Agitatorenschule

Aus SPD Geschichtswerkstatt
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Die Agitatorenschule wurde 1872 in Altona gegründet, um planmäßig Agitatoren für die "Eroberung von Schleswig-Holstein" auszubilden.

Der sozialdemokratische Parfümfabrikant Heinrich Christian Radenhausen stellte der Agitatorenschule ein Zimmer seines Hauses und seine bescheidene Bibliothek zur Verfügung.

"An dieser Arbeitsgemeinschaft nahmen 20-30 Personen teil. Sie diskutierten, hielten voreinander Vorträge, wobei auch gegnerische Anschauungen vordemonstriert wurden, kritisierten sich gegenseitig und studierten verschiedene Schriften, unter denen die von Marx noch keine Rolle spielten. Hermann Molkenbuhr, der Zigarrenarbeiter aus Ottensen und spätere Abgeordnete erzählte: 'Die meisten Genossen waren noch nicht über den 48er Radikalismus hinausgekommen. Das Niveau war anfangs noch sehr tief.' Noch merkte man den Sektencharakter der Bewegung. Die Agitatorenschule wurde zur Ausgangszelle für viele Agitationszirkel auf dem Lande. In dieser 'Blütezeit der Wanderredner' zogen die Agitatonsschüler zu zweien und dreien voll Wagemut und Kampfesfreude in die Versammlungen auf das Land. Noch war die öffentliche Versammlung für die Arbeiterbevölkerung die einzige politische Informationsstätte."[1]

Einzelnachweise

  1. Osterroth, Franz: 100 Jahre Sozialdemokratie in Schleswig-Holstein. Ein geschichtlicher Überblick (Kiel o. J. [1963]), Seite 13