Der gläserne Abgeordnete
Aus SPD Geschichtswerkstatt
1972 begann der frisch gebackene SPD Bundestagsabgeordnete Norbert Gansel damit, seine Einkommens- und Vermögensverhältnisse zu veröffentlichen. Nach dieser Praxis wurde der Begriff "Der gläserne Abgeordnete" geprägt.
- "Einmal jährlich schaltete Gansel eine halbseitige Anzeige in der lokalen Zeitung und listete Einnahmen, Ausgaben und den Steuerbescheid auf. Selbst die Finanzierung seines Hauses wie sämtliche Kontostände legte Gansel offen. Später legte er all diese Auskünfte dem Parteitag der Kieler SPD vor und verschickte sie auf Wunsch."[1]
1977 fasste die SPD Schleswig-Holstein den Beschluss, dass die Offenlegung aller Einkünfte für die Mandatsträger des Europäischen Parlaments, des Bundestages und der Landtage verpflichtend sei. Nach der "Flick-Affäre" wurde diese Forderung 1984 noch einmal erneuert[2].
Quellen
<references>
- ↑ Daniel Friedrich Sturm "gläsernste Abgeordnete", Die Welt 07.07.2007
- ↑ Beschlussdatenbank: S12: Parteispenden (1984)