Gailana Lody

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Gailana Lody
Geboren: 26. Dezember 1938

Gailana Lody (geb. Luda), * 1938 in Gelsenkirchen, gelernte Seefahrerin und Fotografin. Mitglied der SPD mindestens seit 1965.

Leben & Beruf

Gailana Lody wuchs zunächst in Gelsenkirchen auf; die Familie wurde wegen der Bombengefahr im 2. Weltkrieg evakuiert und zog dann zu den Großeltern nach Recklinghausen. Nach dem Abitur erkämpfte sie sich einen Kindheitstraum und absolvierte eine Ausbildung zum Schiffsoffizier - als erste Frau:

"Als Abiturientin setzte sie ihren Traumberuf Nautikerin gegen alle Widerstände durch. Als erstes Mädchen ging sie 'auf den Priwall'. Die 'Priwallianer', die Teilnehmer und Lehrer der Matrosenlehrgänge auf der Halbinsel Priwall gegenüber Travemünde, fühlten sich als Elite der Seeleute. Gailana bestand mit Auszeichnung und heuerte bei einer Reederei an."[1]

Zunächst heuerte sie 1959 als Schiffsjunge auf einem Küstenmotorschiff an[2], erkämpfte sich die Ausbildung auf dem Priwall, erwarb das Patent A5 (Seesteuermann auf Großer Fahrt) und fuhr einige Jahre zur See.

"Um ihre umfassende Ausbildung wird die Pionierin heute von jüngeren Kolleginnen beneidet, die sie durch ein Netzwerk seefahrender Frauen kennengelernt hat. 'Wir waren autark', sagt Gailana Lody, 'vom Blinddarmrausnehmen über sämtliche Flaggen, Funk- und Lichtmorsen bis zum Kochen haben wir alles gelernt!'"[1]

Ihr Ziel, das Patent A6 (Kapitän auf Großer Fahrt), musste hinter der Familie zurückstehen. Sie heiratete 1965 einen Kapitän, den sie auf der Seefahrtsschule kennengelernt hatte, fuhr noch eine Weile zusammen mit ihm, blieb aber nach dem ersten Kind an Land.[2] Sie ließ sich mit ihrem Mann Renke in Dithmarschen nieder und erzog ihre insgesamt drei Kinder. Ihr Mann arbeitete bei der Wasserschutzpolizei.[3] 1980 bauten sie ein Haus in Reinsbüttel bei Büsum. Anfang der 1990er Jahre trennten sie sich.[4]

Von 1992 bis 2006 betrieb Gailana Lody in ihrem Haus in Reinsbüttel eine Frauenpension.[5] Ab 2006 arbeitete sie als Fotografin.

Als Hobbys nennt sie neben ihrem "Haupthobby", dem Fotografieren, die Musik, Malen und Kunsthandwerk (Brettchenweben, Papierarbeiten). Die Fotografie betrieb sie ab 2003 "ernsthaft"[5] und hatte in den nächsten Jahren mehrere Ausstellungen an der Westküste.

Politik

Ab 1965 engagierte sie sich in der Kommunalpolitik im Kreisverein Norderdithmarschen, ab 1970 im Kreisverband Dithmarschen. Sie setzte sich für ein Frauenhaus im Kreis und später für eine Gleichstellungsbeauftragte bei der Kreisverwaltung ein.[4]

Von spätestens 1984 bis 1988 gehörte sie als Beisitzerin dem Landesvorstand der ASF an, von 1987 bis 1991 ebenfalls als Beisitzerin dem Landesvorstand der SPD.

Die Frauenpolitik war ihr nicht vorgezeichnet:

"In der Männerwelt auf See fühlte sie sich wohl, empfand die Hafenstädte Sibiriens und Finnlands als Zuhause - bis das erste Kind kam und sie in Dithmarschen [blieb]. 'Vor allem mit den Frauen an Land konnte ich nichts anfangen, die hatten völlig andere Themen als ich,' erinnert sie sich schmunzelnd. Das ist heute anders [...]"[4]

Links

Einzelnachweise

  1. 1,0 1,1 Lange, Marianne: Das erste Mädchen vom Priwall, No. 10/1998 (Auszug)
  2. 2,0 2,1 Lange, Marianne: "Steuermann" Gailana lebt jetzt hinterm Deich, Recklinghäuser Zeitung, o. Datum
  3. Burgschat, Mareike / Fuchs, Mareike: Gift-Opfer kämpfen um Anerkennung, NDR, 10.11.2016, abgerufen 31.10.2020
  4. 4,0 4,1 4,2 mal[Marianne Lange]: Als Alterssitz gründeten sie ein Hotel, o. Ort, o. Datum
  5. 5,0 5,1 Homepage - Vita