Friedrich Beermann: Unterschied zwischen den Versionen

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== Berufliches ==
== Berufliches ==
In der Wehrmacht erreicht Beermann den Rang eines Oberstleutnants. Nach Rückkehr aus der Gefangenschaft 1946 studiert er Jura und wird 1955 Rechtsanwalt. 1959 tritt er als Oberst in die Bundeswehr ein, wo er, unter anderem nach Bekleidung verschiedener Auslandsposten, 1968 - als erster Sozialdemokrat - zum Brigadegeneral befördert wird.
In der Wehrmacht erreichte Beermann den Rang eines Oberstleutnants. Nach Rückkehr aus der Gefangenschaft 1946 studierte er Jura und wurde 1955 Rechtsanwalt. 1959 trat er als Oberst in die Bundeswehr ein, wo er, unter anderem nach Bekleidung verschiedener Auslandsposten, 1968 - als erster Sozialdemokrat - zum Brigadegeneral befördert wurde.


== Bundespolitik ==
== Bundespolitik ==
Seit Anfang der 1950er Jahre ist Beermann als wehrpolitischer Berater der Bundes-SPD tätig, prägt angeblich bereits 1952 den Begriff "Staatsbürger in Uniform"<ref>Laut Wikipedia; Belege werden nicht angeführt.</ref> und wirkt an zentraler Stelle an der Schaffung der gesetzlichen Grundlagen für die Bundeswehr mit. 1955-1959 arbeitet er als wissenschaftlicher Mitarbeiter für Sicherheitsfragen bei der Bundestagsfraktion<ref>So seine eigene Angabe im Landtagsinformationssystem. Bei Wikipedia steht ohne Quellenangabe Parteivorstand.</ref>
Seit Anfang der 1950er Jahre war Beermann als wehrpolitischer Berater der Bundes-SPD tätig, prägte angeblich bereits 1952 den Begriff "Staatsbürger in Uniform"<ref>Laut Wikipedia; Belege werden nicht angeführt.</ref> und wirkte an zentraler Stelle an der Schaffung der gesetzlichen Grundlagen für die Bundeswehr mit. 1955-1959 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter für Sicherheitsfragen bei der Bundestagsfraktion<ref>So seine eigene Angabe im Landtagsinformationssystem. Bei Wikipedia steht ohne Quellenangabe Parteivorstand.</ref>


1968 tritt er für die Anerkennung der Oder/Neiße-Grenze ein.<ref>Kuhlwein, Eckart (2010) ''Links, dickschädelig und frei: 30 Jahre im SPD-Vorstand in Schleswig-Holstein'', S. 188. ISBN 3868506616</ref>
1968 trat er für die Anerkennung der Oder/Neiße-Grenze ein.<ref>Kuhlwein, Eckart (2010) ''Links, dickschädelig und frei: 30 Jahre im SPD-Vorstand in Schleswig-Holstein'', S. 188. ISBN 3868506616</ref>


1969-1975 wird er Bundestagsabgeordneter, zunächst über die Landesliste, 1972 direkt gewählt im Wahlkreis 10 (Stormarn-Herzogtum Lauenburg). Er ist im Auswärtigen Ausschuss und stellvertretend im Verteidigungsausschuss aktiv. Als MdB wird er Mitglied der 6. Bundesversammlung, die Walter Scheel zum Bundespräsidenten wählt.
1969-1975 wurde er Bundestagsabgeordneter, zunächst über die Landesliste, 1972 direkt gewählt im Wahlkreis 10 (Stormarn-Herzogtum Lauenburg). Er war im Auswärtigen Ausschuss und stellvertretend im Verteidigungsausschuss aktiv. Als MdB wurde er Mitglied der 6. Bundesversammlung, die Walter Scheel zum Bundespräsidenten wählte.


== Kontroversen ==
== Kontroversen ==
Auf dem [[Landesparteitag 1973, Heiligenhafen|Landesparteitag 1973 in Heiligenhafen]] gerät er mit dem Landesvorsitzenden [[Jochen Steffen]], dem Landtagsabgeordneten [[Eckart Kuhlwein]] und anderen Delegierten in einen Streit über die Einschätzung des Militärputschs in Chile, den er befürwortet. Der Landesparteitag fordert ihn auf, "politische Konsequenzen" zu ziehen. Er bleibt dennoch bis zu seinem Tod 1975 Bundestagsabgeordneter<ref>Kuhlwein, Eckart (2010) ''Links, dickschädelig und frei: 30 Jahre im SPD-Vorstand in Schleswig-Holstein'', S. 188. ISBN 3868506616</ref>
Auf dem [[Landesparteitag 1973, Heiligenhafen|Landesparteitag 1973 in Heiligenhafen]] geriet er mit dem Landesvorsitzenden [[Jochen Steffen]], dem Landtagsabgeordneten [[Eckart Kuhlwein]] und anderen Delegierten in einen Streit über die Einschätzung des Militärputschs in Chile, den er befürwortete. Der Landesparteitag forderte ihn auf, "politische Konsequenzen" zu ziehen. Er blieb dennoch bis zu seinem Tod 1975 Bundestagsabgeordneter.<ref>Kuhlwein, Eckart (2010) ''Links, dickschädelig und frei: 30 Jahre im SPD-Vorstand in Schleswig-Holstein'', S. 188. ISBN 3868506616</ref>
 
== Links ==
*[http://lissh.lvn.parlanet.de/cgi-bin/starfinder/0?path=samtflmore.txt&id=fastlink&pass=&search=ID%3D2666&format=WEBVOLLLANG Landtagsinformationssystem]


== Quellen ==
== Quellen ==
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Version vom 21. Juni 2014, 00:46 Uhr

Friedrich Beermann
Friedrich Beermann
Friedrich Beermann
Geboren: 9. Oktober 1912
Gestorben: 24. November 1975

Dr. Friedrich Beermann, * 9. Oktober 1912 in Moskau; † 24. November 1975 in Kiel; Soldat und Jurist. Mitglied der SPD seit 1947.

Berufliches

In der Wehrmacht erreichte Beermann den Rang eines Oberstleutnants. Nach Rückkehr aus der Gefangenschaft 1946 studierte er Jura und wurde 1955 Rechtsanwalt. 1959 trat er als Oberst in die Bundeswehr ein, wo er, unter anderem nach Bekleidung verschiedener Auslandsposten, 1968 - als erster Sozialdemokrat - zum Brigadegeneral befördert wurde.

Bundespolitik

Seit Anfang der 1950er Jahre war Beermann als wehrpolitischer Berater der Bundes-SPD tätig, prägte angeblich bereits 1952 den Begriff "Staatsbürger in Uniform"[1] und wirkte an zentraler Stelle an der Schaffung der gesetzlichen Grundlagen für die Bundeswehr mit. 1955-1959 arbeitete er als wissenschaftlicher Mitarbeiter für Sicherheitsfragen bei der Bundestagsfraktion[2]

1968 trat er für die Anerkennung der Oder/Neiße-Grenze ein.[3]

1969-1975 wurde er Bundestagsabgeordneter, zunächst über die Landesliste, 1972 direkt gewählt im Wahlkreis 10 (Stormarn-Herzogtum Lauenburg). Er war im Auswärtigen Ausschuss und stellvertretend im Verteidigungsausschuss aktiv. Als MdB wurde er Mitglied der 6. Bundesversammlung, die Walter Scheel zum Bundespräsidenten wählte.

Kontroversen

Auf dem Landesparteitag 1973 in Heiligenhafen geriet er mit dem Landesvorsitzenden Jochen Steffen, dem Landtagsabgeordneten Eckart Kuhlwein und anderen Delegierten in einen Streit über die Einschätzung des Militärputschs in Chile, den er befürwortete. Der Landesparteitag forderte ihn auf, "politische Konsequenzen" zu ziehen. Er blieb dennoch bis zu seinem Tod 1975 Bundestagsabgeordneter.[4]

Links

Quellen

  1. Laut Wikipedia; Belege werden nicht angeführt.
  2. So seine eigene Angabe im Landtagsinformationssystem. Bei Wikipedia steht ohne Quellenangabe Parteivorstand.
  3. Kuhlwein, Eckart (2010) Links, dickschädelig und frei: 30 Jahre im SPD-Vorstand in Schleswig-Holstein, S. 188. ISBN 3868506616
  4. Kuhlwein, Eckart (2010) Links, dickschädelig und frei: 30 Jahre im SPD-Vorstand in Schleswig-Holstein, S. 188. ISBN 3868506616