Jusos in der DDR und der UdSSR, 1981: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-Z0326-027 Berlin Vereinbarung FDJ - SPD-Jusos.jpg|280px|thumb|right|Egon Krenz und Willi Piecyk bei der Unterschrift]]
[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-Z0326-027 Berlin Vereinbarung FDJ - SPD-Jusos.jpg|280px|thumb|right|Egon Krenz und Willi Piecyk bei der Unterschrift]]
Im März [[1981]] - mitten in der Debatte um den [https://de.wikipedia.org/wiki/NATO-Doppelbeschluss NATO-Doppelbeschluss] - reist eine Delegation der Jusos mit ihrem damaligen Bundesvorsitzenden [[Willi Piecyk]] zu Gesprächen FDJ in die DDR. Dabei wird eine gemeinsame Resolution verabschiedet, die Willi Piecyk und von Egon Krenz unterschrieben ist, der damals 1. Sekretär des Zentralrats der FDJ war. Darin sprechen sich beide Organisationen dafür aus, dass die UdSSR und die NATO ihre Rüstung einfrieren und mit Verhandlungen beginnen. Drei Wochen später reist wiederum eine Juso-Delegation nach Moskau.<ref>[http://www.kas.de/wf/doc/kas_26239-544-1-30.pdf?110902100821 CDU-Dokumentation 16/1981], Seite 5 f.</ref> Im Anschluss erklären die Bundesjusos:
Im März [[1981]] - mitten in der Debatte um den [https://de.wikipedia.org/wiki/NATO-Doppelbeschluss NATO-Doppelbeschluss] - reist eine Delegation der Jusos mit ihrem damaligen Bundesvorsitzenden [[Willi Piecyk]] zu Gesprächen mit der FDJ in die DDR. Dabei wird eine gemeinsame Resolution verabschiedet, die Willi Piecyk und Egon Krenz unterschreiben, der damals 1. Sekretär des Zentralrats der FDJ war. Darin sprechen sich beide Organisationen dafür aus, dass die UdSSR und die NATO ihre Rüstung einfrieren und mit Verhandlungen beginnen. Drei Wochen später reist wiederum eine Juso-Delegation nach Moskau.<ref>[http://www.kas.de/wf/doc/kas_26239-544-1-30.pdf?110902100821 CDU-Dokumentation 16/1981], Seite 5 f.</ref> Im Anschluss daran erklären die Bundesjusos:


: "Die Jungsozialisten haben auch bei ihren Gesprächen in Moskau deutlich gemacht, daß sie für schnelle Verhandlungen über die Mittelstreckenraketen für Europa mit dem Ziel der beiderseitigen Beseitigung eintreten. Wie der Bundesvorsitzende der Jungsozialisten Willi Piecyk in Bonn erklärte, sind die Jungsozialisten nach wie vor der Auffassung, daß die von der NATO verlangte Stationierung neuer Atomraketen und Marschflugkörper in der Bundesrepublik nicht mehr Sicherheit, sondern mehr Unsicherheit schaffen würde. Deshalb wollen die Jungsozialisten auch auf dem SPD-Bundesparteitag 1982 für die Aufkündigung des NATO-Rüstungsbeschlusses durch die Bundesrepublik eintreten. Äußerungen des amerikanischen Verteidigungsministers machen so gut wie täglich deutlich, warum die Bundesrepublik aus ureigenen Interessen eine andere Politik machen muß als die Reagan-Administration."
: "Die Jungsozialisten haben auch bei ihren Gesprächen in Moskau deutlich gemacht, daß sie für schnelle Verhandlungen über die Mittelstreckenraketen für Europa mit dem Ziel der beiderseitigen Beseitigung eintreten. Wie der Bundesvorsitzende der Jungsozialisten Willi Piecyk in Bonn erklärte, sind die Jungsozialisten nach wie vor der Auffassung, daß die von der NATO verlangte Stationierung neuer Atomraketen und Marschflugkörper in der Bundesrepublik nicht mehr Sicherheit, sondern mehr Unsicherheit schaffen würde. Deshalb wollen die Jungsozialisten auch auf dem SPD-Bundesparteitag 1982 für die Aufkündigung des NATO-Rüstungsbeschlusses durch die Bundesrepublik eintreten. Äußerungen des amerikanischen Verteidigungsministers machen so gut wie täglich deutlich, warum die Bundesrepublik aus ureigenen Interessen eine andere Politik machen muß als die Reagan-Administration."


== Quellen ==
== Quellen ==

Version vom 2. Januar 2014, 05:13 Uhr

Egon Krenz und Willi Piecyk bei der Unterschrift

Im März 1981 - mitten in der Debatte um den NATO-Doppelbeschluss - reist eine Delegation der Jusos mit ihrem damaligen Bundesvorsitzenden Willi Piecyk zu Gesprächen mit der FDJ in die DDR. Dabei wird eine gemeinsame Resolution verabschiedet, die Willi Piecyk und Egon Krenz unterschreiben, der damals 1. Sekretär des Zentralrats der FDJ war. Darin sprechen sich beide Organisationen dafür aus, dass die UdSSR und die NATO ihre Rüstung einfrieren und mit Verhandlungen beginnen. Drei Wochen später reist wiederum eine Juso-Delegation nach Moskau.[1] Im Anschluss daran erklären die Bundesjusos:

"Die Jungsozialisten haben auch bei ihren Gesprächen in Moskau deutlich gemacht, daß sie für schnelle Verhandlungen über die Mittelstreckenraketen für Europa mit dem Ziel der beiderseitigen Beseitigung eintreten. Wie der Bundesvorsitzende der Jungsozialisten Willi Piecyk in Bonn erklärte, sind die Jungsozialisten nach wie vor der Auffassung, daß die von der NATO verlangte Stationierung neuer Atomraketen und Marschflugkörper in der Bundesrepublik nicht mehr Sicherheit, sondern mehr Unsicherheit schaffen würde. Deshalb wollen die Jungsozialisten auch auf dem SPD-Bundesparteitag 1982 für die Aufkündigung des NATO-Rüstungsbeschlusses durch die Bundesrepublik eintreten. Äußerungen des amerikanischen Verteidigungsministers machen so gut wie täglich deutlich, warum die Bundesrepublik aus ureigenen Interessen eine andere Politik machen muß als die Reagan-Administration."

Quellen