Ortsverein Kiel-Süd: Unterschied zwischen den Versionen
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:"Im letzten Bundestagswahlkampf zeigten auf einer Wahlkampfveranstaltung der SPD Kiel in der Ostseehalle die Ortsvereine ihre Traditionsfahnen. [[Rolf Selzer]] und der Genosse Karl Molkenthien als Betreuer der Fahne des Ortsvereins Kiel Süd standen mitten im weiten Rund der Halle, als eine Genossin auf diese beiden zukam und sagte: "Das ist ja unsere Fahne!" Und sie erzählte, wie die Fahne, die [[1927]] die Fahnenweihe erhalten hatte, dem Ortsverein erhalten blieb. | |||
:Am [[30. Januar]] [[1933]] war Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt worden. Aber schon kurze Zeit später verboten er und seine Partei sämtliche demokratischen Parteien und verfolgten deren Anhänger. Dabei liefen auch die Symbole dieser Parteien Gefahr, vernichtet zu werden. In der Hoffnung auf ein baldiges Ende des nationalsozialistischen Spuks rettete die Familie Bülck die Fahne von Kiel Süd, indem sie sie in dem Zwischenboden ihres Buffets verbarg. Daß ihr Verhalten absolut richtig war, sollte sie nur kurze Zeit später erfahren, als NSDAP-Leute vor der Tür standen und die Fahne beschlagnahmen wollten. Im Vertrauen auf das gute Versteck antwortete Familie Bülck, daß sie die Fahne nicht hätte. Trotzdem wurde auf einer Kieler Werft eine Stahlkassette gebaut, in die man die Fahne legte. Diese vergrub man dann im Garten der Bülcks. | |||
:Durch diese mutige Tat ist dem Ortsverein Kiel Süd diese für ihn so wertvolle Fahne erhalten geblieben. Wir können im Nachhinein nur eines tun: Uns vor der Familie Bülck in Hochachtung und Dankbarkeit verneigen, die in dieser schweren Zeit den Glauben an unsere Idee des demokratischen Sozialismus bewahrt hat. | |||
:Der Vorstand, Ortsverein (vormals Distrikt) Kiel-Süd" | |||
[[Datei:Fahne_OV_Kiel-Süd_02_Ausschnitt_skw.jpg|100px|thumb|left|Spitze des Fahnenstocks]]Einige Hinweise gibt es, wie diese Mitteilung zu datieren ist: Rolf Selzer war nie Mitglied im OV Süd und auch nicht Bundestagskandidat; es ist also wahrscheinlich, dass die Geschichte in seine Zeit als [[Kreisverband Kiel|Kreisvorsitzender]] fällt, 1992-1996. Die einzige Bundestagswahl in diesem Zeitraum fand am [[16. Oktober]] [[1994]] statt. Man darf annehmen, dass die Geschichte kurz danach aufgeschrieben wurde. | |||
Nach einer anderen Mitteilung wurde die Fahne von OV-Vorstandsmitglied [[Hartmut Diester]] auf dem Dachboden des [[Walter-Damm-Haus|Walter-Damm-Hauses]] wiederentdeckt. Diese beiden Mitteilungen schließen sich gegenseitig nicht aus. | |||
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Einige Jahre lang gab der Ortsverein die Zeitung '''[[ | Einige Jahre lang gab der Ortsverein die Zeitung '''[[Op'n Kreienbarg]]''' heraus. | ||
Version vom 10. Februar 2014, 03:24 Uhr
Der Ortsverein Kiel-Süd ist eine Gliederung des Kreisverbandes Kiel.
Das Kerngebiet des Ortsvereins bilden die Quartiere um Schützenpark und Südfriedhof. Er wird unter anderem begrenzt durch den Hasseldieksdammer Weg, die Ringstraße, das Sophienblatt und die Hamburger Chaussee.
Traditionsfahne
Der Ortsverein verfügt über eine Traditionsfahne. Zu ihrer Herkunft und Bewahrung liegt eine maschinenschriftliche, undatierte Erklärung des OV-Vorstandes vor, die das mittlerweile 90jährige OV-Mitglied Karl Molkenthien aufbewahrt hat. Sie lautet:
- "Im letzten Bundestagswahlkampf zeigten auf einer Wahlkampfveranstaltung der SPD Kiel in der Ostseehalle die Ortsvereine ihre Traditionsfahnen. Rolf Selzer und der Genosse Karl Molkenthien als Betreuer der Fahne des Ortsvereins Kiel Süd standen mitten im weiten Rund der Halle, als eine Genossin auf diese beiden zukam und sagte: "Das ist ja unsere Fahne!" Und sie erzählte, wie die Fahne, die 1927 die Fahnenweihe erhalten hatte, dem Ortsverein erhalten blieb.
- Am 30. Januar 1933 war Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt worden. Aber schon kurze Zeit später verboten er und seine Partei sämtliche demokratischen Parteien und verfolgten deren Anhänger. Dabei liefen auch die Symbole dieser Parteien Gefahr, vernichtet zu werden. In der Hoffnung auf ein baldiges Ende des nationalsozialistischen Spuks rettete die Familie Bülck die Fahne von Kiel Süd, indem sie sie in dem Zwischenboden ihres Buffets verbarg. Daß ihr Verhalten absolut richtig war, sollte sie nur kurze Zeit später erfahren, als NSDAP-Leute vor der Tür standen und die Fahne beschlagnahmen wollten. Im Vertrauen auf das gute Versteck antwortete Familie Bülck, daß sie die Fahne nicht hätte. Trotzdem wurde auf einer Kieler Werft eine Stahlkassette gebaut, in die man die Fahne legte. Diese vergrub man dann im Garten der Bülcks.
- Durch diese mutige Tat ist dem Ortsverein Kiel Süd diese für ihn so wertvolle Fahne erhalten geblieben. Wir können im Nachhinein nur eines tun: Uns vor der Familie Bülck in Hochachtung und Dankbarkeit verneigen, die in dieser schweren Zeit den Glauben an unsere Idee des demokratischen Sozialismus bewahrt hat.
- Der Vorstand, Ortsverein (vormals Distrikt) Kiel-Süd"
Einige Hinweise gibt es, wie diese Mitteilung zu datieren ist: Rolf Selzer war nie Mitglied im OV Süd und auch nicht Bundestagskandidat; es ist also wahrscheinlich, dass die Geschichte in seine Zeit als Kreisvorsitzender fällt, 1992-1996. Die einzige Bundestagswahl in diesem Zeitraum fand am 16. Oktober 1994 statt. Man darf annehmen, dass die Geschichte kurz danach aufgeschrieben wurde.
Nach einer anderen Mitteilung wurde die Fahne von OV-Vorstandsmitglied Hartmut Diester auf dem Dachboden des Walter-Damm-Hauses wiederentdeckt. Diese beiden Mitteilungen schließen sich gegenseitig nicht aus.
Zeitung
Einige Jahre lang gab der Ortsverein die Zeitung Op'n Kreienbarg heraus.
Vorstände
- 2013 - Vorsitzende ist Jasmin Bauer, Stellvertreter Dirk Sievers, Silke Schielberg wird Kassenwartin.