Walter Hohnsbehn

Aus SPD Geschichtswerkstatt
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Walter Hohnsbehn
Geboren: 1. Januar 1904
Gestorben: 3. Mai 1945

Walter Hohnsbehn, * 1904 in Neumünster, † 3. Mai 1945 vor Neustadt/Holstein. Maschinenbauer. Mitglied der SPD.

Walter Hohnsbehn absolvierte eine Maschinenbaulehre und arbeitete während der Weltwirtschaftskrise als Land- und Saisonarbeiter. Als Mitglied der Metallarbeitergewerkschaft trat er der SPD bei, schloss sich dem Reichsbanner an und wurde 1929 zum jüngsten Stadtverordneten von Neumünster gewählt.

1933 wurde er erstmals für neun Wochen von den Nationalsozialisten inhaftiert und arbeitete anschließend im Steinbruch und als Hilfsmonteur bei der Firma Simons. Als Mitarbeiter der Volksfürsorge verdächtigte man ihn, sich illegal politisch zu betätigen, und verurteilte ihn 1936 zu vier Monaten Gefängnis. 1939 wurde er zwar zur Kriegsmarine einberufen, war im heimatlichen Flugzeugproduktionsbetrieb aber unabkömmlich und stieg dort zum Betriebsleiter auf.

Im August 1944 wurde er im Rahmen der "Aktion Gewitter", einer Verhaftungswelle nach dem Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944, erneut festgenommen, ins KZ Neuengamme deportiert und dort in der U-Boot-Produktion eingesetzt.

Nach Auflösung des KZ kurz vor Ende des Krieges wurden die verbleibenden Gefangenen auf Todesmärsche Richtung Lübeck geschickt. Um die Spuren der Naziverbrechen in Neuengamme zu verwischen, brachte man die Überlebenden auf Schiffe in der Lübecker Bucht, die möglicherweise versenkt werden sollten.[1] Am 3. Mai 1945 kam er bei einem britischen Luftangriff auf die CAP ARKONA im Alter von 30 Jahren ums Leben.

Literatur

  • Obst, Carsten/Heggen, Alfred: Stolpersteine, 2. Auflage, Neumünster 07/2016

Einzelnachweise

  1. Es gibt mehrere Theorien dazu, was die Nazis mit den Schiffen planten. Für eine Übersicht vgl. CAP ARCONA.