Robert Kersten
Robert Kersten |
Robert Bernhard Wilhelm Kersten * 19. August 1883 in Dreschwitz, 27. Februar 1945 im KZ Neuengamme; Bahnarbeiter. Mitglied der SPD.[1]
Robert Kersten war Eisenbahnarbeiter und engagierte sich zunächst politisch in der KPD. 1924 wurde er in Stralsund als KPD-Mitglied in die Bürgerschaft gewählt. Später wechselte er zur SPD und wurde Gewerkschaftssekretär. Nach der Übergabe der Macht an die Nazis 1933 verlor er seine politische Tätigkeit in der Bürgerschaft und zog 1934 nach Bad Oldesloe, wo er fortan unauffällig lebte und für die Gas- und Lichtwerke arbeitete. Nach einer Kriegsverwundung wurde Robert Kersten Invalide und übernahm die Position des Stadtboten.
Im Zuge der Verhaftungswelle "Aktion Gewitter" nach dem gescheiterten Attentat auf Adolf Hitler im Juli 1944 wurde der 61-jährige Robert Kersten wie viele anderen Sozialdemokraten und Kommunisten im August 1944 wegen "politischer Unzuverlässigkeit" verhaftet. Er war zunächst in Lübeck und Kiel inhaftiert und wurde später ins KZ Neuengamme deportiert, wo er am 27. Februar 1945 ermordet wurde. Der offiziellen Mitteilung an seine Lebensgefährtin zufolge soll er an einer "Magen-Darmkrankheit", die normalerweise nur Kinder betrifft, gestorben sein – ein Hinweis auf die verharmlosende und irreführende Todesursachen-Dokumentation in Konzentrationslagern.
Ehrungen
Zur Erinnerung an Robert Kersten verlegte der Künstler Gunter Demnig am 1. September 2023 vor seiner letzten Wohnadresse am Kirchberg 4 in Bad Oldesloe ein Stolperstein verlegt.
Einzelnachweise
- ↑ Dieser Eintrag basiert auf den Recherchen für den Stolperstein.