Siegfried Schmidt

Aus SPD Geschichtswerkstatt
Siegfried Schmidt
Siegfried Schmidt
Siegfried Schmidt
Geboren: 20. November 1937
Gestorben: 4. April 2014

Siegfried Schmidt, * 20. November 1937 in Gernsbach/Schwarzwald, † 4. April 2014 in Kiel; Bauschlosser und Kunstschmied. Bis zum Eintritt in den Ruhestand war er im Marinearsenal Kiel tätig, zuletzt als Vorsitzender des Personalrats. Verheiratet mit Eva Schmidt, mit der er zwei Kinder hatte.

Partei

Kommunalpolitik

  • 1965-19?? Bürgerliches Mitglied im Bauausschuss der Ratsversammlung
  • 1982-2003 Mitglied im Ortsbeirat Russee-Hammer
  • 2008-2013 Mitglied im Ortsbeirat Russee/Hammer/Demühlen
  • Mitglied im Kieler Seniorenbeirat

Sonstiges

  • 1974-2014 Vorsitzender der Siedlergemeinschaft Hammer-Russee-Demühlen
  • 1986-2012 Kreisvorsitzender des Deutschen Siedlerbundes, später Verband Wohneigentum
  • Aktives Mitglied im Männergesangverein Kroog
  • Ein Wunsch, der ihm nicht mehr erfüllt wurde, war ein "Treffpunkt im Stadtteil, in dem kleinere Versammlungen durchgeführt werden können". Er hoffte dafür auf die Neugestaltung des Hofes Hammer.[1]

Ehrungen

Siegfried Schmidt wurde mehrfach für seine langjährige Parteizugehörigkeit geehrt. Das Foto zeigt ihn (links) 2006 mit dem Kreisvorsitzenden Rolf Fischer beim Empfang der Urkunde für 40jährige Mitgliedschaft.

Am 31. März 2011, dem Tag seines Ausscheidens aus dem OV-Vorstand, ernannte ihn der OV Russee-Hammer zum Ehrenvorsitzenden; am selben Tag wurde er vom Landesvorsitzenden Ralf Stegner mit der Schleswig-Holstein Medaille ausgezeichnet und erhielt einen Ehrenbrief des Parteivorsitzenden Sigmar Gabriel.[2]

Der OV-Vorstand überreichte ihm zu diesem Anlass ein kleines Buch aus speziell verfassten Beiträgen und Abbildungen maßgeblicher Weggefährten[3]. Darin schrieb Eckehard Raupach:

"Du kannst in alten Büchern nachlesen: 1288 wurde erstmals Hamere erwähnt. Ein großzügiger Landesherr (wann gab es großzügige Landesherren?) übergab 1667 den Hof Hammer der Stadt Kiel als Exklave; die gab ihn in Erbpacht, erwarb ihn 1918 zurück, um hier eine Siedlung zu bauen.
Ich glaube den alten Büchern nicht. Es wird anders gewesen sein: eine Gruppe süddeutscher Soldaten kämpfte sich nach Norden, und ihr Anführer Siegfried Schmidt erbaute in Hammer eine Siedlung. Seitdem ist Siegfried Schmidt Siedlerfürst und heißt Siegfried Schmidt-Hammer.
Persönlich habe ich Schmidt-Hammer in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts im vorigen Jahrtausend kennengelernt. Wir waren Nachbarn: Ich war Vorsitzender der SPD Hassee-Süd und er war Fürst von Hammer. Natürlich war er auch Vorsitzender der SPD und der Siedler. Und wo er formal nicht Vorsitzender war, war er eigentlich Vorsitzender.
Ein Fürst muß herrschen; er muß streng sein können. Jeder weiß: manchmal ist mit Siegfried nicht zu spaßen. Aber er kann auch anders. Du hättest ihn einmal erleben sollen, wenn er im Parteibüro stand und von Ilse Sade oder [Hilde Hinz]] einen Text getippt haben wollte (sie sollten das für niemanden machen). Was strahlten Siegfrieds Augen, was war er für ein Charmeur. Und selbst als er den Text schon fertig getippt in der Hand hatte, war er der netteste Junge der Welt.
Schon denkbar, dass Hammer nicht der Ortsverein mit den meisten Veranstaltungen war. Aber wenn es darauf ankam, war Siegfried mit seinen Sozialdemokraten da: wo sonst gab es bei den Wahlen satte sechzig Prozent? Siegfried Schmidt-Hammer, der Hochprozentige.
Wenn Du mehr über Hammer wissen willst: Du kannst Bücher und Aufsätze lesen. Wenn Du schlau bist, bittest Du Siegfried Schmidt-Hammer, mit Dir einen Spaziergang durch Hammer zu machen, einen langsamen und ausführlichen Spaziergang. Danach bist Du nicht mehr schlau, Du bis klug. Das ist ein Hammer, nicht?"[4]

Stimmen

"Siegfried Schmidt gehörte zu denen, die nie an sich und immer an andere dachten. Er war die Stimme der kleinen Leute, derer, die nicht auf der Sonnenseite des Lebens stehen. Und oft genug ihr verlängerter Arm. Auf der Baustelle die Schubkarre zu schieben und danach über Finanzierungen [zu] brüten, rein ehrenamtlich selbstredend, so etwas machte [er], ohne dafür großen Dank zu erwarten. [...] Über das Modell der Gruppenselbsthilfe, bei dem fehlendes Kapital durch organisierte Eigenleistung ersetzt wird, verhalf [er] in Kiel mehr als 160 Familien zu den eigenen vier Wänden. [Er hat] mit seinen Leistungen und seiner konsequenten Haltung 'Maßstäbe gesetzt'."[5]

"Ich habe in der SPD viele Politiker kennen gelernt. Siegfried Schmidt war ein Mensch." [6]

Links

Quellen

  1. Kiel lokal: Siedlerchef lässt Jüngere ran, abgerufen 1.12.2014
  2. Unser Russee, Juni 2011, S. 1 ff.
  3. So Vorsitzender Frank Hornschu in einem Schreiben an diese vom Januar 2011.
  4. Beitrag von Eckehard Raupach, handschriftlich aus dem Nachlass.
  5. Nachruf: Er war ein großer Siedler, Kieler Nachrichten, 7.4.2014
  6. Kommentar von Rolf Selzer auf der Homepage des OV Russee-Hammer am 10.4.2014