Kurt Pester
Kurt Arthur Pester * 18. August 1908 in Ehrenhain; † 21. April 1945 in Cuxhaven-Sahlenburg; Maurer, Soldat. Mitglied der SPD seit 1927.[1]
Kurt Pester wuchs als drittes von sechs Kindern in einer sozialdemokratisch geprägten Familie auf. Schon in jungen Jahren trat er in die Fußstapfen seines politisch engagierten Vaters und schloss sich mit 19 Jahren der SPD an. Außerdem war er Mitglied im Reichsbanner Schwarz-Rot-Gold.
Nach der Machtübergabe an die Nationalsozialisten im Jahr 1933 engagierte sich Kurt Pester im Widerstand und unterstützte illegale Aktivitäten wie das Verteilen von Flugblättern und die Pflege von Kontakten zu emigrierten SPD-Mitgliedern in die Tschechoslowakei. 1941 wurde er zur Wehrmacht eingezogen und diente als Obergefreiter an verschiedenen Orten, darunter in Cuxhaven und auf der Insel Helgoland. Auch während des Krieges blieb er im Widerstand aktiv.
In den letzten Kriegstagen im April 1945 schloss sich Pester auf Helgoland einer Widerstandsgruppe an, die die kampflose Übergabe der Insel an die Alliierten vorbereitete, um Menschenleben zu retten und Zerstörungen zu verhindern. Die Gruppe plante die Festnahme der Offiziere und stand über Funk in Kontakt mit den Alliierten. Ihr Vorhaben wurde jedoch verraten, und Pester sowie mehrere Mitstreiter wurden festgenommen. Am 21. April 1945 verurteilte ein Standgericht in Cuxhaven die Beteiligten zum Tode. Noch am selben Tag wurden Kurt Pester und vier weitere Widerständler durch Genickschuss hingerichtet.
Ehrungen
Kurt Pester hinterließ seine Ehefrau Rosa und drei Kinder. In seiner Heimatstadt Ehrenhain und im Altenburger Land in der DDR wurden mehrere Orte und Einrichtungen nach ihm benannt, darunter die Kurt-Pester-Schule und der Kurt-Pester-Platz. Nach der Wiedervereinigung wurden die meisten Ehrungen entfernt, jedoch erinnert heute noch der Kurt-Pester-Platz in Ehrenhain an ihn.
Auf Helgoland hat der Künstler Gunter Demnig 2010 ein Stolperstein an der Kreuzung der beiden Hauptstraßen Lung Wai und Siemensterrasse zur Erinnerung an Pester verlegt.
Einzelnachweise
- ↑ Dieser Eintrag basiert auf dem Wikipedia-Artikel und den Recherchen von Astrid Friederichs.