Carl Jessen: Unterschied zwischen den Versionen

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Am [[22. August]] [[1944]], im Rahmen der nationalsozialistischen Verhaftungswelle "[[Aktion Gewitter]]" nach dem Attentat auf Hitler, wurde Carl Jessen zusammen mit anderen Westerländern verhaftet und in das KZ Neuengamme gebracht. Anders als einige seiner Mitgefangenen wurde er nicht freigelassen. Trotz der Bitten seiner Ehefrau blieb er bis zur Auflösung des Lagers im Frühjahr [[1945]] inhaftiert. Die geschwächten Häftlinge wurden auf einen Todesmarsch nach Lübeck geschickt. Carl Jessens Schicksal ist ungeklärt; er starb entweder auf diesem Marsch oder kam bei der Bombardierung der CAP ARCONA am [[3. Mai]] [[1945]] ums Leben.
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== Stimmen ==
==Stimmen==
Willi Witte, ein ehemaliger Lehrling bei der Sylter Inselbahn, erinnerte sich an Jessen als eine Respektsperson unter den Kollegen, die sich trotz der politischen Spannungen nicht scheute, ihre Meinung offen zu äußern.<ref>LEMO: [https://www.dhm.de/lemo/zeitzeugen/willi-witte-verhaftung-1944 Willi Witte: Verhaftung 1944], 2001</ref>
Willi Witte, ein ehemaliger Lehrling bei der Sylter Inselbahn, erinnerte sich an Jessen als eine Respektsperson unter den Kollegen, die sich trotz der politischen Spannungen nicht scheute, ihre Meinung offen zu äußern.<ref>LEMO: [https://www.dhm.de/lemo/zeitzeugen/willi-witte-verhaftung-1944 Willi Witte: Verhaftung 1944], 2001</ref>


== Einzelnachweise ==
== Ehrungen ==
Der Künstler Gunter Demnig verlegte einen Stolperstein vor der Johann-Möller-Straße 20 in Westerland/Sylt.
 
==Einzelnachweise==
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[[Kategorie:Ortsverein Westerland]]
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[[Kategorie:Widerstand]]
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Version vom 29. Oktober 2024, 22:04 Uhr

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Carl Jessen
Geboren: 28. November 1882
Gestorben: 3. Mai 1945

Carl Christian Jessen * 28. November 1882 in Morsum; † 3. Mai 1945 vermutlich im KZ Neuengamme oder auf der CAP ARCONA in der Neustädter Bucht; Schmidt, Unternehmer. Mitglied der SPD seit 1918.[1]

Carl Jessen wurde als zweites von acht Kindern der Eheleute August Friedrich Jessen und Anna geb. Volquartzen in Morsum auf der Insel Sylt geboren. Er erlernte das Schmiedehandwerk und arbeitete ab 1907 zunächst als Lokomotivführer zwischen Kappeln und Schleswig, bevor er eine Anstellung bei der Sylter Inselbahn annahm. 1908 heiratete er die Tinnumerin Germine Engeline Möller, mit der er einen Sohn und zwei Töchter bekam.

Ab 1922 wandte sich Carl Jessen dem Gastgewerbe zu und wurde ein erfolgreicher Unternehmer. Er kaufte das 100-Betten-Hotel "Skandinavia" (später "Haus Nordmark") und später die Gästehäuser „Nordwacht“ und ein weiteres in unmittelbarer Nachbarschaft. Die "Nordwacht" diente auch als Sitz der Freimaurerloge "Frisia zur Nordwacht", der Jessen angehörte.

1918 trat Carl Jessen in die SPD ein und war bis 1933 Stadtverordneter in Westerland. Während der nationalsozialistischen Herrschaft war er ein offener Kritiker der Machthaber und bekannt dafür, den britischen "Feindsender" zu hören.[2] Während des Zweiten Weltkriegs wurde Carl Jessen zur Arbeit bei der Inselbahn dienstverpflichtet und blieb dort für seine politischen Ansichten bekannt.

Am 22. August 1944, im Rahmen der nationalsozialistischen Verhaftungswelle "Aktion Gewitter" nach dem Attentat auf Hitler, wurde Carl Jessen zusammen mit anderen Westerländern verhaftet und in das KZ Neuengamme gebracht. Anders als einige seiner Mitgefangenen wurde er nicht freigelassen. Trotz der Bitten seiner Ehefrau blieb er bis zur Auflösung des Lagers im Frühjahr 1945 inhaftiert. Die geschwächten Häftlinge wurden auf einen Todesmarsch nach Lübeck geschickt. Carl Jessens Schicksal ist ungeklärt; er starb entweder auf diesem Marsch oder kam bei der Bombardierung der CAP ARCONA am 3. Mai 1945 ums Leben.

Stimmen

Willi Witte, ein ehemaliger Lehrling bei der Sylter Inselbahn, erinnerte sich an Jessen als eine Respektsperson unter den Kollegen, die sich trotz der politischen Spannungen nicht scheute, ihre Meinung offen zu äußern.[3]

Ehrungen

Der Künstler Gunter Demnig verlegte einen Stolperstein vor der Johann-Möller-Straße 20 in Westerland/Sylt.

Einzelnachweise

  1. Dieser Artikel basiert auf den Recherchen für den Stolperstein.
  2. Zarp, Frank, Als das NS-Gewitter Sylt erreichte, in: Sylter Rundschau 02.05.1998
  3. LEMO: Willi Witte: Verhaftung 1944, 2001