Hermann Adam
Hermann Adam |
Karl Hermann Adam, * 25. Oktober 1867 in Putschlau, Kreis Glogau, Niederschlesien, † 9. September 1929 in Kiel; Schmied, dann Geschäftsführer. Gründer und Leiter des Allgemeinen Konsumvereins Kiel.
Leben & Beruf
Hermann Adam stammte aus einer zwölfköpfigen Geschwisterreihe. Sein Vater besaß einen Bauernhof in Putschlau (heute Pęcław) im sogenannten niederschlesischen Schwarzen Winkel an der Oder. Von einem kleinen Bauernhof allein konnte man nicht leben. Auch die Hofbesitzer hatten damals einen Zweitberuf, meist einen handwerklichen. In einer zahlreichen Familie mussten die Söhne erst recht einen Beruf ergreifen. So wurde Hermann gelernter Schmied. Vermutlich wegen der miserablen wirtschaftlichen Lage wanderte er aus Schlesien aus. In Kaisers Zeiten befand sich Kiel in vollem Ausbau als Marinestandort. Daraus ergaben sich viele Arbeitsmöglichkeiten auf den Schiffswerften und das hat wohl den jungen Schmied dazu gebracht, sich im Kieler Vorort Gaarden anzusiedeln, wo die Germaniawerft ihr Gelände hatte.
Klassenbewusst eingestellt half er seinen Mitarbeitern, sich zu organisieren. Wegen politischer und gewerkschaftlicher Betätigung wurde er von der Werft entlassen. Sein ehemaliger Kollege Johannes Meitmann hatte bereits 1889 die Vereinsbäckerei Gaarden gegründet, wo sich die Arbeiter günstig ihr Brot verschaffen konnten. Am 26. Oktober 1899 bewirkte Hermann Adam nun die Gründung des Kieler Konsumvereins, die das Gebiet der günstigen Einkaufsmöglichkeiten für Arbeiterfamilien erheblich erweiterte. Die Familien Meitmann und Adam wurden übrigens noch enger verbunden, als 1920 zwei Kinder der beiden Gründer, nämlich Karl Meitmann und Else Adam heirateten. Hermann Adam stand bis zu seinem Tode an der Spitze des Konsumvereins. Als hoch angesehener Kieler Bürger wurde ihm eine großangelegte Trauerfeier beschert. Er wurde in einem recht einfachen Grab des Kieler Friedhofs Eichhof bestattet.
Partei & Politik
Literatur
- Michel Stermann: Maman Grete. Eine Erzieherin aus Deutschland für KZ-Opfer-Waisenkinder in Frankreich und weitere Familien-Porträts. Twentysix Verlag, Norderstedt 2016, ISBN 978-3-74071-655-4.