Hans Gerhard Ramler
Hans Gerhard Ramler |
Hans Gerhard Ramler, * 13. Juli 1928 in Kiel; † 11. Dezember 2021 vermutlich in Sierksdorf; Referent für berufliche Bildung. Verheiratet, ein Kind. Mitglied der SPD seit 1952.
Ramler machte nach dem Krieg eine Ausbildung als Drogerist und arbeitete in der Berufsberatung der Arbeitsamts. Er selber schilderte diese Zeit 2017 im Ostholsteinbrief der SPD Ostholstein wie folgt:
"Wir Jüngeren fanden kaum Lehrstellen, schon gar nicht in unserem Wunschberuf. [...] So erging es Tausenden. Wir waren ausgebombt und unser Vermieter hatte eine Drogerie in Schönberg/Holstein. Er sagte zu mir, „wenn du keine Lehrstelle findest, kommst zu mir.“ So wurde ich ohne mein Zutun Drogistenlehrling und bezog ein Zimmer für zehn Reichsmark (RM), das ich von meiner damaligen Lehrlingsvergütung in der Höhe von 25 RM bezahlen musste. Dass das nicht gut gehen würde, lag auf der Hand. So wechselte ich Monate später zur Anschlussausbildung nach Kiel. Nach erfolgreichen Abschluss der Ausbildung betrug das Anfangsgehalt 121 DM, ich aber forderte 125 DM. Dies lehnte mein Chef mit den Worten, „das trüge sein Geschäft nicht“ ab. Ich wollte nicht schuld sein am Untergang seines Geschäfts, kündigte und fand einen Arbeitsplatz in der Berufsberatung des Arbeitsamtes. Mag sein, dass meine ehrenamtliche Tätigkeit bei der Deutschen Angestellten-Gewerkschaft seit 1948 dazu beigetragen hat, dass ich den Platz bekam, denn ich hatte dort die Jugendgruppen- und Bildungsarbeit aufgebaut."[1]
Ab 1951 war Hans Gerhard Ramler in verschiedenen Funktionen als Gewerkschaftssekretär der Deutschen Angestellten-Gewerkschaft tätig. Zuletzt war er ab 1974 Referent für berufliche Bildung.[2]
In einem Beitrag eines Forums zur Geschichte der ehemaligen DAG wird geschildert, wie Jochen Steffen der DAG zur Landtagswahl 1971 einen sicheren Platz auf der SPD-Landesliste zugesichert haben soll. Als Kandidat hierfür sei Hans Gerhard Ramler benannt worden, der allerdings beim Nominierungsparteitag in Eutin in der Abstimmung um Listenplatz 13 unterlag und stattdessen auf Platz 20 kandidierte.[3]
Ramler zog in der Folge über die Landesliste in den Landtag ein. 1975, 1979 und 1983 wurde er wiedergewählt. Bis 1987 war er unter anderem Mitglied im Eingabenausschuss, im Volksbildungsausschuss, im Rechtsausschuss, im Wirtschaftsausschuss und im Ausschuss für Kultur, Jugend und Sport.[4]
2009 verloren seine Frau Agnes und er zunächst ihren einzigen Sohn, kurze Zeit später verstarb auch die Schwiegertochter. Ramler gründete daraufhin gemeinsam mit seiner Frau eine Stiftung zur Unterstützung der Aus- und Fortbildung junger Menschen. Seine Frau Agnes starb 2015. [5]
Seit 1976 gehörte Hans Gerhard Ramler dem Ortsverein Sierksdorf an. Hier lebte er bis zu seinem Tod.
Weblinks
- Landtagsinformationssystem: Hans Gerhard Ramler
- Wikipedia: Hans Gerhard Ramler
- ↑ SPD Ostholstein: Ostholsteinbrief, Nr. 47 (Frühjahr 2017), S. 4 https://www.spd-ostholstein.de/wp-content/uploads/sites/452/2018/02/Ostholsteinbrief_Fruehjahr-2017_digital.pdf
- ↑ http://lissh.lvn.parlanet.de/cgi-bin/starfinder/0?path=samtflmore.txt&id=fastlink&pass=&search=R=207&format=WEBVOLLLANG
- ↑ DAG-Forum; Beitrag "Hans Gerhard Ramler 70 Jahre - zugleich ein Rückblick auf 45 Jahre Berufsbildungspolitik in Schleswig-Holstein." http://dag-forum.de/viewtopic.php?t=277
- ↑ http://lissh.lvn.parlanet.de/cgi-bin/starfinder/0?path=samtflmore.txt&id=fastlink&pass=&search=R=207&format=WEBVOLLLANG
- ↑ Von Ostholsteinern für Ostholsteiner – Schicksalswege, Lübecker Nachrichten vom 14.10.2017 https://www.ln-online.de/Lokales/Ostholstein/Von-Ostholsteinern-fuer-Ostholsteiner-Schicksalswege