Stützpunkt

Aus SPD Geschichtswerkstatt

Der Stützpunkt als unselbstständige Organisationseinheit wurde 2022 in die neue Satzung des Landesverbandes eingefügt. Ein gleichnamiges und wohl auch gleichartiges Konzept hatte es aber auch zuvor gegeben; nachgewiesen ist die Nutzung bislang für die 1970er Jahre. Schon um 1956 hatte der Ortsverein Wellsee einen Stützpunkt in Rönne[1].

Stützpunkte werden für Ortsvereine genutzt, die mehrere Gemeinden umfassen. Sie organisieren die ortsbezogene politische Arbeit.

Jedoch liegt bei Kommunalwahlen die organisatorische Verantwortung für die Aufstellung von Kandidatinnen und Kandidaten in den Stützpunktgemeinden beim Ortsvereinsvorstand.

In manchen Ortsvereinen werden für Stützpunkte auch alternative Bezeichnungen wie Ortsgruppe verwendet.

Stützpunkte sind nicht gleichzusetzen mit Distrikten (auch wenn sie im bundesweit einheitlichen IT-System als solche verschlüsselt werden).

Der Kreisverband Kiel beschloss 2024 mit Stadtteilgruppen ein ähnliches Konzept für Ortsvereine, die mehrere Stadtteile umfassen.

Vorläufer

Bereits zur Zeit der Weimarer Republik musste mit der Situation umgegangen werden, dass nicht in allen ländlichen Gemeinden (damals gab es noch viel mehr kleine, eigenständige Gemeinden als heute) Ortsvereine bestanden. Um dort dennoch als Partei ansprechbar und im kleinen Rahmen handlungsfähig zu sein, wurde z.B. 1929 für den fünften Bezirk (Stormarn, Segeberg, Lauenburg, Wandsbek) beschlossen, in solchen Orten ein „Parteivertrauensmännersystem“ einzuführen.[2]

Auch schon zur Kaiserzeit wurde so gearbeitet, so berichtete 1914 das Hamburger Echo, dass der Vertrauensposten in Bargfeld aufgehoben worden sei wegen zu weniger Mitglieder.[3]

Einzelnachweise