Aktion Gitter: Unterschied zwischen den Versionen

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Die '''Aktion Gitter''', auch Gewitteraktion oder Aktion Gewitter genannt, war eine Verhaftungswelle nach dem misslungenen Attentat auf Adolf Hitler am [[20. Juli]] [[1944]]. Allerdings war sie keine "Vergeltung" für das Attentat, das lediglich den Auslöser für dieses längst geplante Vorgehen bildete.<ref>Vgl. Sebastian Haffner: ''Anmerkungen zu Hitler'' (München 1978), S. 188</ref> Neben den eigentlichen Mittätern wurden ca. 6000 Personen im ganzen Reich inhaftiert. Damit sollten die verdeckten Gegnerinnen und Gegner des Regimes beseitigt werden. Betroffen waren neben Sozialdemokraten und Kommunisten auch Geistliche.
#WEITERLEITUNG [[Aktion Gewitter]]
 
== Betroffene ==
Auch Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten wurden wegen "politischer Unzuverlässigkeit" verhaftet oder zum Wehrdienst eingezogen, darunter:
 
=== Verhaftet ===
* [[Johannes Feddersen]], der Genosse Hansen und [[Wilhelm Schnoor]] aus [[Ortsverein Bredstedt|Bredstedt]]
* [[Marie Clasing]] aus [[Ortsverein Elmshorn|Elmshorn]]
* [[Carl Bung]] aus [[Ortsverein Geesthacht|Geesthacht]]
* [[Auguste Ebeling]], [[Thord Jibsen]] und [[Emil Schmekel]] aus [[Ortsverein Heide|Heide]]
* [[Willy Verdieck]] und [[Gertrud Völcker]] aus [[Kreisverband Kiel|Kiel]]
* [[Fritz Weber]] aus [[Kreisverband Lübeck|Lübeck]]
* [[Max Richter]] und [[Walter Hohnsbehn]] aus [[Kreisverband Neumünster|Neumünster]]
* [[Heinrich Boschen]], [[Emilie Helm]], [[Anna Ipsen]], [[Richard Köhn]], [[Heinrich Lempfert]], [[Peter Lohmann]], [[Heinrich Wilckens]] und [[Wilhelm Schmitt]] aus [[Kreisverband Pinneberg|Pinneberg]]
* [[Albert Schulz]] aus Rostock
* [[Hermann Clausen]], [[Peter Krey]], [[Johannes Weiss]], [[Wilhelm Ott]], [[Ernst Möller]] und [[Hans Flatterich]] aus [[Ortsverein Schleswig|Schleswig]]
* [[Hermann Lüdemann]]
* [[Hermann Hinrichs]], Quickborn<ref>Spurensuche Kreis Pinneberg und Umgebung[http://www.spurensuche-kreis-pinneberg.de/spur/hermann-hinrichs-verhaftung-nach-dem-attentat-auf-hitler/ Hermann Hinrichs – Verhaftung nach dem Attentat auf Hitler]</ref>
 
=== Eingezogen ===
* [[Walter Damm]]
 
== Weiteres Schicksal ==
Aus Schleswig-Holstein kamen die meisten Verhafteten ins KZ Neuengamme. Viele wurden nach einiger Zeit wieder entlassen oder überlebten bis zum Ende der Naziherrschaft. Nach Auflösung des KZ kurz vor Ende des Krieges wurden die verbleibenden Gefangenen auf Todesmärsche Richtung Lübeck geschickt. Um die Spuren der Naziverbrechen in dem KZ zu verwischen, brachte man die Gefangenen auf Schiffe in der Lübecker Bucht, die möglicherweise versenkt werden sollten.<ref>Es gibt mehrere Theorien dazu, was die Nazis mit den Schiffen planten. Für eine Übersicht vgl. [http://de.wikipedia.org/wiki/Cap_Arcona_%28Schiff,_1927%29 Wikipedia]</ref> Zwei der Schiffe, die "Cap Arcona" und die "Thielbek", wurden am [[3. Mai]] [[1945]] von alliierten Fliegern für Truppentransporter gehalten und versenkt. Ein großer Teil der Menschen an Bord kam ums Leben, darunter [[Max Richter]] und [[Willy Verdieck]]; von ca. 7.000 Häftlingen überlebten nur etwa 600. Die anderen kamen im Feuer um, ertranken oder erfroren in der kalten Ostsee, oder sie fielen den Schüssen zum Opfer, die von Rettungsbooten und vom Ufer aus auf sie abgegeben wurden.
 
[[Hermann Lüdemann]] lebte damals in Berlin. Er gehörte zu den ganz wenigen, die vom Volksgerichtshof aus Mangel an Beweisen freigesprochen wurden; allerdings wurde er anschließend sofort ins KZ Sachsenhausen gebracht, überlebte später den Todesmarsch nach Mecklenburg und wurde [[1947]] Schleswig-Holsteins erster gewählter Ministerpräsident.<ref>[[Rolf Fischer]]: ''Hermann Lüdemann und die deutsche Demokratie'' (Neumünster 2006), S. 118 ff.</ref>
 
== Links ==
* [http://de.wikipedia.org/wiki/Aktion_Gitter Wikipedia]
* [http://www.stadt-neustadt.de/Freizeit_Kultur/Museum_Cap_Arcona/Kurzinformationen/ Museum Cap Arcona in Neustadt/Holstein]
 
== Quellen ==
<references />
 
[[Kategorie:Widerstand|Aktion Gitter]]

Aktuelle Version vom 13. April 2018, 01:53 Uhr

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