Sozialdemokratische Arbeiterpartei: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Goldener Löwe.jpg|miniatur|Der 'Goldene Löwe' in Eisenach, einer der beiden Tagungsorte des Gründungsparteitages der SDAP, heute eine nationale Gedenkstätte]]Die '''Sozialdemokratische Arbeiterpartei (SDAP)''' wurde am [[8. August]] [[1869]] in Eisenach gegründet. [[August Bebel]], [[Wilhelm Liebknecht]] und andere Sozialisten, die nicht [[Ferdinand Lassalle]] gefolgt waren, gehörten zu den Initiatoren.
[[Datei:Goldener Löwe.jpg|miniatur|Der 'Goldene Löwe' in Eisenach, einer der beiden Tagungsorte des Gründungsparteitages der SDAP, heute eine nationale Gedenkstätte]]Die '''Sozialdemokratische Arbeiterpartei (SDAP)''' wurde am [[8. August]] [[1869]] in Eisenach gegründet. [[August Bebel]], [[Wilhelm Liebknecht]] und andere Sozialisten, die nicht [[Ferdinand Lassalle]] gefolgt waren, gehörten zu den Initiatoren.
: "[...] die SDAP ist die Gegenorganisation zum autokratisch geführten [[Allgemeiner Deutscher Arbeiterverein|Allgemeinen Deutschen Arbeiter Verein (ADAV)]], den [[Ferdinand Lassalle]] [[1863]] gegründet hatte. Seit seinem frühen Tod wird der Arbeiterführer dort kultisch verehrt, was viele Sozialdemokraten aus dem ADAV treibt. Hinzu kommt die starke Stellung des Vorsitzenden, und die mangelnde innerparteiliche Demokratie."<ref>Horsmann, Thomas: ''[https://www.vorwaerts.de/artikel/gruendung-sdap-150-jahren-zweite-arbeiterpartei-entstand Gründung der SDAP: Warum vor 150 Jahren eine zweite Arbeiterpartei entstand]'' bei: vorwaerts.de, 8. August 2019</ref>


Im Eisenacher Programm der SDAP wurde die Abschaffung der Klassenherrschaft und die Errichtung des "freien Volksstaates" gefordert. Die Partei war demokratisch von unten nach oben aufgebaut und verurteilte die autoritäre Organisation des [[ADAV]]. Der ADAV aber vermittelte den Menschen "dritter Klasse" die Möglichkeit der Identifikation mit der politischen Arbeit. Der Stimmzettel war für diese Menschen, die täglich 12-16 Stunden arbeiteten und bei geringen Löhnen mit mangelhaftem Arbeitsschutz in unwürdigen Wohnverhältnissen lebten, eine Hoffnung.
Im Eisenacher Programm der SDAP wurde die Abschaffung der Klassenherrschaft und die Errichtung des "freien Volksstaates" gefordert. Die Partei war demokratisch von unten nach oben aufgebaut und verurteilte die autoritäre Organisation des [[ADAV]]. Der ADAV aber vermittelte den Menschen "dritter Klasse" die Möglichkeit der Identifikation mit der politischen Arbeit. Der Stimmzettel war für diese Menschen, die täglich 12-16 Stunden arbeiteten und bei geringen Löhnen mit mangelhaftem Arbeitsschutz in unwürdigen Wohnverhältnissen lebten, eine Hoffnung.
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* [[Übersicht der Parteien der Arbeiterbewegung]]
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== Links ==
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* Vorwärts: [https://www.vorwaerts.de/artikel/gruendung-sdap-150-jahren-zweite-arbeiterpartei-entstand Gründung der SDAP: Warum vor 150 Jahren eine zweite Arbeiterpartei entstand]
* Wikipedia: [https://de.wikipedia.org/wiki/Sozialdemokratische_Arbeiterpartei_%28Deutschland%29 Sozialdemokratische Arbeiterpartei]
* Wikipedia: [https://de.wikipedia.org/wiki/Sozialdemokratische_Arbeiterpartei_%28Deutschland%29 Sozialdemokratische Arbeiterpartei]
* Homepage [http://www.Goldener-Loewe-Eisenach.de/ Gedenkstätte Goldener Löwe]
* Homepage [http://www.Goldener-Loewe-Eisenach.de/ Gedenkstätte Goldener Löwe]

Version vom 25. Februar 2020, 14:08 Uhr

Der 'Goldene Löwe' in Eisenach, einer der beiden Tagungsorte des Gründungsparteitages der SDAP, heute eine nationale Gedenkstätte

Die Sozialdemokratische Arbeiterpartei (SDAP) wurde am 8. August 1869 in Eisenach gegründet. August Bebel, Wilhelm Liebknecht und andere Sozialisten, die nicht Ferdinand Lassalle gefolgt waren, gehörten zu den Initiatoren.

"[...] die SDAP ist die Gegenorganisation zum autokratisch geführten Allgemeinen Deutschen Arbeiter Verein (ADAV), den Ferdinand Lassalle 1863 gegründet hatte. Seit seinem frühen Tod wird der Arbeiterführer dort kultisch verehrt, was viele Sozialdemokraten aus dem ADAV treibt. Hinzu kommt die starke Stellung des Vorsitzenden, und die mangelnde innerparteiliche Demokratie."[1]

Im Eisenacher Programm der SDAP wurde die Abschaffung der Klassenherrschaft und die Errichtung des "freien Volksstaates" gefordert. Die Partei war demokratisch von unten nach oben aufgebaut und verurteilte die autoritäre Organisation des ADAV. Der ADAV aber vermittelte den Menschen "dritter Klasse" die Möglichkeit der Identifikation mit der politischen Arbeit. Der Stimmzettel war für diese Menschen, die täglich 12-16 Stunden arbeiteten und bei geringen Löhnen mit mangelhaftem Arbeitsschutz in unwürdigen Wohnverhältnissen lebten, eine Hoffnung.

Erinnerungstafel am Goldenen Löwen
"Die "Eisenacher", wie man sie nannte, gewannen in Schleswig-Holstein keine Bedeutung. Nur in Schleswig, Wesselburen und Kiel brachte der Drechsler Schmidt aus Nassau, ihr wichtigster Agitator, kleine Gruppen zustande. Rauhbeinige Auseinandersetzungen zwischen Lassalleanern und Eisenachern gingen bis zur Versammlungssprengung."[2]

1875 vereinigte sich die SDAP mit dem Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein zur Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands (SAP), die sich nach der Aufhebung des Sozialistengesetzes 1890 schließlich in SPD umbenannte.

Siehe auch

Links

Quellen

  1. Horsmann, Thomas: Gründung der SDAP: Warum vor 150 Jahren eine zweite Arbeiterpartei entstand bei: vorwaerts.de, 8. August 2019
  2. Osterroth, Franz: 100 Jahre Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein. Ein geschichtlicher Überblick (Kiel o. J. [1963]), S. 11