Denkfabrik der Landesregierung 1988

Aus SPD Geschichtswerkstatt
Version vom 30. September 2020, 21:00 Uhr von Kaffeeringe (Diskussion | Beiträge) (Textersetzung - „== Quellen ==“ durch „== Einzelnachweise ==“)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Die Denkfabrik der Landesregierung 1988 war eine Initiative von Ministerpräsident Björn Engholm, die Ende 1988 umgesetzt wurde. Landesvorsitzende Serpil Midyatli nahm sie 2019 wieder auf.

Geschichte

In seiner Regierungserklärung vom 28. Juni 1988 kündigte Björn Engholm die Schaffung einer 'Denkfabrik' an, eine Art informellen Arbeitskreis auf Landesebene, zu dem seine Regierung "die fähigsten Köpfe aus dem Lande und von außerhalb einladen" werde. Auf dem außerordentlichen Landesparteitag in Travemünde am 1. Oktober desselben Jahres bekräftigte er:

"Wir sind dabei, eine Spitzenrunde von Gewerkschaftlern und Unternehmern zur ständigen Beratung der Regierung und des Ministerpräsidenten ins Leben zu rufen, und wir sind mit den Vorbereitungen zur Einrichtung einer 'Denkfabrik' fast fertig. Wir wollen mit dieser Denkfabrik unkonventionelle Lösungen für das Land Schleswig-Holstein aus den intelligentesten Köpfen des Landes und von außerhalb herausholen, und das wird nicht nur für den Bereich der Wirtschaft gelten; es wird auch gelten für den Bereich der Kultur, und wenn es möglich ist, auch für einige sehr grundsätzliche Themen, etwa für die Gentechnik."[1]

Von Heide Simonis wurde die Denkfabrik nicht weitergeführt.

Nach ihrer Wahl 2019 nahm Serpil Midyatli das Konzept wieder auf.

"Das Format Denkfabrik knüpft an eine von Björn Engholm begründete Tradition an. Das Ziel ist, wie Ende der 1980er-Jahre, einen Innovationsschub für Schleswig-Holstein auszulösen. Zunächst stehen die Themen Wohnen, Energie, Bildung und Digitalisierung im Mittelpunkt. Dabei sollen jeweils verschiedene Fachperspektiven verbunden werden. In die Denkfabrik werden gezielt 'Querdenker' eingeladen. Es geht nicht darum, gängige Konzepte fortzuschreiben. Etwa alle zwei Monate trifft sich die Gruppe. In ein bis anderthalb Jahren sollen Ergebnisse vorliegen, die dann über die Gremien in das nächste Landtagswahlprogramm einfließen werden. [Das] Ziel: 'Die SPD muss in jedem gesellschaftlichen Feld etwas anzubieten haben.'"[2]

Zu den bisher 17 Expert*innen zählen Ulf Kämpfer und seit Herbst 2019 auch Thomas Losse-Müller.[3]

Einzelnachweise

  1. Zit. nach Björn Engholm: Sozialdemokraten in der Regierungsverantwortung (1988)
  2. Homepage SPD Schleswig-Holstein: Denkfabrik
  3. Ulf B. Christen: Ein Grüner will jetzt lieber in der SPD mitmischen, Kieler Nachrichten, 16.9.2020