Juso-Hochschulgruppen

Aus SPD Geschichtswerkstatt

Die Juso-Hochschulgruppen (Juso-HSG) sind der bundesweite Studierendenverband der SPD und der Jusos und entstanden ab 1973[1]. Die Hochschulgruppen sind rechtliche Mischwesen, die an der Hochschule anerkannte HSGen sind und gleichzeitig Projektgruppen der Juso-Landesverbände.

Informationen über die ersten Gründungen in Schleswig-Holstein müssen noch gesammelt werden.

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Die Juso-Hochschulgruppen machen sich nicht nur für bildungs-, sozial- und wissenschaftspolitische Veränderungen stark, sondern betrachten gleichzeitig die gesamtgesellschaftlichen Zusammenhänge. So trat man für eine "arbeitnehmerorientierte Wissenschaft" ein und gründete in den Achtzigern die Initiative "Gesellschaftswissenschaftler für die 35-Stunden-Woche". Inhaltliche Schwerpunkte der heutigen Verbandsarbeit sind der Einsatz für das gebührenfreie Studium, mehr Durchlässigkeit im gesamten Bildungssystem, der Ausbau des BAföG (Drei-Körbe-Modell), die Gleichstellung aller Geschlechter, die Demokratisierung der Hochschulen und eine qualitätsorientierte Studienreform.

Mehr zur Entstehungsgeschichte und Entwicklung der Juso-HSGn allgemein ist nachzulesen auf Wikipedia: Juso-Hochschulgruppen.

Strukturen

Die Juso-Hochschulgruppen sind formal gesehen eine Untergliederung der SPD. Sie sind lokal an den einzelnen Hochschulen organisiert und entsenden bis zu zwei Delegierte auf das zweimal jährlich stattfindende Bundeskoordinierungstreffen. Dasselbe Prinzip gilt für die Landesebene. Das Landeskoordinierungstreffen (LKT) wählt eine Landeskoordinatorin oder einen Landeskoordinator, die oder der i.d.R. in den Landesvorstand der Jusos kooptiert wird.

Die Mitgliedschaft bei den Juso-Hochschulgruppen ist nicht an eine SPD-Parteimitgliedschaft gebunden, jedoch ist der Anteil der SPD-Mitglieder bei den Juso-Hochschulgruppen groß.[2]

Im Selbstverständnis eines feministischen Verbands gilt eine harte Frauenquote. Das bedeutet, dass Redelisten, Vorstände und Delegationen gleich viele Frauen wie Männer aufweisen müssen.

Gruppen an den Hochschulorten

Kiel

Das Gründungsdokument der Juso-HSG-Kiel vom 23. April 1974
Plakat der Juso-HSG Kiel zur Stupa-Wahl 2018
Stephan Krukowska: 50 Jahre Juso-HSG an der CAU

CAU: An der Christian-Albrechts-Universität in Kiel existiert seit 1974 eine Juso-Hochschulgruppe (HSG). Über die Gründung gibt das nebenstehende Dokument Auskunft. 1976 gewann sie das erste Mal die Wahlen zum Studierendenparlament (StuPa) und stellte bis 1977 den AStA. Zu seinen Mitgliedern gehörten u.a. Alexander von Witzleben, Hans Randl, Eberhard Schmidt-Elsaeßer, Norbert Ruge, Carsten Gerdes, Michael Take und Rene Sartorius. In den beiden Folgejahren kandidierte die Juso-HSG nicht für das StuPa. Ab 1980 stellte sie für längere Zeit wieder den AStA-Vorsitz und hatte mit Koalitionspartnern die Mehrheit im StuPa. Juso/AStA-Vorsitzende waren u.a. 1980 Jürgen Weber, 1981 Uwe Danker, 1982 Stephan Krukowska, 1983 Annette Wiese.

Von 1980-1982 war Wilfried Wagner († 1995) Sozialreferent des AStA. Das Verhältnis zwischen HSG und Jusos Kiel wechselte öfter in allen Bereichen, von sehr eng bis stark angespannt. Die HSG wird finanziell unterstützt durch den SPD-Landesverband. Weitere Infos unter Juso-HSG Uni Kiel.

Am 21. Februar 1986 sprach Oskar Lafontaine auf Einladung der Juso-Hochschulgruppe Kiel im Audimax zum Thema "Der Sozialismus an der Saar".[3]

In den 2010er Jahren stellten die Jusos mit den CampusGrünen als stärkerem Partner konstant den AStA.

Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums hat Stephan Krukowska einen Artikel mit einem persönlichen Rückblick auf die Geschichte der Juso-HSG an der CAU geschrieben, der nebenstehend dokumentiert ist.

Die HSG gab von 1997 bis Mitte der 2010er Jahre die Zeitung Sprotte heraus, einige frühe Ausgaben sind online verfügbar.

Wahlergebnisse

Ergebnisse für die Juso-HSG in den Wahlen zum Studierenden-Parlament an der Universität Kiel:

Jahr Ergebnis Sitze +
2024 18%, zweiter Platz[4] 4 Wahlbeteiligung 15,6%. Wahlsieger: CampusGrüne (absolute Mehrheit). Außerdem ein Sitz im erweiterten Senat und im Senat
2023 18,4 %[5] 4 und je ein Sitz im Senat und im erweiterten Senat
2022 13,5 %[6] 3 und je ein Sitz im Senat und im erweiterten Senat
2021 12,4 % 2 und je ein Sitz im Senat und im erweiterten Senat
2020 9,36 % 2 und je ein Sitz im Senat und im erweiterten Senat
2019 11,4 % 2 und zwei Sitze im erweiterten Senat
2018 15,5 % 3 und ein Sitz im erweiterten Senat
2017 17,2 % 4
2016 28,0 % 6
2015 32,2 % 7 Die Campus Union trat aus eigenem Verschulden nicht an.
2014 26,5 % 6
2013 28,3 %[7] 6
2004 19,8%[8] 4 stärkste Fraktion
2003 31,16%[9] 6 stärkste Fraktion
2002 18,79%[10] 4 Wahlsieger
2001 21,74%[11] 4 Wahlsieger
2000 14,78%[12] 3 Knapp zweiter Platz

Fachhochschule Kiel: 2009 und 2010 existierte an der Fachhochschule eine Juso-HSG mit dem Namen Förde-Jusos, die stark durch den Kreisverband Kiel unterstützt wurde.

Muthesius Kunsthochschule: Keine Juso-HSG bekannt.

Pädagogische Hochschule: An der Pädagogischen Hochschule (in den 1990er Jahren in die CAU eingegliedert) stellte die Juso-HSG in den späten 1970er und den frühen 1980er Jahren längere Zeit den ASta-Vorsitzenden, so u.a. Heiko Winckel-Rienhoff und Ingo Degner.

Flensburg

Infos unter Juso-HSG Flensburg und Juso-HSG Flensburg auf Facebook

Lübeck

Es ist bisher nicht ermittelt, ob es an einer der Lübecker Hochschulen bisher eine HSG gab.

Heide

Vermutlich gab es an der FH Westküste bisher noch keine Juso-Hochschulgruppe, da dort nie genügend Jusos studierten.

Links

Einzelnachweise