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'''Rudolf Lüdemann''', *[[1885]] in Billwärder, †[[20. April]] [[1943]]; Tischler. Mitglieder der SPD seit [[1905]].
'''Rudolf Lüdemann''', *[[1885]] in Billwärder, †[[20. April]] [[1943]]; Tischler, Beamter. Mitglieder der SPD seit [[1905]].


== Leben & Beruf ==
== Leben & Beruf ==

Version vom 25. Juni 2018, 15:33 Uhr

Rudolf Lüdemann
Rudolf Lüdemann
Rudolf Lüdemann
Geboren: 29. März 1885
Gestorben: 20. April 1943

Rudolf Lüdemann, *1885 in Billwärder, †20. April 1943; Tischler, Beamter. Mitglieder der SPD seit 1905.

Leben & Beruf

Rudolf Lüdemann wächst bei Pflegeeltern in Billwerder und Schiffbek auf – als typisches Arbeiterkind. Nach seiner Konfirmation beginnt er am 17. April 1900 seine Lehre als Tischler. Bestimmend für seinen weiteren Lebensweg, so schreibt es sein Sohn in seinen Aufzeichnungen, ist, dass er Anschluss an die Arbeiterbewegung findet, die in Schiffbek sehr stark vertreten ist. 1905 tritt er in die SPD ein, 1909 wird Lüdemann Leiter des „Jugendbundes“. Hier lernt er seine spätere Ehefrau Frida Giersdorf kennen, mit der er drei Kinder bekommt.

Bildung war seit der Gründung der SPD immer eines ihrer Kernthemen, "Aufstieg durch Bildung" spielte auch im Leben Lüdemanns eine wichtige Rolle. Er nutzte Fortbildungsangebote der Partei und seiner Gewerkschaft, förderte das Volkshochschulwesen. Er gründet Arbeiterbibliotheken und Erwachsenenbildungsstätten – daraus entwickelte sich um 1918 der erste Kreisverband der Volkshochschulen im Kreis Stormarn.

Er lebte im Haus "Am Pulverhof 46" in Rahlstedt, das vor dem Groß-Hamburg-Gesetz von 1937 noch ein Teil des Kreises Stormarn war.

Partei & Politik

1918 war das Jahr, in dem Rudolf Lüdemann – gewählt vom Arbeiter- und Soldatenrat – als Beigeordneter des Landrates "die Kreisverwaltung mit neuem Geiste durchdringen" wollte. Er wurde Kreistagsabgeordneter und Mitglied des Kreisausschusses. Er gab seinen Beruf als Tischler auf, nachdem ihm im Oktober 1919 hauptberuflich die Leitung des neuen Arbeitsames und des neuen Wohnungsamtes und im September 1920 zudem die Leitung des Wohlfahrtsamtes übertragen wird. Er erreicht den Beamtenstatus. Er ist der zweite Mann nach dem Landrat und in gewisser Weise – durch die Verknüpfung seiner vielen Ämter – auch sein eigener Vorgesetzter.

Doch 1933 ergreifen die Nationalsozialisten sich die Macht in Deutschland, in Stormarn setzen sie den Landrat Constantin Bock von Wülfingen ein. Dieser entlässt den Sozialdemokraten Rudolf Lüdemann. Es sei nicht gewährleistet, dass dieser die Regierung Hitler unterstütze. Die SA "verhört" Lüdemann, er wird in "Schutzhaft" genommen - das hinterlässt Spuren. Rudolf Lüdemann verbringt viel Zeit im Krankenhaus und in Kureinrichtungen. Gesellige Kontakte und Unterhaltung meidet er, zu Scherzen und Lachen ist er nicht mehr aufgelegt. Sein Haus muss er verkaufen, um seine Familie ernähren zu können. Er versucht, seine Familie als Versicherungsvertreter über Wasser zu halten.

1943 stirbt Lüdemann mit 58 Jahren. Seine Frau Frida lässt die Worte "gütig, treu, selbstlos" auf seinen Grabstein meißeln.

Würdigungen

Im Herbst 2010 wurde auf Initiative des Hamburger SPD-Bürgerschaftsabgeordneten Ole Thorben Buschhüter in Rahlstedt ein Stolperstein zum Gedenken an Rudolf Lüdemann verlegt.[1]

Links

Quellen