Jörn Thießen

Aus SPD Geschichtswerkstatt
Jörn Thießen
Jörn Thießen
Jörn Thießen
Geboren: 15. Dezember 1961

Jörn Thießen, * 15. Dezember 1961 in Kellinghusen; Pastor. Zum zweiten Mal verheiratet, 3 Kinder; evangelisch. Mitglied der SPD seit 1979.

Werdegang

Nach dem Abitur 1981 an der Kaiser-Karl-Schule in Itzehoe absolvierte Thießen ein Studium der Evangelischen Theologie, der Germanistik und der Geschichte der Medizin in Kiel und Berlin, das er 1992 mit dem ersten theologischen Examen beendete. Neben dem Studium war Thießen von 1985 bis 1987 Mitarbeiter der Landtagsfraktion und im Abgeordnetenbüro des damaligen Oppositionsführers Björn Engholm. Nach der Wahl Engholms zum Ministerpräsidenten von Schleswig-Holstein war Thießen von 1988 bis 1992 dessen persönlicher Referent und stellvertretender Büroleiter.

Von 1992 bis 1994 war Thießen Assistent am Institut für Systematische Theologie an der Christian-Albrechts-Universität Kiel und leistete gleichzeitig sein Vikariat in Hamburg-Bahrenfeld ab. 1994 erfolgte dann nach seinem Examen die Ordination zum Pastor.

1997 wurde Thießen Mitarbeiter im Abgeordnetenbüro des damaligen Vorsitzenden der SPD-Bundestagsfraktion, Rudolf Scharping. Nachdem Scharping nach der Bundestagswahl 1998 zum Bundesminister der Verteidigung ernannt worden war, wurde Thießen zunächst sein persönlicher Referent und übernahm später auch die Leitung des Ministerbüros. Nach der Entlassung Scharpings im Juli 2002 schied auch Thießen aus dem Verteidigungsministerium aus. Von 2002 bis 2005 war er Direktor und Professor des Sozialwissenschaftlichen Instituts der Bundeswehr (SOWI) in München. 2010 wurde er Leiter des Fachbereiches Human- und Sozialwissenschaft und Direktor bei der Führungsakademie der Bundeswehr (FüAkBw) in Hamburg.[1] Er ist derzeit Direktor bei der FüAkBw und Stellvertretender Präses des dortigen Wissen­schaft­lichen Forums für Inter­nationale Sicher­heit (WIFIS).

Partei

Thießen trat 1979 in die SPD ein. Von 1980 bis 1985 sowie von 1986 bis 1988 gehörte er dem Landesvorstand der Jusos in Schleswig-Holstein an, davon mehrere Jahre als stellvertretender Landesvorsitzender. 2007 und 2009 wurde er als Beisitzer in den SPD-Landesvorstand gewählt.

Abgeordneter

Bereits 1987 war er auf Platz 54 der Landesliste zur Landtagswahl angetreten, jedoch nicht in das Parlament eingezogen. Von 2005 bis 2009 war Thießen Mitglied des Deutschen Bundestages und dort seit September 2007 Sektenbeauftragter der SPD-Bundestagsfraktion. Er gehörte dem Verteidigungsausschuss an. Thießen hatte, wie 2009 bekannt wurde, einen Sitz im Präsidium der Deutschen Gesellschaft für Wehrtechnik, was er jedoch gegenüber dem Bundestag nicht angemeldet hatte. Er hatte seinen Wahlkreis in Steinburg, zog aber über die Landesliste (Platz 8) in den Bundestag ein.

Veröffentlichungen

  • Die Rente, der Wald und der Frieden. Das Gewissen im täglichen Einsatz. In: Ines-Jacqueline Werkner, Nina Leonhard (Hrsg.): Aufschwung oder Niedergang?. Religion und Glauben in Militär und Gesellschaft zu Beginn des 21. Jahrhunderts. Lang, Frankfurt am Main u.a. 2003, ISBN 3-631-51610-X, 295–303.
  • Wissen schafft Deutungsmacht. In: Uwe Hartmann, Claus von Rosen (Hrsg.): Wissenschaften und ihre Relevanz für die Bundeswehr als Armee im Einsatz. Hartmann, Miles-Verlag, Berlin 2013, ISBN 978-3-937885-67-4, S. 24–33.
  • True love?. Neue Herausforderungen für die Militärsoziologie nach der Wende. In: Angelika Dörfler-Dierken, Gerhard Kümmel (Hrsg.): Am Puls der Bundeswehr. Militärsoziologie in Deutschland zwischen Wissenschaft, Politik, Bundeswehr und Gesellschaft (= Schriftenreihe des ZMSBw. Band 1). Springer VS, Wiesbaden 2015, ISBN 978-3-658-11493-0, S. 57–66.

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