', Kronshagen '''aktuell''', 1/78, S.7</ref>
Die Fahne überstand, in einem Kissen eingenäht, die NS-Zeit. [[1978]] übergab [[Karl Mückenheim]] sie an den [[Ortsverein Kronshagen]], wo sie jetzt im Fraktionszimmer der SPD im Rathaus hängt.


: Um [[1930]] herum brachen dann harte Zeituen für die 80 Mann des Elmshorner Reichbanners an. Die Störungen von Versammlungen durch SS und Republikfeinde häuften sich. Es kam zu harten Zusammenstößen. SA-Trupps verprügelten einzelne Sozialdemokraten. In [[Ortsverein Uetersen|Uetersen]] nahm die SA eine zentrale Veranstaltung der Reichbanner-Mitglieder des [[Kreisverband Pinneberg|Kreises Pinneberg]] in der Gaststätte Wegener zum Anlaß, mit einer Fahnenweihe der SA zu provozieren. Es kam zu einer Saalschlacht mit zahlreichen Verletzten.
[[1927]] wurde der "Kleinkaliber Schützenverein Republik, Ortsverein Kronshagen" gegründet. Vorsitzender war auch hier [[Franz Pichotzki]], [[Karl Mückenheim]] war der Kassierer und [[Hans Nissen]] und [[Eduard Markowski]] waren Revisioren. Das Kassenbuch des Schützenvereins ist im Nachlass von Karl Mückenheim erhalten.


: Das Elmshorner Reichsbanner intensivierte seine Agitation und seine Schutztätigkeit im Umland. Es beteiligte sich an zahlreichen Demonstrationen hin bis nach [[Kreisverband Dithmarschen|Dithmarschen]], das damals schon ein 'brauner Bereich' in Schleswig-Holstein war, in dem die Nazis große Erfolge feierten. Alte Reichsbanner-Leute erinnern sich noch an die großen Auseinandersetzungen in Wesselburen und anderen Orten auf der anderen Seite des Kanals. Die Fahrzeuge für diese Aktivitäten stelle [[Hermann Schinkel]] der spätere SPD-Landrat, der ein Fuhrunternehmen betrieb. Redner für das Reichsbanner war [[Karl Dreyer]], Stadverordneter und Gewerkschafter.
Es gibt andererseits Hinweise, dass auch innerhalb der SPD das Reichsbanner nicht von allen hochgeschätzt wurde. [[Jürgen Weber]] schreibt:
: "Es waren zwar viele prominente Sozialdemokraten nominell auch Mitglieder des Reichsbanners, aber in der Führungsetage dieser Organisation waren sie nicht sichtbar. [Und er zitiert einen alten Genossen:] 'Diejenigen von uns, die weniger Interesse an politischen Debatten hatten und lieber uniformiert durch die Straßen zogen, sind eben beim Reichsbanner gelandet. Für mich war das nichts.' So [[Albert Witte]], Ende der 1920er Jahre Vorsitzender der [[Sozialistische Arbeiterjugend|Kieler Arbeiterjugend]], dem auch noch im hohen Alter von 95 Jahren das Nase-Rümpfen anzusehen war, wenn er über die Genossen beim Reichsbanner sprach."<ref>Weber, Jürgen: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_20/Demokratische_Geschichte_Band_20_Essay_6.pdf Das Reichsbanner im Norden: Ein Bollwerk der Demokratie?]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 20(2010), S. 143</ref>


: Als sich die Überfälle von SA-Trupps auf Reichsbanner-Leute häuften und die Brutalität in den politischen Auseinandersetzungen zunahm, wurde noch mit dem Aufbau besonderer Schutzformationen (Schufo) als Gegengewicht gegen SA und SS begonnen. Vor allem körperlich kräftige jüngere Offiziere der Polizei, die in großen Teilen in der Republik von Weimar zumal im sozialdemokratisch regierten Preußen, kämpferisch demokratisch eingestellt war, beteiligten sich an der Ausbildung dieser Organisationen []"<ref>SPD-Ortsverein Elmshorn: 120 Jahre SPD Elmshorn. Eine Chronik (Elmshorn 1983)</ref>
Wie verbreitet diese Haltung in Schleswig-Holstein war, lässt sich von heute aus schwer sagen. Immerhin gehörten [[Otto Eggerstedt]], [[Richard Hansen]] und [[Karl Meitmann]] zu den führenden SPD-Funktionären der Provinz.


== Eiserne Front ==
=== ''Eiserne Front'' ===
Die Gründung der "Eisernen Front" am [[16. Dezember]] [[1931]] war die Antwort auf die Gründung der "Harzburger Front" der Rechten und auf den Fund der "Boxheimer Dokumente", die die Absichten der Nazis für den Fall, dass sie an die Regierung kämen, deutlich machten. Die Eiserne Front war im Wesentlichen ein Zusammenschluss von Gewerkschaften, SPD, Reichsbanner und Arbeitersportorganisationen unter dem Symbol der drei Pfeile; sie standen für die politische, wirtschaftliche und körperliche Kraft der Arbeiterklasse.<ref>Nach [http://www.reichsbanner.de/rb_geschichte_03.html Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, Bund aktiver Demokraten e.V.], abgerufen 10.8.2014</ref>
[[Datei:SPD Plakat 1932-4.jpg|thumb|right|300px|Wahlplakat der SPD zur Reichstagswahl vom 6. November 1932]]
Die Gründung der ''[https://de.wikipedia.org/wiki/Eiserne_Front Eisernen Front]'' am [[16. Dezember]] [[1931]] war die Antwort auf die Gründung der "Harzburger Front" der Rechten und auf den Fund der "Boxheimer Dokumente", die die Absichten der Nazis für den Fall, dass sie an die Regierung kämen, deutlich machten. Die ''Eiserne Front'' war im Wesentlichen ein Zusammenschluss von Gewerkschaften, SPD, Reichsbanner und Arbeitersportorganisationen unter dem Symbol der drei Pfeile; sie standen für die politische, wirtschaftliche und körperliche Kraft der Arbeiterklasse.<ref>Nach [http://www.reichsbanner.de/rb_geschichte_03.html Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, Bund aktiver Demokraten e.V.], abgerufen 10.8.2014</ref>


In der Chronik der [[Ortsverein Elmshorn|SPD Elmshorn]] heißt es:  
In der Chronik der [[Ortsverein Elmshorn|SPD Elmshorn]] heißt es:  
: "Nicht vergessen werden darf an dieser Stelle, daß Reichsbanner und ''Eiserne Front'' nicht nur gegen die Nazis, sondern auch gegen kommunistische Grupperungen einen harten Stand hatten. Noch heute (Anm.: 1983) wirkt die Verbitterung nach, als Sozialdemokrat auf der Straße von SA und Rotfront-Kämpferbund oder im Betrieb von NSBO, der Betriebsorganisation der Nazis, und der RGO, der Roten Gewerkschaftsorganisation der Kommunisten gleichermaßen attackiert worden zu sein."<ref>SPD-Ortsverein Elmshorn: ''120 Jahre SPD Elmshorn. Eine Chronik'' (Elmshorn 1983)</ref>
Das Ende der Weimarer Republik konnte aber auch die ''Eiserne Front'' nicht mehr verhindern. Zu schlecht ausgestattet war sie und zu aussichtslos der bewaffnete Aufstand nach dem Papen-Staatsstreich [[1932]]. [[Albert Schulz]], Reichbanner-Gauleiter für Lübeck-Mecklenburg und späterer Landesgeschäftsführer der [[Landesverband|SPD Schleswig-Holstein]], erinnert sich:
: "Ein bewaffneter Aufstand von uns würde als Putsch gegen die bestehende Ordnung angesehen werden. Selbst wenn ich bereit war anzunehmen, daß eine Anzahl preußischer Polizeioffiziere mitmachen würde, wie standen die Chancen? Gegen uns standen SA und SS, Stahlhelm, Polizei der nicht-preußischen Länder, soweit sie rechtsgerichtete Regierungen hatten, und schließlich die Reichswehr. Die mangelhafte Bewaffnung des Reichsbanners, die fehlenden technischen Hilfsmittel usw. waren bekannt."<ref>Albert Schulz: ''[http://oops.uni-oldenburg.de/635/1/668.pdf Erinnerungen eines Sozialdemokraten]'', Bibliotheks- und Informationssystem der Carl von Ossietzky-Universität, Oldenburg 2000 (Schriftenreihe des Fritz-Küster-Archivs), ISBN 3814207580</ref>
Für die Kämpfer in Elmshorn war das eine Enttäuschung:
: "Noch deprimierender war für die Reichbanner-Mitglieder dann die von der Führung befohlene Passivität nach dem Papen-Staatsstreich am [[20. Juli]] [[1932]], der mit den politischen Zusammenstößen vom [[13. Juli]] [[1932]] (Anm.: Es war der [[17. Juli]]) in Altona als der [https://de.wikipedia.org/wiki/Altonaer_Blutsonntag Altonaer Blutsonntag] in die Geschichte eingegangen ist. Auch in Elmshorn hatten sich die Reichsbanner-Leute in dieser Nacht des [[20. Juli]] bei [[Fritz Petersen]] im Lokal versammelt, um auf die Einsatzbefehle aus Berlin zu warten. Es mußte doch etwas passieren. Aber nichts geschah. Am nächsten Morgen gingen die versammelten Reichsbanner-Männer resigniert nach Hause. Aus Berlin waren keine Instruktionen gekommen. Ohne Strategie der Gegenwehr nahmen es die Sozialdemokraten und ihre Schutzorganisationen hin, daß das rote Preußen im Staatstreich von rechts übernommen wurde. [[Otto Braun]], der preußische Ministerpräsident zog sich in die Schweiz zurück. [[Carl Severing|Karl Severing]], der preußische Innenminister und 'Liebling' der Arbeiter, ließ sich von seiner eigenen Polizei festnehmen. Die Arbeiterschaft, die kämpfen wollte, hatte eine Führung, die nicht kämpfen wollte und nicht kämpfen konnte. Das Reichsbanner vermochte dann zwar noch bis ins Jahr [[1932]] hinein Massen für die Sozialdemokratie zu mobilisieren, die Offensivkraft der Phase vom Herbst [[1930]] bis zum Sommer [[1932]] aber war gebrochen, auch wenn es in einigen Orten, und dazu zählt [[Ortsverein Elmshorn|Elmshorn]], noch weitere große Aktionen der Arbeiterschaft gegen die Nazis geben sollte."<ref>SPD-Ortsverein Elmshorn: ''120 Jahre SPD Elmshorn. Eine Chronik'' (Elmshorn 1983)</ref>
Durch den Zusammenschluss der Arbeiterorganisationen in der ''Eisernen Front'' wurde der unmittelbare Bezug zur Sozialdemokratie dominant - auch wenn im Gauvorstand ein Sitz für ein Mitglied einer bürgerlichen Partei frei gehalten wurde. Dieser Sitz wurde auch genutzt, aber aus den Organisationen vor Ort traten unter dem Eindruck immer mehr gewalttätiger Auseinandersetzungen vermehrt bürgerliche Mitglieder aus.<ref>Weber, Jürgen: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_20/Demokratische_Geschichte_Band_20_Essay_6.pdf Das Reichsbanner im Norden: Ein Bollwerk der Demokratie?]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 20(2010), S. 130</ref>
Im März [[1933]] wurde das Reichsbanner von den Nazis verboten - Mitglieder von Reichsbanner und ''Eiserner Front'' wurden von diesem Zeitpunkt an systematisch verfolgt, in Konzentrationslager deportiert und zum Teil ermordet, andere flüchteten ins Ausland oder gingen in den [[Widerstand]].
== Heute ==
Das Reichbanner wurde [[1953]] als ''Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, Bund aktiver Demokraten e.V.'' wiedergegründet und existiert bis heute - allerdinge nur mit ca. 300 Mitgliedern.


: "Nicht vergessen werden darf an dieser Stelle, daß Reichsbanner und 'Eiserne Front' nicht nur gegen die Nazis, sondern auch gegen kommunistische Grupperungen einen harten Stand hatten. Noch heute (Amn.: 1983) wirkt die Verbitterung nach, als Sozialdemokrat auf der Straße von SA und Rotfront-Kämpferbund oder im Betrieb von NSBO, der Betriebsorganisation der Nazis, und der RGO, der Roten Gewerkschaftsorganisation der Kommunisten gleichermaßen attackiert worden zu sein.
In Schleswig-Holstein gibt es auch heute noch Zeugnisse vom Wirken des Reichsbanners. Das zentrale Verkehrslokal des Kieler Reichsbanners stand in der Lutherstraße Ecke Lüdemannstraße, die spätere Gaststätte "Zauberlehrling" - heute eine Privatwohnung. Auch die Kieler Gründungsfahne existiert noch und wird bei der [[Kreisverband Kiel|Kieler SPD]] aufbewahrt. Die Fahne des [[Ortsverein Hassee|Ortsvereins Kiel-Hassee]] wurde vor einigen Jahren wieder aufgefunden. Sie entspricht - abgesehen von der Inschrift - der Fahne des Kreisverbandes.


: Noch deprimierender war für die Reichbanner-Mitglieder dann die von der Führung befohlene Passivität nach dem Papen-Staatsstreich am [[20. Juli]] [[1932]], der mit den politischen Zusammenstößen vom [[13. Juli]] [[1932]] (Anm: Es war der [[17. Juli]] [[1932]]) in Altona als der [https://de.wikipedia.org/wiki/Altonaer_Blutsonntag Altonaer Blutsonntag] in die Geschichte eingegangen ist. Auch in Elmshorn hatten sich die Reichsbanner-Leute in dieser Nacht des [[20. Juli]] bei [[Fritz Petersen]] im Lokal versammelt, um auf die Einsatzbefehle aus Berlin zu warten. Es mußte doch etwas passieren. Aber nichts geschah. Am nächsten Morgen gingen die versammelten Reichsbanner-Männer resigniert nach Hause. Aus Berlin waren keine Instruktionen gekommen. Ohne Strategie der Gegenwehr nahmen es die Sozialdemokraten und ihre Schutzorganisationen hin, daß das rote Preußen im Staatstreich von rechts übernommen wurde. [[Otto Braun]], der preußische Ministerpräsident zog sich in die Schweiz zurück. [[Karl Severing]], der preußische Innenminister und 'Liebling' der Arbeiter, ließ sich von seiner eigenen Polizei festnehmen. Die Arbeiterschaft, die kämpfen wollte, hatte eine Führung die nicht kämpfen wollten und nicht kämpfen konnte. Das Reichsbanner vermochte dann zwar noch bis ins Jahr [[1932]] hinein Massen für die Sozialdemokratie zu mobilisieren, die Offensivkraft der Phase vom Herbst [[1930]] bis zum Sommer [[1932]] aber war gebrochen, auch wenn es in einigen Orten und dazu zählt [[Ortsverein Elmshorn|Elmshorn]], noch weitere große Aktionen der Arbeiterschaft gegen die Nazis geben sollte."<ref>SPD-Ortsverein Elmshorn: 120 Jahre SPD Elmshorn. Eine Chronik (Elmshorn 1983)</ref>
== Literatur ==
* Unterlagen des Gauvorstandes wurden zu Beginn des "Dritten Reichs" beschlagnahmt und befinden sich heute im Bestand des Landesarchivs Abt. 384.1<ref>Schreiben 395/2016 des Leitenden Archivdirektors Prof. Dr. Dr. Rainer Hering an den SPD- Landesverband, Ralf Stegner, vom 10. Februar 2016</ref>
* Stokes, Lawrence D.: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_03/Demokratische_Geschichte_Band_03_Essay25.pdf Die Anfänge des Eutiner Reichsbanners (1924-1929/30)]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 3(1988), S. 335-343
* Weber, Jürgen: ''[http://www.beirat-fuer-geschichte.de/fileadmin/pdf/band_20/Demokratische_Geschichte_Band_20_Essay_6.pdf Das Reichsbanner im Norden: Ein Bollwerk der Demokratie?]'', in: ''Demokratische Geschichte'' 20(2010)
* Müller, Kay: ''[https://www.shz.de/20989327 Kämpfer für die Demokratie – Reichsbanner SH reloaded]'', 10. September 2018


== Links ==
== Links ==
* [http://www.reichsbanner.de Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, Bund aktiver Demokraten e.V.]
* [http://www.reichsbanner.de Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, Bund aktiver Demokraten e.V.]
* [http://de.wikipedia.org/wiki/Reichsbanner_Schwarz-Rot-Gold Wikipedia]
* {{Wikipedia}}


== Quellen ==
== Quellen ==
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[[Kategorie:Reichsbanner]]
[[Kategorie:Reichsbanner]]
[[Kategorie:Parteinahe Organisation]]
[[Kategorie:Parteinahe Organisation]]
[[Kategorie:Widerstand]]

Version vom 22. November 2019, 01:23 Uhr

Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold in Heide

Das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, Bund deutscher Kriegsteilnehmer und Republikaner (kurz: "Reichsbanner") war eine Vereinigung zum Schutz der Demokratie in der Weimarer Republik.

Am 22. Februar 1924, dem Geburtstag August Bebels, wurde das Reichsbanner von ehemaligen Frontsoldaten der SPD, der Deutschen Demokratischen Partei und des Zentrums in Magdeburg gegründet. Seine Gründung war eine Reaktion auf die zahlreichen politischen Morde, Putsch- und Aufstandsversuche in den Anfangsjahren der Weimarer Republik. Schnell entwickelte sich das Reichsbanner zu einer Massenorganisation mit - nach eigenen Angaben - mehr als drei Millionen Mitgliedern. In der Praxis wurde es trotz der erklärten Überparteilichkeit überwiegend von Sozialdemokraten bestimmt, die die weitaus meisten Mitglieder stellten.

Ziele

"Es gab für uns nur einen Weg zur Rettung der Republik: uns mit den linken Teilen der demokratischen Partei und des Zentrums zum gemeinsamen Vorgehen zu vereinen. Für die sozialdemokratische Partei wäre es wegen der Staatsgewalt unmöglich gewesen, eine rein parteipolitische militärische Organisation zum Schutz der Republik und der Arbeiterschaft gegen den Faschismus aufzustellen."[1]

Aus diesem Zitat werden die wesentlichen Zielsetzungen des Reichsbanners deutlich: die Republik und die demokratischen Parteien vor ihren Feinden am rechten und linken Rand zu bewahren, den militärisch organisierten Formationen der Rechten (nationalsozialistische SA und monarchistischer Stahlhelm) und Linken (Rotfrontkämpferbund der KPD) etwas Wirksames entgegenzustellen und die republikanisch gesinnte Arbeiterschaft, ggf. auch den einzelnen Arbeiter, vor Angriffen zu schützen.

Schleswig-Holstein

[[Datei:{{#setmainimage:Fahne Reichsbanner Kiel-Hassee.jpg}}|280px|thumb|left|Fahne des Reichsbanners Kiel-Hassee]] Schon vor der Gründung des Reichsbanners gab es in Schleswig-Holstein, wie in vielen anderen Teilen des Reiches, sozialdemokratische und demokratische Schutzformationen. Hier und in Hamburg nannten sie sich "Vereinigung Republik".[2] Bereits wenige Wochen nach der Gründung auf Reichsebene wurde am 24. Mai 1924 auch das Reichsbanner Schleswig-Holstein in Kiel unter der Leitung des ersten Vorsitzenden Richard Hansen und des ersten Gausekretärs Karl 'Jack' Meitmann ins Leben gerufen.[3] Richard Hansen, der noch 1933 auch in den Bundesvorstand gewählt wurde, blieb Vorsitzender bis zum Verbot im selben Jahr.[4] Auch Willy Verdieck gehörte dem Vorstand die gesamte Zeit seines Bestehens an. Auf 'Jack' Meitmann folgten als Gausekretäre Max Schmidt (1926-1930) und Eugen Lechner (1930-1933).

Wie die Lage schon 1924 gesehen wurde, macht das folgende Zitat deutlich:

"Tausende junge Männer sind zu bewaffneten Sturmhaufen formiert unter Führern, die sich rühmen, die Verfassung von Weimar, welche sie mit Feuer und Schwert bekämpfen, nie gelesen zu haben. Ein Ringen um geistige Probleme ist ihnen fremd, des Gebrauchs geistiger Waffen sind sie ungewohnt; sie sind Opfer wüster Demagogen, die schamlosen Missbrauch mit den Begriffen Vaterland und Nation treiben, ihre eigene Schuld und heimliche Ziele hinter schmachvoller Judenhetze verstecken. Wir Republikaner werden nie vergessen, dass Schulter an Schulter mit Katholiken, Protestanten und Freidenkern jüdische Soldaten gekämpft und geblutet haben. [...] Dieser blöde Antisemitismus, der sogar die Seelen der Kinder vergiftet, macht Deutschland nicht nur in der Welt lächerlich, sondern ist innenpolitisch wie außenpolitisch eine Gefahr."[5]

Der Historiker Jürgen Weber schätzt, dass es in Schleswig-Holstein 30.000-40.000 Mitglieder gab:

"Zumindest in unseren Städten war das Reichsbanner die zahlenmäßig größte politische Kampforganisation – um den zeitgenössischen Begriff einmal zu benutzen – bis die nationalsozialistische SA auch in unserem Land immer größeren Zulauf bekam und aus dem ländlichen Raum heraus auch in den Städten immer mehr Fuß fasste."[6]
Tag der Republik am 3./4. Juli 1926 in Kiel
Programm der Feierlichkeiten
Skizze aus dem Programmheft

Zum Thema Pazifismus und Wehrhaftigkeit schreibt er:

"Gerade in der SPD, die in der Weimarer Republik eine schwierige Debatte zur Wehrfrage führte, war das Verhältnis zu einem politischen Kampfverband wie dem Reichsbanner durchaus ambivalent. [...] In der praktischen Arbeit des Reichsbanners waren durchaus paramilitärische Komponenten vorhanden. [...] So regte zwar der Gauvorstand schon 1926 die Bildung von Kleinkaliber(KK)-Schießsport-Vereinen an. Und in Flensburg bauten Reichsbannerleute einen Schießstand in Sophieminde und gründeten den KK-Schützenverein "Republik". Aber das war und blieb neben den Musikzügen, Mandolinenclubs und Radfahrabteilungen eher Sport und Geselligkeit als militärisches Gehabe."

Die Chronik der SPD Elmshorn berichtet über das Reichsbanner:

"1924 gegründet, konnte der Ortsvereinsvorsitzende H. Arp bald eine ansehnliche Zahl überwiegend sozialdemokratischer Arbeiter in das Reichsbanner aufnehmen. Bedeutende Elmshorner Sozialdemokraten der Weimarer Zeit nahmen wichtige Aufgaben im Reichsbanner wahr. Zu nennen sind Karl Dreyer, der Gewerkschaftler, und Heinrich Fehrs, der spätere Reichsbannerführer. Als sich noch später die Auseinandersetzungen zuspitzen sollten, war es für fast alle jungen Sozialdemokraten Ehrensache und Pflicht, sich dieser Schutzorganisation anzuschließen und ihren Teil zu diesem 'Schutzwall der Republik' beizutragen.
In den ersten Jahren [...] verlief die Arbeit des Reichsbanners allerdings noch eher in ruhigen Bahnen. Die Mitglieder trafen sich einmal in der Woche. Es wurden viele Feste, Ausflüge, Unternehmungen vorbereitet und organisiert, an denen die Familien teilnahmen. Zugleich übten sich die Männer im Auftreten bei Versammlungen, im Ordnungsdienst und im Schutzdient. Erst nur mit Armbinden gekennzeichnet, kam 1925/26 eine einheitliche Kleidung hinzu. Grüne Hose, graue Windjacke und die Reichsbanner-Mütze waren die Uniform, in der gemeinsam aufgetreten wurde. Man sollte sich zeigen und stolz darauf sein, für die Republik und die sozialdemokratische Arbeiterbewegung einzustehen.
Um 1930 herum brachen dann harte Zeiten für die 80 Mann des Elmshorner Reichsbanners an. Die Störungen von Versammlungen durch SS und Republikfeinde häuften sich. Es kam zu harten Zusammenstößen. SA-Trupps verprügelten einzelne Sozialdemokraten. In Uetersen nahm die SA eine zentrale Veranstaltung der Reichbanner-Mitglieder des Kreises Pinneberg in der Gaststätte Wegener zum Anlaß, mit einer Fahnenweihe der SA zu provozieren. Es kam zu einer Saalschlacht mit zahlreichen Verletzten.
Das Elmshorner Reichsbanner intensivierte seine Agitation und seine Schutztätigkeit im Umland. Es beteiligte sich an zahlreichen Demonstrationen hin bis nach Dithmarschen, das damals schon ein 'brauner Bereich' in Schleswig-Holstein war, in dem die Nazis große Erfolge feierten. Alte Reichsbanner-Leute erinnern sich noch an die großen Auseinandersetzungen in Wesselburen und anderen Orten auf der anderen Seite des Kanals. Die Fahrzeuge für diese Aktivitäten stellte Hermann Schinkel der spätere SPD-Landrat, der ein Fuhrunternehmen betrieb. Redner für das Reichsbanner war Karl Dreyer, Stadverordneter und Gewerkschafter.
Als sich die Überfälle von SA-Trupps auf Reichsbanner-Leute häuften und die Brutalität in den politischen Auseinandersetzungen zunahm, wurde noch mit dem Aufbau besonderer Schutzformationen (Schufo) als Gegengewicht gegen SA und SS begonnen. Vor allem körperlich kräftige jüngere Offiziere der Polizei, die in großen Teilen in der Republik von Weimar zumal im sozialdemokratisch regierten Preußen, kämpferisch demokratisch eingestellt war, beteiligten sich an der Ausbildung dieser Organisationen [...]"[7]

Aus Kronshagen erinnert sich Günter Widulle an die Jugendzeit von Karl Mückenheim (geb. 1902):

"Im Jahre 1923[8] wurde bei uns das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, Kameradschaft Kronshagen-Suchsdorf, gegründet, Franz Pichotzki, Tegelkuhle, war 1. Vorsitzender und Johann Mückenheim, der Vater von Karl, der Fahnenträger. Nach und nach wuchs die Gruppe auf 120 Mann an, ein eigener Spielmannszug mit Trommlern und Pfeifern sorgte bei weiten Propagandamärschen und Ausflügen für Musik und gute Laune. Unser Karl war immer dabei, auch bei den großen Aufmärschen in Hamburg und Berlin. Und wenn dem Vater die Fahne zu schwer wurde, dann übernahm sie der Sohn und trug sie weiter. [...]
Jeder in Kronshagen wußte, wer zuletzt die Fahne gehabt hatte und so kam eines Tages ein Polizist, um sie einzuziehen. Unser Karl behielt die Nerven. Er behauptete, er hätte die Fahne schon längst im Gewerkschaftshaus abgegeben - und der Polizist verzichtete auf Hausdurchsuchung und kam nie wieder [...]." [9]

Die Fahne überstand, in einem Kissen eingenäht, die NS-Zeit. 1978 übergab Karl Mückenheim sie an den Ortsverein Kronshagen, wo sie jetzt im Fraktionszimmer der SPD im Rathaus hängt.

1927 wurde der "Kleinkaliber Schützenverein Republik, Ortsverein Kronshagen" gegründet. Vorsitzender war auch hier Franz Pichotzki, Karl Mückenheim war der Kassierer und Hans Nissen und Eduard Markowski waren Revisioren. Das Kassenbuch des Schützenvereins ist im Nachlass von Karl Mückenheim erhalten.

Es gibt andererseits Hinweise, dass auch innerhalb der SPD das Reichsbanner nicht von allen hochgeschätzt wurde. Jürgen Weber schreibt:

"Es waren zwar viele prominente Sozialdemokraten nominell auch Mitglieder des Reichsbanners, aber in der Führungsetage dieser Organisation waren sie nicht sichtbar. [Und er zitiert einen alten Genossen:] 'Diejenigen von uns, die weniger Interesse an politischen Debatten hatten und lieber uniformiert durch die Straßen zogen, sind eben beim Reichsbanner gelandet. Für mich war das nichts.' So Albert Witte, Ende der 1920er Jahre Vorsitzender der Kieler Arbeiterjugend, dem auch noch im hohen Alter von 95 Jahren das Nase-Rümpfen anzusehen war, wenn er über die Genossen beim Reichsbanner sprach."[10]

Wie verbreitet diese Haltung in Schleswig-Holstein war, lässt sich von heute aus schwer sagen. Immerhin gehörten Otto Eggerstedt, Richard Hansen und Karl Meitmann zu den führenden SPD-Funktionären der Provinz.

Eiserne Front

Wahlplakat der SPD zur Reichstagswahl vom 6. November 1932

Die Gründung der Eisernen Front am 16. Dezember 1931 war die Antwort auf die Gründung der "Harzburger Front" der Rechten und auf den Fund der "Boxheimer Dokumente", die die Absichten der Nazis für den Fall, dass sie an die Regierung kämen, deutlich machten. Die Eiserne Front war im Wesentlichen ein Zusammenschluss von Gewerkschaften, SPD, Reichsbanner und Arbeitersportorganisationen unter dem Symbol der drei Pfeile; sie standen für die politische, wirtschaftliche und körperliche Kraft der Arbeiterklasse.[11]

In der Chronik der SPD Elmshorn heißt es:

"Nicht vergessen werden darf an dieser Stelle, daß Reichsbanner und Eiserne Front nicht nur gegen die Nazis, sondern auch gegen kommunistische Grupperungen einen harten Stand hatten. Noch heute (Anm.: 1983) wirkt die Verbitterung nach, als Sozialdemokrat auf der Straße von SA und Rotfront-Kämpferbund oder im Betrieb von NSBO, der Betriebsorganisation der Nazis, und der RGO, der Roten Gewerkschaftsorganisation der Kommunisten gleichermaßen attackiert worden zu sein."[12]

Das Ende der Weimarer Republik konnte aber auch die Eiserne Front nicht mehr verhindern. Zu schlecht ausgestattet war sie und zu aussichtslos der bewaffnete Aufstand nach dem Papen-Staatsstreich 1932. Albert Schulz, Reichbanner-Gauleiter für Lübeck-Mecklenburg und späterer Landesgeschäftsführer der SPD Schleswig-Holstein, erinnert sich:

"Ein bewaffneter Aufstand von uns würde als Putsch gegen die bestehende Ordnung angesehen werden. Selbst wenn ich bereit war anzunehmen, daß eine Anzahl preußischer Polizeioffiziere mitmachen würde, wie standen die Chancen? Gegen uns standen SA und SS, Stahlhelm, Polizei der nicht-preußischen Länder, soweit sie rechtsgerichtete Regierungen hatten, und schließlich die Reichswehr. Die mangelhafte Bewaffnung des Reichsbanners, die fehlenden technischen Hilfsmittel usw. waren bekannt."[13]

Für die Kämpfer in Elmshorn war das eine Enttäuschung:

"Noch deprimierender war für die Reichbanner-Mitglieder dann die von der Führung befohlene Passivität nach dem Papen-Staatsstreich am 20. Juli 1932, der mit den politischen Zusammenstößen vom 13. Juli 1932 (Anm.: Es war der 17. Juli) in Altona als der Altonaer Blutsonntag in die Geschichte eingegangen ist. Auch in Elmshorn hatten sich die Reichsbanner-Leute in dieser Nacht des 20. Juli bei Fritz Petersen im Lokal versammelt, um auf die Einsatzbefehle aus Berlin zu warten. Es mußte doch etwas passieren. Aber nichts geschah. Am nächsten Morgen gingen die versammelten Reichsbanner-Männer resigniert nach Hause. Aus Berlin waren keine Instruktionen gekommen. Ohne Strategie der Gegenwehr nahmen es die Sozialdemokraten und ihre Schutzorganisationen hin, daß das rote Preußen im Staatstreich von rechts übernommen wurde. Otto Braun, der preußische Ministerpräsident zog sich in die Schweiz zurück. Karl Severing, der preußische Innenminister und 'Liebling' der Arbeiter, ließ sich von seiner eigenen Polizei festnehmen. Die Arbeiterschaft, die kämpfen wollte, hatte eine Führung, die nicht kämpfen wollte und nicht kämpfen konnte. Das Reichsbanner vermochte dann zwar noch bis ins Jahr 1932 hinein Massen für die Sozialdemokratie zu mobilisieren, die Offensivkraft der Phase vom Herbst 1930 bis zum Sommer 1932 aber war gebrochen, auch wenn es in einigen Orten, und dazu zählt Elmshorn, noch weitere große Aktionen der Arbeiterschaft gegen die Nazis geben sollte."[14]

Durch den Zusammenschluss der Arbeiterorganisationen in der Eisernen Front wurde der unmittelbare Bezug zur Sozialdemokratie dominant - auch wenn im Gauvorstand ein Sitz für ein Mitglied einer bürgerlichen Partei frei gehalten wurde. Dieser Sitz wurde auch genutzt, aber aus den Organisationen vor Ort traten unter dem Eindruck immer mehr gewalttätiger Auseinandersetzungen vermehrt bürgerliche Mitglieder aus.[15]

Im März 1933 wurde das Reichsbanner von den Nazis verboten - Mitglieder von Reichsbanner und Eiserner Front wurden von diesem Zeitpunkt an systematisch verfolgt, in Konzentrationslager deportiert und zum Teil ermordet, andere flüchteten ins Ausland oder gingen in den Widerstand.

Heute

Das Reichbanner wurde 1953 als Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, Bund aktiver Demokraten e.V. wiedergegründet und existiert bis heute - allerdinge nur mit ca. 300 Mitgliedern.

In Schleswig-Holstein gibt es auch heute noch Zeugnisse vom Wirken des Reichsbanners. Das zentrale Verkehrslokal des Kieler Reichsbanners stand in der Lutherstraße Ecke Lüdemannstraße, die spätere Gaststätte "Zauberlehrling" - heute eine Privatwohnung. Auch die Kieler Gründungsfahne existiert noch und wird bei der Kieler SPD aufbewahrt. Die Fahne des Ortsvereins Kiel-Hassee wurde vor einigen Jahren wieder aufgefunden. Sie entspricht - abgesehen von der Inschrift - der Fahne des Kreisverbandes.

Literatur

Links

Quellen

  1. Karl Höltermann, 2. Bundesvorsitzender des Reichsbanners, 1926 auf einer Tagung antifaschistischer Verbände in Wien, zit. in Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, Bund aktiver Demokraten e.V., abgerufen 10.8.2014
  2. Brejora, Sascha: Gewalt für die Demokratie? Die Kampfverbände von SPD und SDAP (1932-1934) im Vergleich. Magisterarbeit (GRIN Verlag 2008), Auflage: 1
  3. Weber, Jürgen: Das Reichsbanner im Norden: Ein Bollwerk der Demokratie?, in: Demokratische Geschichte 20(2010), S. 130 f.
  4. (Helga Kutz-Bauer / Holger Martens: Verfolgung als politische Erfahrung. Hamburger Sozialdemokraten nach 1945 (Hamburg 2013), S. 70
  5. Zit. in Kurt Hamer u.a. (Hrsg.): Vergessen und verdrängt. Arbeiterbewegung und Nationalsozialismus in den Kreisen Rendsburg und Eckernförde (Eckernförde 1985), S. 84
  6. Weber, Jürgen: Das Reichsbanner im Norden: Ein Bollwerk der Demokratie?, in: Demokratische Geschichte 20(2010)
  7. SPD-Ortsverein Elmshorn: 120 Jahre SPD Elmshorn. Eine Chronik (Elmshorn 1983)
  8. Dies war entweder eine der erwähnten Vorgänger-Organisationen, oder der Schreiber hat sich im Jahr vertan.
  9. Günther Widulle: Das ist Kronshagener Geschichte, Kronshagen aktuell, 1/78, S.7
  10. Weber, Jürgen: Das Reichsbanner im Norden: Ein Bollwerk der Demokratie?, in: Demokratische Geschichte 20(2010), S. 143
  11. Nach Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, Bund aktiver Demokraten e.V., abgerufen 10.8.2014
  12. SPD-Ortsverein Elmshorn: 120 Jahre SPD Elmshorn. Eine Chronik (Elmshorn 1983)
  13. Albert Schulz: Erinnerungen eines Sozialdemokraten, Bibliotheks- und Informationssystem der Carl von Ossietzky-Universität, Oldenburg 2000 (Schriftenreihe des Fritz-Küster-Archivs), ISBN 3814207580
  14. SPD-Ortsverein Elmshorn: 120 Jahre SPD Elmshorn. Eine Chronik (Elmshorn 1983)
  15. Weber, Jürgen: Das Reichsbanner im Norden: Ein Bollwerk der Demokratie?, in: Demokratische Geschichte 20(2010), S. 130
  16. Schreiben 395/2016 des Leitenden Archivdirektors Prof. Dr. Dr. Rainer Hering an den SPD- Landesverband, Ralf Stegner, vom 10. Februar 2016