Gabriele Schopenhauer
Gabriele Schopenhauer |
Gabriele Schopenhauer, * 2. September 1951 in Eutin; Studiendirektorin. Mitglied der SPD seit 1988.
Leben & Beruf
Gabriele Schopenhauer besuchte die renommierte Lübecker Ernestinenschule und studierte mit dem Abschluss Staatsexamen Lehramt an Gymnasien. Sie war 1990 eine Mitgründerin der Geschwister-Prenski-Schule, der ersten Integrierten Gesamtschule Lübecks, und forderte (und förderte) früh "inklusiven Unterricht und vielfältige Gestaltung der Ganztagsschule"[1]. Sie beschloss ihr Berufsleben als Studiendirektorin.
Partei & Politik
Gabriele Schopenhauer wurde in der Kommunalwahl 1998 in die Lübecker Bürgerschaft gewählt. Ihr Schwerpunkt war Bildungspolitik, vor allem Chancengleichheit im Bildungs- und Ausbildungsbereich. Sie war aktiv im Schul- und Sportausschuss, im Ausschuss für Kultur und Denkmalpflege, im Jugendhilfeausschuss und im Schulleiterwahlausschuss. Nach der Kommunalwahl 2008 wählte die Lübecker Bürgerschaft sie in der konstituierenden Sitzung am 26. Juni 2008 zur Stadtpräsidentin; sie war die zweite Frau in diesem Amt nach Ingeborg Sommer. Sie stand nach eigenem Bekunden "für ein 'offenes' Rathaus, interkulturelle Begegnungen und den Dialog mit allen Generationen"[1].
Nach der Kommunalwahl 2013 wurde sie erneut Stadtpräsidentin, zudem stellvertretende Fraktionsvorsitzende, stellvertretende Vorsitzende des Hauptausschusses und Sprecherin für Hochschule und Innovation. Außerdem vertrat sie die Fraktion im Aufsichtsrat der Lübeck und Travemünde Marketing GmbH.
Auch in der Kommunalwahl 2018 wählte ihr Wahlkreis 13 sie mit 35,8% wieder. Neben ihren Ämtern als Stadtpräsidentin, stellvertretende Fraktionsvorsitzende und stellvertretende Vorsitzende des Hauptausschusses wurde sie Mitglied im Ältestenrat der Bürgerschaft. Ihr Ziel als - jetzt - tourismuspolitische Sprecherin der Fraktion war die "Stärkung der Kulturmetropole Lübeck [...], die ursächlich als großer Magnet unserer jährlich zunehmenden Tourismusentwicklungszahlen wirkt"[1]. Sie war Jury-Mitglied für die Vergabe des Thomas-Mann-Preises und beteiligte sich an Ausstellungen regionaler Künstlerinnen und Künstler im Rathaus.[2] Sie vertrat Lübeck im Vorstand des Städtetages Schleswig-Holstein.
Zum 16. November 2020 stellte sie - für Außenstehende überraschend - ihr Amt zur Verfügung:
"Ich habe meinen Rücktritt aus der Kommunalpolitik schon seit längerem geplant und habe mich dafür entschieden, diesen Schritt zur Halbzeit der Wahlperiode der Bürgerschaft zu vollziehen [...]. Die Beweggründe zur Niederlegung all meiner Ämter, einschließlich des Bürgerschaftsmandats, sind rein privater Natur. Ich will mehr für mein familiäres Umfeld, insbesondere für meine Enkel, präsent sein. Ich wünsche mir, dass eine Frau meine Nachfolge als Stadtpräsidentin antritt."[3]
Diesen Wunsch konnte ihre Partei ihr jedoch nicht erfüllen; der Bewerber der CDU erhielt die Mehrheit.
Auch andere Parteien der Bürgerschaft zollten ihr zum Abschied Respekt. Die Grünen bescheinigten ihr, sie habe die Stadt mit "einer verbindenden Art und herausragender Integrität vertreten" und betonten ihr Engagement für die Stolperstein-Initiative, den internationalen Austausch im Rahmen von Lübecks Städtepartnerschaften, ihren Einsatz für eine plurale Lübecker Bildungs- und Kulturlandschaft sowie dafür, Lübeck zur ersten Fair-Trade-Stadt in Schleswig-Holstein zu machen.[4]
Ehrungen
Am 28. November 2019 ehrte das Land Schleswig-Holstein Gabriele Schopenhauer für ihr langjähriges Engagement in der Kommunalpolitik mit der Freiherr-vom-Stein-Verdienstnadel.[2]
Links
- Wikipedia: Gabriele Schopenhauer
Einzelnachweise
- ↑ 1,0 1,1 1,2 SPD Holstentor-Süd: Wir in der Bürgerschaft, abgerufen 1.12.2020
- ↑ 2,0 2,1 Stadtpräsidentin Schopenhauer mit Verdienstnadel geehrt, hl-live.de, 28.11.2019, abgerufen 1.5.2022
- ↑ SPD Lübeck: SPD Lübeck dankt Gabriele Schopenhauer für ihr langjähriges Engagement für unsere Stadt, Pressemitteilung, 9.11.2020
- ↑ Bündnis 90/Die Grünen Kreisverband Lübeck: Lübecker Grüne bedanken sich bei Stadtpräsidentin Schopenhauer für ihr Engagement im Dienste der Hansestadt Lübeck, Homepage 11.10.2020, abgerufen 1.12.2020