Willi Bormann
Willi Bormann |
Willi Bormann, * 30. September 1914 vermutlich in Kiel, † 28. Juli 2000 in Kiel; Arbeiter. Mitglied der SPD seit 1932.
Leben und Beruf
Willi Bormann stammte aus einer sozialdemokratisch geprägten Familie. Schon sein Großvater soll unter Bismarck in der Zeit des Sozialistengesetzes eingesperrt worden sein.
Nach dem Schulbesuch begann Willi Bormann eine Lehre bei den damaligen Howaldtwerken. In seiner Freizeit betrieb er erfolgreich den Boxsport. Als junger Mann bestritt er über 40 Kämpfe und war mehrmaliger Landesmeister. Als einziger Boxer aus Schleswig-Holstein hatte er die Chance, an den Olympischen Spielen 1936 teilzunehmen. Ein gebrochener rechter Daumen kurz vor den Spielen ließ diesen Traum zerplatzen.[1]
Lehrlinge, wie man die Auszubildenden seinerzeit noch nannte, wurden damals von ihren Lehrmeistern noch geschlagen. Willi Bormann bat seinen Meister, das bei ihm zu unterlassen, er wisse sonst nicht, was geschähe. Der Meister tat es doch und erhielt vom Lehrling "eine gegeben". Das war für Willi Bormann das Ende der Lehre bei Howaldt.
Er konnte dann aber doch auf der Werft arbeiten, als "Kranfahrer", nicht als "Kranführer", wie er betonte. Die Bezeichnung "Kranführer" erinnere ihn zu stark an den Faschismus. Bei HDW, wie die Werft später hieß, war er 20 Jahre im Betriebsrat.
Nach 1945 betätigte er sich ehrenamtlich als Boxtrainer beim Gaardener Verein "Borussia", der später im "TuS Gaarden" aufging.[2]
Willi Bormann war ein regelmäßiger Teilnehmer an den Ostermärschen.[3]
Er lebte in Gaarden in der Reeperbahn[4] und wurde auf dem Ostfriedhof in Wellingdorf beigesetzt. Bei der Trauerfeier trugen Hans-Günter Schultz und Wolfgang Schulz die Traditionsfahne des OV Gaarden.[5]
Einzelnachweise
- ↑ Gaardener Boxer -Legendär- von Walter Ehlert, Kiel
- ↑ Gaarden. Wir geh'n als Sieger aus der Schlacht, Dokumentarfilm von Antje Hubert, 1998
- ↑ Nach der Erinnerung von Ute Kohrs.
- ↑ Nach der Erinnerung von Hans-Günter Schultz.
- ↑ Nach der Erinnerung von Hans-Günter Schultz.