Bill Meitmann
Bill Meitmann |
Wilhelm Max Ludwig Johannes 'Bill' Meitmann, * 23. Dezember 1886 in Gaarden, † 7. Dezember 1954 in Kiel; Fischer. Verheiratet, keine Kinder.
Leben & Beruf
Wie seine Brüder Anton und 'Jack' stammte Bill Meitmann aus einer Familie von Sozialdemokraten.[1] Bis zum 1. Weltkrieg war er Arbeiter. Vermutlich um dem Kriegsdienst zu entgehen, flüchtete er als überzeugter Pazifist mit seinen Brüdern Heinrich (* 1885) und Anton nach Dänemark, möglicherweise auf einem dänischen Fischereifahrzeug. Im Mai 1915 reisten die drei Meitmann-Brüder, als Dänen getarnt, vielleicht mit der Unterstützung dänischer Genossen, an Bord das dänischen Passagierdampfers Hellig Olav von Kopenhagen nach New York. In der Passagierliste ist als Vorname 'Vilhelm' angegeben, als Beruf Brauer.
Die drei Brüder führten in Nordamerika, wo sie sich wieder als Deutsche zu erkennen gaben, ein abenteuerliches Leben. Am 5. März 1918 wurden sie unter Spionagevedacht als Kriegsgefangene eingesperrt, am 2. Juli ausgewiesen und an Bord des Truppentransporters Martha Washington nach Europa zurückgeschickt.
Nach diesen Erlebnissen hatten sie das kapitalistische Wirtschaftssystem so satt, dass sie nicht mehr für einen Arbeitgeber arbeiten wollten. Sie machten sich mit einem hölzernen Fischkutter selbstständig. Der ältere Bruder Heinrich kehrte 1927 endgültig in die Vereinigten Staaten zurück. Von da an betrieben Bill und Anton ihre Küstenfischerei zu zweit.[2]
Literatur & Links
- Michel Stermann: Maman Grete. Eine Erzieherin aus Deutschland für KZ-Opfer-Waisenkinder in Frankreich und weitere Familien-Porträts (Norderstedt 2016), 2. Auflage 2018, ISBN 978-3-7407-4985-9.
Einzelnachweise
- ↑ Für Einzelheiten zur Familiengeschichte s. Karl Meitmann und Johannes Meitmann.
- ↑ Michel Stermann: Maman Grete, 2. Auflage, S. 188-190.