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Nach einer Lehre als Schuhmacher ging Josef Weskamp auf Wanderschaft und beendete diese [[1910]] in Kiel. Hier gründete er in der Karlstraße 18 | Nach einer Lehre als Schuhmacher ging Josef Weskamp auf Wanderschaft und beendete diese [[1910]] in Kiel. Hier gründete er in der Karlstraße 18 ine eigene Schuhmacherwerkstatt und wohnte die ersten Jahre auch unter dieser Adresse. Im Oktober [[1910]] heiratete er seine erste Frau und hatte mit ihr drei Kinder. Sein ältester Sohn war [[Walter Weskamp]]. | ||
[[1913]] zog die Familie nach Kronshagen. Josef Weskamp wollte mehr Bewegung haben und genoß den einstündigen Fußmarsch zu seiner Werkstatt. Im 1. Weltkrieg musste Josef Weskamp seine Werkstatt schließen und als Soldat in Russland dienen. Seine Frau zog während des Krieges mit den Kindern zurück zu ihren Eltern nach Flensburg. | [[1913]] zog die Familie nach Kronshagen. Josef Weskamp wollte mehr Bewegung haben und genoß den einstündigen Fußmarsch zu seiner Werkstatt. Im 1. Weltkrieg musste Josef Weskamp seine Werkstatt schließen und als Soldat in Russland dienen. Seine Frau zog während des Krieges mit den Kindern zurück zu ihren Eltern nach Flensburg. | ||
Im [[Dezember]] [[1918]] kam Josef Weskamp von der Front zurück und wohnte mit seiner Familie wieder in Kronshagen. Er konnte auch seine Werkstatt in Kiel wiedereröffnen und spezialisierte sich mehr und mehr auf die Herstellung orthopädischer Schuhe. Die Werkstatt wurde dann | Im [[Dezember]] [[1918]] kam Josef Weskamp von der Front zurück und wohnte mit seiner Familie wieder in Kronshagen. Er konnte auch seine Werkstatt in Kiel wiedereröffnen und spezialisierte sich mehr und mehr auf die Herstellung orthopädischer Schuhe. | ||
Die Werkstatt wurde dann [[1943]] ausgebombt. Josef Weskamp konnte einiges Material und Werkzeug retten und arbeitete behelfsmäßig in einer Baracke hinter seiner Wohnung in Kronshagen. [[Walter Weskamp]] berichtete, dass er kurz nach dem Krieg für seinen Vater die Schuhe per Fahrrad bis nach Süderbrarup ausgefahren hat, ohne Bezahlung - nur für Essen und Zigaretten.<ref>Transkription eines Interviews mit [[Walter Weskamp|Walter]] und [[Erika Weskamp]] am 8.11.1985 zur Geschichte des SPD-Ortsvereins und der [[AWO]] in Kronshagen</ref> | |||
== Partei & Politik == | == Partei & Politik == | ||
Josef Weskamp war in der Sozialdemokratie in Kronshagen fest verankert. Bereits vor seiner Heirat war er aus der Kirche ausgetreten. Neben seiner Mitgliedschaft in der SPD seit [[1906]] war er im Reichsbanner und in der Eisernen Front aktiv. Direkt nach dem 1. Weltkrieg meldete er die Kinder bei der Freien Turnerschaft MA9 (Kronshagen) an. Josef war auch Mitglied bei der Konsum Einkaufsgenossenschaft und bei der Volksbühne. Einmal die Woche gingen er und seine Frau zum Arbeiter-Gesangverein Kronshagen. | |||
Die Kinder waren bei den Roten Falken und der Sozialistischen Arbeiterjugend engagiert. Die beiden jüngsten Kinder nahmen [[1927]] an der Kinderrepublik Seekamp teil. | |||
Von [[1922]] bis [[1930]] war Josef Weskamp Mitglied des Amtsausschusses Kronshagen. Normalerweise waren in den Amtsausschüssen nur die Gemeindevorsteher und deren Stellvertreter vertreten. Doch die Gemeinde Kronshagen setzte [[1920]] durch, dass ihr vier Sitze zustanden, so dass weitere Bürger in den Amtsausschuss gewählt werden konnten. | |||
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Version vom 22. Februar 2020, 11:41 Uhr
Josef Weskamp |
Franz Joseph 'Josef' Weskamp, * 8. Juli 1881, † 12. April 1951, verheiratet, 3 Kinder, SPD Mitglied seit 1906
Leben & Beruf
Josef Weskamp wuchs in Rimbeck, in Westphalen, in einem katholischem Elternhaus auf. Nach einer Lehre als Schuhmacher ging Josef Weskamp auf Wanderschaft und beendete diese 1910 in Kiel. Hier gründete er in der Karlstraße 18 ine eigene Schuhmacherwerkstatt und wohnte die ersten Jahre auch unter dieser Adresse. Im Oktober 1910 heiratete er seine erste Frau und hatte mit ihr drei Kinder. Sein ältester Sohn war Walter Weskamp.
1913 zog die Familie nach Kronshagen. Josef Weskamp wollte mehr Bewegung haben und genoß den einstündigen Fußmarsch zu seiner Werkstatt. Im 1. Weltkrieg musste Josef Weskamp seine Werkstatt schließen und als Soldat in Russland dienen. Seine Frau zog während des Krieges mit den Kindern zurück zu ihren Eltern nach Flensburg.
Im Dezember 1918 kam Josef Weskamp von der Front zurück und wohnte mit seiner Familie wieder in Kronshagen. Er konnte auch seine Werkstatt in Kiel wiedereröffnen und spezialisierte sich mehr und mehr auf die Herstellung orthopädischer Schuhe.
Die Werkstatt wurde dann 1943 ausgebombt. Josef Weskamp konnte einiges Material und Werkzeug retten und arbeitete behelfsmäßig in einer Baracke hinter seiner Wohnung in Kronshagen. Walter Weskamp berichtete, dass er kurz nach dem Krieg für seinen Vater die Schuhe per Fahrrad bis nach Süderbrarup ausgefahren hat, ohne Bezahlung - nur für Essen und Zigaretten.[1]
Partei & Politik
Josef Weskamp war in der Sozialdemokratie in Kronshagen fest verankert. Bereits vor seiner Heirat war er aus der Kirche ausgetreten. Neben seiner Mitgliedschaft in der SPD seit 1906 war er im Reichsbanner und in der Eisernen Front aktiv. Direkt nach dem 1. Weltkrieg meldete er die Kinder bei der Freien Turnerschaft MA9 (Kronshagen) an. Josef war auch Mitglied bei der Konsum Einkaufsgenossenschaft und bei der Volksbühne. Einmal die Woche gingen er und seine Frau zum Arbeiter-Gesangverein Kronshagen. Die Kinder waren bei den Roten Falken und der Sozialistischen Arbeiterjugend engagiert. Die beiden jüngsten Kinder nahmen 1927 an der Kinderrepublik Seekamp teil.
Von 1922 bis 1930 war Josef Weskamp Mitglied des Amtsausschusses Kronshagen. Normalerweise waren in den Amtsausschüssen nur die Gemeindevorsteher und deren Stellvertreter vertreten. Doch die Gemeinde Kronshagen setzte 1920 durch, dass ihr vier Sitze zustanden, so dass weitere Bürger in den Amtsausschuss gewählt werden konnten.
Links
Quellen
- ↑ Transkription eines Interviews mit Walter und Erika Weskamp am 8.11.1985 zur Geschichte des SPD-Ortsvereins und der AWO in Kronshagen