Elisabeth Bandholz

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Elisabeth Bandholz
Geboren: 11. April 1902
Gestorben: 23. April 1944

Elisabeth Martha Thekla Bandholz (geb. Roos) * 11. April 1902 in Innien; † 23. April 1944 in Kiel; Angestellte.[1]

Elisabeth Hüben wurde als Tochter des evangelischen Geistlichen Christian Roos und seiner Ehefrau Elisabeth (geb. Hüben) in Innien bei Neumünster geboren. Nach der Versetzung ihres Vaters nach Altona absolvierte sie dort ihre Reifeprüfung und schloss eine einjährige Ausbildung zur Haushälterin ab.

Nachdem sie im April 1931 nach Kiel zog, um im Deutschen Roten Kreuz als Schwesterschülerin tätig zu sein, durchlief sie verschiedene Anstellungen im kaufmännischen und pflegerischen Bereich.

1942 wurde sie Sekretärin beim 2. Admiral der Ostseestation.

Am 11.Juni 1943 heiratet sie den Sozialdemokraten Emil Bandholz.

Aufgrund der Heirat wurde sie am 29. November 1943 entlassen und nahm eine Stellung im kaufmännischen Büro der Maschinenfabrik Fritz Howaldt an. Über ihre finanziell schwierige Situation beschwerte sie sich unter anderem während der Arbeit: Laut Zeugenaussage einer Arbeitskollegin sagte sie: "Wir müssen trocken Bot essen, das haben wir der Regierung zu verdanken." Die Arbeitskolleginnen, die sie Ende März 1944 denunzierten, berichteten, sie habe zudem bei den Aufräumarbeiten nach einem Bombeneinschlag geäußert, lieber habe das Firmengebäude einen Volltreffer erhalten können, dann hätte man die Arbeit des Aufräumens nicht gehabt.

Diese und ähnliche Aussagen waren als demoralisierende und reichsschädigende Verstöße gegen das Heimtückegesetz Grund zur Inhaftierung am 3. April 1944. Ihre Untersuchungshaft im Gefängnis in Kiel begann jedoch durch den Haftbefehl offiziell erst am 5. April 1944. Elisabeth Bandholz wurde zu Außenarbeiten eingeteilt und Besuche waren ihr nicht gestattet, stattdessen erhielt sie am 21. April 1944 einen Brief ihres Mannes, der allerdings zuvor geöffnet und auf widerstandsverdächtige Aussagen überprüft worden war, da Emil Bandholz bereits mehrfach wegen regimefeindlicher Aktionen inhaftiert war.

Elisabeth Bandholz’ körperliche und geistige Verfassung wurde als gut beschrieben, doch aufgrund der schlechten Haftbedingungen verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand rapide, bis sie am 23. April um 16.30 Uhr wegen Darmkatarrhs und hohen Fiebers ins Städtische Krankenhaus eingeliefert wurde. Dort verstarb sie einen Tag später, wobei die Todesursache nicht eindeutig zu klären ist, einige Quellen sprechen von einer Lungenentzündung.

Ehrungen

Am 14. April 2008 verlegte der Künstler Gunter Demnig einen Stolperstein für Elisabeth Bandholz vor der Geibelallee 18 in Kiel.

Einzelnachweise

  1. Dieser Eintrag basiert auf dem Text, den Leistungskurs Geschichte des 12. Jahrgangs am Gymnasium Elmschenhagen im Rahmen einer Projektarbeit mit Recherchen zu den Opfern des Nationalsozialismus erstellt hat. Dadurch konnte am 14. April 2008 der Stolpersteinen für Elisabeth Bandholz verlegt werden.