Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold

Aus SPD Geschichtswerkstatt

Das Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, Bund deutscher Kriegsteilnehmer und Republikaner wurde von ehemaligen Frontsoldaten der SPD, der Deutschen Demokratischen Partei und des Zentrums am 22. Februar 1924, dem Geburtstag August Bebels, in Magdeburg gegründet. Seine Gründung war eine Reaktion auf die zahlreichen politischen Morde, Putsch- und Aufstandsversuche in den Anfangsjahren der Weimarer Republik. Schnell entwickelte sich das "Reichsbanner" zu einer Massenorganisation mit - nach eigenen Angaben - mehr als drei Millionen Mitgliedern. In der Praxis wurde es trotz der erklärten Überparteilichkeit überwiegend von Sozialdemokraten bestimmt, die die weitaus meisten Mitglieder stellten.

Auch in Schleswig-Holstein gibt es noch Zeugnisse vom Wirken des Reichsbanners. Sein zentrales Verkehrslokal in Kiel stand in der Lutherstraße Ecke Lüdemannstraße, die spätere Gaststätte "Zauberlehrling". Es soll auch noch eine Gründungsfahne existieren.

Schon vor der Gründung des Reichsbanners gab es in Schleswig-Holstein, wie in vielen anderen Teilen des Reichs, sozialdemokratische und demokratische Schutzformationen. Hier und Hamburg nannte sie sich "Vereinigung Republik".[1]

Ziele

"Es gab für uns nur einen Weg zur Rettung der Republik: uns mit den linken Teilen der demokratischen Partei und des Zentrums zum gemeinsamen Vorgehen zu vereinen. Für die sozialdemokratische Partei wäre es wegen der Staatsgewalt unmöglich gewesen, eine rein parteipolitische militärische Organisation zum Schutz der Republik und der Arbeiterschaft gegen den Faschismus aufzustellen."[2]

Aus diesem Zitat werden die wesentlichen Zielsetzungen des Reichsbanners deutlich: die Republik vor ihren Feinden am rechten und linken Rand zu retten, den militärisch organisierten Formationen der Rechten (der nationalsozialistischen SA und dem "Stahlhelm") und der Linken (dem "Rotfrontkämpferbund" der KPD) etwas Wirksames entgegenzustellen und die republikanisch gesinnte Arbeiterschaft, ggf. auch den einzelnen Arbeiter, vor Angriffen zu schützen.

Eiserne Front

Die Gründung der "Eisernen Front" am 16. Dezember 1931 war die Antwort auf die Gründung der "Harzburger Front" der Rechten und auf den Fund der "Boxheimer Dokumente", die die Absichten der Nazis für den Fall, dass sie an die Regierung kämen, deutlich machten. Die Eiserne Front war im Wesentlichen ein Zusammenschluss von Gewerkschaften, SPD, Reichsbanner und Arbeitersportorganisationen unter dem Symbol der drei Pfeile; sie standen für die politische, wirtschaftliche und körperliche Kraft der Arbeiterklasse.[3]

Links

Quellen

  1. Brejora, Sascha: Gewalt für die Demokratie? Die Kampfverbände von SPD und SDAP (1932-1934) im Vergleich Magisterarbeit, GRIN Verlag; Auflage: 1 (10. April 2008)
  2. Karl Höltermann, 2. Bundesvorsitzender des Reichsbanners, 1926 auf einer Tagung antifaschistischer Verbände in Wien, zit. in Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, Bund aktiver Demokraten e.V.
  3. Nach Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold, Bund aktiver Demokraten e.V.