Energiewende: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 1. Dezember 2015, 02:48 Uhr

Als Energiewende wird die Hinwendung zur nachhaltigen Stromproduktion verstanden.

In Schleswig-Holstein waren es die SPD und Ministerpräsident Björn Engholm, die 1988 eine neue Energiepolitik einleiteten. Geerbt hatten das Land in der Energieversorgung von den CDU-Regierungen die Atomkraftwerke Brokdorf, Krümmel und Brunsbüttel und mit ihnen die in den Augen der Landes-SPD unverantwortliche Abhängigkeit vom Atomstrom. Die SPD hat dagegen ihre Energiepolitik zum Markenzeichen der ökologischen Erneuerung Schleswig-Holsteins gemacht. Diese ist untrennbar mit Namen wie Günther Jansen und Claus Möller verbunden.

Vorangegangen war der Energiewende ein stetiges Umdenken in der Gesellschaft: Nach Ölkrisen, der Debatte über Die Grenzen des Wachstums und die Zwischenfälle in den Atomkraftwerken von Three Mile Island (USA) und Tschernobyl (Sowjetunion) wurde die Forderung nach erneuerbaren Energien stärker. Jochen Steffen, der noch 1971 weitere Atomkraftwerke gefordert hatte, änderte auf Grund neuer Erkenntnisse seine Einstellung:

"Wenn die Kritiker der Atomkraft auch nur zu 20% Recht haben, dürfen wir dieses Risiko nicht mehr eingehen."[1]

Auch Landesvorsitzender Günther Jansen setzte sich bereits Mitte der 1970er Jahre für einen Ausstieg aus der Atomkraft ein. Er wurde nach der Landtagswahl 1988 Minister für Arbeit, Soziales, Jugend, Gesundheit und Energie - Claus Möller war sein Staatssekretär und wurde 1993 sein Nachfolger als Minister. Günther Jansen formulierte 1992 das Ziel des Landes, bis zum Jahr 2010 20 Prozent des Eigenbedarfes aus dem Wind zu gewinnen. Dies Ziel wurde bereits im September 2001 erreicht. 1992 brachte es der SPD nur Spott und ein müdes Lächeln der Energiekonzerne ein.

2014 verkündete Energiewendeminister Robert Habeck (Die Grünen), dass Schleswig-Holstein sich zum ersten Mal zumindest rechnerisch zu 100% aus erneuerbaren Energien versorgen werde:

"Wenn das Windjahr mindestens durchschnittlich wird, können wir mit den 2014 installierten Anlagen die 100 Prozent-Marke erreichen. Dann sind wir im Strombereich zumindest rechnerisch voll mit erneuerbarer Energie versorgt."[2]

Für die Zukunft prognostizierte Robert Habeck eine Steigerung der nachhaltigen Stromproduktion auf 300% des Eigenbedarfs des Landes binnen 10 Jahre.

Quellen

  1. Kuhlwein, Eckart: Links, dickschädelig und frei: 30 Jahre im SPD-Vorstand in Schleswig-Holstein, (Berlin/Hamburg 2010), ISBN 3868506616
  2. Pressemitteilung schleswig-holstein.de, 21. Mai 2014

Siehe auch