Björn Engholm: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Björn Engholm'''  wurde am [[9. November 1939]] in [[Lübeck|Lübeck-Moisling]] geboren. Nach der Mittleren Reife lernte er Schriftsetzer, erlangte die Hochschulreife nach dem Besuch der Akademie für Wirtschaft und Politik in Hamburg als graduierter Sozialwirt und schloss das Studium von Politik, Volkswirtschaft und Soziologie an der Universität Hamburg als Diplom-Politologe ab.  
'''Björn Engholm'''  wurde am [[9. November 1939]] in [[Lübeck|Lübeck-Moisling]] geboren. Nach der Mittleren Reife lernte er Schriftsetzer, erlangte die Hochschulreife nach dem Besuch der Akademie für Wirtschaft und Politik in Hamburg als graduierter Sozialwirt und schloss das Studium von Politik, Volkswirtschaft und Soziologie an der Universität Hamburg als Diplom-Politologe ab.  



Version vom 14. Oktober 2013, 21:38 Uhr

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Björn Engholm
Geboren: 9. November 1939


Björn Engholm wurde am 9. November 1939 in Lübeck-Moisling geboren. Nach der Mittleren Reife lernte er Schriftsetzer, erlangte die Hochschulreife nach dem Besuch der Akademie für Wirtschaft und Politik in Hamburg als graduierter Sozialwirt und schloss das Studium von Politik, Volkswirtschaft und Soziologie an der Universität Hamburg als Diplom-Politologe ab.

Schon seit 1958 Mitglied der Industriegewerkschaft Druck und Papier, trat Engholm 1962 in die SPD ein, war 1965-1968 Vorsitzender der Lübecker Jungsozialisten und kandidierte 1969 zum Deutschen Bundestag. Er holte den Wahlkreis in dieser und in den folgenden Wahlen bis 1980 direkt.

Politischer Werdegang

1977 wurde Engholm Parlamentarischer Staatssekretär im Bildungsministerium, 1981-1982 war er Bundesminister für Bildung und Wissenschaft.

1983 holte er als Spitzenkandidat bei den schleswig-holsteinischen Landtagswahlen das bis dahin beste Ergebnis der SPD und blieb als Oppositionsführer im Landtag.

1987 erreichte die Landes-SPD unter Engholm trotz der später aufgedeckten Machenschaften des CDU-Ministerpräsidenten Barschel ein noch besseres Ergebnis, ohne eine parlamentarische Mehrheit zustande bringen zu können. Nach den Neuwahlen des Landtags 1988 nach Rücktritt und Tod Barschels wurde Engholm Ministerpräsident von Schleswig-Holstein.

1991 wählte ihn die SPD als Nachfolger von Hans-Jochen Vogel zum Vorsitzenden der Gesamtpartei. Als solcher fungierte er auch als Kanzlerkandidat.

Am 3.5.1993 trat Engholm wegen Erschütterung seiner Glaubwürdigkeit in der "Barschel-Pfeiffer/Schubladen-Affäre" von seinen Ämtern zurück und blieb bis 7.11.1994 einfacher Landtagsabgeordneter. Seit Auslaufen seiner politischen Ämter ist Engholm als freier Publizist tätig, insbesondere im Bereich der Kunst, und nimmt Ehrenämter vor allem im Kulturbereich wahr.

  • ? - 28. Januar 1981 Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Bildung und Wissenschaft. Als Björn Engholm zum Bundesminister für Bildung und Wissenschaft ernannt wurde, wurde Eckart Kuhlwein sein Nachfolger.
  • 28. Januar 1981 - 1. Oktober 1982 Bundesminister für Bildung und Wissenschaft
  • 17. September 1982 - 1. Oktober 1982 Nach dem Rücktritt der liberalen Minister und Parlamentarischen Staatssekretäre übernahm Björn Engholm in der sozialdemokratischen Minderheitsregierung zusätzlich das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten
  • 1983 - ? Fraktionsvorsitzender der SPD Landtagsfraktion Schleswig-Holstein
  • 8. Mai 1988 - 3. Mai 1993 Ministerpräsident des Landes Schleswig-Holstein
  • 29. Mai 1991 - 3. Mai 1993 Bundesvorsitz der SPD

Politik

Nach der Wahl Engholms zum Ministerpräsidenten wurde im Landtag im Juni 1988 eine Enquete-Kommission und danach einen Sonderausschuss ins Leben gerufen. Durch deren Ergebnisse wurde eine substantielle Parlaments- und Verfassungsreform eingeleitet:

  • Das Parlament verfügt danach über weitreichende Initiativ-, Kontroll-, Frage- und Auskunftsrechte
  • die Ausschüsse verfügen über ein Selbstbefassungsrecht und tagen öffentlich
  • Untersuchungsausschüsse und Eingabenausschuss erhalten starke neue Rechte
  • die Unabhängigkeit der Justiz ist durch ein transparentes Richterwahlverfahren gesichert
  • Elemente direkter Demokratie eröffnen dem Volk neue Einflussmöglichkeiten
  • neue Staatszielbestimmungen (natürliche Lebensgrundlagen, Gleichstellung, Minderheiten) kommen hinzu.

In dieser Zeit wird auch eine Landesverfasssung erarbeitet, die alte, provisorische Landessatzung ablöst.

  • Frischer Wind in der Verwaltung[1]
  • Öffnung der Hochschulen für Nicht-Abiturienten.[2]

Literatur

Videos

NDR Talk Show (1992)

Quellen

  1. DER SPIEGEL 22/1989 "Die Erben des Dr. Barschel" Link
  2. DIE ZEIT, 20.3.1992 Nr. 13 "Nach vier Jahren: Was hat sich in Schleswig-Holstein geändert? Die Millimeter nach dem Erdrutsch" Link